Dein eigenes Weinregal bauen: Der ehrliche Guide vom Profi – ohne Wackeln, ohne Pleiten
Ein Weinregal selbst zu bauen? Entdecken Sie kreative Ideen, die Ihre Flaschen stilvoll in Szene setzen!
„In der Welt des Weins gibt es mehr als nur das Trinken – es geht um die Kunst der Präsentation.“ So könnte ein weinseliger Philosoph in einer gemütlichen Weinstube sagen. Stellen Sie sich vor, Ihr Wohnzimmer wird zur Galerie edler Tropfen. Ein selbstgebautes Weinregal ist nicht nur praktisch, sondern auch ein Statement, das Ihre Persönlichkeit widerspiegelt. Lassen Sie uns gemeinsam eintauchen in die faszinierende Welt des DIY!
Hey, schön, dass du hier bist! Wenn du darüber nachdenkst, ein Weinregal selbst zu bauen, bist du genau richtig. Ich habe in meiner Werkstatt schon unzählige davon gezimmert – vom kleinen, feinen Stück für die Stadtwohnung bis hin zu ganzen Kellerausbauten. Und dabei habe ich eins gelernt: Ein gutes Weinregal ist kein Prestigeobjekt. Es ist ein stiller, treuer Diener, der deinen Wein schützt und ihm beim Reifen hilft.
Inhaltsverzeichnis
- Bevor du die Säge anwirfst: Warum die richtige Lagerung alles ist
- Das richtige Material: Eine Entscheidung mit Weitblick (und für den Geldbeutel)
- Planung und Konstruktion: So wird’s bombenfest
- Dein erstes Projekt: Ein kleines 12-Flaschen-Regal
- Ach ja, die Klassiker: Drei Fehler, die du locker vermeiden kannst
- Der Bau: Tipps und Tricks aus der Werkstatt
- Die Oberfläche: Was dein Wein wirklich riechen will
- Ein letztes Wort zur Sicherheit
- Bildergalerie
Leider sehe ich oft gut gemeinte, aber schlecht gemachte Versuche. Regale, die durchhängen, wackeln oder aus dem falschen Holz für einen feuchten Keller gebaut sind. Der absolute Albtraum war der Anruf eines Kunden: Sein komplettes Regal war von der Wand gekracht. Mitten in der Nacht. Ein lauter Knall, gefolgt vom Geräusch zerberstender Flaschen und dem Duft von 150 Litern Wein, die im Estrich versickerten. Ein irrsinnig teurer Schaden, der so leicht hätte vermieden werden können.
Dieser Guide ist für alle, die es richtig machen wollen. Wir schrauben nicht nur ein paar Bretter zusammen, wir denken wie ein Handwerker. Es geht um das richtige Holz, die Physik der Weinlagerung und die Kniffe, die ein Regal wirklich stabil machen. Das ist kein schneller DIY-Hack, sondern solides Handwerk, das am Ende richtig stolz macht.

Bevor du die Säge anwirfst: Warum die richtige Lagerung alles ist
Moment mal! Bevor wir ans Holz gehen, müssen wir kurz verstehen, warum wir das alles tun. Wein ist lebendig und verändert sich ständig. Unsere Aufgabe ist es, ihm dafür die perfekten Bedingungen zu schaffen. Und er hat vier Erzfeinde: falsche Temperatur, schwankende Luftfeuchte, Licht und Erschütterungen.
Temperatur und Feuchtigkeit: Die ideale Temperatur liegt konstant zwischen 10 und 14 Grad. Ist es wärmer, reift der Wein zu schnell und schmeckt „gekocht“. Noch schlimmer sind aber Schwankungen! Dadurch „atmet“ die Flasche Luft durch den Korken, und der Wein oxidiert. Genauso wichtig ist die Luftfeuchtigkeit von 60-75 %. Ist die Luft zu trocken, schrumpft der Korken und wird undicht. Ist sie zu feucht, schimmelt das Etikett. Darum ist die liegende Lagerung so genial: Der Wein hält den Korken von innen feucht, die Kellerluft von außen.
Licht und Erschütterung: UV-Licht kann Wein ruinieren und ihm einen fiesen „Lichtgeschmack“ verpassen. Ein Weinregal gehört also nie ins direkte Sonnenlicht. Auch ständige Vibrationen, zum Beispiel neben der Waschmaschine, sind Gift für den Wein, da sie das Depot aufwirbeln und die Reifungsprozesse stören.

Kleiner Quick-Win für heute: Noch nicht bereit zum Bauen? Dann mach das: Such deine beste Flasche Wein. Steht sie in der Küche neben dem Herd oder im sonnigen Wohnzimmer? Dann bring sie sofort in den kühlsten, dunkelsten und ruhigsten Raum der Wohnung. Das ist schon die halbe Miete!
Das richtige Material: Eine Entscheidung mit Weitblick (und für den Geldbeutel)
Die Materialwahl entscheidet über Optik, Stabilität und Langlebigkeit. Und ganz ehrlich, auch über den Preis. Hier meine Einschätzung aus der Praxis:
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Eiche (Massivholz): Das ist die Königsklasse. Extrem stabil, unempfindlich gegen Feuchtigkeit und sieht einfach top aus. Der Nachteil? Der Preis. Rechne hier mit dem Zwei- bis Dreifachen im Vergleich zu Kiefer. Wichtig: Nur Edelstahlschrauben verwenden, sonst gibt es hässliche schwarze Flecken durch die Gerbsäure im Holz!
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Kiefer/Fichte (Massivholz): Die Budget-Option. Leicht zu bearbeiten und super für den Einstieg. Aber Vorsicht: Das Holz ist weich und bekommt schnell Dellen. Das größte Manko ist das Harz. In einem wärmeren Raum kann es passieren, dass Harztropfen austreten. Ich hatte mal einen Kunden, dem ist das Harz auf seine teuren Etiketten getropft – eine klebrige Sauerei, die man leicht vermeiden kann. Im kühlen Keller aber meist unproblematisch.
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Multiplex (Birke): Mein absoluter Favorit und die pragmatische Wahl. Das sind kreuzweise verleimte Holzfurniere, was die Platten extrem biegefest und formstabil macht. Sieht modern aus und verzieht sich nicht. Für den Keller solltest du „wasserfest verleimte“ Platten (Kürzel: BFU 100) nehmen. Die Qualität im Holzfachhandel ist oft besser als im Baumarkt, die paar Euro mehr lohnen sich. Achte auch auf die Emissionsklasse E1, damit keine Chemie ausdünstet.
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MDF-Platten: Nur ein Wort: Finger weg! Jedenfalls für den Keller. MDF saugt Feuchtigkeit auf wie ein Schwamm, quillt auf und verliert jede Stabilität. Im trockenen Wohnbereich lackiert vielleicht okay, aber es hat einfach nicht die Seele und Robustheit von Holz.

Planung und Konstruktion: So wird’s bombenfest
Jetzt wird’s ernst. Ein volles Weinregal ist richtig schwer. Eine Flasche wiegt ca. 1,3 kg. Bei 100 Flaschen sind das 130 kg, plus das Regal selbst. Da kommen schnell 200 kg zusammen, die sicher getragen werden müssen.
Die wichtigste Regel gegen durchhängende Böden: Die Stützweite! Bei einer 19 mm starken Platte aus Massivholz oder Multiplex sollten die senkrechten Stützen nicht weiter als 60-70 cm auseinander sein. Sonst bekommen die Böden mit der Zeit einen Bauch. Bei Fächern hat sich ein Innenmaß von 10 x 10 cm bewährt, da passen auch die dickbauchigen Burgunder- oder Champagnerflaschen rein. Die Tiefe sollte mindestens 30 cm betragen, damit die Flasche sicher liegt.
Achtung Wandbefestigung! Jedes Regal, das höher als breit ist, MUSS an der Wand befestigt werden, sonst besteht Kippgefahr. Bei einer massiven Betonwand nimmst du Schwerlastdübel (z. B. 10 x 120 mm). Bei einer Gipskartonwand wird’s heikel. Du musst unbedingt die Ständer der Unterkonstruktion finden (mit einem Ortungsgerät) und dort hineinschrauben. Im Zweifel: Hol dir einen Profi. Hier zu sparen ist lebensgefährlich.

Dein erstes Projekt: Ein kleines 12-Flaschen-Regal
Bist du bereit, es einfach mal zu probieren? Hier ist ein super simples Anfängerprojekt, das du an einem Samstagnachmittag schaffen kannst.
Einkaufsliste (ca. 50-70 € im Baumarkt):
- 1 x Multiplex-Platte Birke (19 mm stark), ca. 120 x 60 cm. Lass sie dir am besten gleich im Baumarkt zuschneiden!
- 1 Pckg. Spax-Schrauben (z. B. 4 x 40 mm)
- 1 Flasche wasserfester Holzleim (z. B. Ponal Wasserfest D3)
- Ein Bogen Schleifpapier (120er Körnung)
Zuschnittplan für ein einfaches Gitterregal:
- 2 x Seitenteile: 30 cm tief, 45 cm hoch
- 4 x Regalböden: 30 cm tief, 40 cm breit
Das ergibt ein kleines, stabiles Regal mit drei Fächern für je vier Flaschen. Ein perfektes Starterprojekt, um ein Gefühl für das Material zu bekommen!
Ach ja, die Klassiker: Drei Fehler, die du locker vermeiden kannst
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Regal biegt durch: Du hast die Stützweite ignoriert. Die Lösung ist einfach: Plane mehr senkrechte Stützen ein, idealerweise alle 60 cm.
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Holz reißt beim Schrauben: Besonders bei Hartholz oder an den Kanten passiert das schnell. Die Lösung: Immer vorbohren! Der Bohrer sollte etwas dünner sein als der Schraubenkern.
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Regal wackelt seitlich: Das ist der häufigste Fehler. Die Lösung und das Geheimnis fast aller stabilen Möbel: Eine dünne Rückwand (z. B. 3 mm Sperrholz), die fest aufgeschraubt wird. Sie verhindert, dass das Regal seitlich scheren kann und macht es unglaublich stabil.

Der Bau: Tipps und Tricks aus der Werkstatt
Gutes Werkzeug macht die Arbeit leichter und das Ergebnis besser. Eine Handkreissäge mit Führungsschiene ist top für gerade Schnitte. Zum Verbinden sind Holzleim und Schrauben unschlagbar. Eine Leimverbindung ist oft stabiler als das Holz selbst!
Mein Tipp: Erstelle dir eine Bohrschablone aus Pappe, damit alle Löcher exakt an der gleichen Position sind. Das spart Zeit und Nerven. Und ganz wichtig: Schleife vor dem Zusammenbau alle Kanten leicht mit 120er Schleifpapier. Man nennt das „Kanten brechen“. Das sieht nicht nur professioneller aus, sondern verhindert auch, dass Holz splittert.
Beim Zusammenbau: Leim auftragen, Teile zusammenfügen und dann verschrauben. Überschüssigen Leim sofort mit einem feuchten Lappen abwischen. Getrockneter Leim ist ein Albtraum zu entfernen und stört bei der Oberflächenbehandlung.
Die Oberfläche: Was dein Wein wirklich riechen will
Im Keller gilt: Weniger ist mehr. Am besten lässt du resistentes Holz wie Eiche einfach unbehandelt. Wenn du einen Schutz möchtest, nimm natürliche, geruchsarme Öle wie Leinölfirnis oder Hartwachsöl. Trage es dünn auf und – ganz wichtig – lass es wochenlang gut auslüften, bevor der Wein einzieht. Glaub mir, du willst keinen Lackgeruch in deinem Wein. Im Wohnbereich sind wasserbasierte Lacke eine gute, geruchsarme Option.

Ein letztes Wort zur Sicherheit
Ich kann es nicht oft genug sagen: Deine Sicherheit hat oberste Priorität. Trage beim Sägen und Bohren immer eine Schutzbrille. Überprüfe die Tragfähigkeit deiner Wände, besonders im Altbau. Die paar Euro für die Beratung durch einen Handwerker sind gut investiertes Geld im Vergleich zum Wert einer Weinsammlung.
Ein selbstgebautes Weinregal ist ein fantastisches Projekt. Es verbindet Handwerk mit Genuss. Und wenn du nach getaner Arbeit die erste Flasche aus deinem eigenen, stabilen und sicheren Regal nimmst – das ist ein unbezahlbares Gefühl. Darauf kannst du wirklich stolz sein. Ich wünsche dir viel Erfolg und Freude dabei!
Bildergalerie


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Welches Holz für einen feuchten Keller?
Wenn Ihr Regal in einem echten, feuchten Keller stehen soll, ist die Holzauswahl entscheidend. Gewöhnliches Kiefernholz kann schimmeln oder sich verziehen. Setzen Sie stattdessen auf Hölzer mit natürlicher Resistenz gegen Feuchtigkeit und Fäulnis. Rotes Zedernholz (Red Cedar) ist eine exzellente, wenn auch teurere Wahl – es ist nicht nur resistent, sondern verströmt auch einen angenehmen Duft. Eine gute Alternative ist Eichenholz, das aufgrund seiner Dichte und Gerbsäure ebenfalls sehr widerstandsfähig ist.



Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
Der letzte Schliff entscheidet über die Optik und Langlebigkeit. Für ein professionelles Finish:
- Schleifen: Beginnen Sie mit 80er Körnung, um Unebenheiten zu beseitigen, arbeiten Sie sich über 120er zu 220er Körnung für eine seidenglatte Oberfläche hoch.
- Entstauben: Nach dem Schleifen ist das Holz voller Staub. Saugen Sie es gründlich ab und wischen Sie mit einem leicht feuchten Tuch nach.
- Ölen: Statt Lack, der absplittern kann, verwenden Sie ein Hartwachs-Öl (z.B. von Osmo oder Rubio Monocoat). Es dringt tief ein, schützt von innen und lässt das Holz atmen.



Eine Standard-Weinflasche (750 ml) wiegt etwa 1,3 kg. Ein volles Regal mit 100 Flaschen trägt also 130 kg – plus das Eigengewicht des Holzes!
Diese einfache Rechnung verdeutlicht, warum Stabilität alles ist. Berücksichtigen Sie dieses Gesamtgewicht unbedingt bei der Wahl Ihrer Dübel und Schrauben. Eine Verankerung in der Wand muss für mindestens das doppelte erwartete Gewicht ausgelegt sein, um eine Sicherheitsmarge zu haben.


Unterschätzen Sie nie das Gewicht: Eine einzelne Flasche Wein scheint leicht. Aber multiplizieren Sie das mit 50 oder 100 – plötzlich sprechen wir von einer Last, die mit einem schweren Möbelstück vergleichbar ist. Verankern Sie Ihr Regal immer in tragenden Wandelementen (Ständerwerk, Mauerwerk), niemals nur in der Gipskartonplatte. Spezialdübel wie die Fischer DuoPower sind hier oft die Rettung.



Passen da auch Champagnerflaschen rein?
Eine häufige Falle! Die meisten Anleitungen orientieren sich an der schlanken Bordeaux- oder Burgunderflasche. Doch Champagner, Prosecco oder bestimmte Rieslingflaschen haben einen deutlich größeren Bauch. Messen Sie vor dem Bohren Ihre Lieblingsflaschen aus! Ein Standardloch hat oft 85-90 mm Durchmesser. Für Schaumweine benötigen Sie eher 100-110 mm. Planen Sie am besten einige größere Fächer gezielt mit ein.


Ihr Weinregal muss nicht im Verborgenen stehen. Mit dem richtigen Design wird es zum Hingucker im Wohnbereich.
- Nischen nutzen: Ein ungenutzter Alkoven oder der Raum unter einer Treppe ist der perfekte Ort für ein maßgefertigtes Regal.
- Möbel integrieren: Bauen Sie das Regal als Teil eines Sideboards oder einer Kücheninsel. Das schafft einen harmonischen Look.
- Materialmix wagen: Kombinieren Sie warmes Holz mit kühlem Metall oder Schieferplatten für einen modernen Akzent.



Holzöl: Dringt in das Holz ein, feuert die Maserung an und erhält die natürliche Haptik. Es schützt von innen und lässt das Holz atmen. Ideal für ein mattes, natürliches Finish. Marken wie Osmo sind hier der Goldstandard.
Lack: Bildet eine harte, versiegelnde Schicht auf dem Holz. Bietet hohen Schutz vor Kratzern und Flüssigkeiten, wirkt aber oft künstlicher und kann bei Beschädigung nur schwer repariert werden.
Für ein Weinregal, das „leben“ darf, ist Öl meist die schönere und authentischere Wahl.


- Schnelle Identifizierung jeder Flasche ohne sie zu bewegen.
- Weniger Erschütterung und Störung für die ruhenden Weine.
- Eine moderne, galerieähnliche Präsentation der Etiketten.
Das Geheimnis? Ein „Label-Forward“-Design. Statt die Flaschen in Löchern zu versenken, liegen sie auf Halterungen, die den Blick auf das Etikett freigeben. Inspiration finden Sie bei Systemen wie VintageView, die sich auch im Eigenbau mit Metallstiften oder Holzleisten nachbilden lassen.



Denken Sie über das Visuelle hinaus. Die Wahl des Holzes beeinflusst auch die Atmosphäre Ihres Weinkellers oder Ihrer Weinecke. Unbehandelte Eiche verströmt einen dezenten, edlen Duft, der an alte Weinfässer erinnert. Zedernholz bringt eine würzige Note mit, die Insekten fernhält. Vermeiden Sie jedoch stark harzende Hölzer wie Kiefer, wenn sie unbehandelt bleiben, da ihr intensiver Geruch auf Dauer unerwünscht sein kann.


Laut einer Studie der Universität Reims kann UV-Licht in nur wenigen Wochen zu „Lichtgeschmack“ führen – einem unerwünschten Aroma, das an gekochten Kohl erinnert.
Das unterstreicht, warum ein Weinregal niemals direktem Sonnenlicht ausgesetzt sein sollte. Selbst indirektes, helles Tageslicht kann über Monate hinweg schaden. Ein dunkler, kühler Ort ist keine ästhetische Vorliebe, sondern eine technische Notwendigkeit für den Schutz Ihres Weins.



Paletten-Upcycling – mit Vorsicht!
Der rustikale Look von Palettenholz ist verlockend und budgetfreundlich. Aber Vorsicht ist geboten, bevor Sie Wein darauf lagern.
- Die Kennzeichnung ist entscheidend: Suchen Sie nach dem Stempel „HT“. Er bedeutet, dass die Palette hitzebehandelt und sicher ist.
- Vermeiden Sie „MB“: Dieser Stempel steht für Methylbromid, eine hochgiftige Chemikalie, die zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt wird. Solche Paletten haben in der Nähe von Lebensmitteln nichts zu suchen!


Wie verbinde ich die Holzteile am stabilsten?
Für ein wirklich wackelfreies Regal ist die Verbindungstechnik entscheidend. Während einfaches Verschrauben funktioniert, gibt es bessere Methoden. Sogenannte „Pocket Holes“, die mit einer speziellen Lehre wie dem Kreg Jig gebohrt werden, schaffen unglaublich starke, verdeckte Verbindungen. Für die absolute Meisterklasse sorgt eine klassische Holzverbindung wie Schlitz und Zapfen. In jedem Fall ist ein hochwertiger Holzleim (z.B. Ponal Express) unerlässlich – die Schraube presst, der Leim hält!



Profi-Tipp gegen Risse: Immer vorbohren! Besonders bei harten Hölzern oder Verschraubungen nahe am Rand verhindert das Vorbohren, dass das Holz splittert. Der Vorbohrer sollte dabei immer einen etwas geringeren Durchmesser haben als der Kern der Schraube (der Teil ohne Gewinde). Das sorgt für maximalen Halt, ohne das Material zu sprengen.


„Der schlimmste Feind des Weins, nach dem Finanzbeamten, ist die Luft.“ – zugeschrieben dem französischen Önologen Émile Peynaud
Dieses Zitat bringt es auf den Punkt. Ein gutes Weinregal tut mehr, als nur Flaschen zu halten. Durch die liegende Lagerung hält der Wein den Korken feucht und elastisch, was das Eindringen von schädlichem Sauerstoff verhindert. Jede Erschütterung, jedes Wackeln stört dieses empfindliche Gleichgewicht.



Neben Säge und Akkuschrauber gibt es ein paar Werkzeuge, die Ihr Projekt auf das nächste Level heben:
- Forstnerbohrer: Anstelle eines normalen Holzbohrers schneidet dieser Bohrer extrem saubere, ausrissfreie und maßhaltige Löcher – perfekt für die Flaschenhälse.
- Japanische Zugsäge (Dozuki oder Ryoba): Ermöglicht unglaublich feine und präzise Schnitte mit minimalem Kraftaufwand.
- Winkel und Anschlagwinkel: Unerlässlich, um sicherzustellen, dass jeder Schnitt und jede Verbindung exakt 90 Grad hat.


Nadelholz (z.B. Kiefer, Fichte): Günstig, leicht und einfach zu bearbeiten. Der Nachteil: Es ist weich und bekommt schnell Dellen. Für ein langlebiges Regal muss es sorgfältig geschliffen und mit Öl oder Lack geschützt werden.
Laubholz (z.B. Eiche, Buche, Nussbaum): Deutlich teurer, aber auch härter, dichter und viel widerstandsfähiger. Eiche ist der Klassiker für Weinregale – sie ist extrem stabil und strahlt eine zeitlose Wertigkeit aus.
Die Wahl ist eine Frage des Budgets und des Anspruchs. Für ein „Regal für die Ewigkeit“ ist Laubholz die klare Empfehlung.



Machen Sie Ihr Regal zu einem Unikat. Eine kleine persönliche Note verwandelt ein einfaches Möbelstück in ein Erbstück. Gravieren Sie mit einem Dremel oder einem Lötkolben ein besonderes Datum, Ihre Initialen oder das Logo Ihres „Château de Garage“ dezent in eine Seite. Alternativ können Sie einzelne Fächer mit einer anderen Beize oder Farbe akzentuieren, um bestimmte Weine hervorzuheben.


Der Forest Stewardship Council (FSC) ist eine globale Non-Profit-Organisation, die sich für eine ökologisch und sozial verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung einsetzt.
Achten Sie beim Holzkauf auf das FSC-Siegel. Es garantiert, dass Ihr Holz aus Wäldern stammt, die nachhaltig bewirtschaftet werden. So bauen Sie nicht nur ein schönes Regal, sondern treffen auch eine bewusste Entscheidung für die Umwelt.



Ein häufiger Denkfehler ist die Annahme, dass der Flaschenboden tiefer liegen muss als der Hals. Tatsächlich ist eine perfekt waagerechte Lagerung ideal. Eine leichte Neigung mit dem Hals nach unten ist ebenfalls akzeptabel, aber eine Neigung mit dem Hals nach oben ist problematisch: Der Korken trocknet aus, Luft dringt ein und der Wein oxidiert. Nutzen Sie eine Wasserwaage für jedes einzelne Brett!


Denken Sie über das Regal hinaus und schaffen Sie eine komplette Weinecke. Planen Sie eine breitere obere Ablagefläche oder eine kleine integrierte Theke mit ein. Hier finden die wichtigsten Accessoires ihren Platz:
- Ein hochwertiges Kellnermesser (z.B. von Laguiole).
- Ein oder zwei Ihrer Lieblingsgläser (wie die von Zalto oder Riedel).
- Ein Dekanter für junge, kräftige Rotweine.
- Ein Notizbuch zur Verkostung.



- Ihre Sammlung wird mit Sicherheit wachsen.
- Sie können es bei einem Umzug leichter transportieren.
- Sie können verschiedene Holzarten oder Stile kombinieren.
Die Lösung? Bauen Sie modular! Statt eines riesigen Regals entwerfen Sie stapelbare oder anreihbare Würfel oder Elemente. Beginnen Sie mit zwei oder drei Modulen und erweitern Sie Ihr System nach Bedarf. Das ist flexibel und passt sich Ihrem Leben an.


Schrauben: Schnell, stark und einfach, besonders mit modernen Konstruktionsschrauben (z.B. von SPAX). Sie ziehen die Holzteile fest zusammen und sind ideal für Anfänger. Der Nachteil ist die sichtbare Schraubverbindung.
Holzdübel: Schaffen eine unsichtbare, elegante Verbindung und gelten als klassische Handwerkskunst. Sie erfordern jedoch präzises Bohren, damit die Teile perfekt passen. Die Festigkeit ist hoch, aber die Klemmkraft geringer als bei Schrauben.
Für die beste Stabilität kombinieren Profis oft beides: Leim, Dübel zur Ausrichtung und Schrauben (oft verdeckt) für den Anpressdruck.



Beleuchtung kann ein Weinregal dramatisch in Szene setzen, aber das falsche Licht kann dem Wein schaden. Verwenden Sie niemals Leuchtstoffröhren, da diese viel UV-Strahlung abgeben. Die beste Wahl sind LED-Strips oder -Spots mit warmer Farbtemperatur (unter 3000 Kelvin). Sie erzeugen kaum Wärme und kein UV-Licht. Richten Sie das Licht indirekt auf das Regal, um die Flaschen sanft zu illuminieren, anstatt sie direkt anzustrahlen.


Staub ist nicht nur unschön, er kann auf Dauer auch die Etiketten angreifen. Die Reinigung eines vollen Weinregals ist heikel. Verwenden Sie am besten einen Staubsauger mit einer weichen Bürstendüse, um den Staub vorsichtig zu entfernen, ohne die Flaschen zu bewegen. Für die Holzoberflächen genügt ein trockenes Mikrofasertuch. Vermeiden Sie unbedingt feuchte Tücher oder Reinigungsmittel, die die Etiketten beschädigen oder das Holzklima beeinflussen könnten.

Manchmal sind die einfachsten Lösungen die besten. Alte Weinkisten aus Holz, die man oft günstig bei Winzern oder Weinhändlern bekommt, sind von Natur aus für die Weinlagerung gemacht. Stapeln Sie sie einfach zu einem rustikalen, modularen Regal. Achten Sie darauf, die Kisten untereinander zu verschrauben, um die Stabilität des Turms zu gewährleisten. Das ist schnell, authentisch und erzählt eine Geschichte.


