Dirndl & Lederhose: Dein Insider-Guide für echte Qualität – ohne Nepp!
Oktoberfest ist mehr als ein Bierfest – es ist ein Laufsteg der Tradition! Entdecke die neuesten Trends und zeitlose Eleganz für die Feier.
„Ich habe den Himmel auf einer Lederhose gesehen“ – könnte ein bayerischer Zeitreisender aus dem Jahr 1820 sagen, wenn er die heutigen Oktoberfest-Trends erblickt. In einer Welt, in der Tradition und Moderne nebeneinander existieren, wird das Dirndl zur Leinwand für Kreativität. Farbenfroh und dennoch tief verwurzelt in der Geschichte, spiegelt die Tracht die Seele des Festes wider. Was werden Sie tragen, wenn die Fassanstich-Sirene ertönt?
Jedes Jahr das gleiche Spiel, kurz bevor die Volksfeste losgehen: In meinem Laden stehen Leute, die komplett überfordert sind. Im Netz haben sie von Lederhosen für 80 Euro gelesen und von Dirndln, die in die Tausende gehen. Die Verwirrung ist riesig. Was macht eine gute Tracht denn nun wirklich aus? Warum ist das eine Dirndl so viel teurer als das andere? Und, ganz ehrlich, woran erkenne ich Qualität, wenn ich kein Profi bin?
Inhaltsverzeichnis
Aus meiner jahrzehntelangen Erfahrung in der Werkstatt kann ich dir sagen: Es geht nicht darum, immer das Teuerste zu kaufen. Es geht darum, zu verstehen, was du in den Händen hältst. Eine gute Tracht ist kein Faschingskostüm. Sie ist ein Begleiter, der mit der Zeit Charakter bekommt und im besten Fall sogar weitervererbt wird. Lass uns mal gemeinsam die Details anschauen, die den Unterschied zwischen „naja“ und „wow“ ausmachen.
Das Dirndl – Mehr als nur ein Kleid
Ein echtes Dirndl ist ein kleines Kunstwerk aus drei Teilen: Mieder (das Oberteil), Rock und Schürze. Jeder Teil hat seine eigene Aufgabe. Und dann kommt natürlich noch die Bluse dazu, die den ganzen Look erst komplettiert.

Das Mieder: Das Herzstück, das alles formt
Das Mieder ist das A und O. Es formt deine Figur und muss wie eine zweite Haut sitzen. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen am schnellsten.
Stoffe, die atmen können: Ein hochwertiges Mieder ist immer aus Naturfasern. Denk an Baumwolle, Leinen oder auch feine Wolle (Loden). Warum? Weil diese Stoffe atmen! In einem vollen Festzelt wird’s schnell mal warm, und du willst nicht in deinem eigenen Saft schmoren. Polyester, das oft für Billig-Dirndl verwendet wird, fühlt sich nicht nur klamm an, es ist im Grunde wie eine schicke Plastiktüte. Leinen ist übrigens mein Favorit – es passt sich durch die Körperwärme leicht an und bleibt trotzdem super stabil.
Ein Blick ins Innere: Ein Qualitäts-Mieder ist immer komplett gefüttert, meist mit einem leichten, weißen Baumwollstoff. Das fühlt sich einfach besser an und gibt Stabilität. Das eigentliche Geheimnis sind aber die Stäbchen. An den Nähten sind flexible, aber stabile Stäbchen aus Federstahl oder gutem Kunststoff eingearbeitet. Sie verhindern, dass das Mieder Falten wirft und gibt ihm seine Form. Günstige Modelle? Die haben oft gar keine oder nur dünne Plastikstreifen, die nach dem ersten Sitzen krumm sind.

Der Profi-Trick für die Zukunft: Achte auf die Nähte. Bei einem guten Dirndl kannst du eine großzügige Nahtzugabe erkennen.
Kleiner Test im Laden: Dreh das Dirndl einfach mal auf links. Schau dir die Naht an der Seite an. Siehst du da deutlich mehr als zwei Zentimeter Stoff, der nach innen umgeschlagen ist? Perfekt! Das ist quasi dein Freifahrtschein für spätere Änderungen. Eine Schneiderin kann das Dirndl damit problemlos eine ganze Größe weiter oder enger machen. Das ist ein Zeichen für Weitsicht, das du bei Billigware niemals findest.
Der Rock & die Schürze: Für Schwung und Wandelbarkeit
Der Rock sorgt für die typische Silhouette. Traditionell ist er wadenlang (ca. 70-80 cm), das schmeichelt fast jeder Figur. Diese superkurzen Mini-Dirndl sind eine Modeerscheinung und haben mit Tracht wenig zu tun. Ein Qualitätsmerkmal ist die Fülle: Ein guter Rock ist am Bund in tiefe Falten gelegt („gestiftelt“), nicht nur billig gekräuselt. Das sorgt für viel Volumen am Saum, während er an der Hüfte schön flach anliegt. Ach ja, und eine versteckte Tasche in der Seitennaht ist quasi Standard – unglaublich praktisch!

Die Schürze ist dein modisches Ass im Ärmel. Mit ihr veränderst du den ganzen Look. Eine Baumwollschürze für den Tag, eine aus Seide für den Abend. Du kannst ein schlichtes, hochwertiges Dirndl kaufen und es mit verschiedenen Schürzen immer wieder neu erfinden. Eine neue, edle Seidenschürze kostet dich vielleicht zwischen 80 und 150 Euro, wertet aber dein ganzes Outfit massiv auf.
Übrigens, die Schleife: Links gebunden = ledig. Rechts gebunden = vergeben. Hinten gebunden = verwitwet. Vorne in der Mitte wird’s kompliziert – früher hieß das jungfräulich, heute tragen es oft Kinder oder Kellnerinnen. Das ist keine uralte Tradition, aber jeder versteht den Code, also besser drauf achten!
Das Drumherum: Bluse und Schuhe nicht vergessen!
Dein Outfit ist erst mit den richtigen Accessoires komplett. Hier wird oft am falschen Ende gespart.
Die Bluse: Die falsche Bluse kann ein teures Dirndl billig wirken lassen. Investiere in eine gute Baumwollbluse, vielleicht mit einem kleinen Stretch-Anteil für den Komfort. Die bekommst du in guter Qualität für 50 bis 90 Euro. Ob hochgeschlossen mit Spitze oder mit einem klassischen Herzausschnitt, ist Geschmackssache. Wichtig ist, dass sie gut sitzt und nicht aus knittrigem Polyester ist.

Die Schuhe: Bitte, bitte keine ausgelatschten Sneaker. Das zerstört den ganzen Look. Traditionell gehören für Männer Haferlschuhe dazu. Für Frauen gibt es mehr Optionen: Elegante Pumps mit einem kleinen Absatz (5-7 cm ist perfekt) strecken das Bein und sehen super aus. Auch schlichte Ballerinas oder Stiefeletten können funktionieren. Wichtig ist, dass du darin ein paar Stunden stehen und tanzen kannst!
Die Lederhose – Eine Anschaffung fürs Leben
Eine gute Lederhose wird mit den Jahren nicht schlechter, sondern besser. Die Gebrauchsspuren, die „Patina“, erzählen Geschichten. Aber Leder ist nicht gleich Leder.
Das Material: Hier liegt der wahre Unterschied
Der Preis und der Komfort einer Lederhose hängen fast ausschließlich vom Leder ab. Lass uns das mal aufdröseln:
- Hirschleder: Das ist die absolute Königsklasse. Es ist butterweich, extrem robust und atmungsaktiv. Eine Hose aus sämisch gegerbtem Hirschleder ist eine echte Investition (rechne mal mit 800 € aufwärts), hält aber bei guter Pflege buchstäblich ein Leben lang. Fühlt sich fast an wie Stoff und passt sich dem Körper perfekt an.
- Ziegen- oder Bockleder: Das ist der beste Allrounder und eine super Wahl. Dieses Leder ist deutlich weicher und leichter als Rindsleder, aber trotzdem sehr widerstandsfähig. Die meisten Hosen im mittleren Preissegment (so um die 300-600 €) sind daraus gemacht. Damit machst du nichts falsch.
- Rinds- oder Spaltleder: Das ist die Budget-Variante. Meistens findest du sie bei Hosen unter 200 €. Rindsleder ist von Natur aus steif, schwer und nicht sehr atmungsaktiv. Es fühlt sich oft brettig an und wird auch mit der Zeit nicht wirklich bequem. Eher was für die einmalige Party, aber keine langfristige Freundschaft.
Die Stickerei ist auch ein Indikator. Echte Handstickerei ist leicht erhaben, man kann sie fühlen. Maschinenstickerei ist flach und leblos.

Passform: Der häufigste Fehler!
Achtung! Eine neue Lederhose muss eng sitzen. Richtig eng. Ich hatte schon so oft Kunden im Laden, die dachten, die Hose sei zwei Nummern zu klein. Einer war kurz davor aufzugeben, ich musste ihn fast überreden. Aber Leder, besonders Hirsch- und Ziegenleder, weitet sich durch die Körperwärme um fast eine ganze Größe. Wenn du sie bequem kaufst, schlackert sie nach dem ersten Festabend. Du musst dich anfangs reinquetschen – nur so sitzt sie später wie angegossen. Vertrau mir!
Pflege & Lagerung für Dummies
Damit deine Schätze lange schön bleiben, hier ein paar simple Regeln:
Lederhose: Gehört NIEMALS in die Waschmaschine. Grober Schmutz wird trocken ausgebürstet. Was ist mit dem unvermeidlichen Bierfleck? Keine Panik! Sofort mit einem sauberen Tuch vorsichtig abtupfen (nicht reiben!). Dann einfach an der Luft trocknen lassen. Danach kannst du die Stelle mit einer speziellen Velourslederbürste wieder sanft aufrauen. Nach der Saison einfach an der frischen Luft auslüften und an einem luftigen Ort aufhängen, nicht in eine Plastiktüte stecken.

Dirndl: Immer die Pflegehinweise checken! Die meisten Baumwoll-Dirndl können in die Feinwäsche. Die Schürze am besten separat waschen. Nach dem Tragen auf einem Bügel aushängen lassen, idealerweise in einem Kleidersack aus Stoff, damit es nicht einstaubt.
Klug investieren: Meine Spartipps
Man muss kein Vermögen ausgeben. Mit ein paar Tricks kommst du an tolle Qualität, ohne dein Konto zu plündern.
- Kaufe antizyklisch: Im späten Herbst und Winter sind Trachten oft deutlich günstiger.
- Schau in Second-Hand-Läden: Eine gebrauchte, aber hochwertige Tracht ist tausendmal besser als neuer Billigkram. Manchmal findet man dort echte Schätze für kleines Geld.
- Investiere in die Basis: Kauf ein schlichtes, aber perfekt sitzendes Dirndl aus gutem Stoff. Mit neuen Schürzen und Blusen schaffst du jedes Jahr einen neuen Look.
Ein letztes Wort…
Am Ende ist die Wahl der Tracht natürlich eine persönliche Sache. Aber ich hoffe, du hast jetzt ein besseres Gefühl dafür, worauf du achten musst. Fass die Stoffe an, schau dir die Nähte an und frag nach dem Leder. Wenn du einmal den Unterschied zwischen billigem Polyester und weichem Leinen oder zwischen steifem Rindsleder und einer geschmeidigen Ziegenlederhose gefühlt hast, willst du nichts anderes mehr. Es ist ein Gefühl von Wertigkeit und Authentizität. Und damit bist du für jedes Fest bestens gerüstet!


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- Schleife links: Die Trägerin ist Single und offen für einen Flirt.
- Schleife rechts: Vergeben, verheiratet oder verlobt – Hände weg!
- Schleife vorne mittig: Traditionell ein Zeichen für Jungfräulichkeit.
- Schleife hinten mittig: Die Trägerin ist verwitwet oder eine Kellnerin.
Der berühmte Schleifen-Code ist mehr als nur ein Gerücht – er ist ein praktischer Wegweiser im Festzelt-Getümmel.

Das Geheimnis im Inneren: die Nahtzugabe. Ein Qualitätsdirndl erkennen Sie nicht nur am Außenstoff. Werfen Sie einen Blick auf die Innenseite des Mieders. Hochwertige Hersteller wie zum Beispiel Gössl oder Tostmann lassen an den Seitennähten bewusst 2-3 cm Stoff stehen. Diese „Nahtzugabe“ ist Gold wert. Sie ermöglicht es einer Schneiderin, das Dirndl um bis zu eine ganze Größe zu erweitern oder zu verengen. So passt Ihr Lieblingsstück auch nach Jahren noch perfekt – eine Investition, die sich auszahlt.


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„Eine Lederhose wird erst durchs Tragen richtig schön. Die Patina, die sie über die Jahre bekommt, ist wie ein Tagebuch.“

Die richtige Bluse: Hochgeschlossen oder traditioneller Herzausschnitt?
Die Bluse verändert den gesamten Charakter Ihres Dirndls. Traditionelle Blusen mit Puffärmeln und Herzausschnitt sind der Klassiker und passen zu fast jedem Dirndl. Aktuell sehr beliebt sind hochgeschlossene Spitzenblusen, oft von Marken wie „Krüger“ oder „Moser“. Sie wirken elegant und etwas züchtiger, setzen aber den Fokus stark auf das Gesicht. Wichtig ist: Der Ausschnitt der Bluse muss zur Form des Mieders passen. Ein Balkonett-Ausschnitt am Dirndl verlangt nach einer Bluse, die diesen unterstützt, nicht verdeckt.

Hirschleder: Das Nonplusultra. Unvergleichlich weich, atmungsaktiv und extrem langlebig. Eine „Hirschlederne“ ist eine Anschaffung fürs Leben und wird oft über Generationen vererbt. Sie ist teurer, aber der Tragekomfort ist unübertroffen.
Ziegen- oder Bockleder: Die häufigste und eine sehr gute Wahl für hochwertige Lederhosen. Es ist robuster und etwas fester als Hirschleder, wird aber mit der Zeit ebenfalls weich. Eine Hose von Marken wie „Meindl“ aus Ziegenvelours ist ein treuer Begleiter.
Beide sind Welten entfernt von billigem Rindsspaltleder, das oft hart bleibt und schnell bricht.


Die wahre Eleganz einer Tracht entfaltet sich oft erst durch die passenden Accessoires. Sie erzählen eine persönliche Geschichte und vervollständigen den Look.
- Das Charivari: Eine massive Silberkette, die an der Lederhose oder am Dirndl getragen wird. Die Anhänger waren früher Jagdtrophäen oder Glücksbringer. Heute ist es ein wertvolles Schmuck- und Statussymbol.
- Das Kropfband: Ein eng anliegendes Halsband aus Samt, oft mit einem Zieranhänger, das den Hals schmückt und den Fokus auf das Dekolleté lenkt.
- Die Haferlschuhe: Für Herren zur Lederhose absolut obligatorisch. Seitlich geschnürt und mit robuster Sohle sind sie das einzig wahre Schuhwerk.

Laut einer Studie des Trachten-Informationszentrums Oberbayern hat das Dirndl seine Wurzeln in der Arbeitskleidung der Mägde im 19. Jahrhundert.
Was einst ein schlichtes, praktisches Kleid aus Baumwolle war, entwickelte sich erst um die Wende zum 20. Jahrhundert zu einem modischen Kleidungsstück für die städtische Sommerfrische. Die einfachen Stoffe wurden durch Seide und Brokat ergänzt, die Schnitte verfeinert. Diese Entwicklung vom Arbeitskittel zum Festtagsgewand erklärt die riesige Bandbreite an Stilen, die wir heute kennen.


Achten Sie auf die kleinen, aber feinen Details, die den Preis und die Qualität bestimmen. Handbedruckte Schürzen, wie sie etwa die Manufaktur „Handdrucke Sekyra“ in Bayern herstellt, sind kleine Kunstwerke. Jeder Druckstock wird von Hand auf den Stoff gesetzt. Das Ergebnis ist ein lebendiges, leicht unregelmäßiges Muster, das sich von maschinell bedruckter Massenware sofort unterscheidet. Solch eine Schürze kann ein schlichtes Dirndl augenblicklich aufwerten.

- Hält auch bei kühlem Abendwind im Biergarten warm.
- Ist erstaunlich wasserabweisend bei einem kurzen Regenschauer.
- Bleibt über Jahre formstabil und leiert nicht aus.
Das Geheimnis? Echter Loden! Der gewalkte Wollstoff enthält von Natur aus Lanolin (Wollfett), das ihn schmutz- und wasserabweisend macht und für eine unübertroffene Klimaregulierung sorgt.


Ein häufiger Fehler: Die falsche Rocklänge. Während Mini-Dirndl (oft oberhalb des Knies endend) auf jungen Partys beliebt sind, gelten sie in traditionellen Kreisen als „No-Go“. Die klassische, schmeichelhafteste Länge ist Midi, also wadenlang. Sie streckt die Figur und wirkt immer elegant. Lange, knöchelfreie Dirndl sind besonders festlich und werden oft zu Hochzeiten oder offiziellen Anlässen getragen. Wählen Sie die Länge, die zu Ihnen und dem Anlass passt.

Achtung, Billig-Falle: Gestanzte Miederhaken. Ein Indiz für ein günstiges Dirndl sind die Haken, durch die das Miederband geschnürt wird. Oft sind diese aus dünnem, gestanztem Blech gefertigt und verbiegen sich leicht. Hochwertige Dirndl, zum Beispiel von „Sportalm“, verwenden massive, gegossene Haken. Sie sind nicht nur stabiler, sondern oft auch kunstvoll verziert und tragen maßgeblich zur edlen Optik des Mieders bei.

- Die Hose sitzt im Schritt zu tief und schlackert.
- Das Leder ist bretthart und unbequem.
- Die Stickerei ist ein billiger Aufdruck statt echter Fadenstickerei.
- Die Träger rutschen ständig von den Schultern.
Eine gute Lederhose muss anfangs eng sitzen – sie weitet sich beim Tragen um bis zu eine ganze Größe! Achten Sie auf weiches Leder und probieren Sie die Hose immer ohne Träger an. Diese dienen nur der Zierde, nicht dem Halt.


Eine gute Tracht ist die nachhaltigste Mode überhaupt. Statt jedes Jahr ein billiges Polyester-Dirndl für eine Saison zu kaufen und wegzuwerfen, investieren Sie in ein Stück aus Naturfasern. Ein Leinen- oder Baumwolldirndl und eine echte Lederhose halten bei guter Pflege ein Leben lang. Sie können repariert, angepasst und sogar vererbt werden. Das schont nicht nur den Geldbeutel auf lange Sicht, sondern auch die Umwelt.

Hilfe, ein Fleck auf der Lederhose! Was tun?
Bloß nicht in die Waschmaschine! Wasser und Seife würden dem Leder die wichtigen Fette entziehen und es hart und brüchig machen. Kleinere Flecken lässt man am besten eintrocknen und reibt sie dann vorsichtig mit einem speziellen Lederradiergummi oder einer Kreppbürste ab. Bei Fettflecken hilft oft Geduld: Das Leder „saugt“ das Fett mit der Zeit auf, und der Fleck wird unsichtbar. Echte Trachtler wissen: Eine „speckige“ Lederhose mit Gebrauchsspuren ist keine Schande, sondern ein Zeichen von Authentizität.


Trend-Check: Samt & Monochrom. Wer es modern und edel mag, kommt an Samtdirndln nicht vorbei. Marken wie „Kinga Mathe“ setzen auf den luxuriösen Stoff, oft in Kombination mit Seidenschürzen. Besonders im Trend liegen monochrome Looks: Mieder, Rock und Schürze sind dabei in verschiedenen Nuancen derselben Farbfamilie gehalten, zum Beispiel in Salbei- oder Rosétönen. Das wirkt ruhig, elegant und sehr modisch.

Eine der größten Sünden im Festzelt? Die falschen Schuhe. Sneakers, High-Heels oder Flip-Flops zerstören jeden authentischen Trachtenlook. Damen greifen am besten zu klassischen Pumps mit moderatem Absatz, schlichten Ballerinas oder speziellen Trachten-Stiefeletten. Für Herren sind traditionelle Haferlschuhe mit seitlicher Schnürung ein Muss. Sie sind nicht nur stilistisch korrekt, sondern auch bequem genug für einen langen Tag auf der Wiesn.

Der Second-Hand-Markt für Trachten boomt. Auf spezialisierten Plattformen wie „Vinted“ oder auf Flohmärkten findet man oft hochwertige Vintage-Dirndl für einen Bruchteil des Neupreises.
Gerade ältere Modelle von Traditionsmarken wie „Lodenfrey“ oder „Wallmann“ bestechen durch exzellente Stoffe und Verarbeitung. Mit einer neuen Schürze oder Bluse wird aus einem solchen Fundstück schnell ein individuelles Unikat. Das schont den Geldbeutel und ist gelebte Nachhaltigkeit.


Brauche ich wirklich ein „Waschdirndl“?
Ja, wenn Sie Volksfeste lieben! Ein Waschdirndl ist ein unkompliziertes Alltagsdirndl, meist aus reiner Baumwolle. Es ist robust, atmungsaktiv und – der Name verrät es – kann problemlos in der Maschine gewaschen werden. Perfekt für einen langen Tag im Biergarten, bei dem auch mal ein Maß Bier danebengehen kann. Es ist die ursprüngliche Form des Dirndls und eine wunderbare, praktische Ergänzung zum edlen Festtagsdirndl aus Seide oder Brokat.

Echte Stickerei: Der Faden ist erhaben und deutlich fühlbar. Auf der Innenseite der Hose sieht man die Gegenstiche oder eine schützende Stoff-Abdeckung. Die Motive sind oft traditionell (Eichenlaub, Hirsche) und haben eine plastische Tiefe.
Günstiger Aufdruck: Die Oberfläche ist flach und glatt. Es gibt keine spürbare Struktur. Oft werden hier Glanzfarben verwendet, um Stickerei zu imitieren, was aber bei näherem Hinsehen schnell als billig entlarvt wird.
Dieser Unterschied macht den Charakter und Wert einer Lederhose maßgeblich aus.


Sie wollen Abwechslung, ohne ständig ein neues Dirndl zu kaufen? Der Trick liegt in der Vielfalt der Accessoires. Investieren Sie in ein hochwertiges, schlichtes Basis-Dirndl in einer neutralen Farbe wie Grau, Blau oder Taupe. Durch den Austausch von Schürze und Bluse können Sie unzählige neue Looks kreieren:
- Eine Baumwollschürze mit Blumenprint für den Biergarten.
- Eine glänzende Seidenschürze für eine Hochzeit.
- Eine hochgeschlossene Spitzenbluse für einen eleganten Auftritt.
- Eine traditionelle Baumwollbluse für das Volksfest.

„Der Wert einer Tracht bemisst sich nicht an ihrem Preis, sondern an der Freude, die sie über Jahre bereitet.“ – Volksweisheit

Wichtiger Tipp für die Anprobe: Atmen! Das Mieder eines Dirndls muss eng anliegen, um Halt zu geben und die Figur zu formen – wie eine zweite Haut. Aber Sie müssen noch tief ein- und ausatmen können, ohne in Panik zu geraten. Setzen Sie sich beim Probieren hin. Wenn das Mieder dann stark nach oben rutscht oder in den Bauch drückt, ist es zu klein. Gibt es im Sitzen unschöne Falten, ist es eventuell zu groß.


Trachtenstrickjacke: Meist aus weicher Wolle oder Baumwolle, oft mit Zopfmuster. Sie ist die lässige, gemütliche Wahl für kühlere Tage. Perfekt für einen entspannten Biergartenbesuch.
Lodenjanker: Der Klassiker aus gewalkter Schurwolle mit Stehkragen und Knöpfen aus Hirschhorn. Er ist formeller, eleganter und ein Muss für festlichere Anlässe. Eine Anschaffung, die zu vielen Gelegenheiten passt.
Die Wahl hängt also ganz vom Anlass und dem gewünschten Stil ab.

Die Bluse ist das A und O, aber sie muss zum Mieder passen. Ein häufiger Fehler ist die Kombination eines hochgeschlossenen Dirndls mit einer tief dekolletierten Bluse – das wirkt unharmonisch. Umgekehrt funktioniert es auch nicht. Die Regel lautet: Die Ausschnittform der Bluse sollte der des Dirndls folgen und sie ergänzen, nicht mit ihr konkurrieren. Im Zweifel ist eine schlichte Bluse mit Herzausschnitt die sicherste und vielseitigste Wahl.
Auch bei Herren gibt es Trends. Neben der klassischen kurzen Lederhose für die Wiesn erfreut sich die „Kniebundhose“ wieder großer Beliebtheit. Sie endet knapp unter dem Knie und wird mit speziellen Strümpfen (Loferl) getragen. Dieser Stil wirkt besonders traditionell und ist oft bei Trachtenvereinen oder auf dem Land zu sehen. Er ist eine elegante Alternative für Männer, die einen authentischeren, weniger touristischen Look bevorzugen.


