Dein Planer fürs Leben: Worauf es bei Papier, Ringen und Hüllen wirklich ankommt
Wussten Sie, dass das Geräusch eines Stifts auf Papier Erinnerungen wecken kann? Entdecken Sie die kreative Welt des Filofaxing!
Ein geheimnisvoller Raum, durchzogen von dem sanften Rascheln von Papier und dem vertrauten Geruch von frischem Tinte. Hier, in dieser analogen Oase, findet eine Revolution statt. Filofaxing ist mehr als nur das Führen eines Notizbuchs; es ist eine Kunstform, die uns zurück zu den Wurzeln des kreativen Ausdrucks führt. Inmitten der digitalen Flut erblüht eine Bewegung, die das Handgeschriebene feiert und den Zauber des persönlichen Notierens zurückbringt.
In meiner Werkstatt hat sich über die Jahre ein ganz bestimmter Geruch festgesetzt – eine Mischung aus Leim, Leder und frischem Papier. Seit über 30 Jahren ist das Buchbinden mein Handwerk, meine Leidenschaft. Ich habe gelernt, wie Materialien in Würde altern, wie sich Papier unter einer Füllerfeder verhält und was eine Bindung wirklich langlebig macht.
Inhaltsverzeichnis
Immer wieder kommen Leute zu mir in die Werkstatt. Nicht nur mit alten Schätzen, die eine Reparatur brauchen, sondern auch mit ihren nagelneuen, oft teuren Organisationssystemen. Und ehrlich gesagt, oft sind sie ziemlich frustriert. Da haben sie viel Geld für einen schicken Planer ausgegeben, der im Alltag einfach nicht funktioniert. Die Ringe klemmen, das Papier ist so dünn, dass jede Tinte durchblutet, oder die Hülle fühlt sich einfach nur billig an.
Deshalb möchte ich heute mal ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern. Hier geht’s nicht um die neuesten Deko-Sticker oder die hippste Methode, sondern um das Fundament. Wir reden über Papier, Mechaniken und Materialien. Ich zeige dir, worauf du achten musst, damit dein Planer zu einem treuen Begleiter wird – ein echtes Werkzeug, das dir dient, egal ob es am Ende 50 oder 500 Euro kostet. Denn der wahre Wert, der liegt im täglichen Gebrauch.

Das Fundament: Warum wir überhaupt noch mit der Hand schreiben
Bevor wir über die Werkzeuge reden, lass uns kurz über das Handwerk selbst sprechen. Warum zum Teufel greifen wir im digitalen Zeitalter noch zu Stift und Papier? Die Antwort liegt direkt in unserem Gehirn. Das Schreiben von Hand ist ein unglaublich komplexer Vorgang, der viel mehr Hirnareale aktiviert als das Tippen auf einer Tastatur. Die Bewegung, der leichte Druck des Stiftes, die Textur des Papiers – all das schafft eine richtig starke Gedächtnisspur. Ein Termin, den du von Hand einträgst, bleibt einfach besser hängen.
Ich sehe das ständig bei meinen Lehrlingen. Wenn ich ihnen eine neue Falttechnik zeige, müssen sie die Schritte von Hand in ihr Werkstattbuch zeichnen. Nicht tippen, zeichnen! Diese Kombination aus Skizze und Notiz hilft ihnen, den Ablauf wirklich zu verinnerlichen. Das ist keine Nostalgie, sondern bewährte Gehirn-Technik. Dein Planer funktioniert nach genau demselben Prinzip. Er ist kein reiner Datenspeicher, er ist ein Denkwerkzeug.

Die Seele des Planers: Das richtige Papier
Das Allerwichtigste in jedem Planer ist das Papier. Punkt. Es entscheidet über das Schreibgefühl, die Haltbarkeit und ob du am Ende Freude oder Frust hast. Drei Dinge sind hier entscheidend.
1. Die Grammatur (also das Gewicht)
Die wird in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) angegeben. Normales Kopierpapier hat meist 80 g/m², und das ist für einen Planer ehrlich gesagt oft zu wenig. Die Tinte scheint durch (nennt man „Ghosting“) oder blutet sogar auf die Rückseite durch („Bleeding“). Das macht die Seiten quasi unbrauchbar.
- 80-90 g/m²: Nur okay, wenn du ausschließlich mit Kugelschreiber oder Bleistift schreibst. Schon bei vielen Tintenrollern gibt’s hier Probleme.
- 100-120 g/m²: Das ist der Goldstandard für die meisten Planer. Dieses Papier ist robust genug für fast alle Stifte, auch für Füllfederhalter. Es fühlt sich wertig an, und die Seiten sind stabil.
- Über 120 g/m²: Das ist schon eher dünner Karton. Super für Trennblätter, aber für den ganzen Planer wird es schnell zu dick und unhandlich.
Kleiner Test für dich: Nimm den Stift, den du jeden Tag benutzt, und ein Blatt Papier. Schreib einen Satz. Dreh das Blatt um. Siehst du die Schrift stark durch? Wenn ja, brauchst du für deinen Planer definitiv dickerse Papier. So einfach ist das.

2. Oberfläche und Farbe
Eine superglatte Oberfläche ist ein Traum für Gel-Stifte, die darauf nur so dahingleiten. Naturpapiere mit einer leichten Textur geben dagegen ein tolles haptisches Feedback und saugen die Tinte von Füllern schön auf. Bei der Farbe ist reinweißes Papier für die Augen oft anstrengender als ein leicht cremefarbenes (man sagt auch „chamois“). Das wirkt wärmer und edler. Persönlich liebe ich Papiere von Marken wie Clairefontaine in Chamois – darauf zu schreiben, ist einfach eine Freude. Solches Papier findest du in gut sortierten Schreibwarenläden oder online für ca. 15 € pro Packen.
3. Ein Profi-Geheimnis: Die Laufrichtung
Okay, das ist ein Detail, das kaum jemand kennt, aber es macht einen riesigen Unterschied. Jedes maschinell hergestellte Papier hat eine „Laufrichtung“, die Fasern sind also in eine Richtung ausgerichtet. In einem gut gemachten Buch oder Planer müssen die Fasern parallel zum Rücken bzw. zur Lochung verlaufen. Dann blättern die Seiten leicht und liegen flach. Ist die Laufrichtung falsch, sind die Seiten steif und biegen sich komisch.

Wenig bekannter Trick: Wie findest du die Laufrichtung deines Papiers heraus? Mach den Biege-Test! Nimm ein Blatt und biege es einmal leicht entlang der langen Kante und einmal entlang der kurzen Kante. Die Richtung, in die es sich mit weniger Widerstand biegen lässt, ist die Laufrichtung. Richte deine Einlagen beim Zuschneiden danach aus!
Das Herzstück: Mechanik und Hülle
Ein Ringplaner ist nur so gut wie seine Mechanik. Und die Hülle muss dieses Herzstück sicher schützen und sich gut anfühlen.
Die Qualität der Ringmechanik
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen und hier entsteht der meiste Frust. Eine billige Mechanik, bei der die Ringe nicht mehr bündig schließen, ist der absolute Tod für jeden Planer. Die kleinen Spalten, die entstehen, lassen das Papier beim Umblättern ständig hängen bleiben oder sogar ausreißen. Super nervig!
Worauf du achten musst:
- Bündiger Schluss: Drück die Ringe zu. Da darf kein Spalt sein. Fahr mal mit dem Fingernagel drüber, die Verbindung muss glatt sein.
- Stabiles Material: Gute Mechaniken sind aus massivem, oft vernickeltem Stahl. Sie fühlen sich schwer an. Billige sind aus dünnem Blech, das sich leicht verbiegt.
- Der Hersteller: In Deutschland sind Mechaniken der Firma Krause der Maßstab. Viele hochwertige Manufakturen verbauen diese. Wenn ein Hersteller damit wirbt, ist das ein sehr gutes Zeichen.
Kleiner Tipp aus der Werkstatt: Du hast eine schöne Hülle, aber die Mechanik ist hinüber? Wirf sie nicht weg! Ein Buchbinder kann die Nieten lösen und eine neue, hochwertige Mechanik einsetzen. Rechne mal mit Kosten zwischen 40 € und 80 €. Das klingt erstmal viel, ist aber oft günstiger und nachhaltiger als ein kompletter Neukauf für 150 € oder mehr.

Das Äußere: Leder, Kunstleder oder Stoff?
Die Hülle ist das, was du jeden Tag in der Hand hast. Sie muss was aushalten und sich gut anfühlen.
Echtes Leder ist für mich als Handwerker natürlich unübertroffen. Es lebt, atmet und bekommt mit der Zeit eine wunderschöne Patina. Aber Achtung, Leder ist nicht gleich Leder. Man kann das gut vergleichen: Vollnarbenleder ist wie ein Massivholztisch – jeder Kratzer erzählt eine Geschichte und er wird mit den Jahren nur schöner. Spaltleder (oft als „Genuine Leather“ bezeichnet) ist dagegen eher wie eine Spanplatte mit Holzfurnier – sieht am Anfang gut aus, aber wehe, es gibt eine Macke. Investiere lieber in gutes Vollnarben- oder Top-Grain-Leder. Ein Klecks Lederfett für 5-10 €, einmal im Jahr aufgetragen, hält es ewig geschmeidig.
Moderne Kunstleder (meist aus PU) können erstaunlich gut aussehen, sind pflegeleicht und günstiger. Aber ihre Lebensdauer ist begrenzt. Nach ein paar Jahren werden sie oft brüchig oder pellen sich, besonders an den Kanten. Eine Reparatur ist da fast unmöglich.

Stoffhüllen sind leicht und es gibt sie in unzähligen Designs. Achte darauf, dass der Stoff robust ist (z.B. Canvas) und die Innenseiten gut verstärkt sind, damit die Hülle nicht labberig wird.
Die verwirrende Welt der Formate: A5, Personal & Co.
Okay, lass uns mal kurz Klarheit in den Format-Dschungel bringen. Eine Tabelle wäre hier zwar übersichtlich, aber die Realität ist oft fließender.
Am unkompliziertesten ist definitiv DIN A5. Die Maße sind genormt (148 x 210 mm) und der riesige Vorteil ist: Du kannst einfach ein DIN A4-Blatt in der Mitte falten, lochen, und es passt. Perfekt, um eigene Einlagen zu Hause zu drucken. Auch DIN A6 (105 x 148 mm) ist genormt und super für die Handtasche.
Und jetzt wird’s knifflig: die Größe „Personal“. Achtung! Die ist in etwa so hoch wie DIN A6, aber schmaler, meist um die 95 x 171 mm. Das Problem ist, dass fast jeder Hersteller hier sein eigenes Süppchen kocht, mit leicht anderen Maßen und vor allem unterschiedlichen Lochabständen. Einlagen von Marke X passen dann nicht in die Hülle von Marke Y. Ganz ehrlich, wenn du anfängst: Bleib bei DIN A5 oder A6. Das erspart dir eine Menge Frust und Geld.


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Deine kleine Werkstatt: Einlagen & Co. selbst machen
Fertige Einlagen zu kaufen ist bequem, aber oft teuer und unflexibel. Selbermachen gibt dir die volle Kontrolle. Dafür brauchst du eigentlich nur zwei Dinge.
Die Einkaufsliste für den Start:
- Ein Papierschneider: Vergiss Schere und Lineal, das wird nie exakt. Ein kleiner Hebelschneider oder Rollenschneider ist die beste Investition für saubere Kanten. Gute Modelle von Marken wie Fiskars oder Dahle gibt es online oder im Bastelbedarf schon ab ca. 35 €.
- Ein verstellbarer Locher: Der normale Bürolocher passt nicht. Du brauchst einen 6-fach-Locher, bei dem du die Stanzelemente verschieben kannst. Die gibt’s zum Beispiel von Leitz für rund 20-30 € und die sind ihr Geld absolut wert. Loche immer nur wenige Blätter auf einmal, dann werden die Löcher sauberer.
Mein härtester Werkstatt-Tipp: Verstärke die Lochung bei Seiten, die du oft umblätterst! Nimm einfach einen Streifen durchsichtiges Klebeband, klebe es über den Rand, an dem die Löcher hinkommen, und loche dann durch das Klebeband hindurch. Das ist quasi unzerstörbar und viel besser als diese kleinen Verstärkerringe.

Vom Gebrauchsgegenstand zum persönlichen Begleiter
Ein Planer muss nicht perfekt aussehen, wie man es oft auf Instagram sieht. Er muss für dich funktionieren.
Vor einiger Zeit kam eine junge Frau mit einem fast 300 Euro teuren Planer einer Modemarke zu mir. Glänzendes Kunstleder, vergoldete Mechanik. Nach nicht mal einem Jahr war die Enttäuschung riesig: Die Vergoldung blätterte ab, das Kunstleder bekam Risse. Sie traute sich gar nicht mehr, ihn zu benutzen. Wir haben dann die alte (aber gute) Mechanik ausgebaut und ich habe ihr für rund 70 Euro eine neue Hülle aus einfachem, robustem Rindsleder gemacht. Jetzt hat sie einen Planer, den sie liebt und täglich zerknautscht. Er ist nicht mehr „perfekt“, er ist lebendig. Das ist die Lektion: Investiere in Substanz, nicht in vergänglichen Glanz.
Ein ehrliches Wort zum Schluss
Wenn du mit einem Hebelschneider oder einem scharfen Bastelmesser arbeitest, sei bitte immer voll konzentriert. Schneide vom Körper weg und benutze ein Stahllineal. Das ist kein Spielzeug.

Mein abschließender Rat: Fang einfach an. Du musst nicht sofort 200 Euro ausgeben. Ein guter Startpunkt sind oft Systeme wie der Leitz CombiFile oder ein Filofax Saffiano. Die kosten meist zwischen 40 und 70 Euro und die Mechanik ist für den Anfang absolut solide. Finde erstmal heraus, was du wirklich brauchst: Wochenübersicht? Tagesseiten? Leere Blätter?
Ein Planer ist ein sehr persönliches Werkzeug. Die größte Investition ist nicht das Geld, sondern die Gewohnheit, ihn zu nutzen. Ein zerlesener 20-Euro-Planer ist unendlich wertvoller als ein makelloser 300-Euro-Planer, der nur im Regal steht. Wähl mit Bedacht und mach ihn zu deinem Ding.
Bildergalerie



Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
Hören Sie mal genau hin, wenn Sie die Ringe eines hochwertigen Planers öffnen und schliessen. Dieses saubere, satte „Klack“ ohne Haken oder Quietschen ist kein Zufall. Es ist das Geräusch präzise gefertigter Mechaniken, oft von Marken wie Krause, die sicherstellen, dass Ihre Seiten monate- und jahrelang sanft gleiten.

Testen Sie neues Papier immer mit Ihren Lieblingsstiften, bevor Sie einen ganzen Satz Einlagen kaufen. Hier ist eine kleine Checkliste:
- Füllfederhalter: Zeigt sofortiges Durchbluten oder Ausfransen (Feathering).
- Fineliner: Ein guter Test für Ghosting (Durchscheinen).
- Gelstift: Testet die Trocknungszeit und ob die Tinte schmiert.
- Textmarker: Der ultimative Härtetest für dünnes Papier.


Das Geheimnis liegt im Papiergewicht: Achten Sie auf die Angabe „g/m²“ (Gramm pro Quadratmeter). Standard-Kopierpapier hat 80 g/m². Für ein luxuriöses Schreibgefühl ohne Durchbluten sollten Sie Papiere ab 100 g/m² oder sogar 120 g/m² anstreben. Marken wie Clairefontaine sind hier ein exzellenter Massstab.

„Handschrift ist wie ein einzigartiger Fingerabdruck des Gehirns.“
Diese Aussage unterstreicht, warum das Planen auf Papier so wirksam ist. Jede Kurve und jeder Strich aktiviert neuronale Netze, die beim Tippen ruhen. Ihre To-Do-Liste wird so nicht nur zu einer Aufgabe, sondern zu einer verinnerlichten Absicht.


Was ist eigentlich dieses „Planner Peace“? Es ist das Gefühl, wenn Ihr System endlich für Sie arbeitet, nicht gegen Sie. Es entsteht, wenn Sie die perfekte Kombination finden aus:
- Einer Hülle, die sich gut anfühlt und die Sie gerne in die Hand nehmen.
- Einer Ringgrösse, die genug Platz bietet, aber nicht zu klobig ist.
- Papier, auf dem Ihr Lieblingsstift tanzt.
- Einlagen, die wirklich zu Ihrem Leben passen.

Leder oder vegane Alternative – was ist besser?
Echtleder: Unvergleichliche Haptik und Langlebigkeit. Entwickelt mit der Zeit eine wunderschöne, persönliche Patina. Marken wie Gillio oder Filofax bieten hier Klassiker an. Bedarf aber regelmässiger Pflege.
Veganes Leder (PU-Leder): Oft günstiger und in vielen Farben erhältlich. Moderne Varianten von Marken wie Moterm können erstaunlich hochwertig sein, erreichen aber selten die Alterungsfähigkeit von echtem Leder.
Die Wahl ist eine Frage des Budgets und der persönlichen Philosophie.


Warum bluten meine Stifte ständig durch?
Hier muss man zwischen „Ghosting“ (die Schrift scheint auf der Rückseite durch) und „Bleeding“ (die Tinte sickert aktiv durch das Papier) unterscheiden. Leichtes Ghosting ist bei dünneren Papieren wie dem berühmten Tomoe River Paper (52 g/m²) normal und sogar erwünscht. Echtes Bleeding hingegen ist ein klares Zeichen für Papier von geringer Qualität, das nicht für Tinte oder Marker geeignet ist.

- Ihre Seiten liegen immer perfekt flach.
- Die Ringe schliessen bündig und ohne Spalt.
- Das Umblättern geht geschmeidig, ohne dass das Papier reisst.
Das Geheimnis? Achten Sie auf Ringmechaniken des deutschen Herstellers Krause. Sie gelten als Goldstandard in der Planer-Community und sind ein klares Qualitätsmerkmal.

Während die Deko-Elemente in der Galerie verspielt wirken, haben sie eine wichtige Funktion: Sie schaffen eine emotionale Verbindung. Ein Sticker von Hello Kitty oder ein Zitat, das Sie lieben, macht Ihren Planer zu einem persönlichen Rückzugsort. Diese kleinen Freuden können die Motivation steigern, den Planer täglich zur Hand zu nehmen und sich mit den eigenen Zielen zu beschäftigen.


Wussten Sie schon? Der Vorläufer des Ringbuchs wurde am 14. November 1886 vom Bonner Unternehmer Friedrich Soennecken patentiert. Sein „Briefordner“ revolutionierte die Art, wie wir Dokumente organisieren.

Ein gut gefüllter Planer ist ein Zeichen für ein reiches Leben. Doch Vorsicht vor dem „Overstuffing“! Zu viele Einlagen üben permanenten Druck auf die Ringmechanik aus, was zu Lücken und Verbiegungen führen kann. Eine gute Faustregel: Es sollte immer noch genug Platz sein, um einen Finger locker zwischen die Einlagen und den geschlossenen Ring zu schieben.


Der Dashboard-Trick: Das „Dashboard“ ist die erste Seite, die Sie beim Öffnen sehen. Gestalten Sie es nicht nur hübsch, sondern auch funktional! Nutzen Sie eine laminierte Seite oder einen stabilen Karton, um Post-its mit flüchtigen Notizen anzubringen. So bleibt Ihr Wochen-Layout sauber und Sie haben wichtige Infos sofort im Blick.

- Zur Verstärkung der Lochung bei dünnen Einlagen.
- Als farbcodierte Reiter am Seitenrand für schnellen Zugriff.
- Zum Einkleben von Erinnerungsstücken wie Tickets oder kleinen Fotos.
Washi Tape ist mehr als Deko. Richtig eingesetzt, wird es zum vielseitigen Werkzeug für die Organisation und Langlebigkeit Ihres Planers.


Personal oder A5 – welche Grösse passt zu mir?
Personal (ca. 9,5 x 17,1 cm): Perfekt für unterwegs. Passt in die meisten Handtaschen und ist ideal für Termine und To-Do-Listen. Der Nachteil ist der begrenzte Platz für Notizen.
A5 (ca. 14,8 x 21 cm): Der Allrounder. Genug Platz für detaillierte Tagespläne, Journaling und kreative Gestaltung. Eher für den Schreibtisch oder eine grössere Tasche geeignet.

Laut einer Studie der Princeton University erinnern sich Studenten, die handschriftliche Notizen machen, deutlich besser an die konzeptionellen Inhalte einer Vorlesung als ihre Kommilitonen, die tippen.
Ihr Planer ist also nicht nur ein Organizer, sondern ein echtes Lern- und Gedächtniswerkzeug. Jeder handgeschriebene Termin ist eine kleine Lerneinheit für Ihr Gehirn.


Die japanische Planer-Kultur, perfektioniert durch Marken wie Hobonichi, zelebriert den Planer als tägliches Lebensjournal. Der Fokus liegt auf hochwertigstem, hauchdünnem Papier (oft Tomoe River), das trotz seiner Zartheit erstaunlich gut mit Füllern zurechtkommt. Es geht darum, den Alltag festzuhalten – mit Skizzen, Stickern und Gedanken. Eine wunderbare Inspiration, den eigenen Planer mehr als nur für Termine zu nutzen.

Pflege für Ihren Leder-Begleiter: Ein guter Lederplaner kann Sie ein Leben lang begleiten. Gönnen Sie ihm alle paar Monate eine kleine Kur:
- Mit einem weichen, trockenen Tuch abstauben.
- Eine winzige Menge spezieller Lederpflege (z.B. von Collonil) in ein Tuch einarbeiten und sanft einreiben.
- Nach kurzer Einwirkzeit mit einem sauberen Tuch nachpolieren.

Fühlen Sie sich von Ringen eingeschränkt? Entdecken Sie die Welt der Discbound-Systeme (z.B. Atoma oder The Happy Planner). Hier werden die Seiten von flexiblen Scheiben gehalten. Der Vorteil: Sie können Seiten wie bei einem Ringplaner einfach hinzufügen oder entfernen, haben aber das flache Schreibgefühl eines Notizbuchs. Eine fantastische Alternative für alle, die das Beste aus beiden Welten suchen.


Am Ende des Jahres müssen Sie Ihren treuen Begleiter nicht wegwerfen. Die wahre Magie eines Ringplaners liegt in der Archivierung. Heften Sie die alten Kalendereinlagen in einem einfachen Archiv-Ordner ab. So entsteht über die Jahre ein einzigartiges persönliches Archiv Ihrer Projekte, Erinnerungen und Erfolge, auf das Sie jederzeit zurückblicken können.

„Der Schlüssel zur Produktivität liegt nicht darin, mehr zu tun, sondern eine Heimat für alles zu haben, was unsere Aufmerksamkeit erfordert.“ – David Allen, Autor von „Getting Things Done“
Ihr Planer ist genau diese Heimat. Ein vertrauenswürdiges, physisches System, das Ihren Geist entlastet, weil Sie wissen, dass alles an seinem Platz ist.


Der Klang des Papiers: Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und lauschen Sie dem Geräusch, wenn Sie eine Seite in Ihrem Planer umblättern. Hochwertiges, dickeres Papier hat einen satten, leisen Klang, während dünnes Papier fast geräuschlos oder leicht knittrig klingt. Dieses unbewusste, sensorische Feedback trägt massgeblich zum Gefühl von Qualität und Wertigkeit bei.

Mein Planer ist zu voll! Was jetzt?
Erstellen Sie ein duales System. Der mobile Planer für unterwegs enthält nur die aktuellen und kommenden 1-2 Monate sowie wichtige Kontaktdaten. Alles andere – vergangene Monate, zukünftige Jahresplanung, Projektsammlungen – wandert in einen grösseren „Master-Planer“ oder Archiv-Ordner, der zu Hause auf dem Schreibtisch bleibt. So bleibt Ihr täglicher Begleiter leicht und fokussiert.


Die Bilder in der Galerie zeigen oft perfekt kuratierte Seiten. Aber vergessen Sie nicht die Schönheit des Unperfekten! Ein Kaffeefleck neben einer wichtigen Notiz, eine durchgestrichene, neu geplante Woche, eine Eselsohr an einer oft genutzten Seite – das sind die Spuren eines gelebten Lebens. Ihr Planer muss kein Kunstwerk sein, sondern ein funktionierendes Werkzeug, das sich mit Ihnen verändert.

Tomoe River vs. Clairefontaine:
Tomoe River (52/68 g/m²): Hauchdünn, fast durchsichtig, lässt Farben von Füllertinten leuchten wie kein anderes. Ideal für Journaling und Farbliebhaber. Zeigt aber viel Ghosting.
Clairefontaine (ab 90 g/m²): Seidenglatte Oberfläche, extrem widerstandsfähig gegen Bleeding und Ghosting. Perfekt für den robusten Alltagsgebrauch mit allen Arten von Stiften.
Ihre Wahl hängt davon ab, ob Sie die visuelle Brillanz der Tinte oder ein makelloses, beidseitig beschreibbares Blatt bevorzugen.
Bevor Sie einen teuren Markenplaner kaufen, schauen Sie sich Alternativen wie Moterm oder die Eigenmarken von spezialisierten Shops an. Oft verwenden diese ebenfalls hochwertige Materialien wie Echtleder und Krause-Ringe, aber zu einem Bruchteil des Preises. Eine gründliche Recherche in Planer-Communitys auf Facebook oder Instagram kann hier wahre Schätze zu Tage fördern.


