Tassen bemalen für die Ewigkeit: So geht’s richtig (und anfängerfreundlich!)
Entdecken Sie, wie Sie aus schlichten Tassen wahre Kunstwerke zaubern können – kreativ, persönlich und garantiert einzigartig!
Die Tasse, die nie leer wird, ist die, die wir selbst gestalten. Während die Welt um uns herum in grauen Tönen verblasst, kann jeder Schluck aus Ihrer handbemalten Tasse ein Farbenspiel der Freude sein. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und verwandeln Sie alltägliche Gegenstände in persönliche Meisterwerke!
Eine Tasse ist so viel mehr als nur ein Trinkgefäß, oder? Sie ist der Start in den Tag, die kleine Pause zwischendurch, der gemütliche Abend auf dem Sofa. Und eine selbst bemalte Tasse ist nochmal etwas ganz Besonderes. Aber ganz ehrlich: Es gibt einen riesigen Unterschied zwischen einer Tasse, die nach dreimal Spülen aussieht wie ein verwaschenes T-Shirt, und einem Stück, das wirklich ewig hält.
Inhaltsverzeichnis
Ich stehe schon ewig in der Werkstatt und hab im Laufe der Zeit so einiges gesehen. Das Wichtigste, was ich gelernt habe, ist: Die entscheidende Arbeit passiert, bevor der Pinsel die Tasse überhaupt berührt. Klingt komisch, ist aber so. Es geht um die richtige Vorbereitung, das passende Material und vor allem um den Respekt vor dem Brennvorgang. Dieser Guide ist kein schnelles 5-Minuten-Hobby-Tutorial. Es ist ein ehrlicher Einblick, wie du eine Tasse schaffst, die langlebig, sicher und ein echtes, persönliches Kunstwerk ist.
Die Basis: Warum nicht jede Tasse deine Leinwand sein sollte
Man kann nicht einfach irgendeine Tasse aus dem Schrank nehmen und loslegen. Das Material ist deine Leinwand, und die Unterschiede sind gewaltig. Für den Laien sehen die meisten weißen Tassen erstmal gleich aus, aber der Teufel steckt im Detail.

Kurze Materialkunde – worauf malst du eigentlich?
Es gibt da draußen hauptsächlich drei Keramikarten, und nur eine ist wirklich ideal für unser Vorhaben:
- Porzellan: Das ist der Champion für uns. Es wird bei extrem hohen Temperaturen gebrannt, wodurch der Keramikkörper (der „Scherben“) super dicht und nicht porös wird. Die Glasur verschmilzt perfekt mit dem Material. Farben leuchten darauf nach dem Brand richtig brillant.
- Steinzeug: Auch eine gute Wahl. Es ist robust, wasserdicht und wird ebenfalls hoch gebrannt, wenn auch nicht ganz so hoch wie Porzellan. Die Glasur kann manchmal etwas dicker sein, was das Malgefühl leicht verändert, aber es ist ein absolut solides Material.
- Steingut: Hiervon würde ich für Trinkgefäße die Finger lassen. Es wird bei niedrigeren Temperaturen gebrannt, der Scherben bleibt porös. Das heißt, wenn die Glasur mal einen Kratzer hat, saugt das Material Wasser auf. Die Farben halten oft nicht so gut und das Ganze ist einfach weniger haltbar.
Kleiner Tipp: Halte eine Tasse mal gegen eine starke Lampe. Dünnes Porzellan schimmert leicht durch. Steinzeug und Steingut sind komplett blickdicht. Achte beim Kauf auf Tassen, die als „Porzellan“ oder „Hartporzellan“ deklariert sind. Du findest oft schon bei großen Möbelhäusern gute Qualität. Die „IKEA 365+“ Serie ist zum Beispiel ein solider und günstiger Startpunkt.

Worauf du beim Kauf achten musst: Fahr mal mit dem Fingernagel über die Oberfläche. Spürst du feine Risse? Weg damit. Ist die Glasur glatt und ohne kleine Pickelchen? Perfekt. Steht die Tasse wackelfrei und ist der Henkel stabil? Super, einpacken!
Farben & Werkzeug: Die Chemie des Gelingens
Okay, jetzt wird’s ernst. Die Wahl der richtigen Farbe ist die wichtigste Entscheidung überhaupt. Hier trennt sich die schnelle Bastelei vom langlebigen Handwerk.
Welche Farbe ist die richtige für dich? Ein ehrlicher Vergleich.
Vergiss mal komplizierte Tabellen, hier ist, was du wirklich wissen musst. Es gibt im Grunde zwei ernstzunehmende Methoden und eine, von der du dich fernhalten solltest.
Da wären zuerst die Aufglasurfarben. Das sind die typischen Porzellanstifte oder Farbtöpfchen, die du im Bastelladen findest (Marken wie Marabu oder Pebeo sind da bekannt).
Was du brauchst: Deinen ganz normalen Haushaltsbackofen.
Haltbarkeit: Bei richtiger Anwendung sehr gut und spülmaschinenfest (im Schongang). Die Farbe liegt „auf“ der Glasur.
Lebensmittelecht? Hier wird’s knifflig. Mehr dazu gleich. Für Anfänger ist das die absolut beste Wahl!

Dann gibt es die Profi-Methode: die Unterglasurfarben.
Was du brauchst: Zugang zu einem echten Keramikbrennofen (über 1000 °C) und unglasierte Tassenrohlinge. Das ist also eher was für Fortgeschrittene oder Leute, die einen Töpferkurs machen.
Haltbarkeit: Absolut permanent. Die Farbe ist sicher „unter“ der Glasur eingeschlossen.
Lebensmittelecht? Ja, zu 100 %, da die Farbe komplett versiegelt ist.
Und dann… die Kaltmalfarben oder Acrylfarben.
Was du brauchst: Nichts. Sie trocknen an der Luft.
Haltbarkeit: Gleich null. Sie sind nicht kratzfest, nicht spülmaschinenfest und lösen sich mit der Zeit.
Lebensmittelecht? AUF KEINEN FALL. Bitte, tu dir selbst den Gefallen und benutze diese Farben nur für reine Deko-Objekte, die niemals mit Essen oder Trinken in Berührung kommen.
Sicherheit geht vor: Das Thema Lebensmittelechtheit
Achtung, das hier ist super wichtig! Auch wenn auf der Packung der Aufglasurfarbe „lebensmittelecht nach dem Brand“ steht, halte dich bitte an diese goldene Regel: Bemal immer nur die Außenseite der Tasse. Und ganz wichtig: Lass den oberen Rand (ca. 1,5 bis 2 cm) komplett frei. Das ist der Bereich, den deine Lippen berühren. Auch die Innenseite bleibt tabu. Warum? Weil selbst die beste Farbe durch das ständige Kratzen eines Löffels oder durch die Zähne über Jahre hinweg beschädigt werden kann.

Dein Anfänger-Starter-Set (für unter 20 €)
Du musst nicht gleich den ganzen Bastelladen leerkaufen. Für den Start reicht völlig:
- Eine weiße Porzellantasse: ca. 3-5 € (z.B. bei IKEA oder im Haushaltswarenladen)
- Ein Porzellanstift: Für den Anfang ist ein Stift viel einfacher zu kontrollieren als ein Pinsel. Ein schwarzer Stift kostet etwa 4-6 €.
- Isopropylalkohol: Eine kleine Flasche aus der Apotheke oder Drogerie kostet um die 5 €. Unverzichtbar zur Reinigung!
Und schon bist du startklar, ohne ein Vermögen auszugeben.
Die Technik: Schritt für Schritt zum Meisterstück
So, jetzt geht’s ans Eingemachte. Plane für deine erste Tasse mit einem einfachen Motiv mal entspannte 1-2 Stunden aktive Zeit ein. Der ganze Prozess mit Trocknen dauert natürlich länger.
Schritt 1: Die Vorbereitung (der heimliche Star der Show) Reinige die Tasse GRÜNDLICH mit dem Alkohol und einem fusselfreien Tuch. Kein Spüli, das hinterlässt unsichtbare Filme! Ab jetzt gilt: Fass die Malfläche nicht mehr mit den Fingern an. Hautfett ist der Erzfeind Nr. 1 für haltbare Porzellanfarbe. Halte die Tasse am Henkel oder von innen.

Schritt 2: Das Motiv (weniger ist mehr!) Freihandmalen ist schwer. Ganz ehrlich? Für deine allererste Tasse, vergiss komplexe Motive. Mach einfach mal nur Punkte mit dem Stift. Oder ein paar umlaufende Streifen. Das sieht unglaublich edel aus, du hast ein schnelles Erfolgserlebnis und bekommst ein Gefühl für den Stift. Wenn du doch ein Motiv übertragen willst, nutze spezielles Graphitpapier, aber drücke nicht zu fest auf.
Schritt 3: Der Farbauftrag (mit Geduld) Trag die Farbe nicht zu dick auf. Zu dicke Schichten platzen beim Brennen gerne ab. Wenn du Flächen malst und eine zweite Schicht brauchst, lass die erste mindestens 15-30 Minuten antrocknen. Ein kleiner Patzer passiert? Solange die Farbe feucht ist, kannst du sie mit einem in Alkohol getauchten Wattestäbchen perfekt entfernen.
Schritt 4: Die Trocknung (der ungeliebte, aber wichtige Teil) Nach dem Malen muss die Farbe komplett trocknen. Die Hersteller sagen oft nur ein paar Stunden, aber aus Erfahrung rate ich dir: Gib der Tasse mindestens 24 Stunden an einem staubfreien Ort. Wenn du sie zu früh brennst, wirft die restliche Feuchtigkeit in der Farbe Blasen. Das willst du nicht, glaub mir.

Der Brand: Der Moment der Wahrheit
Das Einbrennen fixiert die Farbe und macht sie haltbar. Dein normaler Backofen reicht für die Aufglasurfarben völlig aus.
So machst du es richtig (und vermeidest eine Katastrophe):
Ich geb’s zu, das ist mir bei einer meiner ersten Tassen für einen Freund passiert. Ich war so ungeduldig und hab sie in den schon heißen Ofen gestellt… knack! Das leise Geräusch einer zerspringenden Tasse vergisst du nicht. Seitdem predige ich:
- Immer in den KALTEN Ofen stellen! Leg die Tasse auf ein Backblech mit Backpapier und stelle sie in den noch kalten Ofen.
- Temperatur einstellen. Stell die vom Farbhersteller angegebene Temperatur ein (meist um die 160 °C bei Umluft) und lass den Ofen zusammen mit der Tasse langsam aufheizen.
- Brennzeit starten. Die angegebene Zeit (z.B. 30-40 Minuten) beginnt erst, wenn der Ofen die volle Temperatur erreicht hat.
- Im Ofen abkühlen lassen! Wenn die Zeit um ist: Ofen aus, Tür ZU. Lass die Tasse über mehrere Stunden im geschlossenen Ofen abkühlen. Das verhindert Spannungsrisse.
Danach ist deine Tasse fertig! Handwäsche ist immer am schonendsten, aber die meisten sind danach auch für den Schongang der Spülmaschine geeignet.


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Typische Fehler und wie du sie rettest
- Farbe blättert ab? Die Oberfläche war zu 99 % fettig. Leider musst du die Farbe abkratzen, die Tasse neu mit Alkohol reinigen und von vorne anfangen.
- Farben sind braun und stumpf? Der Ofen war zu heiß. Die Pigmente sind verbrannt. Das ist leider nicht zu reparieren. Ein Backofenthermometer kann hier helfen.
- Farbe ist nicht kratzfest? Der Ofen war zu kalt oder die Brennzeit zu kurz. Du kannst versuchen, die Tasse einfach noch einmal korrekt zu brennen. Oft klappt das!
Vom Hobby zum kleinen Geschäft?
Vielleicht überlegst du, deine Kunstwerke zu verkaufen. Ein toller Gedanke, aber sei realistisch. In den Preis müssen nicht nur die 3 Euro für die Tasse fließen, sondern auch deine Arbeitszeit, Energiekosten, Verpackung und so weiter. Und ganz wichtig: Sobald du regelmäßig verkaufst, musst du in Deutschland ein Gewerbe anmelden und bist für die Produktsicherheit verantwortlich. Male außerdem nur eigene Designs – geschützte Motive können teuer werden.

So, jetzt bist du dran! Das Bemalen von Tassen ist ein unglaublich befriedigendes Handwerk. Nimm dir die Zeit, arbeite sauber, und hab Respekt vor dem Prozess. Dann schaffst du etwas wirklich Langlebiges und Persönliches.
Na, traust du dich? Versuch doch mal eine Tasse nur mit schwarzen Punkten oder einfachen Linien. Du wirst überrascht sein, wie edel das aussehen kann! Wenn du magst, zeig dein Werk doch auf Social Media mit dem Hashtag #MeineErsteTasse – ich bin gespannt!
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Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
Bevor der erste Pinselstrich die Tasse berührt, ist die Entfettung entscheidend. Selbst unsichtbare Fingerabdrücke können die Haftung der Farbe massiv stören. Reinigen Sie die Tasse nicht nur mit Spülmittel, sondern reiben Sie die zu bemalende Fläche direkt vor dem Malen gründlich mit Isopropanol-Alkohol oder Brennspiritus ab. Danach: Nicht mehr mit den Fingern berühren!



- Sofort reagieren: Solange die Farbe feucht ist, lässt sie sich mit einem feuchten Wattestäbchen oder Tuch rückstandslos entfernen.
- Bei angetrockneter Farbe: Ein in Alkohol oder Nagellackentferner getauchtes Wattestäbchen hilft, präzise Korrekturen vorzunehmen, ohne das restliche Motiv zu beschädigen.
- Kompletter Neustart: Ist alles misslungen? Einfach die Tasse komplett abwaschen und von vorne beginnen. Das ist der große Vorteil vor dem Einbrennen.



Hilfe, mein Porzellanmalstift deckt nicht richtig!
Keine Panik, das ist oft ein Handhabungsproblem. Schütteln Sie den Stift bei geschlossener Kappe kräftig für etwa eine Minute. Pumpen Sie die Spitze dann auf einem Stück Papier, bis die Farbe gleichmäßig fließt. Fühlt sich der Farbauftrag auf der Tasse immer noch zu dünn an? Lassen Sie die erste Schicht kurz antrocknen und tragen Sie dann eine zweite auf. Geduld ist hier der Schlüssel zu satten, leuchtenden Farben.


Wichtiger Punkt zur Sicherheit: Bemalen Sie niemals die Innenseite der Tasse oder den oberen Rand (ca. 1-2 cm), der mit dem Mund in Berührung kommt. Auch wenn viele Farben als „lebensmittelecht“ nach dem Einbrennen gelten, bezieht sich das auf den zufälligen Kontakt mit Lebensmitteln, nicht auf die ständige, direkte Beanspruchung durch Lippen und heiße Getränke. Sicherheit geht vor Ästhetik!



Wussten Sie schon? Die Tradition, Keramik zu bemalen, ist über 20.000 Jahre alt. Die ältesten Funde stammen aus der chinesischen Jiangxi-Provinz, wo Töpferwaren mit einfachen Mustern verziert wurden.



Die Wahl des richtigen Klebebands entscheidet über die Schärfe Ihrer Linien. Für geometrische Muster oder saubere Farbkanten ist nicht jedes Band geeignet.
Maler-Kreppband: Gut für grobe Abdeckungen, neigt aber bei feinen Linien zum Unterlaufen der Farbe.
Washi-Tape: Die bessere Wahl. Es klebt weniger stark, schont die Oberfläche und ermöglicht durch seine dünne Struktur deutlich schärfere Kanten. Ideal für filigrane Designs.


Der Moment des Einbrennens ist entscheidend für die Haltbarkeit. Stellen Sie Ihre bemalte Tasse immer in den kalten Backofen. Heizen Sie ihn dann auf die vom Farbhersteller empfohlene Temperatur (meist 160-170°C) auf. Nach der angegebenen Brennzeit (oft 30-90 Minuten) den Ofen ausschalten, aber die Tasse darin vollständig abkühlen lassen. Dieser langsame Temperaturwechsel verhindert Spannungsrisse in der Glasur und fixiert die Farbe optimal.



- Satte, brillante Farben, die nicht verblassen
- Spülmaschinenfestigkeit bis 50°C
- Flexible Pinselspitze für schwungvolle Linien und flächiges Malen
Das Geheimnis? Hochwertige Porzellan-Pinselstifte wie die von edding. Im Gegensatz zu einfachen Permanentmarkern enthalten sie eine spezielle Tinte auf Wasserbasis, deren Pigmente sich beim Einbrennen fest mit der Tassenglasur verbinden.



Denken Sie über den reinen Farbauftrag hinaus und spielen Sie mit Texturen. Ein einfacher Trick ist das „Dotting“ oder Punktieren. Verwenden Sie das Ende eines Pinsels, einen Zahnstocher oder spezielle Dotting-Tools, um perfekt runde Punkte in verschiedenen Größen zu erzeugen. So entstehen komplexe Mandalas oder einfache, verspielte Muster ganz ohne zeichnerisches Talent. Besonders effektvoll wirkt die Kombination aus matten und glänzenden Farben.


Laut einer Studie im „Journal of Marketing“ steigert die Personalisierung eines Alltagsgegenstandes dessen wahrgenommenen Wert und die emotionale Bindung des Besitzers erheblich. Ihre selbst bemalte Tasse ist also nicht nur ein Hobbyprojekt, sondern auch ein Stück angewandte Psychologie!
Dieses Phänomen, bekannt als „IKEA-Effekt“, beschreibt die Zuneigung, die wir für Dinge entwickeln, an deren Herstellung wir beteiligt waren. Jeder Schluck Kaffee aus Ihrer Tasse wird so zu einer kleinen Bestätigung Ihrer eigenen Kreativität.



Wie erziele ich einen professionellen Metallic-Look?
Gold- und Kupfertöne sind im Trend. Für ein edles Finish greifen Sie zu speziellen Metallic-Porzellanmalstiften, zum Beispiel von Marabu oder Kreul. Deren Pigmente enthalten feine Glimmerpartikel, die nach dem Brand wunderschön schimmern. Für einen deckenden, satten Gold-Look wie aus dem Laden sind oft zwei Schichten nötig. Lassen Sie die erste Schicht vollständig trocknen, bevor Sie die zweite auftragen, um ein streifenfreies Ergebnis zu erzielen.



Profi-Tipp: Lassen Sie Ihre bemalte Tasse vor dem Einbrennen mindestens 4 Stunden, idealerweise aber 24 Stunden, bei Raumtemperatur trocknen. Dieser Schritt wird oft unterschätzt, ist aber entscheidend. Er erlaubt der Farbe, vollständig auszuhärten und jegliche Feuchtigkeit zu verlieren. Das Ergebnis im Ofen: keine Bläschenbildung, keine unerwarteten Risse und eine deutlich höhere Haltbarkeit des Motivs.


Die Suche nach der perfekten „Leinwand“ muss nicht teuer sein. Halten Sie Ausschau nach schlichten, weißen Porzellantassen. Große Einrichtungshäuser wie IKEA (z.B. die Serie „365+“) bieten sie oft für wenige Euro in exzellenter Qualität an. Auch Haushaltswarenabteilungen in Supermärkten oder Flohmärkte sind wahre Fundgruben für günstige Tassen in klassischen oder ausgefallenen Formen.



Inspiration aus Japan: Kintsugi. Diese traditionelle Kunstform repariert zerbrochene Keramik mit Goldlack und zelebriert die Schönheit der „Makel“. Sie müssen Ihre Tasse nicht zerbrechen, um sich inspirieren zu lassen. Malen Sie mit einem feinen Goldstift willkürliche Linien, die an Risse erinnern. So entsteht ein einzigartiges Design, das die Philosophie würdigt, dass Brüche und Reparaturen Teil der Geschichte eines Objekts sind und es nur noch wertvoller machen.



- Fingerabdrücke hinterlassen
- Den Stift über dem Motiv schütteln (Farbspritzer!)
- Die Farbe zu dick auftragen (kann im Ofen Blasen werfen)
- Die Trocknungszeit vor dem Brennen unterschätzen
- Die Tasse in den heißen Ofen stellen


Auch nach dem Einbrennen verdient Ihr Kunstwerk Pflege. Obwohl viele Farben als „spülmaschinenfest“ deklariert sind, ist die Handwäsche immer die schonendere und langlebigere Option. Aggressive Reiniger und hohe Temperaturen in der Spülmaschine können die Leuchtkraft der Farben über Monate und Jahre hinweg langsam angreifen. Betrachten Sie es wie einen guten Wollpullover: Handwäsche erhält die Schönheit.



Pinselauftrag aus der Flasche: Ideal für einen malerischen, fast aquarellartigen Look. Sie können Farben mischen und individuelle Pinselstriche erzeugen. Perfekt für flächige Motive und künstlerische Freiheit.
Malen mit dem Stift: Unschlagbar für Präzision. Ideal für Schriftzüge, feine Linien, Mandalas und grafische Muster. Bietet eine gleichmäßigere Farbabgabe und ist oft einfacher in der Handhabung für Anfänger.
Die Kombination beider Techniken eröffnet oft die spannendsten Ergebnisse.



Sie möchten ein ganzes Set für die Familie oder als Geschenk gestalten? Sorgen Sie für ein harmonisches Gesamtbild, indem Sie ein verbindendes Element definieren. Das kann eine wiederkehrende Farbe, ein bestimmtes Muster (z.B. Punkte, aber in unterschiedlichen Anordnungen) oder ein Thema (z.B. verschiedene Waldtiere im gleichen Stil) sein. So wirkt das Set wie aus einem Guss, obwohl jede Tasse ein Unikat ist.


Die meisten Haushaltsbacköfen haben eine Temperaturabweichung von bis zu 15°C nach oben oder unten.
Das bedeutet, eine Einstellung von 160°C kann in der Realität zwischen 145°C und 175°C liegen. Während die meisten Porzellanfarben das tolerieren, kann ein günstiges Ofenthermometer für unter 10 Euro helfen, die exakte Temperatur zu kennen. Für perfekte, wiederholbare Ergebnisse ist das eine kleine Investition, die sich lohnt.



Kann ich nicht einfach Acrylfarbe oder Edding Permanentmarker benutzen?
Für ein reines Deko-Objekt vielleicht, aber niemals für eine Tasse, aus der Sie trinken möchten! Normale Marker und Acrylfarben sind nicht lebensmittelecht und verbinden sich nicht mit der Glasur. Sie würden sich beim ersten Spülen, spätestens aber in der Spülmaschine, ablösen. Nur spezielle Porzellan- und Keramikfarben sind für den Brennvorgang konzipiert, der die Farbe haltbar und sicher macht.



- Einzigartige, organische Formen
- Kein zeichnerisches Talent erforderlich
- Besonders effektvoll mit Metallic-Farben
Die Technik? Die Pustetechnik! Geben Sie einen kleinen Klecks Porzellanfarbe auf die Tasse und pusten Sie ihn mit einem Strohhalm in verschiedene Richtungen. So entstehen feine, korallenartige Strukturen. Wiederholen Sie dies mit verschiedenen Farben für einen vielschichtigen Effekt.


Spielen Sie mit negativem Raum. Anstatt die Tasse vollzuflächig zu bemalen, nutzen Sie die weiße Oberfläche des Porzellans als aktives Gestaltungselement. Ein einzelnes, gut platziertes Motiv, ein minimalistischer Schriftzug oder ein Muster, das nur einen Teil der Tasse bedeckt, wirkt oft eleganter und moderner als eine komplett bemalte Fläche. Weniger ist hier oft mehr.



Der ultimative Härtetest: Nachdem die Tasse vollständig im Ofen abgekühlt und entnommen wurde, führen Sie eine Nagelprobe durch. Versuchen Sie, an einer unauffälligen Stelle mit dem Fingernagel kräftig über das Motiv zu kratzen. Lässt sich die Farbe nicht anlösen, ist sie perfekt mit der Glasur verschmolzen. Löst sie sich, war die Temperatur eventuell zu niedrig oder die Brenndauer zu kurz. In diesem Fall kann ein zweiter Brennvorgang das Problem oft beheben.



„Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“ – Willy Brandt
Dieses Zitat passt perfekt zur DIY-Kultur. Eine Tasse zu bemalen, ist mehr als nur ein Handwerk. Es ist ein kleiner Akt der Selbstbestimmung, bei dem man einen Alltagsgegenstand nach den eigenen Vorstellungen formt und ihm eine persönliche Bedeutung gibt.

Sie trauen sich keine freihändige Zeichnung zu? Nutzen Sie Stempel! Kleine Motivstempel aus Gummi lassen sich mit Porzellan-Stempelfarbe (z.B. von Memento für Glas und Keramik) einfärben und auf die Tasse drücken. So entstehen wiederholbare, saubere Muster. Von kleinen Sternen bis hin zu floralen Elementen – die Möglichkeiten sind endlos und das Ergebnis wirkt erstaunlich professionell.


