Schluss mit dem Pflanzen-Friedhof: Dein ehrlicher Guide für dunkle Ecken
Dunkle Ecken müssen nicht trist sein – entdecke die geheimen Pflanzen, die selbst im Schatten erblühen und deinem Zuhause Leben einhauchen!
„Was wäre, wenn Pflanzen mit einem Hauch von Magie in der Lage wären, selbst die dunkelsten Räume zum Strahlen zu bringen?“ fragte der alte Botaniker, während er einen vernachlässigten Raum betrachtete. In einer Welt, in der Licht kostbar ist, gibt es dennoch grüne Helden, die auch im Halbschatten gedeihen. Lass dich von diesen widerstandsfähigen Pflanzen inspirieren und verwandle dein Zuhause in eine grüne Oase der Ruhe und Frische.
Ganz ehrlich? Ich sehe es ständig. Jemand kauft sich eine wunderschöne Pflanze, stellt sie voller Hoffnung in eine schattige Ecke und ist dann total enttäuscht, wenn sie nach ein paar Monaten die Blätter hängen lässt. Im Laden hieß es doch, sie sei für „wenig Licht“ geeignet. Das Problem ist nur: „Wenig Licht“ ist kein magisches Versprechen, sondern schlicht und einfach Physik.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Was „wenig Licht“ wirklich heißt (und warum dein Handy die Wahrheit kennt)
- 2. Das Fundament: Warum billige Blumenerde rausgeschmissenes Geld ist
- 3. Die richtigen Kämpfer: Diese Pflanzen überleben wirklich
- 4. Die Meister-Techniken: Richtig pflegen statt totpflegen
- 5. Notfall-Apotheke für deine Pflanze
- 6. Dein Budget und die besten Spartipps
- 7. Ein letztes, wichtiges Wort zur Sicherheit
- Bildergalerie
Nach vielen Jahren in Gärten und Werkstätten kann ich dir eines sagen: Erfolgreiche Pflanzenpflege hat nichts mit einem „grünen Daumen“ zu tun. Es ist eine Mischung aus solidem Wissen, guter Beobachtung und ein bisschen Geduld. Und genau dieses Wissen möchte ich mit dir teilen – nicht als trockene Anleitung, sondern als ehrliches Handbuch aus der Praxis. Lass uns mal Tacheles reden über Licht, Erde, Wasser und die wirklich robusten Kandidaten für dein Zuhause.
1. Was „wenig Licht“ wirklich heißt (und warum dein Handy die Wahrheit kennt)
Der Begriff „wenig Licht“ ist das größte Missverständnis in der Pflanzenwelt. Jede Pflanze braucht Licht zum Überleben, das ist ihre Nahrung. Diesen Prozess nennt man Fotosynthese. Ohne Licht verhungert sie, ganz einfach. Sogenannte Schattenpflanzen sind nur unglaublich effizient darin, das wenige verfügbare Licht zu nutzen. Stell dir vor, sie kommen ursprünglich vom Waldboden, wo nur gefiltertes Licht durch die Baumkronen blinzelt.

Aber wie dunkel ist deine Ecke wirklich? Unser Auge trickst uns da aus. Hol mal dein Handy raus und lade dir eine kostenlose Lichtmess-App herunter (such mal im App Store nach „Photone“ oder „Luxmeter“, da gibt es einige). Leg das Handy genau an den Platz, wo die Pflanze stehen soll. Du wirst staunen!
Hier mal ein paar grobe Richtwerte, damit du ein Gefühl dafür bekommst:
- Heller, indirekter Standort (z.B. nahe einem Ost- oder Westfenster): 10.000 – 20.000 Lux. Der Traum für die meisten Zimmerpflanzen.
- Heller Schatten (z.B. direkt an einem Nordfenster): 1.500 – 5.000 Lux. Das ist schon ein super Platz für viele Schattenliebhaber.
- Wenig Licht („Low Light“): 500 – 1.500 Lux. Das ist der Bereich, in dem die wahren Überlebenskünstler zu Hause sind. Meist ein paar Meter vom Fenster entfernt.
- Sehr wenig Licht: Unter 500 Lux. Ein dunkler Flur, eine Raumecke weit weg vom Fenster. Hier wird es kritisch. Ohne Pflanzenlampe überlebt hier auf Dauer fast nichts.
Gut zu wissen: Eine Pflanze an einem schattigen Standort wächst extrem langsam. Das ist der Schlüssel! Langsames Wachstum bedeutet auch, dass sie viel weniger Wasser und Dünger braucht. Der häufigste Fehler ist, eine Schattenpflanze zu Tode zu lieben – also sie zu ertränken und mit Dünger zu verbrennen.

2. Das Fundament: Warum billige Blumenerde rausgeschmissenes Geld ist
Nach dem Licht ist die Erde das Wichtigste. Vergiss bitte diese billige Blumenerde für zwei Euro pro 20-Liter-Sack. Das ist oft nur minderwertiger, stark zersetzter Torf, der nach kurzer Zeit zu einem festen Klumpen wird, der den Wurzeln die Luft zum Atmen nimmt. Die Erde ist das Zuhause der Wurzeln, und wenn die sich nicht wohlfühlen, ist alles aus.
Du musst aber kein Wissenschaftler sein. Mische dir deine Erde einfach selbst! Das ist günstiger und um Welten besser als die meisten Fertigmischungen.
Mein Universalrezept für fast alle Grünpflanzen:
- 2 Teile hochwertige, torffreie Blumenerde: Die Basis für Nährstoffe und Wasser.
- 1 Teil Perlit oder Bims: Das sind kleine, weiße Vulkangestein-Kügelchen. Sie lockern die Erde auf und sorgen für Sauerstoff an den Wurzeln. Das ist die beste Versicherung gegen Wurzelfäule.
- 1 Teil Pinienrinde oder Kokos-Chips: Diese groben Stücke schaffen Lufttaschen und verhindern, dass die Erde nass und kompakt wird.
Woher bekommt man das? All diese Zutaten findest du in gut sortierten Gartencentern, oft in der Abteilung für Orchideen oder spezielle Substrate, oder natürlich online. Die Investition von vielleicht 15-20 € für alle Komponenten reicht ewig und ist das Beste, was du für deine Pflanzen tun kannst.

Keine Lust zu mischen? Okay, als Alternative kannst du nach hochwertiger Zimmerpflanzenerde für Grün- oder Palmenpflanzen Ausschau halten, der oft schon Perlit beigemischt ist. Das ist ein guter Kompromiss.
3. Die richtigen Kämpfer: Diese Pflanzen überleben wirklich
Nicht jede Pflanze, die als „schattentolerant“ verkauft wird, ist auch anfängerfreundlich. Ich teile sie mal in drei Klassen ein. Fang am besten mit den Unverwüstlichen an, um ein Gefühl dafür zu bekommen.
Kategorie 1: Die Unverwüstlichen (Ideal für Anfänger)
Diese drei verzeihen fast alles. Perfekt, wenn du viel unterwegs bist oder dich selbst als „Pflanzen-Killer“ bezeichnest.
- Glücksfeder (Zamioculcas): Mein Favorit für wirklich dunkle Ecken. Sie speichert Wasser in Knollen und Stielen, du kannst sie also wochenlang vergessen. Ihr einziger Feind ist zu viel Wasser. Ach ja, sie ist leicht giftig, also etwas Vorsicht bei Haustieren oder Kleinkindern, die gerne mal was anknabbern. Gießen? Vielleicht alle 4-6 Wochen mal.
- Bogenhanf (Dracaena trifasciata): Der absolute Klassiker. Extrem robust, braucht kaum Wasser und filtert sogar Schadstoffe aus der Luft. Im Schatten wächst er zwar kaum, aber er stirbt auch nicht. Auch hier gilt: Leicht giftig. Gießen ähnlich selten wie die Glücksfeder.
- Schusterpalme (Aspidistra): Der Name ist Programm. Dieses Ding ist fast unzerstörbar und toleriert tiefe Schatten und Vernachlässigung. Sie gilt als ungiftig und ist daher eine super Wahl für Haushalte mit Tieren.

Kategorie 2: Die Zuverlässigen
Etwas aufmerksamer musst du hier schon sein, aber sie sind immer noch sehr dankbar.
- Efeutute (Epipremnum): Die perfekte Anfänger-Ranke. Sie zeigt dir mit hängenden Blättern, wenn sie Durst hat. Wundere dich nicht: Bei sehr wenig Licht verliert sie ihre hübsche Musterung und wird rein grün. Das ist ein cleverer Trick, um mit mehr Blattgrün das wenige Licht besser einzufangen.
- Philodendron hederaceum: Sieht der Efeutute ähnlich, hat aber samtige, herzförmige Blätter. Genauso robust und kommunikativ.
- Einblatt (Spathiphyllum): Eine der wenigen Pflanzen, die auch bei weniger Licht ihre eleganten, weißen Hochblätter bildet. Sie ist eine kleine Drama-Queen und lässt bei Durst sofort alle Blätter hängen, erholt sich nach dem Gießen aber blitzschnell wieder.
Kategorie 3: Für Ambitionierte
Wunderschön, aber zickig. Sie brauchen mehr Erfahrung und die richtige Umgebung.
- Korbmaranten (Calathea & Co.): Berühmt für ihre spektakulären Blattmuster. Sie hassen trockene Luft und hartes Wasser, was sie schnell mit braunen, trockenen Blatträndern quittieren.
- Farne: Lieben eine hohe Luftfeuchtigkeit und hassen trockene Heizungsluft. Ein Badezimmer mit Fenster ist für sie der perfekte Ort.

4. Die Meister-Techniken: Richtig pflegen statt totpflegen
Gute Pflege ist einfach, wenn man ein paar Regeln verstanden hat. Es geht um Beobachtung, nicht um einen starren Zeitplan.
Das richtige Gießen: Vergiss den Kalender! Stecke deinen Finger zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde. Trocken? Dann gieße. Noch feucht? Warte ein paar Tage. Gieße dann gründlich, bis unten Wasser rausläuft, und schütte nach 15 Minuten das überschüssige Wasser aus dem Übertopf weg. Staunässe ist der sichere Tod für die Wurzeln.
Das richtige Düngen: Eine Schattenpflanze auf Diät braucht kaum extra Nährstoffe. Dünge nur von etwa März bis September alle 4-6 Wochen. Nimm einen normalen Flüssigdünger für Grünpflanzen, aber dosiere ihn auf die Hälfte oder sogar nur ein Viertel der empfohlenen Menge. So ein Fläschchen kostet ca. 5-8 € und hält ewig.
Kleine Aufgabe für dich: Nimm dir heute Abend fünf Minuten Zeit und wisch die Blätter deiner Pflanzen mit einem feuchten Tuch ab. Das entfernt Staub, hilft ihnen besser zu „atmen“ und ist die beste Gelegenheit, frühzeitig nach Schädlingen Ausschau zu halten. Ein kleines Ritual mit großer Wirkung!

5. Notfall-Apotheke für deine Pflanze
Selbst den Profis geht mal was ein. Wichtig ist, die Zeichen zu deuten und schnell zu handeln.
- Gelbe Blätter? Fast immer ein Zeichen für zu viel Wasser. Zeit für eine Not-OP! Hol die Pflanze aus dem Topf. Gesunde Wurzeln sind fest und hell. Faulige Wurzeln sind schwarz, matschig, brechen sofort ab und riechen oft leicht nach Sumpf. Schneide alles Matschige mit einer sauberen Schere radikal weg. Topfe den Rest in frische, nur ganz leicht feuchte Erde und gieße wochenlang erstmal gar nicht.
- Braune, trockene Blattspitzen? Ein klares Zeichen für zu trockene Luft. Gruppiere deine Pflanzen, stell Wasserschalen auf oder gönn ihnen einen Luftbefeuchter.
- Blasse Blätter und lange, dünne Triebe? Die Pflanze „vergeilt“. Sie schreit förmlich nach mehr Licht. Stell sie näher ans Fenster.
- Klebrige Blätter oder feine Gespinste? Schädlinge! Isoliere die Pflanze sofort. Bei leichtem Befall hilft Abduschen. Bei stärkerem Befall schwöre ich auf meine Geheimwaffe: Mische 1 Liter Wasser mit 1 Teelöffel Schmierseife (bitte kein Spüli, das entfettet die Blätter zu stark) und 2 Esslöffeln Spiritus. Damit die Pflanze einsprühen (auch die Blattunterseiten!).

6. Dein Budget und die besten Spartipps
Eine grüne Oase muss nicht teuer sein. Mit einem Budget von 50-70 Euro kommst du schon sehr weit für einen soliden Start.
Wo du sparen kannst:
- Ableger machen: Das ist der beste Trick! Bei einer Efeutute oder einem Philodendron ist es kinderleicht. Schneide einen Trieb mit 3-4 Blättern direkt unter einem Blattknoten ab. Entferne das unterste Blatt und stell den Stängel in ein Glas Wasser. Wenn sich 3-5 cm lange Wurzeln gebildet haben, kannst du deinen kostenlosen Ableger einpflanzen!
- Klein anfangen: Kaufe junge, kleine Pflanzen. Sie sind viel günstiger (oft schon ab 5-10 €) und du kannst ihnen beim Wachsen zusehen.
- Töpfe vom Flohmarkt: Schöne Übertöpfe müssen nicht teuer sein. Flohmärkte und Kleinanzeigen sind eine Goldgrube.
Wo du nicht sparen solltest: Bei der Erde. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber es ist die wichtigste Investition.
7. Ein letztes, wichtiges Wort zur Sicherheit
Viele unserer liebsten Zimmerpflanzen, wie die Efeutute, der Philodendron oder das Einblatt, sind beim Verzehr giftig. Wenn du kleine Kinder oder kaufreudige Haustiere (besonders Katzen!) hast, informiere dich bitte vor dem Kauf ganz genau. Stelle potenziell giftige Pflanzen immer außer Reichweite.

Und noch was: Dauerhaft nasse Erde kann schimmeln. Das ist nicht nur für die Pflanze schlecht, sondern auch für das Raumklima. Gutes Lüften und die Vermeidung von Staunässe helfen hier Wunder.
Pflanzen sind mehr als nur Deko. Sie sind Lebewesen. Beobachte sie, lerne ihre Sprache und freu dich über jedes neue Blatt. Und wenn mal eine eingeht – Kopf hoch! Das passiert jedem. Mit etwas Geduld und dem richtigen Wissen verwandelst du auch die dunkelste Ecke in ein kleines, grünes Paradies.
Bildergalerie



- Weniger ist mehr: Die häufigste Todesursache bei Schattenpflanzen ist Überwässerung. Da sie weniger Licht für die Fotosynthese haben, verbrauchen sie auch deutlich weniger Wasser.
- Der Fingertest: Stecken Sie Ihren Finger etwa 2-3 cm tief in die Erde. Fühlt sie sich trocken an? Erst dann zur Gießkanne greifen.
- Keine nassen Füße: Immer darauf achten, dass überschüssiges Wasser aus dem Topf abfließen kann, um Wurzelfäule zu vermeiden.


Der größte Fehler in dunklen Ecken: Zu oft gießen. In einem lichtarmen Umfeld wächst eine Pflanze extrem langsam und ihr Wasserbedarf sinkt drastisch. Die Erde muss zwischen den Wassergaben unbedingt gut abtrocknen. Ständige Feuchtigkeit ist das sichere Todesurteil für die Wurzeln.


Wussten Sie schon? Die NASA Clean Air Study hat gezeigt, dass Pflanzen wie der Bogenhanf (Dracaena trifasciata) oder die Efeutute (Epipremnum aureum) Schadstoffe wie Benzol und Formaldehyd aus der Luft filtern können. Ein doppelter Gewinn für dunkle Räume!


In einer dunklen Ecke ist jedes Photon Gold wert. Staub auf den Blättern wirkt wie ein dicker Vorhang und blockiert das wenige verfügbare Licht. Nehmen Sie sich alle paar Wochen ein weiches, feuchtes Tuch und wischen Sie sanft über die Blätter Ihrer Monstera oder Schusterpalme. Sie werden es Ihnen mit kräftigem Grün danken.


Hilfe, die Blätter werden gelb! Was nun?
Gelbe Blätter sind ein Hilferuf, aber kein Grund zur Panik. Meistens liegt es an zu viel Wasser, was zu Wurzelfäule führt. Prüfen Sie die Feuchtigkeit der Erde. Seltener kann es auch ein Nährstoffmangel sein, aber düngen Sie Schattenpflanzen nur sehr sparsam während der Wachstumsphase im Frühling und Sommer. Im Herbst und Winter brauchen sie eine Pause.


Terrakotta-Topf: Atmet und lässt die Erde schneller trocknen. Ideal für Pflanzen, die absolut keine nassen Füße mögen, wie die Zamioculcas (Glücksfeder).
Glasierter Keramik- oder Plastiktopf: Hält die Feuchtigkeit länger. Eine gute Wahl, wenn Sie zum Vergessen des Gießens neigen, aber erfordert mehr Disziplin, um Überwässerung zu vermeiden.
Für Anfänger in dunklen Ecken ist Terrakotta oft die sicherere Wahl.



Eine Pflanze an einem Standort mit 1.000 Lux wächst etwa 10-mal langsamer als an einem mit 10.000 Lux.
Das bedeutet konkret: Sie müssen viel seltener umtopfen und vor allem viel weniger düngen. Ein Zuviel an Dünger verbrennt die Wurzeln einer langsam wachsenden Pflanze regelrecht. Einmal im Frühling und einmal im Sommer mit einem flüssigen Grünpflanzendünger in halber Konzentration reicht meist völlig aus.


- Selteneres Gießen als bei anderen Pflanzen.
- Benötigt kaum Dünger.
- Muss nur alle paar Jahre umgetopft werden.
Das Geheimnis dieser Unverwüstlichkeit? Es ist die Zamioculcas, auch Glücksfeder genannt. Sie speichert Wasser in ihren knollenartigen Wurzeln und toleriert auch die dunkelsten Ecken einer Wohnung mit stoischer Gelassenheit.


Die richtige Erde ist das Fundament. Für die meisten Schattenliebhaber wie Monstera oder Philodendren ist eine lockere, gut durchlüftete Mischung entscheidend, um Wurzelfäule vorzubeugen. Mischen Sie einfach unter eine gute Zimmerpflanzenerde:
- Perlit: Für die Belüftung der Wurzeln.
- Pinienrinde (Orchideenerde): Sorgt für eine grobe Struktur und verhindert, dass die Erde verklumpt.
- Ein wenig Sand: Verbessert die Drainage zusätzlich.


Ein einfacher Trick, um das spärliche Licht in einer dunklen Ecke zu maximieren: Platzieren Sie einen Spiegel an der Wand hinter oder neben der Pflanze. Er fängt das einfallende Licht auf und reflektiert es zurück auf die Pflanze, was die verfügbare Lichtmenge fast verdoppeln kann. Ein stilvolles und zugleich nützliches Deko-Element.


Wichtiger Hinweis: Düngen Sie Ihre Schattenpflanzen niemals im Herbst oder Winter! In dieser Zeit gehen sie in eine Ruhephase, da das Licht noch knapper ist. Dünger würde sie zu ungesundem Wachstum zwingen und die Wurzeln schädigen. Die Düngesaison ist von April bis September, und selbst dann nur sehr sparsam.


Schattenpflanzen haben oft größere und dunklere Blätter. Der Grund: Sie produzieren mehr Chlorophyll b, ein Pigment, das besonders effizient darin ist, Lichtwellen im blauen und grünen Spektrum zu absorbieren – genau das Licht, das in schattigen Umgebungen am häufigsten vorkommt.



Reicht nicht auch eine normale Schreibtischlampe, um meine Pflanze zu unterstützen?
Leider nein. Eine Standard-Glühbirne erzeugt hauptsächlich Wärme und nicht das richtige Lichtspektrum, das Pflanzen für die Fotosynthese benötigen. Wenn Sie wirklich nachhelfen müssen, investieren Sie in eine Vollspektrum-Pflanzenlampe. Es gibt inzwischen sehr stilvolle Modelle, zum Beispiel von Marken wie SANSI oder Vogek, die sich unauffällig in die Einrichtung integrieren lassen.


Perfekt fürs Badezimmer
Einige Pflanzen lieben die Kombination aus wenig Licht und hoher Luftfeuchtigkeit. Suchen Sie einen grünen Mitbewohner für Ihr Bad? Hier sind die Top-Kandidaten:
- Schwertfarn (Nephrolepis exaltata): Ein Klassiker, der die feuchte Luft genießt.
- Einblatt (Spathiphyllum): Toleriert Schatten und zeigt mit hängenden Blättern an, wenn es durstig ist.
- Calathea: Ihre prächtigen Blätter lieben hohe Luftfeuchtigkeit, um braune Ränder zu vermeiden.


Haben Sie den perfekten Platz für Ihre neue Pflanze gefunden? Super! Dann lassen Sie sie dort auch stehen. Ständiges Umstellen von einem Ort zum anderen bedeutet puren Stress für eine Pflanze. Sie muss sich jedes Mal an neue Licht-, Temperatur- und Luftzugverhältnisse anpassen. Geben Sie ihr Zeit, sich in ihrer neuen Ecke zu akklimatisieren.


Monstera Deliciosa: Die Ikone mit den geschlitzten Blättern. Sie braucht Platz, um sich zu entfalten, und klettert gerne an einer Rankhilfe empor. Die Schlitze entwickeln sich erst bei ausreichend indirektem Licht.
Herzblatt-Philodendron (Philodendron hederaceum): Eine dankbare Hänge- oder Kletterpflanze mit kleineren, herzförmigen Blättern. Er ist noch toleranter gegenüber dunkleren Standorten als die Monstera.
Beide sind pflegeleicht, aber der Philodendron ist für absolute Anfänger oft die verzeihendere Wahl.


Die Schusterpalme (Aspidistra elatior) war die Königin der viktorianischen Salons. In den oft düsteren, mit schweren Vorhängen verdunkelten Räumen des 19. Jahrhunderts war sie eine der wenigen Pflanzen, die überleben konnte. Ihr Ruf als „Gusseisenpflanze“ kommt nicht von ungefähr – sie übersteht Vernachlässigung, Staub und sehr wenig Licht wie keine zweite.


Achtung, Topfgröße! Ein häufiger Fehler ist es, eine Pflanze in einen viel zu großen Topf zu setzen, damit sie „Platz zum Wachsen“ hat. Das Gegenteil ist der Fall: In zu viel Erde sammelt sich Feuchtigkeit, die die Wurzeln nicht aufnehmen können. Das Resultat ist Wurzelfäule. Wählen Sie immer einen Topf, der nur 2-4 cm im Durchmesser größer ist als der alte.



Laut einer Studie der Royal Horticultural Society ist Wurzelfäule, verursacht durch Überwässerung, die häufigste nicht-parasitäre Todesursache bei Zimmerpflanzen.
Um sicherzugehen, nehmen Sie die Pflanze vorsichtig aus dem Topf. Gesunde Wurzeln sind fest und weiß oder hellbraun. Faule Wurzeln sind matschig, dunkel und riechen oft unangenehm. Schneiden Sie betroffene Teile ab und topfen Sie die Pflanze in frische, trockene Erde.


Unsichtbare Gefahr: Schädlinge wie Trauermücken oder Spinnmilben fühlen sich an geschwächten Pflanzen besonders wohl. Kontrollieren Sie die Blattober- und -unterseiten sowie die Erde regelmäßig auf kleine Netze, Punkte oder fliegende Insekten. Ein gesunder Standort beugt Befall am besten vor, aber in dunklen Ecken ist Vorsicht geboten.


Bevor Sie eine Pflanze kaufen, fragen Sie sich nicht nur, ob sie Ihnen gefällt, sondern auch, ob Sie zu Ihrem Lebensstil passt. Die ehrliche Antwort auf diese Fragen bewahrt vor Enttäuschungen:
- Wie oft bin ich bereit, mich um die Pflanze zu kümmern?
- Vergesse ich oft das Gießen oder neige ich zum Überwässern?
- Wie viel natürliches Licht hat der vorgesehene Platz wirklich (gemessen, nicht geschätzt!)?


Der Biologe Edward O. Wilson prägte den Begriff „Biophilie“ – die angeborene Tendenz des Menschen, eine Verbindung zur Natur zu suchen.
Selbst eine einzige Pflanze in einer dunklen Ecke kann diese Verbindung herstellen. Sie verbessert nicht nur die Luft, sondern reduziert nachweislich Stress und steigert das Wohlbefinden. Ein Stück lebendige Natur in den eigenen vier Wänden ist Balsam für die Seele.


- Einen Steckling direkt unterhalb eines Blattknotens abschneiden.
- Die unteren Blätter entfernen und den Stiel in ein Glas mit Wasser stellen.
- An einen hellen Ort ohne direkte Sonne stellen und das Wasser regelmäßig wechseln.
So einfach lässt sich die unverwüstliche Efeutute (Epipremnum) vermehren. Nach wenigen Wochen bilden sich Wurzeln und Sie haben eine neue Pflanze – ganz umsonst!


Warum verliert meine bunt gemusterte Pflanze ihre Farbe?
Panaschierte (bunte) Pflanzen wie eine ‚Marble Queen‘ Efeutute oder eine Calathea ‚White Fusion‘ sind wunderschön, aber anspruchsvoller. Die weißen oder bunten Teile der Blätter enthalten kein Chlorophyll und können keine Fotosynthese betreiben. Um die leuchtenden Muster zu erhalten, benötigen sie deutlich mehr helles, indirektes Licht als ihre rein grünen Verwandten. In einer zu dunklen Ecke vergrünen sie, um ihr Überleben zu sichern.

Budget-Held 1: Grünlilie (Chlorophytum comosum): Extrem anpassungsfähig, verzeiht Pflegefehler und produziert eifrig kleine Ableger („Kindel“), die man einfach neu einpflanzen kann.
Budget-Held 2: Efeutute (Epipremnum aureum): Wächst als Hänge- oder Kletterpflanze, kommt mit fast allen Lichtverhältnissen klar und lässt sich kinderleicht durch Stecklinge vermehren.
Beide sind die perfekten, kostengünstigen Einstiegspflanzen für jeden, der seine ersten grünen Schritte in dunkleren Ecken wagt.




