Dein Tattoo fürs Leben: Ein ehrlicher Guide, worauf es wirklich ankommt
Entdecken Sie, wie Ihr nächstes Tattoo nicht nur Stil, sondern auch Bedeutung hat – vom Löwen bis zum Totenkopf!
Der Löwe brüllt, die Schlange zischt, das Schwert blitzt auf. So könnte ein Tattoo-Märchen beginnen, in dem jede Linie und jede Kurve Geschichten erzählt. Tattoos sind mehr als nur Kunst auf Haut – sie sind Fenster zu unserer Seele, Symbole für Mut, Verlust und die unbändige Freiheit des Individuums. Was sagt Ihr nächstes Tattoo über Sie aus?
Hey, schön, dass du hier bist. Lass uns mal Tacheles reden. Ich stecke seit einer gefühlten Ewigkeit Tattoos und habe in meinem Studio so ziemlich alles gesehen: Freudentränen beim ersten Motiv, riesige Rückenprojekte und, ganz ehrlich, auch die traurigen Ergebnisse von schlechten Entscheidungen. Ich schreibe das hier nicht, um dir was zu verkaufen. Ich will einfach mal Klartext reden, denn das Internet ist voll von Quatsch und Versprechen von „perfekten Tattoos zum Spottpreis“. Das ist nicht nur Unsinn, das kann auch gefährlich sein.
Inhaltsverzeichnis
- Der erste Schritt: Wie du überhaupt einen guten Tätowierer findest
- Das Beratungsgespräch: Dein wichtigster Termin
- Die Schmerzfrage: Wo tut’s weh und wo ist es entspannt?
- Das Handwerk: Was da unter deiner Haut passiert
- Werkzeug-Talk für Neugierige
- Hygiene: Das A und O, keine Diskussion!
- Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Rechnung
- Die Heilung: Jetzt bist du dran!
- Alte Sünden und zweite Chancen: Cover-ups und Narben
- Ein letzter Rat auf den Weg
- Bildergalerie
Dieser Guide ist die Beratung, die ich jedem gebe, der bei mir zur Tür reinkommt. Wir sprechen über Technik, ehrliche Kosten und was du wirklich wissen musst, bevor die Nadel deine Haut berührt. Denn ein Tattoo ist eine Entscheidung fürs Leben. Nehmen wir uns also die Zeit, sie verdammt gut zu treffen.
Der erste Schritt: Wie du überhaupt einen guten Tätowierer findest
Bevor wir über Motive reden, müssen wir klären, WEM du deine Haut anvertraust. Ein gutes Studio fällt einem nicht einfach in den Schoß. Aber keine Sorge, es gibt ein paar simple Tricks.

Dein bester Freund ist heute Instagram. Suche nach Hashtags wie
tattooköln,
berlinink, oder spezialisierter, wie
finelinetattoo oder
blackworkgermany. Aber Achtung! Hier kommt der wichtigste Tipp überhaupt: Achte auf abgeheilte Tattoos! Ein frisch gestochenes Tattoo glänzt immer und sieht super aus. Die wahre Kunst zeigt sich erst, wenn es verheilt ist. Sind die Linien immer noch scharf? Sind die Farben kräftig? Wenn ein Künstler nur glänzende, frische Bilder postet, solltest du skeptisch werden. Ein Profi ist stolz auf seine abgeheilten Arbeiten und zeigt sie auch.
Eine andere super Möglichkeit sind Tattoo-Conventions. Dort kannst du Künstlern direkt bei der Arbeit zusehen, ihre Portfolios durchblättern und ein Gefühl für ihre Art bekommen. Und ganz klassisch: Frag Freunde, deren Tattoos dir gefallen. Eine persönliche Empfehlung ist oft Gold wert.
Das Beratungsgespräch: Dein wichtigster Termin
Okay, du hast jemanden gefunden, dessen Stil dir gefällt. Der nächste Schritt ist nicht die Nadel, sondern das Gespräch. Wenn ein Tätowierer sich keine Zeit für dich nimmt, lauf! Eine gute Beratung dauert locker eine halbe Stunde, manchmal auch länger. Wir müssen schließlich ein paar Dinge klären.

Viele kommen mit einem fertigen Bild von Pinterest. Meine Aufgabe ist es dann zu checken: Funktioniert das überhaupt als Tattoo? Ein Foto ist keine Vorlage. Winzige Details verschwimmen mit der Zeit zu einem undefinierbaren Fleck. Ein guter Tätowierer erklärt dir das und entwickelt mit dir eine Idee, die auch in 20 Jahren noch gut aussieht. Er zeichnet etwas Eigenes, nur für dich.
Kleiner Tipp: Geh vorbereitet ins Gespräch. Hier sind ein paar Fragen, die DU dem Tätowierer stellen solltest:
- „Kannst du mir bitte ein paar deiner abgeheilten Arbeiten zeigen?“ (Ja, auch live!)
- „Welche Farbmarken benutzt du und sind sie REACH-konform?“ (Mehr dazu gleich.)
- „Ist die Beratung kostenlos und wie hoch ist die Anzahlung für den Tattootermin?“ (Eine Anzahlung ist normal, sie sichert beiden Seiten den Termin.)
- „Wie sieht dein Prozess aus, wenn mir der Entwurf nicht gefällt?“
Die richtige Stelle: Dein Körper ist keine flache Leinwand
Der Körper hat Muskeln, Kurven und bewegt sich. Ein Motiv, das auf dem Papier toll aussieht, kann auf einer Wade plötzlich verzerrt wirken. Wir kleben die Vorlage, das sogenannte Stencil, auf die Haut und schauen uns das Ganze aus allen Winkeln an. Passt die Größe? Fließt das Design mit der Körperform? Das entscheiden wir zusammen.

Und ja, es gibt Stellen, von denen ich manchmal abrate. Fingerseiten, Handflächen oder Fußsohlen. Die Haut erneuert sich dort so schnell, dass Tinte einfach nicht dauerhaft hält. Das Tattoo wird lückenhaft und verwaschen aussehen. Das ist keine Meinung, das ist Biologie. Ein ehrlicher Künstler sagt dir das, anstatt schnelles Geld zu machen.
Die Schmerzfrage: Wo tut’s weh und wo ist es entspannt?
Jeder will es wissen, also reden wir drüber. Schmerz ist subjektiv, aber es gibt definitiv Tendenzen. Hier eine kleine, ehrliche Einschätzung von mir:
- Anfängerfreundlich (weniger schmerzhaft): Der äußere Oberarm, der Unterarm (nicht direkt am Handgelenk) und der Oberschenkel sind super Stellen für den Anfang. Hier ist meist etwas mehr „Polster“ und die Haut ist relativ unempfindlich.
- Die „Aua“-Zonen (schmerzhaft): Rippen, Brustbein, Füße, Knöchel, Kniekehlen und Ellbogen. Überall, wo die Haut dünn über Knochen liegt, wird es deutlich unangenehmer. Das ist was für Fortgeschrittene.
- Die Risikozonen (schlechte Haltbarkeit): Wie schon erwähnt – Finger, Hände, Füße. Sieht frisch cool aus, aber oft nicht lange. Bedenke das gut!

Das Handwerk: Was da unter deiner Haut passiert
Ein Tattoo ist ein präziser, medizinischer Eingriff. Unsere Haut hat grob gesagt drei Schichten. Die Farbe muss exakt in die mittlere Schicht, die Dermis. Nur dort bleibt sie für immer. Wird zu flach gestochen, stößt der Körper die Farbe ab und das Tattoo verblasst. Wird zu tief gestochen, landet die Tinte im Fettgewebe und verläuft. Das nennt man „Blowout“ – fiese, unscharfe Ränder, die man nicht mehr reparieren kann. Die richtige Tiefe zu treffen, ist eine Sache von Gefühl und jahrelanger Erfahrung. Jede Körperstelle ist anders.
Ach ja, die Tinte! Heutzutage müssen alle in der EU verwendeten Farben strenge Auflagen erfüllen (die sogenannte REACH-Verordnung), um Gesundheitsrisiken zu minimieren. Profis nutzen ausschließlich solche konformen Farben von namhaften Herstellern. Die sind teurer, aber sicher. Lass dir ruhig die Flaschen zeigen. Billigfarben aus dem Internet sind ein Glücksspiel mit deiner Gesundheit.
Werkzeug-Talk für Neugierige
Ein Profi kennt sein Werkzeug. Im Grunde gibt es zwei Maschinentypen: die klassischen, surrenden Spulenmaschinen (super für kräftige Linien) und die leisen, modernen Rotary-Maschinen (perfekt für sanfte Schattierungen). Ein guter Künstler hat meist beides und wählt je nach Aufgabe das richtige Werkzeug aus. Eine teure Maschine macht noch lange keinen guten Tätowierer.

Und die Nadeln? Wir nutzen keine einzelnen Nadeln, sondern Module mit verschiedenen Anordnungen. Round Liner (RL) für feine oder dicke Linien, Magnums (M) für große Flächen und Schattierungen. Die richtige Nadelwahl und die Technik entscheiden, ob eine Schattierung butterweich oder fleckig wird. Das ist die eigentliche Kunst.
Hygiene: Das A und O, keine Diskussion!
Ein Tattoostudio ist quasi eine medizinische Einrichtung. Sauberkeit ist das oberste Gebot. Achte darauf:
- Der Arbeitsplatz wird vor dir komplett desinfiziert und mit Folie abgedeckt.
- Nadeln und Griffstücke sind steril verpackt und werden vor deinen Augen geöffnet. Alles ist Einwegmaterial!
- Der Künstler trägt die ganze Zeit Handschuhe und wechselt sie, wenn er etwas Unsteriles anfasst.
- Deine Haut wird vor dem Start gründlich gereinigt und desinfiziert.
Seriöse Studios werden regelmäßig vom Gesundheitsamt kontrolliert und haben kein Problem damit, darüber zu sprechen. Einmal kam ein junger Mann zu mir, der sich von einem „Kumpel“ zu Hause was stechen ließ. Das Ende vom Lied: eine fiese Infektion und eine hässliche Narbe. Die Korrektur war teuer und aufwendig. All das hätte sauberes Arbeiten verhindert.

Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Rechnung
Ein gutes Tattoo für unter 100 €? Vergiss es. Das ist ein Mythos. Ein seriöser Stundenpreis liegt in Deutschland meist zwischen 120 € und 200 €. Warum? Weil du nicht nur die reine Stechzeit bezahlst. In den Preis fließen ein:
- Die Zeit des Künstlers: Beratung, Recherche, das individuelle Zeichnen (kann Stunden dauern!), Vor- und Nachbereitung.
- Materialkosten: Hochwertige Farben, sterile Nadeln (die kosten pro Stück!), Desinfektionsmittel, Handschuhe, Folien … das läppert sich.
- Studiokosten: Miete, Strom, Versicherungen, die fachgerechte Entsorgung des kontaminierten Mülls.
- Erfahrung und Können: Du bezahlst für jahrelanges Training und die künstlerische Fähigkeit.
Zur Orientierung: Selbst für ein winziges Symbol von 5×5 cm musst du mit dem Mindestsatz des Studios rechnen, oft um die 100-150 €. Der Aufwand für Hygiene und Vorbereitung ist ja derselbe. Für ein handflächengroßes Motiv in Schwarz-Grau solltest du locker 2-3 Stunden einplanen, also ca. 300-600 €. Qualität hat ihren Preis. Hier zu sparen, heißt, an deiner Gesundheit und einem lebenslangen Ergebnis zu sparen.

Die Heilung: Jetzt bist du dran!
Wenn die Nadel ruht, beginnt deine Arbeit. Die richtige Pflege ist die halbe Miete. Die ersten Tage ist das Tattoo eine Wunde. Du wäschst es vorsichtig mit lauwarmem Wasser und pH-neutraler Seife und cremst es dünn ein. Dafür eignen sich spezielle Tattoocremes (z.B. von TattooMed oder Believa) oder eine klassische Wund- und Heilsalbe wie Bepanthen, die du in jeder Apotheke oder Drogerie bekommst. In den ersten Wochen sind Schwimmbad, Sauna, Solarium und pralle Sonne tabu! Und auch wenn es höllisch juckt: Nicht kratzen!
Alte Sünden und zweite Chancen: Cover-ups und Narben
Einer der häufigsten Fehler, die ich sehe, ist Ungeduld. Ein großer Arm oder Rücken braucht Zeit und mehrere Sitzungen. Ein anderer Fehler: Trends hinterherlaufen. Ich habe früher unzählige Tribals am Steiß gestochen… viele davon habe ich Jahre später mit aufwendigen Cover-ups überdecken müssen.
Ein altes Tattoo zu überdecken ist die Königsklasse. Man kann nicht einfach hell über dunkel malen. Das Cover-up muss meist größer und dunkler sein. Man muss die alten Linien geschickt ins neue Design einbauen. Ich hatte mal einen Kunden mit einem verwaschenen 08/15-Tribal. Wir haben daraus eine große, dunkle Pfingstrose gemacht, deren Blätter die alten Linien perfekt als Schattierung aufgenommen haben. Das war eine Herausforderung, aber das Ergebnis war der Hammer.

Auch auf Narben kann man tätowieren, aber die Narbe muss komplett verheilt sein (mindestens ein Jahr alt). Das erfordert viel Erfahrung, kann aber ein wunderbarer Weg sein, um sich seinen Körper zurückzuerobern.
Ein letzter Rat auf den Weg
Ein Tattoo ist eine Reise. Such dir einen Künstler, dem du vertraust, und höre auf seine Erfahrung. Spar nicht an der Qualität. Ein gutes Tattoo ist nicht billig, aber ein schlechtes kommt dich am Ende viel teurer zu stehen.
Und wenn es fertig ist: Pflege es, schütze es vor der Sonne, und sei stolz darauf. Es ist ein Teil von dir. Und jetzt bin ich neugierig: Was war dein erstes Tattoo oder was planst du? Erzähl doch mal in den Kommentaren!
Bildergalerie




Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust
Die Schmerz-Frage: Ja, es wird wehtun. Aber wie sehr, hängt stark von der Stelle ab. Rippen, Wirbelsäule, Fußrücken und Kniekehlen sind berüchtigt. Unterarme, Waden und Oberschenkel sind meistens gut auszuhalten. Denk dran: Schmerz ist temporär, dein Tattoo permanent. Ein guter Künstler arbeitet effizient und gibt dir Pausen, wenn du sie brauchst. Atme tief durch, der Schmerz ist Teil des Rituals.



- Unterarm: Dein bester Freund für den Einstieg. Relativ schmerzarm und leicht zu zeigen (oder zu verstecken).
- Wade: Ähnlich wie der Unterarm, viel Platz für größere Motive.
- Rippen: Nur für die Hartgesottenen. Jede Vibration geht durch den ganzen Körper.
- Rücken: Viel Platz, aber die Schmerzlevel variieren stark von der Wirbelsäule bis zu den Schulterblättern.


Wusstest du, dass Tattoos die älteste Form der Körperkunst sind? Der Gletschermann „Ötzi“, der um 3250 v. Chr. lebte, hatte 61 Tattoos. Man vermutet, dass sie zu therapeutischen Zwecken dienten, ähnlich der Akupunktur.



Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Blackwork und Fineline?
Ganz einfach: Bei Blackwork geht es um satte, schwarze Flächen, dicke Linien und krasse Kontraste. Denk an Silhouetten, geometrische Muster oder Tribal-Tattoos. Fineline ist das genaue Gegenteil: feine, dünne Linien, oft für detailreiche, zarte Motive wie botanische Illustrationen oder minimalistische Schriftzüge. Dein Künstler muss die jeweilige Technik perfekt beherrschen, denn bei beiden Stilen ist kein Platz für Fehler.


Die ersten zwei Wochen sind entscheidend für die Ewigkeit. Dein Tattoo ist eine offene Wunde. Die richtige Pflege verhindert Infektionen und sorgt dafür, dass die Farben brillant bleiben. Vergiss Experimente und halte dich strikt an die Anweisungen deines Tätowierers. Er weiß am besten, was seine Arbeit braucht, um perfekt abzuheilen.



Flash-Design: Das sind fertige Motive, die der Künstler entworfen hat und oft mehrmals sticht. Perfekt, wenn du den Stil liebst, aber keine konkrete Idee hast. Oft sind sie auch etwas günstiger.
Custom-Design: Das ist DEIN Tattoo, von Grund auf mit dem Künstler für dich entwickelt. Es ist einzigartig und persönlich. Dieser Prozess ist intensiver, aber das Ergebnis ist ein echtes Unikat.


Die Magie der Heilung passiert nicht über Nacht. So sieht der typische Prozess aus:
- Tag 1-3: Das Tattoo ist gerötet, geschwollen und fühlt sich wie ein Sonnenbrand an. Das ist normal.
- Tag 4-7: Es beginnt zu jucken und sich zu pellen. Nicht kratzen! Die Haut erneuert sich.
- Woche 2-4: Das Tattoo sieht oft milchig oder blass aus („Silver Skin“). Keine Panik, die oberste Hautschicht heilt noch. Die Brillanz kommt bald zurück.



Laut einer Studie aus dem Jahr 2019 denken rund 23 % der Menschen mit Tattoos irgendwann über eine Entfernung nach. Der häufigste Grund? Das Tattoo passt nicht mehr zur aktuellen Lebensphase. Wähle also weise.


Kann ich vor dem Stechen eine Schmerztablette nehmen?
Finger weg von Aspirin oder Ibuprofen! Diese Medikamente wirken blutverdünnend. Das bedeutet mehr Blutungen während des Stechens, was die Farbe aus der Haut spülen und dem Tätowierer die Arbeit erschweren kann. Wenn du über Schmerzmittel nachdenkst, sprich das UNBEDINGT vorher im Beratungsgespräch an. Iss lieber eine ordentliche Mahlzeit und komm ausgeschlafen zum Termin – das hilft mehr als jede Pille.



Das Geheimnis ewiger Farben: Sonnencreme ist der beste Freund deines Tattoos. UV-Strahlung ist der Feind Nummer eins für Tinte in der Haut. Sie lässt Schwarz zu Grau und leuchtende Farben zu matten Schatten verblassen. Auch Jahre später solltest du jede Tätowierung konsequent mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 50+) eincremen. Betrachte es als Investitionsschutz für deine Kunst.


Das leise Summen der Tattoomaschine, der Geruch von Desinfektionsmittel und grüner Seife, das leise Knistern des Papiertuchs – ein gutes Tattoostudio hat eine ganz eigene Atmosphäre. Es ist ein Ort der Konzentration und des Vertrauens. Wenn du dich unwohl fühlst oder die Hygiene nicht zu 100 % passt, ist es das falsche Studio. Dein Bauchgefühl lügt selten.



- Satte, kräftige Farben, die auch nach Jahren noch leuchten.
- Scharfe, klare Linien ohne Blowouts (verlaufene Tinte).
- Eine glatte Hautoberfläche ohne Narbenbildung.
Das Ergebnis? Eine gute Abheilung, die du mit der richtigen Pflegecreme erreichst. Viele Artists schwören auf spezielle Produkte wie „Hustle Butter“ oder „Tattoo Goo“, aber auch eine einfache Wund- und Heilsalbe wie Bepanthen aus der Apotheke leistet oft beste Dienste.


Ein gutes Tattoo hat seinen Preis. Lass uns ehrlich sein: Qualität kostet. Die meisten seriösen Studios rechnen pro Stunde ab (oft zwischen 120 € und 200 €) oder geben einen Festpreis für das Motiv. Ein Spottpreis von 50 € für ein handgroßes Tattoo sollte alle Alarmglocken schrillen lassen. Hier wird oft an Hygiene, Material oder Zeit gespart. Denk dran: Du kaufst kein T-Shirt, sondern ein Kunstwerk, das dich ein Leben lang begleitet.



Immer mehr Tattoo-Farben sind vegan. Das bedeutet, sie enthalten keine tierischen Inhaltsstoffe wie Schellack (aus Läusen), Knochenkohle oder Glycerin aus tierischen Fetten. Führende Hersteller wie „World Famous Ink“ oder „Intenze Ink“ bieten eine riesige Palette an veganen Farben an.
Wenn dir das wichtig ist, frag einfach im Studio nach. Die meisten professionellen Tätowierer verwenden heute standardmäßig vegane Produkte und geben gerne Auskunft über die Inhaltsstoffe.


Kann ich nach dem Tätowieren direkt wieder zum Sport?
Gönn dir und deiner Haut eine Pause. Schweiß, Reibung durch Kleidung und die Dehnung der Haut sind Gift für ein frisches Tattoo. Besonders im Fitnessstudio lauern Bakterien. Warte mindestens eine, besser zwei Wochen, bis die erste Heilungsphase abgeschlossen ist. Leichte Aktivitäten sind okay, aber vermeide alles, was die tätowierte Stelle stark beansprucht oder dich ins Schwitzen bringt.



Cover-Up: Die zweite Chance. Ein altes, verblasstes oder ungeliebtes Tattoo muss nicht für immer bleiben. Ein Cover-Up ist aber eine Königsdisziplin. Der Künstler muss das alte Motiv geschickt in ein neues, meist größeres und dunkleres Design integrieren. Oft wird mit viel Schwarz, tiefen Blautönen oder kräftigen Farben gearbeitet, um die alte Tinte komplett zu überdecken. Manchmal kann eine vorherige Laserbehandlung helfen, das alte Tattoo aufzuhellen und mehr Möglichkeiten für das neue Design zu schaffen.


Unsicher bei der Motivwahl? Teste es! Mit hochwertigen temporären Tattoos von Marken wie Inkbox kannst du dein Wunschmotiv für ein bis zwei Wochen probetragen. So siehst du, wie es an der gewählten Stelle wirkt und wie du dich damit im Alltag fühlst. Das ist die perfekte Generalprobe, bevor die echte Nadel zum Einsatz kommt und gibt dir Sicherheit bei deiner Entscheidung.



- Bequeme Kleidung, die die tätowierte Stelle nicht einengt.
- Kopfhörer mit deiner Lieblingsmusik oder einem Podcast.
- Zuckerhaltige Getränke und Snacks für den Kreislauf.
- Dein Smartphone oder ein Buch zur Ablenkung bei Pausen.
Bei langen Sitzungen, die über mehrere Stunden gehen, ist eine gute Vorbereitung die halbe Miete. Dein Künstler wird es dir danken, wenn du entspannt und bei Kräften bleibst.


„Ein Tattoo sollte niemals eine Impulsentscheidung sein. Es ist eine Verpflichtung. Ich sehe Haut als das teuerste Material der Welt, und man sollte es mit Respekt behandeln.“ – Ami James, Tätowierer (Miami Ink)



Die Welt der Tattoos ist voller faszinierender Stile. Besonders eindrucksvoll ist der japanische Stil, „Irezumi“. Jedes Element hat eine tiefe symbolische Bedeutung: Der Koi-Karpfen steht für Stärke und Ausdauer, der Drache für Weisheit und Kraft und die Kirschblüte (Sakura) für die Vergänglichkeit des Lebens. Diese Tattoos erzählen oft ganze Geschichten und werden traditionell von Meistern gestochen, die ihr Handwerk über Jahrzehnte perfektioniert haben.


Betäubungscreme: Ja oder Nein?
Einige Leute schwören auf Cremes wie Emla, um den Schmerz zu lindern. ABER: Viele Tätowierer arbeiten nicht gerne auf betäubter Haut. Die Haut kann ihre Textur verändern, schwammig werden und die Tinte schlechter annehmen. Das kann das Ergebnis negativ beeinflussen. Sprich es immer vorher mit deinem Künstler ab. Manche erlauben es, andere lehnen es kategorisch ab. Der ehrliche Weg ist oft der beste: Zähne zusammenbeißen und durch.



- Linien werden mit der Zeit etwas breiter.
- Winzige Details können ineinanderfließen.
- Farben können leicht verblassen.
Ein guter Tätowierer weiß das und plant es beim Design mit ein. Er sorgt für genug Abstand zwischen den Linien und setzt Kontraste so, dass dein Tattoo auch in 10 oder 20 Jahren noch klar und deutlich erkennbar ist. Das ist der Unterschied zwischen einem schnellen Trend und echter Handwerkskunst.


Touch-Up: Die kleine Auffrischung. Manchmal verheilt eine kleine Stelle nicht perfekt oder eine Linie ist nach Jahren etwas verblasst. Kein Problem. Ein „Touch-Up“ ist eine kurze Sitzung, in der der Künstler diese Stellen nacharbeitet. Viele seriöse Tätowierer bieten ein kostenloses Touch-Up innerhalb der ersten Monate an, falls es nötig sein sollte. Frag einfach bei deinem Beratungsgespräch danach. Es zeigt, dass dem Künstler die Qualität seiner Arbeit am Herzen liegt.



Wie bringe ich meine Idee am besten zum Künstler?
Sammle Referenzbilder! Aber kopiere nicht einfach ein anderes Tattoo. Suche nach Fotos, Zeichnungen oder Kunstwerken, die die Stimmung, die Elemente oder den Stil vermitteln, den du dir vorstellst. Erstelle eine kleine digitale Mappe (z.B. auf Pinterest) und bring sie zum Beratungsgespräch mit. Beschreibe, was dir an den einzelnen Bildern gefällt. So gibst du deinem Tätowierer eine klare kreative Richtung, lässt ihm aber den nötigen Freiraum, um etwas Einzigartiges für dich zu schaffen.

Ein interessanter Fakt zur Farbwahrnehmung: Die Tinte sitzt in der Dermis, der zweiten Hautschicht. Du siehst sie also immer durch die Epidermis, deine oberste Hautschicht.
Das bedeutet, dein eigener Hautton fungiert als eine Art permanenter Filter über dem Tattoo. Deshalb sehen Farben auf blasser Haut anders aus als auf dunkler oder gebräunter Haut. Ein erfahrener Künstler berücksichtigt deinen Hautton bei der Farbwahl, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.



