Der graue Anzug: Dein Guide für den perfekten Look – Ohne langweilig auszusehen
Mode ist nicht nur Kleidung, sondern ein Ausdruck deiner Seele. Entdecke, wie du deinen persönlichen Stil finden kannst!
„Die Farben des Lebens sind wie die Klänge einer Symphonie“, flüsterte ein vergessener Maler im Schatten eines verwitterten Ateliers. Was, wenn du die Töne deiner Garderobe orchestrieren könntest? Kleidung wird zum Pinselstrich deines Lebens, und jeder Outfitwechsel verwandelt den Alltag in ein Kunstwerk. Lass uns eintauchen in die Welt des persönlichen Stils und die Magie entdecken, die in jedem Stück verborgen liegt.
Ehrlich gesagt, der graue Anzug ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite ist er unglaublich vielseitig und ein echtes Arbeitstier im Kleiderschrank. Auf der anderen Seite habe ich in meiner Werkstatt schon so viele Männer gesehen, die darin einfach … nun ja, blass aussahen. Der Grat zwischen souveränem Profi und grauer Maus ist schmaler, als man denkt. Und das Geheimnis liegt fast immer im Hemd, das du dazu trägst.
Inhaltsverzeichnis
- Das Fundament: Welches Grau passt wirklich zu dir?
- Die Kunst der Kombination: Hemdfarben und dein Hautton
- Das richtige Hemd finden: Stoff, Marken und moderne Alternativen
- Die Details, die den Unterschied machen: Kragen, Krawatte, Schuhe
- Pro-Tipps aus der Werkstatt & häufige Fehler
- Mein Fazit
- Bildergalerie
Seit Jahrzehnten arbeite ich mit Stoffen, Schnitten und den Menschen, die sie tragen. Ich habe gelernt: Guter Stil ist kein Zufall, sondern Handwerk und ein bisschen Wissen. Und genau dieses Wissen aus der Praxis möchte ich heute mit dir teilen. Nicht als starres Regelwerk, sondern als freundschaftlicher Ratgeber, damit du in Zukunft immer eine verdammt gute Figur machst.
Das Fundament: Welches Grau passt wirklich zu dir?
Bevor wir über Hemden reden, müssen wir den Hauptdarsteller verstehen. „Grau“ ist nämlich nicht gleich Grau. Der Ton deines Anzugs legt die komplette Stimmung deines Outfits fest.

In der Praxis gibt es drei Hauptrichtungen, die du kennen solltest:
- Anthrazit: Das ist das dunkle, fast schwarze Grau. Es schreit förmlich nach Autorität und Seriosität. Ein Anzug in Anthrazit ist die perfekte Alternative zum schwarzen Anzug für wichtige Geschäftstermine oder wenn du in einer eher konservativen Branche arbeitest. Er wirkt immer scharf und präzise.
- Mittelgrau: Der absolute Alleskönner und mein persönlicher Favorit für die meisten meiner Kunden. Nicht zu dunkel, nicht zu hell – dieses Grau meistert den Spagat zwischen Büroalltag und Feierabend-Drink mit Bravour. Es ist die flexibelste Leinwand, die du haben kannst.
- Hellgrau: Der freundliche Sommer-Typ. Hellgraue Anzüge wirken leicht, modern und weniger steif. Ideal für Hochzeiten im Freien, Sommerpartys oder kreative Berufe. Aber Achtung: Im tiefsten Winter oder bei einem ultra-formellen Abend-Event kann es schnell unpassend aussehen.
Kleiner Tipp zum Stoff: Die meisten guten Anzüge sind aus Schurwolle. Achte auf die „Super S“-Zahl. Alles zwischen Super 100 und Super 130 ist ein fantastischer Kompromiss aus Eleganz und Robustheit für den Alltag. Höhere Zahlen (Super 150 und aufwärts) fühlen sich zwar himmlisch an, knittern aber auch beim bloßen Anschauen und sind empfindlicher. Für den Winter ist ein grauer Flanellanzug eine Offenbarung – weich, warm und unglaublich stilvoll. Im Sommer? Eine leichte Tropical-Wolle, die atmet.

Die Kunst der Kombination: Hemdfarben und dein Hautton
Jetzt wird’s spannend. Die Wahl des Hemdes ist nicht nur Geschmackssache, sondern hat viel mit Kontrast und Harmonie zu tun. Es geht darum, dein Gesicht zum Strahlen zu bringen, nicht den Anzug.
Kontrast ist König
Der Kontrast zwischen Anzug und Hemd lenkt den Blick und bestimmt die Wirkung.
- Hoher Kontrast (Der Boss-Look): Stell dir einen anthrazitfarbenen Anzug mit einem strahlend weißen Hemd vor. Klare Kante, maximale Autorität. Perfekt für die große Präsentation oder wenn du einfach unmissverständlich zeigen willst, wer hier das Sagen hat.
- Mittlerer Kontrast (Der Alltagsheld): Ein mittelgrauer Anzug mit einem hellblauen Hemd. Der Übergang ist weicher, das Ganze wirkt zugänglicher und trotzdem absolut professionell. Hier kannst du auch super mit zartem Rosa, Lavendel oder feinen Mustern spielen.
- Niedriger Kontrast (Der Sommerflirt): Ein hellgrauer Anzug mit einem weißen oder cremefarbenen Hemd. Das wirkt super harmonisch und entspannt. Ideal für soziale Anlässe. Ein häufiger Fehler ist, hier ein zu dunkles Hemd zu wählen – ein dunkelblaues Hemd würde den leichten Anzug optisch förmlich erdrücken.

Wenig bekannter Trick: Farbe und Hautton abstimmen
Das ist ein Detail, das die Profis von den Amateuren trennt. Ein kühles Hellgrau kann einen warmen Hauttyp fahl aussehen lassen. Ganz grob gilt:
- Kühle Hauttypen (eher bläulicher/rosiger Unterton): Dir stehen kühle Farben fantastisch. Ein kühles Mittelgrau oder Anthrazit mit einem reinweißen, hellblauen oder einem Hemd mit bläulichem Rosa ist perfekt.
- Warme Hauttypen (eher gelblicher/goldener Unterton): Du profitierst von wärmeren Tönen. Ein Grau mit einem leicht bräunlichen Einschlag oder ein warmes Mittelgrau sieht super aus. Dazu passen Hemden in Off-White, Creme oder einem warmen Hellblau.
Wenn du unsicher bist, halte einfach mal ein silbernes und ein goldenes Schmuckstück an dein Handgelenk. Womit siehst du frischer aus? Silber deutet auf einen kühlen, Gold auf einen warmen Typ hin.
Das richtige Hemd finden: Stoff, Marken und moderne Alternativen
Ein Hemd berührt den ganzen Tag deine Haut. Der Stoff ist also alles. Für Business-Hemden sind Popeline (glatt, kühl, klassisch) und Twill (weicher, diagonale Struktur, knittert weniger) die besten Optionen. Oxford ist robuster und eher was für die Freizeit, außer es ist ein sehr feiner „Pinpoint-Oxford“.

Wo kaufen? Du musst kein Vermögen ausgeben. Ein billiges 20-Euro-Hemd wird dich aber auf Dauer enttäuschen, weil es nach drei Wäschen die Form verliert. Marken wie Eterna, Seidensticker oder Olymp bieten für rund 80 bis 100 Euro eine wirklich solide Qualität, die jahrelang hält. Ein gutes Investment, wenn du die Kosten pro Tragen rechnest.
Darf’s auch ohne Kragen sein? Moderne Kombinationen
Ja, absolut! Die Zeiten der steifen Business-Uniform sind (je nach Branche) vorbei. Gerade zum mittel- oder hellgrauen Anzug kannst du auch mal was anderes wagen:
- Das hochwertige Strick-Polo: Ein feines Polo aus Merinowolle oder einem Baumwoll-Kaschmir-Mix kann unter dem Sakko extrem elegant und modern aussehen. Wichtig: Es muss perfekt sitzen und aus einem edlen Material sein.
- Das cleane T-Shirt: Ein einfaches, weißes oder schwarzes Rundhals-T-Shirt unter einem grauen Anzug ist ein moderner Klassiker. Aber Achtung! Das T-Shirt muss von exzellenter Qualität sein (dicker, blickdichter Stoff), blütenweiß bzw. tiefschwarz und faltenfrei. Kein verwaschenes Band-Shirt, bitte!

Die Details, die den Unterschied machen: Kragen, Krawatte, Schuhe
Ein gutes Outfit lebt von den Kleinigkeiten. Hier sind die wichtigsten Stellschrauben.
Der Kragen
Der Kent-Kragen ist der universelle Alleskönner und passt fast immer. Der weit gespreizte Haifisch-Kragen braucht einen dickeren Krawattenknoten (z.B. einen halben Windsor) und steht Männern mit schmalerem Gesicht gut. Den Button-Down-Kragen hebst du dir besser für die Freizeitkombi mit Chino auf; zum Anzug wirkt er in Europa meist zu sportlich.
Die Krawatte
Die goldene Regel, die ich jedem beibringe: Die Spitze der Krawatte berührt exakt den oberen Rand deiner Gürtelschnalle. Nicht kürzer, nicht länger. Farblich hast du beim grauen Anzug viele Freiheiten. Zu Anthrazit passen Bordeaux oder Marineblau. Zum Mittelgrau geht fast alles von Waldgrün bis Violett. Und zum hellgrauen Anzug sehen Pastelltöne oder eine lässige Strickkrawatte super aus.
Das Einstecktuch
Ein Outfit ohne Einstecktuch ist für mich wie ein Satz ohne Punkt. Es muss nicht teuer sein. Ein schlichtes, weißes Leinentuch, sauber gefaltet, ist IMMER eine gute Wahl. Wichtig: Es darf niemals aus exakt demselben Stoff wie die Krawatte sein. Das sieht nach einem billigen Set aus. Greife lieber eine Farbe aus Krawatte oder Hemd auf.

Schuhe: Mehr als nur Schwarz oder Braun
Dass Gürtel und Schuhe farblich passen sollten, ist klar. Aber kennst du die Unterschiede der Modelle?
- Oxford: Der eleganteste und formellste Schuh mit geschlossener Schnürung. Dein Go-to für den anthrazitfarbenen Anzug und wichtige Termine.
- Derby: Etwas legerer mit seiner offenen Schnürung. Ein fantastischer Allrounder, der super zu mittelgrauen Anzügen passt.
- Loafer: Die Slipper-Variante. Im Sommer zum hellgrauen Anzug ohne Socken getragen ein Statement. Aber bitte nicht zum wichtigen Business-Meeting.
Braune Schuhe sind übrigens eine geniale Ergänzung zu mittel- und hellgrauen Anzügen und wirken oft moderner und zugänglicher als schwarze.
Pro-Tipps aus der Werkstatt & häufige Fehler
Ich hatte mal einen jungen Kunden, der vor dem wichtigsten Vorstellungsgespräch seines Lebens stand. Er kam in einem gut sitzenden Anzug, aber mit einem schlabberigen Hemd und einer zu kurzen Krawatte. Wir haben nur das Hemd gegen ein passendes Twill-Hemd getauscht und die Krawatte richtig gebunden. Es war derselbe Mann, derselbe Anzug – aber er wirkte plötzlich zehnmal selbstbewusster. Das ist die Macht der Details.


Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust
Vermeide diese Fehler:
- Falsche Ärmellänge: Deine Hemdmanschette sollte immer etwa 1 bis 1,5 cm unter dem Sakkoärmel hervorschauen. Das ist ein Zeichen von Sorgfalt.
- Der Würgegriff-Kragen: Du solltest bequem einen Finger zwischen Kragen und Hals schieben können, wenn der oberste Knopf geschlossen ist. Alles andere sieht gequält oder nachlässig aus.
- Keine Zeit zum Bügeln? Der Notfall-Hack: Häng das Hemd auf einen Bügel ins Badezimmer, während du heiß duschst. Der Dampf glättet die schlimmsten Falten. Keine Dauerlösung, aber eine Rettung in der Not!
Einsteiger-Set für den ersten grauen Anzug
Wenn du unsicher bist, ist hier eine absolut bombensichere Einkaufsliste, mit der du nichts falsch machen kannst:
- 1 mittelgrauer Anzug aus Super-120-Wolle (rechne mit ca. 400–700 €)
- 2 weiße Popeline-Hemden (ca. 80 € pro Stück)
- 1 hellblaues Twill-Hemd (ca. 80 €)
- 1 Paar schwarze Oxford-Schuhe (ab ca. 150 € für gute Qualität)
- 1 dunkelblauer Seidenschlips & 1 weinroter (je ca. 40–60 €)
Damit bist du für 95 % aller Anlässe perfekt gerüstet. Versprochen.

Mein Fazit
Ein grauer Anzug ist eine leere Leinwand. Mit dem Wissen über Kontraste, Stoffe und die richtigen Details gibst du ihm Charakter – deinen Charakter. Sieh es nicht als Verkleidung, sondern als eine Art Alltagsrüstung. Eine, die dir Selbstvertrauen gibt und dafür sorgt, dass die Leute sehen, was du bist: Jemand, der die Dinge im Griff hat.
Bildergalerie




Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)

- Die Schulternaht endet genau dort, wo Ihre Schulter aufhört.
- Das Sakko bedeckt Ihr Gesäß vollständig.
- Sie können die Hand flach zwischen Brust und zugeknöpftem Sakko schieben.
Das Geheimnis eines Anzugs, der wie eine Million Dollar aussieht? Es ist nicht der Preis, es ist der perfekte Sitz. Ein Schneider kann einen Anzug von der Stange für unter 100 € so anpassen, dass er teurer wirkt als ein unberührtes Designerstück.




Der richtige Schuh zum grauen Anzug?
Vergessen Sie für einen Moment Schwarz. Brauntöne sind Ihr bester Freund. Ein sattes Dunkelbraun, wie es bei Modellen von Loake oder Allen Edmonds zu finden ist, passt zu fast jedem Grau und verleiht Tiefe. Für einen Hauch mehr Charakter ist ein warmer Cognac-Ton zu Mittel- oder Hellgrau unschlagbar. Und für den wirklich modemutigen Gentleman? Schuhe in Oxblood oder tiefem Burgund. Sie sind eine stilvolle Alternative, die Blicke auf sich zieht, ohne zu schreien.



„Eleganz ist die einzige Schönheit, die niemals verblasst.“ – Audrey Hepburn
Bei einem grauen Anzug bedeutet das oft, auf das Offensichtliche zu verzichten. Anstelle einer lauten Krawatte probieren Sie es mit einer subtilen Textur. Eine Krawatte aus Grenadine-Seide oder ein Modell aus mattierter Wolle verleiht Ihrem Outfit eine haptische Tiefe, die Kenner sofort bemerken. Es ist eine stille Form von Luxus, die mehr über Ihren Stil aussagt als jedes auffällige Muster.




Die unterschätzte Macht des Einstecktuchs: Es ist nicht dazu da, die Krawatte zu wiederholen. Sehen Sie es als eine eigenständige Aussage. Ein einfaches, weißes Leinentuch, sauber gefaltet (ein schlichter Rechteck- oder TV-Fold genügt), ist die eleganteste und sicherste Wahl. Es verleiht jedem grauen Anzug einen Hauch von klassischer Finesse, inspiriert von Stilikonen wie Cary Grant.




- Die Basis: Ein hellblaues Hemd.
- Die Textur: Eine marineblaue Strickkrawatte.
- Der Akzent: Dunkelbraune Wildleder-Loafer.
Dieses Trio ist die moderne, unfehlbare Uniform für den Träger eines mittelgrauen Anzugs. Es ist eine Kombination, die mühelos zwischen Business-Meeting und After-Work-Event funktioniert und dabei immer durchdacht und entspannt wirkt.



Ein häufiger Fehler bei hellgrauen Anzügen ist die Wahl der Socken. Vermeiden Sie den harten Kontrast von schwarzen Socken. Die goldene Regel lautet: Die Socken sollten farblich zur Hose passen, nicht zu den Schuhen. Greifen Sie also zu mittel- oder hellgrauen Socken, um die visuelle Linie des Beins zu verlängern. Eine Marke wie Falke bietet hier unzählige, hochwertige Nuancen an, die den Look perfektionieren.




Kann man einen grauen Anzug mit Sneakern tragen?
Ja, aber mit Bedacht. Der Schlüssel liegt im Minimalismus. Wählen Sie hochwertige, schlichte Leder-Sneaker in Weiß oder Schwarz – denken Sie an Modelle von Common Projects oder Axel Arigato. Der Anzug sollte modern und schmal geschnitten sein, die Hose leicht verkürzt, sodass sie sauber auf dem Schuh aufliegt, ohne zu stauchen. Dieser Look funktioniert am besten mit einem T-Shirt oder einem feinen Strickpullover anstelle eines Hemdes und ist ideal für kreative Branchen oder ein stilvolles Wochenende.




Wussten Sie schon? Der Brauch, den untersten Knopf des Sakkos offen zu lassen, wird oft dem britischen König Edward VII. zugeschrieben, der aufgrund seiner Leibesfülle einfach nicht mehr alle Knöpfe schließen konnte.
Was als persönliche Notwendigkeit begann, wurde zum ungeschriebenen Gesetz des guten Stils. Es sorgt für eine bessere Silhouette, mehr Bewegungsfreiheit und signalisiert mühelose Kennerschaft. Eine einfache Geste mit großer Wirkung.



Der Rollkragen-Tausch: An kühlen Tagen können Sie das Hemd und die Krawatte getrost im Schrank lassen. Ein feiner Rollkragenpullover aus Merinowolle oder Kaschmir unter dem grauen Sakko ist eine unglaublich elegante Alternative. Ein schwarzer oder marineblauer Rolli unter einem anthrazitfarbenen Anzug strahlt eine intellektuelle, architektonische Strenge aus. Ein cremefarbener oder hellgrauer Rolli zu einem mittelgrauen Anzug wirkt weicher und zugänglicher.




Gürtel-Harmonie: Die Regel ist einfach, aber entscheidend. Die Farbe und das Material Ihres Gürtels sollten so exakt wie möglich auf Ihre Schuhe abgestimmt sein. Tragen Sie braune Glattleder-Oxfords, gehört ein brauner Glattleder-Gürtel dazu. Zu Wildleder-Loafern passt am besten ein Gürtel aus Wildleder. Diese kleine Detailpflege verbindet den oberen und unteren Teil Ihres Outfits zu einem stimmigen Gesamtbild.




„Der Unterschied zwischen Stil und Mode liegt in der Qualität.“ – Giorgio Armani



- Der Four-in-Hand: Schlank, leicht asymmetrisch und mühelos. Perfekt für schmalere Kragen und eine entspannte Eleganz. Er ist der einfachste und vielseitigste Knoten.
- Der halbe Windsor: Symmetrischer, etwas breiter und formeller. Ideal für Hemden mit einem weiter gespreizten Kragen (Cutaway-Kragen) und wichtigere Anlässe.
Die Wahl des Krawattenknotens sollte immer vom Hemdkragen bestimmt werden, nicht von der Gewohnheit.




Die wahre Langlebigkeit eines Wollanzugs hängt von der Pflege ab. Häufiges chemisches Reinigen strapaziert die Naturfasern und kann den Stoff ruinieren. Besser ist es, den Anzug nach dem Tragen auszulüften und mit einem Dampfglätter (Steamer) aufzufrischen. Das glättet Knitterfalten, entfernt Gerüche und schont das Material. Eine gute Kleiderbürste aus Rosshaar entfernt Staub und belebt den Stoff. Die chemische Reinigung sollte nur bei echten Flecken die letzte Option sein.



Textur ist der neue Farbakzent. Stellen Sie sich einen mittelgrauen Flanellanzug vor. Kombinieren Sie ihn mit einem Hemd aus Oxford-Stoff, einer Krawatte aus grober Shantung-Seide und Wildlederschuhen. Jedes Element hat eine eigene, fühlbare Qualität. Dieses Spiel mit unterschiedlichen Oberflächen verleiht dem monochromatischen Look eine Tiefe und Raffinesse, die ein einfaches Baumwoll-Outfit niemals erreichen könnte.




Welche Uhr passt zum grauen Anzug?
Die Uhr rundet den Look ab. Für einen formellen, geschäftlichen Auftritt ist ein schlichter Dress-Watch mit Lederarmband die klassische Wahl – eine Nomos Tangente oder eine Junghans Max Bill sind hier zeitlose Beispiele. Der Leder-Farbton sollte idealerweise zum Gürtel und den Schuhen passen. Bei einem moderneren oder legereren Look, besonders zu hellgrauen Anzügen, kann auch eine Uhr mit Stahlarmband, wie eine Tissot PRX, sehr stilvoll aussehen.




Laut einer Studie der University of Rochester assoziieren Menschen die Farbe Rot bei Männern mit einem höheren sozialen Status und Macht.
Deshalb kann eine rote Krawatte zu einem anthrazitgrauen Anzug ein klassisches „Power-Dressing“-Statement sein. Doch Vorsicht: Weniger ist mehr. Wählen Sie ein tiefes Burgunder- oder Weinrot statt eines grellen Feuerrotes, um autoritär statt aggressiv zu wirken.



Option A: Der Monochrom-Look. Ein anthrazitfarbener Anzug mit einem hellgrauen Hemd und einer anthrazitfarbenen Krawatte. Das Ergebnis ist minimalistisch, modern und sehr selbstbewusst.
Option B: Der Kontrast-Look. Derselbe anthrazitfarbene Anzug mit einem strahlend weißen Hemd und einer marineblauen Krawatte. Dies ist der klassische, zeitlose Business-Look, der immer funktioniert.
Die Wahl hängt von Ihrer Persönlichkeit ab: Möchten Sie modisch oder traditionell wirken?




Der italienische Begriff „Sprezzatura“ beschreibt die Kunst, eine durchdachte Eleganz so aussehen zu lassen, als sei sie völlig zufällig und mühelos entstanden. Beim grauen Anzug könnte das ein absichtlich leicht unperfekt gebundener Krawattenknoten sein, ein Einstecktuch, das wie zufällig in die Tasche gestopft wurde, oder das Tragen von Monkstraps mit geöffneter oberer Schnalle. Es ist die bewusste kleine Imperfektion, die einen Look lebendig und menschlich macht.




Vergessen Sie nicht die Details am Handgelenk. Ein grauer Anzug ist die perfekte Bühne für Manschettenknöpfe. Aber halten Sie es dezent. Schlichte Knoten aus Seide, minimalistische Silber-Designs oder klassische runde Perlmutt-Knöpfe sind stilvolle Optionen. Vermeiden Sie auffällige, humorvolle oder zu große Manschettenknöpfe im beruflichen Umfeld – sie können schnell unprofessionell wirken.



- Verleiht dem Revers eine subtile, persönliche Note.
- Kann ein Gesprächsanlass sein.
- Zeigt Liebe zum Detail.
Das Geheimnis? Ein dezenter Revers-Pin. Es ist kein riesiges Blumengesteck, sondern ein kleines, metallisches Detail oder eine schlichte Boutonnière. Es ist ein Accessoire für Fortgeschrittene, das signalisiert, dass Sie die Regeln kennen und bewusst mit ihnen spielen.




Die geheime Waffe im Winter: der graue Flanellanzug. Anders als die glatte Schurwolle hat Flanell eine leicht aufgeraute, weiche Textur, die nicht nur Wärme spendet, sondern auch eine besondere optische Tiefe erzeugt. Er wirkt weniger streng als ein Business-Anzug und strahlt eine gemütliche, aber dennoch kultivierte Eleganz aus. Kombiniert mit einem Strick- oder Kaschmirschal wird er zum perfekten Begleiter für kalte Tage.




Pastellfarben im Sommer?
Absolut. Ein hellgrauer Anzug, oft aus Leinen, Baumwolle oder einer leichten Wollmischung, ist die ideale Basis für sommerliche Pastellhemden. Ein zartes Rosa, ein blasses Lavendel oder ein sanftes Mintgrün wirken frisch und modern, ohne aufdringlich zu sein. Perfekt für Hochzeiten, Gartenpartys oder wenn Sie einfach nur der bestgekleidete Mann im Eiscafé sein wollen.



Der Koffer eines Gentleman. Im Film „North by Northwest“ (1959) trägt Cary Grant einen ikonischen, mittelgrauen Anzug aus leichtem Wollstoff, der fast den ganzen Film über makellos bleibt.
Dieser Anzug von den Schneidern der Savile Row wurde zum Inbegriff zeitloser, unaufgeregter Eleganz und beweist, dass ein gut gewählter grauer Anzug für fast jede Situation die richtige Wahl ist – selbst wenn man von einem Flugzeug gejagt wird.




Wichtiger Punkt: Ein Muster ist genug. Wenn Sie sich für ein kariertes Hemd (z. B. ein feines Glencheck- oder Vichy-Karo) entscheiden, halten Sie die Krawatte und das Einstecktuch unifarben. Wenn die Krawatte ein markantes Muster hat (z. B. Paisley oder Streifen), sollte das Hemd einfarbig sein. Das Kombinieren mehrerer Muster erfordert viel Übung und kann schnell unruhig wirken. Mit der Ein-Muster-Regel sind Sie immer auf der sicheren Seite.


- Knöpfen Sie das Sakko immer auf, bevor Sie sich hinsetzen.
- Der Zweiknopf-Anzug: Nur der obere Knopf wird geschlossen. Niemals der untere.
- Der Dreiknopf-Anzug: Der obere manchmal, der mittlere immer, der untere niemals.
Diese einfachen Regeln verhindern, dass der Stoff unter Spannung gerät, schützen die Knöpfe und sorgen für eine weitaus bessere Silhouette im Sitzen.


