Feuerwerk mit Köpfchen: Was eine geniale Show wirklich ausmacht (und wie du sie sicher genießt)
Feuerwerke sind nicht nur ein Spektakel, sie erzählen Geschichten in Farben und Licht. Entdecken Sie 50 faszinierende Bilder, die verzaubern!
"Wenn der Himmel brennt und die Nacht zum Tag wird, tanzen Funken wie Sterne in einem magischen Ballett." In einer Welt, in der wir oft die kleinen Wunder übersehen, laden uns Feuerwerke ein, innezuhalten und zu staunen. Diese leuchtenden Kunstwerke am Himmel sind mehr als nur ein Fest für die Augen; sie wecken Erinnerungen, verbinden Menschen und schaffen unvergessliche Momente. Tauchen Sie ein in eine Galerie, die das Herz höher schlagen lässt und den Geist zum Träumen anregt.
Schon seit einer gefühlten Ewigkeit bin ich in der Welt der Pyrotechnik zu Hause, ein staatlich geprüfter Profi, wenn man so will. Man könnte auch sagen, ich bin ein Handwerksmeister des Lichts. Ich habe wirklich schon alles gezündet – vom kleinen, feinen Feuerwerk für eine Hochzeit im Garten bis hin zu riesigen Shows für Stadtfeste, bei denen tausende Menschen gleichzeitig in den Himmel starren.
Inhaltsverzeichnis
Immer wieder kommt die Frage: „Warum ist ein professionelles Feuerwerk eigentlich so teuer?“ Die Leute vergleichen das dann mit der Raketenkiste vom Discounter für Silvester. Ganz ehrlich? Das ist wie der Vergleich zwischen einem Bobbycar und einem Formel-1-Wagen. Klar, beide haben Räder, aber das war’s dann auch schon. In diesem Artikel möchte ich dir mal einen ehrlichen Einblick in diesen Job geben. Es geht um so viel mehr als nur bunte Lichter. Es ist ein faszinierender Mix aus Physik, Chemie, Handwerk und vor allem: knallharter Sicherheit.
Die Grundlagen: Was wirklich in der Rakete steckt
Jeder von uns hat schon mal eine Rakete angezündet. Aber was passiert da eigentlich genau? Die Basis von allem ist die Pyrotechnik – die Lehre von den chemischen Mischungen, die kontrolliert abbrennen. Als Laie kaufst du eine fertige Batterie. Wir Profis denken in einzelnen Komponenten.
Die Chemie des Lichts und des Knalls
Ein pyrotechnischer Satz ist im Grunde ein simples Rezept mit vier Hauptzutaten:
- Ein Oxidationsmittel: Das ist der Sauerstoff-Lieferant für die Verbrennung. Meistens sind das Nitrate oder Perchlorate. Ohne diesen Turbo würde alles nur gemütlich vor sich hin kokeln.
- Ein Brennstoff: Das ist das Futter fürs Feuer. Oft sind das Schwefel, Holzkohle oder feine Metallpulver wie Aluminium. Je feiner das Pulver, desto heftiger die Reaktion.
- Ein Binder: Damit das Ganze nicht einfach auseinanderfällt, braucht es einen „Klebstoff“, zum Beispiel eine Art Stärke (Dextrin).
- Die Farbgeber: Und hier kommt die Magie ins Spiel! Bestimmte Metallsalze zaubern beim Verbrennen die Farben an den Himmel. Strontiumsalze für Rot, Barium für Grün, Kupfer für Blau und ganz normales Natrium (wie im Kochsalz) für ein sattes Gelb-Orange.
Der Unterschied zwischen einer billigen Silvesterrakete und einem Profi-Effekt liegt in der Reinheit der Chemikalien und dem exakten Mischverhältnis. Ein billiges Rot wirkt oft blass und pink. Ein Profi-Rot leuchtet tief und satt. Das ist ein Unterschied wie zwischen Wasserfarben und Ölfarben.
Übrigens, ein kleiner Fakt für Angeber: Ein sattes, tiefes Blau zu erzeugen, gilt als die Königsdisziplin der Pyrotechnik. Es ist technisch extrem anspruchsvoll und entsprechend teuer. Achtet mal darauf: Ihr seht viel öfter Rot, Grün und Gold als ein wirklich überzeugendes Blau.
Die Physik: Wie der Effekt in den Himmel kommt
Eine professionelle Feuerwerksbombe funktioniert im Prinzip wie ein zweistufiger Aufzug. Unten im Mörserrohr liegt die Ausstoßladung. Das ist eine kleine Menge Schwarzpulver, die die Bombe beim Zünden mit Wucht in den Himmel katapultiert. Gleichzeitig wird eine Verzögerungszündschnur an der Bombe selbst entfacht. Die brennt, während die Bombe steigt, und muss exakt so bemessen sein, dass sie am höchsten Punkt der Flugbahn ankommt. Dort zündet sie dann die Zerlegerladung im Inneren, die die Hülle sprengt und die kleinen Farb-Sterne am Himmel verteilt. Präzision ist hier alles. Explodiert die Bombe zu tief, ist es gefährlich. Zündet sie zu spät, fällt sie schon wieder runter. Ein Trauerspiel.
Die Arbeit des Profis: Mehr als nur am Kabel ziehen
Ein gutes Feuerwerk beginnt nicht erst beim Aufbau, sondern Wochen, manchmal Monate vorher am Schreibtisch. Die eigentliche Show dauert vielleicht 15 Minuten, die Vorbereitung kann aber locker mehrere Tage fressen.
Die Planung: Eine Sinfonie aus Licht und Knall
Das Allerwichtigste zuerst: die Ortsbesichtigung. Ich schaue mir alles ganz genau an, messe die Sicherheitsabstände zu Gebäuden, Bäumen und natürlich zum Publikum. Einmal sollte ich ein Feuerwerk an einem See schießen. Der Kunde wollte es ganz nah am Ufer. Bei der Besichtigung sah ich aber, dass dort ein geschützter Schilfgürtel war. Ohne die Begehung hätte das massiven Ärger geben können – für die Natur und für uns. Wir haben den Abbrennplatz dann einfach verlegt.
Aber es gibt auch die Gänsehautmomente. Bei einer Hochzeit haben wir das Finale mal exakt auf den Kuss des Brautpaares getimt, synchronisiert auf ihr gemeinsames Lied. Die Blicke der Gäste, die Freudentränen in den Augen des Paares… ehrlich gesagt, genau für solche Momente mache ich diesen Job.
Danach beginnt die kreative Arbeit, die Dramaturgie. Ein Feuerwerk braucht eine Geschichte: einen leisen, spannenden Anfang, eine Steigerung in der Mitte und ein lautes, beeindruckendes Finale. Dafür nutzen wir heute spezielle Software, mit der ich die ganze Show am Computer vorab visualisieren kann. So sieht der Kunde, was er bekommt, und ich kann die Zündzeiten auf die Hundertstelsekunde genau festlegen.
Der Aufbau: Konzentration bei jedem Wetter
Am Tag der Show sind wir oft stundenlang vor Ort. Wir bauen schwere Mörsergestelle auf, sichern sie gegen Umkippen (der Albtraum jedes Pyrotechnikers!) und verkabeln jede einzelne Bombe mit einem elektrischen Anzünder. Bei einer großen Show verlegen wir hunderte Meter Kabel und prüfen jede Verbindung. Egal ob bei 30 Grad im Schatten oder bei Nieselregen. Ein Wackelkontakt kann eine ganze Sequenz ruinieren.
Feuerwerk ist Kultur: Ein Blick über den Tellerrand
Feuerwerk ist wie Essen – jede Kultur hat ihre eigenen Vorlieben und Rezepte. In Deutschland lieben wir die Pyromusicals, also Feuerwerke, die perfekt auf Musik abgestimmt sind, wie man sie bei den berühmten Shows an deutschen Flüssen sieht. Hier zählt die Harmonie zwischen Auge und Ohr.
In Süd-Europa, besonders in Spanien und Italien, ist es oft lauter und rhythmischer. In Valencia gibt es Tagesfeuerwerke, die fast nur aus Knallkörpern bestehen – eine reine Komposition aus Rhythmus und ohrenbetäubendem Lärm. Die Italiener wiederum sind Meister der komplexen Zylinderbomben, die sich mehrfach am Himmel öffnen.
Und in Asien, der Wiege des Feuerwerks, zählt oft die Perfektion im Einzelstück. Eine traditionelle japanische Kugelbombe muss einen exakt runden Zerleger haben, bei dem jeder einzelne Leuchtstern gleichzeitig verglüht. Das ist höchste Kunstfertigkeit.
Praktische Tipps & was der Spaß kostet
Jetzt verstehst du vielleicht besser, warum ein professionelles Feuerwerk seinen Preis hat. Die Kosten decken Personal, eine spezielle Haftpflichtversicherung, Genehmigungen, den Transport von Gefahrgut, die teure Ausrüstung und natürlich viele Stunden unsichtbarer Arbeit. Ein kleines, aber feines Hochzeitsfeuerwerk startet daher oft im vierstelligen Bereich.
Um das mal greifbarer zu machen:
- Für ca. 1.500 € bekommst du eine wunderschöne, kompakte Show von etwa 5 Minuten. Ideal für eine Hochzeit oder einen runden Geburtstag. Hier liegt der Fokus auf tollen Farben und einer klaren Dramaturgie mit einem schönen Finale.
- Für 4.000 € und mehr reden wir schon über eine kleine Sinfonie. Die Show kann länger sein, vielleicht 8-10 Minuten, und ist oft musiksynchron. Hier kommen mehr großkalibrige Effekte, Fächer-Salven und spezielle Muster zum Einsatz. Das ist dann schon richtig großes Kino.
Wie du dein Silvesterfeuerwerk auf das nächste Level hebst
Aber hey, auch an Silvester kann man mit den frei verkäuflichen Sachen (Kategorie F2) richtig was zaubern!
1. Qualität statt Quantität: Statt der riesigen Kiste mit Billigkram, investiere lieber gezielt. Schau dir vorher unbedingt Videos der Effekte auf YouTube an! Gib einfach den Namen des Produkts und „Test“ ein. So siehst du, ob die Farben satt sind und die Effekte was hermachen.
2. Die Einkaufsliste für eine ordentliche Show: Anstatt planlos für 100 € Kleinkram zu kaufen, probier mal das hier: 1x gutes Verbundfeuerwerk für ca. 60 €, 2x Fächerbatterien für je 20 € und 1x ein Set schöner Leuchtraketen für 15 €. Macht zusammen 115 € für eine durchdachte 5-Minuten-Show, die deine Nachbarn staunen lässt.
3. Verbundfeuerwerk ist dein Freund: Das ist die beste und sicherste Lösung für Laien. Mehrere Batterien sind schon auf einem Brett montiert und miteinander verbunden. Du zündest es nur einmal an und genießt eine kleine, fertige Show. Das kommt einem Profi-Feuerwerk am nächsten.
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Sicherheit zuerst! Der wichtigste Teil des Artikels
Okay, jetzt mal Tacheles. Ich kann es nicht oft genug sagen: Sicherheit geht über alles. Hier sind die wichtigsten Regeln, die für Profis und Laien gleichermaßen gelten.
Meine persönliche Top-3-Albtraumliste für Silvester – und wie du sie vermeidest:
- Platz 3: Raketenstart aus der Hand. Klingt cool, ist aber brandgefährlich und dumm. IMMER eine leere Flasche in einem schweren Getränkekasten benutzen.
- Platz 2: Umkippende Batterien. Die häufigste Unfallursache! Die Dinger schießen dann unkontrolliert in die Menschenmenge.
- Platz 1: Blindgänger sofort nachzünden. Ein absolutes No-Go! Die Zündschnur könnte noch unbemerkt glimmen.
Achtung! Mein 10-Sekunden-Tipp, der 90 % der Unfälle verhindert: Stell deine Batterie auf eine ebene, feste Gehwegplatte (nicht auf den wackeligen Rasen!) und klemm sie zwischen zwei schwere Steine oder Ziegel. Fertig. Kein Wackeln, kein Umkippen.
Und was ist mit dem Feuerwerk zum Geburtstag im Juli?
Gute Frage! Für Feuerwerk außerhalb von Silvester brauchst du eine Ausnahmegenehmigung. Die beantragst du in der Regel beim zuständigen Ordnungsamt deiner Stadt oder Gemeinde. Wichtig: Mach das frühzeitig, mindestens zwei, besser vier Wochen vorher! Du musst einen guten Grund angeben (z. B. runder Geburtstag, Hochzeit). Die Genehmigung selbst kostet je nach Gemeinde zwischen 25 € und 100 €. Nur mit diesem Papier darfst du dann F2-Feuerwerk kaufen und abbrennen.
Der Morgen danach: Aufräumen wie ein Profi
Wenn die Party vorbei ist, bleibt der Müll. Bei Blindgängern gilt: Mindestens 15-20 Minuten warten, dann vorsichtig aus der Ferne mit einem Eimer Wasser übergießen. Danach können sie in den Restmüll. Den restlichen Müll (leere Batterien, Raketenstäbe) bitte auch einsammeln und entsorgen, sobald er komplett abgekühlt ist. Deine Nachbarn und die Umwelt danken es dir.
Ein Fazit vom Fachmann
Ein Feuerwerk ist so viel mehr als nur ein Produkt. Es ist eine Dienstleistung, ein Handwerk und eine Kunstform. Der große Unterschied zwischen der Silvester-Batterie und der Profi-Show liegt in der Planung, der Qualität und der Sicherheit. Wenn ich heute eine Show entwerfe, sehe ich nicht nur Effekte. Ich sehe die leuchtenden Augen der Kinder im Publikum, höre das „Ah“ und „Oh“ der Zuschauer und spüre die gewaltige Verantwortung. Und genau das macht diesen Beruf so besonders.
Ich hoffe, dieser Einblick hilft dir, das Leuchten am Himmel mit anderen Augen zu sehen. Egal, ob du selbst an Silvester ein paar Batterien zündest oder ein großes Fest mit einem professionellen Feuerwerk krönst: Genieße diese magischen Momente, aber immer mit Respekt und Verstand. Dann bleibt es eine der schönsten Freuden, die es gibt.
Bildergalerie
Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
Eine Symphonie am Himmel entsteht nicht zufällig. Professionelle Pyrotechniker choreografieren eine Show wie ein Dirigent ein Orchester. Jeder Effekt wird präzise getaktet, um einen Spannungsbogen zu erzeugen: Ruhige, tief fliegende Effekte wie Fontänen leiten das Spektakel ein, gefolgt von einem Crescendo aus lauten, hohen Buketts, die den gesamten Himmel füllen. Das Finale, oft ein atemberaubender Goldregen, bildet den emotionalen Höhepunkt und bleibt lange in Erinnerung.
- Distanz wahren: Halten Sie sich strikt an die vom Veranstalter vorgegebenen Sicherheitsabstände. Herabfallende Teile können auch kalt noch gefährlich sein.
- Windrichtung beachten: Positionieren Sie sich möglichst so, dass der Wind den Rauch von Ihnen wegträgt. So haben Sie eine klare Sicht und atmen weniger Feinstaub ein.
- Gehörschutz für Kinder: Der Schalldruck eines Profi-Feuerwerks kann für empfindliche Kinderohren zu hoch sein. Ein einfacher Kapselgehörschutz wirkt hier Wunder.
Das Herz der Show: Die Zündanlage. Während an Silvester die Lunte brennt, nutzen Profis komplexe elektronische Zündsysteme. Marken wie Pyrodigital oder FireOne ermöglichen es, tausende von Zündungen auf die Millisekunde genau zu programmieren und synchron zur Musik abzufeuern. Diese Technik ist der Schlüssel für die atemberaubende Präzision moderner Pyromusicals und garantiert zudem maximale Sicherheit für das Team.
Wussten Sie schon? Die charakteristische „Pfingstrosen“-Form (Peony) vieler Feuerwerkskörper wurde in Italien perfektioniert. Italienische Pyrotechniker gelten als die Meister der runden und symmetrischen Buketts.
Nicht jeder Effekt ist gleich. Am Himmel entfalten sich ganz unterschiedliche Formen, die der Profi gezielt einsetzt:
- Die Weide (Willow): Charakteristisch sind lang hängende, goldene oder silberne Funken, die wie die Zweige einer Trauerweide langsam zu Boden sinken und einen besonders langanhaltenden, melancholischen Effekt erzeugen.
- Die Chrysantheme (Chrysanthemum): Ähnlich der Pfingstrose, aber die Sterne hinterlassen eine sichtbare Spur aus Funken, was dem Effekt mehr Dichte und eine fast aggressive Präsenz verleiht.
Warum ist der Knall mal dumpf und mal scharf?
Der Klang eines Feuerwerks wird durch zwei Dinge bestimmt: die Zerlegerladung und den Effekt selbst. Eine starke Ladung aus Blitzknallsatz (eine Mischung mit Aluminiumpulver) erzeugt einen sehr lauten, scharfen Knall, den sogenannten „Salut“. Effekte, die nur mit Schwarzpulver zerlegt werden, klingen dumpfer und basslastiger. Profis spielen mit dieser Akustik, um die Dramaturgie zu steigern – von einem sanften „Plopp“ bis zum markdurchdringenden Titansalut.
Feuerwerk: Emotion pur, basierend auf Chemie. Laut, kraftvoll und der Geruch von Schwarzpulver weckt bei vielen nostalgische Gefühle. Der Himmel wird zur Leinwand für explosive, aber vergängliche Kunst.
Drohnenshow: Präzise, leise und unendlich wandelbar. Hunderte GPS-gesteuerte Drohnen formen komplexe 3D-Bilder und Logos. Ideal für lärmempfindliche Orte, aber es fehlt die rohe, archaische Energie des Feuers.
Beide haben ihre Berechtigung, doch nur das Feuerwerk spricht alle Sinne gleichzeitig an.
Laut einer Erhebung der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) ist die häufigste Ursache für Unfälle mit Feuerwerk die unsachgemäße Handhabung und der Einsatz illegaler Pyrotechnik.
Das unterstreicht, warum die Arbeit von Profis so entscheidend ist. Sie kennen nicht nur die Produkte, sondern auch die Gesetze, die Sicherheitsabstände und die unvorhersehbaren Risiken wie plötzliche Windböen. Sicherheit ist keine Option, sondern die Grundlage jeder Show.
- Intensivere Farben durch die Spiegelung auf der Wasseroberfläche.
- Ein deutlich geringeres Brandrisiko, da glühende Teile ins Wasser fallen.
- Ein einzigartiges akustisches Erlebnis, da der Schall über das Wasser getragen wird.
Das Geheimnis? Eine Show über einem See oder Fluss verdoppelt quasi das visuelle Erlebnis. Die Reflexionen schaffen eine zweite, symmetrische Ebene, die die Show noch größer und eindrucksvoller wirken lässt.
Die Suche nach dem perfekten Blau ist der heilige Gral der Pyrotechnik. Während Rot (Strontium) und Grün (Barium) relativ einfach und hell darstellbar sind, ist die Erzeugung eines satten, tiefen Blaus eine chemische Herausforderung. Die verantwortliche Kupferverbindung, meist Kupfer(I)-chlorid, ist temperaturempfindlich. Wird sie zu heiß, zerfällt sie und die Farbe verblasst zu einem fahlen Weiß. Nur die erfahrensten Hersteller schaffen es, die Verbrennungstemperatur exakt zu kontrollieren.
Wie bucht man eigentlich einen Profi?
Bevor Sie ein Feuerwerk für Ihre Hochzeit oder Firmenfeier buchen, stellen Sie diese Fragen:
- Besitzt der Pyrotechniker eine gültige Erlaubnis nach §7 oder §27 des Sprengstoffgesetzes? Lassen Sie sich diese zeigen.
- Ist eine ausreichende Betriebshaftpflichtversicherung vorhanden, die pyrotechnische Arbeiten abdeckt?
- Übernimmt der Pyrotechniker die Einholung aller behördlichen Genehmigungen?
- Gibt es Referenzen oder Videos von früheren Shows in ähnlicher Größenordnung?
Der Trend zum leisen Knall: Sogenannte „stille“ oder lärmreduzierte Feuerwerke sind eine wachsende Nische. Sie verzichten auf die lauten Zerlegerladungen und konzentrieren sich auf visuelle Effekte wie farbintensive Kometen, leise knackende Crackling-Effekte oder große, lautlos zerfallende Buketts. Perfekt für Events in der Nähe von Krankenhäusern, Tierparks oder in dicht besiedelten Wohngebieten.
„Feuerwerk ist die perfekteste Form der Kunst, da sich der Bildaufbau im Moment seiner höchsten Vollendung dem Betrachter wieder entzieht.“ – Theodor W. Adorno
Für den Laien ist „Feuerwerk“ ein Sammelbegriff. Der Profi unterscheidet streng nach Kategorien:
- Kategorie F1: Kleinstfeuerwerk (z.B. Knallerbsen), das ganzjährig ab 12 Jahren erlaubt ist. Geringste Gefahr.
- Kategorie F2: Das typische Silvesterfeuerwerk. Verkauf nur an Erwachsene und Verwendung meist nur zu Silvester erlaubt.
- Kategorie F3/F4: Großfeuerwerk. Der Besitz und die Verwendung sind ausschließlich ausgebildeten Pyrotechnikern mit entsprechender Erlaubnis vorbehalten. Hier sprechen wir von den ganz großen Kalibern.
Gibt es umweltfreundliches Feuerwerk?
Die Branche forscht intensiv daran. Ein Hauptproblem sind die Perchlorate im Oxidationsmittel und die Schwermetalle zur Farberzeugung. Neue Ansätze ersetzen Perchlorate durch stickstoffreiche Verbindungen, die hauptsächlich zu unschädlichem Stickstoff und Wasser verbrennen. Bei den Farben wird versucht, auf toxische Metalle wie Blei oder Barium zu verzichten. Komplett „grün“ ist Feuerwerk noch nicht, aber Hersteller wie das deutsche Unternehmen Weco arbeiten bereits an deutlich umweltverträglicheren Alternativen.
Die Mörser-Batterie: Ein Verbund aus vielen kleinen Rohren, der schnell eine hohe Schussfrequenz liefert und breite Fronten an den Himmel malt. Ideal für schnelle, dynamische Sequenzen.
Die Kugelbombe: Ein einzelner, großer Effekt, der aus einem schweren Mörserrohr (oft aus GFK oder Stahl) abgeschossen wird. Ermöglicht enorme Steighöhen und gigantische Buketts, die sekundenlang am Himmel stehen.
Ein Profi kombiniert beides für maximale Abwechslung und Dramaturgie.
Eine professionelle Feuerwerksbombe (Shell) verlässt das Mörserrohr mit einer Geschwindigkeit von bis zu 350 km/h und erreicht je nach Kaliber Höhen von über 250 Metern.
Diese enorme Energie ist nötig, um das Bukett an seinem höchsten Punkt zu zünden und eine perfekte, symmetrische Ausbreitung der Sterne zu gewährleisten. Die exakte Berechnung der Verzögerungszündschnur im Inneren der Bombe ist dabei entscheidend für den perfekten Moment der Explosion.
- Die Musik wird nicht einfach unterlegt, sie gibt den Takt vor.
- Effekte werden so gewählt, dass ihre Charakteristik zur Stimmung der Musik passt.
- Pausen in der Musik werden durch Stille am Himmel gespiegelt, um Spannung aufzubauen.
Das Geheimnis eines guten Pyromusicals? Perfektes Timing. Wenn der Paukenschlag exakt mit dem Zerlegerknall einer großen Titansalut-Bombe zusammenfällt, entsteht ein audiovisuelles Erlebnis, das Gänsehaut garantiert.
Wer die höchste Kunst der Pyrotechnik erleben will, sollte eines der weltweiten Festivals besuchen. Bei der L’International des Feux Loto-Québec in Montreal treten jeden Sommer die besten Pyrotechniker der Welt gegeneinander an. Ihre 30-minütigen Pyromusicals sind Meisterwerke der Choreografie und Innovation. Ein weiteres Highlight sind Las Fallas in Valencia, Spanien, wo tagsüber ohrenbetäubende „Mascletàs“ gezündet werden – Feuerwerke, bei denen es nur um Rhythmus und Lautstärke geht.
Ein gutes Feuerwerksfoto ist kein Zufall. Hier sind die wichtigsten Einstellungen für deine Kamera:
- Stativ benutzen: Unverzichtbar für scharfe Bilder bei langen Belichtungszeiten.
- Manueller Modus (M): Wähle eine Blende zwischen f/8 und f/11, ISO 100 und eine Belichtungszeit zwischen 2 und 8 Sekunden.
- Fokus manuell einstellen: Fokussiere vor dem Start auf einen fernen Punkt (Unendlichkeits-Symbol ∞) und deaktiviere den Autofokus.
- Fernauslöser verwenden: So vermeidest du Wackler beim Drücken des Auslösers.
Achtung, Gesetzeshüter: Der Besitz von Feuerwerk der Kategorie F3 oder F4 ist ohne eine spezielle Erlaubnis nach dem Sprengstoffgesetz eine Straftat. Das hat gute Gründe: Diese Sätze enthalten oft hochexplosive Mischungen und erfordern umfangreiches Wissen über Sicherheitsabstände, Lagerung und Transport. Der Kauf solcher Artikel auf ausländischen Märkten oder im Internet ist nicht nur illegal, sondern lebensgefährlich.
Der Rekord für die größte einzelne Feuerwerksbombe der Welt liegt bei über 1.200 kg. Sie wurde 2020 in Colorado, USA, gezündet und hatte einen Durchmesser von fast 1,5 Kilometern am Himmel.
Das Wetter ist der unberechenbarste Faktor jeder Show. Ein guter Pyrotechniker prüft die Vorhersage bis zur letzten Minute.
- Starker Wind: Kann die Effekte verzerren, die Flugbahn gefährlich ablenken und glühende Teile in die Zuschauer oder auf brennbares Gelände treiben. Ab einer bestimmten Windstärke muss eine Show abgesagt werden.
- Nebel oder tiefe Wolken: Die Effekte würden einfach in der Wolkendecke verschwinden und wären vom Boden aus nicht sichtbar. Eine teure Enttäuschung.
Was unterscheidet einen „Böller“ von einer „Bombe“?
Ein „Böller“ oder Knallkörper (wie der bekannte „D-Böller“) ist darauf ausgelegt, am Boden einen lauten Knall zu erzeugen. Eine professionelle „Bombe“ oder „Shell“ ist hingegen ein Effekt für den Himmel. Sie besteht aus einer Ausstoßladung, die sie aus einem Rohr (Mörser) schießt, einer Verzögerungszündung und einer Zerlegerladung, die in großer Höhe die Sterne – die eigentlichen Leuchtkugeln – verteilt. Der Knall ist hier nur ein Nebeneffekt.
Gold-Effekte: Entstehen klassisch durch die Verbrennung von Holzkohle, oft in Kombination mit Eisen- oder Stahlpulver. Sie erzeugen langziehende, warme Funken und wirken sehr edel.
Silber-Effekte: Für ein helles, gleißendes Silber kommen feine Metallpulver wie Aluminium oder Magnesium zum Einsatz. Diese Reaktionen sind weitaus heftiger und erzeugen ein gleißendes, fast kalt wirkendes Licht.
Die Kombination aus dem warmen Gold und dem kalten Silber ist ein beliebter Kontrast in vielen Feuerwerksfinalen.
