Henna für die Haut: Dein ehrlicher Guide für Paste, Technik & echte Kunst
Henna Tattoos sind der Geheimtipp für kreative Selbstverwirklichung. Entdecke, wie du diese Kunstform ganz einfach selbst gestalten kannst!
„Die Welt ist ein leeres Blatt, das darauf wartet, bemalt zu werden.“ Stell dir vor, du hältst den Pinsel in der Hand, während du die Farben der Natur auf deiner Haut verewigst. Henna, ein uraltes Kunstwerk, das von der Zeit und den Kulturen erzählt, wird zum Ausdruck deiner Individualität. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du mit ein wenig Geschick und Kreativität dein eigenes Henna Tattoo kreierst!
Henna ist für mich so viel mehr als nur ein Job. Es ist eine faszinierende Kunstform, die mich seit Jahren begleitet. Ich habe unzählige Hände und Füße verziert, habe die feinen Unterschiede zwischen traditionellen und modernen Stilen gelernt und mein Wissen weitergegeben. Ich merke immer wieder: Viele sind total begeistert von der Schönheit der Ornamente, haben aber einen riesen Respekt davor, es selbst zu probieren. Und ganz ehrlich? Das kann ich total verstehen. Ein gutes Henna-Tattoo ist kein Zufall. Es ist das Ergebnis von Wissen, Geduld und vor allem gutem Material.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Henna eigentlich? Ein Blick aufs Material
- Achtung, Falle! Warum „schwarzes Henna“ brandgefährlich ist
- Die perfekte Paste: Das Herzstück deiner Kunst
- Vorbereitung ist alles: Haut und Design
- Die Kunst des Auftragens: Mit ruhiger Hand zum Ziel
- Warten und Pflegen: So wird dein Henna dunkel und haltbar
- Für Neugierige: Weißes Henna, Jagua & Co.
- Ein letztes Wort…
- Bildergalerie
Dieser Beitrag hier ist keine schnelle Anleitung für billige Effekte. Er ist eine ehrliche Einführung in ein altes Handwerk, vollgepackt mit meinem Praxiswissen. Ich zeige dir, worauf es wirklich ankommt – vom richtigen Pulver über die perfekte Paste bis zur sicheren Anwendung. Mein Ziel ist, dass du die Basics verstehst, damit du nicht nur sichere, sondern auch richtig schöne Ergebnisse erzielst und dabei auch noch Spaß hast.

Also, vergiss die Versprechen von pechschwarzen Tattoos, die sofort fertig sind. Echtes Henna ist ein lebendiger Prozess. Wenn du bereit bist, dich darauf einzulassen, zeige ich dir, wie es richtig geht.
Was ist Henna eigentlich? Ein Blick aufs Material
Bevor wir auch nur daran denken, einen Applikator in die Hand zu nehmen, müssen wir unser Material verstehen. Das ist die allererste Lektion, die ich jedem beibringe. Henna ist keine Tinte aus der Flasche, sondern ein Naturprodukt mit ganz eigenen Regeln.
Die Basis für alles sind die getrockneten und pulverisierten Blätter des Hennastrauchs, botanisch Lawsonia inermis. Dieser Strauch liebt es heiß und trocken und wächst deswegen vor allem in Regionen wie Nordafrika, dem Nahen Osten und Indien. Je mehr Sonne die Pflanze abbekommt, desto höher ist der Farbstoffgehalt in den Blättern.
Das Pulver ist der erste Knackpunkt. Gutes, frisches Hennapulver hat eine olivgrüne Farbe und riecht intensiv nach Heu. Wenn dein Pulver braun ist oder muffig riecht – Finger weg! Es ist alt und hat kaum noch Farbkraft.

Der kleine Farbstoff mit der großen Wirkung
Die ganze Magie steckt in einem Molekül namens Lawsone. Dieser Farbstoff verbindet sich mit dem Keratin in unserer Haut. Keratin ist das Protein, aus dem unsere oberste Hautschicht besteht. Und genau das ist der große Unterschied zu einer echten Tätowierung, bei der die Farbe mit Nadeln tiefer in die Haut gestochen wird und dort für immer bleibt. Henna ist im Grunde nur ein sehr hartnäckiger Fleck auf der obersten Hautschicht. Weil sich unsere Haut ständig erneuert, verblasst das Ornament nach ein bis drei Wochen von ganz allein.
Worauf du beim Kauf von Henna-Pulver achten musst
Für die Hautbemalung brauchst du unbedingt sogenanntes „Body Art Quality“ (BAQ) Hennapulver. Das ist superfein gesiebt und frei von Sand oder kleinen Ästen, die später deine dünne Applikatorspitze verstopfen würden. Henna zum Haarefärben ist dafür meist zu grob.
Gut zu wissen: Wo bekomme ich das jetzt her? Gutes BAQ-Henna findest du nicht im Drogeriemarkt, sondern in spezialisierten Online-Shops für Hennakunst oder manchmal auch in gut sortierten orientalischen Lebensmittelläden. Rechne für einen 100g-Beutel mit etwa 8 € bis 15 €. Das klingt vielleicht erst mal viel, aber damit kommst du ewig hin!

Achtung, Falle! Warum „schwarzes Henna“ brandgefährlich ist
Ich kann es nicht oft genug sagen, und wenn du nur eine Sache aus diesem Text mitnimmst, dann bitte diese: Wenn dir jemand „schwarzes Henna“ anbietet, das sofort eine pechschwarze Farbe verspricht, nimm die Beine in die Hand und lauf weg. Das ist kein Henna!
Sogenanntes „schwarzes Henna“ enthält fast immer die Chemikalie p-Phenylendiamin, kurz PPD. Das ist ein extrem aggressives Allergen, das auf der Haut schwere chemische Verbrennungen, Blasen und lebenslange Narben hinterlassen kann. Noch schlimmer: Wer einmal darauf reagiert hat, kann eine lebenslange Allergie entwickeln, die sogar bei dunkler Haarfarbe oder schwarzer Kleidung Probleme machen kann.
Deshalb hier der direkte Vergleich, damit du nie darauf reinfällst:
Echtes, sicheres Henna:
Die Paste ist immer grünlich-braun bis dunkelbraun. Sie riecht erdig, nach Heu oder nach den beigemischten ätherischen Ölen. Um Farbe abzugeben, muss sie mehrere STUNDEN auf der Haut bleiben. Nach dem Abkratzen der Paste ist der Fleck zuerst leuchtend orange und dunkelt über 48 Stunden zu einem satten Rotbraun nach.

Gefährliches „Schwarzes Henna“:
Die Paste ist tiefschwarz. Sie hat oft einen stechenden, chemischen Geruch. Dir wird ein Ergebnis in nur 30-60 Minuten versprochen. Das Ergebnis ist SOFORT schwarz. Das ist das größte Warnsignal überhaupt!
Ganz ehrlich, deine Gesundheit ist wichtiger als ein schwarzes Muster. Vertrau da bitte deinem Bauchgefühl.
Die perfekte Paste: Das Herzstück deiner Kunst
Das Anmischen der Paste ist der Moment, in dem sich die Spreu vom Weizen trennt. Jede Zutat hat eine Aufgabe und das richtige Verhältnis ist entscheidend für eine intensive Farbe und eine geschmeidige Konsistenz.
Deine Einkaufsliste für den Start (reicht für viele Designs)
- BAQ Hennapulver (100g): ca. 8-15 €, zu finden in spezialisierten Online-Shops.
- Ätherisches Öl (10ml): Wichtig für die Farbe! Am besten eignen sich Teebaum-, Cajeput- oder Lavendelöl. Bekommst du für ca. 5 € in der Drogerie oder im Reformhaus.
- Applikatorflaschen mit Metallspitzen: Ein Set kostet um die 10 €. Viel einfacher für Anfänger als selbstgerollte Tüten.
- Zitronensaft & Zucker: Hast du wahrscheinlich schon zu Hause.
Für dein erstes komplettes Starter-Set musst du also mit etwa 25-30 € rechnen. Damit kannst du aber locker die Hände von 4-5 Leuten komplett bemalen oder unzählige Male für dich selbst üben.

Schritt-für-Schritt zur perfekten Paste
1. Anmischen: Gib ca. 25 Gramm (3-4 EL) Hennapulver in eine Glasschale. Füge langsam lauwarmes Wasser oder starken Schwarztee hinzu, bis eine klumpenfreie Masse entsteht, die so dick ist wie Kartoffelpüree.
2. Farbe freisetzen (Dye Release): Decke die Schale mit Frischhaltefolie ab und drücke sie direkt auf die Paste. Lass das Ganze jetzt 6-12 Stunden bei Raumtemperatur stehen. In dieser Zeit wird der Farbstoff aktiviert. Diesen Schritt darfst du NIEMALS auslassen!
3. Verfeinern: Nach der Ruhezeit rührst du ca. 1 Teelöffel Zucker und ca. 5-7 ml deines ätherischen Öls unter. Jetzt stellst du die Konsistenz ein. Sie sollte so sein, dass du eine glatte Linie ziehen kannst, die nicht reißt – ähnlich wie bei Zahnpasta. Fülle die fertige Paste in deine Applikatorflaschen. Reste kannst du super im Gefrierschrank aufbewahren.
Hilfe! Meine Paste ist…
Keine Panik, das passiert jedem mal. Hier die häufigsten Probleme und ihre Lösungen:

- …zu flüssig? Lass sie einfach 15 Minuten offen stehen, sie dickt von allein etwas nach.
- …zu fest? Füge tröpfchenweise mehr Flüssigkeit hinzu. Aber wirklich nur TRÖPFCHENWEISE, sonst wird sie schnell wieder zu flüssig.
- …nach 12 Stunden immer noch nicht orange? Dann war es wohl zu kalt. Stell die abgedeckte Schale an einen wärmeren Ort. Kleiner Trick: Stell sie in den Backofen und schalte nur das Licht an. Die sanfte Wärme ist ideal für den Dye Release!
Vorbereitung ist alles: Haut und Design
Eine saubere Leinwand ist die halbe Miete. Die Haut muss sauber, trocken und absolut fettfrei sein. Also wasch die Stelle gut mit Seife und trag danach auf keinen Fall Bodylotion oder Öl auf. Sonst perlt die Farbe einfach ab.
Für dein allererstes Mal musst du kein kompliziertes Muster malen. Trau dich einfach! Mach ein paar Punkte und Linien auf deinen Finger. Es geht nur darum, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die Paste fließt. Wenn du dich später an größere Motive wagst, kannst du dir Inspiration auf Plattformen wie Pinterest holen. Such einfach nach „indisches Mehndi“ für feine Muster oder „arabisches Henna“ für kühnere, florale Ranken.


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Die Kunst des Auftragens: Mit ruhiger Hand zum Ziel
Sorg für gutes Licht, eine bequeme Position und leg los. Der Schlüssel ist, die Spitze des Applikators nicht auf die Haut zu drücken, sondern etwa einen Millimeter darüber zu halten. Die Paste sollte sich wie eine feine Schnur auf die Haut legen. So werden die Linien schön gleichmäßig und erhaben. Übe am besten erst ein paar Linien auf einem Blatt Papier.
Und wenn mal was danebengeht? Solange die Paste feucht ist, kannst du kleine Patzer sofort mit einem feuchten Wattestäbchen korrigieren.
Warten und Pflegen: So wird dein Henna dunkel und haltbar
Nach dem Malen ist die Arbeit noch nicht getan. Jetzt kommt der wichtigste Teil: die Geduld.
Lass die Paste erst mal 20-30 Minuten an der Luft trocknen. Danach kannst du sie „versiegeln“, damit sie besser hält. Misch dazu etwas Zitronensaft mit Zucker und tupfe oder sprühe die Lösung vorsichtig auf das trockene Design. Das hält die Paste feucht und klebt sie auf der Haut fest.

Jetzt heißt es warten. Je länger die Paste draufbleibt, desto dunkler wird das Ergebnis. Vier Stunden sind das absolute Minimum, besser sind 6-8 Stunden oder sogar über Nacht. Wärme hilft dabei, die Farbe zu intensivieren.
Das große Finale: Die Paste entfernen
Kratze die trockene, krümelige Paste vorsichtig ab (z.B. mit dem Rücken eines Buttermessers). Und jetzt: Achtung! Lass für die nächsten 12-24 Stunden KEIN Wasser an die Stelle. Wasser stoppt den Nachdunkelungs-Prozess.
Sei nicht enttäuscht, wenn der Fleck erstmal leuchtend orange ist. Das ist das Zeichen, dass du alles richtig gemacht hast! Es ist faszinierend zu beobachten, wie die Farbe über die nächsten 48 Stunden durch den Kontakt mit Sauerstoff zu einem tiefen, satten Rotbraun nachreift.
So bleibt dein Kunstwerk lange schön
Ein gutes Henna hält ein bis drei Wochen. Um die Haltbarkeit zu maximieren, meide langes Baden und Chlorwasser. Und ein echter Profi-Tipp: Reibe dein Henna-Tattoo vor dem Duschen immer mit einem natürlichen Öl (Kokosöl ist super!) oder einer wasserfesten Salbe ein. Das schützt die Farbe.

Für Neugierige: Weißes Henna, Jagua & Co.
Vielleicht hast du schon Bilder von weißem oder goldenem „Henna“ gesehen. Wichtig zu wissen: Das ist kein echtes Henna. Dabei handelt es sich um eine Art hautverträglichen Körperkleber, der auf die Haut gemalt wird. Er färbt nicht, sondern liegt nur auf der Haut und hält ein paar Tage. Eine schöne Alternative, aber eben eine andere Technik.
Wenn du einen dunklen, tattoo-ähnlichen Farbton suchst, könnte Jagua etwas für dich sein. Das ist ein natürlicher Fruchtextrakt, der die Haut bläulich-schwarz färbt. Der Prozess ist ähnlich wie bei Henna, aber auch hier gilt: Immer auf gute Qualität achten und vorher einen Allergietest machen.
Ein letztes Wort…
Die Kunst des Henna ist ein Handwerk, das Respekt vor dem Material und eine ordentliche Portion Geduld erfordert. Dein erstes Ergebnis wird vielleicht nicht perfekt sein. Meins war es auch nicht – ehrlich gesagt, es sah schrecklich aus! Aber das ist völlig egal. Mit jeder Paste, die du anrührst, und jeder Linie, die du ziehst, lernst du dazu.

Nimm dir die Zeit, investiere in gutes Material und stell die Sicherheit immer an die erste Stelle. Dann wirst du nicht nur ein wunderschönes Ornament auf deiner Haut tragen, sondern auch die tiefe Befriedigung spüren, die entsteht, wenn man etwas mit den eigenen Händen erschafft.
Viel Freude und eine ruhige Hand wünsche ich dir!
Bildergalerie


Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)


Meine Hennapaste wird einfach nicht dunkel genug. Was mache ich falsch?
Das Geheimnis liegt oft in den Details! Erstens: Geduld. Die Paste muss mindestens 6-8 Stunden auf der Haut bleiben. Zweitens: Wärme. Halten Sie die bemalte Stelle warm, das aktiviert den Farbstoff. Drittens: Eine Zucker-Versiegelung. Ein Gemisch aus Zitronensaft und Zucker, sanft aufgetupft, hält die Paste feucht und am Platz. Und ganz wichtig: Nach dem Abkratzen der Paste 24 Stunden lang Wasser meiden! Die Farbe oxidiert und dunkelt erst in dieser Zeit nach.



Der Kegel (Cone): Traditionell und vielseitig. Profis lieben ihn, weil man durch Druck die Liniendicke perfekt variieren kann. Erfordert Übung, aber ermöglicht feinste Details. Oft aus Mylar oder Zellophan selbst gerollt.
Das Fläschchen (Applicator Bottle): Anfängerfreundlicher. Mit einer feinen Metallspitze (z.B. von Jacquard) lassen sich sehr gleichmäßige Linien ziehen. Weniger flexibel in der Strichstärke, aber super für geometrische Muster und zitterfreie Hände.



Achtung, PPD! Sogenanntes „schwarzes Henna“, das oft an Touristenorten angeboten wird, enthält fast immer Para-Phenylendiamin. Dieser Farbstoff kann schwere allergische Reaktionen und lebenslange Narben verursachen und ist für die Anwendung auf der Haut in der EU verboten.



So hält dein Mehndi-Kunstwerk länger:
- Nach dem Entfernen der Paste die Haut mit einem natürlichen Öl (Kokos- oder Senföl) pflegen.
- In den ersten 24 Stunden Kontakt mit Wasser und Seife strikt meiden.
- Vor dem Duschen das Design mit einer wasserfesten Salbe oder einem natürlichen Balsam schützen.
- Starkes Reiben, Peelings und chlorhaltiges Wasser an der bemalten Stelle vermeiden.



Der Farbstoff im Henna, Lawson, bindet sich an das Keratin in der obersten Hautschicht.
Das erklärt, warum die Farbe an Handflächen und Fußsohlen am intensivsten wird – dort ist die Haut dicker und hat mehr Keratinschichten. An dünneren Hautpartien wie dem Arm oder Rücken wird das Ergebnis naturgemäß heller und verblasst schneller, da sich die Hautzellen dort rascher erneuern.



Der Trend „Weißes Henna“ ist ein Hingucker, aber kein echtes Henna. Meist handelt es sich um einen hautsicheren Körperkleber, der mit weißer Pigmentfarbe gemischt wird. Er färbt die Haut nicht, sondern liegt nur auf ihr. Das Ergebnis hält nur wenige Tage und ist wasserempfindlich, aber eine tolle, kurzlebige Alternative für besondere Anlässe, die besonders auf gebräunter Haut strahlt.


Der geheime Booster: Terpen-reiche ätherische Öle sind der Schlüssel für eine dunkle Farbe. Ein paar Tropfen Eukalyptus-, Teebaum- oder Cajeputöl in der Paste helfen, den Farbstoff Lawson freizusetzen. Verwenden Sie niemals Öle wie Nelkenöl, das Hautreizungen verursachen kann, und immer nur reine, hochwertige ätherische Öle.



Für den Anfang braucht es keine komplexen Muster. Üben Sie diese Grundelemente, und Sie können bald wunderschöne Designs frei Hand erstellen:
- Punkte: In Reihen, als Blütenmitte oder als Füllung.
- Linien: Gerade, geschwungen, parallel – die Basis für alles.
- Bögen & Ranken: Einfache „S“-Kurven, die sich elegant über die Haut schlängeln.
- Paisleys (Mango-Form): Ein klassisches, tropfenförmiges Motiv, das sich leicht variieren lässt.



- Keine verstopften Applikatoren mehr.
- Eine gleichmäßige, seidige Konsistenz.
- Sattere, gleichmäßigere Farbergebnisse auf der Haut.
Das Geheimnis? Sieben! Bevor Sie Flüssigkeit hinzufügen, sieben Sie Ihr Hennapulver (z.B. von Jamila oder aus Rajasthan) mindestens zwei- bis dreimal durch einen feinen Nylonstrumpf. Das entfernt selbst kleinste Klümpchen und Pflanzenfasern.



Welchen Stil für welchen Anlass?
Marokkanisch: Oft geometrisch mit Punkten, Linien und Rauten. Traditionell soll es Schutz (Baraka) bringen und wird oft auf Händen und Füßen getragen. Indisch (Mehndi): Sehr fein und floral, bedeckt oft große Flächen wie ein Handschuh. Es symbolisiert Freude und Liebe, besonders bei Hochzeiten. Arabisch: Meist größere, kühne Blumen- und Rankenmuster, die sich diagonal über Hände oder Füße ziehen und mehr leere Haut zeigen.



Historiker fanden Belege dafür, dass schon Kleopatra Henna zur Färbung ihrer Fingerspitzen und Zehennägel benutzte. Die Kunst ist also über 5000 Jahre alt.



Die Paste muss stundenlang trocknen – eine perfekte Auszeit. Was tun in der Zwischenzeit?
- Hören Sie einen Podcast oder ein Hörbuch.
- Schauen Sie eine Serie, für die Sie die Hände nicht brauchen.
- Meditieren Sie und genießen Sie den erdigen Duft des Hennas.
- Lassen Sie sich von einem Freund oder Partner füttern und verwöhnen.


Wichtiger Hinweis: Auch wenn es sich um ein Naturprodukt handelt, ist die richtige Lagerung entscheidend. Bewahren Sie Ihr frisches Hennapulver immer luftdicht, kühl und dunkel auf. Licht und Luft zersetzen den Farbstoff schnell. Angerührte Paste, die Sie nicht sofort verbrauchen, lässt sich wunderbar einfrieren!



Henna für die Haut vs. Jagua: Beide sind natürliche Optionen, aber mit unterschiedlichen Ergebnissen. Henna färbt die Haut in rotbraunen Tönen und braucht Wärme, um sich zu entwickeln. Jagua, ein Fruchtextrakt aus dem Amazonas, erzeugt eine blauschwarze Farbe, die einem echten Tattoo ähnelt. Die Anwendung ist ähnlich, aber die Chemie und das Endergebnis sind völlig verschieden. Jagua ist eine sichere Alternative für alle, die einen schwarzen Look ohne die Gefahren von PPD-Henna suchen.



Der Moment nach dem Abkratzen der trockenen Paste kann überraschen: Das Design ist leuchtend orange! Keine Sorge, das ist völlig normal. Der Lawson-Farbstoff braucht Sauerstoff, um zu oxidieren und seine volle Tiefe zu erreichen. Innerhalb von 24 bis 48 Stunden wird sich die Farbe schrittweise zu einem satten Rotbraun oder tiefen Kastanienbraun verdunkeln. Dieser Prozess ist die wahre Magie des natürlichen Hennas.



Kann man Henna für die Haare auch für die Haut verwenden?
Besser nicht. Henna für die Haut ist extrem fein gesiebt, um feine Linien ohne Verstopfen zu ermöglichen. Haar-Henna ist oft gröber und enthält manchmal andere Kräuter wie Indigo oder Amla, die für die Haut nicht ideal sind oder die Farbe unerwünscht verändern können. Für die besten Ergebnisse auf der Haut sollten Sie immer zu sogenanntem „Body Art Quality“ (BAQ) Henna greifen.



- Fließende, ununterbrochene Linien.
- Präzise Punkte ohne „Kleckse“.
- Volle Kontrolle über die Strichstärke.
Das Geheimnis? Konstanter, sanfter Druck. Üben Sie auf Papier, den Kegel wie einen Stift zu halten, aber nicht mit der Spitze aufzudrücken. Der Fluss der Paste wird allein durch den Druck Ihrer Hand auf den Kegel gesteuert. Das braucht Übung, aber es ist der Schlüssel zu professionellen Ergebnissen.



„Jedes Hennadesign ist ein Unikat, denn die Farbe reagiert auf die individuelle Körperchemie, die Temperatur und sogar die Stimmung der Person. Es ist ein lebendiges Kunstwerk.“ – Ein Grundsatz erfahrener Mehndi-Künstler.


Bevor Sie sich an die eigene Haut wagen, üben Sie auf Papier. Noch besser: Besorgen Sie sich eine günstige Acryl-Bilderrahmenplatte. Darauf können Sie mit der Hennapaste malen, die Linienführung trainieren und das Design nach dem Trocknen einfach abwischen und wiederverwenden. So verschwenden Sie keine Paste und gewinnen schnell an Sicherheit.



Der Gefriertrick: Sie haben zu viel Paste angemischt? Kein Problem! Füllen Sie sie in Ihre Applikator-Kegel und frieren Sie diese sofort ein. Natürliche Hennapaste hält sich im Gefrierschrank bis zu sechs Monate, ohne an Farbkraft zu verlieren. Tauen Sie einen Kegel bei Raumtemperatur auf, wann immer Sie kreativ werden wollen. So haben Sie immer frische Paste zur Hand.



Ist natürliches Henna während der Schwangerschaft sicher?
Ja, reines, natürliches Henna (ohne PPD oder andere chemische Zusätze) gilt als sicher für die Anwendung während der Schwangerschaft. Es ist eine wunderschöne Tradition, den Babybauch zu bemalen (ein „Belly Blessing“). Allerdings sollten Sie bei einer seltenen Stoffwechselerkrankung namens G6PD-Mangel oder bei Anämie vorsichtig sein und vorher mit einem Arzt sprechen. Wählen Sie eine Paste mit Lavendelöl statt Teebaum- oder Eukalyptusöl, da Lavendel als besonders sanft gilt.



In Indien werden schätzungsweise über 80% der Hochzeiten von einer aufwändigen Mehndi-Zeremonie begleitet, die oft einen ganzen Tag dauert.
Diese Tradition ist mehr als nur Dekoration. Sie ist ein Ritual, bei dem die Braut von Freundinnen und Familie umgeben ist, Ratschläge erhält und auf das Eheleben vorbereitet wird. Die Dunkelheit des Hennas soll die Stärke der Liebe des Ehepaares symbolisieren.



Hennakunst lebt vom Zusammenspiel mit Accessoires. Ein frisches Mehndi wird durch Ringe, Armreifen (Bangles) und einen passenden Nagellack erst richtig in Szene gesetzt. Experimentieren Sie mit Kontrasten: Ein tiefrotes Henna harmoniert wunderschön mit goldenem Schmuck oder einem Nagellack in Bordeaux, Nude oder sogar kräftigem Blau. Lassen Sie das Design der Star sein und die Accessoires es umrahmen.



Symbole im Henna haben oft eine tiefe Bedeutung, die über die reine Ästhetik hinausgeht. Hier sind einige Klassiker:
- Lotusblüte: Steht für Reinheit, Schönheit und spirituelles Erwachen.
- Pfau: Symbolisiert Schönheit und Anmut. In der indischen Kultur ein heiliger Vogel.
- Sonne: Ein Zeichen für Wissen, Unsterblichkeit und göttliche Kraft.
- Mandala: Ein geometrisches Diagramm, das das Universum darstellt und oft für Meditation und Fokus verwendet wird.

Die ultimative Prüfung: Ein gutes Henna-Pulver sollte nach dem Anmischen und der „Dye Release“-Phase (wenn der Farbstoff freigesetzt ist) Fäden ziehen. Nehmen Sie etwas Paste zwischen Daumen und Zeigefinger. Wenn Sie die Finger langsam öffnen und ein elastischer Faden entsteht, der nicht sofort reißt, hat die Paste die perfekte, geschmeidige Konsistenz für feine Linien.


