Krepppapier-Blumen, die ewig halten: Dein Werkstatt-Guide für beeindruckende Frühlingsdeko
Frühling ist da! Holen Sie sich die Farben und Düfte der Saison mit kreativen DIY-Ideen in Ihr Zuhause.
„Die Luft riecht nach Neuanfang, während die ersten Sonnenstrahlen den Boden küssen.“ So könnte die Welt aus den Augen einer blühenden Tulpe aussehen, die sehnsüchtig auf den Moment wartet, ihre Farben zu entfalten. Lassen Sie sich von der Frühlingsmagie inspirieren und entdecken Sie, wie Sie mit einfachen DIY-Projekten fröhliche Akzente setzen können.
Mehr als nur Basteln: Eine kleine Ode an das Krepppapier
Ganz ehrlich? Wenn ich Leuten erzähle, was ich in meiner Werkstatt so mache, und das Wort „Krepppapier“ fällt, sehe ich oft dieses leichte Lächeln. Sofort denken alle an verknitterte Basteleien aus dem Kindergarten, die nach drei Tagen im Müll landen. Aber ich sehe da was völlig anderes. Ich sehe ein Material mit einem riesigen Potenzial, das in den richtigen Händen von einem simplen Papier zu einer Blüte wird, die du zweimal ansehen musst, um sicherzugehen, dass sie nicht echt ist.
Inhaltsverzeichnis
- Mehr als nur Basteln: Eine kleine Ode an das Krepppapier
- Die absolute Grundlage: Das richtige Papier verstehen
- Deine Werkstatt-Ausrüstung: Was du wirklich brauchst
- Dein erstes Meisterstück: Eine fast echte Pfingstrose
- Hilfe, es klappt nicht! Typische Fehler und wie du sie vermeidest
- Für Fortgeschrittene: Wenn du mehr willst
- Ein letztes Wort: Sicherheit und wann der Profi ran muss
- Bildergalerie
Das Geheimnis ist nicht Magie, sondern Respekt vor dem Material und der richtigen Technik. Billig-Projekte sind Zeit- und Materialverschwendung. Mein Ziel ist es, etwas Schönes und Langlebiges zu schaffen – eine Deko, die dir wochenlang, manchmal sogar jahrelang, Freude bereitet. In diesem Guide zeige ich dir nicht nur, wie du eine Blume bastelst. Ich zeige dir die Kniffe, die den Unterschied zwischen „nett gebastelt“ und „wow, ist die echt?“ ausmachen. Also, krempel die Ärmel hoch, wir gehen in die Werkstatt!

Die absolute Grundlage: Das richtige Papier verstehen
Dein Erfolg entscheidet sich schon beim Einkauf. Wer hier am falschen Ende spart, kauft sich Frust. Es gibt nämlich zwei Welten von Krepppapier, und die könnten unterschiedlicher nicht sein.
Bastelkrepp vs. Floristenkrepp: Ein Unterschied wie Tag und Nacht
Im Bastelladen findest du oft dieses dünne, fast durchsichtige Bastelkrepp. Das ist super für Kinder, aber für unsere Zwecke unbrauchbar. Es reißt sofort, die Farbe blutet bei der kleinsten Berührung mit Feuchtigkeit aus und es hat kaum Dehnung. Vergiss es einfach.
Was wir brauchen, ist hochwertiges Floristenkrepp. Das fühlt sich sofort anders an – dicker, fast wie ein feiner Stoff. Die Qualität wird in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) angegeben. Für realistische Blumen solltest du nach Papier mit einer Grammatur zwischen 90 g/m² und 180 g/m² Ausschau halten. Dieses dichte Papier ist das Geheimnis, denn es ist unglaublich dehnbar – oft um über 150 %! Diese Dehnbarkeit erlaubt es uns, die Blütenblätter realistisch zu wölben und zu formen.

Übrigens, das beste Zeug kommt oft aus Italien. Marken wie Cartotecnica Rossi sind der Goldstandard. Du findest es in gut sortierten Künstlerbedarfs-Shops oder online. Rechne mal mit 3 € bis 6 € pro Rolle. Klingt erstmal mehr, aber die Qualität und die Ergebnisse sind es absolut wert.
Deine Werkstatt-Ausrüstung: Was du wirklich brauchst
Du brauchst keine teuren Maschinen, aber ein paar gute Werkzeuge sind Pflicht. Schlechtes Werkzeug führt nur zu unsauberen Ergebnissen und schlechter Laune.
- Scharfe Scheren: Leg die Küchenschere weg! Du brauchst eine präzise Papierschere für lange, gerade Schnitte und eine kleinere, spitze Schere (eine Stickschere ist perfekt) für Details. Ein sauberer Schnitt ist das A und O.
- Der richtige Draht: Das ist das Skelett deiner Blume. Für stabile Stiele (z. B. bei einer Pfingstrose) ist ummantelter Draht mit einem Durchmesser von 1,2 mm bis 1,6 mm ideal. Für feine Blätter reicht auch ein dünnerer Draht mit 0,6 mm. Der grüne Stoffmantel sieht nicht nur besser aus, der Kleber hält darauf auch viel besser. Ein Bund kostet meist zwischen 2 € und 4 €.
- Klebstoff, der was kann: Hier wird am häufigsten gespart – ein riesiger Fehler. Normaler Bastelkleber ist zu wässrig, weicht das Papier auf und die Farben verlaufen. Investiere in einen guten, dickflüssigen Bastelkleber (sogenannter „Tacky Glue“), der transparent und flexibel trocknet. Eine Flasche kostet um die 5-7 €.
- Flora-Tape: Das ist das magische Band für den Stiel. Es ist ein leicht klebriges, dehnbares Band, das erst durch Dehnung seinen Kleber aktiviert und dann an sich selbst haftet. Eine Rolle kostet ca. 3 €.
Gut zu wissen: Für ein gutes Starter-Set mit Papier, Draht, Kleber und Tape solltest du also mit etwa 25 bis 50 Euro rechnen. Damit hast du aber genug Material für etliche Blumen, nicht nur für eine.

Ach ja, die Heißklebepistole. Sie kann nützlich sein für schnelle Verbindungen. Aber Achtung! Ich habe mir schon mehr als einmal übel die Finger verbrannt. Nimm eine Niedrigtemperatur-Pistole und sei vorsichtig. Der größte Nachteil sind die furchtbaren Kleberfäden, die wie Spinnenweben überall hängen. Ein kleiner Tropfen reicht meist völlig aus!
Dein erstes Meisterstück: Eine fast echte Pfingstrose
Genug geredet, lass uns was erschaffen! Eine Pfingstrose sieht super beeindruckend aus, basiert aber auf einfachen Grundformen. Perfekt für den Einstieg. Als Anfänger solltest du für dieses Projekt ruhig mal 2-3 Stunden einplanen – nimm dir die Zeit, es lohnt sich.
Der wichtigste Trick: Die Laufrichtung!
Bevor du auch nur einen einzigen Schnitt machst: Schau dir das Papier an. Die feinen Linien (die Kreppung) verlaufen immer in eine Richtung. Deine Blütenblätter müssen IMMER so geschnitten werden, dass diese Linien von oben nach unten verlaufen. Nur dann kannst du sie seitlich dehnen und wölben. Glaub mir, meine erste Pfingstrose sah aus wie ein zerrupfter Salatkopf, weil ich das ignoriert habe. Dieser Fehler passiert dir jetzt nicht!

- Schritt 1: Blütenblätter zuschneiden
Für eine volle Pfingstrose brauchen wir Blätter in drei Größen. Nimm dein Papier (z. B. in zartem Rosa) und schneide Streifen zu. Falte jeden Streifen wie eine Ziehharmonika, um mehrere Blätter auf einmal zu schneiden – das ist ein echter Profi-Trick!- Innenblätter (ca. 15 Stk.): Streifen von 5 cm Höhe, auf 2,5 cm Breite falten. Oben abrunden.
- Mittlere Blätter (ca. 10 Stk.): Streifen von 7 cm Höhe, auf 4 cm Breite falten. Schneide eine breitere Form, fast wie ein Herz mit einem flachen Boden, an dem du es später festklebst.
- Große Außenblätter (ca. 8 Stk.): Streifen von 8 cm Höhe, auf 5 cm Breite falten. Schneide eine breite, fast runde Form.
- Schritt 2: Die Blätter zum Leben erwecken
Jetzt kommt die Magie. Nimm ein Blatt, lege beide Daumen in die Mitte und ziehe es sanft, aber bestimmt nach außen. Es entsteht eine perfekte Wölbung. Bei den großen Außenblättern kannst du zusätzlich den oberen Rand ganz vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger ziehen und rollen. So entsteht dieser typisch gekräuselte Rand. Jedes Blatt wird ein Unikat! - Schritt 3: Das Zentrum und der Aufbau
Schneide ein kleines Stück gelbes Krepppapier (ca. 4×6 cm), franse es an einer Seite fein ein und rolle es fest. Klebe diese Rolle an die Spitze deines dicken Drahtes. Das ist dein Blütenstempel. Nun klebst du die kleinsten Blätter rundherum, immer leicht überlappend. Arbeite dich Schicht für Schicht nach außen vor, von klein nach groß. Achte darauf, die Blätter immer etwas versetzt anzubringen, damit es natürlich aussieht. - Schritt 4: Der saubere Abschluss
Wenn alles trocken ist, schneide aus grünem Krepppapier einen gezackten Streifen für den Kelch (die Blättchen unter der Blüte) und klebe ihn um die Basis, um die Klebestellen zu verstecken. Jetzt nimm das Flora-Tape. Fang ganz oben an, halte es schräg und dehne es, während du den Draht drehst. Wickle den ganzen Stiel sauber bis nach unten. Fertig ist dein Kunstwerk!

Hilfe, es klappt nicht! Typische Fehler und wie du sie vermeidest
Keine Sorge, auch bei mir geht mal was schief. Hier sind die häufigsten Probleme und die passenden Lösungen direkt aus der Praxis.
Problem: Meine Blumen sehen schlaff und kraftlos aus.
Die Ursache: Meistens liegt es am Material (Bastelkrepp erwischt?) oder du hast das Papier zu stark gedehnt. Dann ist die Struktur hinüber.
Die Lösung: Nimm Papier mit mindestens 120 g/m². Und übe das Dehnen – es geht um Gefühl, nicht um rohe Kraft. Weniger ist mehr.
Problem: Die Farben bluten aus oder verblassen total schnell.
Die Ursache: Billiges Papier ist nicht farbecht. Schweiß von den Händen oder wässriger Kleber lösen die Farbe. Direkte Sonne tut ihr Übriges.
Die Lösung: Nur lichtechtes Floristenkrepp verwenden und die fertigen Blumen nicht ins pralle Sonnenlicht oder ins feuchte Bad stellen.
Problem: Der ganze Blütenkopf fällt mir vom Stiel!
Die Ursache: Die Verbindung zwischen Kopf und Draht ist die Achillesferse. Nur Kleber reicht oft nicht aus.
Die Lösung: Ein kleiner Trick: Nachdem die ersten Blätter am Draht kleben, wickle ich ein kurzes Stück dünnen Draht ganz fest um die Basis. Erst danach kommt das Flora-Tape drüber. Das schafft eine mechanische Verbindung, die bombenfest hält.

Für Fortgeschrittene: Wenn du mehr willst
Wenn du die Basics draufhast, geht der Spaß erst richtig los. Du kannst mit Farben spielen, um noch mehr Realismus zu erzeugen. Mit trockenen Künstlerpigmenten (PanPastel) oder sogar Lidschatten kannst du sanfte Farbübergänge auf die weißen oder cremefarbenen Blütenblätter zaubern. Einfach mit einem Pinsel auftragen, bevor du die Blätter formst. So bekommt jede Blüte eine ganz individuelle Note.
Lass dich auch von deiner Umgebung inspirieren. Im Süden Deutschlands sieht man oft kräftige, traditionelle Farben wie Enzianblau und sattes Rot. Im Norden sind die Töne oft gedämpfter und erinnern an Sand und Meer. Die schönsten Dekorationen sind die, die eine Geschichte erzählen.
Ein letztes Wort: Sicherheit und wann der Profi ran muss
Auch wenn es nur Papier ist, ein Punkt ist mir extrem wichtig: Feuer. Krepppapier ist brennbar. Stell deine Deko also NIEMALS in die Nähe von Kerzen, Kaminen oder auch nur heißen Glühbirnen. Sicherheit geht einfach vor.


Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust
Selbermachen ist fantastisch für die eigene Deko oder für Geschenke. Aber sei ehrlich zu dir: Planst du eine riesige Hochzeit oder ein Firmenevent? Dann ist ein Profi die klügere Wahl. Profis haben die Erfahrung und das Material, um große Mengen in garantierter Qualität und pünktlich zu liefern.
So, und jetzt du! Bevor du dich an die komplette Pfingstrose wagst, hier ein kleiner Tipp: Nimm dir nur ein einziges zugeschnittenes Blatt und übe nur das Wölben und das Kräuseln am Rand. Wenn du dieses Gefühl in den Daumen bekommst, ist der Rest ein Kinderspiel. Viel Spaß in deiner Werkstatt!
Bildergalerie


Der häufigste Anfängerfehler? Die „Faserung“ des Krepppapiers zu ignorieren. Jede Rolle hat feine, vertikale Linien – das ist die Dehnungsrichtung. Schneiden Sie Ihre Blütenblätter immer parallel zu diesen Linien aus. Nur so können Sie das Papier später quer zur Faserung dehnen und die natürliche Wölbung einer echten Blüte formen. Ein Schnitt in die falsche Richtung, und das Papier verliert seine Magie.

- Realistische Farbverläufe
- Perfekt geformte Ränder
- Eine samtige Textur
Das Geheimnis? PanPastel. Anders als flüssige Farben, die das Papier wellen können, lässt sich dieser hochpigmentierte Puder mit einem Schwämmchen sanft auftragen. So verleihen Sie den Rändern Ihrer Rosenblätter einen Hauch von Dunkelrot oder der Mitte einer Mohnblume eine tiefschwarze Tiefe, ohne die Struktur des Papiers zu beeinträchtigen.


Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
„Die besten Werkzeuge für die Blütenblattformung sind oft nicht im Bastelladen zu finden. Ich benutze die Enden von Pinselstielen, Stricknadeln oder sogar einen glatten Kieselstein, den ich am Strand gefunden habe.“ – Ein Tipp von erfahrenen Papierkünstlern.

Heißkleber: Ideal für schnelle, stabile Verbindungen, besonders am Stiel oder bei schweren Blütenköpfen. Achtung: Kann Fäden ziehen und ist für feine Details oft zu grob.
Bastelkleber (z.B. Aleene’s Tacky Glue): Perfekt für das filigrane Anbringen von Blütenblättern. Er trocknet transparent, bleibt leicht flexibel und gibt Ihnen mehr Zeit zum Positionieren.
Für den Anfang ist ein guter Bastelkleber die vielseitigere Wahl.

Wie werden die Stiele so täuschend echt?
Vergessen Sie grünes Klebeband. Das Geheimnis ist Floristenband (Floral Tape). Dieses spezielle, leicht wachsartige Band wird erst durch Dehnung klebrig. Wickeln Sie es straff und überlappend um den Blumendraht. Durch die Wärme Ihrer Finger verschmilzt es förmlich mit sich selbst und dem Draht, was eine nahtlose, leicht unregelmäßige Oberfläche erzeugt, die einem echten Pflanzenstiel verblüffend nahekommt.

Fokus auf den Blütenstempel: Das Zentrum einer Blume ist ihr Herzstück und verrät oft sofort, ob sie echt ist oder nicht. Nehmen Sie sich hierfür extra Zeit. Formen Sie eine kleine Kugel aus Watte oder Papierschnipseln, umwickeln Sie diese mit einem Stück gelbem oder grünem Krepp und fixieren Sie alles mit feinem Garn. Für eine Extraportion Realismus können Sie die Spitze vorsichtig in Kaffeepulver oder Kurkuma tupfen, um Pollen zu imitieren.

- Schneiden Sie ein langes, schmales Stück Krepppapier (ca. 2 cm breit).
- Fransen Sie eine der langen Kanten mit einer feinen Schere tief ein.
- Rollen Sie diesen Streifen eng um die Spitze Ihres Blumendrahts und fixieren Sie ihn mit Klebstoff.
- Zupfen Sie die Fransen vorsichtig auseinander, um das flauschige Zentrum einer Aster oder eines Gänseblümchens zu erzeugen.

Ein Wort zur Grammatur: Der Artikel erwähnt 90 g/m² bis 180 g/m². Aber wofür genau? Eine einfache Regel: Je zarter die echte Blume, desto leichter das Papier. Für hauchzarte Mohnblumen oder Kirschblüten eignet sich ein 60g/m²-Papier von Lia Griffith oft besser. Für robuste, skulpturale Blumen wie eine Protea oder eine große Rose ist das schwere 180g/m²-Papier von Cartotecnica Rossi unschlagbar, da es seine Form perfekt hält.

Wussten Sie schon? Die Kunst der Papierblumen erlebte im viktorianischen England einen riesigen Boom. Damen der Gesellschaft fertigten kunstvolle Arrangements unter Glasglocken an, da frische Blumen in den damals stark beheizten, oft rußigen Räumen schnell verwelkten.

Ein Bouquet wirkt erst dann lebendig, wenn es mehr als nur perfekte Blüten enthält. Planen Sie von Anfang an auch Knospen und Blätter ein. Eine geschlossene Knospe entsteht oft aus nur ein oder zwei Blütenblättern, die eng um eine kleine Wattekugel gewickelt werden. Variieren Sie bei den Blättern in Größe und Grünton – ein Hauch von gelblichem Grün neben einem satten Dunkelgrün schafft sofort Tiefe und Glaubwürdigkeit.

Staub – der Feind jeder Kunstblume?
Nicht unbedingt. Halten Sie die Blüten kopfüber und nutzen Sie einen Föhn auf der kältesten, schwächsten Stufe, um Staub sanft wegzupusten. Für hartnäckigere Ablagerungen ist ein weicher Make-up-Pinsel Ihr bester Freund. Vermeiden Sie Wasser und Reinigungsmittel, da diese die Farben ausbluten lassen und das Papier seine Form verlieren kann.

Inspiration aus Japan: Studieren Sie die Prinzipien des Ikebana. Es geht nicht um die Fülle, sondern um die Linie, den Raum und die Asymmetrie. Anstatt zwanzig Blüten in eine Vase zu zwängen, versuchen Sie es mit nur drei: einer hohen Mohnblume, einem geneigten Zweig mit Blättern und einer kleinen, tief sitzenden Knospe. Das Ergebnis ist oft eleganter und moderner als jeder üppige Strauß.

- Drahtstärke 18 (Gauge): Stabil und stark. Perfekt als Hauptstiel für schwere Blumen wie Pfingstrosen oder Magnolien.
- Drahtstärke 22 (Gauge): Flexibler. Ideal für leichtere Blumen wie Gänseblümchen oder als Nebenstiele in einem Arrangement.
- Drahtstärke 26 (Gauge): Sehr fein. Wird oft genutzt, um einzelne Blätter an den Hauptstiel zu binden oder für extrem zarte Blüten.

Das Geheimnis der Unvollkommenheit: Eine echte Blume ist niemals perfekt symmetrisch. Nachdem Sie ein Blütenblatt nach Anleitung geformt haben, fügen Sie eine kleine, individuelle Note hinzu. Zupfen Sie eine Kante sanft mit der Pinzette ein, um einen winzigen Riss zu imitieren. Drehen Sie die Spitze eines Blattes leicht ein oder geben Sie einem Blütenblatt eine etwas andere Biegung als den anderen. Diese kleinen „Fehler“ sind es, die Ihre Kreation am Ende lebendig machen.

Der Markt für handgemachte Hochzeitsdekorationen ist in den letzten 5 Jahren um über 30 % gewachsen. Papierblumen-Bouquets sind dabei ein Top-Trend, da sie nicht nur nachhaltig sind, sondern auch als ewige Erinnerung an den großen Tag aufbewahrt werden können.
Ihre Krepppapier-Werkstatt ist also mehr als nur ein Hobby – sie ist eine gefragte Fähigkeit. Ein Brautstrauß aus Papier kann Monate im Voraus gefertigt werden, löst keine Allergien aus und sieht am Hochzeitstag garantiert perfekt aus, egal bei welchem Wetter.

Lassen Sie sich nicht von einer begrenzten Farbauswahl im Laden aufhalten. Weißes oder cremefarbenes Floristenkrepp ist Ihre Leinwand. Verdünnte Aquarellfarben oder Tinte, mit einem Pinsel auf das zugeschnittene Blütenblatt aufgetragen, erzeugen einzigartige, organische Farbverläufe, die Sie so niemals fertig kaufen könnten. Lassen Sie das Papier vor dem Formen vollständig trocknen!

Einzelstück vs. Arrangement: Entscheiden Sie vorab, was das Ziel ist. Eine einzelne, riesige Hibiskusblüte oder eine dramatische Pfingstrose in einer schmalen, hohen Vase kann ein atemberaubender Blickfang auf einem Beistelltisch sein. Ein ganzes Bouquet hingegen erfordert eine sorgfältige Planung von Farben, Höhen und Formen, um harmonisch zu wirken. Für den Anfang ist die Konzentration auf eine einzige, perfekt ausgearbeitete Statement-Blume oft befriedigender.

Der Zauber des Schenkens: Eine handgemachte Krepppapier-Blume ist ein unglaublich persönliches Geschenk. Binden Sie eine einzelne Rose mit einem Seidenband an ein Geschenkpaket oder überreichen Sie einen kleinen Strauß als Dankeschön. Im Gegensatz zu echten Blumen, deren Schönheit vergänglich ist, schenken Sie hier etwas Bleibendes – eine dauerhafte Erinnerung an einen Moment und die Zeit, die Sie investiert haben.

- Es hält ewig.
- Es ist hypoallergen.
- Es ist immer in Saison.
Der wahre Vorteil? Sie haben die volle kreative Kontrolle. Sie können eine fantastische, nicht existierende blaue Rose erschaffen oder eine Pfingstrose in genau dem Korallton, der perfekt zu Ihren Sofakissen passt. Ihre Blumendeko ist nicht mehr von der Natur oder dem Angebot des Floristen abhängig, sondern nur noch von Ihrer Fantasie.

Wichtiger Hinweis zum Licht: Auch wenn Ihre Blumen nicht welken, sind sie nicht immun gegen die Zeit. Genau wie bei echten Textilien oder Kunstwerken kann direktes, intensives Sonnenlicht die leuchtenden Farben des Krepppapiers über Monate und Jahre hinweg ausbleichen. Suchen Sie für Ihr Arrangement einen schönen Platz, der nicht stundenlang der prallen Mittagssonne ausgesetzt ist.

Ihre Blütenblätter wirken flach und leblos?
Wahrscheinlich haben Sie den wichtigsten Schritt übersprungen: das „Cupping“. Nachdem Sie das Blütenblatt in die Länge gedehnt haben, legen Sie es in Ihre Handfläche. Drücken Sie dann mit beiden Daumen sanft in die Mitte des Papiers und schieben Sie es nach außen. Dadurch entsteht die charakteristische, schalenförmige Wölbung (der „Cup“), die einem Blütenblatt Tiefe und Volumen verleiht.

Die Präsentation ist alles. Anstatt einer klassischen Glasvase, experimentieren Sie mit unerwarteten Gefäßen. Eine alte Teedose aus Blech verleiht einem Strauß Wildblumen einen nostalgischen Vintage-Charme. Ein schlichter, zylindrischer Keramikbecher unterstreicht die moderne Eleganz einer einzelnen Calla-Lilie. Oder gruppieren Sie mehrere kleine Apothekerfläschchen mit jeweils nur einer Blüte darin für einen verspielten Look.

„Die Dehnbarkeit von hochwertigem 180g-Krepppapier liegt oft bei über 250%.“ – Technisches Datenblatt von Cartotecnica Rossi.
Was bedeutet das konkret? Ein 10 cm breites Stück Papier kann auf bis zu 25 cm gedehnt werden, ohne zu reißen. Diese enorme Elastizität ist das physikalische Geheimnis, das es uns erlaubt, aus einem flachen Blatt Papier die organischen, dreidimensionalen Kurven einer Blüte zu zaubern.

Denken Sie über die Blüte hinaus. Mit den gleichen Techniken können Sie auch andere botanische Elemente erschaffen. Wie wäre es mit einem Eukalyptuszweig, dessen silbrig-grüne Blätter Sie mit Pastellkreide veredeln? Oder filigrane Zweige mit Farnblättern, die jedem Strauß Leichtigkeit und Fülle verleihen? Diese grünen Elemente sind oft der unsungene Held, der ein Arrangement erst professionell und vollständig aussehen lässt.
Aufbewahrungstipp: Wenn Sie Ihre Frühlingsblumen im Herbst und Winter verstauen möchten, tun Sie dies am besten in einem stabilen Karton mit Deckel. Legen Sie die Blumen vorsichtig hinein, am besten mit etwas Seidenpapier dazwischen, um ein Verformen oder Verheddern zu verhindern. Lagern Sie den Karton an einem trockenen, dunklen Ort wie einem Schrank oder unter dem Bett, um sie vor Staub und Ausbleichen zu schützen.


