Fliesen im Flur: Dein Guide für einen Boden, der wirklich alles aushält
Fliesen im Flur sind mehr als nur praktische Bodenbeläge – sie sind Kunstwerke, die Geschichten erzählen. Entdecken Sie kreative Inspiration!
„Die Fliesen sind nicht nur der Boden, auf dem wir gehen, sondern die Leinwand, auf der unsere ersten Schritte in die Welt beginnen.“ So könnte ein zeitgenössischer Historiker über die Bedeutung von Fliesen im Flur philosophieren. In einem Raum, der oft übersehen wird, steckt ein unendliches Potenzial für Kreativität und Stil. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Fliesen und entdecken Sie, wie diese kleinen Kunstwerke Ihre Diele in einen einladenden Raum verwandeln können.
Der Flur: Die Wahrheit über dein Zuhause
Hey, schön, dass du da bist! Lass uns mal ganz ehrlich über den wichtigsten und zugleich am meisten unterschätzten Raum im ganzen Haus sprechen: den Flur. Ich hab über die Jahre auf unzähligen Baustellen gestanden und eins gelernt: Der Flur verzeiht absolut keine Fehler. Er ist die Visitenkarte deines Zuhauses und gleichzeitig die absolute Kampfzone. Hier stolpern wir mit nassen Stiefeln rein, hier knallen die Einkaufstaschen auf den Boden, hier rangiert der Kinderwagen.
Inhaltsverzeichnis
- Der Flur: Die Wahrheit über dein Zuhause
- Die richtige Fliese für den Flur – Mehr als nur schöne Optik
- Der Untergrund: Das unsichtbare Herz deines Bodens
- Das Verlegen: So wird’s was!
- Der letzte Schliff: Fugen, Silikon und Sockel
- Was kostet der Spaß? Ein kurzer Budget-Check
- Deine Werkzeug-Checkliste für die Fliesen-Mission
- Sicherheit und wann der Profi doch die bessere Wahl ist
- Bildergalerie
Ein guter Fliesenboden ist hier also kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Ich erinnere mich noch gut an eine meiner ersten Baustellen, ein wunderschöner Altbau mit knarzenden Holzdielen. Der Bauherr wollte schnell und günstig neue Fliesen im Eingang. Wir haben damals – ich war noch jung und unerfahren – einfach Spanplatten auf die Dielen geschraubt und direkt drauf gefliest. Sah am Anfang top aus. Ein halbes Jahr später dann der Anruf: Risse in den Fugen, hohl klingende Fliesen. Die natürliche Bewegung des Holzes hatte den starren Fliesenbelag einfach zerstört. Eine teure, aber verdammt wichtige Lektion.

Heute weiß ich: 90 % einer guten Fliesenarbeit sind unsichtbar. Sie stecken im Untergrund. Und genau darüber – und wie du die perfekte Fliese für diesen Härtetest findest – wollen wir heute mal schnacken. Ganz praktisch, ohne Fachchinesisch, so wie ich es auch meinen Leuten auf der Baustelle erkläre.
Die richtige Fliese für den Flur – Mehr als nur schöne Optik
Klar, wenn man im Baumarkt vor dieser riesigen Wand aus Fliesen steht, ist man schnell überfordert. Glänzend, matt, Holzoptik, Betonlook … die meisten entscheiden nach dem Bauchgefühl und dem Aussehen. Das ist aber nur die halbe Miete. Im Flur müssen die inneren Werte stimmen, sonst ist die Freude nur von kurzer Dauer.
Abriebgruppen: Wie viel hält deine Fliese aus?
Das A und O ist die Abriebfestigkeit. Stell dir kleine Steinchen und Sand unter deinen Schuhsohlen wie permanentes Schleifpapier vor. Für den Flur brauchst du eine Fliese, die das aushält. Das wird in Abriebgruppen angegeben. Merk dir einfach: Für den Flur ist Abriebgruppe 4 das absolute Minimum. Diese Fliesen sind für starke Belastung gemacht.

Wenn deine Haustür direkt in den Flur führt, ohne einen extra Windfang, würde ich sogar zu Abriebgruppe 5 raten. Das ist die Königsklasse, die auch in Einkaufszentren oder Flughäfen liegt. Eine Fliese mit niedrigerer Abriebgruppe (z. B. 2 oder 3, oft für Wände oder barfuß genutzte Bäder) würde hier schnell Kratzer bekommen, die Glasur wird stumpf und Schmutz frisst sich richtig fest.
Rutschhemmung: Sicherheit geht vor, gerade bei Nässe
Im Herbst und Winter schleppt man zwangsläufig Nässe ins Haus. Eine hochglanzpolierte Fliese wird da schnell zur gefährlichen Rutschpartie. Deshalb ist die Rutschhemmung, angegeben als R-Klasse, so wichtig. Für den privaten Flur rate ich dir aus reiner Praxiserfahrung zu mindestens R9. Das ist schon mal besser als nichts. Hast du aber Kinder, die gerne mal durch den Flur flitzen, oder ältere Personen im Haus, ist R10 die deutlich bessere und sicherere Wahl.
Diese Oberflächen sind ganz leicht angeraut. Das siehst du kaum, spürst es aber sofort, wenn es nass wird. Kleiner Hinweis zur Reinigung: Ja, eine R10-Fliese ist etwas pflegeintensiver. Da reicht einfaches Wischen manchmal nicht, du musst gelegentlich mit einem Schrubber ran, um den Schmutz aus den feinen Poren zu bekommen. Aber ehrlich gesagt: Das ist ein kleiner Preis für mehr Sicherheit.

Kleiner Tipp: Geh mal in einen Baumarkt und fass die verschiedenen Oberflächen an. Fühl den Unterschied zwischen einer polierten Fliese, einer mit R9 und einer mit R10. Dann verstehst du sofort, was ich meine!
Steinzeug oder Feinsteinzeug? Eine klare Empfehlung
Keramikfliesen bestehen aus gebranntem Ton. Je dichter sie gebrannt sind, desto weniger Wasser nehmen sie auf. Das ist entscheidend für die Langlebigkeit.
- Steingutfliesen: Vergiss sie! Sie sind porös, saugen viel Wasser auf und sind nicht frostsicher. Für einen Bodenbelag im Flur absolut ungeeignet.
- Steinzeugfliesen: Eine solide Wahl. Sie sind schon recht dicht (Wasseraufnahme unter 3 %) und meist frostsicher.
- Feinsteinzeug: Das ist der Champion für den Flur. Mit einer Wasseraufnahme von unter 0,5 % ist es extrem dicht, unfassbar robust und absolut frostsicher. Das ist auch wichtig, wenn dein Flur beheizt ist! Denk an die kalte Luft, die im Winter an der Haustür hereinzieht. Wenn Schmelzwasser in eine poröse Fliese sickert und dort gefriert, sprengt das Eis die Fliese von innen.
Preislich liegt gutes Feinsteinzeug (Abrieb 4, R9) oft zwischen 25 € und 60 € pro Quadratmeter. Nach oben gibt es natürlich keine Grenzen, aber in diesem Bereich findest du schon eine riesige Auswahl an tollen Designs.

Achtung, Falle: Kaliber und Brandfarbe
Ein Tipp, der dir bares Geld und eine Menge Ärger erspart: Kaufe IMMER genug Fliesen auf einmal – und zwar aus derselben Charge. Auf dem Karton findest du Angaben wie „Kaliber“ (die exakte Größe) und „Brandfarbe“ oder „Ton“. Da Keramik ein Naturprodukt ist, gibt es von einer Produktionsreihe zur nächsten winzige Abweichungen. Kaufst du später ein Paket nach, kann es sein, dass die neuen Fliesen einen Millimeter größer oder farblich einen Hauch anders sind. Das siehst du sofort und es ruiniert die ganze Optik. Plane immer 10 % Verschnitt ein und leg dir ein oder zwei Pakete als Reserve in den Keller.
Der Untergrund: Das unsichtbare Herz deines Bodens
So, jetzt kommen wir zum wichtigsten Teil. Ein perfekter Untergrund ist alles. Ich sag’s mal so: Auf einen schlechten Untergrund kann selbst der Weltmeister keine Fliesen legen, die lange halten.
Dein Boden im Check: Die 5-Punkte-Prüfung
Bevor du auch nur an den Fliesenkleber denkst, musst du deinen Boden prüfen. Nimm dir dafür Zeit.

- Ebenheit: Leg eine lange Wasserwaage oder eine gerade Latte an mehreren Stellen auf den Boden. Jede Delle oder Beule sorgt später für Hohlräume unter der Fliese oder fiese Stolperkanten.
- Festigkeit: Kratz mit einem Schraubendreher über die Oberfläche. Bröselt es stark? Dann ist der Estrich nicht fest genug. Klopf die Fläche ab. Ein hohler Klang verrät Hohlstellen.
- Risse: Kleine Haarrisse sind oft okay. Aber siehst du durchgehende Risse im Estrich? Die müssen saniert werden, sonst überträgt sich die Bewegung auf deine neuen Fliesen und sie brechen.
- Sauberkeit: Absolut entscheidend! Der Boden muss staubfrei, trocken und frei von Fett, Wachs oder Farbresten sein. Jeder Dreck wirkt wie ein Trennmittel.
- Feuchtigkeit: Bei Neubauten oder frischem Estrich ist das kritisch. Zementestrich braucht Wochen zum Trocknen. Die einzige verlässliche Methode ist eine CM-Messung (Calciumcarbid-Messgerät). Ein Fachmann macht das für dich. Rechne mit ca. 80 € bis 150 €. Klingt viel? Ist aber eine verdammt gute Versicherung gegen einen Schaden, der Tausende kosten kann.

Die richtige Vorbereitung für jeden Untergrund
Je nachdem, was du vorfindest, musst du anders vorgehen.
- Zementestrich: Unebenheiten glättest du mit einer selbstverlaufenden Ausgleichsmasse. Davor muss aber grundiert werden. Such im Baumarkt nach „Tiefengrund“, der bindet den Staub und sorgt für gute Haftung.
- Alte Fliesen: Wenn die alten Fliesen bombenfest sitzen, KANN man darauf neu fliesen. Du musst sie aber extrem gut reinigen und mit einem speziellen „Haftgrund für nichtsaugende Untergründe“ vorstreichen. Ganz ehrlich? Ich rate meistens dazu, sie rauszukloppen. Man weiß nie, was darunter lauert, und die zusätzliche Höhe kann Probleme mit den Türen machen.
- Holzdielenboden: Die Königsdisziplin. Holz „arbeitet“, es bewegt sich und schwingt. Eine starre Fliese würde hier garantiert brechen. Die Lösung ist eine Entkopplungsmatte. Das ist eine spezielle Matte, die auf den Holzboden geklebt wird und die Bewegungen des Holzes von den Fliesen „entkoppelt“. Das ist keine Option, sondern ein absolutes Muss! Rechne hier mit 10 € bis 15 € pro Quadratmeter extra, aber es ist die einzige Lösung, die funktioniert.


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Das Verlegen: So wird’s was!
Untergrund top? Dann geht’s ans Eingemachte. Aber auch hier gibt es ein paar Kniffe.
Der richtige Kleber und das „Buttering-Floating“
Nimm für Bodenfliesen im Flur immer einen flexiblen Fliesenkleber, einen sogenannten Flexkleber. Ein Sack für ca. 5 qm kostet um die 25 €. Mische ihn cremig an, nicht zu flüssig, nicht zu krümelig.
Und jetzt ein Profi-Tipp: Wende das Buttering-Floating-Verfahren an. Das heißt, du ziehst den Kleber nicht nur mit der Zahnkelle auf den Boden (Floating), sondern streichst zusätzlich eine dünne Schicht Kleber auf die Rückseite der Fliese (Buttering). Warum? Weil du so eine fast 100% hohlraumfreie Verlegung sicherstellst. Fällt dir später mal was Schweres runter, bricht die Fliese nicht so leicht. Ja, es ist mehr Arbeit, aber die Qualität ist unschlagbar.
Verlegemuster und Fugenbreite
Leg immer ein paar Reihen trocken aus, um zu sehen, wie es wirkt. Starte am besten so, dass du an den Rändern keine hässlichen, schmalen Streifen schneiden musst. Oft ist der Start in der Raummitte am schlausten. Bei länglichen Fliesen in Holzoptik schau auf die Herstellerangaben! Oft ist nur ein kleiner Versatz (Drittel- oder Viertelverband) erlaubt, weil die Fliesen eine leichte, produktionsbedingte Krümmung haben.

Die Fugenbreite hängt von der Fliese ab. Bei exakt geschnittenen Kanten (rektifizierten Fliesen) gehen schmale Fugen ab 2 mm. Bei normalen Presskanten brauchst du eher 3-5 mm. Denk dran: Eine Fuge ist nicht nur Deko, sie baut auch Spannungen ab!
Der letzte Schliff: Fugen, Silikon und Sockel
Ein Boden ist erst fertig, wenn die Details stimmen. Hier wird oft geschludert.
Nachdem der Kleber trocken ist (meist 24h), wird verfugt. Der häufigste Fehler ist der Zementschleier. Der Trick ist, den richtigen Zeitpunkt zum Abwaschen zu erwischen. Mach den Fingertest: Wenn du die Fuge berührst und kein Mörtel mehr kleben bleibt, kannst du mit einem Schwammbrett (wenig Wasser!) diagonal zu den Fugen waschen.
Und ganz wichtig: Alle Anschlüsse an Wände und Türzargen werden nicht mit Fugenmörtel, sondern mit Silikon verfüllt. Das sind die überlebenswichtigen Bewegungsfugen. Ignorierst du sie, kann sich der ganze Belag heben oder Risse bekommen.
Was kostet der Spaß? Ein kurzer Budget-Check
Bevor du loslegst, hier eine grobe Übersicht, damit du planen kannst. Für einen 10 qm Flur kommen schnell ein paar Posten zusammen (Preise sind natürlich nur grobe Richtwerte):

- Fliesen (Feinsteinzeug): 250 € – 600 €
- Flexkleber & Fugenmörtel: ca. 80 €
- Grundierung & Ausgleichsmasse (falls nötig): 50 € – 100 €
- Entkopplungsmatte (nur bei Holzboden): 100 € – 150 €
- Silikon & Kleinmaterial: ca. 30 €
- Optionale CM-Messung vom Profi: 80 € – 150 €
Du siehst, die Materialkosten können schnell bei 500 € bis über 1000 € liegen, je nach Untergrund und Fliesenauswahl.
Deine Werkzeug-Checkliste für die Fliesen-Mission
Du musst nicht den ganzen Baumarkt leer kaufen. Hier eine kleine Hilfe:
Das solltest du haben (kaufen):
Gute Knieschoner (deine Knie werden es dir danken!), Zahnkelle (passende Zahnung zur Fliesengröße), Fugbrett, Schwammbrett, Eimer, Zollstock, Bleistift, Wasserwaage, Gummihammer, Fliesenzange, Handschuhe, Schutzbrille.
Das kannst du dir oft leihen:
Ein elektrisches Rührwerk für den Kleber und vor allem einen guten Nassschneider für saubere Schnitte. Das macht einen Riesenunterschied!
Sicherheit und wann der Profi doch die bessere Wahl ist
Pass auf dich auf! Beim Schneiden von Fliesen entsteht feiner Staub, der echt ungesund ist. Arbeite immer mit Staubabsaugung oder noch besser mit einem Nassschneider und trag eine gute Staubmaske (FFP3). Und sei ehrlich zu dir selbst: Wenn der Untergrund große Macken hat, du einen Holzboden hast oder eine Fußbodenheizung ins Spiel kommt, ist der Anruf beim Fachbetrieb oft die günstigere Lösung. Ein verpfuschtes Projekt kostet am Ende mehr Geld und Nerven.

Ein gut gemachter Fliesenboden im Flur hält 30 Jahre und länger. Er begrüßt dich jeden Tag. Diese Arbeit sollte von Anfang an sitzen – egal ob selbst gemacht oder vom Profi. Mit guter Planung und den richtigen Materialien schaffst du ein Fundament, an dem du ewig Freude haben wirst.
Bildergalerie


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Feinsteinzeugfliesen haben eine Wasseraufnahme von unter 0,5 %.
Was sich technisch anhört, ist im Fluralltag ein riesiger Vorteil: Diese Fliesen sind extrem dicht und dadurch frostbeständig und unempfindlich gegenüber Schmutz und Flüssigkeiten. Matsch, Streusalz oder verschüttete Getränke können nicht tief eindringen und lassen sich einfach wegwischen. Das macht sie zur ersten Wahl für den Eingangsbereich.


Glänzend poliert oder doch lieber seidenmatt?
Eine Frage der Ästhetik, aber auch der Praxis. Hochglanzfliesen reflektieren das Licht und können einen schmalen Flur weiter und heller wirken lassen. Der Nachteil: Man sieht jeden Fussel und Wassertropfen, und Kratzer fallen stärker auf. Matte Oberflächen sind da deutlich gnädiger und kaschieren kleine Verunreinigungen besser. Ein guter Kompromiss sind oft „anpolierte“ oder „geläppte“ Fliesen, die einen dezenten Schimmer haben, ohne zu spiegeln.

Fugenfarbe: Das Detail, das alles verändert. Eine Fuge im Farbton der Fliese sorgt für eine ruhige, homogene Fläche, die den Raum optisch vergrößert. Eine Kontrastfarbe (z.B. dunkle Fuge bei heller Fliese) betont hingegen das Verlegemuster und den Rastercharakter. Das kann bei Mustern wie dem Fischgrät- oder Schachbrett-Look extrem stilvoll wirken. Ein Tipp: Fugen in Zementgrau oder einem mittleren Grauton sind am unempfindlichsten gegen Verfärbungen.


- Lässt kleine Flure größer und ruhiger wirken.
- Bedeutet weniger Fugen und damit weniger Reinigungsaufwand.
- Sorgt für einen modernen, großzügigen Look.
Das Geheimnis hinter diesen Vorteilen? Großformatige Fliesen! Formate wie 60×60 cm oder sogar 80×80 cm sind im Flur längst keine Seltenheit mehr. Wichtig ist hier aber ein absolut ebener Untergrund und das Arbeiten mit einem Fliesen-Nivelliersystem, um unschöne Kanten zu vermeiden.

Schon mal über einen „Fliesenteppich“ nachgedacht? Statt den gesamten Flur einheitlich zu gestalten, kann man im direkten Eingangsbereich ein Feld aus dekorativen Zementfliesen oder Mosaiken legen, das von schlichteren Fliesen umrahmt wird. So entsteht ein definierter, einladender Empfangsbereich, der fast wie ein echter Teppich wirkt – nur eben unverwüstlich und pflegeleicht.


Klassisches Steingut: Eher für die Wand geeignet, da es weicher und poröser ist.
Robustes Feinsteinzeug: Die ideale Bodenfliese für den Flur. Extrem hart, dicht und abriebfest.
Im Baumarkt werden oft beide unter „Keramikfliesen“ geführt. Ein Blick auf die Verpackung oder die Produktbeschreibung verrät, worum es sich wirklich handelt. Für den Boden im Flur sollte die Wahl immer auf Feinsteinzeug fallen.

Die im Artikel erwähnte Abriebgruppe ist entscheidend, aber was ist mit der Rutschsicherheit? Achte auf die „R-Klasse“.
- R9: Standard für private Innenräume, bei Trockenheit ausreichend.
- R10: Deutlich sicherer für Eingangsbereiche, in die Nässe getragen wird. Bietet auch mit feuchten Sohlen guten Halt.
Gerade in Haushalten mit Kindern oder älteren Menschen ist die Investition in eine R10-Fliese ein unbezahlbares Plus an Sicherheit.


Kann man Fliesen direkt auf einen alten Fliesenbelag kleben?
Ja, das ist oft möglich und erspart eine Menge Schmutz und Arbeit. Voraussetzung: Der alte Belag muss absolut fest, tragfähig und frei von Rissen sein. Klopfe ihn gründlich ab – klingt es irgendwo hohl, müssen lose Fliesen entfernt und die Stellen ausgeglichen werden. Vor dem Verlegen muss der alte Belag extrem gut gereinigt, entfettet und mit einer speziellen Haftgrundierung vorbehandelt werden, damit der neue Kleber optimal hält.


Der Trend geht zur fast unsichtbaren Fuge.
Möglich wird das durch „rektifizierte“ Fliesen. Diese werden nach dem Brennen maschinell auf ein exaktes Kantenmaß geschliffen. Das erlaubt eine Verlegung mit minimalen Fugenbreiten von nur 1,5 bis 2 mm. Das Ergebnis ist eine edle, moderne und sehr pflegeleichte Fläche, da sich in den schmalen Fugen kaum Schmutz festsetzen kann.

Denk an die Akustik! Ein gefliester Flur kann schnell hallig und laut wirken. Eine spezielle Trittschalldämmung, die unter den Fliesen verlegt wird, kann hier Wunder wirken. Systeme wie die von Schlüter-Systems oder wedi reduzieren nicht nur den Lärm für die Nachbarn unter dir (Trittschall), sondern dämpfen auch den Schall im Raum selbst (Gehschall). Das Klicken von Absätzen oder das Poltern von fallenden Gegenständen wird spürbar leiser.


Der wichtigste Tipp vom Profi: Kaufe immer mindestens 10 % mehr Fliesen als die reine Quadratmeterzahl deines Flurs. Du brauchst diesen Puffer für den Verschnitt, besonders bei diagonalen Verlegemustern oder verwinkelten Räumen. Die restlichen Fliesen sind deine Goldreserve für spätere Reparaturen. Nichts ist ärgerlicher, als wenn deine Fliesenserie nach zwei Jahren nicht mehr verfügbar ist.

- Historische Zementfliesen wie aus einem Pariser Bistro.
- Moderne Betonoptik für einen urbanen Loft-Charakter.
- Authentische Holzoptik-Dielen für wohnliche Wärme.
- Zeitlose Naturstein-Interpretationen in Schiefer- oder Travertin-Optik.
Die heutige Drucktechnologie bei Herstellern wie Villeroy & Boch oder Marazzi erlaubt eine unglaubliche Vielfalt. So kannst du jeden Stil realisieren, ohne auf die Robustheit von Feinsteinzeug verzichten zu müssen.


Der Untergrund ist alles. Besonders bei Holzbalkendecken im Altbau oder bei Fußbodenheizungen ist eine Entkopplungsmatte (z.B. die orangefarbene Schlüter-DITRA) unverzichtbar. Sie wird zwischen Estrich und Fliese verlegt und wirkt wie ein Puffer, der Spannungen und minimale Bewegungen aus dem Untergrund aufnimmt. So verhindert sie zuverlässig, dass diese Bewegungen zu Rissen in deinen neuen, teuren Fliesen führen.

Holzoptikfliesen sind eine fantastische Wahl für den Flur. Um die Dielen-Optik perfekt zu machen, solltest du sie im „wilden Verband“ verlegen. Das bedeutet, dass die Fugen von Reihe zu Reihe unregelmäßig versetzt sind, genau wie bei einem echten Parkettboden. Vermeide einen exakten Halb- oder Drittelverband – das wirkt schnell künstlich und unruhig.


„Der erste Eindruck ist entscheidend, und er entsteht in den ersten sieben Sekunden im Flur.“ – Aussage von Innenarchitekten
Ein hochwertiger, sauberer und stilvoller Fliesenboden trägt maßgeblich zu diesem positiven ersten Eindruck bei. Er signalisiert unbewusst Pflege, Wertigkeit und Beständigkeit – Eigenschaften, die Besucher sofort auf das gesamte Zuhause übertragen.

Zementfuge: Der bewährte Klassiker. Relativ günstig, in unzähligen Farben verfügbar und diffusionsoffen.
Epoxidharzfuge: Die High-Tech-Lösung. Absolut wasserdicht, fleckenresistent und extrem hart. Ideal für helle Fugen, die hell bleiben sollen.
Für den Standard-Flur reicht eine hochwertige, flexible Zementfuge (mit dem Zusatz „Flexfuge“). Kommt aber ständig Nässe und grober Schmutz ins Spiel, ist die Epoxidharzfuge eine langlebige, wenn auch teurere und anspruchsvoller zu verarbeitende Alternative.


Vergiss die Sockelleiste nicht! Eine passende Sockelfliese bildet einen sauberen, schützenden Abschluss zur Wand. Sie verhindert, dass beim Wischen Schmutz an die Wand gelangt und schützt den Putz vor Stößen durch Staubsauger oder Schuhe. Viele Fliesenserien bieten passende Sockel an. Alternativ kann man sie auch aus den Bodenfliesen selbst zuschneiden lassen.


- Falsche Zahnkelle verwenden (zu wenig Kleber).
- Fliesenkleber zu früh anrühren (er zieht an).
- Keine Dehnungsfugen zu den Wänden lassen.
- Fugenkreuze zu früh entfernen.
- Zu früh mit dem Verfugen beginnen (Kleber muss trocken sein).

Der Terrazzo-Look erlebt gerade ein riesiges Comeback! Fliesen in Terrazzo-Optik bringen mit ihren bunten, zufällig verteilten Einschlüssen Lebendigkeit und einen Hauch italienisches Flair in den Flur. Sie sind ungemein praktisch, da kleine Krümel oder Steinchen in dem Muster einfach untergehen. Eine stilvolle und zugleich verzeihende Wahl für den meist beanspruchten Boden im Haus.


Welche Farbe lässt meinen schmalen Flur breiter wirken?
Helle Farben wie Creme, Hellgrau oder Sandtöne sind hier die erste Wahl, da sie das Licht reflektieren und den Raum optisch öffnen. Ein weiterer Trick ist das Verlegemuster: Werden längliche Fliesen quer zur Laufrichtung verlegt, streckt das den Raum in die Breite. Eine diagonale Verlegung kann ebenfalls helfen, starre, schlauchartige Raumgrenzen aufzubrechen.

Wusstest du, dass die berühmten schwarz-weißen Schachbrettböden im 17. Jahrhundert in den Häusern niederländischer Kaufleute populär wurden? Sie waren ein Symbol für Ordnung, Reichtum und eine klare, rationale Weltsicht.
Heute ist der Look ein zeitloser Klassiker, der jedem Flur eine grafische Eleganz verleiht. Er funktioniert sowohl in hochmodernen als auch in klassischen Einrichtungen und ist ein echtes Statement.


Achtung, Fußbodenheizung! Nicht jede Fliese und jeder Kleber sind geeignet. Feinsteinzeug ist aufgrund seiner hohen Wärmeleitfähigkeit ideal. Entscheidend ist aber die Verwendung eines „flexiblen“ Fliesenklebers und Fugenmörtels. Diese Produkte können die Spannungen aufnehmen, die durch das Ausdehnen und Zusammenziehen des Bodens beim Heizen und Abkühlen entstehen, und verhindern so Risse und Schäden.

Die Reinigung von Fliesen ist einfach, aber beim Fugenmörtel ist Vorsicht geboten. Aggressive, säurehaltige Reiniger können zementäre Fugen auf Dauer angreifen und auswaschen. Für die regelmäßige Pflege reicht in der Regel warmes Wasser mit einem Schuss Neutralreiniger. Bei hartnäckiger Verschmutzung gibt es spezielle Fugenreiniger, die alkalisch sind und das Material nicht schädigen.


- Sieht aus wie teurer Naturstein, ist aber robuster.
- Besitzt die Härte von Feinsteinzeug, aber die Optik von Schiefer.
- Bietet eine strukturierte Oberfläche, ist aber leicht zu reinigen.
Das Geheimnis? Fliesen in Natursteinoptik. Moderne digitale Druckverfahren ahmen die Adern, Farben und Texturen von Schiefer, Travertin oder Marmor so perfekt nach, dass der Unterschied kaum zu erkennen ist. Der große Vorteil: Im Gegensatz zu echtem Stein sind sie nicht porös, müssen nicht imprägniert werden und sind absolut pflegeleicht.
Eine gute Fliese im Flur ist eine Entscheidung für Jahrzehnte. Im Gegensatz zu Laminat, das sich nach 10-15 Jahren abnutzt, oder Teppich, der Flecken anzieht, ist ein hochwertiger Feinsteinzeugboden quasi unvergänglich. Diese Langlebigkeit macht ihn zu einer der nachhaltigsten Bodenlösungen überhaupt. Die Investition in eine zeitlose Optik und professionelle Verlegung zahlt sich über eine ganze Lebensdauer aus.


