DIY-Beton: Dein kompletter Guide für coole Deko ohne Frust

Beton ist nicht nur für Bauwerke da! Entdecken Sie kreative DIY-Ideen, die Ihre Räume mit einzigartigen Betonstücken aufpeppen.

von Anette Hoffmann

Ich kann mich noch genau an meine Anfänge erinnern. Einer der alten Hasen in der Werkstatt drückte mir einen Sack Zement in die Hand und meinte trocken: „Mach mal einen perfekten Würfel.“ Ich dachte, klar, wie schwer kann das sein? Wasser rein, in eine Kiste, fertig. Das Ergebnis war ein rissiges, bröseliges Desaster. Er hat nicht gelacht, sondern mir geduldig gezeigt, was ich alles falsch gemacht hatte. Und diese Lektion sitzt bis heute: Beton ist kein simpler Brei. Er ist ein anspruchsvoller Werkstoff, der ein bisschen Wissen und Respekt verlangt. Aber keine Sorge, wenn du seine Sprache lernst, kannst du unglaublich tolle und langlebige Dinge erschaffen.

Heute sehe ich überall Leute, die mit Beton „basteln“, und das finde ich super! Es weckt die Freude am Selbermachen. Doch oft fehlt das kleine bisschen Hintergrundwissen, was dann schnell zu Frust, Materialverschwendung und unschönen Ergebnissen führt. Genau das will ich dir mit diesem Guide ersparen. Hier kommt kein trockenes Lehrbuchwissen, sondern die Essenz aus Jahren voller staubiger Hände, genialer Projekte und, ja, auch dem einen oder anderen Guss, der direkt in die Tonne wanderte.

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Das richtige Material: Mehr als nur graues Pulver

Wer einen guten Kuchen backen will, muss sein Mehl kennen. Bei Beton ist das nicht anders. Die Mischung der Zutaten entscheidet über alles: die Stabilität, die Oberfläche und ob du lange Freude an deinem Werkstück hast.

Stell es dir wirklich wie einen Teig vor. Der Zement ist das Bindemittel, quasi das Mehl. Die Gesteinskörnung – also Sand und Kies – gibt dem Ganzen Struktur. Und das Wasser? Das ist der Aktivator, der die Magie startet.

  • Zement: Das ist der Klebstoff. Sobald er mit Wasser in Berührung kommt, startet ein chemischer Prozess (die Hydratation), bei dem sich feine Kristallnadeln bilden. Diese verhaken sich ineinander und umschließen den Sand und Kies. Für die meisten DIY-Projekte ist ein normaler Portlandzement (CEM I oder CEM II) perfekt. Den bekommst du in jedem Baumarkt.
  • Gesteinskörnung: Also Sand und Kies. Die Größe ist hier entscheidend. Für feine, kleine Sachen wie Schmuckschalen oder Kerzenhalter brauchst du feinen Sand mit einer Körnung von 0-2 mm. Für eine robuste Tischplatte oder einen großen Pflanzkübel darf es eine Mischung mit feinem Kies bis 8 mm sein.
  • Wasser: Der wichtigste und gleichzeitig heikelste Bestandteil. Achtung: Zu viel Wasser ist der häufigste Grund für Misserfolge! Es macht den Beton zwar flüssiger und leichter zu verarbeiten, aber auch viel schwächer. Das überschüssige Wasser verdunstet später und hinterlässt winzige Poren – die perfekten Sollbruchstellen für spätere Risse.
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Fertigmischung oder selber anrühren?

Ganz ehrlich? Für den Anfang ist eine Fertigmischung die beste Wahl. Damit umgehst du viele Fehlerquellen. Aber auch da gibt es Unterschiede:

  • Estrichbeton: Das ist die günstigste Variante, oft bekommst du einen 25-kg-Sack schon für 3-5 €. Er ist super für Fundamente oder grobe Sockel, aber für feine Deko-Objekte ist er meist zu grobkörnig. Das Ergebnis wird eher rustikal.
  • Kreativ- oder Hobbybeton: Deutlich teurer (rechne mal mit 8-15 € für einen 5-kg-Eimer), aber dafür ist die Körnung superfein. Perfekt für glatte Oberflächen, kleine Schalen und filigrane Arbeiten. Mein Tipp: Starte mit einem Eimer Kreativbeton. Wenn du merkst, es macht dir Spaß, kannst du immer noch auf Selbermischen umsteigen.

Wer die volle Kontrolle will und größere Mengen braucht, mischt selbst. Das ist auf Dauer viel günstiger. Eine bewährte Faustregel für viele Projekte ist das Volumenverhältnis 1:2:3 – also 1 Teil Zement, 2 Teile Sand und 3 Teile Kies. Aber wie hängt das jetzt mit der genauen Wassermenge zusammen? Das ist der Punkt, an dem die meisten scheitern. Klären wir das mal auf.

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Erst rechnen, dann mischen: So viel Beton brauchst du wirklich

Bevor du wild drauflos mischst, musst du wissen, wie viel Beton du überhaupt für deine Form benötigst. Nichts ist ärgerlicher, als wenn dir auf halber Strecke das Material ausgeht.

Ein super einfacher Trick: Nimm deine Gussform und fülle sie randvoll mit Wasser. Dieses Wasser schüttest du dann in einen Messbecher. Voilà, das ist das Volumen, das du füllen musst! Als grobe Faustregel kannst du davon ausgehen, dass 1 Liter Volumen etwa 2 kg trockener Betonmischung entspricht.

Und jetzt verbinden wir das mal mit unserer 1:2:3-Regel und dem wichtigen Wasser-Zement-Wert (W/Z-Wert). Der ideale W/Z-Wert liegt bei etwa 0,5. Das bedeutet: Auf 1 kg Zement kommen 0,5 Liter (also 500 g) Wasser.

Machen wir ein Rechenbeispiel für eine kleine Schale:
Nehmen wir an, deine Schale hat ein Volumen von 0,5 Litern. Du brauchst also ca. 1 kg (1000 g) Trockenmischung.

  1. Unsere 1:2:3-Mischung hat insgesamt 6 Teile (1+2+3).
  2. Wir teilen unser Gesamtgewicht durch die Teile: 1000 g / 6 Teile = ca. 167 g pro Teil.
  3. Du brauchst also:
    • 1 Teil Zement: 167 g
    • 2 Teile Sand: 334 g
    • 3 Teile Kies: 500 g
  4. Jetzt das Wasser! Wir beziehen uns nur auf das Zementgewicht: 167 g Zement * 0,5 (unser W/Z-Wert) = 83,5 g (oder ml) Wasser.

Das wirkt anfangs vielleicht kompliziert, aber wenn du Zement und Wasser einmal genau abwiegst, bekommst du ein Gefühl dafür. Das ist der Unterschied zwischen Raten und zuverlässigen Ergebnissen.

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Deine Werkstatt: Die Einkaufsliste für den Start

Du brauchst keine Profi-Werkstatt. Mit einer kleinen Grundausstattung kommst du schon sehr weit. Hier ist eine kleine Einkaufsliste:

Das absolute Anfänger-Set (ca. 20-25 €):

  • Ein Eimer Kreativbeton (ca. 10-15 €).
  • Ein einfacher 10-Liter-Baueimer aus dem Baumarkt (ca. 3 €).
  • Eine stabile Maurerkelle (ca. 5 €).
  • Deine Schutzausrüstung (mehr dazu gleich!).
  • Als Form nimmst du für den Anfang eine alte Silikon-Backform oder einen stabilen Joghurtbecher.

Das Fortgeschrittenen-Set zum Selbermischen (Startkosten ca. 40-50 €):

  • Ein robuster 12-Liter-Mörtelkübel, die schwarzen Dinger sind top (ca. 5-7 €).
  • Ein Rührquirl für die Bohrmaschine. Kostet 10-15 € und rettet dir Arme und Schultern!
  • Eine einfache Küchenwaage und ein Messbecher.
  • Und natürlich die Rohstoffe: Ein 25-kg-Sack Zement und je ein Sack feiner Sand und Kies.

Ach ja, und du brauchst ein Trennmittel, damit der Beton nicht an der Form festbäckt. Spezielles Schalöl ist super, aber eine günstige Alternative hat sich bewährt: einfaches Sonnenblumenöl mit einem Spritzer Spülmittel mischen. Hauchdünn auftragen!


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Sicherheit zuerst! Das ist nicht verhandelbar.

Bitte lies diesen Abschnitt aufmerksam. Ich habe genug leichtsinnige Leute mit kaputten Händen gesehen. Frischer Beton ist kein Bastel-Knete, er ist stark alkalisch und aggressiv.

Deine heilige Dreifaltigkeit des Schutzes lautet:

  1. FFP2-Maske: Zementstaub ist extrem fein und geht direkt in die Lunge. Das ist keine Empfehlung, das ist Pflicht! Eine Staublunge will niemand.
  2. Schutzbrille: Ein Spritzer nasser Beton im Auge ist wie Rohrreiniger. Das kann die Hornhaut dauerhaft schädigen. Brille auf, immer!
  3. Wasserdichte Handschuhe: Und zwar stabile Nitril- oder Gummihandschuhe. Der alkalische Beton frisst sich regelrecht in die Haut und trocknet sie extrem aus. Das führt zu schmerzhaften Rissen und Entzündungen.

Die Mischung macht’s: In 4 Schritten zum perfekten Beton

Jetzt geht’s ans Eingemachte. Hier startet die Chemie, die über Erfolg oder Misserfolg entscheidet.

  1. Trocken mischen: Gib zuerst Zement und die trockene Gesteinskörnung in deinen Eimer. Mische alles im trockenen Zustand gut durch. So verteilt sich der Zement optimal.
  2. Wasser zugeben: Mach eine kleine Mulde in der Mitte und gib etwa zwei Drittel deines abgemessenen Wassers hinein.
  3. Langsam einarbeiten: Zieh das trockene Material vom Rand langsam in die Mitte, bis das Wasser aufgesogen ist. Gib dann das restliche Wasser in kleinen Schlucken dazu, bis die Konsistenz passt.
  4. Gründlich durchmischen: Und jetzt kommt der entscheidende Teil! Mische die Masse für mindestens 3-5 Minuten kräftig durch. Auch wenn es schon nach einer Minute gut aussieht – mach weiter! Nur so wird jedes Zementkorn nass und die Reaktion startet richtig. Die Masse sollte am Ende wie ein zäher Haferbrei sein, der nur langsam von der Kelle rutscht.

Vom Eimer in die Form: Gießen wie ein Profi

Die Form ist das Negativ deines Objekts. Jeder Kratzer, jede Macke darin wird sich später auf der Betonoberfläche abzeichnen. Sorgfalt ist also alles.

Fülle den Beton langsam in die Form. Bei tieferen Formen am besten in mehreren Schichten. Stochere dabei immer mal wieder mit einem Holzstab oder Bambusspieß in der Masse herum, vor allem in den Ecken, um große Luftblasen zu lösen.

Und jetzt kommt der Schritt, der Amateur- von Profi-Arbeiten trennt: das Verdichten. Im frischen Beton sind tausende kleine Luftblasen. Wenn die drinbleiben, bekommst du eine löchrige Oberfläche (Fachleute nennen das Lunker). Klopfe und rüttle deine Form für ein paar Minuten. Du kannst sie auch leicht anheben und auf den Tisch fallen lassen. Du wirst sehen, wie die kleinen Bläschen aufsteigen.

Kleiner Tipp, der den Unterschied macht: Wenn du einen Schwingschleifer hast, nimm das Schleifpapier ab und halte das Gerät seitlich an die Form. Die Vibrationen sind der Wahnsinn und rütteln selbst die kleinsten Blasen raus! Zum Schluss ziehst du die Oberfläche mit einem Spachtel schön glatt.


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Die hohe Kunst der Geduld: Richtig nachbehandeln

Ganz ehrlich, hier habe ich am Anfang richtig Lehrgeld gezahlt. Ich hatte mal eine wunderschöne, große Platte gegossen und war so stolz. Weil ich ungeduldig war, hab ich sie zum Trocknen in die Sonne gestellt. Am nächsten Tag zog sich ein feiner Riss durch das ganze gute Stück. Wochenlange Arbeit für die Tonne. Das passiert dir nicht!

Beton trocknet nicht, er härtet chemisch aus. Und dafür braucht er Feuchtigkeit. Decke dein frisch gegossenes Werkstück also sofort mit einer Plastikfolie oder einem feuchten Tuch ab. Lass es an einem kühlen, schattigen Ort für mindestens 2-3 Tage ruhen. Nach 2-3 Tagen kannst du vorsichtig entschalen. Die Kanten sind noch empfindlich! Lass das Objekt dann noch mindestens eine Woche weiter aushärten, bevor du es richtig belastest oder nach draußen stellst. Seine volle Festigkeit erreicht Beton übrigens erst nach etwa 28 Tagen.

Hilfe, es ist schiefgegangen! Fehleranalyse und Rettungstipps

Nicht jeder Guss wird perfekt. Das ist Teil des Lernprozesses. Wichtig ist, zu verstehen, warum etwas schiefging.

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  • Problem: Überall sind kleine Löcher (Lunker).
    Ursache: Nicht genug verdichtet, die Luftblasen stecken fest.
    Rettungsversuch: Für kleine Löcher: Mische eine Messerspitze Zement mit ein paar Tropfen Wasser zu einer dicken Paste. Drück diese mit dem Finger (Handschuh an!) fest in die Löcher und zieh die Oberfläche glatt. Nach dem Trocknen kurz überschleifen. Sieht man oft kaum noch!
  • Problem: Die Oberfläche ist sandig und bröselt ab.
    Ursache: Fast immer ein zu hoher Wasseranteil oder die Schalung (z.B. unbehandeltes Holz) hat dem Beton das Wasser geklaut.
    Rettungsversuch: Schwierig. Du kannst versuchen, die Oberfläche mit einer geeigneten Versiegelung zu festigen, aber meistens ist das ein Fall für die „Lern-Tonne“.
  • Problem: Das Ding hat Risse!
    Ursache: Zu schnell getrocknet (siehe meine Tischplatte!) oder zu viel Wasser in der Mischung.
    Rettungsversuch: Bei feinen Haarrissen kann eine zähe Zementschlämme helfen. Größere Risse sind meist irreparabel. Sieh es als Lehrstück und achte beim nächsten Mal penibel auf die Nachbehandlung.
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Dein nächstes Level: Farbe, Oberflächen und mehr

Wenn du die Grundlagen draufhast, beginnt der richtig kreative Teil. Du kannst den Beton mit Eisenoxid-Pigmenten einfärben, ihn nach dem Aushärten nass schleifen und polieren oder für größere Objekte Glasfasern in die Mischung geben, um ihn stabiler zu machen. Die sind eine tolle, rostfreie Alternative zur klassischen Stahlbewehrung.

Beton ist ein ehrlicher Werkstoff. Er verzeiht wenig Schlamperei, aber er belohnt Geduld und Sorgfalt mit Ergebnissen, die Jahrzehnte überdauern können. Fang klein an, vielleicht mit einem einfachen Untersetzer. Lerne das Material zu fühlen und zu verstehen. Du wirst sehen, bald schaffst du Stücke, die nicht nur selbstgemacht sind, sondern auch richtig gut. Und dieses Gefühl ist unbezahlbar.

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„Der ultimative Luxus ist, den rohen Zustand eines Materials zu zähmen.“ – Jean-Michel Frank, Designer

Diese Philosophie ist das Herzstück des Beton-Designs. Es geht nicht darum, Makel zu verstecken, sondern darum, die ehrliche, raue Textur des Materials zu feiern. Jede Luftblase, jede feine Linie erzählt die Geschichte seiner Entstehung.

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Wie bekomme ich mein Werkstück unbeschadet aus der Form?

Das Geheimnis liegt im richtigen Trennmittel. Bevor du den Beton einfüllst, reibe die Innenseite deiner Form dünn ein. Für glatte Kunststoff- oder Silikonformen genügt oft einfaches Speiseöl. Bei Holzformen oder komplexeren Gussformen lohnt sich ein spezielles Formen-Trennspray aus dem Baumarkt. Das sorgt für eine hauchdünne Barriere und garantiert scharfe Kanten.

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  • Sorgt für eine dichte, widerstandsfähige Oberfläche.
  • Schützt vor Flecken durch Wasser, Öl oder Wein.
  • Macht die Farben von Pigmenten intensiver.

Das Geheimnis? Eine gute Versiegelung. Gerade bei Objekten, die mit Feuchtigkeit oder Lebensmitteln in Kontakt kommen könnten, wie Seifenschalen oder Untersetzer, ist eine lebensmittelechte Versiegelung (z.B. auf Wasserbasis) unerlässlich. Sie schließt die Poren und macht dein DIY-Stück alltagstauglich.

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Kreativ-Beton: Speziell für feine Deko-Objekte entwickelt. Er ist staubreduziert, hat eine sehr feine Körnung für glatte Oberflächen und härtet schnell aus. Marken wie „Viva Decor“ oder „Rayher“ bieten hier tolle Mischungen an, die ideal für Schmuck oder filigrane Schalen sind.

Estrichbeton: Der Klassiker aus dem Baumarkt (z.B. von Sakret). Deutlich günstiger, aber mit groberer Körnung (meist 0-8 mm). Perfekt für robuste Projekte wie Pflanzkübel, Hocker oder Gartenplatten, bei denen es auf Stabilität und weniger auf eine spiegelglatte Oberfläche ankommt.

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Für den angesagten Terrazzo-Look musst du kein Profi sein. Mische einfach kleine, dekorative Stücke unter deinen feuchten Beton. Nach dem Aushärten wird die Oberfläche geschliffen, um die Einschlüsse freizulegen. Besonders gut eignen sich:

  • Bunte Glassplitter (recyceltes Glas)
  • Kleine Marmor- oder Granitsteinchen
  • Muschelbruchstücke für einen maritimen Touch
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diy schmuck - eckige ringe aus beton dekoriert mit goldener farbe

Wichtiger Punkt: Geduld bei der Trocknung. Beton „trocknet“ nicht einfach wie nasse Wäsche, er „härtet“ durch einen chemischen Prozess namens Hydratation. Dieser Prozess braucht Zeit und eine gewisse Restfeuchte. Dein Werkstück in die pralle Sonne zu stellen, um es zu beschleunigen, ist ein typischer Anfängerfehler, der zu Rissen und geringerer Festigkeit führt. Lass es lieber langsam an einem schattigen, windgeschützten Ort aushärten.

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diy schmuck aus beton - ohrringe selber machen

Wusstest du schon? Der Beton im berühmten Pantheon in Rom hält seit fast 2.000 Jahren. Die Römer nutzten Vulkanasche (Puzzolanerde), was ihrem „Opus caementicium“ eine unglaubliche Langlebigkeit verlieh.

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diy gartendeko - geometrische formen, pinsel, trinkbecher, steine

Die glatte, kühle Haptik von Beton schreit förmlich nach einem warmen Gegenpol. Kombiniere deine selbstgemachten Stücke mit Elementen aus Holz, Kork oder Messing. Ein grauer Beton-Kerzenhalter auf einem Tablett aus massivem Eichenholz oder eine Betonschale mit einem glänzenden Messinglöffel – diese Materialkontraste schaffen eine spannende und hochwertige Ästhetik.

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Kann man Beton eigentlich färben?

Ja, und das ist einfacher als du denkst! Anstatt die Oberfläche nachträglich anzumalen, mische spezielle Farbpigmente für Beton direkt in das trockene Zement-Sand-Gemisch, bevor du Wasser hinzugibst. So erhältst du eine komplette Durchfärbung, die auch bei kleinen Abplatzern nicht verloren geht. Beginne mit wenig Pigment (ca. 2-5% des Zementgewichts) und taste dich an deine Wunschfarbe heran.

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Luftblasen sind der Feind jeder glatten Oberfläche. Um sie zu minimieren, musst du den Beton nach dem Einfüllen verdichten. Klopfe dazu mehrmals sanft, aber bestimmt von allen Seiten gegen deine Gussform. Du wirst sehen, wie kleine Bläschen an die Oberfläche steigen. Bei größeren Formen kann auch ein Rütteltisch oder ein simpler Schwingschleifer (ohne Schleifpapier an die Form gehalten) wahre Wunder wirken.

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  • Ausgespülte Joghurtbecher oder Tetra Paks
  • Silikon-Backformen für Muffins oder Eiswürfel
  • Ein alter Gummiballon, der nach dem Aushärten einfach zum Platzen gebracht wird
  • Stabile Pappkartons, die mit Paketband ausgekleidet sind

Deine perfekte Gussform muss nicht teuer sein. Schau dich zu Hause um – viele Alltagsgegenstände und Verpackungen warten nur darauf, deinem Beton eine neue Form zu geben.

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Sicherheit geht vor: Zementstaub ist aggressiv und sollte nicht eingeatmet werden. Trage beim Anmischen immer eine FFP2-Maske. Da frischer Beton alkalisch ist und die Haut reizen kann, sind Nitril-Handschuhe ebenfalls Pflicht. Deine Gesundheit ist das wichtigste Werkzeug!

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Der japanische Wabi-Sabi-Stil zelebriert die Schönheit des Unvollkommenen. Beton ist das perfekte Material dafür. Anstatt nach einem makellosen Guss zu streben, lerne die kleinen Eigenheiten deines Werkstücks zu lieben. Eine leicht unebene Kante oder eine zufällige Farbvariation machen dein Objekt zu einem echten Unikat mit Charakter.

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Hilfe, mein Betonobjekt hat einen kleinen Riss!

Keine Panik! Feine, sogenannte Haarrisse sind oft nur ein ästhetisches Problem. Für eine schnelle Reparatur mische etwas Zement mit Wasser zu einer dickflüssigen Paste (einer „Schlämme“) und fülle den Riss damit. Nach dem Trocknen kannst du die Stelle vorsichtig mit feinem Schleifpapier glätten. Bei größeren Stücken kann man auch speziellen Reparaturmörtel verwenden.

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Beton besitzt eine enorme Druckfestigkeit, aber nur eine geringe Zugfestigkeit.

Das bedeutet: Du kannst problemlos eine Tonne darauf abstellen, aber wenn du es biegst, bricht es leichter. Für dünne, lange Objekte wie eine Tischplatte oder ein Regalbrett solltest du daher eine Bewehrung einarbeiten. Ein einfaches Gitter aus Kaninchendraht oder einige Eisenstangen aus dem Baumarkt nehmen die Zugkräfte auf und machen dein Werkstück extrem stabil.

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Verleihe deinem Beton eine einzigartige Oberfläche, indem du vor dem Gießen Texturen in deine Form legst.

  • Ein großes Rhabarberblatt für eine organische Aderung auf einer Gartenplatte.
  • Noppenfolie für ein futuristisches Muster.
  • Ein Stück Jute oder grobes Leinen für eine feine Stofftextur.

Nach dem Aushärten ziehst du das Material einfach ab und enthüllst ein beeindruckendes Relief.

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Polierte Oberfläche: Für einen edlen, fast steinartigen Glanz. Nach dem vollständigen Aushärten (mindestens eine Woche warten!) wird die Oberfläche nass mit immer feinerem Schleifpapier (von 120er bis 1000er Körnung) geschliffen. Eine schweißtreibende, aber lohnende Arbeit.

Rohe Sichtbeton-Optik: Authentisch und industriell. Hier wird das Objekt einfach so belassen, wie es aus der Form kommt. Perfekt für einen minimalistischen oder brutalistischen Look.

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Du möchtest einen großen Pflanzkübel gießen, aber er soll nicht tonnenschwer werden? Ersetze einen Teil des Sandes und Kieses durch leichtere Zuschlagstoffe wie Perlit oder Vermiculit (normalerweise für die Bodenauflockerung genutzt). Das reduziert das Gewicht erheblich, ohne die grundlegende Stabilität für ein Deko-Objekt zu beeinträchtigen.

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Ein leeres Blatt Papier und ein Stift sind oft die besten Werkzeuge, bevor du auch nur einen Sack Zement anrührst. Eine schnelle Skizze hilft dir, Proportionen abzuschätzen, über die Gussform nachzudenken und eventuelle Probleme im Voraus zu erkennen. Das spart Zeit, Material und Nerven.

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Gib deinem Beton-Projekt eine persönliche Note, indem du kleine Gegenstände direkt mit eingießt. Positioniere sie in der Form, bevor du den Beton einfüllst, oder drücke sie vorsichtig in die noch feuchte Masse. Tolle Ideen sind:

  • Alte Münzen oder flache Steine
  • Scherben von bunten Keramikfliesen
  • Kleine Messing- oder Kupferrohrstücke für einen industriellen Akzent
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„Licht für Ando ist das, was Harmonie zwischen dem Menschen und der Natur schafft.“ – Zitat über den Architekten Tadao Ando

Der japanische Pritzker-Preisträger Tadao Ando ist der Meister des Sichtbetons. Er nutzt die glatten, grauen Flächen, um das Spiel von Licht und Schatten zu inszenieren. Lass dich von seinen Bauwerken inspirieren: Ein einfacher, geometrischer Teelichthalter kann durch die tanzende Flamme eine unglaubliche Poesie entfalten.

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Wichtiger Punkt: Das richtige Mischverhältnis. Eine gute Faustregel für die meisten DIY-Projekte ist 1 Teil Zement zu 3 Teilen Sand (nach Volumen). Die Wassermenge sollte gerade so hoch sein, dass eine zähflüssige, joghurtartige Masse entsteht. Dokumentiere deine Mischung! Wenn du ein zweites, identisches Stück anfertigen willst, ist es Gold wert, die exakten Mengenverhältnisse zu kennen.

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Die Reinigung von Beton-Deko ist simpel. Meist genügt ein feuchtes Tuch. Bei hartnäckigeren Flecken kannst du eine weiche Bürste und etwas milde Neutralseife verwenden. Vermeide säurehaltige Reiniger (wie Essig- oder Zitrusreiniger), da diese die Zementoberfläche angreifen und aufrauen können.

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Ist mein DIY-Betonhocker auch für den Balkon geeignet?

Absolut! Beton ist von Natur aus wetterfest und frostbeständig – vorausgesetzt, er ist gut verdichtet und vollständig ausgehärtet. Damit sich in den Poren kein Wasser sammelt, das bei Frost gefriert und das Material sprengen könnte (Frostsprengung), ist eine hydrophobierende (wasserabweisende) Imprägnierung für den Außenbereich sehr zu empfehlen. Sie macht dein Werkstück noch langlebiger.

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Die Verwandlung ist faszinierend. Zuerst das staubige, trockene Pulver. Dann der schwere, zähe Brei, der sich widerwillig in eine Form fügt. Die ersten Stunden der Aushärtung verströmen eine feuchte, erdige Wärme. Und am Ende hältst du einen kühlen, glatten und schweren Gegenstand in den Händen, der sich anfühlt, als wäre er für die Ewigkeit gemacht. Beton ist ein Erlebnis für alle Sinne.

Anette Hoffmann

Annette Hoffmans erstaunliche Medienkarriere spiegelt ihr pures Engagement für den Journalismus und das Publizieren wider. Ihre Reise begann 2010 als freiberufliche Journalistin bei Vanity Fair, wo sie ihre einzigartige kreative Perspektive einbringt.