Keine schiefen Torten mehr: Dein ultimativer Guide für ein bombenfestes Fundament

Ganz ehrlich, das Erste, was ich jeden frage, der eine Motivtorte plant, ist: Was muss das gute Stück eigentlich aushalten? Es ist ein Riesenunterschied, ob du die Torte nur vom Küchentisch ins Wohnzimmer trägst oder ob sie eine einstündige Ruckelfahrt über Landstraßen überleben muss. Viele stürzen sich voller Eifer auf die Deko und vergessen dabei das Allerwichtigste: das Fundament.

Stell dir eine Motivtorte wie ein kleines Bauwerk vor. Ohne eine grundsolide Statik bricht dir die schönste Fassade irgendwann zusammen. Das ist eine der ersten Lektionen, die man in diesem Handwerk lernt, oft auf die harte Tour.

Ich erinnere mich an ein Projekt für eine Feier in einer alten, umgebauten Scheune. Der Holzboden war uneben, die Anfahrt eine Katastrophe. Da habe ich endgültig begriffen, dass die Planung der Stabilität genauso entscheidend ist wie das Rezept selbst. Seitdem ist der Kuchenboden für mich der heimliche Held jeder Torte.

Der richtige Kuchen: Es geht um mehr als nur Geschmack

Ein fluffiger Biskuit ist was Feines für den Sonntagskaffee, keine Frage. Aber für eine Torte, die Gewicht tragen muss – sei es Fondant, schwere Deko oder sogar eine weitere Etage – ist er oft der falsche Partner. Er ist einfach zu weich und würde unter der Last einsacken. Die Torte wird schief oder bekommt unschöne Dellen.

Was wir brauchen, ist ein Kuchen mit einer dichten, aber trotzdem saftigen Krume. In der Fachsprache nennt man das einen „kompakten“ Teig. Und keine Sorge, „kompakt“ bedeutet hier nicht trocken oder langweilig!

Zwei Teigarten haben sich über die Jahre als absolut zuverlässig erwiesen:

1. Der sogenannte „Wunderkuchen“: In der Back-Community ist dieses Rezept eine Legende, und das völlig zu Recht. Die Basis ist Öl statt Butter und eine Flüssigkeit deiner Wahl – Eierlikör, Saft, Buttermilch, was auch immer passt. Das Öl macht ihn unglaublich saftig und sorgt dafür, dass er auch nach Tagen nicht austrocknet. Perfekt, denn eine Motivtorte entsteht ja oft über zwei bis drei Tage. Seine Krume ist dabei fest genug, um ihn problemlos zu stapeln oder sogar in Form zu schnitzen.

2. Ein richtig guter, fester Schokokuchen: Rezepte, die auf Butter und zusätzlich saurer Sahne oder Buttermilch basieren, sind ebenfalls eine sichere Bank. Der hohe Fettanteil sorgt für die Saftigkeit, während der Kakao der Struktur hilft. Diese Kuchen sind oft etwas schwerer und eignen sich daher perfekt als unterste, tragende Etage einer mehrstöckigen Torte.

Kleiner Tipp: Du findest unzählige erprobte Rezepte online, wenn du nach „Wunderkuchen Rezept“ oder „stabiler Schokokuchen für Motivtorten“ suchst. Achte auf gute Bewertungen!

Übrigens, das Backen selbst ist schon die halbe Miete. Ich backe solche Böden lieber etwas langsamer, bei etwa 160 °C Umluft. So geht der Kuchen gleichmäßiger auf und wirft in der Mitte keine riesige Kuppel – das erspart dir später das mühsame Begradigen. Ein wenig bekannter Trick: Wickle ein nasses, ausgewrungenes Küchentuch von außen um den Rand der Backform. Das isoliert die Seiten und der Kuchen backt noch gleichmäßiger. Achtung: Bei Gasöfen würde ich diesen Trick aus Sicherheitsgründen lieber weglassen!

Füllungen, die nicht die Flucht ergreifen

Eine klassische Sahnefüllung ist für eine Motivtorte, die vielleicht mal länger bei Raumtemperatur steht, leider ein Todesurteil. Sie wird weich, fängt an zu „schwitzen“ und weicht den Boden auf. Das Ergebnis? Die Torte kollabiert.

Stabile und trotzdem leckere Alternativen sind zum Glück kein Hexenwerk:

• Deutsche Buttercreme: Sie besteht aus einem Pudding und Butter und ist ein Klassiker. Sie ist superstabil, lässt sich in unzähligen Geschmacksrichtungen herstellen und ist nicht so pappsüß. Der häufigste Anfängerfehler hier: Pudding und Butter müssen exakt die gleiche Temperatur haben, sonst gerinnt die Creme. Also, Geduld haben und beides rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen!
• Ganache: Eine simple Mischung aus Schokolade und Sahne, aber ein absoluter Game-Changer. Sie wird beim Abkühlen fest und stabilisiert die ganze Torte von innen. Hier sind die Mischverhältnisse entscheidend, denn nicht jede Schokolade ist gleich! Als Faustregel gilt:
  • Zartbitterschokolade (ca. 50-60 % Kakao): 2 Teile Schokolade zu 1 Teil Sahne (z.B. 400 g Schokolade, 200 g Sahne)
  • Vollmilchschokolade: Eher 2,5 bis 3 Teile Schokolade zu 1 Teil Sahne.
  • Weiße Schokolade: Hier brauchst du ca. 3 bis 4 Teile Schokolade auf 1 Teil Sahne, da sie keinen Kakaoanteil, sondern nur Kakaobutter enthält.

  Die Ganache am besten über Nacht bei kühler Raumtemperatur fest werden lassen, nicht im Kühlschrank, sonst wird sie steinhart.

  
  

• Fruchteinlagen mit Sicherheitsdamm: Du liebst es fruchtig? Super! Aber streiche Marmelade nie direkt auf den Boden. Die Feuchtigkeit zieht ein und macht alles matschig. Der Profi-Trick: Spritze mit einem Spritzbeutel zuerst einen äußeren Ring aus stabiler Buttercreme oder Ganache auf den Boden. In die Mitte dieses „Damms“ kannst du dann deine weichere Fruchtfüllung geben. So bleibt alles sicher an seinem Platz.

Die Werkzeugkiste für den Start

Bevor wir zum Eindecken kommen, ein kurzer Blick auf die Ausrüstung. Man braucht nicht gleich ein ganzes Studio, aber ein paar Dinge sind wirklich Gold wert und machen den Unterschied zwischen Frust und Freude aus:

• Ein stabiler Drehteller: Nichts ist nerviger als ein wackeliges Plastikteil. Investiere hier 20 bis 40 Euro in ein Modell aus Metall oder mit einem schweren Fuß.
• Eine Winkelpalette und eine Teigkarte aus Metall: Unverzichtbar zum Füllen und Glattstreichen. Bekommst du im Set oft schon für rund 15 Euro.
• Gute Backformen: Mindestens zwei in der exakt gleichen Größe, wenn du Schichten backen willst. Plane hier mal 20 bis 50 Euro für gute Qualität ein.
• Lebensmittelechte Tortendübel und Cake Boards: Bitte keine Schaschlikspieße aus dem Supermarkt! Für mehrstöckige Torten brauchst du dicke, stabile Dübel aus Kunststoff oder Holz und für jede Etage eine passgenaue Tortenpappe (Cake Board). Gibt’s im Backfachhandel oder online.




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Von der Krümelschicht zur spiegelglatten Oberfläche

Das Geheimnis einer perfekt glatten Torte liegt unter dem Fondant. Zuerst kommt die sogenannte „Krümelschicht“ oder „Crumb Coat“. Jeder Kuchen krümelt. Um zu verhindern, dass diese Krümel später in deiner finalen Schicht landen, streichst du die komplette Torte einmal dünn mit Buttercreme oder Ganache ein. Diese Schicht bindet alle losen Krümel. Danach muss die Torte für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank, bis die Schicht fest ist.

Danach folgt die eigentliche Einstreichschicht. Hierfür schwören die meisten Profis auf Ganache, weil sie bei Raumtemperatur hart wird und eine schützende, stabile Hülle bildet – die perfekte Basis für Fondant. Trage eine großzügige Schicht auf und ziehe sie mit deiner Metall-Teigkarte glatt, während du die Torte auf dem Drehteller drehst. Das braucht etwas Übung, aber das Ergebnis ist es wert! So entstehen auch die berühmten „scharfen Kanten“.

Fondant bändigen: Was tun, wenn’s schiefgeht?

Guter Fondant ist elastisch und lässt sich auf 3-4 mm dünn ausrollen. Billiger Fondant ist oft zäh, reißt schnell und schmeckt nur nach Zucker. Hier lohnt es sich, ein paar Euro mehr auszugeben, zum Beispiel für Marken wie Massa Ticino. Knete den Fondant gut durch, damit er warm und geschmeidig wird. Zum Ausrollen benutze ich am liebsten etwas Bäckerstärke oder einen Hauch Palmin Soft, damit nichts klebt. Puderzucker trocknet ihn nur aus.




Deine schnelle Pannen-Hilfe:

• Fondant reißt (Elefantenhaut)? Er ist zu trocken. Knete einen winzigen Klecks Palmin Soft oder ein anderes Pflanzenfett ein, das macht ihn wieder geschmeidig.
• Luftblasen unter der Decke? Ganz vorsichtig mit einer sauberen, feinen Nadel aufstechen und die Luft sanft herausstreichen.
• Fondant schwitzt? Das passiert, wenn die kalte Torte in eine warme, feuchte Umgebung kommt. Lass sie langsam im Kühlschrank (am besten in einem Pappkarton, der die Feuchtigkeit aufnimmt) auf Temperatur kommen.

Mehrere Etagen stapeln: Reine Ingenieurskunst für Bäcker

Eine mehrstöckige Torte ohne innere Stützen zu bauen, ist Harakiri. Jede Etage muss ihr eigenes Gewicht tragen! Und so geht’s: Jede Torte (außer der obersten) wird auf ein passgenaues Cake Board gesetzt. In die untere Torte, die eine weitere Etage tragen soll, steckst du nun die stabilen Tortendübel.

Stecke einen Dübel zur Probe in die Mitte bis ganz nach unten. Markiere die exakte Höhe an der Oberfläche der Torte, zieh ihn wieder raus und schneide alle anderen Dübel (meist 4-6 Stück, je nach Größe) auf genau diese Länge zu. Das ist Millimeterarbeit! Die Dübel bilden dann ein Tragegerüst, auf dem die obere Torte samt ihrem Cake Board sicher ruht. So lastet kein Gewicht auf dem Kuchen darunter.




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Kosten, Zeit und eine ehrliche Einschätzung

Seien wir ehrlich: Eine aufwendige Motivtorte ist kein günstiges Hobby. Allein die Zutaten für eine zweistöckige Torte können dich locker 40 bis 60 Euro kosten. Hochwertige Schokolade, echte Butter und guter Fondant haben nun mal ihren Preis. Der größte Faktor ist aber deine Zeit. Damit du mal ein Gefühl dafür bekommst, hier eine realistische Planung, reine Arbeitszeit ohne die wichtigen Kühlzeiten:

• Tag 1: Kuchen backen, Ganache vorbereiten und abkühlen lassen (ca. 2-3 Stunden Arbeit).
• Tag 2: Böden schneiden, füllen, mit der Krümelschicht versehen und kühlen. Danach sauber einstreichen (ca. 3-4 Stunden).
• Tag 3: Eindecken, stapeln und die eigentliche Dekoration (ca. 3-5 Stunden, je nach Aufwand).

Da kommen schnell 8 bis 12 Stunden zusammen. Wer das einmal selbst gemacht hat, versteht auch, warum eine Torte vom Konditor kostet, was sie kostet.

Dein erster Schritt zum Torten-Meister

Puh, das war jetzt eine Menge Input, oder? Lass dich davon nicht erschlagen. Niemand erwartet, dass dein erster Versuch perfekt wird. Jede schiefe Torte ist eine Lektion. Fange klein an!




Dein Auftrag für heute, wenn du magst: Vergiss die ganze Torte. Mach einfach nur eine perfekte Ganache. Nimm 200g gute Zartbitterschokolade und 100g Sahne. Erwärme die Sahne, nimm sie vom Herd und rühre die gehackte Schokolade ein, bis alles geschmolzen ist. Lass sie über Nacht bei Raumtemperatur stehen. Morgen hast du die perfekte, streichfeste Creme und fühlst dich schon wie ein halber Profi. Das ist ein super Quick-Win für die Motivation!

Wenn du diese Grundlagen beherrschst, steht deinen eigenen, stabilen Meisterwerken nichts mehr im Weg.

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Haben Sie sich jemals gefragt, warum professionelle Torten so makellos scharfe Kanten haben? Das Geheimnis liegt oft nicht nur im Fondant, sondern in dem, was darunter liegt. Eine Schicht aus fester Schokoladen-Ganache, aufgetragen und mit einer Teigkarte glattgestrichen, wirkt wie eine Art Rüstung. Sie schließt die Krümel ein, gleicht Unebenheiten aus und schafft eine perfekt glatte und stabile Oberfläche. Erst auf diesem „Panzer“ kann Fondant sein volles Potenzial entfalten, ohne Dellen oder Beulen zu bilden.



















• Perfekt ebene Tortenböden sind kein Zufall.
• Jede Etage muss exakt die gleiche Höhe haben.
• Die Stützen (Dowels) müssen auf den Millimeter genau gekürzt werden.
• Die oberste Kante der unteren Torte und die untere Kante der oberen Torte müssen absolut parallel sein.

Der Schlüssel dazu? Ein Lineal und eine kleine Wasserwaage. Ja, richtig gelesen! Profis nutzen oft eine kleine, desinfizierte Wasserwaage, um die Perfektion sicherzustellen.



















Der häufigste Fehler beim Stapeln: Die Stützen sind zu lang. Schon ein oder zwei Millimeter zu viel führen dazu, dass die obere Torte leicht über der unteren „schwebt“. Der Spalt ist anfangs kaum sichtbar, aber unter dem Gewicht von Fondant und Deko wird er sich unweigerlich setzen – und zwar schief. Kürzen Sie die Dowels immer exakt auf die Höhe der unteren Torte, keinen Millimeter höher.



















„Ein Quadratmeter ausgerollter Fondant (ca. 3 mm dick) wiegt fast 1,8 Kilogramm.“

Diese Zahl verdeutlicht, welche enorme Last auf den unteren Etagen liegt. Eine filigrane Dekoration kann schnell mehrere Kilo wiegen. Diese Last muss nicht nur der Kuchen selbst, sondern auch die Füllung und die gesamte innere Struktur tragen können. Das ist reine Physik, verpackt in Zucker.



















Die Wahl der richtigen Tortenplatte (Cake Board) ist der erste Schritt zum Erfolg. Jede Etage benötigt ihre eigene, passgenaue Platte, die das Gewicht auf die darunterliegenden Stützen verteilt. Für die unterste, tragende Basis gibt es spezielle, extra dicke Platten.

• Cake Drums (ca. 12 mm dick): Ideal als Basis für die gesamte Torte. Sie sind extrem stabil und verziehen sich nicht.
• Dünne Cake Boards (ca. 3 mm dick): Perfekt als unsichtbare Trennung zwischen den einzelnen Etagen.



















Meine Torte wackelt auf dem Cake Board, was tun?

Eine rutschende Torte ist der Albtraum beim Transport. Die Lösung ist denkbar einfach: Klebstoff! Ein Klecks feste Ganache, Royal Icing oder sogar geschmolzene Schokolade in der Mitte des Cake Boards wirkt wie Zement. Platzieren Sie den untersten Tortenboden darauf und lassen Sie den „Kleber“ im Kühlschrank fest werden. So bildet Ihre Torte eine unzertrennliche Einheit mit ihrem Fundament.



















MDF-Platten: Ursprünglich aus dem Möbelbau, sind sie die erste Wahl für schwere oder aufwendig geformte Torten. Sie sind absolut biegefest und in Baumärkten oft günstiger als spezielle Cake Boards. Unbedingt mit lebensmittelechter Folie oder Alufolie umwickeln!

Beschichtete Pappe: Der Standard für leichtere Torten. Sie ist günstig und praktisch, kann sich aber unter dem Gewicht einer schweren, mehrstöckigen Torte leicht durchbiegen.

Für eine Hochzeitstorte ist MDF die sichere Bank, für den Kindergeburtstag reicht Pappe oft aus.



















Der Moment der Wahrheit ist der Transport. Selbst die stabilste Torte ist empfindlich gegenüber Vibrationen und plötzlichen Bremsmanövern. Der sicherste Ort im Auto ist nicht der Beifahrersitz oder der Schoß, sondern der ebene Kofferraum oder der Fußraum. Legen Sie eine rutschfeste Matte darunter, um ein Verrutschen der Tortenbox zu verhindern. Fahren Sie vorausschauend und betrachten Sie jeden Kieselstein auf der Straße als potenziellen Feind.






















• Hält weiche Füllungen wie Mousse oder Fruchtpüree sicher im Inneren.
• Verhindert das Auslaufen und Durchweichen der Böden.
• Schafft eine stabile Außenkante für das Einstreichen.

Das Geheimnis? Ein „Ganache-Damm“. Spritzen Sie mit einem Spritzbeutel einen dicken Ring aus fester Ganache oder Buttercreme entlang des äußeren Rands jedes Tortenbodens auf, bevor Sie die weiche Füllung in die Mitte geben. Dieser Ring wirkt wie ein Deich und schützt die gesamte Statik.



















Stichwort Kühlkette: Eine Motivtorte ist ein Marathon, kein Sprint. Jeder einzelne Schritt profitiert vom Kühlen. Nach dem Füllen muss die Torte mindestens vier Stunden, besser über Nacht, „setzen“. In dieser Zeit verbinden sich die Schichten, die Füllung wird fest und die ganze Konstruktion stabilisiert sich. Wer diesen Schritt überspringt, riskiert, dass die Torte unter dem Gewicht der nächsten Etage oder der Dekoration ausbaucht – der gefürchtete „Speckgürtel“ entsteht.



















Kann ich auch leichte Cremes wie Sahne oder Mascarpone für eine Stapeltorte verwenden?

Ja, aber nur mit der richtigen Technik! Solche luftigen Füllungen haben nicht genug Standkraft, um Gewicht zu tragen. Hier ist der bereits erwähnte „Ganache-Damm“ absolut unverzichtbar. Er bildet eine stabile Barriere, die das Gewicht der oberen Schichten auf den Kuchenboden überträgt, während die Mitte köstlich-leicht bleiben kann. Ohne diesen Damm würde die Sahne an den Seiten herausquellen.



















Architekten und Konditoren haben mehr gemeinsam, als man denkt. Das Prinzip „Form Follows Function“ (Die Form folgt der Funktion) ist bei einer Torte genauso entscheidend wie bei einem Gebäude. Eine kühne, asymmetrische Torten-Skulptur erfordert eine völlig andere innere Statik als eine klassische, runde Hochzeitstorte.



















Holz-Dowels: Sie sind der Klassiker, sehr stabil und günstig. Ihr Nachteil: Sie können Splitter hinterlassen. Zum Kürzen ist eine kleine Säge oder eine sehr scharfe Gartenschere (Rosenschere) ideal, die sauber schneidet, ohne das Holz zu quetschen.

Kunststoff-Dowels: Meist dicker und hohl, dadurch sehr stabil und leicht mit einer Schere zu kürzen. Sie sind hygienisch und wiederverwendbar. Bekannte Marken wie PME bieten hier hochwertige Systeme an.

Für sehr schwere Torten sind die Kunststoffvarianten oft die sicherere Wahl.



















Ein oft übersehener Held der Tortenstabilität ist die Zeit. Nachdem eine Torte komplett eingestrichen und mit Fondant überzogen ist, sollte sie ruhen. Mindestens 12 bis 24 Stunden im Kühlschrank geben der Ganache und dem Fondant die Möglichkeit, sich zu einer festen, schützenden Hülle zu verbinden. Dieser Prozess, das sogenannte „Durchziehen“, macht die Torte nicht nur stabiler, sondern oft auch geschmacklich runder.



















• Stabil und günstig in Großpackungen erhältlich.
• Leicht auf die exakte Länge zuschneidbar.
• Breiter als herkömmliche Strohhalme, was die Last besser verteilt.

Die überraschende Alternative zu professionellen Dowels? Bubble-Tea-Strohhalme! Für nicht allzu schwere Torten sind sie eine fantastische und preiswerte Lösung, die viele Profis für Standardprojekte im Repertoire haben.



















Wenn eine Torte mehr als zwei Etagen hat oder besonders hoch und schmal ist, reicht die normale Abstützung oft nicht mehr aus. Hier kommt der Zentraldowel ins Spiel. Ein langer, angespitzter Holz- oder Bambusspieß wird am Ende von ganz oben durch alle Etagen und deren Cake Boards bis in die unterste Platte geschlagen. Er wirkt wie die Wirbelsäule der Torte und verhindert, dass die Etagen seitlich verrutschen können.






















Was ist der Unterschied zwischen amerikanischer und Schweizer Buttercreme für die Stabilität?

Amerikanische Buttercreme: Eine simple Mischung aus Puderzucker und Butter. Sie wird sehr fest im Kühlschrank und eignet sich hervorragend als „Mörtel“ oder für einen Stabilitäts-Damm. Ihre Süße ist jedoch intensiv.

Schweizer Meringue Buttercreme: Hier wird Eiweiß über einem Wasserbad erhitzt und dann mit Butter aufgeschlagen. Sie ist seidiger und weniger süß, aber auch weicher. Für die Außenhülle einer Torte ist sie wunderbar, als alleiniges Stützelement aber weniger geeignet als ihre amerikanische Schwester.



















Laut einer Umfrage von „American Cake Decorating Magazine“ unter professionellen Konditoren ist eine unzureichende Kühlung zwischen den Arbeitsschritten die Hauptursache für strukturelles Versagen bei über 40% der misslungenen Tortenprojekte.

Diese Zahl unterstreicht, dass Geduld eine der wichtigsten Zutaten ist. Eine Torte, die außen kalt, aber im Kern noch zimmerwarm ist, birgt ein enormes Risiko für Verformungen und Kollaps.



















Das Schnitzen von Torten, zum Beispiel für ein 3D-Auto oder eine Handtasche, stellt höchste Anforderungen an den Teig. Ein „Wunderkuchen“ oder ein fester Schokokuchen sind hier ideal. Der Trick ist, den Kuchen vor dem Schnitzen komplett durchzukühlen oder sogar leicht anzufrieren. So krümelt er weniger und man kann präzise Konturen herausschneiden, ohne dass der Kuchen zerbricht.



















Bevor die Torte das Haus verlässt, eine schnelle Checkliste:

• Ist die Torte fest mit dem untersten Cake Drum „verklebt“?
• Steht sie absolut gerade? (Visuelle Prüfung aus allen Winkeln)
• Sind alle schweren Dekoelemente sicher befestigt, eventuell mit Royal Icing oder versteckten Zahnstochern?
• Ist die Tortenbox stabil und hoch genug?



















Fondant ist nicht gleich Fondant. Gerade bei mehrstöckigen Torten, die eine makellose, glatte Oberfläche haben sollen, lohnt sich die Investition in Qualität. Marken wie „Massa Ticino“ aus der Schweiz sind bei Profis beliebt, weil ihr Fondant extrem elastisch ist und nicht so leicht reißt. Das ist besonders wichtig, wenn man hohe Torten ohne unschöne Falten am unteren Rand eindecken möchte. Er ist zwar teurer, erspart aber oft graue Haare.



















Meine Buttercreme ist geronnen! Kann ich sie noch retten?

Keine Panik, das passiert meist, wenn Butter und Meringue-Masse unterschiedliche Temperaturen haben. Ist sie zu kalt und grießelig, erwärmen Sie die Schüssel kurz mit einem Fön oder über einem Wasserbad, während der Mixer läuft. Ist sie zu weich und suppig, stellen Sie die ganze Schüssel für 15 Minuten in den Kühlschrank und schlagen Sie sie danach erneut auf. Fast immer lässt sie sich so wieder zu einer homogenen Masse verbinden!



















Bei Torten, die besonders schwere Aufbauten tragen müssen – zum Beispiel eine große Zuckerblumen-Kaskade oder eine schwere Modellierfigur – kann man die Statik gezielt verstärken. Man platziert die Stützen (Dowels) in der unteren Etage nicht einfach nur zufällig, sondern direkt unter der Position, an der später die Hauptlast ansetzen wird. So wird das Gewicht direkt nach unten in die Tortenplatte abgeleitet.



















Die Ganache-Ratio: Das Verhältnis von Schokolade zu Sahne ist entscheidend für die Festigkeit. Für eine stabile Hülle unter Fondant gelten diese Faustregeln:

• Zartbitterschokolade (mind. 60%): Verhältnis 2:1 (z.B. 600g Schokolade auf 300g Sahne)
• Vollmilchschokolade: Verhältnis 3:1 (z.B. 900g Schokolade auf 300g Sahne)
• Weiße Schokolade: Verhältnis 3:1 oder sogar 4:1, da sie am weichsten ist.
















Der letzte Schliff: Eine Torte ist erst dann wirklich fertig, wenn sie auch am unteren Rand sauber aussieht. Oft entstehen hier beim Eindecken mit Fondant kleine Unebenheiten. Ein farblich passendes Satinband, das um den untersten Rand der jeder Etage gelegt wird, kaschiert nicht nur kleine Makel, sondern verleiht dem Design auch einen eleganten, professionellen Abschluss. Befestigt wird es dezent auf der Rückseite mit einer kleinen Nadel oder einem Tropfen Zuckerkleber.