Wandfarbe Aprikot: Dein Guide für einen zeitlos warmen Look ohne Stress
Apricot – diese Farbe könnte der Schlüssel zu mehr Lebensfreude und Kreativität in deinem Zuhause und deinem Kleiderschrank sein.
„Die Aprikose ist nicht nur ein köstlicher Snack, sondern auch ein Farbton, der das Herz erwärmt und die Seele umarmt.“ Wie ein Sonnenstrahl, der durch das Fenster bricht, erhellt Apricot jeden Raum und verwandelt selbst die trübsten Tage in ein fröhliches Farbspiel. Entdecke die vielseitige Welt der Apricot-Nuancen und lass dich inspirieren!
Ganz ehrlich? In all den Jahren, die ich jetzt schon Wände streiche, habe ich unzählige Farbtrends erlebt. Viele kommen und gehen, aber manche Töne sind einfach zeitlos. Aprikot gehört definitiv dazu. Es ist kein schriller Modeton, sondern ein echter Klassiker, der sofort eine unglaubliche Wärme und Geborgenheit in einen Raum zaubern kann.
Inhaltsverzeichnis
- Die Basics: Warum Aprikot so eine besondere Magie hat
- Qualität zählt: Was in der Farbdose steckt (und was es kostet)
- Die Meistertechnik: So wird dein Anstrich wirklich perfekt
- Womit kombinieren? So passt Aprikot in dein Zuhause
- Für Fortgeschrittene: Besondere Techniken mit Aprikot
- Noch ein Wort zur Sicherheit
- Bildergalerie
Aber – und das ist ein großes Aber – ich habe auch schon so oft gesehen, wie es komplett danebengeht. Ein falscher Unterton, die falsche Technik, und zack: Der Raum wirkt nicht mehr einladend, sondern irgendwie unruhig, fahl oder sogar altbacken. Der Trick liegt eben nicht nur in der Farbdose aus dem Baumarkt. Es geht darum, den Farbton wirklich zu verstehen, sauber vorzubereiten und mit Pinsel und Rolle richtig umzugehen. Das ist kein Hexenwerk, sondern solides Handwerk. Und genau das zeige ich dir hier, Schritt für Schritt.
Die Basics: Warum Aprikot so eine besondere Magie hat
Wenn Kunden von „Aprikot“ sprechen, haben sie oft ganz unterschiedliche Bilder im Kopf. Für die einen ist es ein zartes, fast beiges Orange. Für die anderen ein kräftiges, sonniges Terrakotta. Kein Wunder, denn Aprikot ist eine Tertiärfarbe – eine Mischung aus Gelb und Rot, oft mit einem Schuss Weiß aufgehellt. Und genau dieses Mischverhältnis ist der Schlüssel zur Wirkung.

- Ein hoher Gelbanteil macht den Ton frisch und optimistisch. Perfekt für Küchen oder das Homeoffice, wo man einen kleinen Energie-Kick braucht.
- Ein stärkerer Rotanteil sorgt für pure Gemütlichkeit. Solche Nuancen sind ein Traum für Wohn- und Schlafzimmer.
- Kommt ein Hauch Braun oder Grau dazu, wird der Ton erdiger, ruhiger und wahnsinnig elegant. Diese gedeckten Varianten sind oft am einfachsten zu kombinieren.
Stell dir nur mal den Unterschied vor: Vorher eine kühle, unpersönliche weiße Wand. Nachher ein Raum, der dich mit einer warmen, sanften Aprikot-Umarmung empfängt. Das ist das Ziel!
Das Licht-Phänomen: Dein größter Feind (oder Freund)
Jetzt kommt der Punkt, an dem die meisten Heimwerker scheitern. Ich hatte mal einen Kunden, der hat im Baumarkt unter grellem Neonlicht ein, wie er dachte, zartes Rosé-Aprikot ausgesucht. Zu Hause an seiner Nordwand sah es dann aus wie ein schmutziges, fast kränkliches Orange. Er war total enttäuscht. Das nennt man übrigens Metamerie: Ein Farbton verändert sich je nach Lichtquelle dramatisch.

Ein Aprikot, das bei Tageslicht warm und einladend wirkt, kann unter einer kaltweißen LED (über 4.000 Kelvin) plötzlich fahl aussehen. Unter einer warmweißen Lampe (um 2.700 Kelvin) hingegen leuchtet es richtig auf. Darum mein wichtigster Rat: Teste die Farbe IMMER bei dir zu Hause. Streich eine große Testfläche, mindestens einen Quadratmeter, direkt an die Wand. Und dann beobachte sie einen ganzen Tag lang: im Morgenlicht, in der Mittagssonne und abends bei deiner normalen Zimmerbeleuchtung. Nur so gibt es keine bösen Überraschungen.
Qualität zählt: Was in der Farbdose steckt (und was es kostet)
Ich verstehe jeden, der sparen will. Aber bei der Farbe zu sparen, ist am Ende immer der teuerste Fehler. Eine hochwertige Dispersionsfarbe und ein Billigprodukt unterscheiden sich in zwei entscheidenden Punkten:
- Die Pigmente: Sie sorgen für Deckkraft und Farbbrillanz. In teuren Farben stecken viele hochwertige Pigmente. Billigfarben werden oft mit Füllstoffen wie Kreide gestreckt. Das Ergebnis? Du musst zwei- oder sogar dreimal streichen.
- Das Bindemittel: Das ist der „Kleber“, der alles an der Wand hält. Bei Billigfarben ist er oft minderwertig, die Farbe ist nicht abriebfest und fängt an zu „kreiden“.
Gut zu wissen: Achte im Baumarkt auf zwei Kennzahlen, die jeder seriöse Hersteller angeben muss. Sie stehen meist klein auf dem Eimer und sind nach einer Norm (DIN EN 13300) festgelegt.

1. Die Deckkraft: Klasse 1 ist am besten. Für einen Farbton wie Aprikot solltest du niemals unter Klasse 2 gehen, ideal ist Klasse 1.
2. Die Nassabriebbeständigkeit: Sie sagt aus, wie robust die Wand später ist. Klasse 1 ist scheuerbeständig (top für Flur, Küche), Klasse 2 ist waschbeständig (reicht für Wohn- und Schlafzimmer). Finger weg von allem darunter!
Machen wir mal eine ehrliche Rechnung auf: Ein Eimer Qualitätsfarbe (10 Liter, Klasse 1 in beidem) kostet dich vielleicht zwischen 70 € und 90 €. Der Billigeimer daneben nur 30 €. Mit der guten Farbe streichst du aber 70 qm mit einem Anstrich. Mit der billigen schaffst du vielleicht 50 qm und musst garantiert ein zweites Mal ran. Du kaufst also nicht nur einen zweiten Eimer, sondern investierst auch einen kompletten zweiten Arbeitstag. Das lohnt sich nie.
Budget-Check für dein Projekt: Für einen typischen 20-qm-Raum solltest du für alle Materialien in guter Qualität (also Farbe, Grundierung, gutes Klebeband, Pinsel, Rollen, Abdeckfolie) mit etwa 150 bis 200 Euro rechnen. Damit hast du eine realistische Hausnummer für deine Planung.

Die Meistertechnik: So wird dein Anstrich wirklich perfekt
Eine makellose Wand entsteht zu 80 % durch die Vorbereitung. Nur 20 % sind der eigentliche Anstrich. Wer hier schlampt, ärgert sich später jeden Tag. Um dir das zu ersparen, hier die häufigsten Fehler und wie du sie vermeidest:
Top 3 Anfängerfehler:
- An der Grundierung sparen: Führt zu Flecken und Streifen, weil die Farbe ungleichmäßig trocknet.
- Billiges Klebeband benutzen: Farbe läuft darunter, die Kanten werden unsauber.
- Klebeband zu spät abziehen: Reißt die frische Farbkante mit ab.
Lass uns das mal Schritt für Schritt durchgehen. Ein guter Plan für ein Wochenende könnte so aussehen:
- Samstag Vormittag: Raum ausräumen, Abkleben und Spachteln.
- Samstag Nachmittag: Geschliffene Stellen grundieren und alles trocknen lassen.
- Sonntag Vormittag: Erster Anstrich.
- Sonntag Nachmittag: Eventuell zweiter Anstrich und Aufräumen.
Schritt 1: Die gnadenlos ehrliche Untergrundprüfung
Fass deine Wand an. Fühlt sie sich sandig an oder bleibt weißer Staub an deiner Hand? Dann musst du grundieren. Ist sie fest und glatt? Super!

Kleiner Test für dich: Nimm ein Stück Malerkrepp, drück es fest auf die Wand und reiß es ruckartig ab. Bleibt alte Farbe daran kleben? Dann ist der Untergrund nicht tragfähig und braucht auf jeden Fall eine Schicht Tiefgrund.
- Reinigen: Wände, besonders in der Küche, immer mit Wasser und etwas Anlauger (gibt’s im Baumarkt) abwaschen. Fett und Schmutz scheinen sonst später durch.
- Spachteln: Dübellöcher und Risse mit Fertigspachtel füllen. Lieber zweimal dünn spachteln als einmal dick. Nach dem Trocknen mit feinem Schleifpapier (120er Körnung) glatt schleifen, bis du nichts mehr fühlst.
- Grundieren: Der wichtigste Schritt bei saugfähigen Untergründen (wie Gipsputz). Tiefgrund sorgt dafür, dass die Farbe gleichmäßig trocknet und du keine Flecken bekommst.
Schritt 2: Abkleben wie ein Profi
Investiere die 2-3 Euro mehr in hochwertiges Malerkrepp (oft lila oder goldfarben). Drück die Kanten mit dem Fingernagel fest an. Und der Profi-Tipp: Zieh das Klebeband ab, solange die Farbe noch leicht feucht ist! So bekommst du eine gestochen scharfe Kante.

Schritt 3: Die richtige Technik für Kanten und Flächen
Wir arbeiten immer „Nass-in-Nass“. Das heißt, die Ecken dürfen nicht antrocknen, bevor du die große Fläche rollst, sonst siehst du später einen unschönen Rahmen.
Erst mit einem Pinsel alle Kanten, Ecken und Ränder um Steckdosen vorstreichen (ca. 5-10 cm breit). Sofort danach kommt die große Rolle. Tauch sie in die Farbe und roll sie am Abstreifgitter gut ab, damit sie nicht tropft. Trage die Farbe in senkrechten Bahnen auf und überlappe dabei leicht. Der entscheidende Trick für eine streifenfreie Wand: Die allerletzten Züge mit der Rolle pro Bahn machst du immer ganz leicht von oben nach unten. So legst du die Struktur der Farbe in eine Richtung und die Oberfläche wird super gleichmäßig. Arbeite zügig und streiche immer eine komplette Wand am Stück fertig.
Womit kombinieren? So passt Aprikot in dein Zuhause
Aprikot ist ein echter Teamplayer, wenn man weiß, wie. Es schreit nicht nach Aufmerksamkeit, sondern schafft eine harmonische Basis.


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- Mit kühlen Tönen: Ein zartes Aprikot mit einem leichten Grauanteil sieht fantastisch aus zu Salbeigrün oder einem staubigen Taubenblau. Das schafft eine moderne, aber trotzdem gemütliche Atmosphäre. Auch zu grauen Sofas oder Möbeln ist das ein Volltreffer.
- Mit Holz: Aprikot und Holz sind beste Freunde. Zu hellem Holz wie Eiche oder Birke wirkt es frisch und skandinavisch. Zu dunklem Nussbaum oder altem Dielenboden wird es unglaublich edel und warm.
- Mit neutralen Farben: Natürlich passt es perfekt zu Weiß, Creme oder hellen Grautönen. Das lässt das Aprikot strahlen, ohne dass der Raum überladen wirkt.
- Mit Metallen: Schwarze Metallelemente geben einen tollen modernen Kontrast, während Messing oder Kupfer die warme Seite des Aprikots unterstreichen und für einen Hauch Glamour sorgen.
Man sieht es oft in unterschiedlichen Regionen: Im Norden, wo das Licht kühler ist, wirken pudrige Aprikottöne mit einem Sand-Unterton wunderbar. Im Süden, wo das Licht kräftiger ist, traut man sich eher an erdige, terrakotta-ähnliche Nuancen, die eine mediterrane Wärme ausstrahlen.

Für Fortgeschrittene: Besondere Techniken mit Aprikot
Wenn du Lust auf mehr hast, ist Aprikot eine tolle Farbe für kreative Techniken.
Die Wischtechnik zum Beispiel erzeugt eine lebendige, wolkige Oberfläche, die sehr mediterran wirkt. Dafür mischst du deine Aprikot-Farbe mit einem speziellen Lasur-Bindemittel und Wasser und trägst sie mit einem Schwamm oder einer Bürste auf eine hell grundierte Wand auf. Übe das aber unbedingt vorher auf einem Stück Pappe!
Oder wie wäre es mit einer Akzentwand in Kalkfarbe? Das ist etwas für echte Liebhaber. Die Oberfläche wird samtig-matt und changiert wunderschön im Licht. Die Verarbeitung ist etwas anspruchsvoller, aber das Ergebnis ist unvergleichlich edel und natürlich.
Noch ein Wort zur Sicherheit
Auch wenn moderne Farben emissionsarm sind: Lüfte während und nach dem Streichen immer gut. Das ist gesünder und hilft der Farbe, perfekt zu trocknen. Und bitte, benutze eine stabile Leiter, keine wackeligen Stühle. In sehr alten Häusern können frühere Farbschichten Blei enthalten. Wenn du unsicher bist und alte Schichten abschleifen musst, trage zur Sicherheit eine gute Staubmaske (FFP3).

Und wann solltest du doch lieber den Profi rufen? Sei ehrlich zu dir. Bei sehr hohen Decken, einem komplizierten Treppenhaus oder wenn du einfach null Erfahrung hast und ein absolut perfektes Ergebnis willst, kann sich die Investition lohnen. Wir haben einfach die Routine und das richtige Werkzeug für die kniffligen Ecken.
Ein Raum in Aprikot ist eine echte Bereicherung. Wenn du es mit Geduld, dem richtigen Material und etwas Sorgfalt angehst, wirst du viele Jahre Freude an deiner Arbeit haben. Es ist eben mehr als nur Farbe an der Wand – es ist ein Gefühl von Zuhause.
Bildergalerie



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Welche Rolle für welches Finish?
Für ein makelloses, streifenfreies Ergebnis bei Aprikot-Tönen ist die Rolle entscheidend. Verwenden Sie für glatte Wände eine kurzflorige Mikrofaserrolle. Sie nimmt die Farbe optimal auf und gibt sie gleichmäßig ab. Bei raueren Oberflächen wie Raufaser ist eine Lammfellrolle mit längerem Flor die bessere Wahl, da sie tief in die Struktur eindringt und für eine satte, deckende Schicht sorgt.



Der offizielle Pantone-Farbton des Jahres 2024 ist „Peach Fuzz“ (13-1023) – ein sanfter, pfirsichfarbener Ton.
Das beweist: Warme, umarmende Nuancen wie Aprikot sind nicht nur zeitlos, sondern liegen absolut im Trend. Sie treffen den Nerv einer Zeit, die sich nach Wärme, Empathie und Verbundenheit sehnt. Mit einer Aprikot-Wand holst du dir also nicht nur Gemütlichkeit, sondern auch ein Stück Design-Zeitgeist nach Hause.


Matt, Seidenmatt oder Glänzend? Die Wahl des Finishs hat einen enormen Einfluss auf die Wirkung der Farbe. Ein stumpfmattes Finish, wie es bei vielen Kalkfarben zu finden ist, absorbiert das Licht und lässt den Aprikot-Ton samtig und tief wirken. Perfekt für ein ruhiges Schlafzimmer. Ein seidenmattes Finish hingegen reflektiert das Licht sanft, macht die Farbe etwas lebendiger und die Oberfläche robuster – ideal für Flure oder die Küche.



- Verleiht dem Raum sofort Charakter, ohne zu erdrücken.
- Schafft eine perfekte Kulisse für Kunstwerke oder ein besonderes Möbelstück.
- Ist eine budgetfreundliche Möglichkeit, eine große Wirkung zu erzielen.
Das Geheimnis? Eine Akzentwand! Anstatt den ganzen Raum zu streichen, wählen Sie die Wand, die beim Betreten des Zimmers zuerst ins Auge fällt, oder die Wand hinter dem Sofa oder dem Bett. Das strukturiert den Raum und schafft einen eleganten Fokuspunkt.


Aprikot und Salbeigrün sind ein echtes Traumpaar. Das erdige, leicht gedämpfte Grün beruhigt die warme Ausstrahlung des Aprikots und schafft eine harmonische, naturnahe Atmosphäre. Diese Kombination funktioniert besonders gut mit Möbeln aus hellem Holz wie Eiche oder Ahorn und Akzenten in Schwarz oder Messing, die für einen modernen, grafischen Kontrast sorgen.



Der häufigste Fehler: Das falsche Weiß für Leisten und Decke. Reines Signalweiß (RAL 9003) kann neben einem warmen Aprikot schnell kühl und fast bläulich wirken. Das zerstört die gemütliche Atmosphäre.
- Greifen Sie stattdessen zu einem Off-White mit einem warmen, cremigen Unterton.
- Farbtöne wie „Wimborne White“ von Farrow & Ball oder ein klassisches RAL 9010 (Reinweiß) harmonieren perfekt und schaffen einen weichen, fließenden Übergang.


Lohnt sich eine Premium-Farbe wirklich?
Ja, oft schon. Günstige Baumarkt-Farben haben oft weniger Pigmente und mehr Füllstoffe. Das bedeutet, Sie brauchen mehr Anstriche für eine gute Deckkraft. Hochwertige Farben, wie die von Little Greene oder Farrow & Ball, sind zwar teurer im Literpreis, enthalten aber hochwertige, komplexe Pigmente. Das Ergebnis ist eine unvergleichliche Farbtiefe, die sich mit dem Licht verändert und oft schon mit ein bis zwei Anstrichen perfekt deckt.



Farben können die wahrgenommene Raumtemperatur um mehrere Grad beeinflussen.
Ein warmer Aprikot-Ton tut genau das: Er lässt einen Raum psychologisch wärmer und einladender erscheinen. Das ist besonders vorteilhaft in nach Norden ausgerichteten Zimmern, die von Natur aus weniger Sonnenlicht abbekommen und oft kühler wirken. Die Farbe kompensiert das fehlende warme Licht und schafft eine Oase der Behaglichkeit.


Der Boden ist die fünfte Wand: Bevor Sie sich für einen exakten Aprikot-Ton entscheiden, schauen Sie nach unten. Ein warmer Holzboden mit Rotstich harmoniert wunderbar mit einem pfirsichfarbenen Apricot. Ein kühler, grauer Beton- oder Fliesenboden hingegen verlangt nach einem erdigeren Aprikot-Ton mit einem Hauch von Braun oder Grau, um eine Brücke zwischen den Farbtemperaturen zu schlagen.



Aprikot ist nicht nur modern, sondern auch ein Echo des Art Déco. In den 1920er und 30er Jahren wurden sanfte Pfirsich- und Apricot-Töne oft mit geometrischen Mustern, schimmerndem Messing, Samt und dunklen, edlen Hölzern kombiniert. Um diesen Look neu zu interpretieren, setzen Sie auf eine apricotfarbene Wand als Hintergrund für eine Lampe mit Messingdetails oder einen Sessel mit Samtbezug.


Restfarbe übrig? Kreativ werden!
- Streichen Sie die Innenwand eines Bücherregals für einen überraschenden Farbakzent.
- Geben Sie alten Bilderrahmen einen neuen, warmen Look.
- Malen Sie einen Halbkreis hinter einem Beistelltisch an die Wand, um eine kleine Zone optisch hervorzuheben.



Ein Profi-Tipp: Wenn Sie von einer sehr dunklen Wandfarbe zu einem hellen Aprikot wechseln, lassen Sie sich im Fachhandel einen Grundieranstrich (Primer) im Farbton Ihrer neuen Wandfarbe leicht abtönen. Dieser getönte Primer verbessert die Deckkraft des finalen Anstrichs enorm und sorgt dafür, dass der Aprikot-Ton seine volle Leuchtkraft entfalten kann, ohne vom dunklen Untergrund „verschluckt“ zu werden.


„Farbe ist imstande, eine ebenso intensive Wirkung auszuüben wie Kälte, Hitze oder ein plötzlicher Stoß.“ – Le Corbusier
Der berühmte Architekt wusste um die Macht der Farbe. Mit seiner „Polychromie Architecturale“ schuf er Farbpaletten, die auf natürlichen Harmonien basieren. Viele seiner erdigen Rottöne und Ocker sind direkte Verwandte des Aprikots und wurden gezielt eingesetzt, um Räumen eine spezifische, fast körperlich spürbare Atmosphäre zu verleihen.



Option A (Matte Farbe): Hier ist Vorsicht geboten. Matte Oberflächen sind empfindlicher. Flecken sollten vorsichtig mit einem sauberen, leicht feuchten Mikrofasertuch abgetupft (nicht gerieben!) werden.
Option B (Seidenmatte oder abwaschbare Farbe): Diese Oberflächen sind robuster. Leichte Verschmutzungen können oft mit einem weichen Schwamm und etwas lauwarmem Wasser mit einem milden Neutralreiniger entfernt werden.
Testen Sie die Reinigung immer zuerst an einer unauffälligen Stelle.


Eine Wand in Aprikot hüllt den Raum in ein sanftes, schmeichelhaftes Licht, das an die goldene Stunde kurz vor Sonnenuntergang erinnert. Es ist eine Farbe, die nicht schreit, sondern flüstert. Sie schafft eine Atmosphäre von entspannter Eleganz und Geborgenheit, in der man tief durchatmen und den Alltagsstress hinter sich lassen kann.



- Der Look lässt sich sofort und ohne Trocknungszeit genießen.
- Muster und Texturen sind möglich, die mit Farbe allein nicht machbar wären.
- Ideal für Mietwohnungen, da sie oft rückstandslos entfernbar ist.
Die Alternative? Eine hochwertige Vliestapete. Marken wie Rasch oder Marburg bieten wunderschöne Uni-Tapeten in Apricot-Tönen an, oft mit einer feinen Leinen- oder Putzstruktur, die dem Look zusätzliche Tiefe verleiht.


Aprikot liebt Materialien mit Charakter. Die Wärme der Farbe bringt Metalle wie Messing und Kupfer wunderschön zum Leuchten. In Kombination mit weichen Textilien wie Bouclé oder Samt entsteht ein luxuriöses, haptisches Erlebnis. Für einen natürlichen, skandinavisch angehauchten Stil kombinieren Sie die Wandfarbe mit Möbeln aus heller Eiche und Rattan-Details.



Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik beeinflusst die Lichtfarbe von Lampen die Farbwahrnehmung im Raum stärker als das Tageslicht.
Eine LED-Lampe mit „Tageslichtweiß“ (über 5.300 Kelvin) lässt Ihr warmes Aprikot kühl und fahl wirken. Wählen Sie stattdessen Leuchtmittel mit „Warmweiß“ (unter 3.300 Kelvin), um die gemütliche und einladende Wirkung der Wandfarbe auch nach Sonnenuntergang zu erhalten und zu verstärken.


Wichtiger Punkt: Saubere Luft. Achten Sie auf Farben mit dem „Blauen Engel“-Siegel oder dem EU-Ecolabel. Diese sind emissions- und lösemittelarm (VOC-arm) und sorgen für ein gesünderes Raumklima. Marken wie „Schöner Wohnen Polarweiss“ gibt es auch als Designfarbe, oder Sie greifen zu Spezialisten für ökologische Farben wie Auro oder Farrow & Ball, deren Produkte oft auf Wasserbasis hergestellt werden.



Wirkt Aprikot nicht schnell altbacken?
Ganz im Gegenteil, wenn man es richtig kombiniert! Der Schlüssel liegt im Kontrast. Vermeiden Sie die Kombination mit schweren, dunklen Eichenmöbeln im Gelsenkirchener Barock-Stil. Setzen Sie stattdessen auf klare Linien, modernes Design und grafische Elemente in Schwarz oder Weiß. Ein filigranes Metallregal, ein minimalistisches Sofa oder eine moderne Leuchte machen den Look sofort frisch, elegant und zeitgemäß.


Die perfekte Basis: Eine apricotfarbene Wand im Homeoffice.
- Die Farbe wirkt anregend und fördert die Kreativität, ohne aufdringlich zu sein.
- In Videocalls sorgt der warme Ton für einen schmeichelhaften, freundlichen Hintergrund.
- Kombiniert mit einem weißen Schreibtisch und einer grünen Pflanze entsteht eine Umgebung, die Konzentration und Wohlbefinden steigert.



Häufiger Fehler Nr. 2: Die Decke vergessen. Eine strahlend weiße Decke kann den Übergang zur warmen Aprikot-Wand zu hart wirken lassen. Ein einfacher Trick: Mischen Sie einen kleinen Rest der Aprikot-Farbe (ca. 5-10%) in die weiße Deckenfarbe. Das bricht das harte Weiß, schafft einen weicheren Übergang und lässt den Raum harmonischer und sogar höher wirken.


Wussten Sie schon? Die Frucht, die dem Farbton ihren Namen gab, stammt ursprünglich aus China und wird dort seit über 4000 Jahren kultiviert.
Diese lange Geschichte spiegelt sich auch in der Farbe wider. Sie hat etwas Vertrautes, Etabliertes und strahlt eine natürliche, sonnengereifte Wärme aus, die an mediterrane Sommerabende oder süße, saftige Früchte erinnert – eine Wohltat für die Seele.



Option A (Rosiges Apricot): Ein Ton wie „Setting Plaster“ von Farrow & Ball hat einen deutlichen rosa-pudrigen Unterton. Er wirkt sehr sanft, feminin und kreiert eine romantische, fast nostalgische Atmosphäre. Perfekt fürs Schlafzimmer.
Option B (Oranges Apricot): Ein Ton wie „Apricot“ von Schöner Wohnen-Farbe ist kräftiger und hat einen höheren Gelb- und Orangeanteil. Er ist energetischer, fröhlicher und eignet sich hervorragend für lebendige Bereiche wie die Küche oder den Flur.
Prüfen Sie immer, welcher Unterton besser zu Ihren Möbeln und Ihrem Licht passt.

Experimentieren Sie mit der Platzierung! Anstatt eine ganze Wand zu streichen, kann Aprikot auch als architektonisches Detail Wunder wirken. Streichen Sie nur die Nische eines Einbauschranks, den Bereich um einen Kamin oder einen breiten horizontalen Streifen auf halber Wandhöhe. Das bricht die Monotonie, verleiht dem Raum Tiefe und beweist echtes Stilgespür, ohne den Raum mit Farbe zu überladen.


