Partnertattoos: Ein ehrlicher Guide, bevor ihr Tinte unter die Haut lasst
Ewige Liebe, in Tinte gebannt! Entdecken Sie die schönsten Partnertattoo-Motive, die Herzen verbinden und Geschichten erzählen.
Die Liebe ist wie ein Tattoo: unvergänglich und oft voller Bedeutung. Diese Worte könnten von einem leidenschaftlichen Tätowierer stammen, der die tiefen Emotionen hinter jedem Stich kennt. Wenn Sie auf der Suche nach einem Symbol sind, das Ihre unzertrennliche Verbindung zelebriert, lassen Sie sich von unseren einzigartigen Partnertattoo-Ideen inspirieren!
Ich hab in meiner langen Zeit im Studio wirklich schon alles gesehen. Paare, die vor Aufregung fast platzen, weil sie ihre Verbindung mit Tinte besiegeln wollen. Und ganz ehrlich? Manche dieser Geschichten sind wunderschön. Die kommen Jahre später wieder, halten Händchen und sind immer noch glücklich. Aber es gibt eben auch die anderen Geschichten. Die, die mit dem verzweifelten Wunsch nach einem Cover-up oder einer sündhaft teuren Laserbehandlung enden. Genau deshalb schreibe ich das hier. Nicht, um euch die Idee auszureden. Sondern um euch ein paar ehrliche, ungeschönte Ratschläge aus der Praxis mitzugeben. Damit eure Entscheidung eine wird, die ihr auch in 30 Jahren noch feiert.
Inhaltsverzeichnis
- Die allererste Frage: Warum wollt ihr das wirklich?
- Was unter der Haut passiert: Technik, die man spürt
- Das perfekte Motiv: Eine Wahl für die Ewigkeit (oder zumindest für sehr lange)
- Das richtige Studio: Qualität hat ihren Preis
- Der Tag des Stechens: Vorbereitung ist alles
- Die Heilung: Jetzt liegt die Hälfte der Arbeit bei euch
- Und wenn die Liebe geht? Cover-up und Laser
- Ein letztes Wort aus dem Studio
- Bildergalerie
Die allererste Frage: Warum wollt ihr das wirklich?
Ein Partnertattoo ist so viel mehr als nur ein hübsches Bild. Es ist ein Statement an die Welt: „Wir gehören zusammen.“ Das fühlt sich stark an, keine Frage. Aber es baut auch einen gewissen Druck auf. Ich frage Paare deshalb immer ganz direkt, was das Tattoo für sie bedeutet. Feiert ihr ein gemeinsames Abenteuer? Ist es ein Insider-Witz, den nur ihr beide versteht? Oder, und hier müsst ihr brutal ehrlich sein, ist es ein Versuch, eine Beziehung zu kitten, die gerade wackelt?

Ein Tattoo hat noch nie Probleme gelöst. Es macht sie nur permanent sichtbar. Es sollte immer eine bereits starke, gesunde Verbindung zelebrieren, niemals eine reparieren.
Kleiner Tipp, oder besser gesagt, eine kleine Hausaufgabe: Nehmt euch beide getrennt voneinander zehn Minuten Zeit. Schreibt auf einem Zettel auf, was dieses Tattoo für euch persönlich bedeutet und warum ihr es wollt. Danach legt ihr die Zettel nebeneinander. Das ist eure erste und wichtigste Beratung – nur ihr beide. Wenn ihr da auf einer Wellenlänge seid, ist das ein super Zeichen!
Was unter der Haut passiert: Technik, die man spürt
Viele glauben, wir tätowieren mit einer einzigen Nadel. Stimmt so nicht. Wir arbeiten mit ganzen Nadelgruppen, die für unterschiedliche Zwecke zusammengelötet sind. Für feine Linien nehmen wir zum Beispiel eine „3RL“ (drei feine Nadeln im Kreis). Für satte Schattierungen vielleicht eine „9M“, eine sogenannte Magnum mit neun Nadeln in zwei Reihen. Die Wahl des richtigen Werkzeugs ist die halbe Miete für ein sauberes Ergebnis.

Diese Nadeln bewegen sich blitzschnell und bringen die Farbe in die zweite Hautschicht, die Dermis. Warum dorthin? Ganz einfach: Die oberste Schicht (Epidermis) erneuert sich ständig, die Dermis aber nicht. Deswegen bleibt ein Tattoo für immer. Euer Immunsystem spielt dabei übrigens die Hauptrolle. Es erkennt die Farbe als Fremdkörper und schickt seine Fresszellen (Makrophagen) los. Die umschließen die Farbpartikel, können sie aber nicht abbauen. Sie bleiben also einfach an Ort und Stelle und halten die Farbe fest. Das ist die ganze Magie dahinter.
Die wahre Kunst ist es, die Farbe exakt in die richtige Tiefe zu bringen – meist so 1,5 bis 2 Millimeter. Zu flach gestochen, und das Tattoo verblasst. Zu tief, und es gibt einen „Blowout“, bei dem die Farbe im Fettgewebe verläuft und hässliche Schatten wirft. Das kann man nicht korrigieren. Ein erfahrener Tätowierer hört und fühlt, ob alles stimmt. Das lernt man nicht an einem Wochenende, das braucht Jahre.

Das perfekte Motiv: Eine Wahl für die Ewigkeit (oder zumindest für sehr lange)
Vergesst diese „Top 10 Partnertattoo-Ideen“ aus dem Internet. Euer Tattoo sollte so einzigartig sein wie eure Beziehung. Aber es gibt ein paar Dinge, von denen ich aus Erfahrung dringend abrate.
Riskante Ideen, die oft im Cover-up enden:
- Namen & Initialen: Der absolute Klassiker der Tattoo-Fehler. Ich habe schon so viele Namen überstechen müssen. Und stellt euch das mal bildlich vor: Aus einem Namen wie „Markus“ wird kein zarter Schmetterling. Um das zu überdecken, braucht es oft einen fetten, dunklen Panther oder eine riesige schwarze Rose. Ein Cover-up muss immer größer und dunkler sein als das Original.
- Porträts: Klingt romantisch, ist aber extrem schwer gut umzusetzen und altert oft seltsam.
- Puzzleteile: Die Idee ist süß, aber was ist, wenn die Beziehung endet? Dann läufst du für den Rest deines Lebens mit einem unvollständigen Puzzle auf der Haut herum, das dich ständig daran erinnert.
Bessere Alternativen, die auch alleine funktionieren:

- Ergänzende Motive: Statt etwas, das unvollständig ist, wählt Motive, die sich ergänzen. Sonne und Mond. Schlüssel und Schloss. Zwei Vögel, die in die gleiche Richtung fliegen. Jedes Motiv ist für sich allein stark, aber zusammen erzählen sie eine Geschichte.
- Koordinaten: Der Ort eures ersten Kusses oder eurer Hochzeit. Das ist super persönlich, aber für Außenstehende einfach nur eine coole Zahlenreihe.
- Abstrakte Designs: Eine stilisierte Welle, wenn ihr das Meer liebt, oder ein Muster in eurer gemeinsamen Lieblingsfarbe. Zeitlos und sehr individuell.
- Flora & Fauna: Eine Pflanze, die auf beiden Armen wächst, oder ein Tier, das für euch beide eine besondere Bedeutung hat.
Bringt eure Ideen mit ins Studio, aber seid offen für die Vorschläge vom Profi. Wir wissen, was auf der Haut auch nach 20 Jahren noch gut aussieht. Ein klares, kräftiges Design hält oft besser als superfeine, filigrane Linien, die mit der Zeit verlaufen können.
Das richtige Studio: Qualität hat ihren Preis
Euer Körper ist keine Leinwand für Sparfüchse. Ein billiges Tattoo ist selten gut, und ein gutes Tattoo ist nie billig. Rechnet mal mit Stundensätzen zwischen 120 und 200 Euro, je nach Stadt und Bekanntheit des Künstlers. Für ein kleines, symbolisches Partnertattoo wie zum Beispiel zwei kleine Kompassrosen am Unterarm solltet ihr pro Person mit etwa 150 bis 250 Euro rechnen. Fragt am besten nach einem Festpreis für das Motiv, dann gibt’s keine bösen Überraschungen.

Achtung, wichtiger als der Preis ist das hier:
- Portfolio checken: Schaut euch die Arbeiten genau an, am besten auch abgeheilte Tattoos. Sind die Linien sauber? Sind die Farben satt?
- Sauberkeit im Studio: Vertraut eurem Bauchgefühl. Es muss klinisch sauber riechen und aussehen. Werden Oberflächen desinfiziert? Wird mit Einwegnadeln gearbeitet, die vor euren Augen geöffnet werden? Wenn nicht: Raus da!
- Die Beratung: Ein guter Künstler nimmt sich Zeit, hört zu und gibt ehrliches Feedback. Wer eure Idee ohne Rückfragen sofort stechen will, will nur euer Geld.
Ach ja, und bitte, bitte lasst das mit dem spontanen Urlaubstattoo sein! Die Hygienestandards sind oft unklar, und die Heilung in praller Sonne, im Chlor- oder Salzwasser ist die reinste Hölle für ein frisches Tattoo und endet oft in einer Katastrophe.
Der Tag des Stechens: Vorbereitung ist alles
Seid gut vorbereitet, dann wird die Erfahrung viel besser. Das heißt: gut ausschlafen, vorher ordentlich was essen (kein leerer Magen!) und mindestens 24 Stunden vorher keinen Alkohol trinken. Alkohol verdünnt das Blut, was die Arbeit erschwert und das Ergebnis verschlechtern kann. Zieht bequeme Kleidung an, die nicht auf der frisch tätowierten Stelle reibt.

Eine Frage, die immer wieder kommt: „Kann ich eine Betäubungscreme wie Emla benutzen?“ Ganz ehrlich: Die meisten Profis sind keine Fans davon. Die Creme kann die Haut aufquellen lassen und ihre Textur verändern. Das macht es für uns schwieriger, die Tinte präzise einzubringen, und kann das Endergebnis negativ beeinflussen. Der Schmerz gehört ein Stück weit dazu. Atmet tief durch, nach ein paar Minuten schüttet der Körper Endorphine aus, und es wird erträglicher.
Die Heilung: Jetzt liegt die Hälfte der Arbeit bei euch
Ein Tattoo ist erst fertig, wenn es komplett verheilt ist. Schlechte Pflege kann die beste Arbeit ruinieren. Haltet euch strikt an die Anweisungen eures Tätowierers!
Hier eine kleine Einkaufsliste für die Nachsorge, die ihr meist direkt im Studio, in der Apotheke oder online bekommt:
- Eine pH-neutrale, parfümfreie Seife: Zum sanften Reinigen.
- Eine spezielle Tattoopflegecreme: Produkte wie „Tattoomed“ oder „Pegasus Pro“ sind super. Sie sind genau dafür gemacht. Normale Wund- und Heilsalbe ist oft zu fettig und kann die Poren verstopfen, was die Heilung behindert.
- Saubere Papiertücher: Zum vorsichtigen Trockentupfen. Niemals ein altes Handtuch benutzen!
In den ersten Wochen gilt: Kein Sonnenbaden, kein Solarium, keine Sauna und kein Schwimmen. Wenn die Wunde stark anschwillt, pocht oder eitert: Ab zum Arzt, und zwar sofort!

Und wenn die Liebe geht? Cover-up und Laser
Der Teil, über den niemand nachdenken will, der aber wichtig ist. Wenn die Beziehung endet, habt ihr zwei Optionen: Cover-up oder Laser.
Ein Cover-up muss, wie gesagt, größer und dunkler sein. Das schränkt die Motivauswahl massiv ein. Die Laserentfernung ist heute zwar gut, aber alles andere als ein Spaziergang. Es tut weh (viele sagen mehr als das Stechen), es dauert lange (5 bis 15 Sitzungen im Abstand von mehreren Wochen sind normal) und es ist verdammt teuer. Rechnet mal mit 150 bis 300 Euro PRO SITZUNG. Bei 10 nötigen Sitzungen seid ihr da schnell bei 3000 Euro. Eine Garantie, dass es spurlos verschwindet, gibt es nicht immer.
Ein letztes Wort aus dem Studio
Ein Partnertattoo kann ein wunderschönes Symbol sein, das mit euch gemeinsam alt wird. Der Schlüssel dazu ist Ehrlichkeit, gute Recherche und Geduld. Wählt ein Design, das ihr auch alleine lieben könnt, egal was das Leben bringt. Denn ein Tattoo ist in erster Linie eine Verpflichtung euch selbst gegenüber. Wenn ihr diese Verpflichtung teilt, dann tut es mit Bedacht. Eure Haut ist wertvoll. Sie verdient das Beste.

Bildergalerie



- Privat oder öffentlich? Ein Tattoo am Handgelenk ist eine ständige, sichtbare Erinnerung – auch für andere. Ein Motiv auf dem Rippenbogen oder dem Oberschenkel ist intimer und gehört nur euch.
- Die Zeitfrage: Hände, Finger und Füße sind wunderschöne, aber heikle Stellen. Die Haut erneuert sich hier schneller, was bedeutet, dass die Linien mit der Zeit verlaufen oder verblassen können. Rechnet mit eventuellen Nachstech-Terminen.
Die Platzierung erzählt eine eigene Geschichte. Wählt sie mit Bedacht.


Müssen wir wirklich über Namen reden?
Ja, müssen wir. Aus reiner Erfahrung: Lasst es. Ein Name ist die direkteste, aber auch unflexibelste Form eines Partnertattoos. Im Fall einer Trennung ist er eine schmerzhafte und schwer zu covernde Altlast. Wenn es unbedingt etwas Persönliches sein soll, denkt an Initialen, die in ein größeres Design integriert sind, ein wichtiges Datum in römischen Ziffern oder die Koordinaten eures ersten Treffens. Das ist symbolisch genauso stark, aber subtiler und im Ernstfall leichter anzupassen.


Einer Studie zufolge gaben 24 % der Menschen mit Tattoo-Reue an, dass ihr bedauertes Tattoo der Name einer anderen Person war.
Diese Zahl verdeutlicht das Risiko, das der Hauptartikel anspricht. Ein Symbol, das eure Verbindung darstellt, ist oft die klügere und zeitlosere Wahl als ein Name. Es repräsentiert das „Wir“, nicht nur eine Person.


Identisch: Ihr wählt exakt dasselbe Motiv, dieselbe Größe, dieselbe Stelle. Das symbolisiert absolute Einheit und Gleichheit in eurer Verbindung. Ein klassisches Yin-und-Yang-Symbol oder zwei identische Kompassrosen fallen in diese Kategorie.
Ergänzend: Eure Tattoos ergeben nur zusammen ein Ganzes. Ein Schloss und der passende Schlüssel, Sonne und Mond, oder zwei Hälften eines Herzens. Dies betont, wie ihr euch gegenseitig vervollständigt.
Keine Option ist besser als die andere – es kommt einzig darauf an, welche Geschichte ihr erzählen wollt.


Der Tag des Stechens ist mehr als nur ein Termin; es ist ein gemeinsames Ritual. Macht etwas Besonderes daraus. Geht vorher schön frühstücken, hört eure gemeinsame Playlist auf dem Weg zum Studio und plant danach einen ruhigen Abend. Diesen Tag, diesen leichten Schmerz und die Aufregung werdet ihr nie vergessen. Er wird Teil der Geschichte eures Tattoos.


- Lasst die Finger von Designs, die gerade extrem im Trend liegen. Erinnert sich noch jemand an die Welle der „Unendlichkeitszeichen mit Feder“?
- Wählt Motive, die eine persönliche, zeitlose Bedeutung für euch haben, unabhängig von aktuellen Moden.
Das Geheimnis? Ein gutes Partnertattoo fühlt sich auch in 20 Jahren noch wie „euer“ Ding an, nicht wie ein Relikt aus dem Jahr 2024.


Bevor ihr euch endgültig entscheidet, könnt ihr eure Idee Probe tragen. Mit temporären Tattoos von Marken wie Inkbox könnt ihr euer Wunschmotiv für ein bis zwei Wochen auf der Haut testen. So seht ihr nicht nur, ob euch das Design wirklich gefällt, sondern auch, wie ihr euch mit einem Tattoo an der gewählten Stelle im Alltag fühlt. Eine kleine Investition, die große Reue verhindern kann.


Der wichtigste Schritt: Findet einen Künstler, dessen Stil euch beiden zu 100 % zusagt. Schaut euch Portfolios genau an. Sucht ihr feine, zarte Linien (Fine-Line)? Dann geht nicht zu einem Spezialisten für Old-School-Motive. Viele Tätowierer haben heute spezialisierte Instagram-Profile. Nutzt Hashtags wie #finelinetattoo oder #berlintattoo, um gezielt Artists in eurer Nähe zu finden, deren Arbeiten euch begeistern.


„Ein Tattoo ist eine Narbe mit einer besseren Geschichte.“ – Unbekannt


Wie gehen wir mit der Heilung um?
Die ersten zwei Wochen sind entscheidend. Ihr werdet beide gleichzeitig cremen, schützen und auf bestimmte Dinge (Schwimmen, Sauna, direkte Sonne) verzichten müssen. Seht es als eure erste gemeinsame „Pflege-Aufgabe“. Unterstützt euch gegenseitig und erinnert euch daran, die Pflegecreme (z.B. die klassische Bepanthen oder spezielle Produkte wie TattooMed) aufzutragen. Das gemeinsame Durchstehen der manchmal juckenden Heilungsphase kann die Verbindung sogar noch stärken.


Die Schönheit von Aquarell-Tattoos ist unbestreitbar, die sanften Verläufe und leuchtenden Farben sind einzigartig. Bedenkt aber: Dieser Stil hat oft keine festen, schwarzen Outlines, die die Farbe „einschließen“. Das bedeutet, dass die Farben über die Jahre stärker verblassen und die Kanten weicher werden können als bei traditionellen Tattoos. Stellt euch auf eventuelle Auffrischungen nach einigen Jahren ein, um die Leuchtkraft zu erhalten.


Die ultimative Personalisierung: Lasst eure Handschriften zu Tinte werden. Schreibt ein für euch bedeutungsvolles Wort oder ein kurzes Zitat auf, scannt es ein und gebt es dem Tätowierer. Dein Partner trägt deine Handschrift auf der Haut und umgekehrt. Persönlicher und einzigartiger geht es kaum. Das ist eine wundervolle Alternative zu Standard-Schriftarten.


Moderne Pico-Sekunden-Laser wie der PicoSure können Tattoos effektiver und mit weniger Sitzungen entfernen als ältere Technologien.
Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Es ist ein teurer, langwieriger und schmerzhafter Prozess, der oft ein Vielfaches des ursprünglichen Tattoopreises kostet. Die Möglichkeit der Entfernung sollte niemals ein Grund sein, die Entscheidung für ein Partnertattoo leichtfertig zu treffen.


Wichtiger Punkt: Ein guter Künstler wird euch ehrlich beraten. Wenn er oder sie Bedenken bezüglich eurer Motivwahl, der Größe oder der Platzierung äußert – hört zu! Sie wissen, wie sich Tinte unter der Haut verhält und wie ein Design über Jahre hinweg aussehen wird. Eine zu kleine, detailreiche Zeichnung wird in zehn Jahren nur noch ein verschwommener Fleck sein. Vertraut der Expertise, für die ihr bezahlt.


Manchmal ist die stärkste Verbindung unsichtbar. Anstatt eines visuellen Symbols könnt ihr euch die Schallwelle von euch, wie ihr „Ich liebe dich“ sagt, oder den Herzschlag des anderen tätowieren lassen. Es ist ein zutiefst persönliches und abstraktes Konzept, dessen Bedeutung nur ihr beide kennt. Ein Geheimnis, das unter die Haut geht.


Was, wenn einer von uns viel schmerzempfindlicher ist?
Das ist völlig normal und kein Grund zur Sorge. Schmerzempfinden ist individuell. Sprecht offen darüber und unterstützt euch. Derjenige, der weniger empfindlich ist, kann Händchen halten, ablenken und beruhigen. Ein guter Tätowierer macht Pausen, wenn es nötig ist. Es geht nicht darum, „hart“ zu sein, sondern darum, diese Erfahrung gemeinsam zu meistern – mit all euren Unterschieden.


- Schwarz & Grau: Gilt als zeitlos, altert oft besser und passt zu fast allem. Es betont Form und Schattierung.
- Farbe: Kann Emotionen und Persönlichkeit stärker ausdrücken. Bedenkt aber, dass Farben (besonders Gelb und helle Töne) über die Jahre durch UV-Strahlung stärker verblassen und mehr Pflege (Sonnenschutz!) benötigen.


Denkt über die traditionellen Liebessymbole hinaus. Euer Tattoo muss kein Herz oder Anker sein. Was verbindet euch wirklich? Vielleicht ist es:
- Ein winziges Abbild eures Lieblingsgebirges, in dem ihr wandern wart.
- Die chemische Formel von Serotonin oder Oxytocin.
- Zwei sich ergänzende Figuren aus eurem Lieblingsvideospiel oder -buch (wie die Wölfe aus „Prinzessin Mononoke“).
Je spezifischer die Referenz, desto mehr gehört sie nur euch.


Die Kostenfrage: Vergesst nicht, dass ihr für zwei Tattoos bezahlt. Der Preis wird meist pro Tattoo berechnet, auch wenn sie klein sind. Jedes Tattoo erfordert eine eigene Vorbereitung, eigene Nadeln und eigene Zeit des Künstlers. Fragt im Beratungsgespräch nach einem möglichen „Freundschaftspreis“, aber erwartet keinen 50%-Rabatt. Qualität hat ihren Preis – und hier wollt ihr keine Kompromisse machen.


Wusstet ihr, dass rote Tinte bei manchen Menschen eher zu allergischen Reaktionen führen kann als schwarze?
Das liegt oft an den Metalloxiden (insbesondere Eisenoxid), die für die Pigmentierung verwendet werden. Obwohl moderne, hochwertige Tinten immer verträglicher werden, ist es ein Punkt, den man im Hinterkopf behalten sollte, besonders wenn man zu Hautallergien neigt. Sprecht im Zweifel mit dem Künstler über einen kleinen Testpunkt.


Ein Partnertattoo muss nicht groß und auffällig sein. Der aktuelle Trend geht zu minimalistischen „Micro-Tattoos“. Ein winziger Punkt auf dem Finger, ein kleines Dreieck hinter dem Ohr, eine einzelne Linie am Knöchel. Diese dezenten Zeichen sind wie ein kleines, geteiltes Geheimnis. Sie sind leicht zu verbergen, aber ihre Bedeutung für euch ist riesig.


Langfristige Partnerschaft: Euer Tattoo braucht, genau wie eure Beziehung, Pflege. Der größte Feind von Tinte ist die Sonne. UV-Strahlung lässt die Farben verblassen und die Linien unscharf werden. Macht es euch zur Gewohnheit, eure Tattoos immer mit einem hohen Lichtschutzfaktor (LSF 50+) einzucremen, wenn sie der Sonne ausgesetzt sind. So bleiben sie auch nach Jahrzehnten noch frisch und kräftig.


- Stärkt das Gefühl der Zusammengehörigkeit.
- Schafft eine unauslöschliche gemeinsame Erinnerung.
- Dient als tägliche, sichtbare Erinnerung an euer Versprechen.
Der Schlüssel dazu? Eine Entscheidung, die aus Freude und Stabilität getroffen wird, nicht aus Angst oder Unsicherheit.


Denkt auch an die nächste Generation. Ein Partnertattoo kann sich weiterentwickeln. Viele Paare, die Eltern werden, erweitern ihre ursprünglichen Tattoos um ein kleines Symbol für ihr Kind – ein Geburtsdatum, ein winziger Fußabdruck oder ein Stern. So wird das Tattoo zu einem lebendigen Zeugnis eurer gemeinsamen Lebensreise.

Realitätscheck Cover-up: Ein misslungenes oder bereutes Partnertattoo zu überdecken ist eine Kunst für sich. Das neue Design muss dunkler und deutlich größer sein als das alte, um es vollständig zu verbergen. Das schränkt die kreativen Möglichkeiten stark ein. Ein kleines Herz am Handgelenk kann vielleicht von einem Armband-Tattoo verdeckt werden, aber ein großer Schriftzug auf dem Unterarm erfordert fast immer ein massives „Blackout“- oder sehr dunkles, flächiges Motiv. Eine Entscheidung mit weitreichenden ästhetischen Folgen.




