Vom Erbstück zum Schmuckstück: Die ehrliche Anleitung für deine Möbel-Rettung
Kreativität schläft nie! Entdecken Sie, wie Sie mit einfachen DIY-Ideen Ihr Zuhause in eine persönliche Oase verwandeln.
In einem Raum voller Träume, wo Tassen mit Farben tanzen und Kissen Geschichten erzählen, wartet die Magie der Kreativität. „Warum sollte ich einen neuen Tisch kaufen, wenn ich einen alten Koffer in ein Meisterwerk verwandeln kann?“ fragt sich der Bastler in jedem von uns. Lassen Sie sich inspirieren und entdecken Sie die unendlichen Möglichkeiten des Selbermachens!
Fast jeder hat so ein Stück zu Hause stehen: die Kommode von Oma, der kleine Tisch vom Flohmarkt. Voller Macken, aber auch voller Charakter. Viele fragen sich dann: „Kann man das noch retten?“ Und ja, das kann man! Aber bevor du jetzt zum Schleifgerät greifst, lass uns mal ehrlich miteinander reden, wie unter Handwerks-Kollegen.
Inhaltsverzeichnis
Es geht hier nicht um ein schnelles „Pimp my Möbel“ mit Sprühdose. Ich zeige dir den echten, den soliden Weg. Den Weg, der ein bisschen Mühe kostet, aber am Ende zu einem Ergebnis führt, auf das du wirklich stolz sein kannst. Ein Möbelstück, das nicht nur gut aussieht, sondern sich auch wieder für Jahrzehnte gut anfühlt.
Übrigens, um ein Gefühl dafür zu bekommen, worum es geht, schnapp dir doch mal ein altes Holz-Frühstücksbrettchen. Schleif es von Hand mit etwas Schleifpapier ab und reibe es danach mit ein paar Tropfen Sonnenblumenöl ein. Siehst du diesen Unterschied in Farbe und Tiefe? Genau das ist die Magie, von der wir hier sprechen!
Schritt 1: Die Detektivarbeit – Was hast du da eigentlich vor dir?
Bevor auch nur ein Tropfen Abbeizer oder ein Korn Schleifpapier das Holz berührt, musst du wissen, womit du es zu tun hast. Das ist der allererste Schritt, den jeder gute Handwerker lernt: genau hinschauen und verstehen. Ein Fehler hier, und du könntest ein wertvolles Furnier ruinieren.
Massiv, Furniert oder Schrott?
Die meisten älteren Möbel, bei denen sich eine Aufarbeitung lohnt, sind entweder aus massivem Holz oder furniert. Die billigen, folierten Spanplatten aus dem Möbeldiscounter sind meist ein Fall für den Sperrmüll, da lässt sich selten was retten.
- Massivholz: Das ganze Stück ist aus „einem Guss“. Es ist schwer und verzeiht auch mal einen etwas tieferen Kratzer. Du erkennst es daran, dass die Holzmaserung an den Kanten und Ecken „um die Kurve“ geht. Ein Tischbein aus Massivholz zeigt an der Stirnseite oft Jahresringe. Hier kannst du relativ beherzt schleifen.
- Furnier: Hier wurde eine hauchdünne Schicht Echtholz (das Furnier, oft unter 1 mm dick) auf ein günstigeres Trägermaterial geleimt. Furnierte Möbel können extrem hochwertig sein! Du erkennst sie daran, dass die Maserung an den Kanten abrupt endet. Achtung: Hier ist beim Schleifen absolute Vorsicht geboten. Einmal durchgeschliffen, ist der Schaden riesig und kaum zu reparieren.
Kleiner Tipp: Schau dir mal die Unterseite einer Tischplatte oder die Rückwand einer Kommode an. Dort ist die Verarbeitung oft einfacher und man kann den Aufbau des Materials super erkennen.
Lack, Öl oder Schellack? Der Test mit dem Lappen
Die alte Schutzschicht muss runter, aber wie? Das hängt ganz davon ab, was es ist. Mach an einer unauffälligen Stelle, etwa an der Innenseite eines Möbelfußes, diesen einfachen Test:
- Der Spiritus-Test: Gib einen Schuss Brennspiritus auf einen Lappen und reib kräftig. Löst sich die Oberfläche an und wird klebrig? Bingo! Das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Schellack, eine traditionelle, edle Oberfläche, die sich ganz sanft mit Spiritus abwaschen lässt.
- Der Verdünnungs-Test: Passiert bei Spiritus nichts, nimm einen neuen Lappen mit Nitroverdünnung (bitte nur bei guter Belüftung!). Löst sich die Schicht damit, ist es ein alter Nitrolack.
- Der Härtefall: Wenn selbst Verdünnung kaum etwas ausrichtet, hast du es wahrscheinlich mit einem modernen 2-Komponenten-Lack zu tun. Diese Dinger sind extrem hartnäckig und müssen meist mechanisch oder mit einem aggressiven Abbeizer runter.
- Das Gefühl für Öl: Fühlt sich das Holz eher offenporig und rau an, wird aber beim Reiben dunkler und satter? Dann könnte es geölt oder gewachst sein. Hier brauchst du meist keinen Abbeizer, sondern nur einen gründlichen Schliff.
Schritt 2: Ran an den Speck – Die Aufarbeitung am Beispiel erklärt
Okay, Theorie genug. Stellen wir uns mal ein typisches Projekt vor: ein kleiner Nachttisch, Eiche furniert, mit einem vergilbten, rissigen Lack drauf. So ein Stück findet man oft. Für genau diesen Fall zeige ich dir jetzt die Vorgehensweise.
Das schonende Entlacken
Da wir ein Furnier haben, ist großflächiges Schleifen mit der Maschine tabu. Unsere Wahl ist also chemisches Abbeizen. Keine Sorge, mit dem richtigen Zeug und der nötigen Vorsicht ist das kein Hexenwerk. Im Baumarkt (z.B. Bauhaus oder Hornbach) findest du Abbeizer, oft von Marken wie „Clou“. Rechne mal mit 20 bis 25 Euro für eine Literdose.
Sicherheit zuerst: Arbeite draußen oder in der gut gelüfteten Garage. Trage unbedingt chemikalienbeständige Handschuhe (Nitril, nicht die dünnen aus Latex!) und eine Schutzbrille.
- Auftragen: Pinsle den Abbeizer satt auf die Oberfläche. Nicht kleckern, klotzen! Decke das Ganze mit einer alten Malerfolie ab. So können die Lösungsmittel nicht verdunsten und wirken viel besser ein.
- Warten und beobachten: Je nach Produkt dauert es 30 Minuten bis ein paar Stunden. Du siehst, wie der Lack Blasen wirft und sich kräuselt. Das ist das Zeichen, dass er sich vom Holz löst.
- Abschieben: Mit einer Ziehklinge oder einem Spachtel schiebst du die weiche Masse vorsichtig ab. Profi-Tipp: Runde die Ecken des Spachtels vorher mit Schleifpapier leicht ab, dann gibt es keine Kratzer. Für Profile und Ecken ist eine Messingbürste super, denn Messing ist weicher als Stahl und schont das Holz.
Der vergessene Profi-Schritt: Neutralisieren
Nach dem Abbeizen kleben chemische Reste im Holz. Wenn du die nicht entfernst, kann es sein, dass deine neue Oberfläche später nicht richtig trocknet oder Flecken bekommt. Das ist einer der häufigsten Fehler! Wasch die ganze Fläche gründlich mit Wasser und einem Schwamm ab. Nicht ertränken, nur feucht abwischen. Danach muss das Holz mindestens 24 Stunden komplett durchtrocknen.
Der Feinschliff – Das Geheimnis samtweicher Oberflächen
Jetzt kommt der schönste Teil. Schleifen ist nicht nur Putzen, es ist die Vorbereitung für das große Finale. Du arbeitest dich immer von grob nach fein. Für Möbel ist eine Reihenfolge von 120er, dann 180er und zum Schluss 240er Körnung ideal. Schleife immer in Richtung der Holzmaserung, um Kratzer zu vermeiden.
Mein persönlicher Lieblingstrick: das Wässern. Nach dem 180er Schliff wischst du die Fläche mit einem feuchten Tuch ab. Lass es trocknen. Wenn du jetzt (am besten mit geschlossenen Augen) darüberstreichst, fühlst du, wie sich winzige Holzfasern aufgestellt haben. Sie fühlen sich an wie feine Stoppeln. Diese kappst du dann ganz sanft mit dem 240er Papier. Das Ergebnis? Eine Oberfläche, so glatt, du wirst nicht aufhören können, darüberzustreichen.
Schritt 3: Das Finish – Öl, Wachs oder Lack?
Die Wahl der neuen Oberfläche ist entscheidend für Aussehen, Haptik und Schutz. Hier gibt es kein Richtig oder Falsch, nur das, was am besten zu dir und deinem Möbel passt.
Für die natürliche Haptik und Optik: Holzöl
Mein Favorit für die meisten Stücke. Öl „feuert“ die Maserung an, das heißt, es bringt die Farben und die Struktur des Holzes unglaublich schön zur Geltung. Die Oberfläche fühlt sich lebendig und warm an. Ein riesiger Vorteil: Kratzer lassen sich später superleicht reparieren, indem man die Stelle anschleift und einfach nachölt. Ich schwöre auf Hartwachsöle, zum Beispiel von „Osmo“. Die gibt’s im Holzfachhandel oder online. Eine 0,75-Liter-Dose kostet um die 30-40 Euro, reicht aber für mehrere Projekte.
Die richtige Anwendung ist entscheidend: Trage das Öl mit einem sauberen Lappen satt auf. Lass es etwa 20 Minuten einziehen. Und jetzt der wichtigste Tipp überhaupt: Nimm einen trockenen, sauberen Lappen und reibe ALLES, was sich noch ölig anfühlt, wieder runter! Die Oberfläche muss sich danach trocken anfühlen. Das Holz hat sich genommen, was es braucht. Lässt du eine Ölschicht stehen, klebt sie ewig. Wiederhole den Vorgang am nächsten Tag für eine noch widerstandsfähigere Oberfläche.
Für den höchsten Schutz: Lack
Wenn du eine Tischplatte oder eine stark beanspruchte Kommode aufarbeitest, ist Lack die robusteste Lösung. Er bildet eine dichte Schicht, die vor Wasser und Schmutz schützt. Moderne Wasserlacke sind umweltfreundlicher und stinken nicht so. Um Pinselstriche zu vermeiden, nimm für glatte Flächen eine kleine Schaumstoffrolle. Das Ergebnis wird viel gleichmäßiger.
Für den seidenmatten Glanz: Wachs
Wachs bietet den geringsten Schutz, ist aber perfekt für Möbel, die nicht stark beansprucht werden, wie eine Zierkommode im Flur. Es erzeugt einen wunderschönen, dezenten Glanz und fühlt sich toll an. Die Reparatur ist aber etwas aufwendiger als bei Öl.
ACHTUNG, ABSOLUT LEBENSWICHTIG!
Mit Öl getränkte Lappen können sich von selbst entzünden. Das ist kein Märchen! Ich habe schon von Werkstätten gehört, die deswegen komplett abgebrannt sind. Werfe die Lappen NIEMALS zerknüllt in den Mülleimer. Lege sie nach Gebrauch flach zum Trocknen im Freien auf eine nicht brennbare Oberfläche oder ertränke sie in einem alten Marmeladenglas mit Wasser und schraub den Deckel drauf.
Zum Schluss: Kosten, Zeit und die Grenzen des Selbermachens
Ganz ehrlich, eine gute Aufarbeitung ist nicht für 50 Euro zu haben. Rechnen wir mal für unseren Nachttisch zusammen:
- Guter Abbeizer: ca. 20-25 €
- Schleifpapier & Kleinzeug: ca. 20 €
- Hochwertiges Hartwachsöl: ca. 35 €
- Pinsel, Handschuhe, Lappen: ca. 15 €
Wir landen also schnell bei 90 bis 95 Euro nur für das Material. Die große Ersparnis liegt in deiner Arbeitszeit. Ein Profi bräuchte vielleicht 10-15 Stunden. Plane als Anfänger für so eine Kommode mal entspannt drei bis vier Wochenenden ein, wenn du es ordentlich machen willst. Das nimmt den Druck raus.
Und sei ehrlich zu dir selbst. Bei strukturellen Schäden (lockere Beine, gebrochene Teile), bei wirklich wertvollen Antiquitäten oder wenn Teile fehlen, ist der Weg zum Profi der bessere. Ein missglückter Rettungsversuch kann am Ende mehr kosten, als es gleich dem Fachmann zu überlassen.
Aber wenn du dich traust, verspreche ich dir eins: Es ist eine unglaublich befriedigende Arbeit. Du rettest etwas Altes, gibst ihm eine neue Zukunft und schaffst mit deinen eigenen Händen etwas Wertiges. Das ist mehr als nur Upcycling – das ist gelebtes Handwerk.
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Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
„Die Wiederverwendung eines Möbelstücks kann die CO2-Emissionen im Vergleich zum Kauf eines neuen Stücks um bis zu 95 % reduzieren.“ – Quelle: Europäisches Umweltbüro (EEB)
Jedes Mal, wenn Sie einer alten Kommode neues Leben einhauchen, schonen Sie nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern leisten auch einen echten Beitrag zum Umweltschutz. Handwerkskunst ist eben auch Nachhaltigkeit in ihrer schönsten Form.
Der richtige Start: Welche Körnung für welches Schleifpapier?
Die Wahl des Schleifpapiers ist entscheidend für ein makelloses Finish. Eine falsche Körnung kann mehr Kratzer erzeugen als sie entfernt. Orientieren Sie sich an dieser einfachen Regel:
- 80er Körnung: Zum Entfernen von altem Lack und groben Unebenheiten.
- 120er Körnung: Der Allrounder für den ersten feinen Schliff und die Formgebung.
- 180er bis 240er Körnung: Für den finalen Feinschliff vor dem Ölen oder Lackieren. Eine Oberfläche so glatt wie Seide ist das Ziel!
Option A: Hartwachsöl. Produkte wie das bekannte Osmo Polyx-Öl ziehen tief ins Holz ein und härten es von innen, während sie eine schützende, atmungsaktive Schicht auf der Oberfläche bilden. Das Ergebnis ist eine sehr natürliche, matte bis seidenmatte Optik, die die Holzmaserung betont und sich wunderbar anfühlt. Ideal für Tischplatten und stark beanspruchte Flächen.
Option B: Klassischer Lack. Lack bildet eine geschlossene, widerstandsfähige Schicht auf dem Holz. Er bietet den höchsten Schutz vor Flüssigkeiten und Kratzern, kann aber bei Beschädigung nur schwer partiell ausgebessert werden. Die Optik ist oft glänzender und versiegelter. Perfekt für Stücke, die extrem strapaziert werden.
Bevor Sie zu chemischen Keulen greifen, versuchen Sie es mit einer gründlichen, aber sanften Reinigung. Eine Mischung aus lauwarmem Wasser und ein paar Tropfen Neutralseife (oder ein spezieller Holzreiniger wie der von „WOCA“) wirkt oft Wunder. Mit einem leicht feuchten Tuch abwischen und – ganz wichtig – sofort mit einem trockenen Tuch nachreiben, um Wasserflecken zu vermeiden.
- Ein makelloses, glattes Finish.
- Keine Pinselstriche oder unschönen Bläschen.
- Eine gleichmäßige, satte Farbe.
Das Geheimnis? Der Zwischenschliff. Schleifen Sie nach jeder Lack- oder Grundierungsschicht (nachdem sie vollständig getrocknet ist!) ganz sanft mit einem feinen 240er oder 320er Schleifpapier über die Oberfläche. Das bricht winzige, aufgestellte Holzfasern und sorgt für die professionelle Glätte, die Sie bei hochwertigen Möbeln sehen.
„The details are not the details. They make the design.“ – Charles Eames
Dieses Zitat des legendären Designers gilt auch für Ihre Möbelrestaurierung. Die Wahl der Griffe oder Knöpfe kann den Charakter eines Möbelstücks komplett verändern. Tauschen Sie angestaubte Messinggriffe gegen schlichte, schwarze Metallgriffe von Marken wie Ferm Living oder geben Sie einer Biedermeier-Kommode mit Porzellanknöpfen einen verspielten Touch.
Achtung, Furnier-Falle: Der häufigste und fatalste Fehler bei der Aufarbeitung furnierter Möbel ist der Einsatz eines Schwingschleifers. Die Vibration und der ungleichmäßige Druck können das dünne Furnier in Sekunden durchschleifen. Greifen Sie hier immer zum Schleifklotz und arbeiten Sie mit Gefühl und von Hand. Ihr Möbelstück wird es Ihnen danken!
Hilfe, mein Möbelstück hat eine Delle! Muss ich jetzt alles abschleifen?
Nicht unbedingt! Bei unbehandeltem Massivholz gibt es einen alten Tischler-Trick: Legen Sie ein feuchtes Tuch auf die Delle und fahren Sie mit einem heißen Bügeleisen für einige Sekunden darüber. Der Wasserdampf lässt die eingedrückten Holzfasern aufquellen und die Delle verschwindet oft wie von Zauberhand. Vorsicht bei furnierten Stücken – hier kann die Hitze den Leim lösen.
Der Trend geht weg von makelloser Perfektion. Ein kleiner, alter Kratzer oder eine leichte Verfärbung sind keine Makel, sondern Teil der Geschichte Ihres Möbelstücks. Diese „Patina“ verleiht Charakter und Authentizität. Überlegen Sie sich genau, welche Spuren der Zeit Sie erhalten möchten, bevor Sie alles restlos glattschleifen. Manchmal ist weniger mehr.
- Alte Scharniere, Griffe und Schlüsselbeschläge entfernen.
- Die Teile in separate, beschriftete Beutel legen.
- Schrauben direkt wieder in ihre Löcher drehen, damit sie nicht verloren gehen.
Dieser simple Organisationsschritt vor dem Schleifen erspart Ihnen am Ende stundenlanges Suchen und Rätseln. Nichts ist frustrierender, als nach getaner Arbeit die passende Schraube nicht mehr zu finden.
Chemischer Abbeizer: Löst Lackschichten chemisch auf, die dann mit einem Spachtel abgeschabt werden können. Vorteilhaft bei vielen Schichten oder verzierten Oberflächen, wo Schleifen mühsam wäre.
Heißluftpistole: Erhitzt den Lack, sodass er Blasen wirft und leicht abgeschabt werden kann. Funktioniert schnell auf großen, flachen Flächen, birgt aber die Gefahr von Brandflecken im Holz.
Für Anfänger ist ein guter, gelartiger Abbeizer (z.B. von Molto) oft die sicherere und kontrollierbarere Methode.
Welche Farbe für welchen Stil?
Eine neue Farbe kann ein altes Möbelstück verwandeln. Für einen authentischen, edlen Look sind Kreidefarben von Marken wie „Annie Sloan“ oder die hochpigmentierten Emulsionen von „Farrow & Ball“ oder „Little Greene“ unschlagbar. Deren Farbtöne sind komplex und verändern sich je nach Lichteinfall. Ein „Railings“ (tiefes Schwarzblau) oder ein sanftes „Pigeon“ (Blaugrau) verleihen einer einfachen Kommode sofort eine zeitlose Eleganz.
Wussten Sie, dass feiner Holzstaub hochentzündlich ist und in der Luft ein explosives Gemisch bilden kann?
Das ist kein Grund zur Panik, aber eine ernste Erinnerung: Arbeiten Sie immer in gut belüfteten Räumen und tragen Sie eine hochwertige FFP2-Staubmaske. Es schützt nicht nur Ihre Lunge, sondern minimiert auch die Brandgefahr in Ihrer Werkstatt. Sicherheit geht vor!
Wichtiger Punkt: Ein guter Holzkitt kann Wunder wirken, aber verwenden Sie ihn sparsam. Für kleine Löcher oder Risse ist ein hochwertiger, überstreichbarer Holzkitt wie „Ponal Holzkitt“ oder die Produkte von „Clou“ ideal. Tragen Sie ihn mit einem kleinen Spachtel auf, lassen Sie ihn komplett durchtrocknen (länger als auf der Packung angegeben!) und schleifen Sie ihn dann bündig zur Oberfläche ab.
Nicht jedes Holz ist gleich. Bestimmte Hölzer wie Kiefer oder Fichte neigen dazu, Farbe oder Beize ungleichmäßig aufzusaugen, was zu einem fleckigen Ergebnis führt. Ein sogenannter „Sanding Sealer“ oder eine Schellack-Grundierung versiegelt die Poren vor dem eigentlichen Finish und sorgt für einen absolut gleichmäßigen Auftrag. Dieser Zwischenschritt ist das Geheimnis vieler Profis.
- Auf Flohmärkten in ländlichen Regionen.
- Bei Haushaltsauflösungen (oft in lokalen Zeitungen inseriert).
- Online auf Plattformen wie eBay Kleinanzeigen, aber gezielt nach „Erbstück“, „Dachbodenfund“ oder „Massivholz“ suchen.
- In den Gebrauchtmöbel-Abteilungen sozialer Kaufhäuser.
Sollte ich alte Wasserflecken einfach überstreichen?
Ein klares Nein! Besonders bei hellen Anstrichen werden Wasser- oder Fettflecken mit der Zeit „durchbluten“ und wieder sichtbar. Die Lösung ist ein spezieller Isolier- oder Sperrgrund (oft auf Schellackbasis, z.B. „Zinsser B-I-N“). Tragen Sie ihn gezielt auf die Flecken auf, bevor Sie mit der regulären Grundierung und Farbe beginnen. So bleibt der Fleck für immer versiegelt.
Nachdem helle Hölzer im Scandi-Stil jahrelang dominierten, erleben dunkle Hölzer wie Nussbaum, Teak und geräucherte Eiche ein gewaltiges Comeback. Die Aufarbeitung eines Mid-Century-Sideboards aus Teak oder einer dunklen Eichenkommode aus der Gründerzeit liegt voll im Trend. Die tiefen, satten Töne bringen Wärme, Eleganz und einen Hauch von Luxus in moderne Wohnräume.
PVA-Leim (Weißleim): Der Klassiker für die meisten Holzverbindungen im Innenbereich. Produkte wie „Ponal Express“ sind stark, relativ günstig und trocknen transparent. Ideal für die Reparatur von Stuhlbeinen oder lockeren Verbindungen.
PU-Leim (Polyurethan): Schäumt beim Aushärten leicht auf und füllt so auch kleinere Spalten. Er ist wasserfest und haftet auf fast allen Materialien. Perfekt für anspruchsvolle oder feuchtigkeitsbelastete Reparaturen.
Stellen Sie sich vor: Diese Kommode stand vielleicht im Wohnzimmer Ihrer Großeltern, hat Feiertage miterlebt, Liebesbriefe aufbewahrt und Kinderzeichnungen auf ihrer Oberfläche gesehen. Mit jedem Schleifzug, mit jeder Schicht Öl verbinden Sie sich nicht nur mit dem Material, sondern auch mit dieser unsichtbaren Geschichte. Sie werden nicht nur zum Handwerker, sondern auch zum Bewahrer von Erinnerungen.
- Sie bieten eine bessere Farb- und Lackaufnahme.
- Sie sind ideal für ölbasierte Lacke und Lasuren.
- Sie erzeugen ein sehr feines, streifenfreies Finish.
Das Geheimnis? Hochwertige Naturborstenpinsel. Während Synthetikpinsel für wasserbasierte Lacke super sind, ist ein guter Pinsel mit Chinaborsten für klassische Lacke oder Öle unschlagbar. Die Investition in einen Qualitäts-Pinsel von Marken wie „Mako“ oder „Wistoba“ zahlt sich in einem makellosen Ergebnis aus.
Ein Designer-Sideboard aus Massivholz kann leicht 2.000 € und mehr kosten. Ein vergleichbares, hochwertiges Stück aus den 60er oder 70er Jahren finden Sie auf dem Flohmarkt vielleicht für 100-200 €. Mit Materialkosten von etwa 50-80 € für Schleifpapier, Öl und Reiniger schaffen Sie sich ein einzigartiges Möbelstück mit Charakter – und sparen dabei eine gewaltige Summe.
Der klassische Fehler: Gegen die Maserung schleifen. Dies reißt die Holzfasern auf und erzeugt tiefe Kratzer, die später unschön sichtbar werden, besonders nach dem Ölen oder Beizen. Nehmen Sie sich immer die Zeit, die Richtung der Maserung zu bestimmen und arbeiten Sie ausschließlich in diese Richtung. Das ist eine der fundamentalsten Regeln der Holzbearbeitung.
Ist mein altes Möbelstück vielleicht ein verborgener Schatz?
Das ist möglich, aber selten. Die meisten Erbstücke haben vor allem einen emotionalen Wert. Achten Sie auf Stempel, Signaturen oder Markenplaketten von Herstellern wie „Thonet“, „Knoll“ oder dänischen Designern aus der Mitte des Jahrhunderts. Im Zweifelsfall kann eine kurze Online-Recherche oder die Frage in einem Fachforum Aufschluss geben. Aber denken Sie daran: Der wahre Wert liegt oft darin, was Sie selbst aus dem Stück machen.
