Dein Bad-Upgrade für kleines Geld: So lackierst du Fliesen wie ein Profi (und vermeidest die typischen Fehler)
Fliesen streichen? Eine kreative Revolution für dein Zuhause! Entdecke, wie du mit wenigen Schritten verblüffende Ergebnisse erzielst.
„Ich kann die Welt verändern!” rief ein mutiger Pinsel, der sich entschlossen hatte, die eintönigen Fliesen in ein farbenfrohes Meisterwerk zu verwandeln. Wer hätte gedacht, dass der einfache Akt des Fliesenstreichens eine so kraftvolle Transformation hervorrufen kann? Verabschiede dich von der Monotonie und begrüße die Freiheit der Kreativität – denn deine Wände warten nur darauf, neu erblühen zu dürfen!
Hand aufs Herz: Du stehst morgens im Bad und kannst diese Fliesen einfach nicht mehr sehen. Dieses verwaschene Beige, das Blümchenmuster aus einer anderen Zeit oder dieses seltsame Grün, das mal modern war. Eine komplette Badsanierung? Puh, das bedeutet Lärm, Dreck und ein riesiges Loch im Geldbeutel. Da kommt ganz schnell der Gedanke: Kann man die Dinger nicht einfach überstreichen?
Inhaltsverzeichnis
- Wann ist Fliesenlack dein bester Freund – und wann nicht?
- Die Technik dahinter: Warum normale Wandfarbe eine Katastrophe ist
- Deine Einkaufsliste für ein Ergebnis, das hält (inkl. Preise)
- Die Vorbereitung: 80 % der Arbeit für 100 % Erfolg
- So, jetzt geht’s ans Eingemachte: Lackieren Schritt für Schritt
- Geduld ist eine Tugend: Die alles entscheidende Aushärtezeit
- Und danach? So pflegst du deine neuen Schmuckstücke
- Mein Fazit und ein Tipp für Unentschlossene
- Bildergalerie
Die schnelle Antwort ist: Ja, absolut! Die ehrliche Antwort lautet: Ja, aber nur, wenn man es richtig macht und weiß, wo die Grenzen liegen. Ein Fliesenanstrich ist kein 1:1-Ersatz für eine nagelneue Keramik, aber er kann eine unansehnliche Wand für viele Jahre in neuem Glanz erstrahlen lassen. Ich zeige dir hier, worauf es WIRKLICH ankommt – nicht mit billigen Werbeversprechen, sondern mit solidem Handwissen. Damit dein Projekt am Ende nicht nur hammermäßig aussieht, sondern auch bombenfest hält.
Wann ist Fliesenlack dein bester Freund – und wann nicht?
Bevor du jetzt voller Tatendrang zum Baumarkt rennst, lass uns kurz ehrlich sein. Fliesenlack ist ein geniales Werkzeug, aber nicht für jeden Einsatzort die richtige Wahl. Man muss wissen, wo die Technik glänzt und wo man besser die Finger davon lässt.

Hier ist das Lackieren von Fliesen eine Top-Lösung:
- Wandfliesen im Trockenbereich: Der Fliesenspiegel in der Küche, die Wände im Gäste-WC oder im Bad außerhalb der direkten Duschzone sind perfekte Kandidaten. Hier ist die Belastung durch Wasser und Schrubben gering.
- Mietwohnungen: Wenn der Vermieter sein Okay gibt (unbedingt vorher fragen!), ist das eine supergünstige Möglichkeit, dem Bad oder der Küche deinen eigenen Stempel aufzudrücken, ohne die Bausubstanz zu verändern.
- Für den Verkauf oder die Vermietung: Ein frisch und modern wirkendes Bad kann den Wert einer Immobilie ordentlich pushen. Ein neuer Anstrich ist hier eine schnelle und kostengünstige Schönheitskur.
- Wenn das Budget klein ist: Manchmal ist eine Komplettsanierung finanziell einfach nicht drin. Fliesenlack ist dann eine absolut respektable Übergangslösung, die den Raum sofort aufwertet.
Achtung! In diesen Fällen rate ich dir dringend davon ab:
- Bodenfliesen in stark genutzten Bereichen: Ganz ehrlich, im Flur, wo ständig Straßenschuhe drüberkratzen, oder im Familienbad hält kein Lack der Welt ewig. Die gebrannte Glasur einer Bodenfliese ist einfach unschlagbar hart. Kratzer und Laufspuren sind hier nur eine Frage der Zeit.
- Fliesen IN der Dusche oder Badewanne: Stehendes Wasser, Kalk, Duschgel-Reste und die ständige Nässe sind pures Gift für jeden Anstrich. Der Lack wird unterwandert und fängt an abzublättern. Das sieht nicht nur furchtbar aus, sondern kann dahinter auch zu Schimmel führen.
- Beschädigte oder lockere Fliesen: Lack ist keine Spachtelmasse. Er überdeckt keine Schäden. Lose Fliesen müssen vorher festgeklebt, kaputte ausgetauscht werden. Sonst hast du bald Risse im neuen Lack.

Die Technik dahinter: Warum normale Wandfarbe eine Katastrophe ist
Ein typischer Anfängerfehler: einfach mal mit normaler Dispersionswandfarbe drüberpinseln. Das Ergebnis? Die Farbe perlt ab oder du kannst sie nach dem Trocknen mit dem Fingernagel wieder abkratzen. Der Grund ist simpel: Eine glasierte Fliese ist eine extrem glatte, nicht saugende Oberfläche. Normale Farbe braucht aber einen porösen Untergrund (wie Putz), in den sie einziehen kann. Auf der Fliese liegt sie nur lose obenauf.
Wir brauchen hier also eine chemische Lösung, die sich richtig festkrallt. Und da gibt es zwei Systeme:
- 1-Komponenten-Lacke (1K): Das sind die fertigen Dosen aus dem Regal. Einfach umrühren und loslegen. Für eine ganz gering belastete Wand im Gäste-WC mag das gehen, aber ihre Widerstandsfähigkeit ist begrenzt.
- 2-Komponenten-Lacke (2K): Das ist die Profi-Liga und meine klare Empfehlung für Bad und Küche. Hier mischst du einen Stammlack (meist auf Epoxidharz- oder Polyurethanbasis) mit einem Härter. Dadurch startet eine chemische Reaktion, der Lack härtet richtig aus und wird extrem robust gegen Kratzer, Reiniger und Wasser.
Glaub mir, der kleine Mehraufwand für einen 2K-Lack lohnt sich tausendmal. Er ist der Unterschied zwischen „sieht ein Jahr gut aus“ und „hält viele Jahre“.

Deine Einkaufsliste für ein Ergebnis, das hält (inkl. Preise)
Gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Hier eine kleine Checkliste, damit du nichts vergisst. Rechne für ein mittelgroßes Bad (ca. 15 m² Wandfläche) mit Gesamtkosten zwischen 150 und 250 Euro. Pro Quadratmeter kannst du grob mit 15-25 Euro für ein Qualitätssystem rechnen.
- 2K-Fliesenlack-Set (Grundierung + Lack): Das Herzstück. Schau nach Systemen von etablierten Herstellern aus dem Fachhandel. (ca. 80-120 €)
- Alkalischer Reiniger/Anlauger: Zum Entfetten. (ca. 10 €)
- Schleifvlies oder feines Schleifpapier (180-240er Körnung): Zum Aufrauen. (ca. 5-10 €)
- Gute Lackierwalzen: Frag gezielt nach „Lackierwalzen für glatte Oberflächen“ oder „Filzwalzen“. Die machen eine superfeine Oberfläche. Nimm am besten gleich 2-3 Stück. (ca. 10-15 €)
- Hochwertiger Lackierpinsel: Für die Ecken und Kanten. (ca. 5-10 €)
- Gutes Malerkrepp: Eines, das nicht unterläuft. (ca. 5 €)
- Cutter-Messer & Silikonentferner: Absolut unverzichtbar! (ca. 15 €)
- Sanitär-Silikon & Kartuschenpresse: Für die neuen Fugen am Ende. (ca. 15 €)
- Schutzausrüstung: Atemschutzmaske (A2/P2-Filter), Nitril-Handschuhe, Schutzbrille. Nicht sparen, deine Gesundheit dankt es dir! (ca. 30-40 €)
- Sonstiges: Abdeckfolie, Eimer, Rührholz, fusselfreie Lappen, eine alte Küchenwaage zum Abwiegen des Lacks.

Die Vorbereitung: 80 % der Arbeit für 100 % Erfolg
Im Malerhandwerk gibt es eine Regel: Das Ergebnis steht und fällt mit dem Untergrund. Bei Fliesen ist das noch tausendmal wichtiger. Nimm dir hierfür richtig viel Zeit. Jede Abkürzung hier rächt sich später bitterlich.
Schritt 1: Grundreinigung. Vergiss den normalen Badreiniger. Du brauchst einen starken Entfetter (Anlauger), um jeden Hauch von Fett, Seife und Kalk zu entfernen. Kräftig schrubben (besonders die Fugen!), einwirken lassen und danach mehrmals mit klarem Wasser abwaschen.
Schritt 2: SILIKON MUSS RAUS! Das ist der kritischste Punkt. Auf Silikon hält absolut NICHTS. Schneide die alten Fugen an Wanne, Waschbecken und in den Ecken mit einem Cutter raus und kratze die Reste mit Silikonentferner weg. Ich wurde mal zu einer „Rettungsaktion“ gerufen, da ließ sich der neue Lack wie eine Frischhaltefolie von der Wand ziehen. Der Grund? Die alten Silikonfugen wurden einfach nur überstrichen. Ein absolutes No-Go!

Schritt 3: Fugen checken. Sind die Fugen zwischen den Fliesen rissig oder bröselig? Kratz das lose Zeug raus und bessere es mit Fugenmörtel aus. Gut trocknen lassen!
Schritt 4: Anschleifen. Wir müssen die spiegelglatte Oberfläche der Fliese leicht „verletzen“. Mit einem Exzenterschleifer oder per Hand mit Schleifvlies die Fliesen anschleifen, bis sie matt sind. Danach fühlt sich die Oberfläche leicht samtig an. Perfekt!
Schritt 5: Staubfrei machen. Erst alles absaugen, dann mit einem feuchten Tuch abwischen und zum Schluss (Profi-Tipp!) mit einem Staubbindetuch aus dem Autolackierer-Bedarf drübergehen. Jetzt ist die Fläche bereit.
Übrigens, eine Frage, die immer wieder kommt: „Was ist mit den Fugen?“ Ganz einfach: Die werden mitlackiert! Das ist sogar gewollt, denn so entsteht eine wunderbar einheitliche, moderne und pflegeleichte Fläche. Keine Sorge, das sieht am Ende super aus.
So, jetzt geht’s ans Eingemachte: Lackieren Schritt für Schritt
Die Raumtemperatur sollte bei gemütlichen 18-22 Grad liegen. Und ganz wichtig bei 2K-Lacken: Lüfte gut und trage deine Atemschutzmaske, Handschuhe und Brille. Das ist kein Quatsch, sondern professioneller Selbstschutz.

- Abkleben: Klebe alles, was keine Farbe abbekommen soll, super sorgfältig mit gutem Malerkrepp ab.
- Grundierung auftragen: Mische die 2K-Grundierung nach Anleitung an. Erst die Ecken und Kanten mit dem Pinsel, dann die Flächen dünn mit der Filzwalze rollen. Nass in nass arbeiten, um Ansätze zu vermeiden. Trocknen lassen.
- Lack anmischen: Jetzt zählt Präzision. Wiege Stammlack und Härter mit der Küchenwaage exakt nach Herstellerangabe ab. Gut durchrühren! Beachte die „Topfzeit“ – das ist die Zeit, die du zum Verarbeiten hast, bevor der Lack im Eimer hart wird (meist 1-2 Stunden). Also nur so viel anmischen, wie du schaffst.
- Erster Anstrich: Gleiches Spiel wie bei der Grundierung. Erst Pinsel, dann Rolle. Dünn und gleichmäßig auftragen. Weniger ist mehr!
- Zwischenschliff (optional, aber empfohlen): Nach dem Trocknen die Fläche ganz sanft mit sehr feinem Schleifpapier (Körnung 320+) von Hand abziehen. Das entfernt kleine Staubkörnchen und sorgt für ein perfektes Finish. Danach wieder entstauben.
- Zweiter Anstrich: Der Deckanstrich für die volle Farbpracht. Wenn der Lack drauf ist, ziehst du das Malerkrepp ab, solange er noch feucht ist. So bekommst du eine gestochen scharfe Kante.


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Geduld ist eine Tugend: Die alles entscheidende Aushärtezeit
Dein Bad sieht jetzt fantastisch aus, aber die Arbeit ist noch nicht vorbei. Der Lack muss aushärten. Und das dauert. Er ist vielleicht nach ein paar Stunden staubtrocken, aber seine volle Härte und Wasserfestigkeit erreicht er erst nach 5 bis 7 Tagen.
Das bedeutet: In dieser Woche ist das Bad tabu! Kein Wasser, kein Putzen, keine mechanische Belastung. Plane das unbedingt ein. Ein ganzes Wochenende für die aktive Arbeit plus eine Woche Sperrzone – das ist ein realistischer Zeitplan für ein mittelgroßes Bad. Aber diese Geduld zahlt sich in Langlebigkeit aus.
Und danach? So pflegst du deine neuen Schmuckstücke
Die erste Frage nach dem Projekt ist immer: „Wie putze ich das jetzt?“ Ganz einfach: sanft! Vergiss Scheuermilch, aggressive Badreiniger oder harte Schwämme. Ein weiches Tuch und ein milder Neutralreiniger sind ab sofort deine besten Freunde. Damit bleibt die Oberfläche jahrelang schön.

Mein Fazit und ein Tipp für Unentschlossene
Fliesen zu lackieren ist definitiv mehr als nur „mal eben drüberpinseln“. Es ist ein technisches Projekt, das Sorgfalt erfordert. Aber wenn du die Vorbereitung ernst nimmst und in gutes Material investierst, kannst du ein Ergebnis erzielen, das dich umhauen wird – für einen Bruchteil der Kosten einer Sanierung.
Kleiner Tipp zum Schluss: Wenn du dir noch unsicher bist, starte nicht gleich mit dem kompletten Familienbad. Probier die Technik doch erstmal am Fliesenspiegel in der Küche aus. Das ist ein perfektes Ein-Tages-Projekt, und du siehst sofort, ob dir die Arbeit liegt und das Ergebnis gefällt. Und jetzt: Viel Erfolg, du schaffst das!
Bildergalerie


Der Lack-Showdown: 1K vs. 2K
Einkomponenten-Lack (1K): Perfekt für wenig beanspruchte Wände, wie im Gäste-WC oder hinter dem Waschtisch. Er ist einfacher zu verarbeiten, da keine zweite Komponente angemischt werden muss.
Zweikomponenten-Lack (2K): Das ist die Champions-League für Fliesen. Ein Mix aus Lack und Härter (z.B. auf Epoxidharz-Basis) schafft eine extrem widerstandsfähige, wasserfeste Oberfläche. Unverzichtbar für Bodenfliesen und Wände im Duschbereich.


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Wussten Sie schon? Eine professionelle Badsanierung kostet in Deutschland im Schnitt zwischen 1.000 und 3.000 Euro pro Quadratmeter. Ein Fliesenanstrich ist oft für unter 200 Euro für das gesamte Bad zu realisieren.


Für ein streifenfreies Finish ist die Wahl der Rolle entscheidend. Greifen Sie nicht zu irgendeiner Fusselrolle! Eine kurzflorige Schaumstoff- oder Flockrolle ist hier Ihr bester Freund. Sie nimmt den oft recht flüssigen Fliesenlack optimal auf und verteilt ihn gleichmäßig, ohne Luftbläschen oder unschöne Strukturen zu hinterlassen. Für die Ecken und Fugen leistet ein kleiner, hochwertiger Pinsel mit Kunststoffborsten unschätzbare Dienste.


Und was ist mit den Fugen? Mitstreichen oder nicht?
Ganz klar: Mitstreichen! Der Versuch, die Fugen mit Klebeband abzukleben, ist eine Sisyphusarbeit und führt selten zu sauberen Kanten. Moderne Fliesenlacke sind so konzipiert, dass sie auf Fugen genauso gut haften wie auf der Fliese selbst. Das Ergebnis ist eine ruhige, einheitliche Fläche, die den Raum größer und moderner wirken lässt. Wer den Fugen-Look später doch wiederhaben will, kann mit einem Fugenstift in einer Kontrastfarbe nacharbeiten.


Die unsichtbare Vorarbeit ist der Schlüssel zum Erfolg. Überspringen Sie keinen dieser Schritte:
- Grundreinigung: Zuerst mit einem aggressiven Badreiniger Kalk und Seifenreste entfernen. Danach mit einem Anlauger oder speziellen Entfetter (z.B. von Molto oder MEM) letzte Fett- und Schmutzfilme beseitigen.
- Silikon-Check: Alte Silikonfugen müssen restlos entfernt werden, da kein Lack darauf hält. Ein Silikonentferner hilft hier ungemein.
- Anschleifen: Die glatte Fliesenoberfläche mit feinem Schleifpapier (180er oder 240er Körnung) leicht anrauen. Das gibt dem Lack den nötigen „Grip“.


Der größte Feind des Fliesenlacks: Silikon! Selbst winzige, unsichtbare Reste davon verhindern, dass der Lack haftet. Das Ergebnis sind unschöne „Krater“ oder Abplatzungen. Nach dem Entfernen der alten Fugen sollten Sie den Bereich unbedingt mit einem speziellen Silikonentferner nachbehandeln, selbst wenn Sie glauben, alles erwischt zu haben. Dieser kleine Extra-Schritt rettet Ihr gesamtes Projekt.

Farbe ist mehr als nur ein Anstrich – sie ist Gefühl. Weg vom klinischen Weiß, hin zu wohnlicher Atmosphäre!
- Salbeigrün: Wirkt beruhigend und natürlich, perfekt für ein kleines Spa-Gefühl am Morgen.
- Greige (Grau-Beige): Ein warmer, edler Ton, der eine zeitlose und elegante Basis schafft.
- Dunkles Petrol oder Navy: Mutig, aber unglaublich schick. In Kombination mit goldenen oder schwarzen Armaturen entsteht ein luxuriöser Look.
- Terrakotta: Bringt mediterrane Wärme ins Bad und sorgt für einen Hauch von Urlaubsfeeling.


„Gut Ding will Weile haben“ – das gilt besonders für die Trocknungszeit von Fliesenlack.
Auch wenn der Lack sich nach wenigen Stunden trocken anfühlt: Die chemische Aushärtung dauert viel länger. Beachten Sie penibel die Herstellerangaben (oft 7 Tage oder mehr), bevor Sie die Fläche voll belasten oder mit Wasser in Kontakt bringen. Jeder zu frühe Duschgang kann die noch weiche Lackschicht ruinieren.


- Macht die Oberfläche kratzfester.
- Erhöht den Schutz vor Wasser und Reinigungsmitteln.
- Ermöglicht ein anderes Finish (z.B. matt über seidenmatt).
Das Geheimnis für extra Haltbarkeit? Eine transparente Versiegelung. Gerade bei Bodenfliesen oder stark beanspruchten Wandflächen ist dieser letzte Anstrich Gold wert. Produkte wie der „PU-Siegel“ von Jaeger oder ähnliche transparente Schutzlacke bilden eine zusätzliche Opferschicht, die den farbigen Anstrich darunter schützt.


Einmal gestrichen, will die neue Oberfläche auch gepflegt werden. Vergessen Sie aggressive Scheuermilch oder kratzige Schwämme! Zur Reinigung genügt ein weiches Tuch und ein milder, pH-neutraler Reiniger. Essigreiniger ist bei lackierten Flächen ebenfalls tabu, da die Säure den Lack auf Dauer angreifen kann. Sanfte Pflege sichert die Schönheit Ihres Werks für viele Jahre.


Muss ich wirklich grundieren?
Ein klares Ja! Die Grundierung, oft „Haftgrund“ genannt, ist die wichtigste Verbindung zwischen der glatten Fliese und dem Lack. Sie sorgt für eine optimale Haftung und verhindert, dass die Farbe später abblättert. Bei 2K-Systemen, wie dem „Aqua Fliesenlack“ von Jaeger, ist die Grundierung oft bereits die erste der beiden Komponenten. Diesen Schritt zu überspringen ist der häufigste Grund für ein misslungenes Projekt.


Lust auf mehr als nur eine Farbe? Mit Schablonen wird Ihre Fliesenwand zum Kunstwerk. Ob marokkanisch anmutende Ornamente, grafische Muster im Bauhaus-Stil oder verspielte Terrazzo-Effekte – die Möglichkeiten sind endlos. Achten Sie darauf, eine wiederverwendbare Schablone aus Kunststoff zu nutzen und die Farbe mit einem Schaumstoff-Tupfer oder einer kleinen Rolle aufzutragen, um saubere Kanten zu erzielen.

Matt-Effekt: Wirkt sehr modern, edel und kaschiert kleine Unebenheiten in der Fliesenoberfläche. Fingerabdrücke oder Wasserflecken können aber etwas sichtbarer sein.
Seidenglanz/Satin: Der beliebteste Kompromiss. Reflektiert sanft das Licht, wirkt hochwertig und ist sehr pflegeleicht und robust. Die meisten Fliesenlack-Sets, wie die von Schöner Wohnen Farbe, zielen auf dieses Finish ab.
Wählen Sie je nach gewünschter Atmosphäre und praktischem Nutzen.


Laut einer Umfrage des Portals Houzz empfinden 88% der Renovierer nach Abschluss eines DIY-Projekts ein gesteigertes Glücksgefühl und Zufriedenheit mit ihrem Zuhause.
Dieser Effekt ist beim Bad-Upgrade besonders stark. Der tägliche Blick auf das selbst geschaffene, frische Ambiente ist eine Belohnung, die weit über die reine Optik hinausgeht und den Start in den Tag verschönert.


Profi-Tipp: Investieren Sie in ein Komplett-Set. Marken wie Molto („Fliesen Lackier-Set“) oder Ludwig Lacke bieten oft Pakete an, in denen Reiniger, Grundierung, Lack und manchmal sogar die passende Rolle enthalten sind. Das stellt sicher, dass alle Komponenten chemisch perfekt aufeinander abgestimmt sind und erspart Ihnen die mühsame Suche nach den Einzelprodukten im Baumarkt.


Ein kleines Malheur passiert schnell: Ein heruntergefallener Parfumflakon hinterlässt einen Kratzer. Keine Panik! Heben Sie immer einen kleinen Rest des Lacks und der Versiegelung auf. Die beschädigte Stelle kann vorsichtig gereinigt, leicht angeschliffen und mit einem feinen Künstlerpinsel ausgebessert werden. Nach dem Trocknen wird die Reparatur kaum noch sichtbar sein.


Schon mal über einen Schachbrett-Boden nachgedacht? Der Interior-Klassiker erlebt ein riesiges Comeback und lässt sich mit Fliesenlack spielend leicht umsetzen. Nach der Grundierung der gesamten Fläche kleben Sie einfach mit hochwertigem Malerkrepp (z.B. von tesa) die Quadrate ab und streichen die freien Felder in einer Kontrastfarbe. Das Ergebnis: maximale Wirkung bei minimalem Aufwand.


Wie intensiv ist der Geruch beim Lackieren?
Moderne Fliesenlacke sind oft wasserbasiert und riechen deutlich weniger streng als alte lösemittelhaltige Lacke. Dennoch ist eine gute Belüftung unerlässlich. Öffnen Sie die Fenster weit und lassen Sie, wenn möglich, einen Ventilator laufen. Bei 2K-Lacken ist der Geruch während der Verarbeitung und der ersten Trocknungsphase etwas intensiver. Planen Sie das Projekt am besten so, dass Sie den Raum für 1-2 Tage nicht ständig nutzen müssen.

- Perfekte Haftung auf glattem Untergrund
- Verhindert das Abblättern der Farbe
- Sorgt für ein gleichmäßiges Farbergebnis
Das Geheimnis dieser Vorteile? Der Haftgrund. Er ist die unsichtbare Brücke zwischen der glasierten Fliese und der neuen Farbschicht und damit der wichtigste Schritt für ein langlebiges Ergebnis.


Die Checkliste der kleinen Helfer, die man oft vergisst:
- Gutes Malerkrepp: Zum Abkleben von Armaturen, Steckdosen und Rändern.
- Abdeckfolie: Schützt Keramik, Boden und Möbel vor Farbspritzern.
- Kleine Farbwanne: Ermöglicht eine saubere Farbaufnahme mit der Rolle.
- Einweg-Handschuhe: Besonders bei 2K-Lacken ein Muss, um Hautkontakt zu vermeiden.
- Fusselfreie Tücher: Zum sofortigen Wegwischen von Patzern.


„Der Trend geht weg von der reinen Funktionalität hin zum wohnlichen Badezimmer. Farbe ist das einfachste Mittel, um diesen Wandel zu vollziehen.“ – Zitat aus einem Branchenbericht der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS)
Ihr DIY-Projekt liegt damit voll im Zeitgeist. Sie verwandeln eine funktionale Nasszelle in einen persönlichen Rückzugsort mit Charakter.


Ein frisch gestrichenes, modernes Bad ist nicht nur für Sie eine Freude. Bei einem potenziellen Verkauf oder einer Neuvermietung kann ein zeitgemäßes Bad den entscheidenden Unterschied machen. Es suggeriert Gepflegtheit und Modernität, was sich direkt auf den erzielbaren Preis oder die Attraktivität für Mieter auswirkt. Eine kleine Investition in Fliesenlack kann sich so um ein Vielfaches auszahlen.


Alternative im Check: Fliesenlack vs. Fliesenaufkleber
Fliesenlack: Bietet eine dauerhafte, einheitliche und fugenlose Oberfläche. Ideal für eine komplette Verwandlung des Raumes. Der Aufwand ist höher, das Ergebnis aber auch wertiger und langlebiger.
Fliesenaufkleber: Perfekt, um einzelne Akzente zu setzen oder eine Bordüre zu gestalten. Sie sind schnell angebracht und rückstandslos entfernbar, was sie ideal für Mietwohnungen macht. Für ganze Wände oder Böden sind sie aber oft teurer und weniger haltbar als ein guter Lack.


Denken Sie über den Tellerrand bzw. die Fliese hinaus. Ein Anstrich ist die perfekte Gelegenheit, auch andere Elemente im Bad farblich abzustimmen. Vielleicht bekommt der alte Spiegelschrank oder ein Beistellhocker einen Anstrich in einer Akzentfarbe, die mit der neuen Fliesenfarbe harmoniert? So entsteht ein stimmiges Gesamtkonzept, das wie aus einem Guss wirkt.
Die wichtigste Zutat: Geduld. Hetzen Sie nicht von einem Arbeitsschritt zum nächsten. Lassen Sie den Reiniger einwirken, geben Sie der Grundierung Zeit zum Trocknen und tragen Sie lieber zwei dünne Lackschichten als eine dicke auf. Die Qualität Ihres Ergebnisses steht und fällt mit der Sorgfalt, die Sie in die einzelnen, unspektakulären Zwischenschritte investieren. Atmen Sie durch – es wird großartig!


