Fadenbilder selber machen: Dein Guide vom Holzbrett zum Kunstwerk
Kreativität trifft Nostalgie: Entdecken Sie die faszinierende Welt der Fadenbilder und lassen Sie sich von 100 einzigartigen Ideen inspirieren!
Die Zukunft gehört den Träumern! hätte Mary Boole, die Mutter der Fadenkunst, vielleicht gesagt, während sie ihre Kinder mit Nägeln und Fäden in die Welt der Mathematik einführte. Heute erleben wir eine Renaissance dieser zauberhaften Technik. Fadenbilder sind nicht nur eine Hommage an die Vergangenheit, sondern auch ein kreativer Ausdruck, der in jedem Zuhause Platz finden sollte. Tauchen Sie ein in diese farbenfrohe Welt und lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf!
Ich hab über die Jahre in meiner Werkstatt so einiges aus Holz gebaut. Aber ganz ehrlich? Manchmal sind es die simplen Techniken, die mich am meisten packen. Fadenbilder zum Beispiel. Viele kennen das noch als Bastelei aus der Schulzeit, aber glaub mir: Mit dem richtigen Know-how wird daraus echtes, beeindruckendes Handwerk. Es ist diese coole Mischung aus präziser Holzbearbeitung und kreativer Freiheit.
Inhaltsverzeichnis
- Das Fundament: Warum die Holzwahl alles entscheidet
- Das Fachwerk: Nägel, die halten, was sie versprechen
- Die Seele des Bildes: Der richtige Faden und die perfekte Spannung
- Genug geredet: Lass uns was bauen!
- Was tun, wenn’s schiefgeht? (Troubleshooting)
- Der letzte Schliff: So kommt dein Werk an die Wand
- Lust auf mehr? Fortgeschrittene Techniken
- Bildergalerie
Hier geht’s nicht um eine schnelle Anleitung für billige Deko. Ich will dir die Tricks der Profis an die Hand geben. Du sollst verstehen, warum das Holz die halbe Miete ist, welcher Nagel der richtige ist und wie sich ein Faden unter Spannung verhält. Das ist nämlich der Unterschied zwischen einem Bild, das nach einem Jahr schlapp durchhängt, und einem Werk, das ewig seine Form behält. Also, lass uns loslegen!
Das Fundament: Warum die Holzwahl alles entscheidet
Alles fängt mit dem Brett an. Ein Fadenbild übt ständigen, teilweise enormen Zug auf das Holz aus. Der häufigste Fehler, den ich sehe? Das falsche Holz. Das Brett verzieht sich, die Nägel werden locker und die ganze Arbeit war für die Katz.

Massivholz, Leimholz oder doch Sperrholz?
In der Werkstatt lernt man eins ganz schnell: Holz lebt. Es reagiert auf Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Das müssen wir bei der Auswahl bedenken.
- Massivholz: Klar, ein Brett aus Eiche oder Nussbaum sieht fantastisch aus und fühlt sich toll an. Aber Achtung: Massivholz arbeitet stark. Es kann sich bei Feuchtigkeit ausdehnen und bei Trockenheit zusammenziehen. Für ein Bild mit hoher Fadenspannung kann das zum Problem werden. Wenn du es trotzdem wagen willst, nimm ein super trockenes, gut abgelagertes Stück und versiegle es von beiden Seiten. Eher was für Fortgeschrittene, ehrlich gesagt.
- Leimholz: Das ist mein Favorit für die meisten Projekte. Hier sind einzelne Holzstreifen so miteinander verleimt, dass sich die Spannungen gegenseitig aufheben. Das macht die Platte viel formstabiler. Leimholz aus Fichte, Kiefer oder Buche findest du in jedem Baumarkt. Eine Stärke von 18 mm ist hier ein gutes Minimum. Preislich liegt eine Platte für ein Einsteigerprojekt oft zwischen 5 € und 10 €. Ein super Kompromiss aus echter Holzoptik und Stabilität.
- Sperrholz (Multiplex): Das ist die stabilste, aber auch technischste Option. Viele dünne Holzschichten sind kreuzweise verleimt, was jede Bewegung quasi unmöglich macht. Die Kanten zeigen diese Schichten, was aber geschliffen und geölt ein cooler, moderner Look sein kann. Birkensperrholz ist hier besonders schick. Für riesige oder super komplexe Bilder mit hunderten Nägeln ist Multiplex die sicherste Bank.
Wovon du die Finger lassen solltest: MDF- oder Spanplatten. Denen fehlt die Faserstruktur. Ein Nagel hat darin null Halt und wird von der Fadenspannung langsam, aber sicher wieder rausgezogen. Das ist Murks und hält nicht von 12 bis mittags.

Die Vorbereitung: Vom Brett zum Schmuckstück
Ein rohes Brett aus dem Baumarkt braucht ein bisschen Liebe. Eine saubere Vorbereitung ist das, was ein Projekt professionell aussehen lässt.
- Schleifen: Starte mit 120er Schleifpapier, immer in Richtung der Maserung. Danach fühl mal drüber. Glatt? Super, dann nimm feineres 180er oder sogar 240er Papier für das Finish.
- Kanten brechen: Ein kleiner Schritt mit riesiger Wirkung! Nimm einen Schleifklotz und zieh ihn ein paar Mal leicht schräg über alle Kanten, bis sie nicht mehr scharf sind. Fühlt sich sofort viel hochwertiger an.
- Oberflächenbehandlung: Eine unbehandelte Oberfläche wird schnell schmutzig. Du hast ein paar Optionen:
- Ölen: Mein persönlicher Liebling. Gutes Holzöl (z. B. auf Leinölbasis) feuert die Maserung richtig an, also es hebt die Struktur toll hervor. Es schützt von innen und lässt das Holz atmen. Dünn auftragen, einziehen lassen, Überschuss abnehmen. Achtung, super wichtig: In Öl getränkte Lappen können sich selbst entzünden! Leg sie nach Gebrauch immer flach zum Trocknen aus oder pack sie in ein altes Schraubglas mit Deckel. Niemals zusammenknüllen und in den Müll werfen!
- Wachsen: Ergibt einen samtigen, matten Schutz. Liegt eher auf der Oberfläche. Toll für Hölzer, die von Natur aus schon schön sind.
- Lackieren: Versiegelt die Oberfläche komplett. Bester Schutz, fühlt sich aber auch ein bisschen nach Plastik an. Wenn du es farbig magst, erst grundieren, dann zwei dünne Schichten Farblack. Ein leichter Zwischenschliff sorgt für eine spiegelglatte Oberfläche.
Plane hierfür genug Zeit ein. Öl und Lack brauchen oft 24 Stunden oder länger zum Trocknen. Ungeduld ist hier dein Feind.

Das Fachwerk: Nägel, die halten, was sie versprechen
Die Nägel sind die Ankerpunkte. Ihre Auswahl und Platzierung sind entscheidend für die Stabilität und die Optik.
Der richtige Nagel
Du brauchst Nägel mit einem kleinen, aber klaren Kopf, damit der Faden nicht abrutscht. Als Faustregel sollte der Nagel zu zwei Dritteln im Holz stecken. Bei einem 18-mm-Brett sind Nägel um die 25 mm lang perfekt.
- Stahlnägel: Der Standard. Günstig, stabil, passt. Nimm am besten verzinkte, die rosten nicht.
- Messingnägel: Sehen super edel aus, besonders auf dunklem Holz. Sind aber weicher und verbiegen sich leichter in hartem Holz. Hier ist Vorbohren oft eine gute Idee.
- Polsternägel: Haben dekorative, runde Köpfe. Cool, wenn die Nägel selbst Teil des Designs sein sollen.
Die Kunst des Nagelns: Präzision ist alles
Ein unregelmäßiges Nagelbild ruiniert die ganze Optik. Aber keine Sorge, dafür gibt’s Tricks.
- Die Schablone: Druck dein Motiv auf Papier aus, leg es aufs Brett und fixier es mit Malerkrepp.
- Das Vorkörnen: Nimm NIEMALS direkt den Hammer. Nimm eine Ahle (ein spitzes Werkzeug, auch Vorstecher genannt) und gib an jeder Nagelposition einen leichten Klaps mit dem Hammer. Das erzeugt eine kleine Delle, in der die Nagelspitze perfekt Halt findet. Unverzichtbar für ein sauberes Ergebnis!
- Das Einschlagen: Nimm einen leichten Hammer (200-300g). Halte den Nagel mit einer Flachzange, nicht mit den Fingern. Deine Daumen werden es dir danken.
- Der Trick für gleiche Höhe: Damit alle Nägel exakt gleich weit rausschauen, bau dir eine Lehre. Nimm ein kleines Hartholzklötzchen, bohr ein Loch durch, das etwas größer ist als der Nagelkopf. Schlag jeden Nagel so weit ein, bis das Klötzchen genau zwischen Nagelkopf und Holz passt. Simpel, aber genial.
Kleiner Tipp: Bei sehr hartem Holz wie Eiche bohrst du die Löcher am besten mit einem winzigen Bohrer vor. Das verhindert, dass das Holz reißt.

Die Seele des Bildes: Der richtige Faden und die perfekte Spannung
Der Faden erweckt das Bild zum Leben. Seine Farbe, Stärke und Haptik bestimmen den Charakter.
- Mercerisierte Baumwolle: Meist als Häkelgarn verkauft. Hat einen schönen Glanz, ist reißfest und dehnt sich kaum. Die beste Wahl für den Anfang. Gibt’s in unzähligen Farben.
- Stickgarn: Besteht aus mehreren teilbaren Fäden, du kannst also die Dicke variieren. Perfekt für feine Schattierungen.
- Polyestergarn: Extrem reißfest, aber oft sehr glatt und etwas künstlich im Glanz. Kann leichter von den Nägeln rutschen.
- Gewachstes Leinengarn: Das ist ein Geheimtipp aus der Buchbinderei. Das Wachs macht den Faden super reißfest und fast schon ein bisschen „klebrig“. Er hält bombenfest auf den Nägeln. Findest du im Bastelbedarf für Lederarbeiten oder online.
Start, Ende und Farbwechsel ohne Knoten-Chaos
Dicke Knoten sind ein No-Go. Ein Profi versteckt seine Verbindungen.
- Start: Mach eine kleine Schlaufe, leg sie über den Startnagel und zieh sie fest. Wickle den Faden dann ein-, zweimal um den Nagelschaft, bevor du weitermachst.
- Ende: Am letzten Nagel den Faden wieder mehrmals um den Schaft wickeln. Dann einen winzigen, festen Knoten so nah wie möglich am Nagel machen. Fadenende kurz abschneiden. Ein Tropfen Sekundenkleber oder klarer Nagellack sichert den Knoten für immer.
- Farbwechsel: Die alte Farbe wie beim Ende beschrieben an einem Nagel sichern. Dann mit der neuen Farbe am selben Nagel wieder anfangen. So vermeidest du Knoten mitten im Bild.

Genug geredet: Lass uns was bauen!
Okay, ran an den Hammer! Wir machen eine klassische parabolische Kurve. Die ist super einfach, der Effekt ist aber genial und du lernst perfekt das Prinzip dahinter.
Was du brauchst (und was es kostet):
- Leimholzplatte Fichte, ca. 30×30 cm: ca. 5-8 €
- Stahlnägel (ca. 50 Stück): ca. 2-3 €
- Mercerisiertes Baumwollgarn: ca. 3 € pro Knäuel
- Werkzeug: Hammer, Zange, Ahle, Lineal, Bleistift, Schere
Du bist also mit unter 15 € für dein erstes richtiges Kunstwerk dabei! Ein Anfänger braucht dafür etwa 2-3 Stunden, inklusive Trocknungszeit für das Öl. Ein perfektes Nachmittagsprojekt.
Schritt 1: Raster anzeichnen
Zeichne mit Bleistift ganz leicht zwei Linien im rechten Winkel, jeweils ca. 3 cm vom Rand entfernt. Markiere auf jeder Linie vom Winkel aus alle 1 cm einen Punkt. Mach auf jeder Achse 20 Markierungen.
Schritt 2: Nageln
Körne jeden Punkt vor und schlag die Nägel ein. Achte auf Geradheit und gleiche Höhe. Danach die Bleistiftlinien vorsichtig wegradieren.

Schritt 3: Die Magie des Wickelns
Jetzt wird’s spannend! Du verbindest immer den äußersten Nagel der einen Achse mit dem innersten Nagel der anderen Achse. Also: Binde den Faden am Nagel fest, der am weitesten vom Winkel entfernt ist (nennen wir ihn Senkrecht-20). Führe ihn zum Nagel, der am nächsten am Winkel ist (Waagerecht-1). Einmal rumwickeln, dann zurück zu Senkrecht-19. Von da zu Waagerecht-2. Und so weiter. Du arbeitest dich auf einer Achse nach innen und auf der anderen nach außen. Halte die Spannung schön straff, und du wirst sehen, wie aus geraden Linien eine perfekte Kurve entsteht.
Schritt 4: Abschluss
Am Ende den Faden wie oben beschrieben sichern. Fertig!
Was tun, wenn’s schiefgeht? (Troubleshooting)
- Der Faden reißt? Kein Drama. Knote das gerissene Ende an einem nahen Nagel fest (mit dem Profi-Trick) und starte am selben Nagel mit dem neuen Fadenstück neu.
- Ein Nagel wird krumm? Zieh ihn mit der Zange wieder raus. Wenn das Loch zu groß ist, versetz den Nagel minimal oder fülle das Loch mit einem Tropfen Holzleim und einem Holzspan (Zahnstocher), lass es trocknen und versuch es erneut.
- Das Holz reißt beim Nageln? Das passiert bei harten Hölzern oder zu nah am Rand. Hier hilft nur Vorbohren mit einem sehr dünnen Bohrer.


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Der letzte Schliff: So kommt dein Werk an die Wand
Dein Bild ist fertig, super! Aber wie hängt es jetzt sicher? Einfach einen Nagel in die Wand hauen ist keine gute Idee, die Spannung zieht es sonst schief. Besser sind Zackenaufhänger, die du hinten auf den Holzrahmen nagelst. Für größere, schwere Bilder nimmst du zwei davon oder eine stabile Bilderdraht-Konstruktion. So hängt dein Kunstwerk sicher und gerade.
Lust auf mehr? Fortgeschrittene Techniken
Wenn du die Grundlagen draufhast, geht der Spaß erst richtig los. Experimentiere mit mehrschichtigen Bildern für 3D-Effekte, arbeite mit „Negative Space“ (bewusst leere Flächen) oder erstelle Farbverläufe. Für komplexe Motive wie Porträts gibt es online kostenlose „String Art Pattern Generators“, die dir eine Nagel-Vorlage aus jedem Bild erstellen können. Sehr praktisch!
Ein Fadenbild ist mehr als nur Deko. Es ist die Zeit, die du investiert, die Präzision und die Sorgfalt. Es ist der Beweis, dass man mit einfachen Mitteln und solidem Handwerkswissen etwas Schönes und Bleibendes schaffen kann. Und dieses Gefühl kann man nicht kaufen.

Bildergalerie




Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)

Der richtige Nagel: Mehr als nur ein Halter. Die Wahl der Nägel beeinflusst die Optik entscheidend. Kleine, feine Messingnägel (z.B. 1,2 x 15 mm) wirken edel und dezent, ideal für filigrane Motive. Verzinkte Stahlnägel sind robuster und passen perfekt zu einem rustikalen Look. Achten Sie auf einen kleinen Kopf, damit der Faden gut Halt findet, ohne dass der Nagel selbst zu dominant wirkt.




- Beginnen Sie mit einer Schicht Stickgarn oder feiner Wolle für die Grundlinien.
- Fügen Sie darüber Akzente mit metallischem Garn hinzu, zum Beispiel von Gütermann oder Madeira, um Lichtreflexe zu erzeugen.
- Für Füllflächen eignet sich dünnes Häkelgarn, da es gut deckt und in unzähligen Farben erhältlich ist.
Das Geheimnis? Die Kombination verschiedener Stärken und Texturen verleiht Ihrem Werk eine professionelle Tiefe.




Wussten Sie schon? Die Technik des Fadenbildes, auch „Curve Stitching“ genannt, wurde Ende des 19. Jahrhunderts von der englischen Mathematikerin Mary Everest Boole erfunden. Sie nutzte es, um Kindern geometrische und algebraische Prinzipien auf anschauliche Weise näherzubringen.



Wie übertrage ich mein Motiv präzise auf das Holz?
Drucken Sie Ihre Vorlage auf Papier aus und fixieren Sie sie mit Malerkrepp auf dem Holzbrett. Nehmen Sie dann einen Körner oder eine Ahle und markieren Sie jeden Nagelpunkt mit einer kleinen Delle im Holz. Das verhindert nicht nur, dass der Nagel beim Einschlagen verrutscht, sondern sorgt auch für ein absolut sauberes und exaktes Nagelbild. Nach dem Markieren können Sie das Papier einfach entfernen.




Der Abstand der Nägel ist entscheidend für die Wirkung. Ein kleinerer Abstand erzeugt dichte, flächige Effekte, während ein größerer Abstand zu luftigeren, grafischeren Mustern führt. Ein guter Startpunkt für die meisten Projekte ist ein Abstand von etwa 1 cm. Experimentieren Sie auf einem Reststück Holz, um das perfekte Verhältnis für Ihr Motiv zu finden.




Fadenspannung: Der häufigste Anfängerfehler ist eine zu lockere oder ungleichmäßige Spannung. Der Faden sollte straff gespannt sein, sodass er eine klare Linie bildet, aber nicht so fest, dass er die Nägel verbiegt oder das Holz unter Stress setzt. Ziehen Sie den Faden nach jeder Wicklung um einen Nagel leicht an, um die Spannung konstant zu halten.



Die Farbwahl ist ein mächtiges Werkzeug, um Stimmungen zu erzeugen. Bevor Sie loslegen, denken Sie über die Wirkung nach:
- Monochromatisch: Verschiedene Schattierungen einer Farbe (z.B. Hellblau bis Dunkelblau) wirken harmonisch und beruhigend.
- Analog: Farben, die im Farbkreis nebeneinander liegen (z.B. Gelb, Orange, Rot), erzeugen ein warmes, stimmiges Gesamtbild.
- Komplementär: Gegenüberliegende Farben (z.B. Blau und Orange) schaffen starke, dynamische Kontraste, die ins Auge fallen.




Negative Space ist Ihr Freund: Manchmal ist der Bereich, den Sie *nicht* mit Faden füllen, genauso wichtig wie der bespannte Teil. Ein bewusst freigelassener Raum um Ihr Motiv herum lenkt den Blick, lässt das Kunstwerk atmen und betont die Schönheit des Holzes. Besonders bei minimalistischen Designs ist weniger oft mehr.




Wie erzeuge ich sanfte Farbverläufe?
Für einen Ombré-Effekt wickeln Sie zuerst die dunkelste Farbe für etwa ein Drittel der Fläche. Verknoten Sie dann den Faden der mittleren Farbe mit dem Ende des dunklen Fadens und wickeln Sie weiter, wobei Sie die Übergangszone leicht überlappen. Wiederholen Sie den Vorgang mit der hellsten Farbe. Der Trick liegt in den weichen Übergängen und der Überlappung der Fäden.



Ein mittelgroßes Fadenbild von 40×40 cm kann leicht über 200 Nägel und mehr als 150 Meter Faden enthalten.
Diese Zahlen zeigen, warum die Stabilität des Untergrunds so entscheidend ist. Die Summe der Zugkräfte aller Fäden ist enorm und würde ein ungeeignetes Brett unweigerlich verziehen.




Die Oberflächenbehandlung des Holzes sollte vor dem Nageln erfolgen. Eine Schicht matter Klarlack oder ein Hartwachsöl wie das von Osmo schützt nicht nur das Holz, sondern intensiviert auch seine Maserung. Bei dunklen Hölzern wie Nussbaum bringt Ölen eine unglaubliche Tiefe hervor. Für farbige Hintergründe eignet sich Acryl- oder Kreidefarbe, die vor dem Nageln vollständig durchtrocknen muss.




- Sorgt für perfekt gleichmäßige Nageltiefen.
- Verhindert das Abrutschen des Hammers.
- Schont die Finger erheblich.
Das Geheimnis? Ein Nagelhalter! Dieses simple Werkzeug, oft im Modellbau verwendet, hält den Nagel fest, während Sie ihn sicher einschlagen. Alternativ funktioniert auch eine kleine Spitzzange.



Geometrisch: Klare Linien, symmetrische Muster wie Mandalas oder abstrakte Formen. Perfekt für einen modernen, minimalistischen Einrichtungsstil. Oft mathematisch und präzise.
Figurativ: Darstellung von Tieren, Porträts, Landschaften oder Objekten. Erfordert oft komplexere Vorlagen und Wickeltechniken, um Formen und Schatten nachzubilden.
Für Einsteiger sind geometrische Motive oft dankbarer, da kleine Ungenauigkeiten weniger auffallen.




Fadenkunst ist nicht nur visuell, sondern auch haptisch. Der Prozess des Hämmerns hat etwas Rhythmisches, fast Meditatives. Das anschließende Spannen der Fäden, das langsame Entstehen des Bildes unter den Fingern, ist ein wunderbar entschleunigender Ausgleich zum digitalen Alltag. Nehmen Sie sich Zeit und genießen Sie jeden Schritt.




- Zange: Eine kleine Spitzzange ist unerlässlich, um krumme Nägel zu ziehen oder den Faden durch enge Stellen zu führen.
- Faden-Abschluss: Um das Ende des Fadens unsichtbar zu sichern, einen Tropfen klaren Bastelkleber oder Holzleim auf den letzten Nagel geben und den Faden festwickeln.
- Lineal & Winkel: Für geometrische Muster sind sie unverzichtbar, um exakte Abstände und Winkel zu garantieren.



Der letzte Schliff: Sobald Ihr Kunstwerk fertig ist, sollten Sie die Rückseite versiegeln. Das schützt nicht nur die Knoten vor dem Lösen, sondern verleiht dem Ganzen auch ein professionelles Finish. Sie können die Knotenpunkte mit etwas Holzleim sichern oder die gesamte Rückseite mit stabilem Kraftpapier oder Filz bekleben. Das sieht sauber aus und schont die Wand.




Ihr Fadenbild muss nicht allein an der Wand hängen. Kombinieren Sie es mit anderen Techniken! Bemalen Sie Teile des Holzes mit Acrylfarben, bevor Sie nageln, oder integrieren Sie Elemente aus Moos oder Trockenblumen für einen angesagten „Biophilic Design“-Look. Diese Materialkombinationen machen Ihr Werk zu einem einzigartigen Mixed-Media-Kunstobjekt.




Welchen Hammer soll ich verwenden?
Vergessen Sie den schweren Zimmermannshammer aus der Werkzeugkiste! Ein leichter Latthammer oder ein spezieller Bastelhammer mit kleiner, glatter Bahn ist ideal. Er lässt sich präziser führen, verhindert Dellen im Holz und die Gefahr, die zierlichen Nägel zu verbiegen, ist deutlich geringer.



„String Art is a forgiving art form. A slightly misplaced nail or a wobbly line often adds to the handmade charm of the piece.“ – The String Art Studio
Dieser Gedanke sollte Sie ermutigen. Perfektion ist nicht immer das Ziel. Der handgemachte Charakter ist es, der Ihr Fadenbild einzigartig und persönlich macht. Haben Sie keine Angst vor kleinen Fehlern!




Popkultur-Motive: Von Super-Mario-Pilzen über das Batman-Logo bis hin zu Pokémon – Fadenkunst eignet sich hervorragend, um die Helden Ihrer Kindheit oder Lieblings-Franchises zu verewigen. Der grafische, leicht stilisierte Charakter der Technik passt perfekt zu Logos und ikonischen Videospielfiguren. Ein echter Hingucker im Gaming-Zimmer oder der Nerd-Ecke!




Die Beleuchtung macht den Unterschied! Ein Fadenbild lebt von seinem dreidimensionalen Effekt. Positionieren Sie es so, dass seitliches Licht (von einem Fenster oder einer Lampe) feine Schatten wirft und die Tiefe zwischen den Fadenschichten betont. Eine direkte Beleuchtung von vorne kann das Bild flach wirken lassen.



- Für eine Hochzeit: Die Initialen des Paares, verbunden durch ein Herz.
- Zur Geburt: Name, Geburtsdatum und ein süßes Tiermotiv.
- Als Einzugsgeschenk: Die Skyline der neuen Heimatstadt.
- Für den Lieblingsmenschen: Die Sternenkonstellation seines Sternzeichens.




Wachsgarn vs. Baumwollgarn:
Wachsgarn: Oft für Makramee verwendet, ist es steifer und „klebriger“. Es rutscht weniger leicht vom Nagel und hält die Spannung exzellent. Ideal für Anfänger und sehr dichte Muster.
Baumwollgarn (z.B. Stickgarn): Bietet eine riesige Farbauswahl und einen weicheren, matteren Look. Es ist flexibler, erfordert aber eine etwas geübtere Hand, um die Spannung gleichmäßig zu halten.
Für den Anfang ist gewachstes Garn oft die stressfreiere Wahl.




Hilfe, mein Faden reißt ständig!
Das liegt meist an zwei Dingen: Entweder ist die Fadenspannung extrem hoch oder die Nägel haben scharfe Kanten. Überprüfen Sie die Nagelköpfe auf Grate vom Herstellungsprozess. Ein kurzer Wisch mit feinem Schleifpapier kann hier Wunder wirken. Verwenden Sie außerdem qualitativ hochwertiges Garn, z.B. von Marken wie DMC oder Anchor, das für seine Reißfestigkeit bekannt ist.


Staub ist der natürliche Feind von Fadenbildern. Zur regelmäßigen Pflege reicht ein weicher, sauberer Malerpinsel, mit dem Sie den Staub vorsichtig aus den Zwischenräumen fegen. Bei stärkerer Verschmutzung kann ein Fön auf der kältesten Stufe und mit geringer Leistung aus sicherer Entfernung helfen, Partikel wegzublasen.


