Garten anlegen: Was es wirklich kostet – Dein ehrlicher Guide ohne Schockpreise
Ein Garten ist mehr als nur Grün – er ist Ihre persönliche Oase. Entdecken Sie, wie Sie mit wenig Aufwand einen Rückzugsort schaffen!
„Die Erde ist unser größter Künstler – mit jedem Samen, der in die Erde fällt, entsteht ein neues Meisterwerk.“ Während die Natur in bunten Farben erblüht, bleibt der Mensch oft zurückhaltend. Ein Garten bietet nicht nur eine Bühne für die Farbenpracht, sondern auch einen Raum für Ruhe und Entspannung. Wenn Sie bereit sind, Ihre grüne Oase zu gestalten, sind hier einige kreative Tipps, um Ihre Gartenvision zum Leben zu erwecken.
Ich glaube, fast jedes Gespräch über einen neuen Garten beginnt mit einem Lächeln. Man hat dieses Bild im Kopf, oder? Laue Sommerabende auf der eigenen Terrasse, der Duft von frischem Gras und bunte Blumen, die im Wind tanzen. Aber ganz schnell folgt dann die eine Frage, die alles auf den Boden der Tatsachen zurückholt: „Was kostet so ein Garten denn eigentlich?“
Inhaltsverzeichnis
- Teil 1: Die unsichtbare Basis – Warum alles mit dem Boden anfängt
- Teil 2: Selber machen oder machen lassen? Eine ehrliche Rechnung
- Teil 3: Die großen Kostenblöcke – Was kommt auf dich zu?
- Teil 4: Woran viele nicht denken – die versteckten Kosten
- Teil 5: Was kostet der Spaß denn nun konkret? 3 Garten-Beispiele
- Teil 6: Clever planen und sparen – aber an der richtigen Stelle!
- Teil 7: Profi-Wissen für dein Projekt
- Teil 8: Und was kommt danach? Die laufenden Kosten nicht vergessen
- Teil 9: Den richtigen Profi finden – so geht’s!
- Fazit: Ein ehrlicher Plan ist der beste Start
- Inspirationen und Ideen
Ganz ehrlich? Vergiss die wilden Zahlen, die du im Internet findest. Da liest man von Gärten, die angeblich so viel wie ein Wochenendausflug kosten, oder von Schockpreisen, die einem die Lust am Grün direkt verderben. Beides ist Quatsch. Ein Garten ist kein Produkt von der Stange. Sein Preis hängt von so vielen Faktoren ab wie eine alte Eiche Äste hat. Ich will dir hier nichts verkaufen, sondern dir eine ehrliche Grundlage geben, die auf jahrelanger Erfahrung aus der Praxis beruht. Damit du verstehst, wo das Geld wirklich hinfließt, wo du clever sparen kannst und wann Geiz am Ende richtig teuer wird.

Der größte Fehler, den man machen kann, ist nämlich, ohne Plan loszulegen. Also, lass uns die Sache mal von Grund auf anschauen.
Teil 1: Die unsichtbare Basis – Warum alles mit dem Boden anfängt
Ein Garten wächst auf dem, was man später nicht mehr sieht. Genau deshalb fließen die meiste Arbeit und oft auch ein guter Teil des Budgets in den Untergrund. Viele sehen nur die schicken Platten oder den perfekten Rasen. Aber ob du in fünf Jahren noch Freude daran hast, entscheidet sich genau eine Schicht darunter.
Der Check-up für dein Grundstück
Stell dir zwei Grundstücke vor, beide 500 Quadratmeter groß. Das eine ist flach, hat guten Lehmboden und ist komplett leer. Das zweite hat eine leichte Hanglage, der Boden ist steinig und von den Baumaschinen total verdichtet, und in einer Ecke wuchert eine riesige Brombeerhecke. Der Preis für die Vorbereitung kann hier locker drei- bis viermal so hoch sein.

Worauf wir Profis als Erstes achten:
- Der Boden selbst: Ist er sandig und hält kaum Wasser, oder ist es schwerer Lehm, bei dem die Pflanzenwurzeln bei Regen schnell „ertrinken“?
Kleiner Quick-Win für dich: Geh direkt nach dem Lesen mal raus und mach die Fingerprobe. Nimm eine Handvoll feuchte Erde und versuche, sie zu einer Wurst zu rollen. Zerfällt sie sofort, hast du sandigen Boden. Lässt sie sich formen wie Knete, ist sie lehmig. Das zu wissen ist der erste Schritt und kostet dich genau null Euro! Für größere Projekte ist eine Bodenanalyse aus dem Labor für rund 50 bis 100 Euro übrigens eine super Investition, die dir später Hunderte von Euro für falsche Pflanzen oder Dünger spart. - Gefälle und Wasser: Wasser muss immer vom Haus weggeleitet werden. Eine Terrasse braucht zum Beispiel mindestens 1,5 % bis 2 % Gefälle, sonst hast du nach jedem Regen eine Pfütze vor der Terrassentür. Passt das nicht, muss Erde bewegt werden, und das bedeutet oft Maschineneinsatz.
- Was ist schon da? Müssen alte Wurzeln aus dem Boden gefräst werden? Liegt noch Bauschutt rum? Und ganz wichtig: Kommt ein Minibagger überhaupt auf dein Grundstück oder muss alles mühsam von Hand erledigt werden? Diese Fragen klären das Budget maßgeblich.

Teil 2: Selber machen oder machen lassen? Eine ehrliche Rechnung
„Den Aushub für die Terrasse mache ich selbst“, diesen Satz höre ich oft. Und ich bewundere den Tatendrang! Aber sei bitte ehrlich zu dir selbst. Hast du eine Vorstellung davon, wie schwer nasser, lehmiger Boden ist? Ein einziger Kubikmeter kann bis zu 1,8 Tonnen wiegen. Das sind locker über 100 Schubkarrenladungen. Was ein Profi mit einem kleinen Bagger in zwei Stunden erledigt, kostet dich vielleicht zwei komplette Wochenenden und einen Rücken, der dir das nicht verzeiht. Rechne mal mit 20 bis 30 Stunden harter, körperlicher Arbeit.
Sinnvolle Eigenleistung ist super, wenn es um Fleiß geht, nicht um schwere Technik oder kritisches Fachwissen. Also zum Beispiel alte Beete abräumen, nach Anleitung Pflanzen setzen oder den fertigen Rasen wässern. Aber die wirklich kritischen Arbeiten am Unterbau der Terrasse oder der Wege? Lass das lieber einen Fachmann machen. Ein Fehler hier, und deine teuren Terrassenplatten sacken nach dem ersten Winter ab.

Teil 3: Die großen Kostenblöcke – Was kommt auf dich zu?
Okay, ans Eingemachte. Ein Garten hat verschiedene „Gewerke“. Hier mal grobe Richtwerte, damit du ein Gefühl für die Preise bekommst. Die beziehen sich auf eine fachmännische Ausführung inklusive Material und Arbeitslohn.
1. Wege und Terrassen: Das Skelett deines Gartens
Das ist oft der größte Posten. Die Kosten setzen sich immer aus zwei Teilen zusammen: dem unsichtbaren Unterbau und dem sichtbaren Belag.
- Der Unterbau: Das ist die Lebensversicherung deiner Terrasse. Nach dem Aushub (ca. 40 cm tief) kommt eine dicke Schotterschicht, die Schicht für Schicht mit einer Rüttelplatte verdichtet wird. Darauf kommt dann Splitt als Bett für die Platten. Wer hier spart, zahlt garantiert doppelt. Rechne hierfür mit ca. 40 € bis 70 € pro Quadratmeter, nur für den Unterbau.
- Der Belag: Hier gibt’s riesige Unterschiede.
- Betonsteinpflaster: Der robuste Klassiker. Gibt’s in unzähligen Farben und Formen. Eine gute, langlebige Lösung für ca. 80 € bis 140 € pro Quadratmeter (komplett verlegt).
- Naturstein: Jede Platte ein Unikat. Granit, Basalt oder Sandstein sind edel, aber auch teurer in der Anschaffung und Bearbeitung. Dafür halten sie ewig. Plane hier mit ca. 150 € bis 250 € pro Quadratmeter – nach oben sind kaum Grenzen gesetzt.
- Holz oder WPC: Fühlt sich wunderbar warm an den Füßen an. Holz braucht aber regelmäßige Pflege mit Öl oder Lasur, und dunkles WPC (ein Holz-Kunststoff-Gemisch) kann in der Sonne extrem heiß werden. Hier ist die Unterkonstruktion entscheidend. Kostenpunkt: ca. 120 € bis 220 € pro Quadratmeter.
Warum die Preisspannen so groß sind? Das hängt oft von der Plattengröße, komplizierten Mustern oder der Zugänglichkeit des Grundstücks ab. Muss jede Platte per Hand getragen werden, weil der Kran nicht hinkommt, treibt das den Preis natürlich in die Höhe.
Ach ja, eine kleine Anekdote: Ein ehemaliger Azubi von mir hat einem Freund bei seiner DIY-Terrasse geholfen. Die beiden haben auf den verdichteten Schotter verzichtet und die Platten nur in Sand gelegt, um Geld zu sparen. Nach dem zweiten Winter sah die Terrasse aus wie eine Wellenlandschaft. Alles musste wieder raus und der Unterbau komplett neu gemacht werden. Eine wirklich teure Lektion.
2. Die Bepflanzung: Das lebendige Herz
Hier kannst du viel Geld ausgeben – oder auch nicht. Es kommt nicht nur darauf an, WAS du pflanzt, sondern vor allem, in welcher GRÖSSE.
- Stauden: Das sind die mehrjährigen Blühpflanzen. Eine junge Staude im kleinen Topf kostet zwischen 3 € und 7 €. Für ein 10 m² großes Beet brauchst du schnell 50-70 Pflanzen. Macht also 200 € bis 500 €.
- Sträucher und Gehölze: Ein einfacher Fliederstrauch kostet vielleicht 20 €. Ein drei Meter hoher, schon schön gewachsener Fächerahorn kann aber auch mal 800 € kosten.
- Bäume: Ein junger Obstbaum vom Discounter ist günstig. Ein stattlicher Hausbaum, der schon 15 Jahre in der Baumschule stand und sofort Schatten spendet, kann inklusive Pflanzung und Sicherung aber auch locker 1.500 € oder mehr kosten.
Kleiner Tipp zum Sparen: Kaufe Stauden und Gehölze als junge, kleine Pflanzen. Die sind viel günstiger und wachsen oft besser an als große, teure Exemplare. Und frag im Herbst in einer regionalen Baumschule nach „wurzelnackter Ware“. Rosen und Heckenpflanzen sind dann viel billiger als im Topf.
3. Der Rasen: Grün, aber nicht umsonst
Ein perfekter Rasen ist das Ziel, aber der Weg dorthin ist unterschiedlich teuer.
- Rasen säen: Das ist die günstigere Variante. Wichtig ist eine hochwertige Saatgutmischung (schau nach „RSM“-Qualität), kein Billigzeug aus dem Supermarkt. Der Boden muss perfekt vorbereitet sein, und es dauert Monate, bis die Fläche dicht ist. Rechne mit ca. 10 € bis 20 € pro Quadratmeter inklusive Bodenvorbereitung.
- Rollrasen: Das ist die Sofort-Lösung. Perfektes Grün vom ersten Tag an. Der Untergrund muss aber genauso sorgfältig vorbereitet werden. Dafür ist er sofort begehbar und hat kaum Unkraut. Kostenpunkt: ca. 25 € bis 40 € pro Quadratmeter inklusive Verlegung.
4. Zäune und Sichtschutz: Der Rahmen für dein Paradies
Ein Zaun schafft nicht nur Grenzen, sondern auch Geborgenheit.
- Maschendrahtzaun: Funktional und günstig. Reche mit ca. 30 € bis 50 € pro laufendem Meter.
- Holzzaun: Der Klassiker. Braucht aber regelmäßig einen neuen Anstrich. Kosten: ca. 80 € bis 180 € pro laufendem Meter.
- Metall- oder Stabgitterzaun: Sehr langlebig und pflegeleicht. Liegt bei ca. 120 € bis 250 € pro laufendem Meter.
- Lebende Hecke: Die schönste, aber pflegeintensivste Lösung. Die Pflanzen (z.B. Hainbuche oder Liguster) sind anfangs günstig (ca. 5-15 € pro Meter), aber sie braucht Jahre und regelmäßigen Schnitt, bis sie blickdicht ist.
Achtung, Baurecht! Bevor du einen Zaun baust, frag unbedingt bei deinem örtlichen Bauamt nach. Jede Gemeinde hat eigene Regeln für Höhe und Abstand zum Nachbarn. Ein illegaler Zaun kann einen teuren Rückbau bedeuten.
Teil 4: Woran viele nicht denken – die versteckten Kosten
Du denkst an Platten und Pflanzen, aber hast du auch an das Drumherum gedacht? Hier eine kleine Checkliste, die dir unliebsame Überraschungen erspart:
- Entsorgung: Ein Container für den Aushub und alten Grünschnitt kostet schnell 250 € bis 500 €, je nach Größe und Inhalt.
- Lieferkosten: Schotter, Splitt und Sand kommen nicht von allein. Plane Pauschalen für die Anlieferung per LKW ein.
- Leihgeräte: Eine Rüttelplatte für den Terrassenunterbau kostet ca. 50 € pro Tag im Baumarkt oder Fachhandel.
- Genehmigungen: Manchmal braucht man für größere Umbauten oder bestimmte Zaunhöhen eine Genehmigung. Auch die kostet Geld.
Teil 5: Was kostet der Spaß denn nun konkret? 3 Garten-Beispiele
Um das alles mal greifbarer zu machen, hier drei typische Szenarien aus der Praxis:
- Das „DIY-Starter-Paket“ (ca. 80 m² Reihenhausgarten):
Du machst fast alles selbst, außer dem Unterbau für die kleine Terrasse. Du wählst günstige Materialien und junge Pflanzen.
• Terrasse (15 m² Betonstein, Unterbau vom Profi): ca. 2.000 €
• Rasen (65 m², selbst gesät): ca. 500 €
• Pflanzen & Mulch (junge Stauden): ca. 600 €
• Sonstiges (Werkzeug, Entsorgung): ca. 400 €
Gesamtkosten: ca. 3.500 € – 5.000 € - Der „Klassiker“ (ca. 200 m² Garten am Einfamilienhaus):
Ein Mix aus Profi-Arbeit (Terrasse, Wege) und Eigenleistung (Pflanzen, Rasenpflege). Du wählst gute Standardmaterialien.
• Terrasse & Weg (40 m² Betonstein/WPC): ca. 6.000 €
• Rollrasen (150 m²): ca. 4.500 €
• Hecke & Beete (mittelgroße Pflanzen): ca. 2.500 €
• Holzzaun (20 m): ca. 2.000 €
• Versteckte Kosten (Container, Lieferung): ca. 800 €
Gesamtkosten: ca. 15.000 € – 20.000 € - Die „Wohlfühloase“ (ca. 400 m², komplett vom Profi):
Du lässt alles vom Fachbetrieb machen, mit hochwertigen Materialien, Beleuchtung und vielleicht einem kleinen Wasserspiel.
• Terrasse (50 m² Naturstein): ca. 10.000 €
• Wege, Stufen & Einfassungen: ca. 5.000 €
• Rollrasen & Bewässerungsanlage: ca. 8.000 €
• Bepflanzung (inkl. größerer Bäume/Sträucher): ca. 6.000 €
• Hochwertiger Sichtschutz/Zaun: ca. 7.000 €
• Gartenbeleuchtung & Wasserspiel: ca. 4.000 €
Gesamtkosten: ab 40.000 € aufwärts
Teil 6: Clever planen und sparen – aber an der richtigen Stelle!
Ein schöner Garten muss kein Vermögen kosten. Es geht darum, das Geld clever einzusetzen.
Dein Masterplan in 5 Schritten
Niemand sagt, dass alles im ersten Jahr fertig sein muss. Erstelle einen Plan für die nächsten Jahre. So verteilst du Kosten und Arbeit. Schnapp dir ein Blatt Papier:
- Skizziere dein Grundstück grob mit Haus und Grenzen.
- Zeichne die „harten“ Elemente ein: Wo muss die Terrasse hin? Wo sollen die Hauptwege verlaufen? Das sind die Knochen deines Gartens.
- Definiere die Grünflächen: Wo kommt Rasen hin, wo planst du Beete?
- Platziere die großen Strukturgeber: Wo soll ein Baum für Schatten sorgen? Wo ein großer Strauch als Sichtschutz dienen?
- Füge die Details hinzu: Denke über Licht, eine Wasserstelle oder eine gemütliche Sitzecke nach.
Im ersten Jahr realisierst du vielleicht nur Punkt 2. Im zweiten die Beete und den Rasen. Und so weiter. Das ist der Weg zum Traumgarten ohne Alpträume fürs Konto.
Regionale Unterschiede sind bares Geld
Ein Garten im sandigen Brandenburg ist etwas völlig anderes als einer im schweren Lehmboden Bayerns. Wer mit der Natur arbeitet statt gegen sie, spart Geld und Frust. Im Norden gedeihen Kiefern und Gräser, im Süden vielleicht sogar Feigen und Lavendel. Ein Profi aus deiner Region kennt den Boden und das Klima und weiß, was funktioniert.
Teil 7: Profi-Wissen für dein Projekt
Manche Dinge sollte man einfach den Profis überlassen, vor allem wenn es um Sicherheit geht.
- Wasser & Strom: Eine Gartenbeleuchtung ist zauberhaft, aber bei 230 Volt hört der Heimwerker-Spaß auf. Erdkabel müssen tief genug verlegt (mind. 60 cm) und absolut wasserdicht verbunden werden (Schutzklasse IP67). Alles andere ist lebensgefährlich, besonders wenn Kinder im Garten spielen.
- Große Maschinen: Ein Minibagger ist ein tolles Werkzeug, aber kein Spielzeug. Ohne Erfahrung reißt man schnell eine Gas- oder Wasserleitung auf, die nicht im Plan verzeichnet war. Die Folgekosten gehen in die Tausende.
- Königsdisziplinen: Ein Projekt wie ein Schwimmteich ist eine komplexe Wissenschaft aus Statik, Biologie und Technik. Das ist ein gutes Beispiel dafür, wann man unbedingt einen spezialisierten Fachbetrieb braucht.
Teil 8: Und was kommt danach? Die laufenden Kosten nicht vergessen
Ein Garten ist nie „fertig“. Plane auch ein jährliches Budget für die Pflege ein. Das kann je nach Gartengröße und Anspruch variieren, aber als grobe Hausnummer:
- Wasser: Je nach Sommer können das 50 € bis 200 € extra auf der Wasserrechnung sein.
- Dünger & Pflegeprodukte: Für Rasen und Beete solltest du mit 50 € bis 150 € pro Jahr rechnen.
- Profi-Hilfe: Ein professioneller Heckenschnitt kostet je nach Länge zwischen 150 € und 300 €. Einmal im Jahr den Garten „frühlingsfit“ machen zu lassen, schlägt mit 300 € bis 600 € zu Buche.
Teil 9: Den richtigen Profi finden – so geht’s!
Du hast entschieden, dir Hilfe zu holen? Super! Aber woran erkennst du einen guten Fachbetrieb?
- Schau lokal: Suche nach Betrieben im Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau) in deiner Nähe und lies dir Online-Bewertungen durch.
- Frag nach Bildern: Lass dir Fotos von ähnlichen Projekten zeigen. Passt der Stil zu dem, was du dir vorstellst?
- Hol dir mehrere Angebote: Aber Achtung! Vergleiche nicht nur den Endpreis, sondern auch die beschriebenen Leistungen. Das billigste Angebot ist oft das, bei dem am Unterbau gespart wird.
- Stell die richtigen Fragen: „Wie genau bauen Sie den Unterbau für die Terrasse auf?“, „Warum empfehlen Sie genau diese Pflanze für diese Ecke?“ Ein echter Profi wird dir das gerne und verständlich erklären.
Fazit: Ein ehrlicher Plan ist der beste Start
Ein Garten ist eine Investition. Keine, die sich primär in Euro auf dem Konto auszahlt, sondern in unbezahlbaren Stunden voller Freude, Erholung und Stolz. Investiere dein Geld zuerst in eine gute Planung und einen perfekten Unterbau. Das ist das Fundament, auf dem deine Gartenträume über Jahrzehnte wachsen können. Und sei realistisch bei deiner Eigenleistung. Manchmal ist die Hilfe vom Profi die günstigere Lösung, wenn man Zeit, Nerven und Folgekosten mit einrechnet.
Inspirationen und Ideen
Der Garten wächst, das Budget auch? Nicht unbedingt.
Eine clevere Strategie, um die Kosten im Griff zu behalten, ist die etappenweise Umsetzung. Statt alles auf einmal zu wollen, konzentrieren Sie sich im ersten Jahr auf die
- Versteckte Kosten für die Entsorgung von Aushub und Grünschnitt.
- Gebühren für Genehmigungen, falls größere Bauten (z. B. Gartenhaus über einer bestimmten Größe) geplant sind.
- Kosten für Außensteckdosen und die Verlegung von Stromkabeln.
- Jährliche Ausgaben für Wasser, Dünger und Pflanzenpflege.
Unser Tipp: Planen Sie von Anfang an einen Puffer von 15-20 % des Gesamtbudgets für Unvorhergesehenes ein.
Laut einer Studie des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) kann ein professionell gestalteter Garten den Wert einer Immobilie um bis zu 18 % steigern.
Diese Zahl rückt die Anfangsinvestition in ein neues Licht. Die Ausgaben für eine durchdachte Planung und hochwertige Materialien sind nicht nur Konsum, sondern eine nachhaltige Wertanlage für Ihr Zuhause.
Der Pflanzen-Kauf-Trick: Greifen Sie zu den kleineren Exemplaren! Eine junge Staude im 9×9 cm Topf kostet oft nur ein Drittel einer größeren Pflanze im 2-Liter-Container. Kleinere Pflanzen wachsen in der Regel besser an, da ihr Wurzelballen beim Einpflanzen weniger gestört wird, und holen den Wachstumsvorsprung der großen oft schon nach einer Saison auf. Geduld zahlt sich hier buchstäblich aus.
Wegweiser für Ihr Budget:
Kies- oder Splittwege: Die günstigste und schnellste Option. Ideal für naturnahe Gärten. Kosten pro m² liegen oft unter 25 Euro, inklusive Unterbau. Der Nachteil: Pflegeaufwand durch Unkraut und das Begehen ist geräuschvoller.
Pflastersteine aus Beton: Der Allrounder. Langlebig und in unzähligen Designs von Marken wie KANN oder EHL erhältlich. Rechnen Sie mit 50-120 Euro pro m² inklusive Verlegung.
Die Wahl beeinflusst nicht nur die Kosten, sondern prägt maßgeblich den Charakter Ihres Gartens – von rustikal bis modern.
Die Beleuchtung verwandelt Ihren Garten abends in einen magischen Ort, kann aber zur Kostenfalle werden. Moderne Niedervolt-LED-Systeme (12V) sind hier die smarteste Wahl. Sie sind nicht nur sicherer und einfacher selbst zu verlegen als 230V-Systeme, sondern auch extrem energieeffizient. Marken wie in-lite oder das Philips Hue Outdoor System bieten flexible, erweiterbare Lösungen, die mit Ihrem Garten und Budget mitwachsen können.
Ein Hochbeet aus edlem Lärchenholz ist ein Traum, hat aber seinen Preis. Eine stilvolle und robuste Alternative für einen Bruchteil der Kosten? Sogenannte Gabionen – mit Steinen gefüllte Drahtkörbe. Sie sind nicht nur extrem langlebig und modular, sondern schaffen auch wertvolle Mikroklimate und Lebensräume für Insekten. Die Füllung mit regionalem Bruchstein ist oft überraschend günstig zu bekommen und verleiht dem Garten einen architektonischen, modernen Touch.
- Spart signifikant Wasserkosten im Sommer.
- Benötigt kaum Dünger oder Bodenaustausch.
- Fördert gezielt die lokale Insekten- und Vogelwelt.
- Ist perfekt an die regionalen Wetterextreme angepasst.
Das Geheimnis? Heimische Wildstauden und Gehölze! Fragen Sie in Ihrer regionalen Baumschule gezielt nach Pflanzen wie Schafgarbe, Wiesensalbei oder Kornelkirsche statt nach exotischen Gewächsen.
Ein Gärtner gibt im Laufe seines Lebens durchschnittlich über 2.000 € allein für Handwerkzeuge aus.
Das unterstreicht, wie entscheidend die Qualität der Erstausstattung ist. Statt jedes Jahr eine billige Baumarkt-Heckenschere zu ersetzen, lohnt sich die einmalige Investition in eine langlebige Schere von Marken wie Felco oder Fiskars. Die höhere Anfangsinvestition amortisiert sich durch Zuverlässigkeit, saubere Schnitte und schont auf lange Sicht nicht nur die Nerven, sondern auch die Pflanzen.
Denken Sie bei den Kosten nicht nur an Geld, sondern auch an Zeit. Ein perfekt manikürter englischer Rasen sieht fantastisch aus, erfordert aber wöchentliches Mähen, regelmäßiges Düngen und Vertikutieren. Eine blühende Wildblumenwiese hingegen muss nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht werden und bietet einen unschätzbaren ökologischen Mehrwert. Die anfänglich vielleicht teurere Saatgutmischung rechnet sich über die Jahre durch den massiv geringeren Pflege- und Ressourcenaufwand.
