Tischkarten selber machen: Der ultimative Guide aus der Werkstatt – ganz ohne Pannen
Kreativität auf dem Tisch: Entdecken Sie DIY-Ideen für Tischkarten, die Ihre Feier unvergesslich machen!
Ein winziges Kränzchen aus Tannenzweigen, schüchtern auf dem Tisch sitzend, träumt von festlichen Abenden. Es fragt sich: Werde ich der Grund sein, warum sich die Gäste an diesem Tisch näherkommen? Lassen Sie uns gemeinsam die Magie des Selbermachens entdecken und Ihre nächste Feier in ein unvergessliches Erlebnis verwandeln!
Eine gute Tischkarte ist so viel mehr als nur ein Name auf einem Stück Papier. Ganz ehrlich, sie ist das erste, was deine Gäste von deiner Feier ganz persönlich in die Hand nehmen. Sie zeigt Wertschätzung und gibt sofort den Ton für den ganzen Abend an. Ich stehe seit gefühlt einer Ewigkeit in meiner Werkstatt und hab schon alles Mögliche gebaut. Und immer wieder kommen Leute, oft aufgeregte Brautpaare, und fragen nach Tischkarten. Viele unterschätzen das total.
Inhaltsverzeichnis
Ich werde nie eine Hochzeit vergessen, bei der die Tischkarten aus hauchdünnem Papier waren. Eine leichte Brise auf der Wiese, ein bisschen Tau im Gras – und zehn Minuten später war die Tinte verlaufen und die Sitzordnung im Chaos versunken. Das Brautpaar war am Boden zerstört. Solche Pannen passieren, wenn man Material und Technik nicht im Griff hat. Es geht nicht nur darum, kreativ zu sein, sondern auch darum, sauberes Handwerk abzuliefern. Und genau dieses Wissen aus der Praxis möchte ich hier mit dir teilen.
Die Basis für alles: Das richtige Material
Alles fängt mit der Wahl des Materials an. Es bestimmt, wie sich die Karte anfühlt, wie sie aussieht und ob sie den Abend übersteht. Die Auswahl ist riesig, aber konzentrieren wir uns auf das, was wirklich funktioniert.
Papier & Karton: Hier zählt das Gewicht
Papier ist nicht gleich Papier. Die entscheidende Zahl ist die Grammatur (g/m²). Alles unter 200 g/m² ist, ehrlich gesagt, zu labberig. Es fühlt sich billig an und knickt schon vom Anschauen.
- Der Alleskönner (250-300 g/m²): Das ist der perfekte Bereich. Dieser Karton ist stabil genug, um gefaltet von selbst zu stehen, und fühlt sich einfach wertig an. Du kannst ihn super bedrucken, beschriften und sauber schneiden. Rechne mal mit ca. 15 bis 25 Euro für einen Packen, der für 100 Karten reicht. Du findest sowas in guten Bastelläden oder online, zum Beispiel bei Modulor oder Papier-Direkt.
- Der Dicke (ab 350 g/m²): Dieser Karton ist schon ein richtiges Brett. Perfekt für flache Karten, die in einen Halter gesteckt werden. Aber Achtung: Von Hand falten wird hier zur Zerreißprobe für das Papier. Ohne eine saubere Rillung bricht die Oberfläche unschön auf.
Kleiner Profi-Tipp am Rande: Papier hat eine „Laufrichtung“. Die Fasern sind in eine Richtung ausgerichtet. Es lässt sich entlang dieser Richtung viel sauberer und leichter falten. Probier das an einem Reststück einfach mal in beide Richtungen aus – du wirst den Unterschied sofort spüren! Und teste deinen Stift immer auf einem Schnipsel, bevor du alle Karten beschriftest. Manche Tinte verläuft auf Naturpapier wie verrückt.
Holz: Wärme, die man fühlen kann
Tischkarten aus Holz sind gerade total im Trend. Sie bringen eine unglaubliche Wärme und Natürlichkeit mit. Meistens nimmt man dafür dünnes Sperrholz aus Birke oder Pappel in 3 mm Stärke. Das ist stabil, aber nicht zu klobig. Wichtig: Nach dem Sägen oder Lasern musst du die Kanten immer ganz leicht anschleifen (ein 240er Schleifpapier ist perfekt), damit sich niemand einen Splitter holt. Beschriften kannst du Holz super mit Acrylmarkern oder, für einen besonders edlen Look, mit einer Lasergravur.
Acrylglas: Modern und elegant
Acrylglas, oft auch Plexiglas genannt, sorgt für einen modernen, cleanen Look. Gut zu wissen: Für Gravuren immer „gegossenes“ (GS) Acrylglas nehmen! Es erzeugt eine saubere, weiße Gravur. Das günstigere „extrudierte“ (XT) schmilzt eher und das Ergebnis wird unsauber. Eine Stärke von 2-3 mm ist auch hier ideal. Aber Vorsicht, die Schnittkanten können echt scharf sein. Profis polieren sie oder flammen sie kurz ab, aber das erfordert viel Übung. Wenn du dir unsicher bist, überlass die Bearbeitung lieber einem Fachmann.
Dein Werkzeug: Präzision ist kein Zufall
Gutes Material ist die halbe Miete, aber ohne ordentliches Werkzeug wird’s trotzdem krumm und schief. Bevor du also loslegst, lass uns kurz über deine Ausrüstung sprechen. Das Gute ist: Du brauchst kein Vermögen dafür auszugeben.
Dein Starter-Kit für perfekte Papier-Karten:
- Scharfes Cuttermesser: ca. 5 € (und wechsle die Klinge, sobald sie reißt statt schneidet!)
- Stahllineal: ca. 5-10 € (bitte kein Plastik, das schneidest du kaputt)
- Schneidematte: ca. 10-15 € (schont Klinge und Tisch)
- Falzbein: ca. 5 € (oder ein leerer Kugelschreiber, wenn du sparen willst)
Mit einem Budget von rund 30-40 Euro hast du also schon alles, was du für professionell aussehende Karten brauchst. Und diese Werkzeuge kannst du für unzählige andere Projekte wiederverwenden.
Richtig falten: Rillen statt brechen
Wie gesagt, dicker Karton bricht beim einfachen Knicken. Die Lösung heißt rillen. Dafür ziehst du mit dem Falzbein (oder dem leeren Kuli) und einem Lineal eine tiefe Rille ins Papier. Dadurch werden die Fasern komprimiert und die Faltkante wird gestochen scharf.
Probier’s mal schnell aus: Nimm irgendeine alte Postkarte. Falte sie einfach so in der Mitte. Und jetzt nimm einen leeren Kugelschreiber, zieh mithilfe eines Lineals eine feste Linie auf der anderen Seite und falte sie dort. Spürst du den Unterschied? DAS ist eine saubere Kante!
Die Beschriftung: Klarheit vor Kunst
Die schönste Karte ist nutzlos, wenn niemand den Namen lesen kann. Bei gedimmtem Licht auf einer Feier sind verschnörkelte Schriften oft ein Graus. Ein klarer, sauber geschriebener Name ist fast immer die bessere Wahl.
- Auf Papier: Nimm wasserfeste Fineliner oder Kalligrafietusche. Das Wort „wasserfest“ ist hier dein Lebensretter, falls mal ein Glas umkippt.
- Auf Holz & Acryl: Hier sind Acrylmarker super. Sie decken gut und halten. Lass die Farbe aber gut trocknen, mindestens eine Stunde, bevor du was stapelst! Bei glattem Acryl kannst du die Schrift mit klarem Sprühlack versiegeln, um sie vor Kratzern zu schützen.
Fortgeschrittene Techniken für den Wow-Effekt
Wenn die Grundlagen sitzen, kannst du dich an ein paar Veredelungen wagen, die richtig was hermachen.
Siegellack ist ein Klassiker und wirkt unglaublich persönlich. Moderner Siegelwachs ist flexibel und bricht nicht. Ein Starter-Set mit Wachs und einem personalisierten Stempel findest du online schon für unter 20 Euro. Kleiner Trick: Den Stempel aus Metall kurz auf einen kalten Kühlakku legen, bevor du ihn ins heiße Wachs drückst. So klebt nichts fest und das Motiv wird gestochen scharf.
Laserschneiden und -gravieren ist die Königsdisziplin für absolute Perfektion. Damit kannst du filigrane Formen ausschneiden oder Namen einheitlich gravieren lassen. Du musst dir dafür keine Maschine kaufen! Suche online nach einem „FabLab“ in deiner Nähe. Das sind offene Werkstätten, wo du solche Geräte stundenweise nutzen kannst. Oder du fragst bei einer Schilderwerkstatt an. Eine professionell gelaserte Karte aus Holz oder Acryl kostet dich dann vielleicht 3 bis 5 Euro pro Stück. Das klingt erstmal viel, aber du sparst dir Stunden an Arbeit und das Ergebnis ist makellos. Bring am besten eine saubere Vektordatei mit. (Das ist quasi eine Bauanleitung für die Maschine, oft eine SVG- oder AI-Datei. Die kann man ohne Qualitätsverlust beliebig vergrößern. Viele Online-Tools wie Canva können solche Dateien übrigens auch exportieren, du musst also kein Design-Profi sein.)
Pannen vermeiden: Lektionen aus der Werkstatt
Jeder Handwerker macht Fehler. Wichtig ist, daraus zu lernen. Ganz ehrlich, auch mir ist schon Mist passiert. Ich dachte mal, ich könnte mir den Klingenwechsel beim Cutter sparen, um zwei Euro zu sparen… das Ende vom Lied waren 20 ausgefranste Karten, eine Menge Frust und am Ende musste ich doch neues Material kaufen. Seitdem predige ich: Eine scharfe Klinge ist das A und O!
Hier sind die häufigsten Fehler, die du leicht vermeiden kannst:
- Zu knapp geplant: Bestelle immer 10-15 % mehr Material, als du Gäste hast. Jemand verschreibt sich, eine Karte wird schmutzig, es gibt kurzfristige Änderungen. In letzter Minute nachproduzieren zu müssen, ist purer Stress.
- Zeit unterschätzt: 100 Karten von Hand schneiden, rillen und beschriften dauert nicht eine Stunde. Plane realistisch, eher einen ganzen Nachmittag oder sogar einen ganzen Tag, je nach Aufwand. Fang nicht am Abend vorher an!
- Transport-Chaos: Wie kommen die fertigen Karten zur Location? Gerade filigrane Kärtchen sind empfindlich. Verpacke sie in stabilen Schachteln, am besten mit Seidenpapier dazwischen. Lose in einer Tüte ist der sichere Tod für deine Arbeit.
- Die Location ignoriert: Findet die Feier draußen statt? Dann brauchst du schwere Karten oder Halter, damit nichts wegfliegt. Ist das Licht abends gedämpft? Dann muss die Schrift groß und kontrastreich sein.
Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust
Meine abschließenden Gedanken
Eine Tischkarte zu gestalten, ist eine wunderbare Geste. Sie sagt: „Wir haben an dich gedacht und freuen uns, dass du hier bist.“ Aber wie bei jedem guten Handwerk liegt die wahre Schönheit nicht im überladenen Design, sondern in der sauberen Ausführung und der Qualität des Materials.
Nimm dir die Zeit, plane sorgfältig und sei nicht geizig beim Werkzeug. Ein einfaches, aber perfekt geschnittenes, gefaltetes und beschriftetes Kärtchen aus hochwertigem Karton schlägt jeden komplizierten, aber unsauber gebastelten Versuch um Längen. Am Ende zählt, dass du stolz auf dein Werk bist und deine Gäste sich willkommen fühlen. Und das ist die eigentliche Kunst.
Bildergalerie
Welcher Stift für welches Papier?
Eine entscheidende Frage, die über Gelingen oder Scheitern entscheidet. Auf ungestrichenem Naturkarton (wie im Artikel empfohlen) funktionieren Fineliner wie der Sakura Pigma Micron hervorragend, da ihre Tinte schnell einzieht und nicht verläuft. Bei glattem oder leicht beschichtetem Papier kann Tinte länger feucht bleiben. Hier sind wasserfeste Tuschestifte oder sogar Lackmarker von edding eine sicherere Wahl. Testen Sie Ihren Favoriten immer erst auf einem Reststück, bevor Sie die ganze Serie beschriften!
Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
Der letzte Schliff: Wachssiegel für einen Hauch von Luxus. Nichts verleiht einer Tischkarte mehr Eleganz und eine persönliche Note als ein klassisches Wachssiegel. Es ist einfacher als es aussieht: Sie benötigen nur Siegelwachs (als Stangen oder Perlen), einen Schmelzlöffel und einen persönlichen Siegelstempel – zum Beispiel mit Ihren Initialen. Ein kleiner Klecks auf der Karte oder am Band eines Anhängers genügt. Anbieter wie „Sealing Wax“ auf Etsy bieten unzählige Farben und Motive, die perfekt zu Ihrem Hochzeitsthema passen.
Wussten Sie schon? Die Tradition der Tischkarten, um die soziale Rangordnung bei Banketten zu festigen, geht auf das französische Königshaus des 17. und 18. Jahrhunderts zurück.
Heute geht es zum Glück nicht mehr um Hierarchie, sondern um Wertschätzung. Eine durchdachte Tischkarte sagt jedem Gast: „Wir haben an dich gedacht und freuen uns, dass du hier bist.“ Sie ist ein kleines, feines Willkommensritual.
Die Werkstatt-Grundausstattung für perfekte Karten:
- Schneidematte: Schont den Tisch und die Messerklinge. Am besten selbstheilend.
- Stahllineal: Nur Stahl garantiert einen wirklich geraden Schnitt, Plastik gibt nach.
- Cutter/Skalpell: Viel präziser als eine Schere für gerade Kanten. Klingen regelmäßig wechseln!
- Falzbein: Kein Luxus, sondern ein Muss, um saubere, bruchfreie Faltkanten zu erzeugen (die „Rillung“, von der im Artikel die Rede ist).
Der Trick mit der Natur: Die schönsten Materialien liegen oft direkt vor der Haustür. Große, glatte Blätter (von Efeu oder Magnolien) lassen sich trocknen, pressen und dann mit einem goldenen oder weißen Lackstift beschriften. Glatte, flache Kieselsteine vom letzten Spaziergang werden mit dem Namen des Gastes zu einem unvergänglichen Andenken. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern verleiht der Deko eine wunderbar organische und persönliche Note.
Ich habe keine schöne Handschrift, was jetzt?
Kein Grund zur Panik! Niemand erwartet Kalligrafie-Meisterwerke. Es gibt großartige Alternativen: Hochwertige Buchstabenstempel (z.B. von Rico Design) sorgen für einen charmanten, handgemachten Look. Eine andere Möglichkeit: Drucken Sie die Namen in einer schönen Schriftart auf Transparentpapier und befestigen Sie dieses mit einer eleganten Messingklammer auf dem dickeren Karton. So kombinieren Sie perfekte Typografie mit hochwertiger Haptik.
Fimo-Halter: Die kleinen Tortenstücke aus den Bildern sind wahrscheinlich aus Fimo oder einer ähnlichen ofenhärtenden Modelliermasse gemacht. Der Vorteil: unendliche Gestaltungsmöglichkeiten und hohe Stabilität nach dem Backen.
Lufttrocknender Ton: Eine super Alternative, wenn Sie keinen Ofen benutzen wollen. Er ist einfacher zu verarbeiten, braucht aber 1-2 Tage zum Aushärten und ist etwas zerbrechlicher. Perfekt für einen rustikaleren Look.
Für feine Details wie bei den Tortenstücken ist Fimo Soft oft die bessere Wahl.
- Einzigartige, unvergessliche Optik
- Modern und minimalistisch
- Wiederverwendbar als Schlüssel- oder Glasanhänger
Das Geheimnis? Acrylglas. Kleine Platten aus Acryl (oft als „Plexiglas“ bekannt) sind der absolute Trend. Man kann sie mit speziellen Stiften wie den Posca-Markern beschriften, die nach dem Trocknen wischfest sind. Für den edelsten Look sorgt eine Gravur vom Profi – oder mit einem Dremel-Graviergerät für geübte Bastler.
Laut einer Studie der University of London beeinflusst die Haptik eines Objekts unsere emotionale Reaktion stärker als gedacht.
Das gilt auch für Tischkarten. Ein fester, vielleicht sogar texturierter Karton wie der „Gmund Cotton“ fühlt sich einfach wertiger an als dünnes Papier. Ein kleines Detail wie ein aufgenähtes Samtband oder eine Kante aus handgeschöpftem Büttenpapier spricht die Sinne an und vermittelt sofort ein Gefühl von Sorgfalt und Qualität.
Denken Sie über das reine Papier hinaus. Gerade bei Themen wie „Sommerfest“ oder „rustikale Hochzeit“ bieten sich essbare Platzkarten an:
- Ein Keks: Ein Mürbeteigkeks mit dem Namen in Zuckerguss.
- Ein Macaron: Mit Lebensmittelfarbe vorsichtig beschriftet.
- Eine Praline: Ein kleines Fähnchen am Stiel hineingesteckt.
- Ein Apfel: Ein Anhänger mit dem Namen wird einfach an den Stiel gebunden.
Wichtiger Punkt: Lesbarkeit geht vor! Die kunstvollste Kalligrafie und das schönste Design sind nutzlos, wenn Ihre Gäste (insbesondere die mit Lesebrille!) die Namen nicht entziffern können. Achten Sie auf einen guten Kontrast – dunkle Schrift auf hellem Grund ist der Klassiker. Vermeiden Sie zu verschnörkelte Schriften und eine zu kleine Schriftgröße. Der Name sollte aus einer normalen Sitzentfernung noch gut lesbar sein.
Der digitale Helfer in der Werkstatt: Wenn Sie Namen nicht von Hand schreiben möchten, ist die Wahl der richtigen Schriftart entscheidend. Suchen Sie nach Fonts, die einen handgeschriebenen Charakter haben, aber trotzdem gut lesbar sind. Tolle (und oft kostenlose) Optionen für den persönlichen Gebrauch finden Sie auf Plattformen wie:
- Google Fonts (z.B. „Dancing Script“, „Caveat“)
- DaFont
- Font Squirrel
Achten Sie bei der Lizenz darauf, ob eine kommerzielle Nutzung erlaubt ist, falls Sie die Karten für einen Auftrag erstellen.
Der Teufel steckt im Detail, und bei Tischkarten ist das oft die Kante. Ein unsauberer Schnitt mit einer stumpfen Schere oder Klinge lässt die hochwertigste Karte billig wirken. Für einen besonderen Effekt können Sie aber auch gezielt mit der Kante arbeiten: Ein Kantenabreißlineal erzeugt eine rustikale, handgeschöpfte Optik. Zierstanzer für Ecken verleihen einen romantischen, verspielten Touch.
Wie plane ich die Erstellung von 100 Karten, ohne den Verstand zu verlieren?
Arbeiten Sie wie am Fließband! Erledigen Sie nicht eine Karte nach der anderen komplett, sondern bündeln Sie die Arbeitsschritte: 1. Alle Kartons zuschneiden. 2. Alle Karten rillen und falten. 3. Alle Karten beschriften oder bedrucken. 4. Alle Karten dekorieren. Das spart enorm Zeit, weil Sie nicht ständig das Werkzeug wechseln müssen und in einen Rhythmus kommen. Legen Sie sich gute Musik auf und machen Sie es zu einem meditativen Prozess.
Fast 40% des Abfalls bei Großveranstaltungen sind Papier- und Pappprodukte.
Eine nachhaltige Tischkarte kann ein kleines Zeichen setzen. Denken Sie an wiederverwendbare Optionen: kleine, beschriftete Tontöpfe mit einem Sukkulenten-Setzling, gravierte Holzscheiben, die Gäste als Schlüsselanhänger mitnehmen können, oder beschriftete Stoffservietten, die Teil des Tischgedecks sind.
Die Farbe ist mehr als nur Deko; sie schafft Atmosphäre. Ein zartes Salbeigrün wirkt beruhigend und natürlich, ideal für eine Boho-Hochzeit. Ein kräftiges Burgund oder Tannengrün, wie bei den Weihnachtskränzen im Bild, erzeugt eine warme, festliche Stimmung. Überlegen Sie sich, welche Emotion Sie bei Ihren Gästen hervorrufen wollen, und wählen Sie die Farben Ihrer Tischkarten entsprechend. Ein kleiner Farbtupfer, der sich im Blumenschmuck wiederfindet, schafft ein harmonisches Gesamtbild.
Der ultimative Pannen-Check: Bevor die Karten zum Einsatz kommen, machen Sie einen letzten Check. Haben Sie an alles gedacht?
- Rechtschreibung: Alle Namen doppelt und dreifach geprüft? Nichts ist peinlicher als ein falsch geschriebener Name.
- Tischzuordnung: Stimmen die Tischnummern oder -namen auf den Karten?
- Reserve: Haben Sie 5-10 Blankokarten für kurzfristige Änderungen oder unerwartete Gäste vorbereitet?
- Transport: Wie bringen Sie die Karten sicher zur Location, ohne Eselsohren oder Flecken? Eine stabile Box ist Gold wert.
Spielen Sie mit Dimensionen! Eine flache Karte ist klassisch, aber eine gefaltete Form kann viel mehr. Wie wäre es mit einer Origami-Figur, z.B. einem Kranich oder einem Schiffchen, auf dessen Flügel der Name steht? Das ist nicht nur eine Tischkarte, sondern auch ein kleines Geschenk und ein Gesprächsstarter am Tisch. Anleitungen dazu finden sich zuhauf online, und mit etwas Übung lassen sich auch komplexe Figuren in Serie fertigen.
Profi-Druck: Garantiert perfekte Ergebnisse, brillante Farben und exakte Schnitte. Ideal, wenn Sie keine Zeit haben oder komplexe Designs mit Fotos wünschen. Kostet aber mehr.
DIY-Druck: Volle Kontrolle und günstiger, besonders bei kleineren Mengen. Aber: Die Qualität hängt stark von Ihrem Drucker und dem Papiereinzug ab. Testen Sie unbedingt, ob Ihr Drucker den dicken Karton (ab 250 g/m²) überhaupt einziehen kann, ohne zu stauen.
Für beste DIY-Ergebnisse: Wählen Sie in den Druckeinstellungen „schweres Papier“ oder „Karton“ und die höchste Qualitätsstufe.
„Typografie ist die Kunst, Sprache sichtbar zu machen.“ – Vincent Connare, Designer der Schriftart Comic Sans
Auch wenn man über seine berühmteste Schöpfung streiten kann, hat Connare recht. Die Schriftart Ihrer Tischkarte ist die Stimme Ihres Events. Eine elegante Serifenschrift wie „Garamond“ wirkt klassisch und formell. Eine serifenlose, klare Schrift wie „Montserrat“ wirkt modern und minimalistisch. Eine verspielte Schreibschrift passt zu einer lockeren Feier. Die Schrift ist kein Nebenschauplatz, sie ist ein zentrales Designelement.
Denken Sie an den Kontext der gesamten Tischdeko. Eine aufwendig gestaltete Tischkarte mit Federn und Glitzer kann auf einem minimalistisch gedeckten Tisch überladen wirken. Umgekehrt geht eine schlichte, weiße Karte in einer opulenten Blumendekoration vielleicht unter. Ziel ist Harmonie: Die Tischkarte sollte ein Teil des Ensembles sein und die anderen Elemente – Geschirr, Gläser, Blumen, Tischläufer – ergänzen, nicht mit ihnen konkurrieren.
Wie befestige ich Anhänger stilvoll?
Die Methode ist genauso wichtig wie der Anhänger selbst. Ein rustikales Juteband passt perfekt zu Holz oder Kraftpapier. Ein feines Seiden- oder Chiffonband unterstreicht eine elegante, romantische Hochzeit. Für einen modernen Look können Sie dünnen Metalldraht (in Gold oder Kupfer) oder sogar feine Lederbänder verwenden. Der Knoten selbst ist auch ein Detail: Eine saubere Schleife wirkt anders als ein einfacher, rustikaler Knoten.
Der häufigste Fehler neben der Materialwahl? Die Planung der Stückzahl. Man vergisst leicht, dass man nicht nur für die Gäste Karten braucht. Bestellen oder basteln Sie immer mehr als die exakte Gästeanzahl. Sie benötigen zusätzliche Exemplare für:
- Das Fotografenteam (eine schöne Geste!)
- Die Band oder den DJ
- Den Hochzeitsplaner
- Sich selbst als Andenken
- Als Reserve für unleserlich gewordene oder beschädigte Karten
Eine Faustregel lautet: Gästezahl + 10%.
Prägen statt Drucken: Eine subtile, aber unglaublich edle Technik ist das Prägen. Mit einer Prägeschablone (ein sogenannter „Embossing Folder“) und einer Stanz- und Prägemaschine (z.B. die Sizzix Big Shot) können Sie Muster oder Rahmen direkt in den Karton drücken. Das erzeugt ein Relief, das man nicht nur sieht, sondern auch fühlt. Eine Blindprägung (ohne Farbe) wirkt besonders minimalistisch und schick.
- Verleiht einen Hauch von Transparenz und Leichtigkeit
- Lässt sich wunderbar mit anderen Papieren schichten
- Perfekt für einen modernen, zarten Look
Das Trendmaterial? Vellum- oder Transparentpapier. Man kann es bedrucken und als eine Art Banderole um eine dickere Karte legen oder mit einer Öse befestigen. Wichtig: Herkömmliche Tinte trocknet darauf nur sehr langsam. Lassen Sie es lange liegen oder verwenden Sie einen Laserdrucker für sofort wischfeste Ergebnisse.
