Terrassen-Träume statt Kübel-Alpträume: Dein Guide für eine blühende Oase
Terrassenblumen sind nicht nur schön, sie verwandeln deinen Außenbereich in eine grüne Oase. Entdecke die besten Ideen für deinen Traumgarten!
Pflanzen sind die Lunge der Erde, sagte einmal ein weiser Botaniker. Und so verwandelst du mit jeder Blume, die du in die Erde setzt, deine Terrasse in einen kleinen, atmenden Garten. Ob du ein schattiges Plätzchen für duftende Kräuter oder ein sonniges Eckchen für leuchtende Blumen schaffen möchtest, hier findest du Inspiration und Tipps, die deine grüne Oase zum Leben erwecken.
Eine grüne Oase auf der Terrasse – Aber bitte mit Plan!
Ich mache diesen Job jetzt schon eine ganze Weile und hab unzählige Terrassen gesehen. Manche waren echte, blühende Paradiese. Andere, ehrlich gesagt, ein ziemlich trauriger Anblick. Oft lag der Unterschied gar nicht am Geld, sondern einfach am fehlenden Wissen. Viele kaufen voller Begeisterung teure Pflanzen und schicke Kübel im Gartencenter und wundern sich dann, warum nach einem Sommer alles den Geist aufgibt. Der Grund ist meistens ganz einfach: Eine wirklich schöne Terrasse beginnt nicht beim Pflanzenkauf, sondern mit einem soliden Plan.
Inhaltsverzeichnis
- Eine grüne Oase auf der Terrasse – Aber bitte mit Plan!
- Teil 1: Das Fundament – Worüber keiner spricht, was aber alles entscheidet
- Teil 2: Das Herzstück – Warum gute Erde die beste Investition ist
- Teil 3: Die Pflanzenauswahl – Mehr als nur eine Frage des Geschmacks
- Teil 4: Das Handwerk – Richtig pflanzen und pflegen
- Teil 5: Kosten im Griff – clever planen statt teuer kaufen
- Teil 6: Für Fortgeschrittene – Sichtschutz, Winter und typische Fehler
- Bildergalerie
Und dieser Plan ist gar nicht so kompliziert, wie er klingt. Es sind eigentlich nur drei Dinge, die den Unterschied zwischen Frust und Freude ausmachen. Erstens: das unsichtbare Fundament, also Statik und Wasserabfluss. Zweitens: das Herzstück, nämlich die richtige Erde. Und drittens: die Pflanzen, die auch wirklich zu deinem Standort passen. Klingt technisch? Keine Sorge, das ist pures Handwerk, das jeder lernen kann. Ich zeig dir hier, wie du es richtig machst, damit du jahrelang Freude an deiner Terrasse hast, ohne unnötig Geld zu verbrennen.

Teil 1: Das Fundament – Worüber keiner spricht, was aber alles entscheidet
Bevor wir über Blümchen reden, müssen wir über etwas viel Wichtigeres sprechen: Gewicht. Das ist der Punkt, den fast alle übersehen. Eine Terrasse oder ein Balkon kann nur eine bestimmte Last tragen, und wassergesättigte Erde ist unfassbar schwer.
Die Statik: Lieber einmal zu viel gefragt als einmal zu tief gesackt
Bei Neubauten findest du die erlaubte Traglast meist in den Bauunterlagen – oft liegt sie bei 400 bis 500 Kilogramm pro Quadratmeter. Bei Altbauten ist aber absolute Vorsicht geboten! Die Werte können deutlich niedriger sein. Um das mal greifbar zu machen: Ein einziger 60-Liter-Pflanzkübel aus dem Baumarkt kann, vollgesogen mit Wasser, locker 70 bis 80 Kilo wiegen. Das sind mal eben drei schwere Wasserkästen auf einer winzigen Fläche! Wenn du jetzt mehrere große Kübel oder gar ein kleines Bäumchen planst, wird es schnell kritisch.
Mein ganz klarer Rat als Profi: Wenn du unsicher bist oder eine größere Aktion auf einer Dachterrasse planst, investiere in einen Statiker. Das ist kein Luxus. Rechne mal mit Kosten zwischen 250 und 500 Euro für eine erste Einschätzung. Klingt viel? Ist es aber nicht, verglichen mit den Kosten für einen Bauschaden oder Risse in der Fassade.

Wasser muss weg – immer!
Das zweite unsichtbare Thema ist Wasser. Stehendes Wasser, auch Staunässe genannt, ist der Todfeind jeder Pflanze und jedes Bauwerks. Im Kübel führt es zu Wurzelfäule, auf der Terrasse kann es die Abdichtung deines Hauses angreifen. Achte also darauf, dass die Abläufe auf der Terrasse immer frei sind.
Und für die Kübel gilt: Ohne Loch im Boden geht gar nichts! Damit dieses Loch nicht mit Erde verstopft, legen wir Profis immer eine Drainageschicht an. Das ist ganz einfach:
- Fülle die untersten 5-10 Zentimeter des Kübels mit grobem Material wie Blähton, Kies oder Lavasplitt. Das bekommst du in jedem Baumarkt.
- Darauf legst du ein Stück wasserdurchlässiges Vlies. Das verhindert, dass die Erde die Drainageschicht zuschlämmt.
- Erst DANN kommt die Erde rein.
Kleiner Tipp: Stell die Kübel auf kleine „Füßchen“ oder spezielle Untersetzer. So kann das Wasser frei abfließen und es gibt keine hässlichen Ränder auf dem Boden. Und hier kommt dein 5-Minuten-Garten-Hack für heute: Schnapp dir einen deiner Töpfe, der kein Ablaufloch hat. Akkubohrer raus, drei Löcher in den Boden bohren. Fertig. Du hast gerade eine Pflanze vor dem Ertrinken gerettet!

Teil 2: Das Herzstück – Warum gute Erde die beste Investition ist
Ganz ehrlich: Vergiss diese billige Blumenerde aus dem Supermarkt für 1,99 Euro. Das ist oft nur minderwertiger Torf, der nach kurzer Zeit zusammensackt, keine Nährstoffe hält und entweder staubtrocken oder klatschnass ist. Gute Erde, im Fachjargon Substrat genannt, ist die Lebensgrundlage deiner Pflanzen. Hier zu sparen ist wie ein Haus auf Sand zu bauen.
Ein gutes Kübelsubstrat muss stabil sein, Wasser und Nährstoffe speichern und den Wurzeln trotzdem genug Luft lassen. Achte auf Erden mit Bestandteilen wie Holzfasern, Kompost, Tonmineralen (z. B. Bentonit) und Perlite. Ich habe gute Erfahrungen mit den Erden von Marken wie Neudorff oder Compo Sana gemacht. Die kosten vielleicht ein paar Euro mehr pro Sack, aber du ersparst dir damit so viel Ärger.
Mischen für Fortgeschrittene: Dein persönliches Erdrezept
Wenn du es richtig gut machen willst, mischst du dir dein Substrat selbst. Das ist einfacher, als es klingt:

- Für mediterrane Kräuter (Lavendel, Rosmarin): Diese Jungs hassen nasse Füße. Mische hochwertige Kübelpflanzenerde mit etwa einem Drittel Sand oder feinem Splitt. Perfekte Drainage garantiert!
- Für hungrige Gemüsepflanzen (Tomaten, Zucchini): Die brauchen Power! Mische unter 20 Liter gute Kübelpflanzenerde etwa 20 Prozent reifen Kompost und zwei gute Esslöffel Hornspäne als Langzeitdünger.
Teil 3: Die Pflanzenauswahl – Mehr als nur eine Frage des Geschmacks
So, jetzt kommen wir endlich zum schönsten Teil – den Pflanzen! Aber die Auswahl sollte sich nicht nur nach deinem Geschmack richten, sondern vor allem nach dem Standort. Eine Terrasse ist ein extremer Lebensraum: im Sommer oft brütend heiß, im Winter eiskalt.
Stell dir einfach diese Fragen:
- Wo scheint die Sonne? Eine Südterrasse braucht echte Hitzekünstler. Eine Nordterrasse ist ein Fall für Schattenliebhaber wie Farne und Funkien. Ost- und Westterrassen sind meistens die unkomplizierten Allrounder.
- Wie windig ist es? Bei viel Wind knicken hohe Pflanzen leicht um, und Pflanzen mit großen, weichen Blättern trocknen extrem schnell aus.
- Heizt die Hauswand auf? Eine Wand, die Wärme speichert, ist super für mediterrane Pflanzen, für andere bedeutet sie puren Stress.
Ein häufiger Fehler ist, Pflanzen mit völlig unterschiedlichen Bedürfnissen in einen Topf zu quetschen. Kombiniere lieber clever! Zum Beispiel ein „Sonnenanbeter-Kübel“ mit Lavendel, Salbei und Currykraut. Oder ein „Schatten-Held“ mit verschiedenen Funkien und Farnen.

Teil 4: Das Handwerk – Richtig pflanzen und pflegen
Okay, du hast deine Töpfe, die Erde und die Pflanzen. Jetzt geht’s ans Eingemachte. Nimm dir dafür Zeit, es lohnt sich.
- Wurzelballen wässern: Stell die Pflanze vor dem Umtopfen für ein paar Minuten in einen Eimer Wasser, bis keine Blasen mehr aufsteigen.
- Wurzeln lockern: Wenn die Wurzeln schon im Kreis wachsen, reiße sie vorsichtig mit den Fingern auf. Das regt sie an, in die neue Erde zu wachsen.
- Richtig einsetzen: Pflanze sie genauso tief, wie sie im alten Topf stand. Lass oben 2-3 cm Platz – das ist dein Gießrand, damit das Wasser nicht überläuft.
- Kräftig angießen: Nach dem Einpflanzen einmal richtig durchdringend wässern.
Gießen und Düngen mit Köpfchen
Der häufigste Pflegefehler ist das Gießen. Vergiss starre Regeln wie „jeden zweiten Tag“. Dein bester Freund ist dein Zeigefinger! Steck ihn 2-3 cm tief in die Erde. Fühlt es sich dort trocken an? Dann gießen. Und zwar so lange, bis unten Wasser rausläuft. Lieber seltener und dafür kräftig, als jeden Tag ein bisschen zu schlürfen.

Beim Düngen gilt: Weniger ist oft mehr. Die meisten guten Erden sind für die ersten Wochen vorgedüngt. Danach ist ein Langzeitdünger, den du im Frühjahr in die Erde einarbeitest, die einfachste Lösung. Achte auf Dünger mit dem RAL-Gütezeichen, da bist du auf der sicheren Seite. Flüssigdünger ist super für Starkzehrer wie Geranien oder Tomaten, aber halte dich exakt an die Dosierung!
Teil 5: Kosten im Griff – clever planen statt teuer kaufen
Eine tolle Terrasse muss kein Vermögen kosten. Mit etwas Planung kannst du richtig Geld sparen.
Wo du sparen kannst (und wo nicht)
- Pflanzengröße: Kauf lieber junge, kleinere Pflanzen. Sie sind viel günstiger und wachsen oft besser an als die großen, teuren Exemplare.
- Pflanzgefäße: Es müssen nicht immer die teuren Designerkübel sein. Aber hier kommt die Qual der Wahl: Terrakotta ist der Klassiker, atmet, ist aber schwer und frostempfindlich. Kunststoff ist leicht und billig, kann sich in der Sonne aber stark aufheizen und die Wurzeln „kochen“. Metall oder Zink sieht modern aus, hat aber das gleiche Hitzeproblem. Überleg gut, was zu deinem Standort und deinem Rücken passt!
- Vermehrung: Frag Freunde oder Nachbarn nach Ablegern. Viele Stauden kann man einfach teilen, Kräuter wie Rosmarin lassen sich aus Stecklingen ziehen.
Ein perfekter Start könnte so aussehen: Du holst dir einen schönen 40cm-Terrakottatopf (ca. 25 €), einen kleinen Sack Blähton für die Drainage (10 Liter für ca. 5 €), einen Sack gute Kräutererde (20 Liter, ca. 8-10 €) und drei deiner Lieblingskräuter (zusammen ca. 9 €). Macht unterm Strich um die 50 Euro – ein überschaubares Investment für monatelange Freude (und leckeres Essen!).

Selbermachen oder Profi holen?
Du kannst mit einem Budget von 200 Euro eine wunderschöne, persönliche Terrasse gestalten. Wenn du aber eine große Dachterrasse, eine automatische Bewässerung oder aufwendige Holzelemente planst, kann sich ein Profi lohnen. Ein Garten- und Landschaftsbauer erstellt einen durchdachten Plan, hat Zugang zu besserer Pflanzenauswahl und übernimmt die Verantwortung. Rechne für einen grundlegenden Pflanzplan mal mit Kosten ab etwa 400 Euro aufwärts.
Teil 6: Für Fortgeschrittene – Sichtschutz, Winter und typische Fehler
Ein beliebter Wunsch ist ein grüner Sichtschutz. Kletterpflanzen wie Clematis an einem Rankgitter sind super. Auch hohe Gräser oder Bambus funktionieren gut. Achtung bei Bambus: Nimm unbedingt nur horstbildende Sorten (Fargesia), sonst hast du ihn bald auch in Nachbars Garten!
Für den Winter ist das Wichtigste, den Wurzelballen vor dem Durchfrieren und Austrocknen zu schützen. Rück die Kübel an eine Hauswand, wickle die Töpfe mit Jute oder Vlies ein und stell sie auf Holzlatten. Und ganz wichtig: An frostfreien Tagen mäßig gießen!

Und welche Pflanzen müssen rein? Mediterrane wie Oleander mögen es hell und kühl, so zwischen 5 und 10 Grad – ein helles Treppenhaus ist ideal. Pflanzen, die ihre Blätter abwerfen, wie Fuchsien, kommen auch mit einem dunklen, kühlen Keller klar.
Ganz am Anfang meiner Laufbahn ist mir mal ein teurer Fehler passiert: Ich habe für einen Kunden eine wunderschöne japanische Azalee in normale Blumenerde gepflanzt. Nach drei Monaten war sie hinüber. Ich hatte den pH-Wert ignoriert – Azaleen brauchen saure Erde. Das war eine teure Lektion, die ich nie vergessen habe: Kenne deine Pflanze und ihre Bedürfnisse!
Abschließende Worte
Eine Terrasse zu bepflanzen, ist ein fantastisches Projekt, das dich mit der Natur verbindet. Nimm dir die Zeit für die Planung, investiere in gute Erde und wähle die passenden Pflanzen. Dann wirst du mit einer grünen Oase belohnt, die jedes Jahr schöner wird.
Ach ja, eine Sache noch, die mir wirklich am Herzen liegt: Bei allem, was die Bausubstanz angeht – also Statik und Abdichtung – frag bitte immer einen echten Fachmann, also einen Architekten oder Bauingenieur. Sicherheit geht absolut vor.


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Ihre Terrasse bekommt nur am Vormittag Sonne?
Perfekt für eine ganz eigene Pflanzenwelt! Während andere mit der prallen Mittagssonne kämpfen, können Sie auf einer Ost-Terrasse eine ruhige, waldähnliche Atmosphäre schaffen. Denken Sie an Funkien (Hosta) mit ihren prächtigen Blättern in allen Grüntönen, an das zarte Schaumkraut (Tiarella) oder an elegante Farne. Auch die farbenfrohen Fuchsie oder das Fleissige Lieschen fühlen sich hier wohler als in der gleissenden Hitze und danken es mit monatelanger Blütenpracht.



Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
- Sie sparen bis zu 70 % Wasser im Vergleich zum Giessen mit der Kanne.
- Nährstoffe aus Flüssigdünger gelangen direkt und verlustfrei an die Wurzeln.
- Kein Giess-Stress mehr, selbst während eines Sommerurlaubs.
Das Geheimnis? Ein automatisches Tropfbewässerungssystem. Modelle wie das Gardena Micro-Drip-System lassen sich modular an jede Terrassengrösse anpassen und versorgen jede Pflanze individuell nach ihrem Bedarf. Eine Investition, die sich in gesünderen Pflanzen und mehr Freizeit auszahlt.

„Die Oberfläche einer dunklen Steinterrasse in der prallen Mittagssonne kann sich auf über 60°C aufheizen – eine extreme Bedingung für die empfindlichen Pflanzenwurzeln im Topf.“
Dieser Hitzestress ist oft der wahre Grund für Kümmerwuchs. Helle Töpfe reflektieren das Licht, während dunkle Kübel die Wärme absorbieren und regelrecht zu Backöfen werden. Eine einfache Mulchschicht aus Pinienrinde oder hellem Zierkies auf der Topferde kann die Temperatur bereits um einige Grad senken und die Verdunstung reduzieren.


Der unsichtbare Feind: Staunässe. Selbst das teuerste Substrat und die robusteste Pflanze kapitulieren, wenn die Wurzeln permanent im Wasser stehen. Sorgen Sie daher in jedem Kübel für eine etwa 3-5 cm hohe Drainageschicht aus Blähton, Lavasplitt oder grobem Kies am Topfboden. Ein darüber gelegtes Stück wasserdurchlässiges Vlies verhindert, dass die Erde die Schicht zusetzt und sorgt für dauerhaft freie Abflusslöcher.


Option A: Der Klassiker aus Terrakotta. Atmungsaktiv und mit wunderschöner Patina, aber schwer und frostempfindlich. Ideal für Pflanzen, die es trockener mögen, wie Rosmarin oder Lavendel, da Wasser über die Wände verdunsten kann.
Option B: Der Allrounder aus Fiberglas/Polystone. Deutlich leichter, frostfest und in unzähligen modernen Designs erhältlich. Sie halten die Feuchtigkeit besser, was für durstige Pflanzen wie Hortensien ein Vorteil ist. Marken wie Capi Europe oder Artstone bieten hier tolle, täuschend echte Stein- oder Betonoptiken.

Verleihen Sie Ihrer Terrasse eine auditive Dimension! Das leise Rascheln von Ziergräsern im Wind hat eine ungemein beruhigende Wirkung. Sorten wie das filigrane Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides ‚Hameln‘) mit seinen flauschigen Blütenständen oder das höhere Chinaschilf (Miscanthus sinensis) eignen sich hervorragend für die Kübelkultur und schaffen elegante, bewegte Sichtschutz-Elemente.


Warum torffreie Erde nicht nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit ist?
Der Abbau von Torf zur Blumenerde-Produktion zerstört wertvolle Moore – einzigartige Ökosysteme und gigantische CO2-Speicher. Hochwertige torffreie Erden, z.B. von Compo oder Neudorff, ersetzen Torf durch nachhaltige Alternativen wie Holzfasern, Rindenhumus und Kompost. Ihre Pflanzen werden den Unterschied nicht merken, das Klima aber schon. Achten Sie beim nächsten Kauf bewusst auf den Hinweis „torffrei“.


Spielen Sie mit Höhen und Texturen, um visuelle Spannung zu erzeugen. Die simple „Thriller, Filler, Spiller“-Regel aus dem Englischen hilft dabei:
- Thriller: Eine hohe, aufrechte Pflanze als Blickfang in der Mitte (z.B. ein Ziergras oder eine Fuchsie am Stamm).
- Filler: Mittelhohe, buschige Pflanzen, die den Topf füllen (z.B. Geranien, Petunien, Kräuter).
- Spiller: Hängende Pflanzen, die weich über den Topfrand fliessen (z.B. Weihrauch, Efeu, Hängeverbene).

Laut dem Bundesamt für Naturschutz sind über die Hälfte der 560 heimischen Wildbienenarten in ihrem Bestand gefährdet.
Ihre Terrasse kann ein rettendes Mini-Biotop sein! Pflanzen Sie ungefüllte Blüten, bei denen Bienen und Hummeln leicht an Nektar und Pollen kommen. Salbei, Thymian, Lavendel, aber auch Glockenblumen, Katzenminze oder eine Kletter-Clematis sind wahre Insektenmagnete. Jede Blüte zählt!


Der häufigste Anfängerfehler: Ein zu kleiner Topf. Eine Pflanze kann nur so prächtig werden, wie ihr Wurzelraum es zulässt. Ein zu enges Gefäss führt zu „Drehwurzeln“, Nährstoffmangel und schnellem Austrocknen. Als Faustregel gilt: Der neue Topf sollte im Durchmesser mindestens 4-5 cm grösser sein als der alte Wurzelballen. Gönnen Sie Ihren Pflanzen dieses Upgrade – sie werden es Ihnen mit kräftigem Wachstum danken.


Wenn die Sonne untergeht, beginnt die Zeit der Duftpflanzen. Bestimmte Blüten öffnen sich erst in der Dämmerung und verströmen einen betörenden Geruch. Pflanzen Sie eine Engelstrompete (Brugmansia), eine Nachtviole (Hesperis matronalis) oder den bescheideneren Ziertabak (Nicotiana) in die Nähe Ihrer Sitzecke. Das Ergebnis ist ein sinnliches Erlebnis, das Ihre Sommerabende unvergesslich macht.

Ihre Kräuter aus dem Supermarkt gehen immer sofort ein?
Das liegt meist daran, dass unzählige Pflänzchen in einen winzigen Topf gepresst wurden. Der Trick: Teilen Sie den Wurzelballen direkt nach dem Kauf vorsichtig in zwei oder drei Teile und pflanzen Sie diese in separate, grössere Töpfe mit frischer Kräutererde. So haben die einzelnen Pflanzen Platz zum Atmen und Wachsen und Sie können wochenlang ernten.


- Japanischer Ahorn (Acer palmatum): Seine filigranen Blätter und die leuchtende Herbstfärbung machen ihn zum Star auf jeder Terrasse. Achten Sie auf langsam wachsende Sorten wie ‚Garnet‘ oder ‚Dissectum‘.
- Felsenbirne (Amelanchier): Ein 4-Jahreszeiten-Wunder – weisse Blüten im Frühling, essbare Beeren im Sommer, eine spektakuläre Herbstfärbung und eine malerische Struktur im Winter.
- Säulen-Obstbäume: Apfel, Kirsche oder Pflaume im Mini-Format. Sie benötigen wenig Platz und liefern trotzdem eine leckere Ernte.

Mineralischer Dünger (Blaukorn & Co.): Wirkt schnell und gezielt, birgt aber die Gefahr der Überdüngung und kann die Salze im Boden anreichern. Eine schnelle Hilfe bei akutem Mangel.
Organischer Dünger (z.B. von Neudorff, Cuxin): Wirkt langsamer und nachhaltiger, da er erst von Mikroorganismen im Boden zersetzt werden muss. Verbessert die Bodenstruktur und fördert ein gesundes Bodenleben. Die bessere Wahl für die langfristige Pflanzengesundheit.


Wussten Sie schon? Blätter von Tomaten, Gurken und Zucchini sind extrem anfällig für Pilzkrankheiten wie Mehltau, wenn sie nass werden.
Giessen Sie diese Pflanzen deshalb niemals von oben über die Blätter, sondern immer direkt auf die Erde am Wurzelhals. Ein einfacher Trick, der den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oft überflüssig macht.


Der richtige Winterschutz entscheidet darüber, ob Sie Ihre mehrjährigen Kübelpflanzen im nächsten Frühling wieder begrüssen dürfen. Rücken Sie die Töpfe an eine schützende Hauswand, umwickeln Sie die Kübel mit Jute oder speziellem Wintervlies und stellen Sie sie auf eine Styropor- oder Holzplatte, um sie vor Bodenfrost zu isolieren. Besonders die Wurzeln sind im Topf dem Frost schutzlos ausgeliefert!

Denken Sie über Erde hinaus! Substratkulturen, wie sie oft in Büros verwendet werden, eignen sich auch perfekt für die Terrasse. Systeme wie Lechuza mit ihrem integrierten Wasserspeicher und dem Mineralsubstrat Lechuza-Pon reduzieren den Giessaufwand erheblich und sorgen für eine optimale Belüftung der Wurzeln. Ideal für alle, die viel unterwegs sind oder eine pflegeleichte Lösung suchen.


Wie schaffe ich Privatsphäre ohne eine massive Wand?
Lebende Sichtschutzwände sind die schönste Lösung. Pflanzen Sie hohe Gräser wie Chinaschilf in schmale, längliche Pflanzkästen. Eine andere Möglichkeit ist, Rankgitter in grossen Kübeln zu verankern und sie mit schnellwachsenden Kletterpflanzen wie der einjährigen Schwarzäugigen Susanne (Thunbergia alata) oder mehrjährigen Clematis-Sorten beranken zu lassen. Das schafft Privatsphäre, die luftig und lebendig wirkt.


Wichtiger Punkt: Normale Gartenerde ist für Kübel völlig ungeeignet. Sie ist zu schwer, verdichtet sich durch das ständige Giessen schnell zu einer betonharten Masse und enthält oft Unkrautsamen und Schädlinge. Investieren Sie immer in hochwertige Kübelpflanzenerde. Ihre Strukturstabilität sorgt für die nötige Belüftung der Wurzeln und eine optimale Wasser- und Nährstoffspeicherung.

- Kapuzinerkresse (Blüten und Blätter sind pfeffrig-scharf)
- Borretsch (seine blauen Blüten schmecken leicht nach Gurke)
- Hornveilchen und Stiefmütterchen (milde, leicht süssliche Blüten)
- Taglilien (die Blütenblätter sind knackig und süss)
Diese essbaren Blüten sind nicht nur eine Delikatesse, sondern auch ein wunderschöner, bunter Blickfang in jedem Salat oder als Dekoration auf Desserts. Achten Sie darauf, nur ungespritzte Pflanzen aus dem eigenen Anbau zu verwenden.


Ein einzelner grosser Kübel wirkt ruhiger und grosszügiger als viele kleine Töpfe.
Dieser Grundsatz des Designs hilft, eine unruhige und vollgestellte Optik zu vermeiden, besonders auf kleinen Terrassen. Wählen Sie lieber wenige, aber dafür grössere und hochwertige Pflanzgefässe. Das schafft klare Linien, gibt den Pflanzen mehr Wurzelraum und reduziert nebenbei auch noch den Giessaufwand, da grosse Töpfe langsamer austrocknen.


Verlängern Sie die Nutzungsdauer Ihrer Terrasse in die Abendstunden mit einem durchdachten Lichtkonzept. Gezielt platzierte, warmweisse LED-Spots können einen besonders schönen Baum oder eine Gräsergruppe von unten anstrahlen und faszinierende Schatten werfen. Flexible Solar-Lichterketten oder mobile Akku-Leuchten, z.B. von Paulmann oder Fatboy, schaffen eine gemütliche, blendfreie Atmosphäre rund um den Sitzplatz.

Extremstandort Dachterrasse: Der Wind ist hier oft der grösste Feind. Er trocknet die Pflanzen extrem schnell aus und kann zarte Stämme einfach abknicken. Wählen Sie daher robuste, niedrig wachsende oder besonders biegsame Pflanzen.
- Immergrün & Robust: Kriech-Wacholder, Zwerg-Kiefern oder robuster Bambus (Fargesia-Sorten, die keine Ausläufer bilden).
- Blühend & Zäh: Polster-Phlox, Katzenminze oder der anspruchslose Blauschwingel (Festuca glauca).


Warum sehen meine Hortensienblüten plötzlich blass und grünlich statt leuchtend blau aus?
Die blaue Farbe bei Bauernhortensien ist kein Zufall, sondern Chemie! Sie benötigen einen sauren Boden (pH-Wert zwischen 4,0 und 4,5) und die Anwesenheit von Aluminiumsulfat. Giessen Sie Ihre Hortensien mit Regenwasser (kalkhaltiges Leitungswasser hebt den pH-Wert an) und geben Sie speziellen Hortensiendünger oder „Hortensienblau“ aus dem Fachhandel hinzu, um die Farbe zu erhalten oder wiederherzustellen.
Bevor Sie loslegen, machen Sie den Sonnencheck. Beobachten Sie einen Tag lang, wann und wie lange die Sonne auf welche Bereiche Ihrer Terrasse scheint. Das ist die wichtigste Information überhaupt! Ein sonnenliebender Lavendel wird im Schatten verkümmern, während eine schattenliebende Hosta in der prallen Mittagssonne verbrennt. Diese einfache Beobachtung erspart Ihnen Frust und Fehlinvestitionen und ist der erste Schritt zum Pflanzglück.


