Dein Vorgarten-Projekt: So wird’s was – Ein ehrlicher Guide vom Profi
Hey, schön, dass du hier bist! Ich bin seit über 20 Jahren im Garten- und Landschaftsbau tätig und hab in der Zeit, ehrlich gesagt, alles gesehen. Wunderschöne Vorgärten, die einen jeden Tag aufs Neue begrüßen. Und, naja, auch die anderen. Die, die eher nach „gut gemeint“ aussehen. Der größte Unterschied ist dabei selten das Geld, sondern fast immer das Wissen dahinter. Ein gut gemachter Vorgarten ist eben die Visitenkarte deines Hauses und steigert nicht nur den Wert, sondern vor allem deine tägliche Freude daran.
Inhaltsverzeichnis
- Schritt 1: Die ehrliche Planung – Das A und O für deinen Erfolg
- Schritt 2: Die Basis – Ohne guten Boden geht gar nichts
- Schritt 3: Wege & Co. – Das Gerüst für deinen Garten
- Meine Top 3 „Bitte nicht nachmachen“-Fehler
- Schritt 4: Die Bepflanzung – Jetzt kommt Leben in die Bude!
- Schritt 5: Was tun, wenn…? Typische Garten-Probleme gelöst
- Fazit: Deine Belohnung für ehrliche Arbeit
- Bildergalerie
Ich sehe ständig diese Anleitungen, die dir den Traumgarten für ein paar hundert Euro versprechen. Das ist meist nur die halbe Wahrheit. Qualität bei Material und Arbeit hat nun mal ihren Preis. Aber keine Sorge, das hier wird keine Predigt. Ich will dir mein Praxiswissen mitgeben, damit du verstehst, worauf es ankommt – egal, ob du alles selbst anpacken oder einen Profi ranlassen willst. Lass uns mal die Schritte durchgehen, die einen Vorgarten wirklich solide, langlebig und schön machen.

Schritt 1: Die ehrliche Planung – Das A und O für deinen Erfolg
Jedes gute Projekt startet mit einem Plan. Klingt banal, aber hier passieren die meisten Fehler. Viele rennen einfach ins Gartencenter, kaufen, was hübsch aussieht, und merken zuhause, dass nichts zusammenpasst. Eine Stunde Planung kann dir Tage an Arbeit und eine Menge Geld sparen. Nimm sie dir!
Deine Bestandsaufnahme: Was ist eigentlich da?
Schau dir deinen Vorgarten mal ganz genau an. Schnapp dir Zettel und Stift und mach eine simple Skizze. Wo sind die Grenzen, wo steht das Haus, die Garage? Das ist dein Startpunkt. Druck dir diese Liste vielleicht aus und geh damit raus:
- Himmelsrichtungen: Wo ist Norden? Das ist die wichtigste Frage überhaupt! Ein Nordvorgarten in Dauerschatten braucht komplett andere Pflanzen als eine Südseite, die den ganzen Tag in der Sonne brät.
- Sonne & Schatten: Beobachte mal einen Tag lang, wo die Sonne wandert. Wo ist morgens, mittags, abends Licht? Vergiss den Schatten vom Haus oder den Bäumen des Nachbarn nicht.
- Feste Elemente: Was muss bleiben? Bäume, Sträucher? Wo sind der Hausanschlusskasten, der Wasserhahn oder die Kellerfenster? Das sind deine Fixpunkte.
- Wege & Trampelpfade: Der Weg zur Haustür ist klar. Aber wo müssen die Mülltonnen hin? Wo stellst du Fahrräder ab? Jeder Trampelpfad im Rasen ist ein Hilferuf nach einem echten Weg.
- Der Bodencheck: Grab an 2-3 Stellen ein Loch. Ist der Boden steinhart und lehmig? Oder krümelt er wie Sand durch die Finger? Oft ist da auch noch Bauschutt vom Hausbau drin. Das entscheidet alles Weitere.
Ganz wichtiger Profi-Tipp: Bevor du auch nur einen Spaten ansetzt, frag bei deiner Gemeinde oder den Stadtwerken nach einem Leitungsplan. Nichts ist teurer und gefährlicher, als ein Strom- oder Gaskabel zu treffen. Ich hatte mal einen Fall, da hat ein Kunde fast die Hauptwasserleitung der Straße erwischt… die Rechnung willst du nicht sehen. Das ist keine Empfehlung, das ist eine Pflicht!

Die Regeln des Spiels: Was darfst du überhaupt?
Ja, in Deutschland gibt es Regeln, besonders im Vorgarten. Die stehen meist im Bebauungsplan. Ein kurzer Anruf beim Bauamt erspart dir riesigen Ärger. Typische Vorschriften sind:
- Versiegelung: Oft ist genau festgelegt, wie viel Prozent deiner Fläche du pflastern darfst. Schottergärten sind aus gutem Grund in vielen Bundesländern mittlerweile verboten. Sie sind ökologisch tot, heizen die Umgebung auf und sind, ehrlich gesagt, auch ziemlich hässlich.
- Zäune & Hecken: Wie hoch darf der Zaun sein? Welches Material ist erlaubt? Manchmal sind nur lebende Hecken als Einfriedung gestattet.
- Pflanzgebote: Gelegentlich gibt es sogar die Pflicht, einen Baum zu pflanzen.
Das vorher zu klären ist ein Muss. Ein Rückbau ist teuer und frustrierend.
Dein Budget: Was kostet der Spaß wirklich?
Lass uns mal Tacheles reden. Die Vorstellung, für 500 € einen kompletten Vorgarten zu verwandeln, ist leider unrealistisch. Es sei denn, er ist winzig.
- Für ca. 500 Euro: Damit kannst du ein bestehendes, kleines Beet richtig aufwerten. Das reicht für 15-20 Qualitäts-Stauden (im 1-Liter-Topf), etwa 5 Säcke gute Pflanzerde und 3 Säcke Rindenmulch. Damit kannst du ein Beet von 4-5 m² gestalten, wenn du die ganze Arbeit selbst machst.
- Für ca. 5.000 Euro: Hier wird’s schon spannender. In dem Rahmen kannst du einen kleinen Weg von 5-8 m² selbst anlegen, ein größeres Beet mit ein paar Sträuchern und vielen Stauden gestalten und vielleicht sogar neuen Rollrasen verlegen. Der Löwenanteil der Arbeit liegt aber bei dir.
- Ab 15.000 Euro: Das ist die Liga, in der ein Fachbetrieb wie meiner spielt. Hier reden wir von einer kompletten Neugestaltung mit allem Drum und Dran: alter Zustand raus, Boden austauschen, Wege und vielleicht eine kleine Mauer bauen, Beleuchtung und Bewässerung installieren und hochwertige Pflanzen setzen. Hier kommt dann auch ein Minibagger zum Einsatz.
Warum so teuer? Denk an die unsichtbaren Kosten: Planung, Entsorgung des Aushubs, Maschinenmiete, Lohnnebenkosten. Gute Arbeit hat eben ihren Wert. Sei einfach realistisch mit deinem Budget.

Schritt 2: Die Basis – Ohne guten Boden geht gar nichts
Meinen Azubis sage ich immer: „Vergesst die Blümchen, die ihr seht. Das Wichtigste ist der Boden, den ihr nicht seht.“ Ein schlechter Boden killt die teuerste Pflanze, ein guter Boden verzeiht auch mal einen Pflegefehler. Die Arbeit ist anstrengend, aber es ist die beste Investition in deinen Garten.
Kleiner Test: Nimm eine Handvoll feuchte Erde. Kannst du eine Wurst rollen, die stabil bleibt? Dann hast du viel Lehm. Zerfällt sie sofort? Das ist Sandboden. Das Ideal ist ein Boden, der sich formen lässt, aber bei leichtem Biegen bricht.
- Bei schwerem Lehmboden: Du musst ihn lockerer machen. Arbeite groben Sand (Körnung 0/2 mm, kein Spielsand!) und reifen Kompost ein. Rechne mal mit 30-40 Litern Kompost pro Quadratmeter.
- Bei leichtem Sandboden: Hier musst du Wasser und Nährstoffe binden. Das geht mit Tonmineralen (Bentonit) und, du ahnst es, viel Kompost. Der wirkt wie ein Schwamm.
Ist der Boden komplett verdichtet oder voller Schutt, hilft oft nur ein Austausch der obersten 30-50 cm. Das ist ein Knochenjob und meist ein Fall für einen Profi mit Bagger.

Schritt 3: Wege & Co. – Das Gerüst für deinen Garten
Harte Materialien wie Steine geben dem Vorgarten Struktur. Ein Weg, der nach den Regeln der Kunst gebaut wurde, hält ewig. Ein schlecht gemachter hat nach dem ersten Winter Stolperfallen. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.
Der perfekte Weg – Ein Aufbau für Jahrzehnte
Ein Weg braucht einen soliden Unterbau. Plan dafür mal ein komplettes Wochenende ein, wenn du es selbst machst. Und du brauchst Werkzeug: Schaufel, Schubkarre, Schnur, Wasserwaage, Gummihammer und – ganz wichtig – eine Rüttelplatte (kann man im Baumarkt für ca. 50-80 € am Tag mieten).
- Aushub: Grab den Bereich ca. 25-30 cm tief aus. Der Untergrund muss fest sein und ein Gefälle von 2 % vom Haus weg haben.
- Tragschicht: Darauf kommen 15-20 cm Schotter (Körnung 0/32 mm). Den bekommst du im Baustoffhandel oder Kieswerk, oft kann man ihn sich liefern lassen. Diese Schicht musst du mit der Rüttelplatte richtig gut verdichten! Das ist der Schritt, den die meisten auslassen – und sich dann über Absackungen ärgern.
- Bettung: Auf den Schotter kommen 3-5 cm feiner Splitt (Körnung 2/5 mm). Darin werden die Steine verlegt.
- Pflastern & Verfugen: Die Steine mit dem Gummihammer einklopfen, Fugen mit Fugensand füllen und am Ende nochmal die ganze Fläche abrütteln.
Achtung bei den Randsteinen! Die brauchen ein Fundament aus erdfeuchtem Beton, damit sie nicht wegrutschen. Kleiner Tipp für Faule: Kauf dir fertigen Estrichbeton im Sack aus dem Baumarkt. Den musst du nur mit Wasser anmischen, die Anleitung steht drauf. Das senkt die Hürde enorm.

Meine Top 3 „Bitte nicht nachmachen“-Fehler
Aus meiner Erfahrung sehe ich immer wieder dieselben Pannen. Wenn du diese drei vermeidest, bist du schon auf der sicheren Seite:
- Am Unterbau sparen: Ein Weg ohne verdichtete Tragschicht ist wie ein Haus ohne Fundament. Er wird nach dem ersten Winter absacken. Garantiert.
- Pflanzen an die Hauswand klatschen: Der kleine Strauch von heute ist der große Busch von morgen. Wenn er zu nah an der Wand steht, schädigt er die Fassade und bekommt von einer Seite kein Licht. Halte immer genug Abstand.
- Den Schatten des eigenen Hauses ignorieren: Im Frühling scheint die Sonne noch flach, aber im Sommer wirft dein Haus einen langen Schatten. Pflanzen, die volle Sonne brauchen, werden dort eingehen.
Schritt 4: Die Bepflanzung – Jetzt kommt Leben in die Bude!
Endlich, die Pflanzen! Aber auch hier: Plan statt Chaos. Die richtige Pflanze am richtigen Ort ist der Schlüssel.
Die idiotensichere Pflanzenauswahl
Vergiss kurz die Blütenfarbe. Frag dich lieber: Wie groß wird das Ding? Was braucht es für einen Standort? Wie viel Pflege will es? Sei ehrlich zu dir selbst! Ein gutes Beet ist das ganze Jahr interessant. Kombiniere Frühblüher, Sommerblüher, Herbstfärber und Immergrüne.

Hier mal ein paar konkrete, erprobte Vorschläge:
- Für die pralle Südseite (sonnig & trocken): Lavendel, Katzenminze, Steppen-Salbei, Woll-Ziest oder Präriekerzen. Die lieben die Hitze und kommen mit wenig Wasser aus.
- Für den schattigen Nordvorgarten (kühl & feucht): Funkien (Hosta) in allen Blattfarben, das Kleine Immergrün (Vinca minor) als Bodendecker, die zarte Schaumblüte (Tiarella) oder das Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera).
Pflanze Stauden immer in ungeraden Gruppen (3, 5, 7 Stück). Das sieht viel natürlicher aus als eine Reihe Soldaten.
Die richtige Pflanztechnik
Ein Profi-Trick: Tauche den Wurzelballen der Pflanze vor dem Einsetzen so lange in einen Eimer Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Das Pflanzloch sollte doppelt so breit sein wie der Topf. Erde rein, leicht andrücken, einen kleinen Erdwall drumherum formen (Gießrand) und kräftig wässern. Fertig!
Mulchen – die Decke für dein Beet
Eine Schicht Mulch unterdrückt Unkraut und hält Feuchtigkeit im Boden. Bei Rindenmulch aber Achtung: Er verbraucht beim Verrotten Stickstoff. Gib vorher eine Handvoll Hornspäne auf die Erde, sonst bekommen deine Pflanzen gelbe Blätter.

Schritt 5: Was tun, wenn…? Typische Garten-Probleme gelöst
Ein Garten ist nie fertig. Hier noch ein paar Antworten auf die Fragen, die mir am häufigsten gestellt werden.
- Was tun bei … Ameisen im Pflaster? Oft hilft schon, kochendes Wasser in die Nester zu gießen. Wenn es ganz schlimm ist, gibt es im Fachhandel spezielle Köderdosen, die das Problem an der Wurzel packen.
- Was tun bei … Wühlmäusen im neuen Beet? Die Biester hassen Lärm und bestimmte Gerüche. Es gibt spezielle Wühlmausfallen. Vorbeugend kannst du Pflanzen setzen, die sie nicht mögen, wie Kaiserkronen, Knoblauch oder Narzissen.
- Was tun bei … Hortensien, die nicht blau werden? Blaue Hortensien brauchen sauren Boden. Das erreichst du mit speziellem Hortensiendünger oder „Hortensienblau“ (Alaun) aus dem Gartencenter. Gießwasser aus der Regentonne ist auch besser als kalkhaltiges Leitungswasser.
Fazit: Deine Belohnung für ehrliche Arbeit
Einen schönen Vorgarten zu schaffen, ist kein Hexenwerk, sondern ehrliche, durchdachte Arbeit. Es fängt beim Plan an, geht über die schwere Bodenarbeit und endet mit der richtigen Pflanzenauswahl. Die Abkürzungen führen fast immer zu Frust. Ein wackeliger Weg, kümmerliche Pflanzen – das kostet am Ende mehr Zeit, Geld und Nerven, als es von Anfang an richtig zu machen.

Sei realistisch, was du selbst schaffen kannst und was dein Budget hergibt. Und im Zweifel: Lieber einen kleinen Bereich richtig gut machen als einen großen nur so halb. Dein Vorgarten wird es dir danken. Jeden einzelnen Tag, wenn du nach Hause kommst.
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Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust



- Verleiht eine warme, moderne Ästhetik, die sich im Laufe der Zeit entwickelt.
- Bildet eine natürliche Rost-Patina, die das darunterliegende Metall schützt und extrem langlebig macht.
- Perfekt, um Beete klar von Rasen oder Wegen abzugrenzen.
Das Geheimnis dieses Looks? Beeteinfassungen aus Cortenstahl. Sie sind eine einmalige Investition, die dem Vorgarten sofort eine hochwertige, architektonische Note gibt.


Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)



Der häufigste Anfängerfehler: Zu dicht pflanzen. Im Gartencenter sehen die kleinen Stauden und Sträucher noch verloren aus, aber sie wachsen! Halten Sie sich unbedingt an die empfohlenen Pflanzabstände. Ein überfülltes Beet führt zu Konkurrenzkampf um Licht und Nährstoffe, erhöht die Anfälligkeit für Krankheiten und sieht schnell unordentlich aus. Weniger ist hier anfangs definitiv mehr.




„Der beste Dünger sind die Schritte des Gärtners.“
Dieses alte Sprichwort bringt es auf den Punkt. Regelmäßige, kurze Kontrollgänge durch den Vorgarten sind effektiver als eine große Hau-Ruck-Aktion pro Monat. So entdecken Sie Unkraut, Schädlinge oder Wasserbedarf frühzeitig, bevor sie zum echten Problem werden.



Muss es immer ein Meer aus bunten Blumen sein?
Absolut nicht! Ein Trend, der Ruhe und Eleganz ausstrahlt, ist die Konzentration auf verschiedene Grüntöne und Blattstrukturen. Kombinieren Sie das glänzende Laub einer Funkie (Hosta) mit den filigranen Wedeln eines Farns und dem satten Grün von Zwerg-Nadelgehölzen. Das Ergebnis ist eine ganzjährig interessante, harmonische und extrem pflegeleichte Komposition, die nicht von der Blütenpracht abhängig ist.




Betonsteinpflaster: Eine preisgünstige und extrem vielseitige Option von Herstellern wie KANN oder EHL. Es gibt unzählige Formate, Farben und Oberflächen, oft auch mit speziellen Beschichtungen gegen Schmutz. Ideal für eine moderne und geradlinige Optik.
Naturstein: Granit, Basalt oder Sandstein sind teurer, aber unübertroffen in ihrer natürlichen Schönheit und Einzigartigkeit. Jeder Stein ist ein Unikat. Perfekt für einen zeitlosen, hochwertigen oder mediterranen Stil. Bedenken Sie, dass manche Natursteine pflegeintensiver sein können.




Denken Sie bei der Pflanzenauswahl nicht nur an das Visuelle. Ein Vorgarten kann auch ein Dufterlebnis sein! Pflanzen Sie einen Bauernjasmin (Philadelphus) in die Nähe des Eingangs oder säumen Sie den Weg mit intensiv duftendem Lavendel. An lauen Sommerabenden wird Sie der Duft von Rosen oder Phlox begrüßen, lange bevor Sie die Blüten sehen. Ein unbezahlbarer Willkommensgruß der Natur.




- Frühling: Zwiebelblumen wie Krokusse und Narzissen, erste Blätter der Stauden.
- Sommer: Üppige Blüten von Lavendel, Sonnenhut (Echinacea) und Salbei.
- Herbst: Leuchtende Herbstfärbung von Zierahorn, Fruchtschmuck von Zieräpfeln und die späte Blüte von Fetthennen (Sedum).
- Winter: Die Struktur von immergrünen Gehölzen und die malerischen Halme von Ziergräsern wie Chinaschilf (Miscanthus), die im Raureif glitzern.



Laut einer Studie von Virginia Tech kann eine durchdachte Landschaftsgestaltung den wahrgenommenen Wert einer Immobilie um 5,5 bis 12,7 Prozent steigern.
Das bedeutet, dass die Investition in einen professionell wirkenden Vorgarten nicht nur die tägliche Lebensqualität erhöht, sondern sich auch finanziell auszahlen kann. Ein gepflegter erster Eindruck signalisiert potenziellen Käufern, dass das gesamte Haus gut instand gehalten wurde.




Wie verstecke ich die unschönen Mülltonnen elegant?
Eine gut gestaltete Mülltonnenverkleidung wertet den Vorgarten sofort auf. Statt einfacher Plastikboxen gibt es stilvolle Lösungen. Eine kleine Hecke aus Eibe oder Ilex crenata (eine tolle Buchsbaum-Alternative) kann die Tonnen abschirmen. Auch eine Verkleidung aus Holzlatten, passend zum Zaun, oder ein modernes Rankgitter, das mit Kletterpflanzen wie Efeu oder Clematis begrünt wird, sind praktische und ästhetische Optionen.




Profi-Tipp für Geduldige: Kaufen Sie Stauden und Gräser in kleineren Töpfen (z.B. 9×9 cm statt im großen 2-Liter-Container). Sie sind deutlich günstiger, wachsen oft besser an und haben nach ein bis zwei Jahren die teureren Exemplare eingeholt. Das gesparte Geld können Sie in einen größeren Solitärstrauch oder einen Baum investieren, der sofort Wirkung zeigt.



Ein einzelner, markanter Baum oder Strauch kann einem ganzen Vorgarten Charakter verleihen. Man nennt ihn einen Solitär. Statt vieler kleiner Pflanzen setzen Sie einen starken Fokus. Ein Japanischer Fächerahorn (Acer palmatum) mit seiner filigranen Form, eine Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) mit ihrer Blüte, Frucht und Herbstfärbung oder ein kunstvoll geformter Kiefern-Bonsai werden zum lebendigen Kunstwerk und ziehen alle Blicke auf sich.




- Wege aus Trittsteinen, die locker im Kies oder in Bodendeckern liegen.
- Pflaster mit breiten, begrünten Fugen (z.B. mit Thymian).
- Verwendung von Rasengittersteinen für Stellplätze.
Das Geheimnis? Wasserdurchlässige Flächen. Sie verhindern Pfützen, entlasten die Kanalisation und helfen, das Grundwasser aufzufüllen – ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit, der in vielen Gemeinden sogar gefördert wird.




„Ein Garten ist ein großer Lehrer. Er lehrt Geduld und sorgfältige Wachsamkeit; er lehrt Fleiß und Sparsamkeit; und vor allem lehrt er vollkommenes Vertrauen.“ – Gertrude Jekyll, berühmte britische Gartengestalterin




Eine gezielte Beleuchtung verwandelt den Vorgarten nach Einbruch der Dunkelheit in eine magische Kulisse. Anstatt den gesamten Bereich auszuleuchten, setzen Sie Akzente.
- Ein Strahler, der die Krone eines schönen Baumes von unten anleuchtet.
- Kleine Bodenspots (z.B. von Paulmann oder SLV), die den Weg zur Haustür markieren.
- Indirektes Licht, das eine strukturierte Wand oder eine Hecke streift.
Moderne LED-Systeme mit Niedervolttechnik sind sicher, energieeffizient und lassen sich oft sogar per App steuern.



Warum sind dunkellaubige Pflanzen gerade so im Trend?
Pflanzen mit dunkelrotem, violettem oder fast schwarzem Laub, wie der Perückenstrauch ‚Royal Purple‘ oder das Purpurglöckchen ‚Obsidian‘ (Heuchera), sind wahre Meister der Kontraste. Sie lassen hellgrüne Pflanzen und weiße oder gelbe Blüten noch intensiver leuchten. Sie verleihen Beeten eine geheimnisvolle Tiefe und eine moderne, edle Anmutung. Ein paar dunkle Akzente reichen schon aus, um die gesamte Pflanzung spannender zu machen.




Über 50 % der heimischen Wildbienenarten sind auf Pollen von bestimmten Pflanzenfamilien angewiesen.
Durch die Integration von heimischen Wildstauden wie der Moschus-Malve, Natternkopf oder wilder Karde in Ihrem Vorgarten bieten Sie diesen wichtigen Bestäubern eine Lebensgrundlage. Ein summender Vorgarten ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein aktiver Beitrag zur Biodiversität direkt vor Ihrer Haustür.




Rindenmulch: Hält den Boden feucht, unterdrückt Unkraut und verbessert mit der Zeit die Bodenstruktur durch Verrottung. Er wirkt natürlich und passt gut in ländliche oder waldähnliche Gärten.
Zierkies oder Splitt: Sehr langlebig und pflegeleicht, ideal für moderne oder mediterrane Gärten. Er speichert Wärme und ist perfekt für trockenheitsliebende Pflanzen wie Lavendel oder Gräser. Wichtig: Darunter unbedingt ein hochwertiges Unkrautvlies verlegen!



Ein häufig übersehener Aspekt der Gartengestaltung ist die Akustik. Das sanfte Rascheln von Ziergräsern wie dem Federborstengras (Pennisetum) oder Chinaschilf (Miscanthus) im Wind schafft eine beruhigende, lebendige Atmosphäre. Es bringt Bewegung in starre Pflanzungen und verbindet den Garten mit den Elementen. Ein Klang, der Stress abbaut, noch bevor Sie die Haustür aufschließen.




Wiederholung ist eines der stärksten Designprinzipien im Garten. Wenn Sie eine bestimmte Pflanze, ein Material oder eine Farbe an mehreren Stellen im Vorgarten wiederkehren lassen, schafft das eine visuelle Verbindung und Ruhe. Pflanzen Sie zum Beispiel die gleiche Gräserart vor dem Haus und entlang der Grundstücksgrenze. Der Blick wird geführt und der gesamte Raum wirkt wie aus einem Guss – harmonisch und professionell gestaltet.




- Sorgen für eine klare Struktur, auch wenn die Stauden im Winter eingezogen sind.
- Dienen als ruhiger, grüner Hintergrund, vor dem bunte Blüten erst richtig zur Geltung kommen.
- Bieten Vögeln und Insekten im Winter Schutz.
Der Schlüssel dazu? Ein durchdachtes Gerüst aus Immergrünen. Das müssen nicht immer nur Thuja oder Kirschlorbeer sein. Denken Sie an Eiben, Buchsbaum-Alternativen wie Ilex crenata ‚Dark Green‘ oder kleinbleibende Kiefern und Rhododendren.




Keine Lust mehr auf ständiges Gießen, gerade an der sonnigen Südseite?
Setzen Sie auf Trockenkünstler! Es gibt eine riesige Auswahl an attraktiven Pflanzen, die mit Hitze und wenig Wasser bestens zurechtkommen. Eine Kombination aus blau blühender Blauraute (Perovskia), silbrigem Lavendel, polsterbildendem Thymian und der hochaufragenden Königskerze (Verbascum) schafft ein mediterranes Flair. Ergänzt mit robusten Fetthennen (Sedum) und Gräsern wie Blauschwingel (Festuca glauca) entsteht ein pflegeleichter und nachhaltiger Präriegarten.



Lassen Sie sich von den Prinzipien japanischer Gärten inspirieren, auch ohne einen kompletten Zen-Garten anzulegen:
- Asymmetrie: Schaffen Sie ein natürliches Gleichgewicht statt starrer Symmetrie.
- Weniger ist mehr: Jeder Stein und jede Pflanze hat eine Bedeutung. Setzen Sie Elemente gezielt ein.
- Symbolik: Moos steht für Alter und Beständigkeit, geharkter Kies symbolisiert Wasser.




Farb-Faustregel: Beschränken Sie sich auf eine harmonische Farbpalette von drei bis vier Hauptfarben. Eine klassische Kombination ist Blau/Violett (z.B. Salbei, Lavendel), Weiß (z.B. Schleierkraut, weiße Rosen) und Gelb (z.B. Mädchenauge, Frauenmantel). Dieses Schema wirkt immer stimmig und ruhig. Knallige Akzentfarben können dann gezielt als einzelne „Hingucker“ eingesetzt werden.




Vermeiden Sie es, Wege und Beetkanten wie mit dem Lineal zu ziehen, es sei denn, Sie streben einen extrem formalen Garten an. Geschwungene Linien wirken natürlicher, weicher und lassen den Vorgarten optisch größer erscheinen. Ein sanft geschwungener Pfad zur Haustür lädt mehr zum Eintreten ein als ein streng gerader Betonweg. Er leitet den Blick und macht neugierig, was hinter der nächsten Biegung wartet.


Die Mülltonnen, der Wasseranschluss, der kahle Sockel des Hauses – jeder Vorgarten hat sie. Der Trick ist, sie nicht zu ignorieren, sondern bewusst in die Planung einzubeziehen. Eine gut platzierte, immergrüne Kletterpflanze wie Efeu am richtigen Rankgitter kann technische Elemente kaschieren. Eine Gruppe höherer Gräser oder ein robuster Strauch kann unschöne Ecken verdecken und gleichzeitig einen gestalterischen Mehrwert bieten. Akzeptieren, was da ist, und kreativ damit arbeiten – das ist das Zeichen eines echten Profis.


