Kleines Bad, große Wirkung: So fliest du dein Bad wie ein Profi (und vermeidest die teuersten Fehler)

Klein, aber oho! Entdecken Sie, wie die richtigen Fliesen Ihrem Badezimmer eine überraschende Weite verleihen können.

von Dagmar Brocken

Hey, schön, dass du hier bist! Wenn du planst, dein kleines Bad selbst zu fliesen, bist du genau richtig. In all den Jahren auf dem Bau habe ich unzählige Bäder gesehen – manche waren echte Schmuckstücke, andere, ehrlich gesagt, eine Ansammlung von Pannen, die am Ende richtig ins Geld gingen.

Viele Heimwerker kommen mit einer sündhaft teuren Fliese im Kopf zu mir. Meine erste Frage ist aber immer die gleiche: „Und wie sieht’s drunter aus?“ Denn die schönste Fliese ist absolut wertlos, wenn das Fundament nicht stimmt. Ein kleines Bad zu fliesen, ist kein Hexenwerk, aber es verlangt Sorgfalt. Es geht nicht darum, ob du 300 € oder 3.000 € ausgibst. Es geht darum, eine Arbeit abzuliefern, die locker 20 Jahre hält, ohne dass Wasser durch die Wand kriecht. Das ist echte Wirtschaftlichkeit.

Also, betrachte das hier als ein Gespräch unter uns. Ich zeig dir, worauf es wirklich ankommt – direkt aus der Praxis, nicht aus dem Lehrbuch.

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Das Fundament: Was niemand sieht, aber alles entscheidet

Die meisten Heimwerker konzentrieren sich zu 90 % auf die Optik der Fliese und nur zu 10 % auf den Untergrund. Bei den Profis ist es genau andersherum. Die Vorbereitung ist die wichtigste und oft auch die zeitaufwendigste Arbeit. Wenn du hier schlampst, kannst du dir die teure Fliese gleich sparen.

Wand und Boden auf Herz und Nieren prüfen

Bevor du auch nur einen Gedanken an den Fliesenkauf verschwendest, musst du den Untergrund checken. Er muss fest, tragfähig, trocken und absolut eben sein. Das sind keine leeren Phrasen, das ist das A und O.

  • Festigkeit testen: Nimm einen Schraubendreher und kratz mal kräftig über den Putz. Bröselt er wie Sand oder kannst du ihn eindrücken? Dann ist er nicht tragfähig genug. Alte Farbreste oder Tapeten müssen komplett runter, ohne Kompromisse. Manchmal muss alter, sandender Putz komplett runter und neu aufgebaut werden. Ja, das ist Knochenarbeit, aber unumgänglich.
  • Saugfähigkeit checken: Spritz ein wenig Wasser an die Wand. Perlen die Tropfen ab? Dann ist der Untergrund nicht saugfähig und eine spezielle Haftgrundierung ist Pflicht. Zieht das Wasser sofort ein und hinterlässt einen dunklen Fleck? Dann ist die Wand stark saugend. Hier brauchst du einen Tiefengrund, sonst zieht der Putz dem Fliesenkleber das Wasser weg wie ein Schwamm. Der Kleber „verbrennt“ dann und hat keine Kraft.
  • Ebenheit kontrollieren: Leg eine lange Wasserwaage oder eine Richtlatte an die Wand. Siehst du Lücken von mehr als 3-4 Millimetern? Dann musst du die Wand spachteln. Gerade bei großen Fliesen ist das entscheidend. Jede Delle führt zu Hohlräumen, wo die Fliese später brechen kann. Für kleine Dellen reicht es oft, flexiblen Fliesenkleber dünn aufzuziehen. Bei größeren Macken brauchst du eine Ausgleichsmasse, die gibt’s im Sack für ca. 20-30 € im Baumarkt.

Ich hatte schon Sanierungen, da haben wir zwei Tage lang nur den Untergrund vorbereitet. Der Kunde wurde langsam ungeduldig. Aber als am Ende alles perfekt saß, hat er es verstanden.

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Deine Versicherung gegen Wasserschäden: Die Abdichtung

Achtung, jetzt kommt der Punkt, an dem die meisten DIY-Projekte scheitern und der später Schäden in Tausenderhöhe verursachen kann. Eine Fuge, egal wie gut, ist niemals 100 % wasserdicht. Deshalb brauchst du eine Schutzschicht darunter. Wir Profis nennen das „Abdichtung im Verbund“.

Was heißt das für dein kleines Bad?

Ganz einfach: Der Bereich in der Dusche und rund um die Wanne ist eine Hochrisikozone. Hier musst du abdichten. Ohne Wenn und Aber.

So geht’s richtig – Schritt für Schritt:

  1. Grundieren: Nach der Vorbereitung kommt die passende Grundierung drauf. Sie ist quasi der Haftvermittler für alles, was folgt.
  2. Dichtbänder setzen: Alle Ecken und Rohranschlüsse sind Schwachstellen. Hier arbeitest du spezielle Dichtbänder und Dichtmanschetten in die erste Schicht der flüssigen Abdichtung ein. Drück das Band fest in die frische Masse, damit keine Blasen bleiben. Eine Rolle Dichtband kostet um die 30 €, Manschetten etwa 5-10 € pro Stück. Bitte, spar hier nicht!
  3. Flüssigfolie auftragen: Jetzt kommt die flüssige Dichtfolie auf die gesamte Fläche. Wichtig: Es sind IMMER ZWEI Anstriche nötig. Lass den ersten komplett durchtrocknen, bevor der zweite kommt. Je nach Produkt dauert das 4-6 Stunden. Du erkennst es oft daran, dass sich die Farbe ändert. Rechne mit einem Verbrauch von mindestens 1,5 kg pro Quadratmeter für beide Schichten. Ein 8-kg-Eimer kostet um die 40-50 € und reicht meist für die typische Duschecke.

Eine kleine Geschichte dazu: Ein junges Paar rief mich mal an, weil sie im Schlafzimmer feuchte Flecken an der Wand hatten. Sie hatten ihr Bad selbst gefliest und die Abdichtung in den Ecken vergessen. Das Wasser ist dort monatelang unbemerkt in die Wand gesickert. Der Schaden am Ende: über 5.000 Euro. Tja, die Rolle Dichtband hätte 30 Euro gekostet…

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Die Qual der Wahl: Welche Fliese passt wirklich?

So, erst jetzt, wo das Fundament sicher ist, reden wir über Fliesen. Hier geht’s um mehr als nur Farbe.

Ein bisschen Materialkunde für die Praxis

Vergiss komplizierte Fachbegriffe. Im Grunde gibt es drei Typen, die du kennen musst:

  • Steingutfliesen: Der Klassiker für die Wand. Sie sind günstiger, oft schon ab 15-20 €/m², und lassen sich leicht schneiden. Aber Achtung: Sie sind poröser und deshalb absolut ungeeignet für den Boden.
  • Steinzeugfliesen: Diese sind schon deutlich robuster und dichter gebrannt, nehmen kaum Wasser auf. Ein guter Allrounder für Wand und Boden, preislich oft zwischen 25 € und 50 €/m².
  • Feinsteinzeugfliesen: Das ist die Königsklasse. Extrem hart, super dicht und damit perfekt für stark beanspruchte Böden im Nassbereich. Sie kosten aber auch gerne mal 40 € bis über 80 €/m². Und ganz wichtig: Um die zu schneiden, brauchst du wirklich gutes Werkzeug, am besten einen Nassschneider.
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Der Mythos der Fliesengröße in kleinen Bädern

Man hört immer, in kleine Bäder gehören kleine Fliesen. Das ist Quatsch. Der Trick ist nicht die Größe der Fliese, sondern die Anzahl der Fugen. Große Fliesen (z. B. 30×60 cm oder größer) erzeugen wenige Fugen und lassen einen Raum viel ruhiger und großzügiger wirken. Der Nachteil: Der Untergrund muss perfekt eben sein. Kleine Fliesen sind da flexibler und verzeihen leichte Unebenheiten.

Ein Rat von mir: Oft ist eine Mischung ideal. Zum Beispiel große Fliesen an den Wänden und ein rutschfestes Mosaik in der bodengleichen Dusche. Das Mosaik passt sich mit seinen vielen Fugen perfekt dem nötigen Gefälle an.

Ach ja, und für den Boden: Achte auf die Rutschhemmung! Im privaten Bad sollte es mindestens R9, besser noch R10 sein. Gerade wenn Kinder im Haus sind, ist das ein absolutes Muss. Glänzend polierte Fliesen sehen vielleicht schick aus, sind bei Nässe aber lebensgefährlich.

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Jetzt wird’s ernst: Das Verlegen

Hier zählt Präzision. Und gutes Werkzeug.

Werkzeug, das den Unterschied macht

Spar nicht am Werkzeug, sonst ruinierst du teure Fliesen. Ein einfacher manueller Fliesenschneider für 40 € ist okay für Steingut. Für hartes Feinsteinzeug brauchst du aber einen Nassschneider. Den kannst du dir im Baumarkt für ca. 40-50 € pro Tag leihen – eine Investition, die sich lohnt!

Kleiner Profi-Tipp: Investiere die 20-30 € in ein Fliesen-Nivelliersystem. Das sind kleine Laschen und Keile, die dafür sorgen, dass jede Fliese exakt auf der gleichen Höhe liegt. Das verhindert hässliche Kanten („Zähne“) und das Ergebnis sieht 100 % professionell aus. Gerade bei großen Fliesen ein absoluter Game-Changer!

Die richtige Technik und Planung

Fang NIEMALS in einer Ecke an zu fliesen! Das geht fast immer schief. Miss die Wand aus und plane die Einteilung so, dass du an beiden Rändern etwa gleich große Reststücke hast. Oft ist es am besten, von der Mitte aus zu starten. Zieh dir eine exakte Startlinie mit der Wasserwaage.

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Und noch was: Bei großen Fliesen arbeiten wir Profis immer im „Buttering-Floating“-Verfahren. Das heißt, der Kleber kommt nicht nur auf die Wand, sondern auch dünn auf die Rückseite der Fliese. Das sorgt für eine hohlraumfreie Verlegung.

Verschnitt berechnen: Hier ein einfaches Rechenbeispiel. Deine Wand hat 5 m²? Kauf mindestens 5,5 m² Fliesen (+10 % Verschnitt). Wenn du diagonal verlegst, plane lieber 6 m² ein (+20 %). Ein Paket zu viel im Keller ist ein Segen. Drei Fliesen zu wenig sind eine Katastrophe, weil du die exakte Charge oft nie wieder bekommst.

Der letzte Schliff: Fugen und Silikon

Die Fliesen hängen. Fast geschafft!

Richtig verfugen

Nimm eine flexible Fugenmasse, gerade bei Fußbodenheizung. Trage sie mit einem Fugengummi diagonal zur Fuge auf. Nach dem Antrocknen wird die Fläche mit einem feuchten Schwammbrett gereinigt. Aber nicht zu nass, sonst wäschst du die Fugen wieder aus!

Die Silikonfuge – mehr als nur eine Lücke füllen

Alle Ecken und Anschlüsse an Wanne oder Waschbecken werden mit Sanitär-Silikon verfugt. Und hier der wichtigste Tipp: Zieh die Fuge NICHT mit dem nassen Finger ab! Das erzeugt eine Mulde, in der Wasser stehen bleibt und Schimmel wächst. Nimm einen Fugenglätter (kostet ein paar Euro). Der formt eine saubere Fuge, von der das Wasser abläuft. Klebe die Ränder vorher mit Malerkrepp ab, dann wird’s perfekt.

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Die Top 3 Fehler & ein realistischer Zeitplan

Fassen wir die häufigsten und teuersten Pannen kurz zusammen, damit sie dir nicht passieren:

  1. Der Untergrund wird ignoriert. (Das Fundament deines Projekts!)
  2. An der Abdichtung wird gespart. (Besonders die Ecken mit den Dichtbändern!)
  3. Einfach in einer Ecke mit dem Fliesen begonnen. (Führt fast immer zu schiefen Fugen und hässlichen Reststücken.)

Und sei realistisch mit der Zeit! Ein Bad fliesen ist kein Wochenend-Projekt. Hier ist ein grober Ablaufplan für eine Dusch-Ecke:

  • Tag 1: Untergrund vorbereiten, spachteln (Trocknungszeit: ca. 24h)
  • Tag 2: Grundieren (Trocknungszeit: 4-6h), danach Dichtbänder & 1. Schicht Abdichtung (Trocknungszeit: ca. 4-6h)
  • Tag 3: 2. Schicht Abdichtung (Trocknungszeit: min. 24h!)
  • Tag 4-5: Fliesen legen
  • Tag 6: Verfugen
  • Tag 7: Silikonfugen ziehen

Du siehst, das braucht Zeit. Aber gut Ding will Weile haben, oder?

Wann selber machen, wann den Meister rufen?

Kannst du ein kleines Bad selbst fliesen? Ja, wenn du geschickt bist, extrem sorgfältig arbeitest und dir die nötige Zeit nimmst. Ein einfaches Gäste-WC ist ein gutes Anfängerprojekt.

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Wann solltest du unbedingt einen Profi holen? Bei schlechten Untergründen, bodengleichen Duschen (hier muss das Gefälle exakt stimmen!) oder wenn du mit teurem Naturstein arbeitest. Die Kosten für einen Profi (rechne mal grob mit 60-90 € pro Quadratmeter nur für die Verlegung) sind auch eine Investition in Sicherheit. Denn ein Fachbetrieb gibt dir eine Gewährleistung. Diese Sicherheit hast du beim Selbermachen nicht.

Am Ende ist ein gut gemachtes Bad eine Freude für Jahrzehnte. Ein schlecht gemachtes ein ständiges Ärgernis. Also, nimm dir die Zeit, mach es richtig, und du wirst stolz auf dein Werk sein!

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Großformatige Fliesen (z.B. 60×60 cm oder sogar 90×90 cm) sind der beste Freund kleiner Bäder. Der Grund ist psychologisch: Weniger Fugenlinien bedeuten eine ruhigere, homogenere Fläche. Das Auge wird nicht abgelenkt, der Raum wirkt sofort größer und weniger zerstückelt. Ein cleverer Trick, der mehr bewirkt als jede helle Farbe allein.

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  • Ein sauberer Fugen-Look: Eine Fugenkelle aus Gummi ist Pflicht, um den Fugenmörtel sauber in die Fugen zu drücken, ohne die Fliesenoberfläche zu zerkratzen.
  • Perfekte Ebenheit: Nivelliersysteme mit Keilen und Laschen sind kein Profi-Schnickschnack mehr. Sie sind erschwinglich und verhindern unschöne „Zähne“ – also Kanten, an denen eine Fliese höher sitzt als die andere.
  • Saubere Ecken: Ein guter Fugenglätter (am besten ein Set mit verschiedenen Radien) ist Gold wert, um die Silikonfugen in den Ecken perfekt abzuziehen.
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Der heimliche Held des Baddesigns: die Fugenfarbe. Eine Fugenfarbe, die dem Ton der Fliese sehr ähnlich ist, schafft eine fast nahtlose Optik und lässt den Raum größer wirken. Eine kontrastreiche Fuge (z.B. dunkelgrau bei weißen Metrofliesen) betont hingegen das Muster und die Form jeder einzelnen Fliese. Das kann gewollt sein, um einen grafischen Look zu erzeugen, macht einen kleinen Raum aber oft unruhiger.

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Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) entstehen in Deutschland alle 30 Sekunden Leitungswasserschäden – oft durch undichte Fugen oder falsche Abdichtung im Bad.

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Eine Akzentwand kann selbst dem kleinsten Bad eine luxuriöse Tiefe verleihen. Statt das ganze Bad mit teuren Mosaikfliesen zu pflastern, konzentrieren Sie sich auf eine einzelne Fläche, um maximale Wirkung zu erzielen.

  • In der Dusche: Eine Wand mit Mosaik- oder strukturierten Fliesen (z.B. von Herstellern wie Villeroy & Boch) wird zum visuellen Highlight.
  • Hinter dem Waschtisch: Ein Streifen aus besonderen Fliesen oder ein „Fliesenspiegel“ aus Zellige-Fliesen schützt die Wand und ist ein echter Hingucker.
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Muss es immer teures Feinsteinzeug sein?

Für den Boden in einem stark beanspruchten Bad lautet die Antwort fast immer: Ja. Feinsteinzeug hat eine extrem geringe Wasseraufnahme (unter 0,5%) und ist unübertroffen in seiner Härte und Abriebfestigkeit. An der Wand, außerhalb des direkten Duschbereichs, ist klassisches Steingut eine preiswertere und leichter zu bearbeitende Alternative. Es ist poröser, aber die Glasur schützt es ausreichend vor gelegentlichen Wasserspritzern.

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Flexkleber: Der flexible Allrounder. Er ist mit Kunststoffen vergütet und gleicht minimale Spannungen aus, die durch Temperaturschwankungen entstehen. Absolut unverzichtbar auf Fußbodenheizungen und bei großformatigen Fliesen.

Schnellkleber: Der Spezialist für Eilige. Er härtet in wenigen Stunden aus, sodass man schnell weiterarbeiten und verfugen kann. Ideal für kleine Reparaturen oder wenn der Zeitplan eng ist. Aber Achtung: Er verzeiht keine Fehler, Korrekturen sind kaum möglich.

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Statistiken zeigen, dass Badezimmer im Durchschnitt nur alle 20 bis 25 Jahre komplett saniert werden.

Diese lange Lebensdauer macht die Wahl des Fliesendesigns so entscheidend. Vermeiden Sie allzu schrille Modetrends, die Ihnen in fünf Jahren nicht mehr gefallen. Setzen Sie lieber auf zeitlose Farben und Formen und schaffen Sie Individualität durch Accessoires, Textilien und Wandfarben, die sich leicht austauschen lassen.

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  • Garantiert wasserdicht und chemikalienbeständig.
  • Kein Schimmelbefall mehr, selbst in der Dusche.
  • Die Farbe bleibt über Jahre brillant und vergilbt nicht.

Das Geheimnis? Epoxidharzfugenmörtel. Er ist zwar aufwendiger zu verarbeiten als zementärer Fugenmörtel (z.B. PCI Nanofug), aber in der Duschkabine ist die Investition in Material und Zeit ein Garant für dauerhafte Hygiene und eine makellose Optik.

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Glänzende Fliesen reflektieren das Licht und können einen kleinen, dunklen Raum heller wirken lassen. Aber Vorsicht: Jede künstliche Lichtquelle und jedes Fenster erzeugt auf ihnen Reflexionen. Bei matteren Oberflächen wird das Licht sanfter gestreut, was oft als ruhiger und edler empfunden wird. Eine Kombination ist oft ideal: glänzend an der Wand, matt und rutschfest auf dem Boden.

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Der letzte Check vor der ersten Fliese?

Bevor Sie den Kleber anrühren, legen Sie eine komplette Reihe Fliesen trocken (ohne Kleber) auf den Boden oder halten Sie sie an die Wand. So erkennen Sie, ob Sie am Ende mit unschönen, winzigen Zuschnitten landen. Oft ist es besser, die erste Fliese nicht in der Ecke, sondern zentriert zu beginnen, um an beiden Enden einen sauberen, gleich breiten Anschnitt zu haben.

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Achtung, Rutschgefahr: Für den Boden im Bad sind Fliesen der Rutschhemmungsklasse R9 das absolute Minimum. In der bodengleichen Dusche ist R10 oder sogar R11 Pflicht. Diese Information finden Sie auf jeder Fliesenverpackung. Hier zu sparen, ist grob fahrlässig und kann im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Reinfall werden.

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„Das Geheimnis großartiger Gestaltung liegt in der Beachtung der Details. Niemand beschwert sich über zu viel Qualität.“ – Charles Eames

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Das Verlegemuster hat einen enormen Einfluss auf die Raumwirkung. Es ist mehr als nur die Art, wie die Fliesen aneinandergereiht werden.

  • Kreuzverband: Der Klassiker, ruhig und unaufdringlich. Perfekt für große Fliesen in kleinen Bädern.
  • Fischgrätmuster: Dynamisch und elegant. Ideal, um einem schmalen Bad mit länglichen Fliesen mehr Breite zu verleihen.
  • Römischer Verband: Lebhaft und rustikal. Funktioniert am besten mit Fliesen in verschiedenen Formaten, oft als Set verkauft (z.B. bei Travertin-Imitaten).
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Wohin mit den Resten? Auf keinen Fall wegwerfen!

Heben Sie mindestens ein halbes Paket Fliesen auf. Wenn in ein paar Jahren eine Fliese durch ein Missgeschick springt, haben Sie den exakten Ersatz zur Hand. Fliesenchargen variieren in Farbe und Kaliber (exakte Größe) minimal, ein Nachkauf nach Jahren führt fast nie zu einem perfekten Ergebnis. Aus kleineren Resten lassen sich zudem individuelle Untersetzer oder Mosaike für Blumentöpfe basteln.

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Manueller Fliesenschneider: Ideal für gerade Schnitte bei Steingut- und den meisten Feinsteinzeugfliesen. Er ist sauber, leise und relativ günstig. Für ein einzelnes Badprojekt oft völlig ausreichend.

Elektrischer Nassschneider: Unverzichtbar für sehr hartes Feinsteinzeug, Mosaike (die auf Matten geklebt sind) und Ausklinkungen (z.B. für Rohre). Die Wasser-Kühlung verhindert Staub und schont das Sägeblatt. Eine Leihgabe aus dem Baumarkt ist für ein Projekt eine gute Option.

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Manche Fliesen sind mehr als nur Keramik – sie haben eine Seele. Zellige-Fliesen, handgefertigte Keramik aus Marokko, sind ein gutes Beispiel. Keine Fliese gleicht der anderen, ihre Oberfläche ist lebendig, die Kanten sind unregelmäßig. Sie bringen eine Wärme und Authentizität ins Bad, die maschinell gefertigte Fliesen nie erreichen können. Perfekt für eine besondere Akzentwand, die eine Geschichte erzählt.

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Eine 8 mm dicke Feinsteinzeugfliese im Format 60×60 cm wiegt bereits über 7 kg. Das Kleberbett kommt noch dazu.

Das verdeutlicht, warum der im Artikel erwähnte feste und tragfähige Untergrund so entscheidend ist. Ein minderwertiger Putz oder eine einfache Gipskartonplatte kann unter diesem Gewicht auf Dauer nachgeben. Verwenden Sie für große Formate immer einen hochwertigen Flexkleber (Klasse C2 TE S1), um eine sichere Verbindung zu gewährleisten.

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  • Ein edler, fast fugenloser Look.
  • Ein Gefühl von Weite und Ruhe.
  • Weniger Fugen, die gereinigt werden müssen.

Der Haken bei XXL-Fliesen? Die Verarbeitung erfordert absolute Präzision. Der Untergrund muss zu 100% eben sein, denn anders als kleine Fliesen können große Formate Unebenheiten nicht ausgleichen. Hier ist das im Artikel beschriebene Spachteln der Wände keine Option, sondern eine zwingende Voraussetzung.

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Ein teurer Fehler: Silikonfugen in den Ecken dürfen niemals überfliest werden. Silikon ist ein Weichmacher und ein Trennmittel – kein Fliesenkleber der Welt hält darauf. Alte Silikonfugen müssen vor dem Verfliesen restlos und mechanisch (mit einem Schaber oder Messer) entfernt werden. Das ist mühsam, aber es gibt keine Alternative für eine dauerhaft haltbare Arbeit.

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Kann man einfach Fliese auf Fliese kleben?

Technisch ist es oft möglich, aber nur unter strengen Voraussetzungen. Die alten Fliesen müssen absolut fest sitzen (abklopfen!), sauber und fettfrei sein. Eine spezielle Haftgrundierung (z.B. Knauf Spezialhaftgrund) ist zwingend erforderlich. Bedenken Sie aber: Der Boden und die Wände bauen auf, was zu Problemen mit Türen, Zargen und Anschlüssen führen kann. In 9 von 10 Fällen ist das Entfernen der alten Fliesen die sauberere und langfristig sicherere Lösung.

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  • Abdichtung: Hier ist eine Verbundabdichtung unter den Fliesen (z.B. mit Dichtbändern von Schlüter-Systems in den Ecken) wichtiger als die Fliese selbst.
  • Format: Sehr große Fliesen sind schwierig zu verlegen, wenn ein Gefälle zum Abfluss eingearbeitet werden muss. Mosaik oder kleinere Formate passen sich dem Gefälle leichter an.
  • Reinigung: Wählen Sie eine Fliese und Fuge, die sich leicht reinigen lassen. Hochstrukturierte Oberflächen oder sehr helle, zementäre Fugen können auf Dauer pflegeintensiv sein.
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Matte Fliesen: Sie kaschieren Wasserflecken und Kalkspuren besser und wirken oft moderner und ruhiger. Ihre Oberfläche ist tendenziell rutschfester, was sie zur Top-Wahl für den Boden macht.

Glänzende Fliesen: Sie reflektieren Licht, lassen den Raum heller erscheinen und sind durch ihre geschlossene Oberfläche sehr leicht abzuwischen. An der Wand können sie tolle Effekte erzeugen, sind am Boden aber oft rutschiger und zeigen jeden Wassertropfen.

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Die Sanierung eines Wasserschadens durch eine undichte Dusche kostet im Schnitt zwischen 2.500 und 4.000 Euro. Die richtigen Abdichtungsmaterialien für dieselbe Dusche kosten unter 200 Euro.

Diese Zahlen sprechen für sich. An der unsichtbaren Schicht unter der Fliese zu sparen, ist die schlechteste Entscheidung, die man bei einer Badsanierung treffen kann. Nehmen Sie sich die Zeit für eine sorgfältige Abdichtung – es ist die beste Versicherung für Ihre Arbeit.

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Wenn der letzte Fugenrest weggewischt ist und Sie einen Schritt zurücktreten, werden Sie es spüren: einen unbändigen Stolz. Sie haben nicht nur Fliesen an die Wand geklebt, Sie haben einen Raum geschaffen. Einen Ort, der nicht nur funktioniert, sondern der Ihre Handschrift trägt. Dieses Gefühl ist mit keinem Geld der Welt zu kaufen und bleibt viel länger als die Erinnerung an die harte Arbeit.

Dagmar Brocken

Dagmar Brocken hat Medienwissenschaft in Bonn absolviert und innerhalb fünf Jahren ist Teil von bekannten deutschen Nachrichtenteams.