Adventskranz selber binden: Die Profi-Anleitung für einen Kranz, der wirklich die ganze Saison überlebt
Selbstgemacht statt gekauft! Entdecken Sie, wie ein Adventskranz zum kreativen Highlight Ihrer Weihnachtszeit wird.
Ein kleiner Raum, erleuchtet von flackernden Kerzen, der Duft von frischem Tannengrün schwebt durch die Luft. In dieser magischen Atmosphäre beginnt die Reise zum perfekten Adventskranz. Aber was, wenn ich Ihnen sage, dass Ihre Vorstellungskraft der einzige Limit ist? Lassen Sie sich von den unzähligen Möglichkeiten inspirieren und verwandeln Sie einfache Materialien in ein Kunstwerk, das Geschichten erzählt und Herzen erwärmt.
Jedes Jahr, wenn die Tage kürzer werden, fängt es bei mir in der Werkstatt an, nach Tanne und Harz zu duften. Das ist für mich der offizielle Startschuss für die Vorweihnachtszeit. Ganz ehrlich? Einen richtig guten Adventskranz zu binden, ist eine der schönsten und beruhigendsten Arbeiten, die es gibt. Es geht dabei nicht nur darum, ein paar Zweige um einen Ring zu wickeln. Es ist ein Handwerk, das mit ein paar Tricks und dem richtigen Wissen wirklich jeder lernen kann.
Inhaltsverzeichnis
Vergiss die Kränze, die schon nach einer Woche nadeln, als gäbe es kein Morgen mehr. Wir machen das hier richtig. Von Grund auf. Am Ende hast du einen Kranz, der am vierten Advent noch fast so frisch aussieht wie am ersten, dessen Kerzen sicher stehen und auf den du wirklich stolz sein kannst. Bereit?
Das Fundament: Ohne den richtigen Rohling geht gar nichts
Alles fängt mit der Basis an, dem sogenannten Rohling. Deine Wahl hier entscheidet über die Form, die Haltbarkeit und, ganz wichtig, wie viel Nerven dich das Binden kostet. In Baumärkten und Bastelläden findest du verschiedene Optionen, aber für einen klassischen, dichten Kranz gibt es nur eine wirklich gute Wahl.

Stroh-Römer: Der Klassiker aus gutem Grund
Der traditionelle und meiner Meinung nach beste Rohling ist ein fest gebundener Kranz aus Stroh. Man nennt ihn auch „Stroh-Römer“. Achte beim Kauf darauf, dass er sich schwer und kompakt anfühlt. Wenn er schon im Laden labberig ist, lass die Finger davon. Ein guter Strohrohling kostet im Gartencenter oder Bastelladen meist zwischen 3 € und 6 €, je nach Größe.
Warum Stroh so genial ist?
- Feuchtigkeitsspeicher: Stroh kann Wasser aufnehmen. Wenn du dein Grün vorher wässerst (mehr dazu gleich!), gibt der Rohling die Feuchtigkeit langsam an die Zweige ab. Das ist der Trick für wochenlange Frische!
- Stabilität pur: Dein Bindedraht und vor allem die Kerzenhalter finden im dichten Stroh bombenfesten Halt. Da wackelt nichts, versprochen.
- Tolle Form: Er gibt eine klassische, leicht abgerundete Form vor, die einfach harmonisch aussieht.
- Nachhaltig: Nach Weihnachten kannst du den Kranz (ohne Draht und Deko) einfach auf den Kompost werfen.
Für einen normalen Tischkranz ist ein Durchmesser von 25 bis 30 cm ideal. Kleinere sind eine echte Fummelarbeit und größere brauchen Unmengen an Material.

Übrigens: Finger weg von Styropor-Rohlingen für einen Adventskranz. Die sind zwar leicht, aber Kerzenhalter haben darin null Halt – das ist brandgefährlich. Weiden- oder Metallringe sind super für luftige, moderne Gestecke, aber nicht für unseren klassischen, dichten Kranz.
Das Grün: Die Seele deines Kranzes
Die Wahl des Grüns ist absolut entscheidend. Ein häufiger Fehler ist, einfach irgendwelche Zweige aus dem Garten zu nehmen. Das Ergebnis ist oft ein trauriger, brauner Kranz, der schon vor dem zweiten Advent alle Nadeln abgeworfen hat.
Warum manche Tannen länger halten als andere
Es ist simple Biologie. Jede Tanne hat eine Art Wachsschicht auf den Nadeln, die vor Verdunstung schützt. Bei Sorten wie der Nordmanntanne ist diese Schicht super dick, weshalb sie in warmer Zimmerluft ewig hält. Fichten hingegen haben kaum Schutz und trocknen blitzschnell aus.
Die besten Sorten für deinen Kranz
Für einen langlebigen Kranz solltest du ein paar Euro mehr in gutes Grün investieren. Frag auf dem Wochenmarkt oder in der Gärtnerei gezielt nach „Schnittgrün für Kränze“.

- Nordmanntanne: Das ist die absolute Nummer Eins der Profis. Die Nadeln sind weich (sticht nicht!), tiefgrün und extrem haltbar. Ein Kranz aus frischer Nordmanntanne hält locker vier bis sechs Wochen. Optisch edel und ein toller Allrounder.
- Nobilistanne (oder Edeltanne): Mein persönlicher Favorit! Sie hat einen wunderschönen, leicht bläulichen Schimmer und duftet intensiv-harzig nach Wald. Sie ist oft einen Tick teurer, aber der Geruch und die Optik sind es absolut wert. Hält genauso gut wie die Nordmanntanne.
Ganz wichtig: Finger weg von Rotfichte! Die sieht zwar aus wie der klassische Weihnachtsbaum, ist aber für einen Kranz im Innenraum eine Katastrophe. Sie sticht und nadelt bei der kleinsten Berührung.
Wieviel Grün brauche ich eigentlich?
Das ist die Frage, die sich jeder Anfänger im Laden stellt. Als Faustregel kannst du dir merken: Für einen 25-cm-Rohling brauchst du ungefähr 2 bis 3 Kilogramm frisches Schnittgrün. Das klingt nach viel, aber du wirst es brauchen, damit der Kranz schön dicht wird.

Mischgrün für den besonderen Kick
Du willst es etwas ausgefallener? Mische verschiedene Grünarten! Das gibt tolle Texturen und Farbnuancen. Super eignen sich Buchsbaum, Kiefer (für lange, luftige Nadeln) oder Eukalyptus. Die silbrigen Blätter trocknen toll ein und duften himmlisch.
Kleiner Tipp zum Mischen: Mische die verschiedenen Zweige direkt in deinen kleinen Handsträußchen, die du bindest. Also zum Beispiel zwei Tannenzweige und einen Eukalyptuszweig zusammen in ein Bündel. So verteilt sich die Abwechslung perfekt gleichmäßig über den ganzen Kranz.
Die Profi-Technik: Schritt für Schritt zum perfekten Kranz
So, jetzt geht’s ans Eingemachte. Richte dir einen Arbeitsplatz ein, am besten im Stehen. Leg alles bereit. Gutes Werkzeug ist die halbe Miete.
Deine Einkaufs- und Werkzeugliste
- Stroh-Römer (25 oder 30 cm)
- Ein großer Bund frisches Grün (ca. 2-3 kg Nordmann- oder Nobilistanne)
- Grüner Bindedraht auf einer Holzspule (Stärke 0,6 bis 0,7 mm). Nimm bloß keinen dünnen Basteldraht, der reißt! Schau online nach „Myrtendraht“. Eine Rolle kostet ca. 3-4 €.
- Eine gute Gartenschere
- Ein Seitenschneider oder eine alte Zange zum Drahtknipsen.

Schritt 1: Das Grün vorbereiten (der wichtigste Schritt!)
Schneide die großen Tannenzweige in viele kleine, handliche Stücke von etwa 10-15 cm Länge. Aus diesen Stücken legst du dir kleine Bündel zurecht, Profis nennen sie „Handsträußchen“. Jedes Bündel besteht aus 3-4 kleinen Zweigen. Bereite alle Bündel vor, bevor du anfängst zu binden. Du wirst überrascht sein, wie viele du brauchst!
Der ultimative Frische-Trick: Leg die geschnittenen Zweige für ein paar Stunden (oder über Nacht) in eine Wanne mit kaltem Wasser. Sie saugen sich richtig voll und bleiben im warmen Zimmer wochenlang frisch. Ein Game-Changer!
Schritt 2: Das Binden, Bündel für Bündel
Befestige das Ende des Bindedrahts, indem du es zwei-, dreimal fest um den Strohrohling wickelst und verzwirbelst. Zieh kräftig dran – das muss halten!
Jetzt legst du das erste Grün-Bündel schräg auf den Rohling (Spitzen nach außen) und wickelst den Draht zweimal sehr fest um die Stielenden. Und hier kommt der wichtigste Rat, den ich jedem gebe: ZIEH DEN DRAHT FEST! Ich hatte mal einen Azubi, der hat den Draht nur so locker drumgelegt. Der Kranz sah super aus, bis der Kunde ihn hochhob und die Hälfte der Zweige rausfiel. Also: Nach jeder Umwicklung den Draht anziehen, als gäbe es kein Morgen!

Nimm das nächste Bündel und lege es so über die Drahtstelle des ersten, dass man den Draht nicht mehr sieht („schuppenartig“). Wieder zweimal fest drumwickeln, ziehen, fertig. So arbeitest du dich Bündel für Bündel rundherum. Achte darauf, auch die Innen- und Außenseiten des Rohlings gut zu bedecken.
Schritt 3: Der knifflige Abschluss
Am Ende angekommen, hebst du die Spitzen deines allerersten Bündels vorsichtig an, schiebst das letzte Bündel darunter und wickelst den Draht fest. So entsteht ein nahtloser Übergang. Knips den Draht ab (lass ca. 10 cm stehen), fädle das Ende unter die letzte Wicklung, zieh es fest und steck das scharfe Ende tief im Stroh fest.
Erste Hilfe für Anfänger-Pannen
- „Hilfe, mein Kranz ist total eierig!“: Keine Panik. Dreh ihn um und schau, wo zu viel oder zu wenig Material ist. Du kannst vorsichtig einzelne Zweige in die dünnen Stellen stecken oder zu dicke Bündel mit der Schere etwas stutzen.
- „Man sieht an einer Stelle den Draht!“: Kein Problem. Nimm einen kleinen, buschigen Zweig, gib einen Klecks Heißkleber auf das Stielende und steck ihn geschickt über die sichtbare Stelle.

Kerzen & Deko: Sicherheit geht vor Schönheit
Ein Adventskranz ohne Kerzen ist nur ein grüner Ring. Aber hier passieren die meisten Unfälle. Ein trockener Kranz brennt wie Zunder. Nimm das bitte ernst!
Kauf unbedingt stabile Kerzenhalter aus Metall mit einem langen Spieß. Drück diese mit Kraft tief in den Strohrohling, bis die Schale fest auf dem Grün aufliegt. Wackel an jeder Kerze – sie darf sich nicht bewegen! Achte bei Kerzen auf das RAL-Gütezeichen, das garantiert, dass sie rußarm und sicher abbrennen.
Die goldenen Regeln: Lass brennende Kerzen NIEMALS unbeaufsichtigt. Stell den Kranz auf eine feuerfeste Unterlage (Glasteller, Metalltablett) und halte Abstand zu Vorhängen. Sicher ist sicher.
Dekorieren wie ein Profi
Weniger ist oft mehr. Statt alles mit Heißkleber vollzukleistern, arbeite lieber mit Draht. Das sieht edler aus und hält besser.
So drahtest du einen Zapfen an: Nimm ein Stück dünnen Draht. Wickle ihn ganz unten, quasi zwischen den ersten Schuppenreihen, um den Zapfen. Verzwirble die Drahtenden und steck sie einfach durch das Grün in den Rohling. Hält perfekt! Das Gleiche machst du mit Zimtstangen-Bündeln oder kleinen Weihnachtskugeln.

Lass dich von traditionellen Stilen inspirieren: Im Süden eher üppig mit roten Karoschleifen, im Norden schlichter mit Hagebutten und Moos. Oder ganz modern nur mit Eukalyptus und weißen Kerzen. Dein Kranz, deine Regeln!
So bleibt dein Meisterwerk wochenlang frisch
Du hast ihn gebaut, jetzt musst du ihn pflegen! Das ist ganz einfach.
- Besprühen: Nimm eine Sprühflasche und sprühe deinen Kranz alle zwei bis drei Tage mit etwas Wasser ein. Das lieben die Nadeln!
- Der richtige Standort: Stell den Kranz nicht direkt über eine bullernde Heizung oder neben den Kamin. Wärme ist der größte Feind der Frische.
- Der Übernacht-Trick: Wenn du die Möglichkeit hast, stell den Kranz nachts in einen kühleren Raum, auf den Balkon oder die Terrasse (solange es nicht friert). Diese Kältekur wirkt Wunder!
Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Rechnung
Ein Profi-Kranz kostet Geld. Aber wenn du ihn selbst machst, kannst du für rund 50 Euro ein absolutes Luxus-Exemplar zaubern.


Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust
Beispielrechnung:
- Stroh-Römer (25 cm): ca. 4 €
- Großer Bund Nordmanntanne: ca. 20 €
- Guter Bindedraht: ca. 3 €
- 4 Qualitätskerzen: ca. 12 €
- 4 stabile Kerzenhalter: ca. 8 €
- Naturdeko (Zapfen aus dem Wald, etc.): gratis!
Gesamtkosten: ca. 47 €
Plan für dein erstes Mal ruhig 2-3 Stunden ein. Aber sieh es nicht als Arbeit, sondern als eine meditative Auszeit. Der Duft, die Haptik – das ist pure Entspannung.
Dein erster Kranz wird vielleicht nicht perfekt. Na und? Wie bei jedem Handwerk macht Übung den Meister. Sei stolz auf dein Werk! Du hast etwas mit deinen eigenen Händen geschaffen, das dich und deine Familie durch die schönste Zeit des Jahres begleitet.
Bildergalerie


Welches Grün nadelt am wenigsten?
Wenn Langlebigkeit Ihr oberstes Ziel ist, führt kein Weg an der Nobilistanne (Abies nobilis) vorbei. Ihre Nadeln sind weich, duften intensiv zitronig-harzig und bleiben auch nach Wochen noch fest am Zweig. Die Nordmanntanne ist eine gute, preiswertere Alternative. Finger weg von der Blaufichte: Sie sieht zwar toll aus, verliert ihre spitzen Nadeln aber oft schon nach wenigen Tagen im warmen Zimmer.

Der erste überlieferte Adventskranz wurde 1839 von Johann Hinrich Wichern aus einem alten Wagenrad gefertigt.
Diese ursprüngliche Version hatte nicht vier, sondern 24 Kerzen – vier dicke weiße für die Sonntage und zwanzig kleine rote für die Werktage dazwischen. Ein wunderschöner Countdown, der den Kindern in einem Hamburger Waisenhaus das Warten auf Heiligabend verkürzen sollte.


Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)

- Fester Halt für schwere Dekoration
- Leichtes Anbringen von Schleifen
- Unsichtbare Befestigung
Das Geheimnis? Heißkleber und Draht! Für schwere Elemente wie große Zapfen oder Äpfel wickeln Sie einen dünnen Draht um die Basis und verankern die Enden tief im Strohrohling. Für leichtere Teile ist eine Heißklebepistole (z.B. von Bosch oder Pattex) Ihr bester Freund. Ein kleiner Klecks genügt, um Zimtstangen oder Sterne sicher zu fixieren.

Der Frische-Trick vor dem Binden: Legen Sie Ihr Tannengrün für einige Stunden oder über Nacht in eine Wanne mit kaltem Wasser. Die Zweige saugen sich richtig voll und starten mit einem maximalen Feuchtigkeitsspeicher in die Adventszeit. Schütteln Sie das Grün vor dem Verarbeiten gut aus. Dieser Profi-Tipp macht einen riesigen Unterschied für die Haltbarkeit.

Spielen Sie mit Texturen, um Ihrem Kranz eine professionelle Tiefe zu verleihen. Kombinieren Sie das klassische Grün der Tanne mit den silbrig-matten Blättern von Eukalyptus ‚Cinerea‘, den samtigen Blättern des Wollziests oder den glänzenden, ledrigen Blättern von Stechpalme (Ilex). Der Kontrast macht den Kranz sofort interessanter und edeler.


- Für den klassischen Look: Nordmanntanne, rote Kerzen, Kiefernzapfen und getrocknete Orangenscheiben.
- Für den skandinavischen Stil: Eukalyptus, Koniferengrün, weiße oder graue Kerzen und nur wenige, schlichte Holzsterne.
- Für den glamourösen Auftritt: Nobilistanne, Kerzen in Bordeaux oder Dunkelgrün, vergoldete Walnüsse und feine Samtbänder.

Wussten Sie, dass Bienenwachskerzen nicht nur herrlich duften, sondern auch die Luft reinigen? Beim Abbrennen geben sie negative Ionen ab, die Staub, Pollen und andere Partikel in der Luft binden.

LED-Kerzen: Sicher und wiederverwendbar. Moderne Modelle von Marken wie Uyuni oder Sompex haben eine realistische Flackerfunktion und einen Timer. Ideal für Haushalte mit kleinen Kindern oder Haustieren.
Echte Wachskerzen: Unvergleichliche Atmosphäre. Ihr warmes Licht und der feine Duft sind unersetzlich. Achten Sie auf das RAL-Gütezeichen, das für rußarmes und tropffreies Abbrennen steht.
Eine Kombination ist oft die beste Lösung: Echte Kerzen für die beaufsichtigten Momente am Adventssonntag, LED-Kerzen für die gemütliche Abendstimmung unter der Woche.


Ein häufiger Fehler ist das zu lockere Binden. Die Zweigbüschel müssen straff mit dem Draht am Rohling fixiert werden. Ziehen Sie den Draht nach jeder Wicklung fest an. Der Test: Wenn Sie den fertigen Kranz hochheben, darf nichts wackeln oder durchhängen. Ein fester Sitz ist nicht nur für die Optik, sondern vor allem für den sicheren Stand der Kerzen entscheidend.

Wie binde ich einen modernen, asymmetrischen Kranz?
Der Trick liegt in der Konzentration. Binden Sie das Grün nicht komplett um den Rohling, sondern nur auf etwa zwei Dritteln des Umfangs. Lassen Sie ein Drittel des Stroh-Römers bewusst sichtbar oder umwickeln Sie diesen Teil nur mit einem schönen Jute- oder Samtband. Platzieren Sie die vier Kerzen ebenfalls in der begrünten Sektion. Das erzeugt eine spannende, moderne Optik, die luftiger wirkt als der klassische Rundum-Kranz.

Der wichtigste Helfer: Eine gute Gartenschere. Investieren Sie in ein scharfes, sauberes Modell wie eine Felco 2 oder eine Gardena Rosenschere. Damit schneiden Sie die Zweige sauber ab, ohne die Leitungsbahnen zu quetschen. Das hilft dem Grün, länger Wasser aufzunehmen und frisch zu bleiben. Eine stumpfe Schere hingegen zerdrückt die Zweige und beschleunigt das Austrocknen.


Laut einer Umfrage von Statista ist der Adventskranz für über 75% der Deutschen ein unverzichtbarer Bestandteil der Vorweihnachtszeit.
Diese tiefe Verankerung im Brauchtum zeigt, wie wichtig solche Rituale für uns sind. Das gemeinsame Anzünden der Kerzen schafft Woche für Woche einen Moment der Ruhe und Vorfreude im oft hektischen Dezember.

Verleihen Sie Ihrem Kranz eine persönliche Duftnote, die über das Tannengrün hinausgeht. Mit Heißkleber lassen sich ganz einfach Gewürze integrieren:
- Ganze Zimtstangen, gebündelt mit Bast.
- Sternanis, einzeln oder in kleinen Gruppen aufgeklebt.
- Getrocknete Nelken, direkt in kleine Deko-Äpfel oder Orangenscheiben gesteckt.


Trockenblumen sind der Trend! Integrieren Sie Elemente wie gebleichten Ruscus, fluffiges Pampasgras oder filigranes Schleierkraut in Ihren Kranz. WICHTIG: Halten Sie diese leicht entzündlichen Materialien unbedingt auf Abstand zu den echten Kerzenflammen. Platzieren Sie sie auf der gegenüberliegenden Seite oder am äußeren Rand des Kranzes. Bei LED-Kerzen können Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

Mein Kranz nadelt trotzdem. Was kann ich tun?
Sprühen Sie ihn mit einem feinen Wassernebel ein, aber geben Sie einen winzigen Tropfen Glycerin aus der Apotheke hinzu. Glycerin hilft, die Feuchtigkeit in den Nadeln zu binden. Eine weitere Möglichkeit ist Haarspray: Aus etwa 30 cm Entfernung dünn aufgesprüht, versiegelt es die Nadeln und verleiht einen dezenten Glanz. Testen Sie dies aber zuerst an einem einzelnen Zweig.

- Fester, sicherer Stand
- Wärmeableitung vom Kranz
- Edle Optik
Das Geheimnis? Kerzenhalter aus Metall zum Stecken. Die Modelle von Marken wie IB Laursen oder lokalen Kunsthandwerkern bieten nicht nur Stabilität, sondern schützen durch ihren Teller auch das Tannengrün vor heruntertropfendem Wachs und Hitze. Stecken Sie den Dorn immer direkt und tief in den Strohrohling, nicht nur in die gebundenen Zweige.


Upcycling nach Weihnachten: Werfen Sie den Strohrohling nicht weg! Entfernen Sie sorgfältig Draht, Kerzenhalter und alle Dekorationen. Den reinen Strohkranz können Sie im nächsten Jahr wiederverwenden. Lagern Sie ihn an einem trockenen, luftigen Ort wie dem Keller oder Dachboden. So starten Sie im nächsten November nachhaltig und kostengünstig in die neue Kranzsaison.

„Die Farben des Advents sind das Violett der Besinnung und das Rosa der Vorfreude.“ – Liturgische Tradition
Auch wenn Rot und Grün dominieren, hat die traditionelle Farbgebung des Advents eine tiefere Bedeutung. Drei violette Kerzen symbolisieren Buße und Einkehr, während eine rosa Kerze für den dritten Adventssonntag („Gaudete“) die aufkeimende Freude über die bevorstehende Geburt Jesu darstellt.

Denken Sie an die „Bewegung“ in Ihrem Kranz. Binden Sie die Zweige nicht alle flach anliegend, sondern lassen Sie einige Spitzen bewusst etwas herausragen. Arbeiten Sie im Uhrzeigersinn und legen Sie die Büschel immer leicht schräg und überlappend an, wie Dachziegel. Das erzeugt eine sanfte, dynamische Drehbewegung, die das Auge leitet und den Kranz viel lebendiger wirken lässt.


Weniger ist oft mehr. Anstatt den Kranz mit Dekoration zu überladen, folgen Sie der „Regel der ungeraden Zahlen“. Platzieren Sie Deko-Elemente wie Zapfen oder Kugeln in kleinen Gruppen von drei oder fünf. Das wirkt für das menschliche Auge harmonischer und ruhiger als symmetrische, gerade Anordnungen.

Kann ich Grün aus dem eigenen Garten verwenden?
Absolut! Das ist die nachhaltigste und persönlichste Methode. Besonders gut eignen sich Zweige von Lebensbaum (Thuja), Eibe, Buchsbaum oder Kiefer. Auch Zweige von Scheinbeere (Gaultheria) mit ihren roten Früchten sind eine wunderbare Ergänzung. Achten Sie darauf, die Pflanzen nicht zu stark zu beschneiden und nur saubere, gesunde Zweige zu verwenden.

Der richtige Draht: Verwenden Sie für das Binden der Büschel einen sogenannten „Bindedraht auf Spule“ in einer Stärke von 0,65 mm. Dieser ist robust genug, um alles zusammenzuhalten, aber noch flexibel genug, um ihn gut verarbeiten zu können. Ob Sie die grün lackierte oder die blanke Variante nehmen, ist Geschmackssache – beide verschwinden bei richtiger Technik unsichtbar im Grün.


- Getrocknete Orangenscheiben
- Kleine, rote Zieräpfel
- Hagebuttenzweige
Das Geheimnis ihrer Leuchtkraft? Ein Hauch von Natürlichkeit. Diese Elemente bringen nicht nur Farbe, sondern auch eine organische, authentische Schönheit in Ihren Kranz, die gekaufte Plastikkugeln oft vermissen lassen. Orangenscheiben können Sie einfach im Backofen bei niedriger Temperatur selbst trocknen.

Der Kreis, die Form des Kranzes, hat kein Anfang und kein Ende und symbolisiert somit die Ewigkeit Gottes und das ewige Leben.
Das Grün der Zweige steht für die Hoffnung und das Leben, während die Kerzen das Licht symbolisieren, das mit der Geburt Christi in die Welt kommt. Jeder selbst gebundene Kranz ist also nicht nur Dekoration, sondern auch ein tiefes Symbol der Adventsbotschaft.
Sicherheits-Checkliste vor dem ersten Anzünden:
- Stehen alle Kerzen absolut senkrecht und stabil?
- Ist brennbare Deko (Papier, Stoff, Trockenblumen) weit genug von den Flammen entfernt?
- Steht der Kranz auf einer feuerfesten Unterlage (z.B. ein großer Teller oder ein Schiefertablett)?
- Lassen Sie brennende Kerzen niemals unbeaufsichtigt!


