Dein Brautstrauß: Insider-Wissen aus der Werkstatt (mit ehrlichen Preisen!)
Ein Wort aus der Werkstatt, bevor wir loslegen
Hallo! Schön, dass du hier bist. Mein Name? Ach, der ist gar nicht so wichtig. Wichtig ist, was ich tue. Seit einer gefühlten Ewigkeit bin ich Floristmeister und habe in meiner Werkstatt schon so viele Brautsträuße gebunden, dass ich sie gar nicht mehr zählen kann. Ich habe die Hände von Bräuten gesehen, die vor Glück gezittert haben. Und die stolzen Augen von Vätern, die ihre Töchter zum Altar begleiten. Blumen sind eben nicht nur Deko. Sie sind ein Teil dieser ganz großen Momente. Sie tragen Emotionen.
Inhaltsverzeichnis
- Ein Wort aus der Werkstatt, bevor wir loslegen
- Teil 1: Tacheles reden – Was steckt wirklich im Preis eines Brautstraußes?
- Teil 2: Das Handwerk – Techniken, die den Unterschied machen
- Teil 3: Für Selbermacher – Ein ehrlicher Leitfaden
- Teil 4: Wissen für Neugierige – Von Diven und Traditionen
- Teil 5: Sicherheit geht vor – Was jeder wissen muss
- Und nach dem großen Tag? So bleibt die Erinnerung frisch
- Ein Wort zum Schluss
- Bildergalerie
Ganz ehrlich? Viele Paare, die zu mir kommen, zucken erst mal bei den Preisen zusammen. Das kann ich total verstehen. Man sieht einen Strauß und denkt sich: „Das sind doch nur ein paar Blümchen.“ Aber dahinter steckt so viel mehr. Es ist echtes Handwerk, genaue Planung und Wissen, das über Jahre gewachsen ist. Die erste Lektion für meine Lehrlinge ist immer die gleiche: Respekt vor der Blume und Respekt vor dem Anlass.

Dieser Text hier soll kein Verkaufsgespräch sein. Ich möchte dir einen ehrlichen Einblick geben, was einen professionellen Brautstrauß ausmacht und warum er seinen Preis hat. Und falls du überlegst, ihn selbst zu binden, bekommst du hier auch realistische Tipps. Betrachte es als einen Austausch von Wissen – von einem Profi, der seine Arbeit liebt, für dich.
Teil 1: Tacheles reden – Was steckt wirklich im Preis eines Brautstraußes?
Reden wir offen über Geld, ja? Ein professioneller Brautstrauß ist eine Investition, und der Preis entsteht nicht aus einer Laune heraus. Er setzt sich aus vielen kleinen und großen Posten zusammen. Wenn du das verstehst, siehst du den Strauß danach mit ganz anderen Augen.
Die Blumen: Qualität ist nicht verhandelbar
Der größte Batzen sind natürlich die Blumen selbst. Aber Blume ist nicht gleich Blume. Wir Profis kaufen nicht im Supermarkt um die Ecke. Unsere Ware beziehen wir vom Großmarkt, oft direkt von der Versteigerung in den Niederlanden oder – was mir am liebsten ist – von regionalen Gärtnern, die ich persönlich kenne. Dort gibt es knallharte Qualitätsstufen. Eine Rose der Güteklasse A1 hat einen langen, kerzengeraden Stiel und eine perfekte Blüte. Die hält locker doppelt so lange wie B-Ware, kostet aber natürlich auch mehr.

Übrigens planen wir immer mit einem Puffer. Wenn ich 10 Rosen für deinen Strauß brauche, bestelle ich vielleicht 13. Eine könnte beim Transport einen Knacks bekommen, eine andere öffnet sich nicht so schön wie erhofft. Dieses Risiko muss einkalkuliert werden. Ganz zu schweigen von der Saison! Stell dir eine Pfingstrose im tiefsten Dezember vor. Die muss aus Neuseeland eingeflogen werden und kostet pro Stiel vielleicht 15 €. Im Juni kommt sie vom Feld um die Ecke und kostet 3 €. DAS ist der Unterschied, über den wir hier reden.
Gut zu wissen: Die ehrliche Preisspanne
Damit du eine Vorstellung bekommst: Ein einfacher, aber professionell gebundener saisonaler Strauß startet oft bei ca. 80 € bis 120 €. Für aufwändigere Sträuße mit Premium-Blumen wie den besagten Pfingstrosen, edlen Orchideen oder einem komplexen Wasserfall-Design musst du eher mit 180 € bis 300 € oder sogar mehr rechnen. Das ist kein Wucher, das ist der faire Preis für Qualität und Handarbeit.

Die Arbeitszeit: Viel mehr als nur „ein bisschen binden“
Die Zeit, in der der Strauß gebunden wird, ist nur die Spitze des Eisbergs. Ein Brautstrauß-Projekt beginnt viel früher:
- Das Beratungsgespräch: Das dauert oft eine Stunde, manchmal länger. Ich muss deine Wünsche verstehen, den Stil deines Kleides, die Location, deine Lieblingsfarben. Das ist Psychologie und Planung in einem.
- Planung & Bestellung: Danach erstelle ich ein Konzept, wähle passende Blumen und Grünsorten aus, prüfe die Verfügbarkeit und bestelle alles punktgenau, damit es superfrisch hier ankommt.
- Die Vorbereitung (Konditionieren): Einer der wichtigsten Schritte überhaupt! Jede einzelne Blume wird ausgepackt, von unteren Blättern befreit und frisch angeschnitten. Dann kommt alles für mehrere Stunden in spezielles Wasser mit Nährlösung. Das dauert locker ein bis zwei Stunden und ist das A und O für die Haltbarkeit.
- Das Binden: Die eigentliche kreative Arbeit. Ein komplexer Strauß kann zwei bis drei Stunden reine Bindezeit fressen. Jeder Stiel wird platziert, gedreht, fixiert.
- Das Finish: Stiele kürzen, mit hochwertigem Seidenband umwickeln, Nadeln setzen und die sichere Verpackung für den Transport.
Zack, da sind schnell 5 bis 8 Stunden Arbeit weg. Und diese Stunden eines ausgebildeten Handwerkers müssen natürlich bezahlt werden.

Kleiner Tipp fürs Beratungsgespräch: Damit du nichts vergisst, nimm dir eine kleine Checkliste mit. Frag zum Beispiel: „Welche Blumen sind in meiner Hochzeitswoche saisonal und daher vielleicht günstiger?“, „Zeigen Sie mir mal ein paar Beispiele für Sträuße in meinem Stil?“ und „Wie pflege ich den Strauß am Hochzeitstag am besten?“.
Der ganze „Kleinkram“: Material und Nebenkosten
Und dann kommt noch all das Zeug dazu, das man nicht sofort sieht: spezieller Blumendraht, florales Klebeband, hochwertige Seiden- oder Samtbänder (kein billiges Plastikzeug!), Perlen, Nadeln, eventuell ein Brautstraußhalter… Ach ja, und die Kühlzelle, die rund um die Uhr läuft, verbraucht auch Strom. Das alles fließt in die Kalkulation mit ein.
Teil 2: Das Handwerk – Techniken, die den Unterschied machen
Einen Strauß zu binden, ist eine Kunst für sich. Es gibt Techniken, die wir in der Ausbildung ewig üben, damit am Ende alles stabil ist, toll aussieht und vor allem hält. Die zwei grundlegenden Methoden sind das Binden in der Spirale und das Stecken im Halter.

Die Königsdisziplin: Spiralgebunden und locker-luftig
Ein spiralgebundener Strauß ist der absolute Klassiker. Hier werden die Stiele schräg angelegt, sodass sie sich unter der Hand kreuzen und eine stabile Spirale bilden. Klingt simpel, erfordert aber brutal viel Übung. Der riesige Vorteil: Die Blumen haben Platz, können super Wasser ziehen und der Strauß wirkt wunderbar locker und natürlich.
Achtung, typischer Anfängerfehler: Viele Leute nehmen eine Schere zum Kürzen der Stiele. Eine Schere quetscht aber die Leitungsbahnen der Blumen, durch die sie Wasser saugen. Ein absolutes No-Go! Wir Profis nehmen immer ein extrem scharfes Messer für einen sauberen, glatten Schnitt.
Die sichere Bank: Der Brautstraußhalter
Für manche Formen, wie den tropfenförmigen Wasserfallstrauß, ist ein Halter unverzichtbar. Das ist im Grunde ein Griff mit einer Kugel aus grünem Nasssteckschaum. Der Schaum wird vorher in Wasser mit Frischhaltemittel getränkt, und die Blumen werden dann kurz geschnitten und reingesteckt.
Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Blumen sind permanent mit Wasser versorgt, ideal für heiße Sommertage oder für durstige Diven wie Hortensien. Der Nachteil? Der Strauß wirkt oft etwas starrer und der Plastikgriff muss gut kaschiert werden. Hier ist Präzision gefragt. Ich hatte mal einen Lehrling, der den Halter nicht lange genug gewässert hat. Mitten in der Trauung ließen die Blumen die Köpfe hängen… eine absolute Katastrophe, aus der wir alle gelernt haben. Man muss den Schaum von selbst untergehen lassen, niemals unter Wasser drücken!

Teil 3: Für Selbermacher – Ein ehrlicher Leitfaden
Ich habe riesigen Respekt vor jedem, der seinen Brautstrauß selbst binden möchte. Das ist ein unglaublich persönliches Projekt. Aber sei bitte ehrlich zu dir selbst: Es ist eine riesige Verantwortung an einem sehr, sehr wichtigen Tag. Überleg dir gut, ob du dir diesen zusätzlichen Stress wirklich zumuten willst.
Wann ist Selbermachen eine gute Idee?
- Bei einer sehr lockeren Garten- oder Boho-Hochzeit.
- Wenn du einen einfachen Wiesenblumen-Look anstrebst.
- Wenn du schon ein bisschen Erfahrung mit Blumen hast.
- Wenn du am Tag vorher jemanden hast, der dir hilft.
- Wenn du damit leben kannst, dass es nicht 100 % perfekt wird.
Wann solltest du es lieber lassen?
- Bei einer großen, formellen Feier.
- Wenn du einen komplexen Strauß im Kopf hast (z.B. Wasserfall).
- Wenn du keine Zeit und keinen kühlen Raum für die Vorbereitung hast.
- Wenn du am Tag vor der Hochzeit eh schon am Rande des Nervenzusammenbruchs stehst.
Glaub mir, ich hatte schon eine Braut am Morgen ihrer Hochzeit weinend am Telefon, weil ihr selbstgebundener Strauß über Nacht zerfallen war. Diesen Stress wünsche ich niemandem.

Dein Einkaufszettel für die DIY-Mission
Wenn du es wagst, brauchst du gutes Material. Hier zu sparen ist der falsche Weg.
- Blumen: Kauf auf dem Wochenmarkt oder direkt beim Gärtner. Die Qualität ist oft besser. Kauf etwa 30 % mehr, als du denkst zu brauchen (für Verschnitt und Pannen).
- Tolle Budget-Freunde: Nelken (gibt’s in genialen Farben!), Chrysanthemen (Santini), Schleierkraut und viel Grün wie Eukalyptus. Damit kriegst du richtig viel Volumen für dein Geld!
- Werkzeug: Ein sehr scharfes Messer (kein stumpfes Küchenmesser!), eine Gartenschere, Bindebast oder festen Draht.
- Finish: Ein schönes Stoffband (ca. 2 Meter lang, 3-5 cm breit), Stecknadeln mit Perlenkopf.
- Woher nehmen? Speziellen Floristikbedarf wie Draht oder Halter findest du im Bastelbedarf, in größeren Gartencentern oder einfach online.
Ein Quick-Win zum Üben: Der Anstecker für den Bräutigam
Bevor du dich an den riesigen Strauß wagst, versuch dich doch mal am Anstecker. Das ist ein perfektes kleines Übungsobjekt! Nimm eine kleine, robuste Blüte (z.B. eine Röschenknospe oder eine Nelke), etwas Grün (ein Zweig Eukalyptus) und ein kleines Stück Schleierkraut. Wickle die Stiele ganz eng mit grünem Floristen-Klebeband zusammen und kürze sie. Dann noch ein kleines Stück vom Stoffband des Brautstraußes drumherum wickeln – fertig! Ein schnelles Erfolgserlebnis, das Mut macht.

Praktischer Tipp für den großen Tag: Stell eine schmale, hohe Vase mit zwei Fingern Wasser an deinen Platz bei der Feier. In den Tanzpausen oder während des Essens kann der Strauß dort kurz verschnaufen und bleibt länger frisch. Simpel, aber effektiv!
Teil 4: Wissen für Neugierige – Von Diven und Traditionen
Blumen sind nicht nur Blumen. Sie haben Charakter und sind von Kultur geprägt.
Umgang mit „Diven“: Diese Blumen brauchen extra Aufmerksamkeit
Nicht jede Blume ist pflegeleicht. Einige sind wahre Diven und erfordern Spezialwissen. Hier sind ein paar Kandidaten:
- Hortensien: Man könnte sie auch „die Säuferinnen“ nennen. Sie sehen toll aus, brauchen aber Unmengen an Wasser. Fällt der Wasserdruck im Stiel, welken sie sofort. Der Profi-Trick ist, den ganzen Kopf manchmal kurz unter Wasser zu tauchen. Für einen DIY-Strauß ohne Wasserversorgung ist das Risiko ehrlich gesagt hoch.
- Mohn (Papaver): Wunderschön, aber extrem kurzlebig. Die Schnittstelle muss sofort nach dem Schneiden für 2-3 Sekunden über eine Flamme gehalten oder in kochendes Wasser getaucht werden. Das stoppt den Milchsaft und verhindert, dass die Leitungen verkleben. Eher was für Fortgeschrittene.
- Dahlien: Eine meiner Lieblingsblumen, aber ihre Haltbarkeit in der Vase ist begrenzt. Hier ist absolute Frische und perfektes Konditionieren entscheidend. Für eine Hochzeit reicht’s, aber man muss es wissen.
- Maiglöckchen: Der Duft ist ein Traum, aber die Verarbeitung ist eine Heidenarbeit. Jeder einzelne Stiel muss mit feuchter Watte und Draht vorbereitet werden.


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Regionale Eigenheiten: Ein Strauß ist auch ein Stück Heimat
Man glaubt es kaum, aber in Deutschland gibt es floristische Dialekte. Im Norden mag man es oft klar, modern und etwas herber, mit Gräsern, die an Dünen erinnern. Im Süden ist es oft traditioneller, der klassische, kompakte Biedermeierstrauß ist sehr gefragt. Im Westen, mit der Nähe zu den Niederlanden, ist man experimentierfreudiger, während man im Osten oft üppige, gartenähnliche Sträuße mit Dahlien und Rittersporn liebt. Natürlich ist das keine feste Regel, aber es zeigt, wie Kultur unsere Arbeit prägt.
Teil 5: Sicherheit geht vor – Was jeder wissen muss
Blumen sind Natur. Und die Natur kann auch ihre Tücken haben. Als Profi gehört es zu meiner Verantwortung, darüber aufzuklären.
Giftige Schönheiten im Strauß
Viele unserer schönsten Blumen sind giftig. Das ist meist kein Problem, solange man es weiß. Maiglöckchen, Fingerhut, Rittersporn oder die Christrose sind wunderschön, aber eben auch giftig. Wir Profis waschen uns danach die Hände und weisen die Braut darauf hin. Besonders wichtig, wenn Kinder bei der Feier sind: Der Strauß gehört nicht in Kinderhände und sollte auch nicht neben die Hochzeitstorte gelegt werden!

Das Thema Allergien
Nichts ist schlimmer als eine Braut, die am Altar eine Niesattacke bekommt. Stark duftende oder pollenreiche Blumen wie Lilien, Hyazinthen oder auch Kamille können für Allergiker zum Albtraum werden. Gute Alternativen sind Rosen, Orchideen oder Ranunkeln. Ein guter Florist fragt im Beratungsgespräch immer danach. Das ist ein echtes Zeichen von Professionalität.
Und nach dem großen Tag? So bleibt die Erinnerung frisch
Die Frage kommt fast immer: „Wie kann ich meinen Brautstrauß haltbar machen?“ Verständlich, denn er ist ja eine wunderschöne Erinnerung. Die einfachste Methode ist das klassische Trocknen: Häng den Strauß kopfüber an einem dunklen, trockenen und gut belüfteten Ort auf (z.B. auf dem Dachboden). Nach ein paar Wochen ist er trocken. Die Farben verändern sich dabei, aber der Charme bleibt.
Für wen das nichts ist: Es gibt auch Firmen, die sich auf die professionelle Konservierung von Brautsträußen spezialisiert haben. Das kostet zwar extra, aber dafür sehen die Blumen fast wie echt aus und werden oft in einem schicken Glaskasten arrangiert.

Ein Wort zum Schluss
Ein Brautstrauß ist so viel mehr als die Summe seiner Blüten. Er ist Handwerkskunst, ein Bekenntnis zur Qualität und ein treuer Begleiter an einem unvergesslichen Tag. Ob du diese Aufgabe einem Profi anvertraust oder dich selbst mit Liebe und Sorgfalt daran wagst, ist ganz allein deine Entscheidung. Ich hoffe, ich konnte dir mit meinem Wissen ein bisschen helfen, die richtige Wahl für dich zu treffen. Denn am Ende zählt nur eines: Dass du an deinem großen Tag überglücklich bist. Und wenn ein perfekter Strauß, der den ganzen Tag frisch bleibt, dazu beiträgt, dann habe ich meine Arbeit gut gemacht.
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Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)


Der Duft deines Brautstraußes wird zu einer der stärksten Erinnerungen an deinen Hochzeitstag. Jahre später kann der Geruch von Freesien, Pfingstrosen oder Eukalyptus dich augenblicklich in diesen Moment zurückversetzen. Wähle also nicht nur mit den Augen, sondern auch mit der Nase. Ein Hauch von Rosmarin für die Erinnerung oder Lavendel für die Ruhe kann eine unsichtbare, aber tief emotionale Ebene hinzufügen.



- Kühle Lagerung: Wenn der Strauß geliefert wird, bewahre ihn bis zur Abfahrt an einem kühlen, schattigen Ort auf – idealerweise im kühlsten Raum des Hauses, aber nicht im direkten Luftzug einer Klimaanlage.
- Wasserzufuhr: Die meisten professionellen Sträuße haben eine kleine Wasserquelle. Falls nicht, stelle die Stiele bis kurz vor dem Aufbruch in eine Vase mit frischem Wasser.
- Sprühnebel: Ein feiner Wassernebel aus einer Sprühflasche (z. B. von Avène oder Evian, die einen sehr feinen Nebel erzeugen) kann die Blütenblätter an einem heißen Tag erfrischen.




„Nach den Frauen sind die Blumen das Schönste, was Gott der Welt geschenkt hat.“ – Christian Dior



Wie halte ich den Strauß eigentlich richtig für die Fotos?
Ein häufiger Fehler aus Nervosität: Bräute halten den Strauß zu hoch, fast unter dem Kinn, was die Silhouette staucht. Die goldene Regel der Fotografen lautet: Halte ihn mit lockeren Armen auf Höhe deiner Hüftknochen, quasi vor dem Bauchnabel. So wirkt deine Taille schmaler, deine Haltung entspannter und das Kleid kommt voll zur Geltung. Neige die Blütenpracht leicht nach vorn zur Kamera, damit man den Strauß in seiner ganzen Schönheit sieht.




Seidenbänder: Sie flattern elegant im Wind und wirken luxuriös und zart. Handgefärbte Seidenbänder von Marken wie „Seidenband“ oder „Tine & Paul“ bieten eine unglaubliche Farbpalette und eine wunderschöne, leicht unperfekte Haptik.
Samtbänder: Perfekt für Herbst- oder Winterhochzeiten, verleihen sie dem Strauß eine tiefe, opulente Textur und satte Farbe. Sie bilden einen wunderbaren Kontrast zu zarten Blüten.
Die Wahl des Bandes sollte die Haptik des Kleides und den Stil der Hochzeit widerspiegeln.



Wussten Sie schon? Die Tradition des Brautstraußes geht auf die Renaissance zurück. Damals bestanden die Sträuße hauptsächlich aus stark duftenden Kräutern wie Rosmarin und Thymian, um böse Geister und Krankheiten abzuwehren.
Heute haben sich die Materialien geändert, aber die Geste bleibt: Der Strauß ist ein Symbol für Glück, Fruchtbarkeit und einen neuen Lebensabschnitt. Die duftenden Kräuter von damals sind heute oft eine subtile Ergänzung im Beiwerk und eine schöne Hommage an die Ursprünge dieser Tradition.




Eine persönliche Note verwandelt einen schönen Strauß in *deinen* Strauß. Wickle ein Stück Stoff vom Brautkleid deiner Mutter oder ein Stück Spitze vom Schleier deiner Großmutter um den Stiel. Eine andere wunderschöne Idee ist ein kleines Medaillon mit einem Foto einer geliebten Person, die nicht dabei sein kann. Es ist ein stiller, aber kraftvoller Weg, deine Geschichte und deine Familie in diesen Moment zu integrieren.



- Fokus auf die Blüten
- Leichter und bequemer zu tragen
- Oft budgetfreundlicher
Das Geheimnis? Ein minimalistischer Ansatz. Statt eines üppigen Bouquets kann ein kleiner, feiner Strauß aus einer einzigen, exquisiten Blumensorte (z. B. nur Maiglöckchen, wie bei Kate Middleton) oder eine Handvoll zarter Wiesenblumen eine unglaublich elegante und moderne Aussage treffen. Weniger ist manchmal so viel mehr.



Dein Strauß sollte die Form deines Kleides ergänzen, nicht mit ihr konkurrieren:
- A-Linie & Prinzessin: Hier passt ein klassischer, runder Biedermeierstrauß oder ein leicht fließender Kaskadenstrauß perfekt. Er unterstreicht die feminine Form, ohne zu überladen.
- Meerjungfrau & Fit-and-Flare: Ein asymmetrischer, etwas wilderer Strauß oder ein langer, schmaler Armstrauß (Pageant-Bouquet) betont die dramatische Silhouette.
- Boho & Empire: Locker gebundene Wiesenblumensträuße mit viel Grün und unterschiedlichen Texturen sind hier die ideale Wahl.




Ein häufiger Fehler: Ein zu schwerer Brautstrauß. Ein opulenter Strauß mit Dutzenden Rosen und viel Beiwerk sieht zwar fantastisch aus, kann aber nach einer Stunde zur echten Last werden. Bedenke, dass du ihn während der Zeremonie, beim Gratulieren und für unzählige Fotos halten wirst. Ein guter Florist achtet nicht nur auf die Optik, sondern auch auf die Ergonomie und das Gewicht, damit du deinen Tag unbeschwert genießen kannst.



Meine Traumblume, die Pfingstrose, gibt es bei meiner Hochzeit im Oktober nicht. Was nun?
Das ist eine klassische Herausforderung! Aber keine Sorge, ein guter Florist ist auch ein Meister der Alternativen. Statt der Pfingstrose könnte er dir gefüllte Gartenrosen (z.B. die Sorten ‚David Austin Juliet‘ oder ‚Purity‘), Ranunkeln in XXL-Größe oder bestimmte Dahliensorten vorschlagen. Sie haben eine ähnliche romantische, vielblättrige Anmutung und sind im Herbst in Top-Qualität verfügbar. Offene Kommunikation ist hier der Schlüssel zum perfekten Plan B.




- Während der Zeremonie: Bei der Trauzeugin oder auf einem speziellen kleinen Tischchen neben dem Altar.
- Beim Sektempfang: Gib ihn einer Vertrauensperson, die ihn in eine bereitgestellte Vase mit Wasser stellt.
- Beim Dinner: Platziere ihn als Deko auf dem Brauttisch oder auf einem Beistelltisch in Sichtweite.



Der Anstecker für den Bräutigam, auch Boutonnière genannt, ist die stilistische Antwort auf den Brautstrauß. Er sollte nicht identisch sein, aber eine oder zwei der Hauptblumen und etwas vom Grün des Straußes aufgreifen. Profi-Tipp: Bestelle immer einen zweiten Anstecker als Ersatz. Durch die vielen Umarmungen kann die zarte Blüte schnell mal leiden.




Der Brautstrauß von Herzogin Kate Middleton im Jahr 2011 bestand fast ausschließlich aus Maiglöckchen. In der viktorianischen Sprache der Blumen stehen sie für die Rückkehr des Glücks und Vertrauenswürdigkeit.



Der Trend zu mehr Nachhaltigkeit macht auch vor der Floristik nicht halt. Die Alternative zu grünem Steckschaum (Oasis), der nicht biologisch abbaubar ist, heißt „Foam-Free“. Profis greifen wieder auf alte Techniken zurück:
- Hasendraht: Zu einer Kugel geformt, bietet er in Vasen perfekten Halt für eine lockere, natürliche Anordnung.
- Kenzan (Steckigel): Eine japanische Technik, bei der die Stiele auf einem Nagelbett arrangiert werden, ideal für minimalistische Gestecke.
- Gekreuzte Zweige: Ein einfaches Gitter aus stabilen Zweigen in der Vase kann ebenfalls als Stütze dienen.




Du möchtest deinen Strauß für die Ewigkeit festhalten? Es gibt wunderbare Möglichkeiten, weit über das klassische Trocknen hinaus:
- Pressen: Einzelne Blüten können gepresst und in einem Rahmen als filigranes Kunstwerk arrangiert werden.
- Eingießen in Harz: Unternehmen wie „Flowery“ oder „Pouring Memories“ haben sich darauf spezialisiert, deinen gesamten Strauß oder Teile davon in Epoxidharz zu verewigen – als Briefbeschwerer, Untersetzer oder Deko-Objekt.
- Professionelle Trocknung: Spezialisten nutzen Gefriertrocknung, um Form und Farbe der Blüten bestmöglich zu erhalten.



Frische Blumen: Klassisch, lebendig und duftend. Sie verkörpern den Moment und die Vergänglichkeit des Augenblicks in seiner schönsten Form. Die Haptik und der Duft sind unersetzlich.
Trockenblumen: Langlebig, nachhaltig und mit einem Hauch von Boho-Chic. Pampasgras, Eukalyptus, Lagurus (Hasenschwänzchengras) und Strohblumen sind hier die Stars. Ein Strauß aus Trockenblumen ist ein direktes Andenken.
Die Wahl hängt vom Stil der Hochzeit und dem Wunsch ab, den Strauß als dauerhaftes Dekostück zu behalten.



Laut einer Umfrage von „The Knot“ aus dem Jahr 2023 geben Paare in Deutschland durchschnittlich 8-10 % ihres gesamten Hochzeitsbudgets für Blumen und Dekoration aus.
Diese Zahl verdeutlicht, welchen Stellenwert die florale Gestaltung für die Atmosphäre einer Hochzeit hat. Es geht nicht nur um den Brautstrauß, sondern um ein stimmiges Gesamtkonzept – vom Anstecker über den Tischschmuck bis hin zur Kirchendekoration, das den Tag unvergesslich macht.




Grünzeug ist nicht nur Füllmaterial. Es gibt dem Strauß Struktur, Textur und Tiefe. Statt einfachem Lederfarn setzen moderne Floristen auf charakterstarkes Beiwerk. Eukalyptus-Sorten wie Cinerea oder Populus bringen einen silbrigen Schimmer und einen unverkennbaren Duft mit. Pistazie sorgt für feine, luftige Verästelungen, während Olivenzweige einen mediterranen, symbolträchtigen Touch verleihen.



- Nelken: Lange als altbacken verschrien, erleben sie ein riesiges Comeback. In zarten Apricot-, Nude- oder tiefen Rottönen sehen sie aus wie gerüschte Seide und halten ewig.
- Schleierkraut: Nicht nur als Füller, sondern als Hauptakteur in einer großen, luftigen Wolke gebunden, wirkt es modern und romantisch.
- Chrysanthemen: Bestimmte Sorten, wie die spinnenförmige „Anastasia“ oder die knopfartige „Santini“, bieten tolle Formen und Farben für kleines Geld.




Die lange belächelte Nelke feiert ihr großes Comeback, und das zu Recht! Vergiss das Image der Tankstellenblume. Moderne Züchtungen wie die Sorten ‚Caramel‘, ‚Antique‘ oder ‚Black Molly‘ bieten atemberaubende Farbverläufe, gerüschte Blütenblätter, die an Taft erinnern, und einen wunderbar würzigen Duft. Sie sind robust, preiswert und bringen eine unerwartete Raffinesse in jeden Brautstrauß.



- Ein perfektes Handwerk
- Qualitätsgarantie bei den Blumen
- Stressfreie Lieferung am Hochzeitstag
- Ein harmonisches Gesamtkonzept
Der wahre Wert? Seelenfrieden. An deinem Hochzeitstag willst du dich nicht darum sorgen, ob die selbstgebundenen Blumen welken oder der Strauß auseinanderfällt. Ein Profi nimmt dir diese Last ab und garantiert ein Ergebnis, das seine Investition wert ist – in Schönheit und in deine Entspannung.




Lange Zeit war der runde Biedermeierstrauß das Maß aller Dinge. Heute erobern asymmetrische, „wild“ anmutende Sträuße die Herzen der Bräute. Inspiriert von der Natur, scheinen sie wie frisch auf einer Wiese gepflückt. Charakteristisch sind:
- Unterschiedliche Längen bei Stielen und Blüten
- Eine lockere, luftige Anordnung
- Der Einsatz von ausladendem Grün, Gräsern und sogar Ästen
- Ein Gefühl von Bewegung und Lebendigkeit



In der viktorianischen „Sprache der Blumen“ war jeder Blüte eine Bedeutung zugeordnet. Eine rote Rose sagte „Ich liebe dich“, während gelbe Narzissen für einen Neuanfang standen. Ein Strauß war eine geheime Botschaft.


Was ist der Unterschied zwischen einem handgebundenen und einem gedrahteten Strauß?
Ein handgebundener Strauß ist die gängigste Form: Die Blumen werden in der Hand arrangiert und die Stiele spiralförmig gelegt, was für Stabilität sorgt. Er wirkt natürlich und die Stiele bleiben sichtbar. Ein gedrahteter Strauß, oft für Kaskaden oder sehr filigrane Kompositionen verwendet, ist eine aufwändigere Technik. Jede einzelne Blüte wird vom Stiel getrennt, angedrahtet und mit Floral-Tape umwickelt. Das macht den Strauß leichter und erlaubt eine viel präzisere, haltbarere Formgebung, ist aber auch deutlich arbeitsintensiver und teurer.


