Quilling-Engel basteln: Dein kompletter Werkstatt-Guide (auch für Anfänger!)
Engel basteln war noch nie so zauberhaft! Entdecken Sie kreative Quilling-Ideen, die Ihr Herz und Ihr Zuhause erhellen.
Was, wenn Engel nicht nur im Himmel, sondern auch in unseren Wohnzimmern wohnen könnten? Diese philosophische Frage führt uns in die zauberhafte Welt des Quillings, wo Papierstreifen zu himmlischen Geschöpfen werden. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie mit einfachen Materialien und einem Hauch von Kreativität Ihre eigenen Engel erschaffen können – perfekt für die festliche Jahreszeit oder als Geschenk für besondere Menschen.
Riechst du das? Ein bisschen Leim, ein Hauch von Papier… Willkommen in meiner kleinen Welt! Normalerweise bin ich von Holz und größeren Projekten umgeben, aber heute geht’s um etwas viel Feineres. Vor uns liegen nur ein paar bunte Papierstreifen. Kaum zu glauben, dass daraus diese unglaublich zarten, filigranen Engel entstehen, oder? Man nennt die Technik „Quilling“ oder, wie wir alten Hasen gern sagen, Papierfiligran.
Inhaltsverzeichnis
- Das Fundament: Warum gutes Papier und der richtige Leim alles sind
- Deine Werkstatt: Werkzeug und Arbeitsplatz
- Die Grundformen: Das Alphabet deines Engels
- Schritt für Schritt zum Engel: Ein Bauplan aus der Praxis
- Was tun, wenn’s schiefgeht? (Die häufigsten Pannen)
- Damit die Freude lange währt: Pflege und Aufbewahrung
- Bildergalerie
Ganz ehrlich? Es braucht etwas Geduld und eine ruhige Hand. Aber die Belohnung ist ein Kunstwerk, das so zart ist, wie es kaum ein anderes Material schafft. Mein erster Engel sah übrigens eher aus wie ein zerrupftes Huhn, aber ich war unglaublich stolz darauf. Das ist das Wichtigste!
Viele Anleitungen im Netz zeigen dir zwar bunte Bilder, verschweigen aber die kleinen Tricks, die den Unterschied zwischen Gelingen und Frust ausmachen. Das will ich heute anders machen. Ich zeige dir nicht nur, wie du einen Engel nachbastelst, sondern wie du das Material wirklich verstehst. Und keine Sorge, du musst dafür kein Vermögen ausgeben oder ein geborener Künstler sein.

Ach ja, kleiner Reality-Check: Plane für deinen ersten kompletten Engel ruhig einen gemütlichen Nachmittag ein, vielleicht so zwei bis drei Stunden. Ohne Stress, mit einer Tasse Tee oder Kaffee daneben. Es ist ja schließlich dein Hobby!
Das Fundament: Warum gutes Papier und der richtige Leim alles sind
Jedes gute Projekt beginnt mit dem richtigen Material. Wer hier am falschen Ende spart, hat von Anfang an einen schweren Stand. Beim Quilling ist das nicht anders. Es sind zwar nur Papier und Leim, aber die kleinen Unterschiede entscheiden am Ende alles.
Die Seele des Engels: Das richtige Papier
Papier ist nicht gleich Papier. Das ist so ein typischer Anfängerfehler – man schnappt sich normales Druckerpapier, schneidet Streifen und wundert sich dann, warum alles knickt und die Form nicht hält.
Das Papiergewicht (Grammatur): Normales Kopierpapier hat so um die 80 g/m². Das ist viel zu schlapp. Die Fasern sind kurz und brechen beim engen Aufrollen. Was du brauchst, ist Papier mit einer Stärke zwischen 120 g/m² und 160 g/m². Das findest du oft als „Tonzeichenpapier“ oder leichten „Fotokarton“. Es hat die perfekte Spannung, um sich biegen zu lassen, ohne zu brechen, und hält die Form super. Gutes Tonzeichenpapier bekommst du oft schon für unter einem Euro pro Bogen in jedem Bastelladen.

Die Laufrichtung: Ein kleiner Profi-Tipp, der aber einen riesigen Unterschied macht. Jedes Papier hat eine „Laufrichtung“, in der sich die Fasern leichter biegen lassen. Wenn du eigene Streifen schneidest, mach vorher den Biege-Test. In eine Richtung wölbt sich der Bogen schön rund, in die andere knickt er eher. Du schneidest deine Streifen natürlich immer MIT der leichten Biegung. Bei fertigen Quilling-Streifen haben die Hersteller das zum Glück schon für dich erledigt.
Die Qualität: Achte darauf, dass das Papier durchgefärbt ist. Billiges Papier hat oft einen weißen Kern, der an den Kanten unschön hervorblitzt. Für besondere Akzente, zum Beispiel am Gewand des Engels, sind Streifen mit einem goldenen oder silbernen Rand der absolute Hit. Das sieht unglaublich edel aus!
Der unsichtbare Held: Welcher Leim wirklich klebt
Der Kleber muss stark, aber unsichtbar sein. Der falsche Leim kann dir stundenlange Arbeit ruinieren. Also, Finger weg von Heißkleber (zu grob, hinterlässt Fäden) und Klebestiften (zu schwach).

Am besten funktioniert klassischer weißer Bastel- oder Holzleim (sogenannter PVA-Klebstoff). Wichtig ist, dass er transparent trocknet und nicht vergilbt. Nimm einen, der nicht zu flüssig ist, sonst weicht er das Papier auf.
Kleiner Trick für die perfekte Dosierung: Vergiss das Auftragen direkt aus der großen Flasche! Gib einen kleinen Klecks Leim auf ein Stück alte Plastikverpackung (ein sauberer Joghurtdeckel ist perfekt). Dann nimmst du mit der Spitze einer Stecknadel oder einem Zahnstocher eine winzige Menge auf und trägst sie auf den Papierstreifen auf. So hast du immer die Kontrolle und vermeidest unschöne Leimflecken. Das ist der wahrscheinlich wichtigste Tipp, den ich dir geben kann!
Deine Werkstatt: Werkzeug und Arbeitsplatz
Gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Aber keine Panik, du musst nicht sofort dein Konto plündern. Ein clever zusammengestelltes Starter-Set kostet oft nur zwischen 15 und 25 Euro und ist im Bastelbedarf (wie Idee.Creativmarkt) oder online leicht zu finden.
Die wichtigsten Werkzeuge für den Start
- Quilling-Stift (Slotted Tool): Das ist das Standardwerkzeug mit einem kleinen Schlitz an der Spitze, in den du den Papierstreifen klemmst. Macht das Aufrollen super einfach. Kostet einzeln oft nur 3-5 Euro und ist die beste Erstinvestition.
- Quilling-Schablone: Eine Platte mit verschieden großen Kreisen über einer Korkschicht. Hier lässt du deine gerollten Spiralen aufspringen, damit sie alle exakt die gleiche Größe bekommen. Absolut unverzichtbar für symmetrische Flügel!
- Eine feine Pinzette: Deine Finger sind zu groß und hinterlassen Abdrücke. Mit einer spitzen Pinzette platzierst du die kleinen Teile millimetergenau.
Die Lehrlings-Ecke (Budget-Tipps):
Für den allerersten Versuch reicht auch ein absolutes Minimum! Statt eines Nadelwerkzeugs (für Profis, die perfekte Spiralen ohne Knick wollen) kannst du am Anfang auch einen einfachen Zahnstocher verwenden. Und als Schablone für Kreise? Ein paar Münzen oder Flaschendeckel tun es für den Anfang auch. Hauptsache, du fängst einfach an!

Die Grundformen: Das Alphabet deines Engels
Jeder Quilling-Engel besteht aus wenigen, einfachen Grundformen. Wenn du die draufhast, kannst du fast alles gestalten. Der Ausgangspunkt ist fast immer die lockere Spirale.
Kleiner Quick-Win für Ungeduldige: Bevor du dich an den ganzen Engel wagst, mach nur mal eine einzige Träne. Das dauert keine fünf Minuten, du hast dein erstes Erfolgserlebnis und bekommst ein Gefühl fürs Papier. Das ist der beste Start!
So geht die lockere Spirale:
- Klemme das Ende eines Papierstreifens in deinen Quilling-Stift.
- Rolle den Streifen mit sanfter, gleichmäßiger Spannung auf.
- Ziehe die Rolle vorsichtig vom Stift und lege sie in einen Kreis deiner Schablone. Lass sie aufspringen.
- Nimm die lockere Spirale mit der Pinzette heraus und fixiere das lose Ende mit einem winzigen Punkt Leim. Kurz andrücken, fertig.
Aus dieser Spirale formst du jetzt mit den Fingern alles Weitere:
- Die Träne: Spirale an einer Stelle spitz zusammendrücken.
- Das Auge: Spirale an zwei gegenüberliegenden Seiten spitz zusammendrücken.
- Das gebogene Auge: Ein Auge formen und dann sanft zu einem „C“ biegen.
Nimm dir Zeit, diese Formen zu üben. Es ist ein bisschen wie Fahrradfahren lernen – irgendwann hat man den Dreh raus.

Schritt für Schritt zum Engel: Ein Bauplan aus der Praxis
So, jetzt wird’s ernst! Wir setzen die Teile zusammen. Hier ist dein „Rezept“ für einen schwebenden Engel von etwa 10 cm Größe.
Deine „Zutatenliste“:
- Für den Kopf: 1 Holzkugel (ca. 10-12 mm) oder 1 hautfarbener Papierstreifen (ganze Länge).
- Für den Körper (Kleid): 1 weißer, breiterer Streifen (10 mm breit, ca. 30 cm lang).
- Für die Flügel (pro Seite): 1 ganzer weißer Streifen (30 cm) für die große Träne in der Mitte, 4 halbe weiße Streifen (je 15 cm) für die vier kleineren „Augen“ drumherum.
- Für die Arme: 2 halbe weiße Streifen (je 15 cm).
- Für den Heiligenschein: 1 kurzer goldener Streifen (ca. 10 cm).
- Der Kopf: Am einfachsten ist eine kleine Holzkugel. Sieht hübsch aus und gibt dem Engel etwas Stabilität.
- Der Körper: Rolle den breiten Streifen zu einer lockeren Spirale. Anstatt sie flach zu verleimen, drückst du die Mitte vorsichtig mit dem Finger nach außen, bis ein Kegel entsteht – das Kleid. Ein Profi-Tipp: Streiche die Innenseite des Kegels hauchdünn mit Leim ein. Das macht ihn superstabil.
- Die Flügel: Das ist das Herzstück! Forme die benötigten Tränen und Augen laut Zutatenliste. Achte mit deiner Schablone darauf, dass die Teile für beide Flügel wirklich exakt gleich groß sind. Klebe dann die fünf Elemente für einen Flügel auf einer glatten Unterlage (z.B. Backpapier) zusammen und lass sie gut trocknen.
- Die Arme: Forme aus den zwei Streifen leicht gebogene Augen.
- Die Montage: Jetzt wird geheiratet! Klebe zuerst den Kopf auf die Spitze des Körpers. Dann befestigst du die getrockneten Flügel am Rücken. Achte auf die Symmetrie! Zum Schluss kommen die Arme an die Seiten. Manchmal stelle ich den Engel zum Trocknen in einen Eierbecher, damit er nicht umfällt.
- Der letzte Schliff: Forme aus dem goldenen Streifen einen kleinen Ring für den Heiligenschein und befestige ihn am Hinterkopf. Fertig ist dein erstes Meisterwerk!

Was tun, wenn’s schiefgeht? (Die häufigsten Pannen)
Im Handwerk geht immer mal was schief. Das ist kein Drama, sondern eine Lernerfahrung. Hier sind die Klassiker:
Problem: Meine Spiralen springen immer wieder auf.
Lösung: Dein Leim ist zu schwach oder du bist zu ungeduldig. Halte das geklebte Ende mit der Pinzette für gut 15 Sekunden fest. Der Leim braucht einen Moment, um anzuziehen.
Problem: Ich habe überall Leimflecken!
Lösung: Denk an den Trick mit dem Leimklecks auf dem Plastikdeckel. Ist das Malheur schon passiert, warte, bis der Leim komplett trocken ist. Oft wird er dann fast unsichtbar. Ansonsten: Betrachte es als Lehrgeld für den nächsten Versuch.
Problem: Meine Flügelteile haben alle unterschiedliche Größen.
Lösung: Hier ist die Quilling-Schablone dein allerbester Freund. Das ist kein Schummeln, sondern Qualitätssicherung! Lass jede lockere Spirale im selben Kreis auf deiner Schablone „entspannen“. So werden alle Teile absolut identisch.
Damit die Freude lange währt: Pflege und Aufbewahrung
Sorge für gutes Licht, um deine Augen zu schonen – eine Schreibtischlampe ist Gold wert. Und bewahre deine fertigen Engel in einer Schachtel mit Seidenpapier auf. So sind sie vor Staub und Sonnenlicht geschützt, das die Farben ausbleichen könnte.

Ich sehe jeden Engel als eine kleine Geschichte von Geduld und der Freude am Machen. Sei nicht enttäuscht, wenn dein erster Versuch nicht perfekt ist. Aber mit jedem Streifen, den du rollst, wird deine Hand sicherer. Und das ist das eigentliche Versprechen dieses wunderschönen Hobbys. Viel Spaß dabei!
Bildergalerie



Quilling ist mehr als nur Basteln; es ist eine Form der Meditation. Das rhythmische Drehen des Papiers, die Konzentration auf die Form und das sanfte Kleben der Elemente haben eine unglaublich beruhigende Wirkung. In einer hektischen Vorweihnachtszeit ist das Gestalten eines Engels eine kleine, bewusste Auszeit nur für dich. Schalte leise Musik ein, mach es dir gemütlich und sieh zu, wie aus einfachen Streifen etwas Wunderschönes entsteht – das ist pure Achtsamkeit.


- Zu viel Klebstoff: Ein winziger Tropfen, aufgetragen mit einer Nadelspitze, genügt. Zu viel Kleber weicht das Papier auf und hinterlässt unschöne Glanzflecken.
- Ungeduld beim Trocknen: Die geklebten Teile müssen kurz ruhen, bevor du sie weiterverarbeitest. Gib ihnen Zeit, sich zu verbinden.
- Inkonsistente Spannung: Versuche, die Papierstreifen immer mit dem gleichen, leichten Zug aufzurollen. Das sorgt für gleichmäßige Spiralen und ein harmonisches Gesamtbild.


Der perfekte Kleber: Nicht jeder Bastelkleber ist geeignet. Du brauchst einen PVA-Kleber, der transparent und möglichst schnell trocknet, aber genug Verarbeitungszeit lässt. Ein absoluter Favorit in der Quilling-Szene ist Aleene’s Tacky Glue. Alternativ funktioniert ein guter Holzleim (z. B. Ponal Express) oder spezieller Papierkleber von UHU, der in einer Flasche mit feiner Dosierspitze kommt.


Wussten Sie schon? Die Kunst des Quillings, auch Papierfiligran genannt, hat ihre Wurzeln in der Renaissance. Nonnen und Mönche verzierten damit Reliquien und heilige Bilder, um teure Gold- und Silberfiligranarbeiten zu imitieren.



Der einfache, feste Kreis ist die Basis, aber die wahre Magie deines Engels entsteht durch geformte Spulen. Hier sind die drei wichtigsten Formen für den Anfang:
- Der Tropfen: Eine lose Spule an einer Seite fest zusammendrücken. Perfekt für Flügel oder Blütenblätter.
- Das Auge (Marquise): Eine lose Spule an zwei gegenüberliegenden Seiten spitz zusammendrücken. Ideal für Blätter oder dekorative Elemente.
- Das gebogene Blatt: Ein Auge formen und dann sanft zu einer Seite biegen, um eine C-Form zu erhalten.


Hilfe, meine gerollten Spiralen halten einfach nicht zusammen! Was mache ich falsch?
Das ist ein Klassiker! Meist liegt es an zwei Dingen: Entweder ist der Klebepunkt am Ende des Streifens zu klein oder der Kleber trocknet nicht schnell genug. Verwende eine Nadel, um einen winzigen Punkt starken PVA-Klebers auf das Ende zu geben. Halte es dann mit einer Pinzette oder den Fingern für etwa 10-15 Sekunden fest, bevor du loslässt. Geduld ist hier wirklich der Schlüssel!


Quilling-Stift (Slotted Tool): Er hat einen kleinen Schlitz, in den du den Papierstreifen klemmst. Das macht den Anfang super einfach und ist ideal für Anfänger, um gleichmäßige, enge Spiralen zu drehen.
Quilling-Nadel (Needle Tool): Ein einfaches, spitzes Werkzeug ohne Schlitz. Es erfordert etwas mehr Übung, hinterlässt aber kein kleines Knick in der Mitte der Spirale – die Wahl der Profis für ein makelloses Ergebnis.
Für den Anfang ist der Stift perfekt, für filigranste Arbeiten lohnt sich später der Umstieg auf die Nadel.


Ein einzelner Papierstreifen von 3 mm Breite und 120 g/m² Stärke kann, zu einer Spule gerollt, das Hundertfache seines Eigengewichts tragen.
Diese erstaunliche Stabilität ist das Geheimnis hinter der filigranen und doch robusten Struktur deines Engels. Es zeigt, warum das im Artikel empfohlene Tonpapier so entscheidend ist – es verleiht deiner Kreation die nötige Spannung und Langlebigkeit, die mit normalem Druckerpapier unerreichbar wäre.



- Luftig und doch stabil
- Grazil geschwungene Formen
- Ein filigraner, fast schwereloser Look
Das Geheimnis für perfekte Engelsflügel? Die „offene Spule“-Technik. Rolle hierfür einen Streifen wie gewohnt auf, aber klebe das Ende nicht fest. Lasse die Spule kontrolliert aufspringen und forme sie dann mit den Fingern zu einem Tropfen oder einer S-Kurve. Mehrere dieser offenen Formen ergeben zusammen einen wunderschönen, mehrlagigen Flügel.


Vergiss das klassische Weiß-Gold! Wie wäre es mit einem Engel in eisigen Blau- und Silbertönen für eine Winterwunderland-Stimmung? Oder ein Engel in warmen Kupfer-, Bordeaux- und Cremefarben für eine rustikale, gemütliche Atmosphäre? Trau dich, mit Farben zu experimentieren. Marken wie Folia oder Clairefontaine bieten Tonpapier in unzähligen Schattierungen an, die deine Engel zu einzigartigen Kunstwerken machen.


Wunderschöne Akzente: Ein Hauch von Glamour verwandelt deinen Engel in ein echtes Schmuckstück. Verwende einen ultrafeinen Pinsel, um die Kanten der Flügel oder den Saum des Kleides mit einem Hauch Metallic-Farbe (z.B. DecoArt Metallic Lustre) oder Glitter-Kleber (z.B. Stickles von Ranger) zu versehen. Weniger ist hier oft mehr – ein subtiles Schimmern wirkt besonders edel.


Wie schneide ich meine Papierstreifen wirklich exakt gleich breit?
Freihand mit der Schere ist fast unmöglich. Die beste Investition für saubere Kanten ist ein Rollschneider und eine selbstheilende Schneidematte, wie sie beim Patchwork verwendet werden. Lege ein Metalllineal an und ziehe den Schneider mit sanftem Druck am Papier entlang. Alternativ kann auch ein guter Papierschneider (Hebelschneider) sehr präzise Ergebnisse liefern und dir viel Zeit sparen.



Für die Ewigkeit gemacht: Damit dein filigraner Engel die Jahre übersteht, solltest du ihn versiegeln. Das schützt ihn vor Feuchtigkeit und Staub und macht ihn deutlich stabiler. Dafür gibt es spezielle Versiegelungslacke für Papier (z.B. von ‚Paper-Glaze‘), aber eine dünne Schicht mit Wasser verdünnter, matter Bastelkleber (im Verhältnis 1:1) tut es auch. Mit einem weichen Pinsel vorsichtig auftragen und vollständig trocknen lassen.


Der Name „Quilling“ leitet sich vom englischen Wort „quill“ (Federkiel) ab. In den frühen Tagen dieser Kunstform nutzten die Bastler die gespaltene Spitze eines Federkiels als Werkzeug, um die Papierstreifen aufzuwickeln.


Das Gesicht ist das Herzstück deines Engels. Statt es ebenfalls aus Papier zu formen, was sehr filigran ist, gibt es charmante Alternativen:
- Die Holzperle: Eine kleine, unbehandelte Holzperle (ca. 8-10 mm) wirkt natürlich und warm. Mit einem Hauch Kleber wird sie einfach auf den Körper gesetzt.
- Die Glaswachsperle: Für einen edleren, schimmernden Look eignet sich eine weiße oder cremefarbene Glaswachsperle.


Gekaufte Streifen: Absolut gleichmäßig, in unzähligen Farben und Breiten (meist 3mm oder 5mm) verfügbar. Spart enorm viel Zeit und Frust. Ideal für Einsteiger und perfekte Ergebnisse.
Selbst schneiden: Du hast die volle Kontrolle über Farbe, Papierart und Breite. Günstiger, wenn du bereits Tonpapier besitzt. Erfordert aber Präzision und das richtige Werkzeug.
Für den ersten Engel empfehlen wir gekaufte Streifen, um dich voll auf die Wickeltechnik konzentrieren zu können.



Dein Engel ist fertig – und nun? Seine zarte Schönheit kommt an vielen Orten zur Geltung. Hier sind ein paar Ideen:
- Als edler Anhänger an einem Weihnachtsgeschenk.
- Klassisch am Tannenbaum, wo er im Licht der Kerzen schimmert.
- An einem dünnen Nylonfaden als „schwebende“ Fensterdekoration.
- Als Teil eines festlichen Mobiles zusammen mit Sternen und Schneeflocken.


- Ein perfekter, gleichmäßiger Kreis.
- Ein schwebender, zarter Abschluss.
Der Trick für einen makellosen Heiligenschein? Wickle einen gold- oder silberfarbenen Papierstreifen um einen runden Gegenstand mit dem passenden Durchmesser, zum Beispiel einen Klebestift oder einen dicken Marker. Überlappe das Ende, klebe es fest und ziehe den fertigen Ring vorsichtig ab. So wird er perfekt rund.


Unverzichtbar für sauberes Arbeiten: Eine antihaftbeschichtete Unterlage, auf der du deine geklebten Teile trocknen lassen kannst, ohne dass sie festkleben. Eine einfache Styroporplatte aus dem Baumarkt ist perfekt, da du die Teile mit Stecknadeln fixieren kannst. Alternativ funktioniert auch ein Stück Backpapier oder eine spezielle Quilling-Schablone mit Korkunterseite.


Kein Quilling-Set zur Hand? Kein Problem! Viele Werkzeuge lassen sich improvisieren:
- Quilling-Stift: Schneide mit einem scharfen Messer einen 5 mm tiefen Schlitz in die Spitze eines Zahnstochers.
- Arbeitsbrett: Ein Stück dicker Wellpappe oder eine alte Pinnwand aus Kork eignen sich super, um Teile mit Stecknadeln zu fixieren.
- Leim-Applikator: Die Spitze einer aufgebogenen Büroklammer oder eine einfache Stecknadel eignen sich perfekt, um winzige Mengen Leim aufzutragen.



Diese zarten Geschöpfe sind empfindlich. Damit du auch nächstes Jahr noch Freude an ihnen hast, ist die richtige Lagerung entscheidend. Bewahre sie am besten in einer stabilen Schachtel mit Fächern auf, zum Beispiel einer alten Pralinenschachtel oder einer Sortierbox für Schrauben. Lege jedes Fach mit etwas Seidenpapier oder Watte aus, um die Engel vor Stößen zu schützen.


Kann ich für meine Engel auch altes Buch- oder Notenpapier verwenden?
Ja, das geht und erzeugt einen wundervollen Vintage-Look! Achte aber darauf, dass das Papier nicht zu brüchig ist. Älteres Papier hat oft eine geringere Grammatur und kürzere Fasern. Es lässt sich vielleicht nicht ganz so eng rollen wie frisches Tonpapier, aber für die Flügel oder das Kleid eines Engels ist dieser leicht rustikale Charme oft genau das Richtige. Ein Teststreifen verrät dir schnell, ob das Papier stabil genug ist.


Für einen mittelgroßen Engel (ca. 7-10 cm hoch) benötigst du durchschnittlich 25 bis 30 Papierstreifen von 30 cm Länge.
Das klingt erstmal nach viel, aber die Streifen sind schnell aufgerollt. Diese Menge teilt sich ungefähr so auf: 10-12 für das Kleid, 8-10 für die Flügel, 1-2 für den Kopf und der Rest für Arme, Haare und Heiligenschein. Es ist immer gut, ein paar extra Streifen in der Hinterhand zu haben.


Das schönste Geschenk: Ein selbstgemachter Engel ist mehr als nur eine Dekoration. Er ist ein Symbol für Schutz, Liebe und die Zeit, die du investiert hast. Wenn du ihn verschenkst, gibst du ein Stück deiner Geduld, Kreativität und deines Herzens weiter. In einer Welt voller Massenprodukte ist so ein persönliches, von Hand gefertigtes Geschenk unbezahlbar und wird vom Beschenkten sicher in Ehren gehalten.

Papierfasern haben eine Laufrichtung. Beim industriellen Schneiden von Quilling-Streifen wird darauf geachtet, dass der Schnitt parallel zur Faserrichtung verläuft.
Das ist der Grund, warum professionelle Streifen sich so geschmeidig und gleichmäßig rollen lassen, ohne zu knicken oder Widerstand zu leisten. Wenn du selbst schneidest und merkst, dass das Papier bockt, versuche es mal, es um 90 Grad gedreht zuzuschneiden. Der Unterschied ist oft deutlich spürbar!




