Deine eigene Armbrust bauen? So geht’s WIRKLICH (und sicher!) – Ein ehrlicher Werkstatt-Talk

Eine selbstgebaute Armbrust? Ja, das ist mehr als ein Kinderspiel! Entdecke kreative Ideen und werde zum Meister der alten Fernwaffen.

von Michael von Adelhard

Der Geruch von Holz, Öl und ehrlicher Arbeit – das ist für mich seit Jahrzehnten Heimat. Ich hab mein halbes Leben in der Werkstatt verbracht, meinen Meister gemacht und unzähligen Lehrlingen gezeigt, wie man mit Holz umgeht. Und ab und zu packt es mich, dann widme ich mich Projekten, die altes Handwerk mit kniffliger Mechanik verbinden. Der Bau einer Armbrust ist genau so ein Ding. Eine Arbeit, die Respekt verlangt.

Warum das hier kein schnelles Wochenende-Projekt ist

Ganz ehrlich? Vergiss die Anleitungen im Netz, die dir eine fertige Armbrust für 50 Euro und einen Nachmittag versprechen. Das ist nicht nur Quatsch, es ist brandgefährlich. Eine Armbrust ist kein Spielzeug. Sie ist ein Gerät, das brachiale Kräfte speichert und schlagartig freisetzt. Ein kleiner Fehler im Material, ein unsauberer Schnitt, und das Ding kann dir um die Ohren fliegen. Ich hab mal gesehen, wie ein schlecht gemachter Bogen unter Spannung zersplittert ist – die Holzsplitter pfiffen wie Schrapnelle durch den Raum. Zum Glück hatte der Kollege seine Schutzbrille auf.

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Dieser Artikel hier ist keine Anleitung für eine billige Knarre. Er ist ein ehrlicher Einblick, was es WIRKLICH bedeutet, eine funktionsfähige und sichere Armbrust zu bauen. Wir reden über das richtige Material, die Techniken und vor allem über die Sicherheit. Wenn du bereit bist, Zeit und Sorgfalt zu investieren, bist du hier goldrichtig. Und mit Zeit meine ich nicht fünf Stunden. Rechne als Neuling mal realistisch mit 40 bis 60 reinen Werkstattstunden, die Trocknungszeiten für Öl und Leim noch nicht mal mitgezählt.

Die Basics: Ein bisschen Physik muss sein

Bevor wir auch nur ein Werkzeug anrühren, müssen wir kapieren, was da passiert. Eine Armbrust ist im Grunde ein simpler Energiespeicher. Du spannst sie mit deiner Muskelkraft, und diese Energie wird im Bogen (den sogenannten Wurfarmen) gespeichert. Drückst du den Abzug, wird all diese Energie auf einen Schlag freigesetzt und katapultiert den Bolzen nach vorne. Je mehr Energie der Bogen speichern kann, desto mehr Wumms hat das Ganze.

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Die Wahl des Holzes: Mehr als nur hübsch aussehen

Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Für die Säule, also den Körper der Armbrust, brauchen wir ein hartes, stabiles Holz. Es muss den Druck des Schlosses und die Vibrationen beim Schuss aushalten, ohne sich zu verziehen. Hier mal meine Favoriten aus der Praxis:

  • Esche: Ein super Holz für den Anfang. Es ist zäh, elastisch und verzeiht auch mal einen kleinen Fehler. Lässt sich relativ gut bearbeiten, ohne dass man gleich verzweifelt.
  • Ahorn: Das ist was für Perfektionisten. Ahorn ist sehr hart und dicht. Damit bekommst du eine spiegelglatte Oberfläche für die Bolzenrinne hin, was die Präzision enorm steigert. Aber Achtung, es ist auch anspruchsvoller in der Bearbeitung.
  • Eiche: Der Klassiker. Super robust und traditionell, aber auch deutlich schwerer. Die grobe Maserung kann bei feinen Details rund ums Schloss etwas nerven.

Wichtiger als die Holzart ist aber der Faserverlauf! Das Holz muss absolut gerade gewachsen sein, ohne Äste oder Verwirbelungen, besonders da, wo später die Mechanik sitzt. Kleiner Tipp: Halte das Brett immer gegen das Licht und schau dir die Fasern genau an. Wenn da was krumm aussieht – Finger weg!

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Der Bogen (Prod): Das Herzstück mit Zerstörungspotenzial

Der Bogen ist das kritischste Teil. Hier ist die ganze Power drin. Ein Versagen ist katastrophal. Traditionell wurden Hölzer wie Eibe oder Osage-Orange verwendet, aber ganz ehrlich: Den Bau eines sicheren Holzbogens überlässt man besser den Bogenbau-Spezialisten. Das ist eine Kunst für sich.

Mein dringender Rat: Kauf dir für deine erste Armbrust einen fertigen Bogen aus Stahl oder Fiberglas. Den bekommst du bei spezialisierten Online-Händlern für den Bogensport. Such einfach mal nach „Armbrust Bogen kaufen“ oder „Stahlprod“. So ein Teil kostet dich zwischen 100 € und 200 €, aber das ist das bestinvestierte Geld für deine Sicherheit. Für den Anfang ist ein Zuggewicht von 90 bis 120 Pfund ideal – das kriegst du mit der richtigen Technik auch noch ohne mechanische Hilfe gespannt.

Planung, Recht und deine Verantwortung

Bevor du loslegst, mach dir eine genaue Zeichnung. Ein gut durchdachter Plan spart später Nerven und Material. Als grobe Hausnummer für den Anfang: Eine Säulenlänge von 80-90 cm ist ein guter Startpunkt. Der Rest ergibt sich aus den Proportionen deines gekauften Bogens und dem Schloss.

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Ach ja, und das Rechtliche. Die Gesetzeslage in Deutschland ist da zum Glück ziemlich klar. Eine Armbrust gilt als Waffe, auch wenn du keinen Waffenschein brauchst. Das bedeutet:

  • Du musst mindestens 18 sein, um eine zu besitzen oder zu bauen.
  • Herstellen für den Eigenbedarf ist erlaubt. Verkaufen ist eine andere Geschichte, da greifen gewerbliche Regeln.
  • Herumtragen in der Öffentlichkeit? Absolutes No-Go. Für den Transport muss sie ungespannt und am besten in einer Tasche oder einem Koffer sein.
  • Schießen darfst du nur auf deinem eigenen, gesicherten Grundstück (z.B. im Keller oder Garten), und du musst 100% sicherstellen, dass kein Bolzen das Grundstück verlassen kann. Schießen im Wald ist Wilderei und streng verboten.

Die Werkstatt: Gutes Werkzeug ist die halbe Miete

Du brauchst keine CNC-Fräse. Aber gutes, scharfes Handwerkzeug ist die Basis. Ein stumpfer Stechbeitel ist nicht nur frustrierend, sondern auch gefährlich. Was du wirklich brauchst:

  • Sägen: Eine Japansäge für feine, präzise Schnitte und ein Fuchsschwanz für den groben Zuschnitt.
  • Hobel: Ein Putzhobel für die Oberflächen ist Pflicht.
  • Stechbeitel (Stemmeisen): Ein Satz in verschiedenen Breiten, und lerne, wie man sie rasiermesserscharf bekommt!
  • Bohrer: Eine Ständerbohrmaschine wäre Luxus, aber eine gute Handbohrmaschine mit Bohrständer tut’s auch.
  • Feilen und Raspeln: Für die Feinarbeit an Holz und Metall.
  • Messwerkzeug: Winkel, Streichmaß, Zirkel. Denk dran: Zweimal messen, einmal sägen. Das ist kein Spruch, das ist ein Werkstattgesetz.
  • Schutzausrüstung: Schutzbrille. IMMER. Keine Kompromisse.
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Der Bau Schritt für Schritt: So packen wir’s an

So, jetzt geht’s ans Eingemachte. Nimm dir Zeit, hetze nicht. Präzision ist dein bester Freund.

1. Die Säule (der Schaft)
Das ist dein Fundament. Übertrag deine Zeichnung auf das Holz und säge die grobe Form aus. Dann arbeitest du dich mit Hobel und Feile langsam an die endgültige Kontur heran. Die Oberseite, auf der der Bolzen läuft, muss absolut plan sein. Die Bolzenrinne selbst muss perfekt gerade sein, eine leichte, wenige Millimeter tiefe Mulde ist ideal. Jede kleine Abweichung hier, und deine Schüsse gehen sonst wo hin, nur nicht ins Ziel.

2. Das Schloss (Nuss und Abzug)
Das mechanische Herzstück. Hier ist absolute Präzision gefragt. Stell dir die Nuss wie eine kleine, dicke Walze aus sehr hartem Material vor (traditionell Horn oder Knochen, heute eher Messing oder Stahl), die eine Kerbe hat. Die Sehne hakt sich in diese Kerbe ein. Der Abzug ist im Grunde nur ein simpler Hebel, der von unten gegen einen Vorsprung an dieser Walze drückt und sie so aus ihrer Arretierung kippt. Die Walze dreht sich, die Sehne wird frei – PENG. Die ganze Mechanik sitzt passgenau in einer Aussparung, die du vorsichtig mit dem Stechbeitel aus dem Holz arbeitest. Wenn das Schloss Spiel hat oder hakelt, kann sich ein Schuss von selbst lösen. Das willst du nicht, glaub mir.

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3. Der Bogen und seine Montage
Der gekaufte Stahlbogen wird meist mit einem Metallbügel (dem sogenannten Steigbügel, durch den du zum Spannen den Fuß steckst) vorne an der Säule befestigt. Diese Verbindung muss bombenfest sein! Oft wird der Bogen zusätzlich mit einer ultrastarken Kordel fest an die Säule gewickelt und verkeilt. Ein Profi-Tipp: Weiche die Kordel (z.B. aus Leinen) in Wasser ein und wickle sie nass und stramm um die Verbindung. Wenn sie trocknet, zieht sie sich zusammen und sitzt fester als jede Schraube.

4. Spannen, Sehne und das große Finale
Und wie kommt die Sehne nun ins Schloss? Bei einem 120-Pfund-Bogen brauchst du Technik. Du stellst einen Fuß in den Steigbügel vorne, drückst die Armbrust nach unten, beugst dich drüber und ziehst die Sehne mit beiden Händen nach hinten, bis sie hörbar in der Nuss einrastet. Das erfordert etwas Übung! Die Sehne selbst sollte aus modernem Material wie Dacron sein. Die kaufst du am besten fertig zusammen mit dem Bogen. Für das Finish der Säule nimm Leinölfirnis oder Hartwachsöl. Das schützt das Holz, lässt es aber atmen. Lack splittert und sieht nach dem ersten Kratzer furchtbar aus. Mehrere dünne Schichten Öl, und die Maserung deines Holzes kommt wunderschön zur Geltung.

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Sicherheit: Das ist keine Bitte, das ist eine Anweisung!

Ich kann es nicht oft genug sagen. Respekt vor diesem Gerät ist deine Lebensversicherung.

  1. Der Leerschuss ist der Tod des Bogens. Feuere NIEMALS ohne eingelegten Bolzen. Die ganze Energie hat nichts, was sie nach vorne treiben kann, und schlägt zurück in den Bogen. Wenig bekannter Fakt: Das ist so, als würdest du den Motor eines Formel-1-Autos ohne Getriebe voll aufdrehen. Die Energie zerstört das Material von innen. Im besten Fall zerreißt es nur die Sehne, im schlimmsten Fall explodiert der Bogen in deinem Gesicht.
  2. Finger weg! Deine Finger haben beim Spannen und Hantieren nichts in der Nähe der Sehne oder der Bolzenrinne verloren. Eine versehentlich auslösende Sehne hat eine enorme Kraft.
  3. Immer als geladen betrachten. Sobald die Sehne im Schloss sitzt, ist das Ding scharf. Richte sie nie auf etwas, das du nicht zerstören willst. Niemals.
  4. Sicherer Hintergrund! Eine Bretterwand oder eine Hecke ist KEIN sicherer Hintergrund. Ein Bolzen geht da durch wie durch Butter. Was wirklich funktioniert? Ein alter Jutesack, prall gefüllt mit Spielsand aus dem Baumarkt, oder ein dicker Stapel alter Teppiche. Das stoppt fast alles zuverlässig.
  5. Lagerung: Immer ungespannt, Bolzen getrennt davon und weggeschlossen vor Kindern und Unbefugten.
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Was der Spaß wirklich kostet: Eine ehrliche Einkaufsliste

Vergiss die Idee von unter 100 Euro. Sei realistisch. Hier ist eine grobe Einkaufsliste für dein Projekt:

  • Gutes Holz für die Säule: Ein schönes Stück Esche (ca. 90x15x5cm), gerade gewachsen. Rechne mal mit 30 € bis 60 €.
  • Gekaufter Stahlbogen (Prod): Inklusive Halterung und Sehne, ca. 120lbs. Gibt’s bei Online-Spezialisten für ca. 100 € – 200 €.
  • Material fürs Schloss: Ein kleines Stück Messing oder Hartholz, Schrauben etc. Vielleicht 20 € – 40 €.
  • Bolzen zum Testen: Ein paar einfache Bolzen kriegst du für 20 € – 40 €.
  • Finish und Kleinkram: Öl, Schleifpapier, Leim… nochmal 20 €.

Wir landen hier also schnell bei 200 bis 350 Euro, und da ist noch kein Werkzeug dabei. Es ist kein Sparprojekt, es ist eine Investition in dein Können.

Ein letztes Wort aus der Werkstatt

Meine allererste selbstgebaute Armbrust war krumm und schief, das Schloss hat geklemmt und der erste Schuss landete drei Meter neben dem Ziel. Aber das Gefühl, etwas mit den eigenen Händen geschaffen zu haben, das funktioniert… das war unbezahlbar. Es ist ein Projekt, das dich Geduld, Präzision und Demut lehrt.

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Wenn du diesen Weg gehst, dann geh ihn mit Bedacht. Baue nicht nur eine Armbrust, sondern auch dein Verständnis für das Handwerk. Dann wird das Ergebnis dich nicht nur mit Funktion, sondern auch mit einer gehörigen Portion Stolz erfüllen. Pass auf dich und deine Finger auf!

Bildergalerie

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Die Seele der Armbrust: die Nuss. Das kleine, rotierende Bauteil, das die Sehne hält, ist das mechanische Herzstück. Hier trifft immense Kraft auf filigrane Mechanik. Traditionell aus Horn, Geweih oder sehr hartem Holz gefertigt, ist heute hochfester Stahl oft die sicherste Wahl. Ein Bruch an dieser Stelle ist katastrophal. Investieren Sie hier in das beste Material, das Sie bekommen können – es ist die beste Versicherung für Ihr Projekt und Ihre Sicherheit.

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  • Dacron B55: Dehnungsfreudig, fehlerverzeihend und schonend für traditionelle Holz- oder Stahlbögen. Ideal für Einsteiger und historische Nachbauten.
  • Fast Flight: Kaum Dehnung, überträgt die Energie brutal schnell auf den Bolzen. Nur für moderne, verstärkte Wurfarme aus Fiberglas oder Carbon geeignet, da es traditionelle Materialien überlasten und zerstören kann.

Die Wahl des Sehnenmaterials ist also keine Geschmacksfrage, sondern eine technische Notwendigkeit, die auf den Bogen abgestimmt sein muss.

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Eine mittelalterliche Kriegsarmbrust konnte eine Zugkraft von über 450 kg (ca. 1000 lbs) entwickeln und Panzerungen auf 100 Meter durchschlagen.

Diese immense Energie wurde rein mechanisch gespeichert. Das verdeutlicht, warum Präzision und Materialgüte keine optionalen Extras sind. Jedes Bauteil muss Kräften standhalten, die weit über dem liegen, was man im normalen Holzbau gewohnt ist.

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Ist der Bau einer Armbrust in Deutschland legal?

Ja, aber mit klaren Regeln. Laut Waffengesetz (WaffG) sind Armbrüste Schusswaffen gleichgestellt. Der Erwerb und Besitz ist für Volljährige frei, das Führen in der Öffentlichkeit ist jedoch verboten. Für den Bau zuhause benötigen Sie keine spezielle Erlaubnis, solange Sie über 18 sind. Informieren Sie sich aber unbedingt über die aktuellen lokalen Vorschriften, insbesondere bezüglich Transport und Nutzung auf Privatgelände.

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Trockenschuss – der Tod für den Bogen: Feuern Sie eine Armbrust niemals ohne eingelegten Bolzen ab! Die gesamte gespeicherte Energie, die sonst den Bolzen beschleunigen würde, entlädt sich in die Wurfarme und die Sehne. Das Resultat ist oft ein explosionsartig splitternder Bogen – eine extreme Verletzungsgefahr. Diese Regel ist die wichtigste von allen.

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Das Finish schützt nicht nur das Holz, es erweckt es zum Leben. Statt Lack, der eine künstliche Schicht bildet, sollten Sie zu härtenden Ölen greifen. Ein hochwertiges Tungöl oder ein dänisches Öl dringt tief ins Holz ein, feuert die Maserung an und bildet eine widerstandsfähige, seidenmatte Oberfläche, die sich anfühlt wie Holz, nicht wie Plastik. Mehrere dünne Schichten, mit feiner Stahlwolle (0000) zwischengeschliffen, ergeben ein Ergebnis, das Generationen überdauert.

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  • Die Oberfläche fühlt sich lebendig und warm an.
  • Kleine Kratzer lassen sich leicht ausbessern.
  • Die natürliche Maserung des Holzes wird intensiviert.

Das Geheimnis? Ein Finish mit Hartwachsöl, wie das von Osmo oder Rubio Monocoat. Es kombiniert die Tiefenwirkung von Öl mit dem Oberflächenschutz von Wachs.

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Stahl oder Holz für den Bogen?

Traditioneller Holzbogen: Oft aus Esche, Hickory oder dem legendären Eibenholz. Erfordert viel Erfahrung beim „Tillern“ (dem gleichmäßigen Biegen der Wurfarme). Das Gefühl ist organisch, aber die Leistung ist begrenzt und das Material anfälliger für Feuchtigkeit.

Moderner Stahlbogen: Meist aus Federstahl. Viel leistungsstärker und unempfindlicher gegenüber Wetter. Verzeiht kleine Fehler in der Symmetrie eher, fühlt sich aber „kälter“ und weniger traditionell an.

Für ein erstes, sicheres Projekt ist ein gut gefertigter Stahlbogen oft die pragmatischere Wahl.

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„Das beste Werkzeug in der Werkstatt ist ein scharfes Auge für Details.“ – Ein alter Meister-Spruch

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Vergessen Sie nicht die Bolzen! Eine Armbrust ist nur so gut wie ihre Munition. Für den Schaft eignen sich Hölzer wie Zeder, Kiefer oder Esche. Achten Sie auf einen absolut geraden Faserverlauf. Die Spitze sollte nicht nur angedreht, sondern fest mit einem starken Epoxidharz wie UHU Endfest 300 verklebt sein. Die Befiederung, traditionell aus Gänsefedern, stabilisiert den Flug und ist entscheidend für die Präzision.

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Der Geruch von frisch geschnittenem Eichenholz, das leise Zischen eines scharfen Hobels, der über die Kante gleitet, das rhythmische Klopfen des Stechbeitels – der Bau einer Armbrust ist auch ein Fest für die Sinne. Nehmen Sie sich die Zeit, diesen Prozess zu genießen. Die Verbindung zum Material ist es, was ein handgefertigtes Stück von einem seelenlosen Massenprodukt unterscheidet.

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Wie klebe ich die Hölzer für die Säule richtig?

Verwenden Sie einen wasserfesten D3- oder D4-Holzleim, wie Titebond III. Er bietet eine extrem starke Verbindung und eine längere offene Zeit, was Ihnen mehr Spielraum beim Ausrichten gibt. Der Trick für eine perfekte, unsichtbare Leimfuge: Tragen Sie den Leim auf, pressen Sie die Teile fest zusammen, bis etwas Leim austritt, lockern Sie den Druck kurz und pressen Sie dann endgültig fest. So verteilt sich der Leim optimal.

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  • Eine gute Holzraspel für die grobe Formgebung.
  • Verschiedene Ziehklingen, um Oberflächen spiegelglatt zu bekommen, ohne zu schleifen.
  • Ein Satz hochwertiger Stechbeitel, perfekt geschärft.
  • Stabile Schraubzwingen – man kann nie genug davon haben.
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Leonardo da Vincis Entwurf für eine Riesenarmbrust aus dem späten 15. Jahrhundert hatte eine Spannweite von über 24 Metern.

Auch wenn sie nie gebaut wurde, zeigt diese Skizze die Faszination, die diese Waffe seit jeher auf Ingenieure und Handwerker ausübt. Sie ist der ultimative Test für das Verständnis von Hebelwirkung, Energiespeicherung und Materialgrenzen.

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Fehler, den man vermeiden sollte: Ungeduld beim Tillern. Das Tillern, also das schrittweise Bearbeiten der Wurfarme, damit sie sich absolut synchron biegen, ist der kritischste Schritt bei einem Holzbogen. Nimmt man an einer Stelle nur einen Millimeter zu viel Material weg, ist die Symmetrie dahin und der Bogen wird unter Spannung brechen. Arbeiten Sie langsam, mit zahllosen Spann- und Biegetests auf einem Tillerstock.

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Eine persönliche Note macht Ihr Werk einzigartig. Brennen Sie Ihre Initialen mit einem einfachen Lötkolben dezent in den Schaft oder fertigen Sie eine kleine Einlegearbeit aus einem kontrastierenden Holz an. Schon ein winziges Detail verwandelt ein handwerkliches Projekt in ein persönliches Erbstück.

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Die richtige Lagerung ist entscheidend. Lagern Sie Ihre Armbrust immer entspannt, also mit abgespannter Sehne. Hängen Sie sie waagerecht an einer Wand oder legen Sie sie flach hin. Sie senkrecht in eine Ecke zu stellen, kann auf Dauer zu einer leichten Verformung der Säule oder der Wurfarme führen, besonders bei Temperaturschwankungen.

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Kein Eibenholz zur Hand? Kein Problem. Eschenholz ist eine fantastische und weitaus günstigere Alternative für die Säule. Es ist zäh, elastisch und hat eine wunderschöne, helle Maserung. Achten Sie auf stehende Jahresringe – das macht das Holz stabiler und widerstandsfähiger gegen Verzug. Es ist das klassische Holz für Werkzeugstiele und Sportgeräte und damit perfekt für dieses Projekt.

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Die Sehne ist das am stärksten beanspruchte Teil. Pflegen Sie sie!

  • Reiben Sie die Sehne (nicht die Mittelwicklung!) regelmäßig mit Sehnenwachs ein. Das schützt die Fasern vor Abrieb und Feuchtigkeit.
  • Überprüfen Sie vor jedem Spannen die Sehne auf beschädigte Stränge oder Abnutzung an den Sehnenöhrchen.

Eine gepflegte Sehne hält länger und ist deutlich sicherer.

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Der Moment, in dem der Abzug bricht und der Bolzen mit einem trockenen „Thwack“ im Ziel einschlägt, ist unbeschreiblich. Es ist die hörbare Bestätigung von Dutzenden Stunden Arbeit, Präzision und Geduld. Ein Gefühl, das man mit keinem gekauften Gegenstand erleben kann.

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Mittelalter-Look vs. Skelett-Design:

Klassischer Schaft: Massiv, oft aus Nussbaum oder Eiche, bietet er eine große Fläche für Schnitzereien und Verzierungen. Er ist schwerer und vermittelt ein Gefühl von unzerstörbarer Robustheit.

Modernes Skelett-Design: Hier wird alles nicht-essentielle Material entfernt, um Gewicht zu sparen. Das Ergebnis ist eine leichtere, oft aggressiver aussehende Armbrust, die an moderne Sport- oder Jagdgeräte erinnert.

Beide Stile erfordern unterschiedliche Herangehensweisen an die Formgebung und Statik.

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Warum ist ein Schießsack oder eine Zielscheibe so wichtig?

Schießen Sie niemals auf harte Oberflächen wie Holzstämme oder Wände. Ein Armbrustbolzen hat eine enorme Durchschlagskraft und prallt von harten Zielen unkontrolliert ab (Gefahr von Querschlägern!) oder wird zerstört. Ein spezieller Schießsack aus robustem Gewebe, gefüllt mit Stoffresten oder speziellen Kunstfasern, fängt den Bolzen sicher und schonend auf.

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Die Kraft des Verbundmaterials: Während traditionelle Bögen aus einem einzigen Stück Holz bestehen, können Sie die Leistung erheblich steigern, indem Sie verschiedene Materialien laminieren. Eine klassische Kombination ist ein Hickory-Rücken (der Zugkräfte aufnimmt) und ein Bauch aus Osage Orange oder Ipe (das Druckkräfte aushält), verleimt mit einem starken Epoxidharz. Dies erfordert zwar mehr Arbeit, resultiert aber in einem extrem leistungsfähigen und langlebigen Bogen.

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  • Der Bolzen schlägt nicht mittig ein.
  • Die Armbrust hat spürbar wenig Kraft.
  • Ein Wurfarm biegt sich sichtbar stärker als der andere.

Das Problem? Ein asymmetrischer Tiller. Das bedeutet, die Wurfarme sind nicht perfekt aufeinander abgestimmt. Die einzige Lösung ist, vorsichtig Material vom steiferen Wurfarm abzutragen, bis die Biegung wieder synchron ist.

Denken Sie daran: Die schärfsten Werkzeuge sind nutzlos ohne Geduld. Die Trocknungszeit von Leim und Öl lässt sich nicht beschleunigen. Das mühsame Schleifen von Hand schafft eine bessere Oberfläche als jede Maschine. Die Zeit, die Sie investieren, ist kein Aufwand, sondern der wichtigste Bestandteil, der am Ende im fertigen Stück steckt.

Michael von Adelhard

Michael von Adelhard ist 31 Jahre alt. Er arbeitet seit vielen Jahren als Journalist für einige der erfolgreichsten Nachrichten-Portale Deutschlands. Autor vieler Bücher und wissenschaftlicher Publikationen zum Thema «Einfluss sozialer Medien auf Jugendliche«. Schreibt über Themen wie Lifestyle, Umweltschutz, sowie Tech and Gadgets. In seiner Freizeit ist er häufig mit dem Fahrrad unterwegs – so schöpft er Inspiration für seine neuen Artikel.