80er-Jahre-Klamotten: So erkennst du echte Schätze (und wie du sie heute trägst)
Wussten Sie, dass die 80er Jahre die Mode revolutionierten? Entdecken Sie, wie dieser ikonische Stil die heutigen Trends beeinflusst!
Ein neonfarbener Blitz durchschneidet die graue Routine des Alltags. „Mode ist Freiheit!“ hätte ein mutiger Designer aus den 80ern gerufen, während er mit extravaganten Mustern und kühnen Silhouetten spielte. Diese Dekade, geprägt von mutigen Entscheidungen und unkonventionellen Stilrichtungen, hat bis heute ihre unübersehbaren Spuren in der Fashionwelt hinterlassen. Werfen Sie mit uns einen Blick auf die lebendige Wiedergeburt der 80er Mode und ihre inspirierenden Einflüsse auf die heutige Garderobe.
In meiner Werkstatt geht mir ja wirklich Kleidung aus allen möglichen Stilrichtungen durch die Hände. Jedes Stück hat seine eigene Geschichte, aber kaum eine Epoche sorgt für so viel Gesprächsstoff wie die 80er. Da bringen mir junge Leute die Blazer ihrer Mütter oder Sammler suchen nach ganz bestimmten Stücken. Und fast immer höre ich die eine Frage: „Ganz ehrlich, ist das wirklich noch was wert?“
Inhaltsverzeichnis
Die Antwort darauf ist, ehrlich gesagt, etwas komplizierter als ein schlichtes Ja oder Nein. Sie steckt im Stoff, im Schnitt und in der Qualität der Verarbeitung.
Viele denken bei den 80ern sofort an schrille Neonfarben und Schultern, die breiter sind als jeder Türrahmen. Aber das ist nur die Oberfläche. Dahinter verbirgt sich eine Zeit des Umbruchs, in der Mode ein echtes Statement war. Es ging um Sichtbarkeit, um Stärke und um ein völlig neues Selbstbewusstsein. Um diese Stücke wirklich zu würdigen, müssen wir genauer hinsehen – auf die Nähte, die Stoffe und die Konstruktion. In diesem kleinen Guide teile ich ein paar Einsichten aus meiner täglichen Arbeit mit Textilien. Vergessen wir mal die verrückten Preise aus dem Internet und konzentrieren uns auf das, was wirklich zählt: gutes Handwerk.

Der Stoff, aus dem die Träume waren: Materialkunde für die Praxis
Jede Modewelle hat ihre typischen Materialien. Die 80er waren ohne Frage das Jahrzehnt der Synthetik, und das aus gutem Grund. Diese Stoffe zu verstehen, ist der erste Schritt, um die Spreu vom Weizen zu trennen.
Der Siegeszug der Kunstfasern
Polyester, Polyamid, Polyacryl – das waren die Arbeitstiere der damaligen Mode. Klar, sie sind nicht besonders atmungsaktiv und können sich statisch aufladen. Aber sie hatten Vorteile, die perfekt zum Zeitgeist passten:
- Farb-Explosion: Synthetische Fasern ließen sich unglaublich kräftig und leuchtend einfärben. Ein echtes Neonpink oder ein sattes Elektrikblau war mit reiner Baumwolle so kaum machbar. Und das Beste: Die Farben hielten ewig.
- Form ohne Ende: Polyester ist super formstabil und knittert kaum. Das war die Basis für die kantigen, voluminösen Silhouetten. Ein Blazer mit riesigen Schulterpolstern brauchte einen Stoff, der diese Form auch ohne ständiges Bügeln behielt.
- Für alle erschwinglich: Kunstfasern waren oft günstiger in der Herstellung, was die extravagante Mode für viel mehr Menschen zugänglich machte.
Kleiner Tipp: Wenn du heute so ein Teil in der Hand hast, achte auf das Gefühl. Ein hochwertiger Polyesterstoff aus der Zeit fühlt sich oft schwer und fließend an, fast wie eine schwere Seide. Billige Produktionen hingegen wirken dünn, steif und einfach nur nach Plastik. Ein gutes Zeichen ist auch das Futter. Selbst gute Polyester-Blazer hatten oft ein Futter aus Viskose oder Acetat, was den Tragekomfort enorm verbessert.

Was war mit den Naturfasern?
Natürlich war nicht alles aus Plastik. Baumwolle und Wolle hatten ihren festen Platz, wurden aber oft anders eingesetzt als heute.
- Jeansstoff (Denim): Der Denim von damals war eine ganz andere Welt. Meist war er dick, bretthart und komplett ohne Stretch. Eine neue Jeans musste man regelrecht einreiten. Die berühmte Karottenform mit dem hohen Bund funktionierte nur mit diesem festen Stoff. Ach ja, die Fußweite war oft extrem schmal, teilweise nur 15 bis 17 Zentimeter – ein Riesenunterschied zu heutigen Schnitten.
- Baumwolle: Vor allem für T-Shirts und die ikonischen Sweatshirts war Baumwolle da, oft aber im Mix mit Polyester (50/50). Das machte die Shirts formstabiler und die Aufdrucke hielten besser.
- Wolle: Für die berühmten „Power Suits“ war Schurwolle die erste Wahl. Hier zeigte sich echte Qualität. Ein teurer Anzug hatte einen feinen, glatten Wollstoff, während günstigere Varianten oft auf Wollmischungen mit viel Polyacryl setzten. Das fühlt sich dann kratziger an und neigt schnell zu diesen unschönen kleinen Knötchen (Pilling).
Gut zu wissen: Schau immer aufs Pflegeetikett! Die Angabe der Faserzusammensetzung ist Pflicht und oft der ehrlichste Hinweis auf die Qualität eines Stücks.

Der Blick des Profis: Schnitt und Konstruktion entlarven
Ein Kleidungsstück ist so viel mehr als sein Stoff. Der Schnitt und die Verarbeitung verraten dir sofort, ob du ein solides Konfektionsstück oder billige Massenware in den Händen hältst.
Das Geheimnis guter Schulterpolster
Klar, Schulterpolster sind DAS Symbol der 80er. Aber Polster ist nicht gleich Polster. Günstige Varianten waren oft nur ein Stück Schaumstoff, das lose eingenäht oder mit Klett befestigt war. Die zersetzen sich heute gerne. Wenn du die Schulter abtastest und es sich krümelig anfühlt – Finger weg, oder du planst direkt den Gang zum Schneider.
Hochwertige Polster hingegen bestanden aus mehreren Lagen Watte oder Filz, die in Form gesteppt wurden. Sie waren fest in die Schulternaht integriert und bildeten eine Einheit mit dem Ärmel. Das Ergebnis? Eine scharfe, definierte Schulterlinie, die nicht in sich zusammenfällt.
Woran erkennst du einen guten 80er-Blazer im Vergleich zu einem Billig-Teil?
Stell dir zwei Blazer nebeneinander vor. Der hochwertige hat einen schweren, fließenden Stoff, vielleicht eine edle Schurwollmischung. Das Futter ist aus seidiger Viskose und fühlt sich auf der Haut einfach gut an. Die Nähte sind sauber, die Knöpfe fest und die Schulterpolster, wie beschrieben, fest und formstabil. Das ganze Teil hat eine klare, gewollte Struktur.

Das Billig-Teil daneben? Der Stoff ist dünn und knistert. Das Futter ist aus billigem Polyester, das auf der Haut klebt. Die Nähte sind vielleicht schon etwas verzogen und die Schaumstoffpolster fühlen sich an, als würden sie beim nächsten Nieselregen zerfallen. Der ganze Blazer wirkt eher wie ein Sack, nicht wie ein Statement.
Was ist es denn nun wert? Eine realistische Einschätzung
Die Preise von mehreren Tausend Euro, die man manchmal online sieht, sind absolute Ausnahmen für ungetragene Sammlerstücke berühmter Designer. Für die 99 % aller anderen Teile gelten ganz andere Regeln.
Der Flohmarkt-Schnellcheck in 60 Sekunden
Stell dir vor, du stehst auf dem Flohmarkt und hast ein potenzielles Schätzchen in der Hand. Keine Zeit für langes Grübeln? Hier ist dein Blitz-Check:
- Etikett suchen: Was steht drin? Schurwolle oder Polyester? Bekannte Marke oder No-Name?
- Stoff fühlen: Schwer und wertig oder dünn und „plastikartig“?
- Schulterpolster abtasten: Fest und in Form oder weich und krümelig?
- Achseln prüfen: Ein kurzer, diskreter Blick unter die Arme. Verfärbungen sind ein K.o.-Kriterium.
- Allgemeinzustand: Gibt es Mottenlöcher, gezogene Fäden oder kaputte Reißverschlüsse?

Wo du gute und günstige Stücke findest
Der beste Weg zum coolen 80er-Look für unter 100 Euro ist, clever zu suchen. Auf Flohmärkten und in Second-Hand-Läden brauchst du Geduld, aber hier schlummern oft die wahren Schätze für 10 bis 50 Euro. Online ist die Auswahl riesig, aber auch die Gefahr, zu viel zu bezahlen. Auf Plattformen wie Vinted oder eBay Kleinanzeigen findest du tolle Alltags-Vintage-Teile. Frag immer nach genauen Maßen und Detailfotos von eventuellen Mängeln! Für teurere Designerstücke sind kuratierte Plattformen wie Vestiaire Collective eine gute Adresse.
Mein Rat: Es muss nicht das teure Designerlabel sein. Ein gut verarbeiteter No-Name-Blazer für 30 Euro kann viel mehr hermachen als ein abgetragenes Markenteil.
Vom Schrank auf die Straße: Styling, Pflege und kleine Reparaturen
Ein Vintage-Teil zu kaufen ist eine Sache. Es so zu tragen und zu pflegen, dass es lange Freude macht, eine andere. Aber keine Sorge, das ist kein Hexenwerk.
So trägst du den 80er-Look heute
Die größte Hürde ist ja oft, nicht wie in einer Verkleidung für eine Mottoparty auszusehen. Der Trick ist, Kontraste zu schaffen. Kombiniere EIN auffälliges Vintage-Teil mit modernen Basics.

- Der Power-Blazer: Wirf ihn über ein schlichtes weißes T-Shirt, eine gut sitzende moderne Jeans und coole Sneaker. Sofort wirkt der Look lässig und gewollt.
- Die Seidenbluse: Statt zur Karottenjeans steckst du sie in eine weit geschnittene Marlene-Hose oder einen schlichten Rock.
Ein Quick Win: Der einfachste Trick, um einen 80er-Blazer sofort moderner aussehen zu lassen? Krempel die Ärmel hoch! Das bricht die strenge Silhouette und wirkt sofort entspannter.
Pflege und kleine Wehwehchen
Das Pflegeetikett ist ein guter Anfang, aber bei 40 Jahre alten Fasern ist Vorsicht geboten. Synthetik am besten kalt per Hand waschen und tropfnass aufhängen. Wolle, Seide und definitiv jeden Blazer mit Schulterpolstern bringst du am besten in eine gute Reinigung. Sag dort explizit, dass es sich um ein altes Vintage-Stück handelt!
Und was ist mit dem typischen „Altkleider-Geruch“? Lüften, lüften, lüften! Ein alter Trick aus dem Theater: Das Teil für 24 Stunden in einer Plastiktüte ins Gefrierfach legen. Das tötet viele geruchsbildende Bakterien ab.


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Zerfallene Schulterpolster? Wenn du dich traust, kannst du sie selbst ersetzen. Neue Polster findest du für wenige Euro in jedem Kurzwarengeschäft oder online. Wenn nicht, frag einen Schneider. Das kostet je nach Aufwand meist zwischen 25 und 50 Euro und ist eine Investition, die sich lohnt.
Fazit: Mehr als nur Nostalgie
Die Mode der 80er ist so viel mehr als ein Kostüm. Sie ist ein Zeugnis einer Zeit voller Energie, in der Kleidung eine klare Botschaft hatte. Wenn du heute so ein Stück in den Händen hältst, weißt du jetzt, worauf es ankommt. Fühl den Stoff, prüfe die Nähte und versteh die Konstruktion.
Ein gut gemachtes Kleidungsstück aus dieser Ära ist nachhaltig, charakterstark und kann deiner Garderobe das gewisse Etwas geben. Mit dem richtigen Wissen findest du Teile, die nicht nur eine Geschichte erzählen, sondern auch handwerklich überzeugen. Und das, mein Freund, ist ihr wahrer Wert.
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„Power Dressing“ war mehr als nur Mode – es war ein soziokulturelles Statement. Die breiten Schultern, popularisiert durch Designer wie Thierry Mugler oder Claude Montana, sollten Frauen im von Männern dominierten Arbeitsumfeld eine visuelle Präsenz und Autorität verleihen. Ein solcher Blazer war eine Rüstung für das Büro, ein Symbol für Ambition und wirtschaftliche Unabhängigkeit. Heute getragen, strahlt er immer noch Selbstbewusstsein aus, aber mit einem Hauch ironischer Lässigkeit.



- Die Nähte prüfen: Sind sie gerade und intakt, besonders an den Schultern und unter den Armen?
- Das Leder fühlen: Hochwertiges Leder aus dieser Zeit ist oft schwer und geschmeidig, nicht steif oder plastikartig.
- Der Reissverschluss-Test: Achten Sie auf robuste Marken-Reissverschlüsse wie YKK oder Talon. Laufen sie leichtgängig?
- Das Futter checken: Risse oder starke Abnutzung im Innenfutter können auf eine intensive Nutzung hindeuten.



Der wahre Zweck von Schulterpolstern: Sie waren nicht nur dazu da, die Schultern zu verbreitern. In gut gefertigten Blazern von Marken wie Escada oder Jil Sander waren sie essentiell für die gesamte Silhouette. Sie gaben dem Kleidungsstück Struktur und sorgten dafür, dass der Stoff perfekt fiel. Bevor Sie sie entfernen, probieren Sie das Stück an. Manchmal verliert es ohne sie seine ganze Magie.




„1985 trugen schätzungsweise 80 % aller aktiven Radfahrer Hosen aus Lycra.“



Denim in den 80ern war ein Experimentierfeld. Es ging weit über die klassische Blue Jeans hinaus und definierte den Casual-Look des Jahrzehnts. Die beliebtesten Waschungen, nach denen Sie heute Ausschau halten können, waren:
- Acid Wash: Mit Chlor gebleicht für einen dramatischen, fast marmorierten Kontrast.
- Stonewash: Mit Bimssteinen behandelt für einen weicheren, eingetragenen Look.
- Overdyed: Jeans, die nach der Fertigung komplett in Farben wie Schwarz, Rot oder Grün getaucht wurden.



Sind alle 80er-Jahre-Pullover kratzig und aus Polyacryl?
Ganz und gar nicht! Während Polyacryl bei günstiger Massenware dominierte, gab es einen starken Gegentrend zu hochwertigen Naturfasern. Halten Sie Ausschau nach farbenfrohen Pullovern von Benetton aus reiner Schurwolle oder den luxuriösen Kaschmir-Mischungen von Marken wie Pringle of Scotland. Diese Stücke waren Statussymbole und sind heute, wenn gut erhalten, unglaublich weich und langlebig.




Original Reebok Freestyle: Oft aus weichem Garment-Leder, mit einem Fokus auf Aerobic-Funktionalität, erkennbar an den zwei Klettverschlüssen. Ein echtes Symbol der Fitness-Welle.
Moderne Re-Releases: Meist etwas steifer im Material und auf den Lifestyle-Markt ausgerichtet. Die Silhouette ist oft minimal angepasst, um dem heutigen Geschmack zu entsprechen.
Für das authentische Gefühl ist das Vintage-Original unschlagbar.



Der Start von MTV im Jahr 1981 veränderte die Mode für immer.
Plötzlich war Mode nicht mehr nur auf den Seiten von Magazinen zu sehen, sondern wurde durch Musikvideos direkt in die Wohnzimmer katapultiert. Künstler wie Madonna, Duran Duran oder Michael Jackson wurden zu globalen Stilikonen. Ein Look konnte über Nacht zum weltweiten Trend werden. Das ist der Grund, warum so viel 80er-Mode untrennbar mit einem bestimmten Song oder Künstler verbunden ist.



- Überragende Wärme und Atmungsaktivität.
- Eine Silhouette, die auch heute noch modern und elegant wirkt.
- Handwerkliche Qualität, die Jahrzehnte überdauert.
Das Geheimnis? Hochwertige Woll- und Kaschmirmäntel von Marken wie Max Mara oder Burberry. Ihre Oversized-Schnitte aus den 80ern sind heute begehrte Sammlerstücke, die ein Leben lang halten.




Abseits des lauten Neons existierte eine anspruchsvollere Farbpalette, stark beeinflusst von der italienischen Designgruppe Memphis. Denken Sie an gewagte Kombinationen aus Pastelltönen wie Mintgrün und Pfirsich, akzentuiert mit primärem Rot, Gelb und grafischem Schwarz-Weiß. Diese Farbwelten fanden sich oft auf geometrischen Mustern von Blusen, Strickwaren und sogar auf Swatch-Uhren wieder und wirken heute besonders kunstvoll.



- Balance schaffen: Kombinieren Sie einen voluminösen 80er-Jahre-Blazer mit einer schmal geschnittenen Hose oder einer modernen Straight-Leg-Jeans.
- Gürtel einsetzen: Ein breiter Taillengürtel kann einem Oversized-Kleid oder -Pullover eine zeitgemäße Form geben.
- Accessoires reduzieren: Statt Ton-in-Ton mit klobigem Plastikschmuck zu arbeiten, setzen Sie auf filigrane Gold- oder Silberketten als Kontrast.



Statement durch Marke: In den 80ern wurde das Markenlogo zum Designelement. Man zeigte, was man trug. Sweatshirts von Esprit, Polos von Lacoste oder die farbenfrohen Basics von United Colors of Benetton waren nicht nur Kleidung, sondern Ausdruck einer Zugehörigkeit. Ein echtes Vintage-Stück mit einem gut erhaltenen, ikonischen Logo ist ein fantastischer Fund.




„Die 80er waren eine Reaktion auf die gedämpfte, erdige Palette der 70er. Es war eine Explosion des Optimismus, eine Feier der Künstlichkeit.“ – Valerie Steele, Modehistorikerin



Accessoires waren in den 80ern keine Nebensache, sie waren das Hauptereignis. Es galt das Motto „Mehr ist mehr“. Wenn Sie einen Look authentisch ergänzen wollen, achten Sie auf:
- Ohrringe: Riesige Clips, oft aus buntem Kunststoff, Metall oder mit Perlen besetzt.
- Gürtel: Breite Taillengürtel, oft elastisch oder aus Leder, um die Silhouette zu definieren.
- Halsketten: Übereinander getragene Perlenketten (à la Madonna) oder klobige Gliederketten.



Mein Vintage-Polyesterkleid klebt an mir! Was tun?
Ein klassisches 80er-Problem! Synthetik lädt sich elektrostatisch auf. Ein einfacher Trick ist, das Kleidungsstück von innen mit ein wenig Haarspray aus etwa 30 cm Entfernung leicht zu besprühen. Alternativ hilft es, vor dem Anziehen eine Bodylotion zu verwenden, da gut durchfeuchtete Haut die statische Aufladung reduziert. Für die Wäsche gibt es spezielle antistatische Weichspüler, die Wunder wirken können.




Der Power Suit: Scharf geschnitten, extrem breite Schultern, oft in Unifarben wie Rot, Royalblau oder Schwarz. Designer wie Thierry Mugler schufen skulpturale, fast futuristische Formen. Das Ziel: Dominanz und Stärke.
Der Preppy-Look: Inspiriert von der amerikanischen Elite, popularisiert durch Marken wie Ralph Lauren. Hier zählten Poloshirts, Chinos, College-Pullover und Perlenketten. Das Ziel: Ein Ausdruck von Status und klassischer Eleganz.



Bis 1988 hatte Swatch bereits über 50 Millionen Uhren verkauft.
Die Swatch war mehr als ein Zeitmesser; sie war ein erschwingliches Mode-Accessoire, das man passend zum Outfit sammelte und wechselte. Ihr Kunststoffgehäuse und die ständig neuen, künstlerischen Designs machten sie zum perfekten Symbol für den verspielten, konsumfreudigen Geist des Jahrzehnts. Eine Original-Swatch aus den 80ern ist ein Stück Zeitgeschichte am Handgelenk.



- Asymmetrische Schnitte, die mit Konventionen brachen.
- Eine fast ausschließlich schwarze Farbpalette als Gegenentwurf zur Buntheit.
- Dekonstruierte Formen, die Nähte und unfertige Kanten zur Schau stellten.
Das Geheimnis? Der revolutionäre Einfluss japanischer Designer in Paris. Anfang der 80er stellten Rei Kawakubo (Comme des Garçons) und Yohji Yamamoto die westliche Modeästhetik komplett auf den Kopf und prägen die Avantgarde bis heute.




Für den Abend- und Disco-Look waren Lurex und Lamé unverzichtbar. Diese Stoffe mit eingewebten metallischen Fäden sorgten für einen glamourösen Schimmer, der im Scheinwerferlicht perfekt zur Geltung kam. Ob als gerafftes Minikleid, als schillerndes Top oder als Akzent an einem Blazer – ein gut erhaltenes Stück aus Lurex fängt die opulente, lebensfrohe Seite der 80er perfekt ein und ist ideal für jede Party.



- Der Kragen: Achten Sie auf dramatische Details wie den Pussy Bow (Schluppenkragen) oder opulente Rüschen.
- Die Schulterpartie: Neben Polstern sind auch Puffärmel oder aufwendige Raffungen ein typisches Merkmal.
- Das Material: Seidig glänzender Polyester war häufig, aber die wahren Schätze sind Blusen aus Viskose oder reiner Seide, die einen viel schöneren Fall haben.
- Die Knöpfe: Oft waren die Knöpfe selbst kleine Schmuckstücke – aus Perlmutt-Imitat, goldfarben oder mit Stoff bezogen.



Der häufigste Fehler: Das komplette Kostüm. Neon-Stulpen, Seitenzopf, Acid-Wash-Jeans und Oversized-Sweater zusammen wirken schnell wie eine Verkleidung für eine Mottoparty. Der Schlüssel zu einem modernen 80er-Look liegt in der Reduktion. Wählen Sie ein starkes Vintage-Teil – zum Beispiel einen fantastischen Blazer – und kombinieren Sie es mit zeitlosen, modernen Basics.




„In den 1980er-Jahren stieg der Verkauf von Trainingsanzügen in den USA um das Fünffache, wobei viele nie für den Sport genutzt wurden.“
Der Trainingsanzug, oft aus glänzendem Nylon oder Velours, wurde zur akzeptierten Freizeituniform. Marken wie Adidas und Nike wurden durch Hip-Hop-Kultur und Breakdance zu Streetwear-Essentials. Dieser Wandel machte Sportkleidung endgültig alltagstauglich.



Die Musikszene der 80er brachte verschiedene, klar definierte Stile hervor, die bis heute inspirieren. Jeder Sound hatte seinen eigenen Look:
- New Romantic: Androgyne Ästhetik, opulente Rüschenblusen, viel Make-up (z.B. Boy George, Duran Duran).
- Hip-Hop: Trainingsanzüge, Goldketten, Sneaker ohne Schnürsenkel (z.B. Run-DMC, LL Cool J).
- Post-Punk/Goth: Viel Schwarz, Leder, zerrissene Stoffe, Netzhemden (z.B. The Cure, Siouxsie Sioux).



Wo finde ich die besten 80er-Jahre-Schätze?
Das hängt davon ab, was Sie suchen! Für günstige und überraschende Funde sind klassische Flohmärkte und die Kleiderspenden-Abteilungen von Sozialkaufhäusern unschlagbar. Wenn Sie gezielt nach Designerstücken oder perfekt erhaltenen Teilen suchen, sind kuratierte Vintage-Läden oder Online-Plattformen wie Vestiaire Collective oder spezielle Etsy-Shops die bessere Wahl. Der Vorteil dort: Die Stücke sind oft bereits gereinigt und auf Echtheit geprüft.


Ein echtes 80er-Jahre-Teil zu tragen, ist mehr als nur ein Modestatement – es ist gelebte Nachhaltigkeit. Sie geben einem qualitativ hochwertigen, langlebigen Kleidungsstück eine zweite Chance und bewahren es vor der Mülldeponie. Jede Naht, jeder robuste Stoff erzählt eine Geschichte von einer Zeit, in der Kleidung oft noch für die Ewigkeit gemacht wurde. Das ist vielleicht der wertvollste Aspekt von allen.


