Dein Flur kann mehr: So wird aus dem Chaos eine echte Wohlfühl-Zone

Ich bin von Beruf Tischlermeister und habe in den letzten Jahrzehnten wahrscheinlich mehr Flure gesehen als die meisten Postboten. Und ganz ehrlich: Der Flur ist die ungeschminkte Wahrheit eines Zuhauses. Er verrät sofort, ob hier mit Herz und Verstand geplant wurde oder ob einfach nur schnell was hingestellt wurde, damit die Jacken nicht auf dem Boden liegen.

Oft wird dieser so wichtige Raum total stiefmütterlich behandelt. Ein reiner Durchgangsort, ein Schlachtfeld aus Schuhen, Rucksäcken und dem Kram, den man „später“ wegräumen will. Dabei ist ein guter Flur so viel mehr! Er ist das erste „Hallo“, wenn du nach Hause kommst, und das letzte „Tschüss“, wenn du gehst. Er schafft Ordnung und hält dem täglichen Ansturm stand.

Es geht nicht darum, Tausende von Euros zu verbrennen. Es geht darum, das Geld an den richtigen Stellen zu investieren – in Materialien und cleveres Handwerk, das auch in ein paar Jahren noch eine gute Figur macht. Also, lass uns das Thema mal von Grund auf angehen, so wie ich es auch mit meinen Leuten in der Werkstatt mache.

1. Die ehrliche Bestandsaufnahme – Mehr als nur Wände und Boden

Bevor du auch nur an Farbe oder Möbel denkst, müssen wir den Raum verstehen. Das ist der wichtigste Schritt, den fast alle überspringen. Also, nimm dir mal 15 Minuten Zeit, ein Maßband und einen Notizblock. Das ist die Basis für alles Weitere.

Was muss der Flur wirklich leisten?

Sei brutal ehrlich zu dir selbst: Wer nutzt diesen Flur und wie? Lebt hier eine junge Familie mit Gummistiefeln und klatschnassen Anoraks? Oder ein Paar, das nur ein paar leichte Jacken und Sneaker unterbringen muss? Die Anforderungen könnten nicht unterschiedlicher sein. Ein Familienflur schreit nach robusten Oberflächen und viel geschlossenem Stauraum. Im Single-Haushalt reicht vielleicht eine coole, offene Garderobe.

Mach doch mal eine schnelle Checkliste, das hilft ungemein:

• Anzahl Jacken & Mäntel (die wirklich hier hängen sollen!): ____
• Anzahl Paar Schuhe (inkl. Stiefel, Sandalen etc.): ____
• Fester Platz für Schlüssel? [ ] Ja [ ] Nein
• Platz für Post? [ ] Ja [ ] Nein
• Sonstiges (Hundeleine, Regenschirme, Mützen, Schals): __________________

Diese Liste ist dein persönliches Pflichtenheft. Kein Witz, das ist die Grundlage für jede gute Planung.

Die Wege und Maße des Raumes

Jetzt wird’s praktisch. Der schönste Schrank ist nutzlos, wenn du dich an ihm vorbeiquetschen musst. Die wichtigste Regel, die ich jedem mitgebe: Die Durchgangsbreite sollte mindestens 80 bis 90 Zentimeter betragen. Das ist kein Luxus, sondern das absolute Minimum, damit du nicht seitwärts durch deinen eigenen Flur schleichen musst.

Kleiner Tipp: Öffne deine Eingangstür einmal komplett. Kleb ein Stück Malerkrepp auf den Boden, genau dort, wo die Türkante zum Stehen kommt. Dieser ganze Schwenkbereich ist eine Tabuzone für Möbel und Deko. Klingt banal, wird aber ständig vergessen.

Die unsichtbaren Faktoren: Wand und Boden

Schau dir die Bausubstanz an. Klopf mal an die Wände. Klingt es hohl? Dann hast du es mit einer Trockenbauwand (Gipskarton) zu tun. Ist der Ton dumpf und solide? Super, massives Mauerwerk! Das ist entscheidend für die Befestigung. An eine Gipskartonwand kannst du schwere Garderoben nur mit speziellen Hohlraumdübeln hängen. Frag im Baumarkt mal nach „Fischer Kippdübeln“ oder Metall-Hohlraumdübeln für schwere Lasten – die sind Gold wert und kosten nur ein paar Euro. Bei einer massiven Wand reicht oft ein guter Standarddübel.

2. Das Fundament – Welcher Boden hält dem Alltag stand?

Der Boden im Eingangsbereich muss am meisten aushalten: Nasse Schuhe, kleine Steinchen im Sohlenprofil, herunterfallende Schlüssel. Hier zu sparen, rächt sich immer. Ich hab schon Leute gesehen, die nach zwei Wintern ihren billigen Laminatboden wieder rausreißen mussten, weil die Fugen aufgequollen waren. Das willst du nicht, glaub mir.

Hier mal die gängigsten Optionen im Klartext:

Fliesen (Feinsteinzeug): Das ist der Panzer unter den Böden. Wasserfest, kratzfest, superleicht zu reinigen. Achte auf die Abriebklasse (mindestens 4 für den Flur) und die Rutschhemmung (R9 ist ein guter Start). Der Nachteil? Fühlt sich ohne Fußbodenheizung fußkalt an und kann den Schall hart reflektieren. Preislich liegst du beim Material meist zwischen 30 € und 70 € pro Quadratmeter. Die Verlegung vom Profi kostet nochmal extra, rechne da mit ca. 40-60 €/qm.

Holz (Parkett & Dielen): Bringt sofort eine warme, wohnliche Atmosphäre. Eiche ist extrem hart und verzeiht viel, Kiefer ist weicher und bekommt schneller mal eine Delle. Ein geölter Boden ist super, weil du Kratzer partiell ausbessern kannst. Eine lackierte Oberfläche ist anfangs pflegeleichter, aber bei einem tiefen Kratzer musst du die ganze Fläche neu schleifen. Kostenpunkt: Gutes Fertigparkett startet bei ca. 40 €/qm, massive Dielen eher ab 60 €/qm. DIY ist für Geübte machbar.

Vinyl & gutes Laminat: Das sind die praktischen Allrounder und oft mein Tipp für ein super Preis-Leistungs-Verhältnis. Aber Achtung! Schau auf die Nutzungsklasse (NK). Für einen Flur solltest du niemals unter NK 32 gehen, besser ist NK 33. Alles darunter ist für ein Schlafzimmer gedacht, nicht für den Eingangsbereich. Gutes Vinyl bekommst du ab ca. 25-40 €/qm, es ist wasserresistent und leiser als Laminat. Der DIY-Faktor ist hier hoch – das schaffen die meisten selbst.

3. Die Wände – Mehr als nur eine Frage der Farbe

Wände im Flur leiden. Man streift mit der Jacke dran lang, der Rucksack schrammt dagegen, und um die Lichtschalter bildet sich dieser typische Grauschleier. Die Wandgestaltung ist also eine funktionale Entscheidung.

Die richtige Farbe zählt

Vergiss die billigste Dispersionsfarbe. Du brauchst eine Farbe mit hoher Nassabriebbeständigkeit, idealerweise Klasse 1. Das steht klein auf dem Eimer. Sie kostet vielleicht 15 Euro mehr, aber du kannst Schmutzflecken einfach mit einem feuchten Tuch abwischen, ohne dass die Farbe mitkommt. Eine gute, scheuerbeständige Farbe für einen normal großen Flur kostet dich insgesamt etwa 60-80 Euro. Das ist gut investiertes Geld.

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Kleiner Meister-Tipp aus der Praxis: Wenn alles frisch gestrichen ist, kleb auf Hüfthöhe einen breiten Streifen unauffälliges Malerkrepp an die Wand. Gerade wenn Kinder mit Schulranzen ins Haus stürmen, rettet das die Wand in den ersten Wochen vor fiesen schwarzen Streifen. Sieht vielleicht kurz komisch aus, erspart dir aber eine Menge Ärger!

4. Stauraum und Möbel – Die Kunst der Organisation

Jetzt kommen wir zu meinem Lieblingsthema. Ein guter Schrank ist mehr als nur eine Kiste. Er ist eine passgenaue Lösung für dein persönliches Chaos.

Maßanfertigung vs. von der Stange

Eine Garderobe vom Tischler ist natürlich die Königsklasse. Wir nutzen tote Ecken, bauen um Schrägen herum und nutzen die volle Raumhöhe aus. Aber das hat seinen Preis. Für eine maßgefertigte Garderobennische von ca. 1,20 Meter Breite musst du je nach Material und Ausstattung mit Kosten ab ca. 2.000 bis 2.500 Euro rechnen. Das ist eine Ansage, ich weiß. Aber dafür passt jeder Millimeter und das Ding hält ein Leben lang.

Eine gute Alternative sind hochwertige Systemmöbel. Günstiger sind natürlich Möbel von der Stange. Mein Rat: Investiere lieber in ein einziges, hochwertiges und passendes Hauptmöbelstück, als den Flur mit vielen kleinen, unpassenden Teilen vollzustellen.

Übrigens, bei der Planung gilt: Eine Garderobenstange braucht eine Tiefe von mindestens 55-60 cm, damit die Jacken auf Bügeln locker hängen. Und Schuhschränke sollten immer belüftet sein – kleine Löcher in der Rückwand wirken Wunder gegen müffelnde Treter.

Achtung, Sicherheit! Und das hier ist mir wirklich, wirklich wichtig: Jeder hohe oder schwere Schrank MUSS an der Wand verankert werden. Ohne Ausnahme. Es ist eine Sache von fünf Minuten und zwei Dübeln, die verhindern kann, dass etwas Schlimmes passiert. Punkt.

5. Beleuchtung – Raus aus dem dunklen Loch

Licht ist ein Gestaltungsmittel. Eine einzelne Funzel in der Mitte der Decke ist meist die schlechteste Lösung. Sie wirft harte Schatten und lässt den Raum kleiner wirken.

Besser ist es, in drei Ebenen zu denken:

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1. Grundbeleuchtung: Sorgt für Helligkeit im ganzen Raum (z.B. Decken-Spots).
2. Funktionslicht: Gezielt dort, wo du es brauchst (eine Leuchte über dem Spiegel).
3. Akzentlicht: Schafft Atmosphäre (eine kleine Lampe auf der Kommode).

Hast du einen langen, schmalen „Schlauchflur“? Dann sind Wandleuchten, die nach oben und unten strahlen (sogenannte Up-and-Down-Lights), ein echter Game-Changer. Sie strecken den Raum optisch in die Höhe und lassen ihn sofort breiter wirken.

Achte beim Kauf von LEDs auf eine warmweiße Lichtfarbe (ca. 2700 bis 3000 Kelvin), das wirkt gemütlich und nicht wie im Krankenhaus.

6. Der realistische Plan – Was kostet der Spaß und wie lange dauert’s?

Ein Flur-Makeover für 300 Euro ist leider eine Illusion, wenn man mehr als nur neue Farbe will. Man muss das Budget klug einsetzen.

Ein Beispiel-Budget:

Lass uns mal ein Beispiel für einen 6-qm-Flur rechnen, bei dem du selbst streichst, aber den Boden vom Profi legen lässt:

• Gute Wandfarbe (Klasse 1): ca. 70 €
• Hochwertiger Vinylboden (NK33) inkl. Verlegung: ca. 600 €
• Ein guter Schuhschrank & eine Garderobenpaneele von der Stange: ca. 400 €
• Elektriker für 2-3 neue Decken-Spots installieren: ca. 350-450 €
• Kleinkram (Dübel, Spachtel, Pinsel): ca. 50 €

Unterm Strich landest du da schnell bei ca. 1.500 Euro. Das ist eine realistische Hausnummer für eine nachhaltige Lösung.

Ein realistischer Zeitplan:

So ein Projekt ist kein Wochenend-Ding. Plan mal grob: Tag 1: Alles raus, alter Boden raus. Tag 2: Wände spachteln, vorbereiten. Tag 3-4: Wände streichen, trocknen lassen. Tag 5-6: Bodenleger kommt. Tag 7: Möbel aufbauen, einräumen. Das ist schon sportlich, oft dauert es eher 1,5 bis 2 Wochen, weil man ja auch auf Handwerkertermine warten muss.

Abschließende Worte vom Werkstatt-Profi

Ein gut gemachter Flur ist eine Belohnung, die du jeden einzelnen Tag spürst. Wenn du nach Hause kommst und von Ruhe und Ordnung empfangen wirst. Wenn morgens alles seinen Platz hat. Mein wichtigster Rat: Plane sorgfältig, bevor du den ersten Nagel in die Wand haust. Nimm dir die Zeit für die ehrliche Bestandsaufnahme.

Und denk immer an den alten Handwerkerspruch: „Wer billig kauft, kauft zweimal.“ Im Flur gilt das mehr als in jedem anderen Raum des Hauses. Also, trau dich ran – dein Flur hat es verdient!

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Wussten Sie, dass der Mensch sich innerhalb der ersten 7 Sekunden einen Eindruck von einem Raum bildet?

Ihr Flur bekommt also nie eine zweite Chance für den ersten Eindruck. Das ist keine Frage von Größe, sondern von Atmosphäre. Ein gezielt eingesetzter Duft, eine aufgeräumte Oberfläche und warmes Licht wirken oft mehr als das teuerste Designermöbelstück.

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Schmaler Flur, großes Problem?

Ganz im Gegenteil! Hier ist optische Täuschung Ihr bester Freund. Streichen Sie die Stirnwand am Ende des Flurs in einem dunkleren, kräftigen Farbton. Das verkürzt den Raum optisch und nimmt ihm das „Schlauchgefühl“. Hängen Sie einen großen, rahmenlosen Spiegel an eine der langen Wände, um Weite zu schaffen. Möbel sollten schweben: Wandmontierte Schuhschränke wie die „TRONES“ von IKEA oder schmale Konsolentische halten den Boden frei und lassen den Raum luftiger wirken.

• Schafft sofort Ordnung für Kleinkram
• Ist der designierte Platz für Schlüssel und Post
• Verhindert unschöne Kratzer auf Kommoden

Das Geheimnis? Ein schönes Tablett! Ob aus Messing, Holz oder Beton – ein definiertes „Lande-Tablett“ auf einer Kommode oder einem Sideboard ist der einfachste Organisations-Hack überhaupt. Es bündelt alles, was man beim Reinkommen schnell ablegt, und sieht dabei immer gut aus.

Die richtige „Schmutzfangzone“ einrichten

Eine gute Fußmatte ist mehr als nur ein Abtreter. Denken Sie in Zonen: Draußen eine robuste Bürstenmatte für das Grobe. Drinnen, direkt hinter der Tür, ein Schmutzfangläufer, der Nässe und Feinschmutz aufnimmt. Modelle von Marken wie Kleen-Tex sind nicht nur funktional, sondern oft auch waschbar und in stilvollen Designs erhältlich. So bleibt der Dreck dort, wo er hingehört, und verteilt sich nicht im ganzen Haus.

Offene Garderobe: Perfekt für Minimalisten und um Lieblingsstücke zu zeigen. Haken wie die „Dots“ von Muuto werden selbst zur Wandskulptur.

Geschlossener Schrank: Die ultimative Lösung für Familien und alle, die visuelle Ruhe bevorzugen. Alles verschwindet hinter einer Tür, der Flur wirkt immer aufgeräumt.

Für die meisten ist eine Kombination aus beidem ideal: ein paar schöne Haken für die Alltagsjacken und ein Schrank für alles andere.

„Der Schlüssel zu einem guten Raum ist nicht, was man hinzufügt, sondern was man weglässt.“ – Innenarchitektin Ilse Crawford

Dieser Gedanke ist im Flur Gold wert. Fragen Sie sich bei jedem Gegenstand: Muss er wirklich hier sein? Saisonale Jacken und Schuhe gehören in den Keller oder Kleiderschrank. Ein überladener Flur erzeugt unbewusst Stress – eine freie Fläche hingegen signalisiert „Willkommen zu Hause, hier kannst du durchatmen“.

Die Wahl der Wandfarbe ist entscheidend, aber die Art der Farbe ist es noch mehr. Im Flur, wo Wände oft gestreift werden, brauchen Sie etwas Robustes.

• Latexfarbe: Extrem strapazierfähig und abwaschbar. Ideal für Bereiche, wo nasse Jacken oder schmutzige Hände an die Wand kommen könnten. Wirkt oft leicht glänzend.
• Dispersionssilikatfarbe: Eine mineralische Alternative. Sie ist diffusionsoffen („atmungsaktiv“), was gut fürs Raumklima ist, und von Natur aus schimmelresistent. Marken wie Caparol oder Keim bieten hier hochwertige Optionen.

Der Spiegeleffekt: Ein großer Spiegel ist der älteste Trick im Buch, aber er funktioniert. Platzieren Sie ihn so, dass er Licht von einem Fenster oder einer Lampe einfängt und reflektiert. Ideal ist eine Position gegenüber der Eingangstür oder an der längsten Wand des Flurs. Ein Modell mit schlankem Metallrahmen wirkt modern, ein Facettenschliff elegant.

Wohin nur mit den Schlüsseln?

Die ewige Suche hat ein Ende, wenn der Schlüsselbund einen festen Platz hat. Ein simples magnetisches Schlüsselbrett (z.B. von ‚raumgestalt‘) ist eine minimalistische und fast unsichtbare Lösung. Alternativ kann eine schöne Keramikschale auf der Kommode diese Aufgabe übernehmen. Wichtig ist nur, die Gewohnheit zu etablieren, die Schlüssel *sofort* dort abzulegen.

Denken Sie über den Kopf hinaus! Eine einzige Deckenleuchte erzeugt oft hartes, ungemütliches Licht und wirft Schatten. Ein gutes Lichtkonzept im Flur kombiniert mehrere Quellen:

• Grundbeleuchtung: Helle Deckenleuchten oder Spots für die allgemeine Ausleuchtung.
• Akzentlicht: Eine Tischleuchte auf einer Kommode oder eine Wandleuchte neben dem Spiegel. Sie schafft eine warme, einladende Atmosphäre.
• Funktionslicht: Eine kleine Leuchte, die das Innere des Garderobenschranks erhellt, ist purer Luxus im Alltag.

Der japanische „Genkan“ ist mehr als ein Eingang. Es ist ein definierter Bereich, in dem die Außenwelt endet und die private Sphäre beginnt.

Dieses Prinzip lässt sich leicht übertragen: Schaffen Sie eine klare Abgrenzung, wo die Schuhe ausgezogen werden. Das kann durch einen Läufer, eine flache Schuhwanne oder sogar nur durch einen Wechsel im Bodenbelag geschehen. Es ist ein Ritual, das hilft, den Alltagsstress an der Türschwelle zurückzulassen.

Bodenbelag für Familien: Vinyl- oder Designböden (z.B. von Forbo oder Project Floors) sind hier oft die Champions. Sie sind wasserresistent, extrem robust gegen Kratzer von Steinchen unter den Schuhen und dabei fußwarm und leise. Die Auswahl an Holz- und Fliesenoptiken ist riesig.

Bodenbelag für Ästheten: Großformatige Fliesen (z.B. von Villeroy & Boch) in Beton- oder Natursteinoptik wirken edel und sind unschlagbar pflegeleicht. Mit einer Fußbodenheizung kombiniert, sind sie der pure Komfort.

Ein Duft verankert sich tief im Gedächtnis. Kreieren Sie einen „Signaturduft“ für Ihr Zuhause, der Sie schon im Flur empfängt. Ein hochwertiger Diffuser mit ätherischen Ölen wie Zeder oder Bergamotte wirkt einladend und beruhigend. Vermeiden Sie künstliche, schwere Sprays. Eine Duftkerze, die Sie kurz vor dem Heimkommen Ihres Partners anzünden, ist eine kleine Geste mit großer Wirkung.

• Flexibel und jederzeit erweiterbar
• Leicht und luftig im Design
• Passt sich jeder Nischengröße an

Das Geheimnis? Ein modulares Regalsystem. Das „String Pocket“ von String Furniture ist ein Klassiker, der sich perfekt für den Flur eignet. Es bietet Platz für Schlüssel, Dekoration oder sogar einen Fahrradhelm, ohne den Raum wuchtig zu überladen. Die filigrane Struktur lässt die Wand dahinter durchscheinen.

Wie hoch müssen Garderobenhaken hängen?

Eine Frage, die oft unterschätzt wird! Die Standardhöhe liegt bei etwa 1,70 m. Für Familien mit Kindern ist eine zweite Reihe auf ca. 1,10 m bis 1,20 m Höhe Gold wert. So können die Kleinen ihre Jacken selbst aufhängen – ein kleiner Schritt zur Selbstständigkeit und ein großer für die Ordnung im Flur.

Mut zur Farbe, aber richtig: Sie müssen nicht den ganzen Flur in Knallfarben tauchen. Streichen Sie nur die Wand hinter der Garderobe oder sogar nur die Innenseite der Eingangstür in einem kräftigen Ton. Das schafft einen überraschenden Akzent, ohne den oft kleinen Raum zu erdrücken. Ein sattes Waldgrün oder ein tiefes Marineblau können wahre Wunder wirken und dem Raum Charakter verleihen.

Laut einer Studie von IKEA verbringen Menschen durchschnittlich 10 Minuten pro Tag mit der Suche nach Dingen wie Schlüsseln oder Geldbörsen.

Das sind über 60 Stunden im Jahr! Eine Investition in eine gut durchdachte Organisation im Flur – mit festen Plätzen für die wichtigsten Alltagsgegenstände – ist also nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern schenkt Ihnen wertvolle Lebenszeit zurück.

Die Bank – ein unterschätzter Held

Eine Sitzbank im Flur ist mehr als nur Deko. Sie ist der Ort, an dem man sich bequem die Schuhe an- und auszieht, wo die Handtasche oder der Rucksack kurz abgestellt wird und unter der oft noch Platz für Körbe oder Schuhablagen ist. Modelle wie die „SKOGSTA“ Bank von IKEA aus massivem Akazienholz bringen Wärme und Funktionalität zusammen.

Auch als Mieter können Sie viel verändern, ohne Spuren zu hinterlassen:

• Klebefolien: Verleihen Sie einer alten Kommode oder der Tür mit hochwertigen Möbelfolien (z.B. von d-c-fix) einen neuen Look.
• Klemm-Garderoben: Stangen, die zwischen Boden und Decke geklemmt werden, bieten viel Platz ohne ein einziges Bohrloch.
• Bilderleisten: Statt einer großen Galerie können Sie mit einer oder zwei Leisten Bilder flexibel arrangieren und austauschen.

DIY-Tipp für Naturliebhaber: Suchen Sie beim nächsten Waldspaziergang nach einem stabilen, schön geformten Ast. Zu Hause gut trocknen lassen, leicht abschleifen und mit zwei stabilen Seilen oder Lederriemen an der Decke befestigen. Fertig ist eine einzigartige und kostengünstige Kleiderstange mit skandinavischem Flair.

„Der Teppich ist die Seele des Raumes.“ – Edgar Allan Poe

Im Flur gilt das besonders. Ein Läufer dämpft nicht nur den Schall und fühlt sich gut unter den Füßen an, er definiert auch den Weg und bringt Farbe oder Muster in den Raum. Wählen Sie für diesen hochfrequentierten Bereich ein robustes Material wie Wolle oder eine Kunstfaser wie Polypropylen. Achten Sie darauf, dass er nicht zu klein ist – er sollte optisch die Länge des Flurs betonen.

Der Landhausstil im Flur, aber modern interpretiert?

Vergessen Sie angestaubte Kitsch-Deko. Der moderne Landhaus-Flur setzt auf Authentizität und Textur. Kombinieren Sie eine weiß getünchte Holzbank mit geflochtenen Körben für Schals und Mützen. Statt getrockneter Blumensträuße sorgt ein einzelner Zweig Eukalyptus in einer schlichten Glas- oder Keramikvase für Frische. Der Schlüssel ist die Reduktion auf wenige, aber hochwertige Naturmaterialien.

Der häufigste Fehler? Zu kleine Möbel und Dekorationen. Ein winziger Teppich, ein kleiner Spiegel und eine zierliche Kommode lassen einen Flur nicht größer, sondern unproportioniert und „verloren“ wirken. Trauen Sie sich, in die Vollen zu gehen: Ein bodentiefer Spiegel, ein Läufer, der fast die gesamte Länge des Flurs einnimmt, oder eine Kommode, die eine Wand fast vollständig ausfüllt, schaffen Ruhe und Großzügigkeit.

Schaffen Sie eine kleine Kunstgalerie. Hängen Sie Bilder aber nicht irgendwie auf, sondern mit System. Eine „Petersburger Hängung“, bei der viele verschiedene Formate und Rahmen scheinbar chaotisch, aber um eine imaginäre Mittellinie herum gruppiert werden, wirkt lebendig. Für einen ruhigeren Look hängen Sie drei bis fünf Bilder des gleichen Formats mit exakt gleichem Abstand in einer geraden Linie auf.

Trend-Watch: Geriffeltes Holz & runde Formen

Aktuell erobern zwei Trends die Eingangsbereiche: Paneele oder Schrankfronten mit vertikaler Lattung (geriffeltes Holz) bringen eine spannende Textur und eine elegante, moderne Anmutung. Kombiniert werden sie oft mit runden Formen – denken Sie an runde Spiegel, halbrunde Konsolentische oder Leuchten mit kugelförmigen Schirmen. Diese Kombination aus strenger Geometrie und weichen Kurven schafft ein harmonisches und hochaktuelles Gesamtbild.