Pool fliesen wie ein Profi: Dein ehrlicher Guide für ein Becken, das ewig hält
Pool Fliesen sind nicht nur praktisch, sie sind das Geheimnis für einen stylischen Sommer! Erfahren Sie, wie Sie Ihren Pool verwandeln können.
Ein Neptun, der mit einem Pinsel in der Hand am Beckenrand sitzt? So surreal könnte die Vorstellung eines perfekten Pools sein. Stellen Sie sich vor, jede Fliese erzählt eine Geschichte, spiegelt das Licht und zaubert eine Atmosphäre, die selbst den größten Skeptiker ins Wasser zieht. Tauchen Sie ein in die Welt der Pool Fliesen und entdecken Sie, wie Sie Ihr eigenes Paradies schaffen können!
Stell dir vor, du springst an einem heißen Sommertag in deinen eigenen Pool. Herrlich, oder? Dieses Bild haben viele im Kopf. Aber ich hab in meiner Laufbahn als Fliesen-Profi auch die unschönen Bilder gesehen: Abgeplatzte Fliesen nach dem zweiten Winter, eklig verfärbte Fugen und Wasser, das sich langsam aber sicher seinen Weg dorthin sucht, wo es absolut nichts zu suchen hat – in die Bausubstanz.
Inhaltsverzeichnis
- Das Fundament: Warum der Untergrund über alles entscheidet
- Die Lebensversicherung deines Pools: Die Verbundabdichtung
- Die Fliesenwahl: Mehr als nur eine Frage des Aussehens
- Die Kür: Kleben und Fugen wie die Profis
- Klartext: Was kostet der Spaß und wie lange dauert es?
- Die Top 5 der teuersten Fehler beim Poolbau
- Bildergalerie
Ganz ehrlich? Der Grund ist fast immer der gleiche: Am falschen Ende gespart. Nicht mal unbedingt bei den schicken Fliesen, die man sieht, sondern bei dem, was darunter liegt. Und genau das ist der Knackpunkt.
Ein Pool ist kein überdimensioniertes Badezimmer. Er ist ein technisches Meisterwerk, das extremen Kräften ausgesetzt ist. Wir reden hier von tonnenschwerem Wasserdruck, von Temperatursprüngen zwischen Eiseskälte im Winter und Bullenhitze im Sommer und natürlich von der Chemie-Keule aus Chlor und pH-Mitteln. Die Fliese ist da nur die schicke Rüstung. Ob diese Rüstung hält, entscheidet sich eine Etage tiefer – bei der Abdichtung und der Wahl des richtigen Klebers. Vergiss also bitte die Billig-Angebote. Eine saubere, professionelle Arbeit kostet Geld, aber sie erspart dir eine Sanierung, die locker das Fünf- oder Zehnfache kosten kann. Lass uns mal Klartext reden, worauf es wirklich ankommt.

Das Fundament: Warum der Untergrund über alles entscheidet
Bevor auch nur eine einzige Fliese in die Nähe des Beckens kommt, muss die Basis zu 100 % stimmen. Ist der Untergrund Murks, kann selbst der beste Fliesenleger der Welt nichts mehr retten. In der Regel besteht ein Poolbecken aus Beton, idealerweise aus wasserundurchlässigem Beton (WU-Beton). Das ist schon mal eine gute Ausgangslage, aber noch lange keine Garantie.
Dein Pool muss nämlich permanent zwei Dingen standhalten: Dem Druck des Wassers von innen und den Temperaturschwankungen von außen. Material dehnt sich bei Wärme aus und zieht sich bei Kälte zusammen. Wenn die einzelnen Schichten – also Beton, Spachtel, Abdichtung, Kleber und Fliese – nicht perfekt aufeinander abgestimmt sind, entstehen massive Spannungen. Das Ergebnis? Risse und Fliesen, die „Adieu“ sagen.
Die allerwichtigste Zutat: Geduld
Ich erinnere mich an einen Fall im Süden Deutschlands. Der Bauherr hatte es mega eilig. Der frische Beton des Pools durfte nicht richtig aushärten. Beton „arbeitet“ und schwindet in den ersten Monaten, das ist ein ganz normaler Prozess. Tja, die Fliesen kamen zu früh drauf. Im ersten Winter gab es feine Risse, im zweiten Winter platzten ganze Stücke ab. Die Sanierung war am Ende teurer als der Neubau.

Klartext zur Vorbereitung:
- Trocknungszeit: Ein neues Betonbecken muss aushärten. Und zwar lange. Rechne mit mindestens 8 Wochen, oft sogar länger. Kein Tag früher! Profis prüfen die Restfeuchte mit einer sogenannten CM-Messung. Der Wert muss unter 3 % liegen, sonst ist die Oberfläche tabu. „Fühlt sich trocken an“ reicht hier nicht!
- Reinigung: Die Betonoberfläche muss porentief rein sein. Zementschleier, Staub oder Öle müssen runter. Ein Hochdruckreiniger oder leichtes Anschleifen wirken da Wunder. Die Oberfläche muss griffig sein, damit der Rest auch haften bleibt.
- Ausgleichsarbeiten: Kein Becken ist spiegelglatt. Dellen und Hubbel über 2-3 Millimeter musst du mit einer zementären Ausgleichsmasse glätten. Aber Achtung! Nimm unbedingt ein Produkt, das für den „Dauernassbereich außen“ geeignet ist. Die normale Bodenausgleichsmasse aus dem Baumarkt würde sich hier auflösen.
Die Lebensversicherung deines Pools: Die Verbundabdichtung
Jetzt kommt der wichtigste Schritt überhaupt. Die Abdichtung ist die unsichtbare Membran, die deine Bausubstanz vor dem Wasser schützt. Wir Profis nennen das „Abdichtung im Verbund“ (AIV). Das bedeutet, die Dichtschicht kommt direkt unter den Fliesenkleber. Der riesige Vorteil: Wasser kann gar nicht erst in die tieferen Schichten eindringen und dort bei Frost alles sprengen.
Für diese Aufgabe gibt es im Grunde zwei bewährte Systeme. Welches für dich das richtige ist, hängt vom Budget und den Anforderungen ab.

- Mineralische Dichtungsschlämmen (MDS): Das ist der bewährte Standard. Ein Pulver, das mit einer flüssigen Komponente angerührt wird. Für Pools nimmst du zwingend eine flexible, 2-komponentige Variante. Sie ist relativ einfach zu verarbeiten und kann kleine Risse im Untergrund überbrücken. Eine solide und verlässliche Wahl. Preislich liegst du hier bei etwa 15-25 € pro Quadratmeter nur für das Material.
- Reaktionsharzabdichtungen (Epoxidharz): Das ist die Königsklasse. Absolut wasserdicht, extrem robust und unempfindlich gegen fast alle Chemikalien. Die Verarbeitung ist aber deutlich anspruchsvoller und teurer (rechne mit 30-50 €/m²). Für Solebecken oder Pools mit speziellen Desinfektionsanlagen ist dieses System aber oft die einzig sinnvolle Lösung.
Egal, für welches System du dich entscheidest – schlampige Arbeit wird hier sofort bestraft. Zuerst kommt eine passende Grundierung auf den sauberen Beton. Dann werden alle Ecken, Kanten und Rohrdurchführungen mit speziellen Dichtbändern und Manschetten verstärkt. Diese werden satt in die erste, noch frische Abdichtungsschicht eingearbeitet. Und ganz wichtig: Die Abdichtung wird IMMER in zwei Lagen aufgetragen, die zweite quer zur ersten. Erst wenn die erste Schicht so trocken ist, dass du sie nicht mehr beschädigst, kommt die zweite drauf. Am Ende muss die Schichtdicke überall stimmen, das sind meist 2 bis 2,5 mm. Zu dünn ist wirkungslos.

Kleiner Tipp: Frag im Fachhandel nach kompletten Systemen von etablierten Herstellern wie Sopro, PCI oder Ardex. Da sind Grundierung, Dichtschlämme und Dichtbänder perfekt aufeinander abgestimmt.
Die Fliesenwahl: Mehr als nur eine Frage des Aussehens
Endlich wird’s hübsch! Aber auch hier zählen die inneren Werte. Die absolut wichtigste Eigenschaft für eine Poolfliese ist ihre Wasseraufnahme. Sie muss unter 0,5 % liegen. Warum? Ganz einfach: Fliesen, die Wasser saugen, sind nicht frostsicher. Das Wasser dringt ein, gefriert im Winter, dehnt sich aus und sprengt die Fliese von innen. Achte also beim Kauf auf den Begriff „Feinsteinzeug“. Damit bist du auf der sicheren Seite.
- Glasmosaik: Der zeitlose Klassiker. Glas ist von Natur aus dicht und frostsicher und passt sich super an Rundungen an. Der Nachteil? Extrem viele Fugen. Und die Fuge ist immer die Schwachstelle. Hier darfst du also beim Fugenmaterial absolut keine Kompromisse machen.
- Feinsteinzeug: Die Allzweckwaffe und meine persönliche Empfehlung für die meisten Pools. Extrem hart, dicht, pflegeleicht und in unzähligen Designs erhältlich. Formate wie 30×60 cm sehen super modern aus und reduzieren den Fugenanteil. Hier bekommst du die beste Leistung für dein Geld, mit Preisen zwischen 30 € und 70 € pro Quadratmeter.
- Naturstein: Vorsicht, hier wird’s heikel! Ein Pool aus Travertin sieht im Urlaub am Mittelmeer toll aus. Dort gibt es aber auch keinen Frost. Die meisten Kalksteine sind für unser Klima und die Poolchemie völlig ungeeignet. Sie verfärben sich, werden porös oder lösen sich sogar auf. Wenn es unbedingt Naturstein sein soll, dann nur ganz bestimmte, extrem dichte Hartgesteine wie einige Granite oder Quarzite. Und selbst dann: Lass dich von einem echten Spezialisten beraten!
Ach ja, und für die Sicherheit: Fliesen am Beckenrand und auf den Treppenstufen müssen rutschfest sein. Für Barfußbereiche im Freien ist die Rutschhemmungsklasse R10 oder R11 eine gute Wahl, für Treppen, die ins Wasser führen, solltest du auf die Bewertungsgruppe B achten.

Die Kür: Kleben und Fugen wie die Profis
Jetzt geht’s ans Eingemachte. Hier entscheidet die Technik über Sieg oder Niederlage.
Der Kleber: Nur mit „S1“
Du brauchst einen flexiblen Fliesenkleber. In der Fachsprache ist das ein Kleber der Klassifizierung C2 TE S1. Das „S1“ ist das Wichtigste, es steht für „verformbar“. Nur so ein Kleber kann die Spannungen durch die Temperaturschwankungen aufnehmen, ohne zu brechen. Spar hier nicht die 10 Euro pro Sack, es lohnt sich nicht.
Die einzig wahre Technik: Buttering-Floating
Für Pools und Außenbereiche gibt es nur eine Verlegetechnik: Das kombinierte Verfahren, auch Buttering-Floating genannt. Das bedeutet: Du ziehst den Kleber mit einer Zahnkelle auf den Untergrund auf („Floating“) UND streichst zusätzlich eine dünne Schicht Kleber auf die Rückseite der Fliese („Buttering“). Nur so erreichst du eine 100 % hohlraumfreie Verlegung. Jeder noch so kleine Hohlraum wäre eine Einladung für Wasser, das im Winter gefriert und die Fliese einfach absprengt.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Für eine gängige 30×60 cm Fliese nimmst du am besten eine 10er oder 12er Zahnkelle. Damit bekommst du genug Kleber auf die Fläche für eine satte Bettung.
Die Fuge: Der Schutzschild aus Epoxidharz
Eine normale Zementfuge aus dem Baumarkt ist im Pool nach einer Saison erledigt. Sie wird von Chlor und Reinigern zerfressen. Die einzig richtige Wahl für ein langlebiges Becken ist eine Epoxidharzfuge (RG-Fuge). Sie ist chemikalienbeständig, absolut wasserdicht und so glatt, dass Algen kaum eine Chance haben.
Die Verarbeitung ist allerdings eine echte Herausforderung, ganz ehrlich. Das Zeug wird nach dem Anmischen sehr schnell hart. Das Abwaschen danach erfordert eine spezielle Technik, um keinen fiesen Harzschleier zu hinterlassen. Mini-Tutorial zum Epoxi-Waschen: 1. Du brauchst ein Spezial-Waschbrett für Epoxidharz (kein normales Schwammtuch!), zwei große Eimer Wasser und einen speziellen Emulgator-Reiniger, den du einem der Eimer beimischst. 2. Arbeite immer nur in kleinen Abschnitten, die du in 15-20 Minuten schaffst. 3. Nach dem Einfugen ziehst du das überschüssige Material zuerst grob ab. Dann emulgierst du die Fläche mit dem Reiniger-Wasser-Gemisch auf – das löst den feinen Harzfilm an. 4. Sofort danach wäschst du mit dem zweiten Eimer (nur klares Wasser) und einem sauberen, gut ausgedrückten Schwamm alles ab. Häufig das Wasser wechseln! Das ist der Schlüssel zum Erfolg.


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Klartext: Was kostet der Spaß und wie lange dauert es?
Reden wir mal über Geld und Zeit. Ein fachgerechtes System für einen Pool ist nicht für ein paar hundert Euro zu haben. Das ist ein Märchen.
Beispiel-Kalkulation (Material) für einen 8x4m Pool (ca. 60 m² Fläche):
- Abdichtung (MDS-Flex): ca. 800 – 1.200 €
- Dichtbänder & Manschetten: ca. 150 – 250 €
- Flexkleber (S1): ca. 400 – 600 €
- Epoxidharzfuge: ca. 700 – 1.100 €
- Feinsteinzeug-Fliesen (45 €/m²): ca. 2.700 € (plus 10% Verschnitt)
Unterm Strich liegst du also schnell bei 4.500 bis 6.000 Euro – und das sind nur die Materialkosten!
Und der Zeitplan? Sei realistisch:
- Beton aushärten: 8-12 Wochen
- Ausgleichen & Trocknen: 2-3 Tage
- Abdichten (2 Lagen & Trocknen): 5-7 Tage
- Fliesen verlegen: 3-5 Tage (je nach Übung)
- Verfugen & Aushärten: 2-3 Tage
- Finale Aushärtung vor Wasser: Mindestens 7 Tage
Du siehst: Von dem Moment, an dem der Beton fertig ist, bis zum ersten Sprung ins Wasser vergehen gut und gerne weitere 10 bis 14 Wochen. Das ist kein Wochenendprojekt.

Die Top 5 der teuersten Fehler beim Poolbau
Wenn du dir nur fünf Dinge merken willst, dann diese hier. Das sind die Fehler, die dich am Ende richtig Geld kosten werden:
- Zu früh gefliest: Dem Beton keine Zeit zum Aushärten gegeben. Ein absolutes No-Go.
- Bei der Abdichtung gespart: Das falsche Material oder schlampige Verarbeitung. Das ist die Sollbruchstelle Nummer eins.
- Hohlräume unter den Fliesen: Nicht im Buttering-Floating-Verfahren gearbeitet. Jede Luftblase ist ein zukünftiger Frostschaden.
- Die falsche Fuge: Eine normale Zementfuge statt einer Epoxidharzfuge verwendet. Sie wird sich auflösen. Garantiert.
- Billig-Silikon: Für die Dehnungsfugen am Beckenrand normales Sanitär-Silikon genommen. Du brauchst spezielles, unterwassertaugliches und chlorbeständiges Silikon.
Ein Pool ist eine geniale Sache, aber er verzeiht keine Kompromisse bei der unsichtbaren Technik. Mein ehrlicher Rat: Wenn du dir bei der Abdichtung und dem Verfugen mit Epoxidharz unsicher bist, hol dir für diese Schritte einen Profi. Das ist die beste Versicherung für deine Investition. Denn ein gut gemachter Pool schenkt dir nicht nur einen Sommer, sondern Jahrzehnte lang Freude.

Bildergalerie



Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)

„Die Wasseraufnahmefähigkeit von Feinsteinzeug liegt unter 0,5 %. Das macht es praktisch unempfindlich gegenüber Frost.“
Dieser technische Wert ist Ihre Garantie für Langlebigkeit. Im Gegensatz zu herkömmlicher Keramik, die bei Frost Risse bekommen kann, weil Wasser eindringt und gefriert, bleibt hochwertiges Feinsteinzeug (Klassifizierung BIa nach DIN EN 14411) unbeeindruckt. Es ist die unsichtbare Eigenschaft, die einen Pool winterfest macht.


Warum wirkt Glasmosaik im Wasser so besonders lebendig?
Das Geheimnis liegt in der Lichtbrechung. Anders als bei Keramik dringt das Sonnenlicht in die transparente oder transluzente Oberfläche der Glassteinchen ein, wird gebrochen und reflektiert. Dadurch entsteht eine unvergleichliche Tiefe und Brillanz, die sich mit dem Sonnenstand und der Wasserbewegung ständig verändert. Marken wie Bisazza oder Ezarri sind Meister darin, diesen Effekt durch spezielle Farb- und Oberflächentechniken zu maximieren.


Epoxidharz-Fugenmörtel: Die porenfreie, extrem widerstandsfähige Option. Perfekt gegen Algen und Chemikalien, aber anspruchsvoller in der Verarbeitung. Ideal für höchste Ansprüche.
Zementärer Fugenmörtel: Der flexible Klassiker (z.B. Sopro Saphir 5 oder PCI Nanofug Premium), oft mit wasser- und schmutzabweisenden Zusätzen. Einfacher zu verarbeiten und für die meisten Privatpools eine sehr gute Wahl.
Die Entscheidung hängt von Ihrem Budget und dem gewünschten Wartungsaufwand ab.


- Farbliche Einheit: Die Fugenfarbe passt sich fast unsichtbar an die Fliese an und schafft eine ruhige, monolithische Fläche.
- Starkes Gitter: Eine kontrastierende Fugenfarbe betont jede einzelne Fliese und lässt ein klares Raster entstehen – besonders wirkungsvoll bei Mosaiken.
Der Trick? Dunkle Fugen sind in der Regel pflegeleichter, da Verfärbungen durch Algen oder Schmutz weniger auffallen als auf hellem Grau oder Weiß.



Der Trend geht zu Großformaten. Fliesen mit Kantenlängen von 60×60 cm oder sogar 120×60 cm erobern die Poollandschaft. Der Grund ist nicht nur die moderne, ruhige Optik. Ein entscheidender Vorteil liegt im reduzierten Fugenanteil. Weniger Fugen bedeuten weniger Angriffsfläche für Algen und Schmutz und somit einen deutlich geringeren Reinigungsaufwand. Das Ergebnis ist eine Fläche, die nicht nur großzügig, sondern auch hygienischer ist.


„Über 70 % aller schweren Bauschäden an Schwimmbecken sind auf eine mangelhafte oder fehlende Abdichtung zurückzuführen.“ – Fakt laut Bauschadensberichten
Diese Zahl ist alarmierend und unterstreicht, was Profis predigen: Die Fliese ist nur die Optik. Die wahre Schutzschicht ist die Abdichtung darunter. Hier kommen flexible, rissüberbrückende Dichtungsschlämmen (z.B. von Remmers oder Sopro) ins Spiel. Sie bilden eine nahtlose Wanne unter den Fliesen, die Bewegungen des Baukörpers auffängt und Wasser absolut keine Chance lässt.


Wichtiger Punkt: Rutschhemmung. Der Poolbereich ist eine Barfußzone, in der Sicherheit oberste Priorität hat. Achten Sie bei Fliesen für den Beckenumgang und die Treppenstufen unbedingt auf die Bewertungsgruppe für nassbelastete Barfußbereiche. Die Klassen B und idealerweise C (z.B. R11/C) bieten die notwendige Griffigkeit, um Ausrutschen auf nassen Flächen zu verhindern. Das ist keine Empfehlung, sondern eine sicherheitsrelevante Notwendigkeit.


Inspiriert von den Luxus-Resorts auf Bali? Der charakteristische, tiefgrüne und natürliche Look wird oft mit dem Naturstein „Sukabumi“ erzielt. Da dieser in unserem Klima pflegeintensiv und nicht immer frostsicher ist, gibt es eine clevere Alternative: Feinsteinzeug in Sukabumi-Optik. Hersteller wie Marazzi oder Villeroy & Boch bieten Fliesen an, die die exotische Ästhetik perfekt imitieren, aber alle technischen Vorteile von Feinsteinzeug mitbringen – also frostsicher, pflegeleicht und chemikalienbeständig sind.


Kann ich meinen Pool mit dunklen Fliesen gestalten?
Absolut, das ist sogar ein wachsender Trend! Dunkle Fliesen in Anthrazit, Grau oder sogar Schwarz verleihen dem Wasser eine spiegelnde, lagunenartige Tiefe. Bedenken Sie jedoch zwei Dinge: Dunkle Oberflächen heizen sich in der Sonne stärker auf, was bei Flachwasserzonen oder Treppen relevant sein kann. Zudem fallen Kalkablagerungen an der Wasserlinie auf dunklem Grund stärker ins Auge als auf hellblauen Fliesen.



- Ist die Fuge überall gleichmäßig tief und breit?
- Gibt es feine Risse, besonders in den Ecken?
- Sehen Sie irgendwo dunkle, grünliche Verfärbungen, die auf Algen hindeuten?
Ein kurzer visueller Check Ihrer Fugen zu Beginn und Ende der Saison kann Ihnen helfen, kleine Probleme zu erkennen, bevor sie groß und teuer werden. Eine Fugenbürste und ein spezieller Poolreiniger sind hier Ihre besten Freunde.


„Die Wahl des Klebers ist entscheidend für die Flexibilität des Gesamtsystems. Ein starrer Kleber kann die Spannungen zwischen Beton und Fliese nicht ausgleichen – ein Schaden ist vorprogrammiert.“
Achten Sie auf die Klassifizierung „S1“ oder besser noch „S2“ nach DIN EN 12004 auf dem Klebersack. Diese Buchstaben stehen für „hoch verformungsfähig“ (S2) und „verformungsfähig“ (S1). Marken wie Ardex oder PCI bieten spezielle Flexkleber, die genau für die extremen Anforderungen eines Pools entwickelt wurden. Sparen Sie hier nicht!


Der gefürchtete „Speckrand“ an der Wasserlinie ist eine hartnäckige Mischung aus Körperfetten, Sonnencreme, Kalk und Schmutzpartikeln. Besonders Fliesen mit rauer Oberfläche bieten diesen Ablagerungen guten Halt. Eine clevere Lösung: Wählen Sie für die Wasserlinie eine Reihe besonders glatter Fliesen oder Glasmosaik. Auf der glatten Oberfläche kann sich Schmutz schlechter festsetzen und lässt sich deutlich leichter abwischen.


Eine Salzwasserelektrolyse-Anlage gilt als sanfter zur Haut, stellt aber höhere Anforderungen an die Materialien. Das leicht salzige Wasser ist korrosiver als klassisch gechlortes Wasser. Das betrifft nicht nur Einbauteile aus Edelstahl (hier ist V4A-Stahl Pflicht!), sondern auch die Fugen. Ein hochwertiger, dichter Fugenmörtel, idealerweise auf Epoxidharzbasis, ist hier die sicherste Wahl, um langfristig Schäden zu vermeiden.


- Fragen Sie nach Referenzprojekten von Pools, die mindestens drei Winter überstanden haben.
- Bestehen Sie auf der Verwendung eines kompletten Systems eines Herstellers (Abdichtung, Kleber, Fuge), z.B. von Mapei oder Schomburg.
- Klären Sie, welche Normen für Frostsicherheit und Rutschhemmung eingehalten werden.
Ein echter Profi wird diese Fragen nicht nur beantworten können, sondern sie von sich aus ansprechen.


Sieht aus wie Puderzucker, ist aber ein Ärgernis: weiße Ausblühungen auf den Fugen. Dabei handelt es sich um Kalk, der aus dem Fugenmörtel oder dem Untergrund durch Feuchtigkeit an die Oberfläche transportiert wird. Die Ursache ist oft eine zu schnelle Trocknung oder eine zu hohe Restfeuchte im Beton bei der Verlegung. Eine fachgerechte Abdichtung und das Einhalten der Trocknungszeiten sind der beste Schutz davor.



- Einzigartiges Design, das niemand sonst hat
- Die Möglichkeit, ein Wappen, Initialen oder ein Symbol zu integrieren
- Ein garantierter Blickfang auf der Pooltreppe oder am Boden
Das Geheimnis? Sie können kleine Mosaik-Akzente selbst gestalten. Kaufen Sie dazu Mosaiknetze in den gewünschten Farben, schneiden Sie die Steinchen aus und arrangieren Sie sie auf einem neuen Netz zu Ihrem individuellen Motiv. Der Fliesenleger kann dieses dann als Ganzes professionell einbetten.


Mosaik auf Netz (vorderseitig): Die Steinchen sind auf einem Netz auf der Rückseite verklebt. Vorteil: einfache Handhabung. Nachteil: Das Netz reduziert die Kontaktfläche des Klebers zur Fliese.
Mosaik auf Papier/Folie (vorderseitig): Die Steinchen sind auf der Sichtseite mit Papier oder Folie verklebt. Der Fliesenleger drückt das Mosaik ins Kleberbett, sodass 100% der Fliesenrückseite Kontakt zum Kleber hat. Das Papier wird nach dem Aushärten abgewaschen. Diese Methode wird von vielen Profis für die überlegene Haftung bevorzugt.


Die Poolkante ist mehr als nur ein Abschluss. Sie ist ein funktionales Bauteil. Sogenannte Beckenrandsteine gibt es in verschiedenen Profilen:
- Das „Capri“-Profil: Eine abgerundete Wulst, die als Griffkante dient und das Überschwappen von Wasser reduziert.
- Das „Parma“-Profil: Eine flachere, schräg nach innen abfallende Kante für eine minimalistischere Optik.
Die Wahl ist eine Frage der Ästhetik und der gewünschten Funktionalität.


„Die Farbe des Wassers wird zu 20 % von der Fliese und zu 80 % von der Tiefe und dem Himmel bestimmt.“ – Jean-Michel Gaignault, Landschaftsarchitekt
Das bedeutet, dass dieselbe blaue Fliese in einem 1,20 m tiefen Pool bei bewölktem Himmel völlig anders wirkt als in einem 1,80 m tiefen Becken bei strahlendem Sonnenschein. Testen Sie große Fliesenmuster daher immer direkt am zukünftigen Pool und tauchen Sie sie auch unter Wasser, um ein Gefühl für die endgültige Farbe zu bekommen.



Der Untergrund ist perfekt vorbereitet, der teure Kleber ist angerührt – und dann wird der falsche Zahnspachtel verwendet. Für Poolfliesen, besonders für Großformate, ist das sogenannte „Buttering-Floating-Verfahren“ Pflicht. Dabei wird Kleber sowohl auf den Untergrund (Floating) als auch auf die Fliesenrückseite (Buttering) aufgetragen. Das sorgt für eine 100 % hohlraumfreie Verlegung, in der sich kein Wasser sammeln und bei Frost Schäden anrichten kann.


Müssen Poolfliesen wirklich „frostsicher“ sein, auch wenn der Pool im Winter abgedeckt ist?
Ja, ohne jeden Zweifel. Die Bezeichnung „frostsicher“ bezieht sich auf die Fähigkeit der Fliese, dem Test nach DIN EN ISO 10545-12 standzuhalten. Dabei wird die Fliese wiederholten Frost-Tau-Zyklen ausgesetzt. Selbst ein abgedeckter Pool ist der Witterung, Kondenswasser und gefrierender Restfeuchte ausgesetzt. Eine nicht zertifizierte Fliese zu verwenden, ist ein unkalkulierbares Risiko für die gesamte Investition.


Hinter einem perfekt gefliesten Pool steckt mehr als nur eine Wasserwaage. Profis nutzen spezielle Werkzeuge, um absolute Präzision zu garantieren. Dazu gehören Fliesennivelliersysteme mit Zuglaschen und Keilen, die für eine absolut plane Oberfläche ohne überstehende Kanten sorgen. Oder Rührwerke mit Doppelquirl, um den Fliesenkleber klumpenfrei und homogen anzumischen. Die Qualität des Werkzeugs spiegelt oft die Qualität der Arbeit wider.


- Sorgt für eine ruhige, spiegelglatte Wasseroberfläche.
- Wirkt edel, modern und tiefgründig.
- Hebt die umgebende Gartengestaltung und den Himmel hervor.
Der Trend? „Dark Pools“. Anstelle des klassischen Azurblaus werden Fliesen in Anthrazit, Basaltoptik oder sogar Schwarz (z.B. von Appiani) verwendet. Das Ergebnis ist kein fröhlich-buntes Planschbecken, sondern ein architektonisches Statement, das an einen stillen Bergsee oder eine geheimnisvolle Lagune erinnert.


Wichtiger Punkt: Dehnungsfugen. Ein Pool ist kein starrer Kasten. Er „lebt“ und bewegt sich durch Temperaturschwankungen und Wasserdruck. Daher müssen an strategischen Stellen, besonders in den Ecken und zwischen Beckenboden und Wand, dauerelastische Dehnungsfugen eingeplant werden. Diese werden nicht mit normalem Fugenmörtel, sondern mit speziellem, für den Unterwassereinsatz geeignetem Silikon (z.B. OTTOSEAL S 18) verschlossen. Fehlen sie, sind Risse in den Fliesenfeldern quasi garantiert.

Es muss nicht immer die teuerste Natursteinfliese sein. Intelligente Budgetplanung bedeutet, das Geld dort zu investieren, wo es am wichtigsten ist: bei Abdichtung und Kleber. Bei den Fliesen selbst bietet hochwertiges Feinsteinzeug das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Es ist in unzähligen Designs erhältlich – von Holz- über Beton- bis hin zu Natursteinoptik –, aber technisch oft überlegen und pflegeleichter als das teurere Original.


