Palettenmöbel selber bauen: So wird’s richtig gut (und nicht nur billig)
Ganz ehrlich? In meiner Werkstatt hab ich schon alles gesehen. Hölzer, so edel, dass man sich kaum traut, sie anzufassen, und Aufträge, bei denen es um Zehntelmillimeter ging. Und trotzdem… lande ich immer wieder bei der einfachen Holzpalette. Manche Kollegen belächeln das. „Viel zu viel Arbeit für billiges Holz“, höre ich dann. Aber ich sehe das komplett anders.
Inhaltsverzeichnis
Ein Möbelstück aus Paletten zu zimmern, das ist ehrliche Arbeit. Es ist ein Projekt, das dich Respekt vor dem Material lehrt und dir die Grundlagen des Handwerks näherbringt. Vergiss mal die Hochglanz-Blogs, die dir eine „Luxus-Lounge für 50 Euro“ versprechen. Das ist Quatsch. Aber wenn du bereit bist, ein bisschen Zeit und Sorgfalt zu investieren, dann wirst du mit einem Möbelstück belohnt, das Charakter hat. Eines, das eine Geschichte erzählt. Und das ist oft mehr wert als jedes teure Designerstück.
In dieser Anleitung zeige ich dir nicht, wie du schnell was zusammennagelst. Ich zeige dir, wie du es richtig machst. So, dass es stabil ist, gut aussieht und lange hält. Also, krempeln wir die Ärmel hoch!

Teil 1: Die richtige Palette – Mehr als nur Restholz
Alles fängt mit der Auswahl des Holzes an. Und genau hier machen die meisten schon den ersten Fehler. Nicht jede Palette, die irgendwo hinter einem Supermarkt herumliegt, ist für dein Projekt geeignet. Manche können sogar gesundheitsschädlich sein. Du musst also lernen, die Paletten quasi zu „lesen“.
Europaletten: Die sichere Bank
Wenn es irgendwie geht, greif zur klassischen Europalette. Du erkennst sie easy am eingebrannten „EPAL“- oder „EUR“-Logo in einem ovalen Rahmen. Diese Paletten sind genormt (meist 120 x 80 cm) und für richtig schwere Lasten gebaut. Die halten dynamisch bis zu 1.500 kg aus. Das gibt dir die Sicherheit, dass deine selbst gebaute Bank später nicht unter dir zusammenbricht.
Der entscheidende Vorteil ist aber die Behandlung des Holzes. EPAL-Paletten werden ausschließlich hitzebehandelt, um Schädlinge abzutöten. Achte auf den Stempel „HT“ (für Heat Treatment). Das Holz wird dabei auf über 56 °C erhitzt – ein Verfahren, das für uns Menschen völlig unbedenklich ist.

Achtung, schwerer als gedacht: Unterschätz das nicht! Eine trockene Europalette wiegt locker 25 kg. Hol dir also am besten Hilfe zum Tragen.
Was du unbedingt vermeiden musst
Siehst du den Stempel „MB“? Dann lass die Finger davon! Das steht für Methylbromid, ein Begasungsmittel, das hochgiftig ist und in der EU schon lange für diesen Zweck verboten wurde. Da Paletten aber international unterwegs sind, kann man immer mal auf so ein altes oder importiertes Stück stoßen. Genauso tabu sind Paletten mit öligen Flecken, chemischem Geruch oder bunten Verfärbungen. Du weißt nie, was da mal drauf transportiert wurde.
Woher bekommst du gute Paletten?
Klar, man kann auf Baustellen fragen, aber oft sind die Paletten dort ziemlich ramponiert. Ich hab die besten Erfahrungen mit lokalen Speditionen oder größeren Betrieben gemacht. Einfach mal freundlich anrufen und nach „tauschfähigen Europaletten“ fragen. Oft kriegt man sie für kleines Geld, so zwischen 15 und 30 Euro pro Stück. Der Vorteil: Diese Paletten sind meistens sauber, trocken und fast neuwertig.

Teil 2: Deine Ausrüstung – Sicherheit geht vor!
Gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Du brauchst keine Profi-Werkstatt, aber ein paar Basics sind für ein sauberes Ergebnis einfach Pflicht. Und noch wichtiger: der sichere Umgang damit.
- Schutzausrüstung (nicht verhandelbar!): Schutzbrille, robuste Arbeitshandschuhe und eine Staubmaske (mindestens FFP2) sind absolute Pflicht. Palettenholz splittert wie verrückt, und der Schleifstaub ist fies. Sobald du eine Säge in die Hand nimmst, gehört auch ein Gehörschutz dazu.
- Schleifmaschine: Mein Tipp: ein Exzenterschleifer. Der trägt Material viel effektiver ab als ein Schwingschleifer und hinterlässt eine schönere Oberfläche. Investiere in gutes Schleifpapier: 80er Körnung für den Grobschliff, 120er für den Zwischenschliff und 180er oder feiner für das Finish.
- Säge: Eine Stichsäge ist ein super Allrounder. Für präzisere, lange und gerade Schnitte ist eine Handkreissäge mit Führungsschiene natürlich der Hammer, aber das ist schon eine größere Investition.
- Akkuschrauber: Ein kräftiges Modell mit einstellbarem Drehmoment ist Gold wert. So drehst du die Schrauben nicht zu tief ein. Übrigens: Benutz Torx-Bits! Die bieten viel besseren Halt als Kreuzschlitz und du ärgerst dich nicht über abrutschende Schrauben.
- Zum Zerlegen: Ein stabiles Brecheisen (Kuhfuß), ein schwerer Hammer (Fäustel) und eine Zange sind deine besten Freunde, wenn du Paletten demontieren musst.
- Der Rest: Zollstock, Schreinerwinkel, Bleistift und mindestens zwei stabile Schraubzwingen, um alles sicher festzuspannen.

Teil 3: Der Bau – Jetzt wird’s praktisch!
So, genug geredet, ran ans Holz! Wir bauen als Beispiel eine einfache, aber bombenstabile Bank. Die Prinzipien kannst du aber auf fast alle Palettenmöbel übertragen. Plan für so ein Projekt übrigens ruhig ein ganzes Wochenende ein, wenn du es ordentlich machen willst. Allein das Schleifen kann ein paar Stunden dauern.
Schritt 1: Reinigen und Zerlegen (der anstrengende Teil)
Erstmal die Palette mit einer harten Bürste und Wasser abschrubben. Danach muss sie komplett durchtrocknen. Das kann ein, zwei Tage dauern. Musst du die Palette zerlegen, kommt jetzt der schweißtreibende Teil.
Ein Profi-Trick, der Bretter rettet: Anstatt nur mit dem Brecheisen zu hebeln und die Bretter zu spalten, versuch mal den „Klotz-Trick“. Stell die Palette hochkant. Leg ein Stück Kantholz direkt unter das Brett, das du lösen willst. Jetzt schlägst du mit dem Fäustel gezielt und kräftig auf die massiven Palettenklötze direkt neben den Nägeln. Mit etwas Übung springen die Bretter so von den Nägeln, anstatt zu zerbrechen. Ein echter Game-Changer!

Schritt 2: Grobschliff – Die Basis für alles Weitere
Spann das 80er Schleifpapier auf den Exzenterschleifer und bearbeite alle Oberflächen und Kanten. Ziel ist es hier noch nicht, eine spiegelglatte Fläche zu bekommen. Es geht darum, die raue Außenschicht, Dreck und vor allem die Splittergefahr zu beseitigen. Fahr mal mit dem Handschuh drüber – es sollte sich schon viel besser anfühlen. Kanten leicht abrunden (brechen), das sieht besser aus und ist sicherer.
Schritt 3: Zuschnitt auf Maß
Für unsere Bank nehmen wir zwei Paletten: eine für die Sitzfläche, eine für die Lehne. Die Lehne soll aber nicht so wuchtig sein, also halbieren wir sie der Länge nach. Miss die gewünschte Höhe ab, zeichne mit dem Winkel eine saubere Linie und spann die Palette bombenfest an einer Werkbank ein. Dann führst du die Säge langsam und ohne Druck an der Linie entlang.
Schritt 4: Die Hochzeit – Es wird ein Möbelstück
Leg die Sitzflächen-Palette auf den Boden und stell die zugeschnittene Rückenlehne hochkant dahinter. Jetzt kommt ein ganz wichtiger Tipp: Immer vorbohren! Palettenholz (meist Nadelholz) reißt super schnell. Nimm einen Holzbohrer, der etwas dünner ist als der Kern deiner Schrauben (also der Teil ohne Gewinde). Bohre an den Stellen vor, wo die Lehne auf den Klötzen der Sitzpalette aufliegt.

Für eine stabile Verbindung nimmst du am besten Holzbauschrauben mit Teilgewinde, zum Beispiel in der Größe 6 x 100 mm. Um maximale Stabilität zu gewährleisten, verschraubst du die Lehne an mindestens sechs Punkten mit den massiven Klötzen der Sitzpalette: jeweils eine Schraube oben, mittig und unten pro Seite. Da wackelt dann garantiert nichts mehr!
Schritt 5: Feinschliff – Der letzte Schliff für die Seele
Jetzt, wo alles zusammengebaut ist, kommt das Finish. Wechsle zum 120er Papier und schleife alle sichtbaren Flächen nochmal, immer schön in Richtung der Maserung. Saug den Staub ab. Für die Perfektionisten: nochmal mit 180er oder feinerem Papier drübergehen. Fahr mal mit der bloßen Hand über die Oberfläche. Sie sollte sich jetzt weich und warm anfühlen. Das ist der Moment, in dem aus rauem Holz ein echtes Möbelstück wird.
Mehr Ideen? Kein Problem!
Die Bank ist nur der Anfang. Die gleichen Techniken kannst du für alles Mögliche nutzen.


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Kleines Projekt für den Anfang: Du traust dich noch nicht an eine ganze Bank? Kein Ding! Bau dir in unter zwei Stunden einen simplen Beistelltisch. Dafür brauchst du nur eine Palette. Säge einfach den mittleren Teil heraus, sodass du zwei Außenteile mit je einem Klotz hast. Schleif das Ganze ab, schraub die beiden Teile aufeinander – fertig ist ein kleiner Tisch oder ein Pflanzenregal. Perfekt für den Einstieg!
Die Ecklounge für Profis: Du willst es größer? Für eine gemütliche Ecklounge brauchst du in der Regel fünf Paletten. Zwei bilden die eine Sitzbank, zwei die andere, und die fünfte Palette legst du (eventuell zugeschnitten) in die Ecke als Verbindung und Ablagefläche. Verschraube alles gut miteinander, und schon hast du eine riesige Chill-Area.
Teil 4: Der richtige Schutz für deine Terrasse
Rohes Holz würde auf der Terrasse kein Jahr überleben. Sonne, Regen, Frost – das alles setzt ihm zu. Ein guter Oberflächenschutz ist also keine Option, sondern Pflicht.

Die Qual der Wahl: Öl, Lasur oder Lack?
Was du nimmst, hängt ganz von deinem Geschmack ab. Hier mal eine kleine Orientierung:
- Holzöl: Das ist die natürlichste Variante. Es dringt tief ins Holz ein, schützt von innen und betont die Maserung wunderschön (man sagt, es „feuert“ das Holz an). Sieht super aus, fühlt sich toll an. Der Nachteil: Du musst den Schutz jedes Jahr erneuern. Profi-Tipp: Trage das Öl satt auf, lass es 20 Minuten einziehen und nimm dann den Überschuss mit einem alten Lappen ab. Sonst bleibt es klebrig.
- Dünnschichtlasur: Der praktische Allrounder. Eine Lasur bildet eine hauchdünne, wasserabweisende Schicht, lässt das Holz aber atmen. Das ist super wichtig, damit keine Feuchtigkeit eingeschlossen wird. Gibt’s farblos oder in vielen Holztönen. Hält meist 2-3 Jahre, bevor du nachstreichen musst. Profi-Tipp: Zwei dünne Anstriche sind immer besser als ein dicker!
- Wetterfester Lack: Wenn du es bunt magst, ist Lack deine Wahl. Er bildet eine deckende, sehr robuste Schutzschicht. Wichtig hier: Unbedingt eine Grundierung verwenden! Die sorgt für Haftung und verhindert, dass Holzinhaltsstoffe durch die Farbe schlagen. Das ist mehr Arbeit, aber dafür hast du dann auch 5 Jahre oder länger Ruhe. Profi-Tipp: Schleife die Grundierung nach dem Trocknen ganz leicht an, dann hält der Endlack noch besser.

Für die Mutigen: Flämmen (Yakisugi)
Eine uralte, japanische Technik ist das kontrollierte Verkohlen der Holzoberfläche mit einem Gasbrenner. Die Kohleschicht schützt das Holz auf natürliche Weise vor Wasser, Pilzen und Insekten. Das Ergebnis ist eine einzigartige, tiefschwarze Optik. Aber Achtung: Das ist wirklich nur was für erfahrene Anwender und darf NUR im Freien gemacht werden. Ein Eimer Wasser oder ein Feuerlöscher muss immer griffbereit sein!
Teil 5: Was kostet der Spaß wirklich?
Jetzt mal Butter bei die Fische. Die 50-Euro-Lounge ist ein Mythos. Eine ehrliche Rechnung sieht anders aus:
- Paletten: 2-3 Stück, je nach Quelle und Zustand. Rechne mal mit 30-60 €.
- Schrauben & Co: Ein Paket guter Schrauben und ein paar Holzbohrer kosten schnell 20 €.
- Schleifpapier: Für ein sauberes Ergebnis brauchst du verschiedene Körnungen. Plan mal 15-20 € ein.
- Oberflächenschutz: Eine 750ml-Dose gute Lasur oder Öl kostet zwischen 20 und 40 €. Das reicht für ca. zwei bis drei Paletten bei zwei Anstrichen.
- Polster: Das ist der größte Posten. Hier solltest du nicht sparen. Nimm Kaltschaum für den Außenbereich. Die wichtigste Info für deinen Hintern: 8 cm Dicke sind okay, aber richtig bequem wird es erst ab 10-12 cm! Die Bezüge sollten aus wetterfestem Stoff sein. Je nach Größe und Qualität können hier schnell 150-250 € oder mehr fällig werden.
Ein solides, langlebiges Palettensofa ohne Polster kostet dich also realistisch eher 85-140 €. Mit guten Polstern bist du schnell bei 250-400 €. Immer noch viel günstiger als Gekauftes, aber eben nicht geschenkt.

Pflege und Überwinterung
Damit du lange Freude daran hast, gönn den Möbeln einmal im Jahr einen Pflegeanstrich. Im Winter sollten sie geschützt stehen – unter einem Carport, in der Garage oder abgedeckt mit einer atmungsaktiven Plane. Wichtig: Stell die Möbel nie direkt auf den Rasen. Leg ein paar flache Steine unter die Klötze, damit keine Feuchtigkeit von unten ins Holz zieht.
Mein Fazit
Ein Möbel aus Paletten zu bauen, ist so viel mehr als nur ein DIY-Projekt. Es ist eine Übung in Geduld. Du nimmst ein einfaches Material, das andere wegwerfen, und verleihst ihm mit deinen Händen einen neuen Wert. Jede glatt geschliffene Kante, jede sauber versenkte Schraube ist ein kleines Erfolgserlebnis. Und wenn du dann am Ende auf deiner Terrasse sitzt, auf einem Möbel, das vielleicht nicht perfekt ist, aber stabil, sicher und vor allem: deins. Dann weißt du, dass sich jede Minute gelohnt hat. Dieses Gefühl, das kannst du nicht kaufen.


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Bildergalerie


Eine Palette zu zerlegen, ohne die Bretter zu spalten, ist die erste echte Geduldsprobe. Vergessen Sie das Brecheisen! Setzen Sie lieber eine Säbelsäge mit einem Metall- oder Bimetall-Sägeblatt an. Damit kappen Sie die Nägel direkt zwischen Klotz und Brett. Das Ergebnis: perfekt erhaltene Bretter mit rustikalen Nagelresten, die Sie einfach versenken oder mit einem Dorn austreiben können.


- Schleifmaschine: Ein Exzenterschleifer ist ideal, um die raue Oberfläche zu glätten.
- Säbelsäge: Zum sauberen Zerlegen (siehe Tipp nebenan!).
- Akkuschrauber: Mit ordentlich Drehmoment.
- Qualitätsschrauben: SPAX oder Fischer sind hier Gold wert.
- Forstnerbohrer: Für saubere, große Löcher, z.B. für Sonnenschirmhalter.


Achtung, Falle: Sehen Sie einen „MB“-Stempel auf der Palette? Finger weg! Das steht für Methylbromid, ein hochgiftiges Begasungsmittel, das früher zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt wurde. Diese Paletten sind für den Möbelbau im Wohn- und Gartenbereich absolut tabu und ein echtes Gesundheitsrisiko.


Rund 500 Millionen Europaletten sind permanent im Umlauf und bilden den größten offenen Tauschpool der Welt.


Der vielleicht wichtigste, aber oft vernachlässigte Schritt für eine hochwertige Optik und Haptik ist das Schleifen. Gehen Sie in drei Stufen vor:
- Schritt 1 (80er Körnung): Grobe Splitter und Verunreinigungen entfernen.
- Schritt 2 (120er Körnung): Die Oberfläche glätten.
- Schritt 3 (180er Körnung): Optional, für ein besonders feines Finish, vor allem bei Flächen mit Hautkontakt.
Der Unterschied ist nicht nur sichtbar, sondern vor allem fühlbar!


Lackieren oder doch lieber lasieren?
Das ist eine Frage des Stils und des Standorts. Eine Lasur (z.B. von Osmo oder Remmers) dringt ins Holz ein, feuert die Maserung an und erhält den natürlichen Charakter. Ideal für den rustikalen Look. Ein Lack bildet eine geschlossene, schützende Schicht auf der Oberfläche. Er bietet mehr Schutz vor Feuchtigkeit und ermöglicht knallige Farben. Für draußen sollten Sie unbedingt zu wetterfestem Außenlack greifen, sonst blättert die schönste Farbe nach dem ersten Winter ab.

Lenkrollen: Machen Ihr Palettensofa oder Ihren Tisch super flexibel und leicht verschiebbar. Ideal für Terrassen, auf denen man oft umräumt.
Bockrollen: Lassen sich nur vor- und zurückbewegen. Gut für Bänke oder Sideboards, die nur selten bewegt werden müssen.
Ein cleverer Mix: Zwei Lenkrollen (mit Feststellbremse!) und zwei Bockrollen kombinieren Stabilität mit Manövrierbarkeit.


Eine Europalette ist für eine dynamische Last von 1.500 kg ausgelegt.
Das bedeutet, sie hält dieses Gewicht aus, während sie von einem Gabelstapler bewegt wird. Im statischen Zustand, also als Möbelstück, ist die Tragfähigkeit noch weitaus höher. Ihre selbst gebaute Lounge wird also auch die wildeste Gartenparty problemlos überstehen. Stabilität ist hier serienmäßig.


- Verhindert das Aufspalten des Holzes.
- Sorgt für eine viel stärkere und langlebigere Verbindung.
- Ermöglicht ein bündiges Versenken der Schraubenköpfe.
Das Geheimnis stabiler Verbindungen? Immer vorbohren! Nutzen Sie einen Bohrer, der minimal dünner als der Schraubenkern ist. Für eine besonders edle Optik können Sie mit einem Senker nacharbeiten.


Perfektion ist nicht das Ziel. Ein kleiner Kratzer, ein eingebrannter Stempel, eine leicht unebene Kante – das sind keine Fehler. Das ist der Charakter Ihres Möbelstücks. Es erzählt die Geschichte eines früheren Lebens als Lastenträger und die Geschichte Ihrer Arbeit. Umarmen Sie diese kleinen Unvollkommenheiten, sie machen Ihr Projekt einzigartig.


- Der richtige Anstrich: Verwenden Sie eine hochwertige Holzschutzlasur oder einen Bootslack, um das Holz vor Feuchtigkeit zu versiegeln.
- Füße statt Vollkontakt: Montieren Sie kleine Klötze oder Möbelfüße unter die Palette, damit sie nicht direkt auf dem feuchten Boden steht.
- Die Abdeckung: Eine atmungsaktive Abdeckplane schützt vor Regen und Schnee, verhindert aber Staunässe und Schimmelbildung.


Design-Detail: Behandeln Sie die eingebrannten Stempel (EPAL, HT, etc.) nicht als Makel, sondern als Feature! Schleifen Sie vorsichtig um sie herum und heben Sie sie durch eine farblose Lasur hervor. Das unterstreicht den industriellen Ursprung und gibt Ihrem Möbel einen authentischen Stempel – im wahrsten Sinne des Wortes.

Upcycling ist die höchste Form des Recyclings. Man nimmt etwas scheinbar Wertloses und verleiht ihm nicht nur eine neue Funktion, sondern auch einen emotionalen und ästhetischen Wert. Eine Palette wird vom Lastenträger zum Lebensmittelpunkt.


Eine senkrecht an die Wand gestellte Palette wird zum perfekten vertikalen Garten für Kräuter oder Blumen. So geht’s:
- Tackern Sie an der Rückseite und am Boden der Pflanzebenen ein wasserdurchlässiges Unkrautvlies fest.
- Füllen Sie die so entstandenen Taschen mit hochwertiger Blumenerde.
- Bepflanzen Sie die Ebenen mit hängenden Erdbeeren, Rosmarin, Thymian oder bunten Petunien. Ein lebendiges Kunstwerk für Balkon oder Terrasse!


Wie finde ich passende Polster, ohne ein Vermögen auszugeben?
Suchen Sie online nach „Palettenpolster“ oder „Palettenkissen“. Viele Hersteller wie „Beo“ oder „Beautissu“ bieten exakt passende Sets für die Standardmaße 120×80 cm an. Achten Sie auf wasserabweisende und UV-beständige Outdoor-Stoffe (z.B. aus Dralon oder Polyacryl), damit die Farben nicht ausbleichen und ein kleiner Schauer den Kissen nichts anhaben kann. Für den Innenbereich sind auch Baumwoll- oder Leinenbezüge eine stilvolle Option.


Kostenlose Paletten: Oft hinter Supermärkten oder auf Baustellen zu finden. Nachteil: Meist Einwegpaletten, oft verschmutzt oder beschädigt und der Zustand ist Glückssache.
Gekaufte Paletten: Bei Speditionen, in Baumärkten oder über Kleinanzeigen für 10-25 € zu haben. Vorteil: Oft neuwertige, saubere und garantiert HT-behandelte Europaletten.
Für ein sauberes und sicheres Ergebnis lohnt sich die kleine Investition.


Europaletten bestehen meist aus Kiefern-, Fichten- oder Birkenholz.
Das bedeutet, Sie arbeiten mit relativ weichem Nadelholz. Es lässt sich leicht sägen und schrauben, ist aber auch anfälliger für Dellen und Kratzer. Eine schützende Endbehandlung mit Hartwachsöl (z.B. von Clou) oder Lack ist daher besonders wichtig, um die Oberfläche widerstandsfähiger zu machen.


- Eine dramatische, tiefschwarze Optik.
- Natürlicher Schutz vor Witterung und Schädlingen.
- Eine einzigartige, samtige Textur.
Das Geheimnis dieser Veredelung? Feuer! Die japanische Technik „Shou Sugi Ban“ (oder Yakisugi) bezeichnet das kontrollierte Verkohlen der Holzoberfläche mit einem Gasbrenner. Anschließend wird die Kohleschicht abgebürstet und das Holz geölt. Ein absoluter Hingucker für Mutige.

Wer sagt, dass Paletten nur für Möbel gut sind? Zerlegte und geschliffene Palettenbretter eignen sich hervorragend für eine rustikale Akzentwand im Wohn- oder Schlafzimmer. Die unterschiedlichen Farbtöne und Maserungen der einzelnen Bretter erzeugen eine lebendige, warme Fläche. Befestigen Sie die Bretter einfach auf einer Unterkonstruktion aus Latten – ein Projekt, das einen Raum komplett verwandeln kann.


- Schritt 1: Grobreinigung. Mit einer harten Bürste und Wasser den oberflächlichen Schmutz, Spinnweben und Staub entfernen.
- Schritt 2: Desinfektion. Mischen Sie Wasser mit Essigessenz (Verhältnis 1:1) oder verwenden Sie einen speziellen Holzreiniger. Schrubben Sie die Palette gründlich ab und lassen Sie sie vollständig in der Sonne trocknen. Das tötet Keime und beugt Schimmel vor.


Profi-Tipp für mehr Stabilität: Wenn Sie ein hohes Sofa oder eine stark belastete Bank bauen, verschrauben Sie die Paletten nicht nur an den Ecken. Setzen Sie zusätzliche Verbindungselemente ein. Flachverbinder oder Lochplatten aus Metall, die Sie an den unsichtbaren Unterseiten anbringen, versteifen die Konstruktion enorm und verhindern jedes Wackeln.


Vom Lagerhaus ins Loft: Palettenmöbel sind längst ein fester Bestandteil im Interior Design von hippen Cafés, Start-up-Büros und Concept Stores. Sie stehen für Kreativität, Nachhaltigkeit und einen unkonventionellen Geist.


Ein perfektes Anfängerprojekt ist ein kleines Weinregal. Sie brauchen dafür nur einen einzigen Palettenklotz mit zwei Brettern.
- Sägen Sie einen Abschnitt der Palette mit zwei Deckbrettern und dem Klotz dazwischen ab.
- Schleifen Sie das Holz sauber ab.
- Bohren Sie in das untere Brett Aussparungen, in die die Weinflaschenhälse passen. Die Flaschen liegen dann auf dem oberen Brett.
In unter einer Stunde haben Sie ein stylisches und nützliches Unikat.


Wohin mit den Holzresten und Klötzen?
Werfen Sie nichts weg! Die massiven Klötze eignen sich perfekt als Kerzenständer, Türstopper oder als Füße für andere Möbelprojekte. Aus den abgesägten Brettstücken lassen sich Untersetzer oder Deko-Schilder im Vintage-Stil basteln. Mit ein wenig Kreidefarbe von Marken wie Rust-Oleum oder Annie Sloan werden daraus individuelle Hingucker.
Kreidefarbe: Verleiht einen ultramatten, pudrigen Look. Perfekt für den Shabby-Chic- oder Vintage-Stil. Vorteil: Sie haftet oft ohne aufwändiges Anschleifen.
Acryllack (Seidenmatt): Der Allrounder. Bietet eine robuste, leicht zu reinigende Oberfläche mit dezentem Glanz. Die bessere Wahl für stärker beanspruchte Möbel wie Tische.
Für den angesagten Used-Look können Sie eine Schicht Kreidefarbe an Kanten und Ecken leicht wieder abschleifen.


