Dein erster Heißluftballon: So baust du ein Modell, das wirklich fliegt
Freiheit in jedem Stich – entdecken Sie kreative Bastelideen für Heißluftballons, die Ihre Fantasie zum Fliegen bringen!
Die Wolken sind nur der Anfang, sagte ein unbekannter Künstler, als er seinen Pinsel schwang. Lassen Sie sich von der Leichtigkeit und dem Zauber der Heißluftballons inspirieren! In einer Welt, in der der Himmel kein Limit ist, zeigen wir Ihnen, wie Sie mit einfachen Materialien träumerische Dekorationen schaffen können, die nicht nur Kinderaugen zum Strahlen bringen.
Ich kann mich noch genau an meinen allerersten Heißluftballon erinnern. Kein riesiges Ding für Menschen, sondern ein kleines Modell, das ich in meinen Anfangsjahren zusammengebastelt habe. Dieser Geruch von Japanpapier und Spannlack, das leise Knistern der Flamme und dieser magische Moment, als die Hülle sich langsam mit warmer Luft füllte und aufrichtete … ganz ehrlich, das hat mich nie wieder losgelassen.
Inhaltsverzeichnis
Heute möchte ich dieses über Jahre gesammelte Wissen mit dir teilen. Aber Achtung: Wir reden hier nicht über bunte Papierlaternen fürs Kinderzimmer. Wir bauen funktionierende Flugmodelle, die nach denselben physikalischen Gesetzen schweben wie ihre riesigen Vorbilder.
Bevor wir loslegen, müssen wir aber eine Sache glasklar stellen. Diese Modelle arbeiten mit einer offenen Flamme. Das bedeutet, du trägst eine riesige Verantwortung. Sicherheit steht über allem. Immer.
Die simple Physik dahinter: Warum ein Ballon überhaupt fliegt
Alles basiert auf einem super einfachen Prinzip: Warme Luft ist leichter als kalte Luft. Das ist keine Hexerei. Stell dir vor, ein Kubikmeter kalter Luft bei 10 Grad Celsius wiegt ungefähr 1,25 Kilogramm. Wenn wir dieselbe Luftmenge auf 100 Grad erhitzen, wiegt sie plötzlich nur noch etwa 0,95 Kilogramm. Diese Differenz von 300 Gramm pro Kubikmeter ist unser Auftrieb. Das ist die Kraft, die den Ballon nach oben zieht.

Ein Ballon steigt also genau dann auf, wenn sein gesamtes Gewicht (Hülle, Korb, Brenner) leichter ist als die Auftriebskraft. Das ist die ganze Kunst. Unsere Aufgabe ist es also, eine Hülle zu bauen, die superleicht ist, aber trotzdem ein möglichst großes Volumen hat und die Wärme gut speichert. Die Planung ist hier das A und O. Ich habe schon Leute gesehen, die begeistert riesige Körbe aus schwerem Holz gebaut haben, nur um dann frustriert festzustellen, dass ihr Ballon sich keinen Millimeter vom Boden hebt. Ein bisschen Rechnen am Anfang erspart eine Menge Frust am Ende.
Kleiner Test für Ungeduldige: Du willst das Prinzip sofort live erleben? Schnapp dir einen hauchdünnen Müllbeutel (die für den Kosmetikeimer sind perfekt), halte die Öffnung nach unten und puste mit einem Föhn vorsichtig warme Luft hinein. Nicht zu heiß! Du wirst sehen, wie der Beutel von selbst anfängt zu steigen. Das ist genau die Magie, die wir nutzen!

Das Herzstück: Was du an Material und Werkzeug brauchst
Die Wahl des richtigen Materials entscheidet über Sieg oder Niederlage, denn jedes Gramm zählt. Lass uns mal schauen, was sich in der Praxis bewährt hat.
Material für die Ballonhülle – von günstig bis Profi
Hier gibt es im Grunde drei gängige Optionen, jede mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen. Es ist wie beim Kochen: Man kann mit einfachen Zutaten was Leckeres zaubern oder zum teuren Trüffel greifen.
- Japanpapier (Seidenpapier): Der Klassiker. Es ist sehr leicht, aber leider auch ziemlich empfindlich. Für kleine erste Modelle bis etwa 1,5 Meter Höhe ist es eine gute und günstige Wahl. Ein paar Bogen kosten im Bastelladen nur wenige Euro. Der Nachteil: Es reißt schnell und hasst Wasser. Man kann es mit speziellem Spannlack behandeln, um es steifer und luftdichter zu machen, aber Achtung, Lack bringt zusätzliches Gewicht.
- Rettungsdecken (Mylarfolie): Ehrlich gesagt, das ist mein Tipp für alle Einsteiger. Diese gold-silbernen Folien sind extrem leicht, erstaunlich reißfest und reflektieren die Wärme super nach innen, was sie sehr effizient macht. Der Clou: Damit kannst du deinen ersten flugfähigen Ballon für unter 20 Euro bauen! Eine Rettungsdecke aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt kostet ca. 3-5 €, dazu eine Rolle gutes doppelseitiges Klebeband (ca. 5 €) und eine Packung Trockenbrennstoff (ca. 5 €) – fertig ist das Starter-Kit.
- Ripstop-Nylon (Spinnakerstoff): Das ist das Material der Profis, das auch für Drachen und große Gleitschirme verwendet wird. Durch die eingewebten Fäden ist es extrem reißfest, dabei aber leicht und luftdicht. Es ist natürlich teurer, rechne mal mit 15 bis 25 Euro pro Quadratmeter, und du findest es meist in Spezialläden für Drachenbau oder online. Der große Unterschied: Dieses Material wird nicht geklebt, sondern genäht. Ein Mylar-Ballon ist an einem Nachmittag fertig, für einen genähten Ripstop-Ballon planst du besser ein ganzes Wochenende ein.

Klebstoffe und Verbindungstechniken
Wie du die einzelnen Bahnen verbindest, ist entscheidend für die Dichtigkeit.
- Für Papier: Ein einfacher Klebestift (z.B. UHU stic) reicht völlig.
- Für Mylarfolie: Die meisten Kleber versagen hier. Die beste und einfachste Methode ist schmales, doppelseitiges Klebeband. Ein wenig bekannter Trick für Fortgeschrittene ist das Verschweißen mit einem Bügeleisen. Aber Vorsicht: Nutze die absolut niedrigste Stufe (meist „Synthetik“), leg unbedingt ein Stück Backpapier zwischen Folie und Bügeleisen und teste es an einem Reststück. Das braucht Übung, damit du kein Loch reinschmilzt!
- Für Ripstop-Nylon: Hier führt kein Weg am Nähen vorbei. Profis nutzen eine sogenannte „Kappnaht“. Die kennst du von deiner Jeans: Sie ist doppelt gefaltet und genäht, was sie extrem stabil und luftdicht macht. Eine normale Haushaltsnähmaschine mit einer feinen Nadel schafft das locker. Schau dir am besten online ein kurzes Video dazu an, das erklärt es besser als tausend Worte.
Korb, Rahmen und die Wärmequelle
Der Korb ist bei Modellen oft nur Deko. Lass ihn bei deinem ersten Versuch einfach weg, um Gewicht zu sparen. Viel wichtiger ist die Halterung für den Brenner. Ein Kreuz aus dünnem Stahldraht, das du am unteren Rand der Hülle befestigst, ist ideal.

Und jetzt zum heikelsten Teil, der Wärmequelle:
- Wachsgetränkte Baumwolle: Nur für die allerkleinsten Papierballone. Die Brenndauer ist sehr kurz.
- Spiritusbrenner: Ein Klassiker, aber ehrlich gesagt nicht mein Favorit für Anfänger. Spiritus kann auslaufen und unkontrolliert brennen.
- Trockenbrennstoff (Esbit): Das ist die sicherste und einfachste Variante. Die Würfel brennen kontrolliert ab und liefern genug Hitze für Modelle bis 2 Meter Höhe. Sie hinterlassen zwar einen öligen Film, aber die Sicherheit geht vor.
Der Bau: Schritt für Schritt zum fliegenden Wunder
Ein guter Handwerker stürzt sich nicht aufs Material, er plant. Das ist die halbe Miete.
1. Planung und Berechnung
Zuerst die Größe. Ein Ballon mit 1 Kubikmeter Volumen (ca. 1,25 m hoch) kann grob 300 Gramm heben. Davon musst du das Gewicht der Hülle abziehen. Bei einer Hülle aus Rettungsfolie bleiben dir also vielleicht 150 Gramm für den Brenner und die Halterung. Das zeigt, wie wichtig Leichtbau ist.
Die Form des Ballons setzt sich aus einzelnen Segmenten zusammen, den „Bahnen“ (oder „Gores“). Für den Anfang reichen 8 bis 12 Bahnen. Die Form einer Bahn sieht aus wie eine langgezogene Sichel. Du musst das Rad nicht neu erfinden: Such einfach online nach einem „Heißluftballon Gore Rechner“ oder „Hot Air Balloon Panel Calculator“. Da gibst du deine Wunschhöhe und den Durchmesser ein und bekommst die exakten Maße für deine Schablone. Gold wert!

2. Zuschnitt der Bahnen
Leg das Material glatt auf eine große, saubere Fläche. Ein Rollschneider und ein Metalllineal sind hier viel besser als eine Schere, die das Material dehnen kann. Mach dir eine Schablone aus Pappe, dann werden alle Bahnen exakt gleich.
3. Das Fügen der Hülle
Jetzt kommt der meditative Teil. Arbeite dich langsam Bahn für Bahn vor, bis du zwei Halbkugeln hast. Dann verbindest du diese beiden Hälften. Lass oben eine kleine Öffnung (ca. 10 cm) und unten die große Öffnung für die warme Luft.
4. Verstärkungen und Aufhängung
Die untere Öffnung, der „Mund“ des Ballons, braucht eine Verstärkung. Ein eingeklebter Ring aus dünnem Draht ist perfekt. An diesem Ring befestigst du dann auch die Aufhängung für deinen Brenner. Nimm dafür unbedingt nicht brennbares Material wie dünnen Draht oder Kevlarschnur.
Der erste Flug: Sicherheit zuerst!
Der Moment der Wahrheit! Aber bevor du zündelst, kommt die Sicherheit. Ich habe mal miterlebt, wie ein Ballon wegen eines Windstoßes in eine trockene Hecke gedrückt wurde. Es ging glimpflich aus, aber der Schreck sitzt tief. Seitdem gilt bei mir diese Checkliste:

- Wetter? Nur bei absoluter Windstille starten. Der frühe Morgen oder späte Abend sind ideal.
- Standort? Eine große, freie Fläche. Weg von Bäumen, Gebäuden und Stromleitungen.
- Löschmittel? Ein Eimer Wasser oder ein Feuerlöscher müssen griffbereit sein. Ohne Ausnahme.
- Helfer? Alleine starten ist schwierig und riskant. Hol dir mindestens eine Person zur Hilfe.
- Hülle okay? Überprüfe alle Nähte und Klebestellen auf Löcher.
Ach ja, und noch ein Profi-Tipp, den viele vergessen: Denk über eine Modellflieger-Haftpflichtversicherung nach. Die kostet oft unter 50 € im Jahr und sichert dich ab, falls doch mal was schiefgeht und ein Schaden entsteht. Sicher ist sicher!
Der Startvorgang
Blase den Ballon zuerst mit kalter Luft auf, zum Beispiel mit einem Föhn auf Kaltstufe. So entfaltet sich die Hülle. Dann kannst du mit einer Heißluftpistole (die ist sicherer als eine offene Flamme) die Hülle prall mit warmer Luft füllen. Wenn der Ballon von selbst stehen will, entzündest du den eigentlichen Brenner und führst ihn vorsichtig in die Öffnung. Halte ihn immer exakt in der Mitte!


Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust
Und mein wichtigster Rat: Sichere den Ballon bei den ersten Flügen immer mit einer langen, dünnen Leine. So kannst du ihn jederzeit zurückholen und kontrollieren.
Fehlersuche: Was tun, wenn’s nicht klappt?
- Problem: Der Ballon hebt nicht ab. Wahrscheinlich ist er zu schwer, undicht oder die Luft im Inneren nicht heiß genug. Reduziere das Gewicht, suche nach Löchern oder warte auf einen kühleren Tag für einen größeren Temperaturunterschied.
- Problem: Der Ballon kippt zur Seite. Der Schwerpunkt ist falsch. Die Brennerhalterung muss exakt mittig sitzen.
- Problem: Die Hülle schmilzt oder brennt! SOFORT Flug abbrechen! Die Flamme hat die Hülle berührt, meist durch einen Windstoß. Künftig nur bei Windstille starten.
Vom Anfänger zum Meister
Wenn du die Grundlagen draufhast, geht der Spaß erst richtig los. Du kannst mit Formen experimentieren, größere Modelle aus Ripstop-Nylon nähen oder sogar ferngesteuerte Brenner einbauen, um die Höhe zu regeln. Die Community der Modellballonbauer ist unglaublich kreativ, da gibt es alles von fliegenden Häusern bis zu Comicfiguren.

Vergiss aber nie: Dieses Hobby braucht Geduld. Jeder Fehler ist eine Lektion. Der schönste Moment ist nicht der, wenn der Ballon am Himmel schwebt. Es ist der Augenblick davor, wenn du dein Werk betrachtest und weißt: Das habe ich mit meinen eigenen Händen geschaffen. Das ist die wahre Belohnung.
Bildergalerie




Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
Das Herzstück deines Ballons ist die Hülle. Die Wahl des richtigen Papiers ist entscheidend. Klassiker ist hauchdünnes Japanpapier mit einem Gewicht von etwa 12 bis 17 g/m². Es ist erstaunlich reißfest für sein geringes Gewicht und lässt sich hervorragend mit Spannlack behandeln, um die Poren zu versiegeln und es schwerer entflammbar zu machen. Kaufe lieber einen Bogen mehr als zu wenig – kleine Fehler beim Zuschneiden oder Kleben passieren jedem.



- Windstille ist Pflicht: Starte nur bei absoluter Windstille. Schon der leiseste Hauch kann deinen leichten Ballon erfassen und unkontrollierbar machen. Frühe Morgenstunden oder die Abenddämmerung sind oft ideal.
- Freies Feld wählen: Suche dir eine große, freie Fläche ohne Bäume, Stromleitungen oder Gebäude. Ein gemähter Acker oder ein Sportplatz sind perfekt.
- Sicherheitsabstand halten: Halte neugierige Zuschauer auf Abstand und trage selbst keine leicht entflammbare Kleidung aus Synthetik. Baumwolle ist die bessere Wahl.



Der Brenner ist nicht verhandelbar: Hier darf nicht improvisiert werden. Die sicherste und leichteste Lösung für Einsteiger ist ein kleiner Docht aus Baumwolle oder Glasfaser, der in einem winzigen, leichten Behälter aus Aluminium (z.B. einem leeren Teelicht) befestigt wird. Als Brennstoff eignet sich reiner Brennspiritus. Er verbrennt sauber und mit hoher Energie. Experimente mit anderen Brennstoffen sind gefährlich und absolut tabu.



„Die erste öffentliche Vorführung der Gebrüder Montgolfier am 4. Juni 1783 fand ohne menschliche Passagiere statt. Um zu testen, ob Lebewesen in der Höhe überleben können, schickten sie ein Schaf, eine Ente und einen Hahn auf die Reise.“
Dein erster Flug wird vielleicht nicht ganz so historisch, aber das Gefühl der Faszination, wenn dein Werk zum Leben erwacht, ist sicher dasselbe.



Warum hebt mein Ballon nicht ab, obwohl die Hülle prall gefüllt ist?
Das ist der häufigste Frustmoment! Die Ursachen sind meist eine von drei Dingen: 1. Das Gesamtgewicht ist zu hoch. Hast du zu dickes Papier, zu viel Kleber oder einen zu schweren Korb verwendet? Jedes Gramm zählt! 2. Die Temperaturdifferenz ist zu gering. An einem heißen Sommertag ist der Auftrieb deutlich schwächer als in kühler Morgenluft. 3. Die Hülle hat unbemerkte Löcher oder ist nicht richtig versiegelt. Selbst winzige Risse lassen wertvolle Wärme entweichen.



Die „Gores“, also die einzelnen senkrechten Bahnen der Ballonhülle, sind das Geheimnis einer stabilen, runden Form. Ihre Präzision entscheidet über das Flugverhalten. Viele erfahrene Bauer nutzen spezielle Software wie „Ballon-Designer“, um die perfekte Kurve für die gewünschte Größe und Form zu berechnen. Für den Anfang reicht aber auch eine sorgfältig von Hand gezeichnete Schablone, die du immer wieder verwendest.



Spannlack: Klassischerweise wird UHU Hart oder spezieller Spannlack aus dem Modellbau verwendet. Er macht das Papier luftdicht und etwas steifer. Trage ihn hauchdünn mit einem breiten, weichen Pinsel auf, nachdem alle Klebestellen komplett durchgetrocknet sind.
Alternative: Keine. Für einen fliegenden Heißluftballon aus Papier ist dieser Schritt zur Versiegelung und Brandschutz-Imprägnierung unverzichtbar.
Achte darauf, den Lack in einem gut belüfteten Raum zu verarbeiten.



- Stabile, runde Form für maximales Volumen
- Gleichmäßige Spannung über die gesamte Hülle
- Keine Falten, die den Luftstrom stören
Das Geheimnis? Akkurate Schablonen! Investiere Zeit in eine perfekte Vorlage für deine Papiersegmente. Ein Millimeter Abweichung am Anfang kann sich zu Zentimetern summieren, die die finale Form deines Ballons beeinträchtigen.


Wusstest du schon? Ein Kubikmeter Luft wiegt bei 20°C etwa 1,2 kg. Erhitzt auf 100°C wiegt er nur noch ca. 0,95 kg. Dein Ballon muss also leichter sein als die 250 Gramm Auftrieb, die jeder Kubikmeter warmer Luft in seiner Hülle erzeugt.



Eine der größten Gefahrenquellen ist die Ballonöffnung (der „Mund“), die der Flamme am nächsten ist. Hier darf das Papier niemals ungeschützt sein. Profis kleben einen Ring aus feuerfestem Nomex-Gewebe oder Aluminiumfolie um die Öffnung. Das schützt das empfindliche Papier vor der direkten Hitzestrahlung und verhindert, dass es Feuer fängt, wenn der Ballon mal schwankt.



Dein Werkzeugkasten für den Ballonbau muss nicht teuer sein, aber scharf:
- Ein scharfes Skalpell oder ein Rollschneider ist besser als jede Schere.
- Eine große Schneidematte schützt den Tisch und die Klinge.
- Ein langes Stahllineal für absolut gerade Schnitte.
- Feine Pinsel zum Auftragen von Kleber und Spannlack.
- Und das wichtigste Werkzeug: Geduld.



Wichtiger Punkt: Die Wahl des Klebstoffs. Verwende niemals einen wasserbasierten Kleber wie normalen Bastelleim! Er wellt das dünne Papier und die Klebestellen werden brüchig. Ideal ist ein lösungsmittelhaltiger Klebstoff, der schnell trocknet und das Papier nicht aufweicht. Der bereits erwähnte UHU Hart ist eine exzellente Wahl. Er schafft eine feste, fast unsichtbare Verbindung.



Verleihe deinem Ballon Charakter! Bevor du die Bahnen zusammenklebst, kannst du sie bemalen. Aber Achtung: Jede Farbschicht bringt zusätzliches Gewicht. Nutze daher sehr leichte Farben wie verdünnte Acrylfarben, die du mit einer Airbrush-Pistole aufträgst, oder spezielle Marker für Seidenmalerei. Helle, leuchtende Farben sorgen nicht nur für eine tolle Optik, sondern verbessern auch die Sichtbarkeit deines Modells am Himmel.



Wie groß sollte mein erster Ballon sein?
Ein gängiges Anfängermodell hat oft ein Volumen von 2 bis 3 Kubikmetern. Das entspricht einer Höhe von etwa 1,5 bis 2 Metern. Diese Größe ist ein guter Kompromiss: Sie erzeugt genug Auftrieb, um ein Eigengewicht von 200-300 Gramm zu heben, bleibt aber handhabbar und erfordert keine riesigen Papiermengen. Kleinere Modelle sind extrem schwierig zu bauen, da das Verhältnis von Oberfläche (Gewicht) zu Volumen zu ungünstig wird.



Der offizielle Höhenrekord für einen solarbetriebenen Modellballon (ohne Flamme) liegt bei über 48 Kilometern – erreicht durch die thermische Wirkung der Sonnenstrahlen auf eine schwarze Hülle in der dünnen Atmosphäre.
Dein Modell wird zwar nicht die Stratosphäre erreichen, aber das Prinzip der Thermik, das du nutzt, ist dasselbe.



Bevor du dich an einen komplexen Heißluftballon wagst, versuche es mit einem Solarballon. Alles was du brauchst, sind hauchdünne, schwarze Müllsäcke und etwas Klebeband. Zu einer langen Röhre zusammengeklebt und an den Enden verschlossen, erwärmt die Sonne die Luft im Inneren. An einem sonnigen, windstillen Tag wird dein Solarballon ganz ohne Feuer aufsteigen. Ein perfektes Projekt, um das Auftriebsprinzip risikofrei zu erleben.


Die schönste Phase des Baus ist die erste Inflation. Lege den Ballon vorsichtig auf die Seite und fächle mit einem Stück Pappe kalte Luft hinein, bis er eine grobe Form annimmt. Zünde dann den Brenner und halte ihn vorsichtig in die Öffnung. Beobachte, wie die Hülle langsam zum Leben erwacht, sich strafft und das Licht der Flamme das Papier von innen zum Leuchten bringt. Dieser Moment ist pure Magie.



- Feuerlöscher oder Eimer Wasser: Muss immer in Griffweite sein. Immer.
- Lederhandschuhe: Zum Halten des Brenners und der Führungsleinen.
- Lange Halteleine: Binde deinen Ballon immer an, zumindest bei den ersten Flügen! Eine dünne, aber stabile Drachenschnur ist ideal.
Sicherheit ist keine Option, sie ist eine Voraussetzung. Ein unkontrollierter Ballon kann großen Schaden anrichten.



Japanpapier: Der Klassiker. Leicht, relativ reißfest und hat eine wunderschöne, leicht durchscheinende Optik. Verzeiht kleine Fehler nicht so leicht.
Ripstop-Nylon (0.5 oz): Das Material der ‚echten‘ Ballone, nur dünner. Extrem reißfest, langlebig und leichter als Papier. Allerdings auch teurer und erfordert Nähen statt Kleben.
Für den ersten Versuch ist Japanpapier die authentischere und günstigere Wahl.



Ein kleiner Riss muss nicht das Ende deines Ballons bedeuten. So reparierst du ihn:
- Schneide ein Flicken aus demselben Papiertyp, der etwas größer als der Riss ist.
- Trage eine hauchdünne Schicht Kleber (UHU Hart) um den Riss herum auf.
- Lege den Flicken vorsichtig auf und streiche ihn von der Mitte nach außen glatt.
- Nach dem Trocknen mit etwas Spannlack versiegeln.



Auch wenn es verlockend ist, einen kunstvollen Weidenkorb zu flechten – widerstehe der Versuchung! Der Korb eines Flugmodells ist rein funktional und muss extrem leicht sein. Ein simpler Rahmen aus Balsaholz-Leisten, verklebt und mit dünnem Garn verspannt, reicht völlig aus. Manche Bauer verzichten sogar komplett auf einen Korb und befestigen den Brenner an einer leichten Drahtkonstruktion direkt unter der Öffnung.



Wichtiger Punkt: Dein fertiger Ballon ist empfindlich. Falte ihn nach einem Flug nicht eng zusammen wie ein Hemd. Am besten legst du die Bahnen locker aufeinander und rollst die Hülle dann sanft auf. Lagere ihn an einem trockenen, dunklen Ort, um das Papier vor Feuchtigkeit und Ausbleichen durch UV-Licht zu schützen. Eine große Pappkiste oder eine spezielle Tasche sind ideal.



„Der Himmel ist keine Grenze, er ist ein Spielplatz.“ – Ein Motto, das unter Modellfliegern oft geteilt wird.
Wenn dein Ballon das erste Mal abhebt, wirst du verstehen, was damit gemeint ist. Es ist nicht nur Physik, es ist das Gefühl, etwas geschaffen zu haben, das die Schwerkraft überwindet.



Gibt es eine Community für Modellballon-Bauer?
Ja, absolut! Auch wenn es eine Nische ist, gibt es online spezielle Foren und Facebook-Gruppen, in denen sich Enthusiasten aus der ganzen Welt austauschen. Hier findest du Baupläne, unschätzbare Tipps von erfahrenen Piloten und kannst die Erfolge deiner eigenen Flüge teilen. Die Kameradschaft und die gemeinsame Freude am Hobby sind ein riesiger Motivationsschub.

- Ein leuchtender Punkt am dunklen Firmament.
- Absolute Stille, nur unterbrochen vom leisen Zischen des Brenners.
- Die faszinierende Schönheit des von innen glühenden Papiers.
Das Erlebnis? Ein Nachtflug. Nur für erfahrene Piloten an einem absolut windstillen Ort, aber es ist der ultimative Lohn für all die Stunden des Bauens. Die visuelle Wirkung ist mit nichts zu vergleichen.


