Dein Vintage-Brautstrauß: Der ehrliche Werkstatt-Guide für echten Charakter
Vintage-Hochzeiten sind mehr als nur ein Trend – sie sind eine Zeitreise. Entdecken Sie, wie ein Brautstrauß die Geschichte Ihrer Liebe erzählt.
„Blumen sind die Musik der Erde“, sagte einst ein weiser Botaniker. Doch was, wenn diese Musik nicht nur die Natur, sondern auch die Herzen in einem festlichen Raum erfüllt? Ein Vintage Brautstrauß vermischt die Melodien vergangener Epochen und verleiht Ihrer Hochzeit einen Hauch von Nostalgie. Tauchen Sie ein in die Welt der floralen Erinnerungen und lassen Sie sich inspirieren!
Mehr als nur Blümchen: Was „Vintage“ wirklich bedeutet
In meiner Werkstatt habe ich in all den Jahren schon unzählige Sträuße gebunden. Trends kommen und gehen, aber der Wunsch nach einem „Vintage-Brautstrauß“ ist ein echter Dauerbrenner. Lustigerweise kommen Bräute oft zu mir und sagen: „Ich will was im Vintage-Stil!“ Meine erste Frage ist dann immer dieselbe: „Super! Welches Gefühl, welche Ära möchtest du denn einfangen?“
Inhaltsverzeichnis
- Mehr als nur Blümchen: Was „Vintage“ wirklich bedeutet
- Die unsichtbare Magie: Warum ein Profi-Strauß den ganzen Tag durchhält
- Die Kunst der Spirale: Das Geheimnis eines lockeren und stabilen Straußes
- Die Qual der Wahl: Die richtigen Blumen für deinen Vintage-Look
- Dein Projekt: Ein Vintage-Strauß Marke Eigenbau
- Für Fortgeschrittene: Persönliche Details und Stil-Welten
- Notfall-Plan und wann du lieber doch den Profi rufst
- Bildergalerie
Denn „Vintage“ ist kein festes Rezept. Es ist vielmehr eine Sehnsucht nach etwas mit Seele, mit Geschichte. Ein echter Vintage-Strauß ist keine lieblose Ansammlung von Blumen, die irgendwie alt aussehen. Nein, er ist eine durchdachte Komposition, inspiriert von einer ganz bestimmten Zeit. Ob es die verspielte Romantik vergangener Jahrhunderte ist, der opulente Glamour der wilden Zwanziger oder die schlichte Eleganz der Fünfzigerjahre – jeder Stil hat seine eigene Form, seine typischen Blumen und seinen ganz eigenen Charakter.
Es geht also nicht darum, die Vergangenheit stur zu kopieren. Vielmehr wollen wir sie verstehen und mit Respekt neu zum Leben erwecken. In diesem Guide teile ich mein ganzes Wissen – aus der Ausbildung, der Meisterprüfung und hunderten Hochzeiten. Ich zeige dir, was so einen Strauß ausmacht und worauf wir Profis wirklich achten.

Die unsichtbare Magie: Warum ein Profi-Strauß den ganzen Tag durchhält
Bevor wir auch nur eine einzige Blüte in die Hand nehmen, müssen wir über das Fundament reden. Viele fragen sich, warum ein professionell gebundener Strauß oft selbst nach der Party noch frisch aussieht, während der selbstgemachte schon nach der Trauung die Köpfe hängen lässt. Das ist keine Hexerei, versprochen! Das ist reines Handwerk und ein bisschen Pflanzen-Biologie.
Die richtige Vorbereitung ist alles (das sogenannte Konditionieren)
Jede Blume, die bei mir in die Werkstatt kommt, wird zuerst „konditioniert“. Das ist der entscheidende Schritt, den Laien oft aus Zeitdruck überspringen. Die Blumen kommen gestresst vom Transport und müssen sich erstmal erholen und richtig vollsaugen.
Und so geht’s richtig:
- Der perfekte Schnitt: Wir nutzen ein extrem scharfes Floristenmesser (bekommst du für 10-20 € online oder im Bastelbedarf), niemals eine Schere oder ein Küchenmesser. Warum? Eine Schere quetscht die feinen Leitungsbahnen im Stiel, die für die Wasseraufnahme zuständig sind. Ein sauberer, langer, schräger Schnitt mit dem Messer hingegen vergrößert die Oberfläche massiv. Kleiner Tipp: Wenn du kein Floristenmesser zur Hand hast, tut es zur Not auch ein wirklich scharfes Teppichmesser. Aber Achtung, die sind gefährlich – immer vom Körper wegschneiden!
- Blätter weg: Alle Blätter, die später im Wasser stehen würden, müssen ab. Jedes Blatt unter Wasser fängt sofort an zu faulen. Die Bakterien, die dabei entstehen, verstopfen die Stiele und vergiften das Wasser. Das Ergebnis: Der Strauß welkt viel schneller.
- Das richtige Bad: Wir verwenden handwarmes Wasser mit Frischhaltemittel. Eiskaltes Wasser kann bei manchen Blumen einen Schock auslösen. Das Pulver nährt nicht nur die Blumen, es senkt auch den pH-Wert des Wassers und hemmt das Bakterienwachstum. Ehrlich gesagt, bei dem wichtigsten Strauß deines Lebens, investiere die 2-3 Euro in das Profi-Pulver. Selbstgemachte Mischungen aus Zucker und Zitrone sind okay für den Küchentisch, aber hier willst du auf Nummer sicher gehen.
- Ruhe und Dunkelheit: Die vorbereiteten Blumen kommen dann für mehrere Stunden, am besten über Nacht, in einen kühlen, dunklen Raum (ein kühler Keller oder eine Garage sind perfekt). So können sie ohne Stress durch Licht und Wärme trinken und ihre volle Pracht entfalten. Du spürst den Unterschied: Eine Rose fühlt sich nach dieser Kur viel praller und straffer an.

Die Kunst der Spirale: Das Geheimnis eines lockeren und stabilen Straußes
Die Spiralbindung ist das A und O in der professionellen Floristik. Meine Azubis brauchen Monate, bis diese Technik wirklich sitzt. Es ist eine Bewegung, die in Fleisch und Blut übergehen muss: Die linke Hand hält den Strauß und dreht ihn langsam, während die rechte Hand die Blumen immer im gleichen schrägen Winkel anlegt. So entsteht die namensgebende Spirale der Stiele.
Warum dieser Aufwand? Ganz einfach: Die Spirale sorgt für eine enorme Eigenstabilität (ein gut gebundener Strauß kann von alleine stehen!), gibt den Blüten oben genug Luft und Volumen und sieht einfach wunderbar locker und natürlich aus. Für einen DIY-Versuch ist das aber oft zu knifflig. Ein guter Trick für Anfänger: Bau den Strauß in der Hand auf, indem du die Stiele leicht gekreuzt legst. Achte darauf, dass die Blütenköpfe eine schöne Kuppel bilden, und binde den Strauß dann fest ab. Das ist nicht die perfekte Spirale, aber eine solide Alternative.

Ich werde übrigens nie die Braut vergessen, deren liebevoll selbstgemachter Strauß nach dem „Ja, ich will“ einfach auseinanderfiel, weil sie die Stiele nur parallel gelegt und zu locker gebunden hat. Wir konnten ihn in 10 Minuten mit einer echten Spirale retten, aber den Stress hätte sie sich wirklich sparen können.
Die Qual der Wahl: Die richtigen Blumen für deinen Vintage-Look
Die Blumenauswahl ist das Herzstück deines Straußes. Es gibt keine festen Regeln, aber bestimmte Blumen transportieren dieses nostalgische Gefühl einfach besser. Denk an den Garten deiner Oma statt an grelle, moderne Züchtungen.
Blumen mit historischem Charme:
- Gartenrosen: Mit ihren gefüllten, fast kugeligen Blüten und dem intensiven Duft sind sie der Inbegriff von Romantik. Sie sind aber auch kleine Diven – empfindlich und nicht ganz günstig.
- Pfingstrosen: Üppig, luxuriös und leider nur für kurze Zeit im späten Frühling zu haben. Ein echtes Statement.
- Dahlien: Besonders die kugeligen Pompon-Dahlien oder die seerosenblütigen Sorten passen perfekt. Sie haben im Spätsommer und Herbst ihre große Zeit.
- Duftwicken: Zart, verspielt und mit einem Duft, der sofort Erinnerungen weckt. Ein ganz persönlicher Touch.
- Astilben: Ihre federartigen Blütenrispen bringen eine unglaubliche Leichtigkeit und eine weiche Textur in jeden Strauß.
- Astrantien (Sterndolden): Sehen aus wie kleine, filigrane Kunstwerke. Sie sind sehr haltbar und geben dem Strauß eine wilde, wiesenhafte Note.
Ein konkretes Rezept gefällig? Stell dir für einen mittelgroßen, romantischen Strauß mal diese Kombination vor: 5 pralle Gartenrosen als Hauptdarsteller, 7 Stiele federleichte Astilben für die Weichheit und ein halber Bund Eukalyptus (die Sorte ‚Cinerea‘ ist super) als Basis. Dazu noch ein paar Stiele Astrantien als Füller, und du hast eine absolute Traum-Kombi.

Woher bekommst du die Blumen?
Vergiss den Profi-Großmarkt, da kommst du als Privatperson meist eh nicht rein. Schau lieber auf dem lokalen Wochenmarkt oder bei einer Gärtnerei in deiner Nähe (einfach mal googeln). Eine immer beliebtere Option sind auch spezialisierte Online-Blumenhändler, die oft direkt vom Züchter liefern und eine tolle Auswahl haben.
Ein Strauß ist übrigens immer dann am schönsten, wenn er die Jahreszeit ehrt. Klar kann man Pfingstrosen im Winter aus Übersee bekommen. Aber sie haben nicht die gleiche Seele – und kosten ein Vielfaches. Ein Herbststrauß mit Dahlien, Hagebutten und Astern hat eine ganz eigene, tiefe Schönheit.
Dein Projekt: Ein Vintage-Strauß Marke Eigenbau
Einen Brautstrauß selbst zu binden, ist eine unglaublich persönliche und schöne Aufgabe. Aber bitte sei realistisch! Plane genug Zeit ein und mache unbedingt einen Probestrauß. Nichts ist stressiger, als am Morgen der Hochzeit festzustellen, dass es nicht so klappt, wie du es dir vorgestellt hast.

Material- und Werkzeugliste (mit Preis-Check):
- Blumen: Kauf etwa 30 % mehr, als du denkst. Einige Stiele brechen, manche Blüten sind nicht perfekt. Wähle 2-3 Hauptblumen, 1-2 Füllerblumen und 1-2 Sorten Grün.
- Grünzeug: Eukalyptus, Pistaziengrün oder Olivenzweige sind eine tolle Basis.
- Scharfes Blumenmesser: Keine Schere! (ca. 10-20 €)
- Bindebast oder Blumendraht: Zum festen Abbinden. (ca. 5 €)
- Florales Klebeband (Floratape): Ein dehnbares, selbstklebendes Band, um die Bindestelle sauber zu umwickeln. (ca. 3-5 € pro Rolle)
- Schönes Seiden- oder Samtband: Für den Griff. Rechne hier mit 5-15 €, je nach Qualität und Breite.
- Stecknadeln mit Perlenkopf: Um das Band zu befestigen.
- Ein großer Eimer: Für die Vorbereitung.
Anleitung mit Profi-Tipps:
- Vorbereitung (1 Tag vorher): Kauf die Blumen und konditioniere sie wie oben beschrieben. Das ist der wichtigste Schritt!
- Die Basis (am Hochzeitstag): Nimm 3-4 Stiele deines Grüns und deine stabilste Hauptblume. Halte sie in deiner linken Hand (wenn du Rechtshänder bist). Das ist dein Zentrum.
- Der Aufbau: Leg nun Blume für Blume und Grün für Grün leicht schräg an. Dreh den Strauß dabei immer ein kleines Stück in dieselbe Richtung. So kreuzen sich die Stiele und geben sich Halt.
- Form-Kontrolle: Halte den Strauß immer wieder vor einen Spiegel. So siehst du Lücken oder ungleichmäßige Stellen am besten. Der Strauß sollte eine lockere, runde Kuppelform haben.
- Abbinden: Wenn du zufrieden bist, umwickle die Bindestelle (genau da, wo deine Hand ist) sehr, sehr fest mit Bast oder Draht. Mehrmals drumherum und gut verknoten!
- Stiele kürzen: Schneide alle Stiele mit dem Messer auf eine einheitliche Länge. Ein gerader Schnitt ist hier okay.
- Der Griff: Umwickle die abgebundene Stelle nun mit dem grünen Floratape. Das schützt das Stoffband vor Feuchtigkeit. Wickle dann das schöne Band darüber und befestige es mit 2-3 Perlenkopfnadeln. Fertig!
Plane für deinen ersten Versuch mal locker zwei bis drei Stunden ein. Und wenn er nicht perfekt wird? Egal! Der emotionale Wert dieses Straußes wird jede kleine Unvollkommenheit überstrahlen.

Für Fortgeschrittene: Persönliche Details und Stil-Welten
Ein Vintage-Strauß lebt von Details, die eine Geschichte erzählen. Eine alte Brosche von der Oma oder ein kleines Medaillon mit einem Foto sind wunderschöne, persönliche Elemente. Aber bitte kleb sie nicht einfach an! Wir Profis „verdrahten“ solche Schmuckstücke: Nimm einen dünnen Basteldraht und fädle ihn geschickt durch die Öse der Brosche oder des Medaillons. Verzwirble die Enden, sodass ein kleiner „Stiel“ entsteht. Diesen Drahtstiel umwickelst du dann fest mit Floratape. So kannst du das Schmuckstück sicher wie eine Blume in den Strauß stecken und es nach der Hochzeit unbeschadet wieder abnehmen.
Ach ja, und die Epochen! Träumst du von einer viktorianischen Romanze? Dann denk an kleine, dichte Kuppelsträuße (Biedermeier-Stil), oft mit einer geheimen Blumensprache und umrahmt von zartem Farn. Sehr kompakt und symbolträchtig.
Oder schlägt dein Herz für die wilden 20er und den Art-Déco-Stil? Hier wurden die Formen dramatisch! Der fließende Wasserfallstrauß war der Star, oft mit langstieligen, eleganten Blumen wie Callas und Orchideen, ergänzt durch üppig herabhängendes Grün. Extravaganz pur!


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Die 1950er Jahre wiederum waren viel braver. Die Sträuße wurden wieder kleiner, runder und oft in Halter mit Steckschaum gesteckt. Nelken, Rosen und Schleierkraut waren hier die Favoriten. Ein sehr klassischer, sauberer Look.
Notfall-Plan und wann du lieber doch den Profi rufst
Ganz wichtig: Einige wunderschöne Blumen sind giftig! Dazu gehören Maiglöckchen, Rittersporn oder Oleander. Sie haben in einem Brautstrauß nichts verloren. Frag auch unbedingt nach Pollenallergien bei den wichtigsten Personen, um Niesanfälle am Altar zu vermeiden.
Kleiner Erste-Hilfe-Kasten für den Hochzeitsmorgen:
- Eine wichtige Blume knickt ab? Kein Drama! Schneide sie kurz und verwende sie als Anstecker für den Bräutigam oder als Dekoration für den Geschenketisch.
- Der Strauß wird schief? Stell dich vor den Spiegel, lokalisiere die „dünne“ Stelle und fülle sie vorsichtig mit einem Rest Grün oder einer kleinen Blüte auf.
- Die Blumen wirken trotz allem schlapp? Besprühe den ganzen Strauß ganz fein mit kaltem Wasser aus einer Sprühflasche. Das wirkt oft Wunder (aber bitte nicht die empfindlichen Blüten direkt fluten!).
Sei ehrlich zu dir: Ein einfacher, runder Strauß aus robusten Blumen ist ein tolles DIY-Projekt. Aber bei einem komplexen Wasserfallstrauß, sehr teuren Blumen oder wenn dich der Gedanke an die Bastelei am Hochzeitstag stresst – dann tu dir selbst einen Gefallen und überlass es einem Profi. Die Ausgabe für einen Floristen ist eine Investition in deine eigene Gelassenheit.

Ein wunderschöner, meisterlich gefertigter Vintage-Strauß aus saisonalen Blumen liegt meist zwischen 250 € und 500 €. Das ist ein fairer Preis für Beratung, Planung, Beschaffung, Fachwissen und die Sicherheit, dass am Ende alles perfekt ist. Ob selbstgemacht oder vom Meister – wähle deinen Strauß mit Herz und Verstand. Er ist dein Begleiter für einen unvergesslichen Tag.
Bildergalerie




Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
Der Griff macht den Unterschied: Die Art, wie der Strauß gebunden und umwickelt ist, verrät die Epoche. Ein rustikaler Look schreit nach Juteband oder Makramee, während ein glamouröser 20er-Jahre-Strauß erst mit einem langen, fließenden Seidenband – etwa von spezialisierten Anbietern wie „Seidenband“ – seine volle Wirkung entfaltet. Der Griff ist nicht nur praktisch, er ist Teil der Geschichte.


- Grace Kelly (1956): Ihr zarter Strauß aus Maiglöckchen ist bis heute eine Ikone schlichter Eleganz. Perfekt für eine formelle, klassische Hochzeit.
- Queen Victoria (1840): Sie wählte einen kleinen Strauß aus Schneeglöckchen und Myrtenzweigen – ein Symbol für die Reinheit und Unschuld der Liebe.
Inspiration steckt oft in den Details der Geschichte.


Wussten Sie schon? Der Brauch, den Brautstrauß zu werfen, stammt aus dem späten Mittelalter. Er galt als Glücksbringer, und die Gäste versuchten oft, ein Stück vom Kleid der Braut zu ergattern. Der Wurf des Straußes war eine friedlichere Alternative, um das Glück zu teilen.


Ein echter Vintage-Strauß verführt nicht nur das Auge, sondern auch die Nase. Denken Sie an den betörenden Duft englischer Gartenrosen von Züchtern wie David Austin, das pfeffrige Aroma von Freesien oder einen Hauch von Lavendel. Diese Düfte wecken Erinnerungen und schaffen eine unglaublich intime Atmosphäre, die weit über das Visuelle hinausgeht.


Muss es immer perfekt sein?
Ganz im Gegenteil! Der Charme eines Vintage-Straußes liegt oft im Unvollkommenen. Eine voll erblühte Rose, die schon ein paar Blütenblätter verliert, eine leicht gekrümmte Tulpe oder eine asymmetrische Form erzählen eine viel ehrlichere und romantischere Geschichte als ein makelloser, kugelrunder Strauß. Trauen Sie sich, die natürliche Schönheit der Blumen zu zeigen.


Geheimwaffe Textur: Um einem Strauß Tiefe und ein authentisch „gesammeltes“ Gefühl zu geben, sind unterschiedliche Texturen unerlässlich. Kombinieren Sie die glatten Blütenblätter von Rosen mit dem samtigen Laub des Wollziests (Stachys byzantina) oder den filigranen, silbrigen Blättern des Eukalyptus ‚Cinerea‘. Diese Kontraste machen den Strauß lebendig und interessant.


- Verleiht sofort eine nostalgische Weichheit.
- Fängt das Licht auf wunderschöne Weise ein.
- Perfekt, um andere Farben sanft zu untermalen.
Das Geheimnis? Das staubig-grüne Laub von Eukalyptus oder das silbrige Laub des Greiskrauts (Senecio cineraria). Es ist die Basis vieler professioneller Vintage-Arrangements.


Art-Déco-Glamour (20er): Klare, geometrische Formen, weiße Callas, Orchideen und Federn. Kontraste aus Schwarz, Weiß und Gold sind hier stilprägend.
Böhmische Freiheit (70er): Locker gebunden, wie frisch von der Wiese gepflückt. Mit Gänseblümchen, Wildblumen, viel Grün und langen, bunten Bändern.
Jede Epoche hat ihre eigene florale Sprache.



Laut einer Studie des Branchenverbands „The Knot“ aus dem Jahr 2023 geben Paare im Durchschnitt 8-10% ihres Hochzeitsbudgets für Blumen und Dekoration aus.
Das unterstreicht, wie wichtig die florale Gestaltung für die Atmosphäre ist. Eine kluge Blumenwahl, die auf Saisonalität und lokale Verfügbarkeit achtet, kann hier nicht nur das Budget schonen, sondern auch die Nachhaltigkeit der Feier erhöhen.


Ein einziges, bedeutungsvolles Schmuckstück kann mehr „Vintage“ sein als ein Dutzend neuer Accessoires. Eine alte Brosche der Großmutter, am Stiel mit feinem Draht befestigt, oder das Medaillon des Großvaters, das dezent zwischen den Blüten hängt, verwandelt den Strauß in ein unbezahlbares Familienerbstück.


Welche Blumen eignen sich zum Trocknen nach der Hochzeit?
Nicht jede Blume behält ihre Schönheit. Besonders gut geeignet sind Strohblumen, Lavendel, Schleierkraut, Rosen (kleinere Köpfe trocknen besser) und Eukalyptus. Hängen Sie den Strauß kopfüber an einem dunklen, trockenen und luftigen Ort auf. So wird er zu einer dauerhaften Erinnerung an Ihren großen Tag.


- Die Farben wirken pudriger und gedämpfter.
- Sie sind extrem haltbar und müssen nicht gewässert werden.
- Der Strauß kann lange vor der Hochzeit vorbereitet werden.
Der Trend? Ein Vintage-Strauß aus Trockenblumen. Mit Pampasgras, gebleichtem Ruscus und getrockneten Rosen entsteht ein moderner und zugleich nostalgischer Look, der perfekt zum Boho-Stil passt.


Häufiger Fehler: Den Strauß auswählen, bevor das Kleid feststeht. Der Strauß sollte immer das Kleid ergänzen, nicht mit ihm konkurrieren. Ein opulent besticktes Kleid verlangt nach einem schlichteren Strauß, während ein schlichtes Kleid durch ein üppiges Bouquet erst richtig zur Geltung kommt. Nehmen Sie immer ein Foto des Kleides mit zum Floristen!


Die „Sprache der Blumen“ war im 19. Jahrhundert ein echtes Kommunikationsmittel. Ein Vintage-Strauß kann diese Tradition aufgreifen:
- Pfingstrose: Symbol für Glück, Heilung und weibliche Schönheit.
- Ranunkel: Steht für Charme und Anziehungskraft.
- Freesie: Unschuld und Vertrauen.


Gibt es eine ökologische Alternative zu Steckschaum?
Ja, absolut. Viele Floristen, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, kehren zu traditionellen Techniken zurück. Ein Ball aus Kaninchendraht (in einer Vase versteckt) oder ein Steckigel (Kenzan) bieten den Blumen Halt, ohne Plastikmüll zu produzieren. Für einen handgebundenen Strauß ist das ohnehin die reinste und klassischste Methode.


Satinband: Glänzend, klassisch und elegant. Perfekt für den Glamour der 50er oder einen royalen Look.
Jute oder Leinen: Rau, natürlich und erdig. Ideal für einen rustikalen Scheunen-Vintage oder einen Boho-Stil.
Die Wahl des Bandes beeinflusst die Haptik und den gesamten Charakter des Straußes.



„Blumen sind wie Freunde; sie bringen Farbe in deine Welt.“ – Unbekannt
Bei der Wahl des Vintage-Straußes geht es genau darum: Welche Farben und Formen spiegeln Ihre Persönlichkeit und die Geschichte wider, die Sie erzählen möchten? Es ist eine der persönlichsten Entscheidungen der Hochzeitsplanung.


Schleierkraut erlebt ein riesiges Comeback! In den 80ern war es eine billige Füllblume, heute ist es der Star vieler Vintage- und Boho-Sträuße. Dichte Wolken aus Schleierkraut, entweder allein oder als Basis für wenige, ausgewählte Hauptblumen, wirken romantisch, zart und zeitlos. Besonders die Sorte ‚Million Stars‘ ist bei Floristen beliebt.


Um einem Strauß eine authentische, leicht verwitterte Vintage-Note zu geben, sind „Dusty Colours“ ideal. Das sind gedämpfte Farbtöne mit einem grauen oder beigen Unterton. Denken Sie an „Dusty Rose“ (Altrosa), „Dusty Blue“ (Taubenblau) oder Eukalyptusgrün. Sie schaffen eine sanfte, nostalgische Farbpalette, die nicht überladen wirkt.


- Ein kleines Fläschchen Wasser.
- Eine Rolle dünnes Floristen-Tape (z.B. von Oasis).
- Ein paar Perlkopf-Stecknadeln zur Sicherung des Bandes.
- Eine kleine, scharfe Schere (nicht für Stiele, nur für Bänder!).
Das kleine Notfall-Set für den Strauß, das in die Handtasche der Trauzeugin passt, hat schon viele Fotomotive gerettet.


Vergessen Sie nicht das Beiwerk! Kleine Details machen den Strauß einzigartig. Getrocknete Mohnkapseln, Brombeer- oder Himbeerzweige (ohne Früchte, nur die Ranken), Federgras oder sogar kleine Artischocken können einem Arrangement eine unerwartete und faszinierende Dimension verleihen, die an alte Stillleben erinnert.


Nelken statt Pfingstrosen: Bestimmte Nelkensorten, wie die Sorte ‚Chabaud‘, haben eine ähnlich gerüschte, volle Form wie Pfingstrosen, sind aber das ganze Jahr über verfügbar und deutlich günstiger. In zarten Rosa- oder Apricottönen wirken sie unglaublich romantisch und passen perfekt zum Vintage-Thema.


Der berühmte Landschaftsarchitekt Roberto Burle Marx sagte einmal, dass er „keine schlechten Pflanzen“ kenne, sondern nur Menschen, die nicht wüssten, wie man sie verwendet.
Das gilt auch für Ihren Brautstrauß. Manchmal sind es gerade die unscheinbaren Gräser oder „Unkräuter“ wie die Wilde Möhre (Daucus carota), die einem Vintage-Strauß seine Seele und Authentizität verleihen.


Wie lange vor der Hochzeit sollte ich den Floristen buchen?
Für eine Hochzeit in der Hauptsaison (Mai bis September) sollten Sie Ihren Wunschfloristen 9 bis 12 Monate im Voraus kontaktieren. Gute Floristen sind oft schnell ausgebucht. Dies gibt Ihnen und dem Profi genügend Zeit, das Konzept in Ruhe zu entwickeln und eventuell besondere Blumensorten rechtzeitig zu bestellen.

Der Kaskadenstrauß, der in den 80er Jahren mit Prinzessin Diana populär wurde, hat seine Wurzeln eigentlich im späten viktorianischen Zeitalter. Er ist opulent, dramatisch und perfekt für ein langes, fließendes Kleid. Moderne Interpretationen sind etwas luftiger und verwenden fließende Grünpflanzen wie Efeu oder Jasminranken, um den Wasserfall-Effekt zu erzeugen.


