Deine TV-Wand ohne Kabelsalat: So baust du sie wie ein Profi
Fernsehwände sind mehr als nur Technik – sie sind der Herzschlag Ihres Wohnzimmers! Entdecken Sie kreative Ideen, die Ihr Zuhause verwandeln.
"Wenn Wände sprechen könnten, würden sie Geschichten von aufregenden Filmabenden und gemütlichen Serienmarathons erzählen." So wird der Fernseher zum Mittelpunkt eines jeden Wohnraums. In einer Welt, in der Ästhetik und Gemütlichkeit Hand in Hand gehen müssen, zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Fernsehwand zu einem echten Hingucker gestalten können. Lassen Sie sich von überraschenden Designs inspirieren, die nicht nur den Fernseher in den Fokus rücken, sondern auch Ihrem persönlichen Stil Ausdruck verleihen.
Hand aufs Herz: Nervt dich der Kabelsalat hinter deinem Fernseher auch so tierisch? Überall diese schwarzen Strippen, die Staub fangen und einfach nur unordentlich aussehen. Du träumst von dieser cleanen, schwebenden TV-Wand, die du in Hochglanzmagazinen siehst, wo man rein gar nichts von der Technik sieht. Klingt gut, oder?
Inhaltsverzeichnis
Ganz ehrlich, so eine Wand ist mehr als nur ein Brett, das man mal schnell an die Wand dübelt. Ich hab in meiner Werkstatt schon alles gesehen. Die schlimmste Geschichte? Eine junge Familie rief mich völlig panisch an. Sie hatten versucht, ihren nagelneuen, schweren Fernseher an eine Rigipswand zu hängen – mit den falschen Dübeln. Mitten in der Nacht ist das ganze Ding mit einem riesigen Krach von der Wand gebrochen. Fernseher Schrott, ein riesiges Loch in der Wand. Zum Glück ist niemandem was passiert, aber der Schreck (und die Kosten) waren riesig.
Damit dir das nicht passiert, zeige ich dir hier, wie du eine Fernsehwand richtig planst und baust. Das ist kein Hexenwerk, aber es braucht ein bisschen Hirnschmalz am Anfang. Lass uns das mal Schritt für Schritt durchgehen.

Schritt 1: Planung ist alles – Dein Schlachtplan gegen das Chaos
Bevor du auch nur in Richtung Baumarkt fährst, brauchst du einen Plan. Ein guter Plan spart dir am Ende nicht nur Geld, sondern vor allem Nerven. Das ist die wichtigste Regel in jeder Werkstatt: Erst messen und denken, dann sägen und schrauben.
Was muss deine Wand eigentlich können?
Sei brutal ehrlich zu dir selbst: Was soll da alles ran? Nur der Fernseher? Oder doch mehr? Mach dir eine simple Liste, das hilft ungemein:
- Der Fernseher: Wie groß und wie schwer ist das gute Stück? Notier dir das genaue Gewicht und die VESA-Norm für die Halterung (steht im Handbuch oder online).
- Zusatzgeräte: Soundbar, AV-Receiver, Spielekonsole (egal ob PlayStation oder Xbox), Apple TV, vielleicht sogar noch ein Blu-ray-Player? Jedes dieser Geräte braucht Platz und, ganz wichtig, produziert Wärme!
- Lautsprecher: Reicht eine Soundbar oder planst du ein richtiges Surround-System? Wo sollen die Lautsprecher hin?
- Stauraum: Brauchst du Fächer für Controller, Fernbedienungen, vielleicht ein paar Bücher oder Deko? Offen oder hinter Türen versteckt?
- Die Kabel: Jetzt wird’s lustig. Zähl mal alle Kabel: Strom, HDMI, Antenne, Netzwerk (LAN), Lautsprecherkabel… Kleiner Profi-Tipp: Plane IMMER ein oder zwei HDMI-Anschlüsse mehr ein, als du aktuell brauchst. Das nächste Gerät kommt bestimmt.

Die richtige Höhe: So vermeidest du Nackenschmerzen
Der häufigste Fehler, den ich sehe: Der Fernseher hängt viel zu hoch. Das mag im Möbelhaus cool aussehen, aber zu Hause ist es die reinste Nackenfolter. Die Faustregel ist super einfach:
Setz dich ganz normal auf dein Sofa. Schau entspannt geradeaus an die Wand. Der Punkt, den deine Augen treffen, sollte ungefähr die Mitte deines Fernsehbildschirms sein. Meistens liegt dieser Punkt so zwischen 100 und 120 cm über dem Boden. Probier’s einfach mal mit einem Maßband aus. Passt auch der Abstand? Als grobe Richtlinie gilt: Bildschirmdiagonale in Zentimetern mal 1,5 bis 2. Bei einem 65-Zöller (ca. 165 cm) wären das also rund 2,5 bis 3,3 Meter Abstand.
Die Wand-Analyse: Woran hängt hier eigentlich alles?
Jetzt kommt der kritischste Punkt für die Sicherheit. Du musst wissen, aus welchem Material deine Wand ist. Ein einfacher Klopftest hilft schon mal:
- Klingt hohl: Das ist eine Gipskartonwand (Trockenbau). Hier musst du die dahinterliegende Unterkonstruktion aus Holz- oder Metallständern finden. Ein Balkenfinder ist dafür dein bester Freund – die Dinger kosten oft unter 30 € und sind Gold wert. Alternativ kannst du vorsichtig klopfen und an verschiedenen Stellen kleine Probelöcher bohren, bis du auf Widerstand stößt. Einen 30-Kilo-Fernseher hängst du NIEMALS nur mit Hohlraumdübeln in die Gipsplatte, sondern immer in die Ständer dahinter!
- Klingt dumpf und massiv: Perfekt! Das ist wahrscheinlich eine massive Wand aus Beton oder Ziegelstein. Hier kannst du mit ganz normalen Spreizdübeln (die grauen Standarddinger) arbeiten. Achte bei Ziegelwänden nur darauf, nicht in die Fugen zu bohren.
- Sonderfall Altbau: Hier können die Wände eine wilde Mischung sein, manchmal sogar mit Lehm. Sei extrem vorsichtig. Im Zweifel ist es hier sicherer, erst eine große Trägerplatte (z.B. eine dicke Multiplexplatte) an vielen Punkten an der Wand zu befestigen und die TV-Wand dann an dieser Platte anzubringen. So verteilst du das Gewicht.
Unterschätze das Gewicht nie! Fernseher, Halterung und ein massives Holzboard wiegen schnell 50 bis 70 Kilo. Das muss bombenfest halten, auch wenn mal jemand dagegen stößt.

Schritt 2: Material, Werkzeug und der geniale Baumarkt-Trick
Das Material entscheidet über Optik, Stabilität und natürlich den Preis. Es gibt für jeden Geldbeutel und Geschmack das Richtige.
Holz, MDF oder doch was anderes?
Hier mal eine kleine Orientierung, ganz ohne Fachchinesisch:
- Massivholz (z.B. Eiche, Buche): Sieht super edel und einzigartig aus, ist extrem langlebig und man kann Kratzer einfach wegschleifen und neu ölen. Dafür ist es teurer, schwerer und kann sich bei Feuchtigkeitsschwankungen leicht verziehen („arbeiten“). Eher was für erfahrene Heimwerker.
- MDF-Platten: Der Alleskönner für DIY-Projekte. Günstig, superglatte Oberfläche, ideal zum Lackieren und verzieht sich nicht. Aber: MDF ist schwer und mag keine Feuchtigkeit. Die Kanten müssen gut versiegelt werden. Perfekt für ein modernes, lackiertes Finish.
- Multiplex-Platten (Birkensperrholz): Mein persönlicher Favorit für Stabilität. Diese Platten sind extrem biegefest, selbst wenn sie dünner sind. Die gestreiften Kanten sind zudem ein cooles Design-Element. Preislich liegt Multiplex zwischen MDF und Massivholz.
- Spanplatten (meist beschichtet): Die billigste Option. Für tragende Teile deiner TV-Wand sind sie aber ehrlich gesagt ungeeignet. Die Schrauben halten nicht gut und die Kanten brechen leicht aus. Nimm sie höchstens für eine nicht tragende Rückwand oder Regalböden in einem Schrank.
Wenig bekannter Trick für alle ohne Profi-Werkstatt: Lass dir deine Platten direkt im Baumarkt (z.B. Bauhaus, Hornbach, Obi) millimetergenau zuschneiden! Das kostet nur ein paar Euro pro Schnitt und du bekommst perfekt gerade Kanten, die du zu Hause niemals so hinbekommst. Das ist ein absoluter Game-Changer für jedes Möbel-DIY-Projekt.

Dein Werkzeugkoffer: Was du wirklich brauchst
Du musst dir keine komplette Werkstatt einrichten. Man kann vieles mit einer guten Grundausstattung schaffen.
Das Starter-Kit (für einfachere Projekte):
- Guter Akkuschrauber mit Bit-Set
- Schlagbohrmaschine (für Betonwände)
- Stichsäge für kleinere Ausschnitte
- Wasserwaage (mind. 60 cm lang), Maßband & Bleistift
- Schleifpapier oder ein kleiner Schwingschleifer
Das Ambitionierten-Kit (für den kompletten Eigenbau):
- Alles aus dem Starter-Kit, plus:
- Kapp- oder Handkreissäge mit Führungsschiene für präzise, lange Schnitte
- Oberfräse, um Kanten abzurunden oder Nuten für Kabel zu fräsen
- Gute Schraubzwingen, um Teile beim Verleimen zusammenzuhalten
Schritt 3: Der Bau – Die besten Tricks aus der Werkstatt
Jetzt geht’s ans Eingemachte. Hier sind die Details, die am Ende den Unterschied zwischen „selbstgemacht“ und „wie vom Profi“ ausmachen.
Das Geheimnis sauberer Optik: Professionelles Kabelmanagement
Die eleganteste Lösung ist eine doppelwandige Konstruktion. Das klingt komplizierter, als es ist. Stell es dir so vor: Du baust einen flachen Kasten. Die vordere Platte ist deine schöne, sichtbare Wand. Dahinter, mit einem Abstand von etwa 5-6 cm, montierst du eine einfache, günstige Platte (z.B. dünnes Sperrholz). Den Abstand schaffst du ganz einfach, indem du ein paar Kanthölzer als Abstandshalter dazwischen schraubst. Fertig ist dein unsichtbarer Kabelkanal! Oben und unten lässt du ihn offen oder machst saubere Ausgänge mit Bürstenleisten (die gibt’s für ein paar Euro im Baumarkt).

Gerätebelüftung: So vermeidest du den Hitzetod
Dein AV-Receiver und deine Spielekonsole sind kleine Heizkraftwerke. Sperrst du sie in ein enges, geschlossenes Fach, überhitzen sie. Das verkürzt ihre Lebensdauer massiv. Sorge also für Luftzirkulation! Lass die Rückwand des Fachs einfach weg oder bohre großzügige Löcher in den Boden und Deckel. Schicke Lüftungsgitter aus Metall (kosten ca. 10-15 €) sehen dabei noch richtig professionell aus.
Der Lackier-Trick für spiegelglattes MDF
Willst du eine MDF-Platte perfekt lackieren? Das ist der häufigste Punkt, an dem Heimwerker scheitern. Hier ist die Profi-Methode in 5 Schritten:
- Kanten füllen: Die offenen Kanten von MDF saugen Farbe wie ein Schwamm. Spachtle sie mit Feinspachtel glatt und schleife sie nach dem Trocknen.
- Erster Schliff: Schleife die gesamte Platte mit 120er Körnung an.
- Grundieren: Trage eine Schicht MDF-Grundierung oder Füller auf. Das ist der wichtigste Schritt!
- Zwischenschliff: Nach dem Trocknen schleifst du alles ganz sanft mit 240er Körnung. Nur den Staub entfernen, nicht die Grundierung durchschleifen!
- Lackieren: Jetzt erst kommen ein bis zwei Schichten deines Endlacks drauf. Das Ergebnis? Eine Oberfläche wie vom Schreiner.

Stimmungsmacher: Indirekte Beleuchtung
Ein LED-Streifen hinter der TV-Wand ist nicht nur Deko. Er schont die Augen, weil der Kontrast zwischen hellem Bildschirm und dunkler Wand weicher wird (Ambilight-Effekt). Kleiner Tipp: Gib ein paar Euro mehr für gute LED-Streifen mit einem hohen CRI-Wert (über 90) aus, das sorgt für natürliche Farben. Klebe den Streifen am besten in ein Alu-Profil. Das kühlt die LEDs, was ihre Lebensdauer enorm verlängert, und sorgt für eine schönere, diffuse Lichtverteilung.
Schritt 4: Sicherheit, Kosten und der schnelle Trick für Ungeduldige
Achtung, Strom!
Sobald du eine neue Steckdose in der Wand installieren willst, ist Schluss mit DIY. Das ist in Deutschland eine Arbeit für einen zertifizierten Elektriker. Das ist keine Empfehlung, sondern Vorschrift. Bei einem Fehler zahlt keine Versicherung. Also: Finger weg von 230-Volt-Installationen, wenn du nicht vom Fach bist!
Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Einschätzung
- Die schnelle Lösung (ca. 20-50 €): Du willst nur den Kabelsalat bändigen? Kauf dir einen schönen Gewebeschlauch für ca. 15 € und einen selbstklebenden Kabelkanal für die Wand. Dauert 30 Minuten und sieht 100-mal besser aus.
- Ambitioniertes DIY-Projekt (ca. 400-800 €): Hier eine grobe Einkaufsliste für eine selbstgebaute Wand (ca. 200 x 140 cm) aus MDF mit Beleuchtung:
- 2x MDF Platten 19mm: ca. 90€
- Gute TV-Wandhalterung: ca. 60€
- Grundierung, Lack & Spachtel: ca. 70€
- LED-Streifen (5m, gute Qualität) mit Alu-Profil: ca. 50€
- Schrauben, Dübel, Kanthölzer & Kleinkram: ca. 40€
Rechne hier mal mit 30-50 Stunden Arbeit, je nach Erfahrung.
- Die Profi-Lösung (ab 2.500 € aufwärts): Eine maßgefertigte Wand vom Schreiner. Klingt teuer, aber hier passt alles auf den Millimeter, die Qualität ist perfekt und du hast eine Garantie auf die Arbeit.
- Ein nahtloser, schwebender Look.
- Extrem hohe Stabilität, auch bei schweren Konstruktionen.
- Einfache Demontage für den Zugang zu Kabeln oder bei einem Umzug.
- Akkuschrauber mit gutem Drehmoment
- Präzise Wasserwaage (mind. 60 cm)
- Bohrmaschine mit passenden Bohrern für Ihre Wandart
- Kabeleinziehhilfe (Spirale)
- Lochsäge für Steckdosen- und Kabeldurchführungen
- Matter Lack: Wirkt sehr edel und modern, reduziert Lichtreflexionen. Besonders dunkle Töne schaffen eine intensive Kinoatmosphäre.
- Echtholzfurnier: Bringt Wärme und Natürlichkeit in den Raum. Eiche oder Nussbaum sind zeitlose Klassiker.
- Akustikstoff: Perfekt, um Lautsprecher oder eine Soundbar unsichtbar zu integrieren. Der Stoff (z.B. von Akustikstoff.com) ist schalldurchlässig und in vielen Farben erhältlich.
- In einer Aussparung unter dem Fernseher versenken.
- Hinter einer schalldurchlässigen Stoffabdeckung verstecken.
- Eine passende Soundbar-Halterung verwenden, die direkt am TV befestigt wird.
Wann du lieber Hilfe holen solltest
Sei ehrlich zu dir. Ruf einen Profi, wenn du unsicher bei der Wandbeschaffenheit bist, Elektroarbeiten anfallen (Pflicht!), dir das Werkzeug fehlt oder du einfach keine Zeit und Nerven für so ein großes Projekt hast. Manchmal ist das günstiger, als teure Fehler zu machen.


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Ein letztes Wort aus der Werkstatt
Eine gut gemachte TV-Wand ist eine echte Aufwertung für dein Wohnzimmer. Sie schafft Ordnung, eine tolle Atmosphäre und gibt dir die Sicherheit, dass dein teurer Fernseher da hängen bleibt, wo er hingehört. Nimm dir die Zeit für die Planung, hab Respekt vor dem Gewicht und der Elektrik – dann baust du dir eine Lösung, an der du viele Jahre Freude haben wirst. Und das ist doch das, was gutes Handwerk am Ende ausmacht.
Bildergalerie



Die perfekte Höhe für Ihren Fernseher?
Die Faustregel lautet: Die Mitte des Bildschirms sollte sich auf Augenhöhe befinden, wenn Sie auf dem Sofa sitzen. Das verhindert Nackenverspannungen und sorgt für ein entspanntes Seherlebnis. Messen Sie Ihre Sitzhöhe und markieren Sie die Wand, bevor Sie auch nur ein einziges Loch bohren. Ein häufiger Fehler ist die Montage des Fernsehers über einem Kamin – das ist fast immer zu hoch und kann auf Dauer sehr unbequem sein.


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„Ein aufgeräumter Raum ist ein aufgeräumter Geist.“
Dieses alte Sprichwort hat eine wissenschaftliche Grundlage. Eine Studie der Princeton University hat gezeigt, dass visuelles Chaos unsere Konzentrationsfähigkeit einschränkt und den Cortisolspiegel (das Stresshormon) erhöhen kann. Eine kabellose TV-Wand ist also nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern aktiver Beitrag zu einem entspannteren Zuhause.



Das Geheimnis? Eine Aufhängung mit „French Cleats“ (Keilleisten). Diese einfache, aber geniale Holzkonstruktion besteht aus zwei 45-Grad-Winkeln, die ineinandergreifen und das Gewicht perfekt verteilen. Ideal für selbstgebaute TV-Paneele.



MDF-Platten: Die kostengünstige und beliebte Wahl. Sie haben eine sehr glatte Oberfläche, die sich perfekt lackieren oder folieren lässt. Ideal für moderne, fugenlose Designs. Allerdings sind sie empfindlich gegenüber Feuchtigkeit.
Sperrholz oder Tischlerplatten: Deutlich leichter und biegesteifer als MDF. Perfekt, wenn Sie eine Echtholzoptik durch Beizen oder Ölen erzielen möchten. Die Kanten können sichtbar bleiben und einen hochwertigen, skandinavischen Look erzeugen.



Denken Sie über das Visuelle hinaus auch an den Klang. Eine große, kahle Wand gegenüber Ihrer Soundbar kann den Ton hart und hallend klingen lassen. Integrierte Akustikpaneele, zum Beispiel von Herstellern wie AixFOAM oder GIK Acoustics, können hier Wunder wirken. Oft sind sie mit Filz oder Stoff bezogen und lassen sich farblich an Ihr Design anpassen, um den Schall zu absorbieren und für ein klares, sattes Klangerlebnis zu sorgen.



Was ist, wenn ich später ein neues Gerät anschließen oder ein Kabel austauschen muss?
Ein genialer Trick ist die Planung einer „Serviceklappe“. Das kann eine kleine, unsichtbare Platte sein, die mit Magneten befestigt wird, oder ein ganzes Segment der Wandverkleidung, das sich abnehmen lässt. So bleiben Sie flexibel, ohne die gesamte Konstruktion demontieren zu müssen. Planen Sie auch immer Leerrohre mit einem großzügigen Durchmesser ein – so lassen sich neue Kabel problemlos nachziehen.



Wussten Sie, dass eine PlayStation 5 unter Volllast über 200 Watt Abwärme produzieren kann?
Diese Hitze muss irgendwo hin! Wenn Sie Ihre Konsole in ein geschlossenes Fach einbauen, ist eine aktive Belüftung unerlässlich. Planen Sie unauffällige Lüftungsschlitze an der Unter- und Oberseite Ihres Möbels (warme Luft steigt auf) oder verbauen Sie sogar leise USB-Lüfter, die die warme Luft gezielt aus dem Fach transportieren.



Feste Halterung: Die schlankste Option. Der Fernseher hängt wie ein Bild an der Wand. Ideal, wenn Ihre Sitzposition immer gleich ist. Modelle wie die „Thin“-Serie von Vogels haben einen Wandabstand von nur wenigen Zentimetern.
Neig- & schwenkbare Halterung: Bietet maximale Flexibilität. Sie können den Bildschirm kippen, um Reflexionen zu vermeiden, oder ihn in Richtung Küche oder Essbereich drehen. Beachten Sie, dass diese Halterungen mehr Platz hinter dem TV benötigen und der Kabelschlauch flexibel genug sein muss.



Die Beleuchtung macht den Unterschied zwischen einer einfachen Wand und einem echten Design-Statement. Hinter dem TV-Paneel angebrachte LED-Streifen, wie die Philips Hue Play Gradient Lightstrip, erzeugen ein sanftes, indirektes Licht, das die Augen entlastet und den wahrgenommenen Kontrast des Bildes verbessert. Das Ergebnis ist ein professioneller „Ambilight“-Effekt, der die Wand optisch schweben lässt und eine gemütliche Kinoatmosphäre schafft.



Zukunftssicher planen: Verlegen Sie nicht nur die Kabel, die Sie heute brauchen. Ein zusätzliches Leerrohr für zukünftige Technologien (Glasfaser? Neue Verbindungsstandards?) und zwei extra HDMI-Kabel im Kanal zu belassen, ist eine kluge Investition. Nichts ist ärgerlicher, als die Wand in drei Jahren wieder öffnen zu müssen, nur weil ein neuer Anschluss fehlt.






Der Trend geht weg vom schwarzen Kasten als Fremdkörper. Fernseher wie „The Frame“ von Samsung verwandeln sich im ausgeschalteten Zustand in ein Kunstwerk. Eine solche TV-Wand plant man anders: Sie wird zur Galerie. Der Rahmen des Fernsehers kann an die echten Bilderrahmen an der Wand angepasst werden. Die Verkabelung erfolgt über ein einziges, fast unsichtbares „One Invisible Connection“-Kabel, was die Integration extrem vereinfacht.


Kann ich so eine aufwändige TV-Wand auch in einer Mietwohnung realisieren?
Absolut! Anstatt direkt an der Wand zu bauen, konstruieren Sie eine freistehende oder nur an wenigen Punkten befestigte Vorsatzwand. Diese kann wie ein großes Möbelstück bei einem Umzug mitgenommen werden. Wichtig ist, dies vorab mit dem Vermieter zu klären, insbesondere wenn Sie an tragenden Wänden bohren müssen. Eine stabile Bodenplatte kann die Lastverteilung verbessern und die Notwendigkeit von Wandbefestigungen reduzieren.



Der durchschnittliche TV-Käufer in Deutschland wählt heute eine Bildschirmdiagonale von über 55 Zoll. Tendenz steigend.
Das bedeutet: Planen Sie Ihre TV-Wand nicht nur für Ihr aktuelles Gerät. Lassen Sie bewusst etwas mehr Platz an den Seiten und in der Höhe. So stellen Sie sicher, dass auch das Nachfolgemodell in ein paar Jahren noch perfekt in Ihr maßgeschneidertes Setup passt, ohne dass Sie alles neu bauen müssen.



Die richtige Oberflächenbehandlung ist entscheidend für die Wirkung und die Pflegeleichtigkeit. Hier sind die Top 3 Optionen:



Profi-Tipp für Rigipswände: Normale Dübel sind hier ein No-Go! Für schwere Lasten wie einen Fernseher sind spezielle Hohlraumdübel aus Metall, sogenannte Kipp- oder Klappdübel, unerlässlich. Diese spreizen sich hinter der Gipskartonplatte auf und verteilen das Gewicht auf eine größere Fläche. Marken wie Fischer oder Tox bieten hier zuverlässige Lösungen, die Ihnen eine schlaflose Nacht ersparen.



Spielen Sie mit Texturen, um der Wand Tiefe zu verleihen. Eine Verkleidung mit senkrechten Holzlatten (sogenannte Akustikpaneele, z.B. von Woodupp) ist nicht nur optisch ein Highlight, sondern verbessert auch die Raumakustik. Alternativ kann eine Wandverkleidung in Betonoptik oder mit einem feinen Spachtelputz (z.B. Kalk-Marmor-Putz) einen spannenden, industriellen Kontrast zur glatten Technik bilden.



Und wo bleibt das WLAN-Signal?
Eine massive Holz- oder MDF-Konstruktion kann das WLAN-Signal dämpfen. Wenn Ihr Router oder ein Repeater hinter der TV-Wand platziert werden soll, planen Sie dies mit ein. Eine kleine Aussparung oder ein Fach aus einem weniger dichten Material (z.B. Kunststoff) an einer unauffälligen Stelle kann die Signalqualität entscheidend verbessern. Vermeiden Sie es, den Router direkt hinter dem Fernseher zu platzieren, da dessen Elektronik ebenfalls stören kann.



Die eleganteste Lösung? Viele Hersteller wie Sonos (Arc) oder Teufel bieten Modelle an, die sich optisch nahtlos integrieren und farblich oft anpassbar sind.



Ein cleveres Budget-Projekt lässt sich oft mit IKEA-Komponenten realisieren. Die „BESTÅ“-Serie ist hierfür ein Klassiker. Kombinieren Sie mehrere Korpuse, hängen Sie sie an die Wand und verkleiden Sie die Rückseite mit einer dünnen, im Wandfarbton gestrichenen Platte, um die Kabel zu verstecken. Mit einer maßgefertigten Deckplatte aus dem Baumarkt schaffen Sie einen hochwertigen, individuellen Look für einen Bruchteil der Kosten einer Schreinerarbeit.



Wandbündiger Einbau: Die absolute Königsklasse. Hier wird eine Nische in die Wand eingelassen, in die der Fernseher passgenau integriert wird. Dies erfordert präzise Planung und oft die Hilfe eines Trockenbauers, besonders bei nicht-tragenden Wänden. Der Vorteil ist ein ultra-minimalistischer Look, bei dem der Fernseher komplett mit der Wandfläche verschmilzt.



Eine dunkle Wandfarbe (Anthrazit, Marineblau, Waldgrün) hinter dem Fernseher lässt das Bild plastischer und kontrastreicher wirken. Der schwarze Rahmen des Geräts verschwindet optisch, was den Fokus voll auf den Bildschirminhalt lenkt. Helle Töne wie Greige oder Salbeigrün integrieren die TV-Ecke hingegen harmonischer in den Wohnraum und lassen sie weniger dominant erscheinen.



Wichtiger Punkt: Integrierte Steckdosen. Planen Sie eine Mehrfachsteckdose direkt hinter dem Fernseher oder im Technikfach ein. So vermeiden Sie, dass unzählige einzelne Stromkabel von den Geräten nach unten zur nächsten Wandsteckdose geführt werden müssen. Eine schaltbare Steckdosenleiste ermöglicht es zudem, alle Geräte im Standby-Modus mit einem Klick komplett vom Netz zu trennen.



„Design ist nicht nur, wie es aussieht und sich anfühlt. Design ist, wie es funktioniert.“ – Steve Jobs
Dieser Leitsatz gilt perfekt für eine TV-Wand. Die schönste Optik nützt nichts, wenn die Geräte überhitzen, die Kabel bei einem Defekt unerreichbar sind oder die Bedienung im Alltag umständlich ist. Eine durchdachte Funktion ist die Basis für langanhaltende Freude an Ihrem Projekt.

Vergessen Sie die kleinen Helfer nicht! Klett-Kabelbinder, selbstklebende Kabelschellen und flexible Kabelschläuche sind Ihre besten Freunde für die Ordnung im Verborgenen. Bündeln Sie Kabelstränge (z.B. alle HDMI-Kabel) und beschriften Sie die Enden. Das mag im Moment wie eine überflüssige Fleißarbeit erscheinen, aber spätestens wenn Sie ein Gerät austauschen, werden Sie sich selbst dafür danken.


