Makramee, aber richtig: Dein Guide für Knoten, die wirklich halten
Makramee: Der Trend, der Ihre Wände zum Sprechen bringt! Entdecken Sie kreative Techniken und verleihen Sie Ihrem Zuhause einen persönlichen Touch.
Kunst ist die schönste Form des Widerstands, flüsterte einst ein unbekannter Nomade, während er bunte Fäden durch seine Finger gleiten ließ. Makramee ist mehr als nur ein Handwerk; es ist eine Möglichkeit, Räume zu verwandeln und Geschichten zu erzählen. In einer Welt, die oft uniform erscheint, können Sie mit der Kunst des Knotens einzigartige Akzente setzen und Ihrem Zuhause eine Seele verleihen. Tauchen Sie ein in die Welt der DIY Makramee Hängedekorationen und lassen Sie Ihre Kreativität erblühen!
Schön, dass du hier bist! Du willst also Makramee lernen, das nicht nur hübsch aussieht, sondern auch wirklich was aushält. Ich sehe es in meiner Werkstatt jeden Tag: Leute kommen frustriert, weil ihre selbst geknüpften Blumenampeln schief hängen oder, schlimmer noch, samt teurem Topf von der Decke gerauscht sind. Das passiert, wenn man sich von schönen Bildern im Netz inspirieren lässt, aber die Grundlagen überspringt.
Inhaltsverzeichnis
- Das A und O: Die richtige Wahl des Garns
- Dein erstes Erfolgserlebnis: Der Schlüsselanhänger in 30 Minuten
- Die Physik hinter dem Knoten: Warum etwas hält
- Die Grundknoten – Sauber und mit Gefühl
- Was tun, wenn’s schiefgeht? Deine SOS-Checkliste
- Dein Arbeitsplatz: Vom Küchentisch zum Profi-Setup
- Achtung, jetzt wird’s ernst: Sicherheit bei schweren Lasten
- Wann du lieber den Profi ranlässt
- Bildergalerie
Ganz ehrlich? Echtes Makramee ist Handwerk. Es hat mit Materialkunde und ein bisschen Physik zu tun. Es geht darum zu verstehen, warum ein Knoten hält. In diesem Guide zeige ich dir genau das – die Substanz hinter der Optik. Das ist das Wissen, das ich auch meinen Leuten mitgebe, damit am Ende etwas entsteht, das über Jahre Freude macht.
Das A und O: Die richtige Wahl des Garns
Alles fängt mit dem Garn an. Und das ist keine reine Geschmacksfrage, sondern die wichtigste technische Entscheidung, die du triffst. Billiges Garn rächt sich immer, sei es durch ungleichmäßige Knoten, schnelles Reißen oder unschönen Verschleiß.

Baumwolle: Der Alleskönner mit Charakter
Baumwolle ist der Klassiker, aber Achtung, es gibt riesige Unterschiede. Man unterscheidet vor allem zwei Arten:
- Gedrehtes Baumwollgarn: Stell dir mehrere Fadenbündel vor, die ineinander verdrillt sind. Dieses Garn ist meist superweich und perfekt, wenn du am Ende schöne, fluffige Fransen oder Federn auskämmen willst. Die Knoten sehen damit sehr definiert und edel aus. Der Haken? Es verzeiht Fehler nur ungern. Einmal fest zugezogen, ist der Knoten drin und hinterlässt beim mühsamen Öffnen unschöne Spuren. Für den Anfang kann das echt frustrieren.
- Geflochtenes Baumwollgarn: Das hier ist stabiler. Oft hat es einen festen Kern, um den ein Mantel geflochten ist. Es ist super formstabil und du kannst Knoten problemlos mehrmals öffnen und neu knüpfen. Dafür kannst du die Enden nicht zu Fransen auskämmen, sie fransen nur leicht aus. Ich nehme das total gerne für Projekte, die was aushalten müssen, wie einen Hängesessel oder eine robuste Tasche.
Preislich solltest du für eine gute Rolle (sagen wir 100 Meter in 4 mm Stärke) mit Kosten zwischen 12 € und 20 € rechnen. Mein Tipp: Kauf dein Garn lieber in spezialisierten Online-Shops oder direkt von Qualitätsmarken. Das Garn von den großen, allgemeinen Online-Marktplätzen ist oft von schwankender Qualität.

Ach ja, und recyceltes Baumwollgarn: Eine super Sache für die Umwelt, aber es hat seine Tücken. Die Dicke kann von Rolle zu Rolle variieren, was dein ganzes Muster verziehen kann. Für eine simple Blumenampel okay, aber bei einem großen Wandbehang würde ich für ein gleichmäßiges Ergebnis eher zu Neuware greifen.
Die Garnstärke ist natürlich auch entscheidend. Hier eine kleine Faustregel aus der Praxis:
- 1-2 mm: Perfekt für Schmuck und filigranen Fummelkram. Braucht aber Geduld.
- 3 mm: Ein toller Allrounder für Windlichter, Untersetzer oder kleine Wandbehänge.
- 4-5 mm: Das ist meine Standardstärke für 90 % aller Projekte. Ideal für Blumenampeln, Kissen und mittelgroße Wandbehänge. Unter 4 mm gehe ich bei einer Blumenampel für einen schweren Tontopf nie.
- 6 mm und mehr: Für große, grobe Statement-Pieces, bei denen die Struktur im Vordergrund steht. Geht schnell, aber die Knoten werden sehr wuchtig.
Jute, Hanf & Co.: Die rustikale Truppe
Wenn du diesen ehrlichen, natürlichen Look willst, sind Jute oder Hanf genial. Diese Materialien sind steifer und rauer als Baumwolle. Das macht die Knoten sehr markant und verleiht dem Ganzen einen tollen, erdigen Charakter. Sie sind außerdem super reißfest und von Natur aus etwas witterungsbeständiger – eine Blumenampel aus Jute überlebt auch mal einen Sommer auf dem Balkon. Kleiner Tipp: Trag bei der Arbeit mit Jute dünne Handschuhe, das Zeug kann ganz schön auf der Haut scheuern!

Synthetische Garne: Wenn’s was aushalten muss
Manchmal führt kein Weg an Kunststoff vorbei. Polypropylen-Seile (PP-Seile) sind fast unkaputtbar, nehmen kein Wasser auf und sind UV-beständig. Die nehme ich für alles, was dauerhaft draußen hängt – eine Schaukel im Garten zum Beispiel. Die Optik ist natürlich weniger organisch. Achtung, wichtiger Sicherheitshinweis: Die Enden von PP-Seilen sichert man durch Verschmelzen mit einem Feuerzeug. Mach das bitte NUR im Freien und halte einen Eimer Wasser bereit. Die Dämpfe sind alles andere als gesund!
Dein erstes Erfolgserlebnis: Der Schlüsselanhänger in 30 Minuten
Bevor du dich an einen riesigen Wandbehang wagst, hol dir ein schnelles Erfolgserlebnis. Das motiviert ungemein! Nimm dir ein Reststück Garn (ca. 1,5 m, 3-4 mm stark) und einen alten Schlüsselring.
- Faden anbringen: Lege den Faden in der Mitte zusammen und befestige ihn mit einem Ankerstich am Schlüsselring. Jetzt hast du zwei gleich lange Stränge.
- Zwei weitere Fäden: Nimm zwei weitere Fäden (jeweils ca. 1 m lang), lege sie mittig zusammen und befestige sie links und rechts neben dem ersten Faden ebenfalls mit einem Ankerstich. Nun hängen 6 Fäden von deinem Ring.
- Knoten üben: Nimm die vier mittleren Fäden und knüpfe damit 5-6 saubere Kreuzknoten untereinander. Konzentriere dich auf eine gleichmäßige Spannung.
- Der Abschluss: Nimm ein separates, kurzes Stück Garn (ca. 40 cm) und mache unten einen sauberen Wickelknoten um alle sechs Fäden.
- Fertig! Schneide die unteren Fransen auf eine schöne Länge. Siehst du? Du hast die drei wichtigsten Knoten geübt und direkt was Handfestes geschaffen.

Die Physik hinter dem Knoten: Warum etwas hält
Ein Knoten ist kein Hokuspokus, sondern pure Physik. Er hält durch Reibung. Ein guter Knoten verteilt die Zugkraft gleichmäßig auf alle Fasern. Ein schlecht gemachter Knoten hingegen knickt das Garn an einer Stelle scharf ab – und genau da ist dann die Sollbruchstelle. Peng.
Stell dir deine Blumenampel vor. Der Topf mit nasser Erde wiegt vielleicht 5 Kilo. Wenn er aber mal angestoßen wird, wirken kurzzeitig viel höhere Kräfte. Deshalb arbeite ich immer mit einem Sicherheitsfaktor: Erwartetes Maximalgewicht mal vier. Das muss dein gesamtes System aushalten. Die schwächsten Punkte sind fast immer die Aufhängeschlaufe ganz oben und die Knoten direkt unter dem Topf.
Und noch was, das Profis von Anfängern unterscheidet: das „Gedächtnis“ des Garns. Baumwolle dehnt sich unter Last. Wenn du eine Blumenampel auf exakte Länge knüpfst, hängt sie nach ein paar Tagen mit Topf drin garantiert ein paar Zentimeter tiefer. Mein Trick: Ich lasse meine fertigen Stücke immer eine Nacht mit einer Testlast (z.B. einer mit Wasser gefüllten Flasche) aushängen, bevor ich die Fransen unten auf die finale Länge schneide.

Die Grundknoten – Sauber und mit Gefühl
Du musst keine 50 Knoten kennen. Beherrsche diese vier perfekt, und du kannst fast alles machen. Perfekt heißt: gleichmäßig, mit konstanter Spannung und irgendwann, ohne hinzusehen. Übrigens: Wenn du bei einer Erklärung unsicher bist, such den englischen Namen des Knotens auf YouTube. Ein kurzes Video hilft oft mehr als tausend Worte.
- Der Ankerstich (Lark’s Head Knot): Damit fängt alles an. Der häufigste Fehler hier ist, dass der Faden nicht glatt auf dem Holzstab liegt und die Schlaufe komisch absteht. Nimm dir die Zeit, jeden Ankerstich sauber auszurichten. Das ist die Visitenkarte deiner Arbeit.
- Der Kreuzknoten (Square Knot): Das Arbeitstier im Makramee. Er besteht aus zwei Hälften, die spiegelverkehrt geknüpft werden. Der typische Anfängerfehler ist der „Oma-Knoten“, der entsteht, wenn man zweimal die gleiche Bewegung macht. Das Ergebnis ist eine verdrehte, instabile Wurst statt eines flachen, geraden Knotens.
- Der Rippenknoten (Double Half Hitch): Damit zeichnest du Linien und Muster. Die Herausforderung: Der Leitfaden, um den du knotest, muss immer auf Spannung und im gleichen Winkel gehalten werden. Wird er zu locker, eiert die Linie. Wird er zu fest gezogen, verzieht sich das ganze Werkstück. Das braucht einfach Übung.
- Der Wickelknoten (Gathering Knot): Der perfekte Abschluss, um Fäden zu bündeln. Er wird mit einem separaten Faden gemacht. Mein Profi-Tipp: Schneide die Enden des Knotens nicht sofort bündig ab. Lass ein paar Millimeter stehen. Das Garn „setzt“ sich noch, und nichts ist ärgerlicher als ein Ende, das wieder rausflutscht.

Was tun, wenn’s schiefgeht? Deine SOS-Checkliste
Keine Sorge, das passiert jedem mal. Hier die häufigsten Probleme und ihre Lösungen:
- Problem: Deine Reihe aus Kreuzknoten verdreht sich spiralförmig.
Lösung: Du machst einen „Oma-Knoten“. Achte darauf, beim Kreuzknoten immer die Seite zu wechseln (einmal links anfangen, einmal rechts anfangen). - Problem: Dein ganzes Werkstück wellt oder wölbt sich.
Lösung: Du hältst den Leitfaden beim Rippenknoten zu locker oder ziehst die Knoten darum zu fest. Versuche, die Spannung gleichmäßiger zu halten. - Problem: Deine Knoten sehen total unterschiedlich groß aus.
Lösung: Du ziehst mit ungleicher Kraft fest. Forme den Knoten erst locker mit den Fingern und ziehe ihn dann mit einer einzigen, gleichmäßigen Bewegung fest. Kein ruckartiges Reißen!
Dein Arbeitsplatz: Vom Küchentisch zum Profi-Setup
Ein guter Arbeitsplatz ist die halbe Miete. Ich liebe mein stabiles Kleidergestell auf Rollen. Daran hänge ich meine Werke mit S-Haken und kann bequem im Stehen arbeiten. Aber ganz ehrlich, du brauchst das am Anfang nicht. Für den Start reicht auch die Rückenlehne eines schweren Esszimmerstuhls oder ein simpler Haken über einer Tür. Hauptsache, dein Werk hängt frei und du musst dich nicht verrenken.

Beim Zuschneiden der Fäden gilt die Regel „Länge mal vier“ nur als grober Anhaltspunkt. Bei Mustern mit vielen Rippenknoten brauchst du eher das Achtfache! Mein Motto: Lieber einen Meter zu viel als zehn Zentimeter zu wenig. Abschneiden geht immer. Für ein konkretes Beispiel: Für eine typische Blumenampel, die am Ende 1 Meter lang werden und einen 15-cm-Topf fassen soll, nehme ich 8 Schnüre à 4,5 Meter. Da ist genug Puffer für die Knoten und den Abschluss drin.
Achtung, jetzt wird’s ernst: Sicherheit bei schweren Lasten
Ein Wandbehang ist unkritisch. Eine Blumenampel, ein Hängesessel oder eine Schaukel sind sicherheitsrelevante Bauteile. Hier hört der Spaß auf.
Der schwächste Punkt ist oft nicht dein Knoten, sondern der Haken in der Decke. Informiere dich unbedingt über deine Decke! In eine massive Betondecke gehört ein Schwerlastanker. In einen sichtbaren Holzbalken eine dicke Ringschraube. Bei abgehängten Gipskartondecken wird es heikel. Spezielle Hohlraumdübel halten zwar einiges, aber für einen Hängesessel würde ich hier IMMER in der tragenden Unterkonstruktion aus Holz oder Metall verankern.

Bevor ich ein belastbares Werkstück ausliefere, mache ich einen 24-Stunden-Belastungstest mit mindestens dem doppelten Gewicht. Das gibt Sicherheit. Denk auch an Materialermüdung. UV-Licht zersetzt Naturfasern über die Jahre. Prüfe ein Stück, das draußen hängt, regelmäßig. Wenn es beim Ziehen knistert, muss es weg.
Wann du lieber den Profi ranlässt
Makramee ist ein geniales Hobby, aber man muss seine Grenzen kennen.
- XXL-Projekte: Ein drei Meter breiter Raumteiler braucht eine genaue Planung von Statik und Material. Das ist kein Nebenbei-Projekt.
- Sicherheitsrelevante Objekte: Ich kann es nicht oft genug sagen. Ein Hängesessel oder eine Kinderschaukel ist ein Fall für Experten, die wissen, was sie tun. Bitte lass die Finger davon, wenn du dir nicht zu 1000 % sicher bist.
- Restaurationen: Alte Makramee-Arbeiten zu reparieren, ist eine Kunst. Die alten Garne sind oft spröde und die Knotentechnik muss genau analysiert werden. Das braucht wirklich jahrelange Erfahrung.
Also, fang klein an, wie mit dem Schlüsselanhänger. Lerne das Material zu fühlen und sei stolz auf jeden sauberen, festen Knoten. Das ist die Grundlage. Mit Geduld und Respekt vor dem Handwerk wirst du bald Stücke schaffen, die nicht nur beeindruckend aussehen, sondern auch für die Ewigkeit gemacht sind.

Bildergalerie



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Der häufigste Anfängerfehler?
Die Garnlänge falsch einschätzen. Eine goldene Regel besagt: Die einzelnen Schnüre sollten etwa vier- bis sechsmal so lang sein wie das geplante fertige Werk. Für eine Blumenampel oder komplexere Muster mit vielen Knoten sollten Sie eher mit dem Faktor acht rechnen. Es ist immer besser, am Ende etwas abschneiden zu müssen, als ein ganzes Projekt aufzugeben, weil 20 Zentimeter fehlen.





- Ein stabiler Kleiderständer oder ein Haken an der Decke
- Eine scharfe Stoffschere (z.B. von Fiskars) für saubere Schnitte
- Ein Maßband
- S-Haken aus dem Baumarkt, um Ihr Werkstück aufzuhängen
Das Geheimnis eines entspannten Arbeitsablaufs? Eine gute Vorbereitung. Mit diesem Setup haben Sie die Hände frei und können in einer bequemen, aufrechten Haltung arbeiten, was Verspannungen im Nacken vorbeugt.





Wussten Sie schon? Der Begriff „Makramee“ stammt vom arabischen Wort „migramah“ ab, was so viel wie „dekorativer Fransen“ bedeutet. Seeleute im 13. Jahrhundert nutzten die Knüpftechnik, um auf langen Reisen Gegenstände zu fertigen und zu verkaufen.





Jute: Rustikal, sehr robust und perfekt für den Außenbereich oder einen authentischen, erdigen Look. Jute ist allerdings rauer für die Hände und die Knoten wirken weniger definiert.
Recyceltes Baumwollgarn: Die umweltfreundliche Wahl, oft von Marken wie Bobbiny angeboten. Es ist weich, in vielen Farben erhältlich und ideal für Wandbehänge oder Kissenbezüge, die mit der Haut in Berührung kommen.
Für eine Blumenampel auf dem Balkon ist Jute die langlebigere Option, für die Deko im Wohnzimmer gewinnt die Baumwolle.




Das Gefühl, wenn die Knoten gleichmäßig werden und ein Muster erkennbar wird, ist pure Meditation. Konzentrieren Sie sich auf die Bewegung Ihrer Hände, den Rhythmus des Knüpfens und das Geräusch, das das Garn macht. Makramee ist nicht nur ein Handwerk, sondern auch eine wunderbare Achtsamkeitsübung, um den Kopf freizubekommen und Stress abzubauen. Schalten Sie Musik oder einen Podcast ein und tauchen Sie ab.





Achtung, Hängesessel! Für Projekte, die ein hohes Gewicht tragen müssen – wie ein Hängesessel oder eine Schaukel – ist Sicherheit oberstes Gebot. Verwenden Sie ausschließlich extra starkes, geflochtenes Garn mit einer hohen Bruchlast (oft als „Polypropylen-Seil“ oder spezielles „Hängesessel-Garn“ verkauft) von mindestens 8-10 mm Stärke. Die Aufhängung selbst muss fachmännisch in einer tragenden Decke oder einem Balken verankert werden, am besten mit einem Schwerlastdübel und einem massiven Schaukelhaken.





- Schneiden Sie alle Fäden auf exakt die gleiche Länge.
- Fixieren Sie den Anfangsknoten (den Ankerknoten) mit Klebeband auf Ihrem Arbeitstisch, wenn Sie ohne Aufhängung arbeiten.
- Ziehen Sie jeden einzelnen Knoten mit der gleichen, konstanten Kraft fest. Nicht zu locker, nicht zu fest.





Laut einer Studie der Ellen MacArthur Foundation könnten bis 2050 mehr Kunststoffe als Fische in den Ozeanen schwimmen, wenn wir unseren Konsum nicht ändern.
Die Wahl von Garnen aus recycelter Baumwolle ist ein kleiner, aber wirkungsvoller Beitrag. Marken wie „Hoooked“ oder „Bobbiny“ stellen ihre Garne aus Textilabfällen der Modeindustrie her, ohne zusätzliches Wasser oder Farbstoffe zu verbrauchen. So wird Ihr Hobby zu einem Statement für Nachhaltigkeit.




Verleihen Sie Ihren Werken eine persönliche Note, indem Sie andere Materialien integrieren. Große Holzperlen im Boho-Stil, elegante Metallringe aus Messing oder Kupfer oder sogar natürlich geformtes Treibholz als Aufhängung für einen Wandbehang. Diese Elemente schaffen nicht nur visuelle Ankerpunkte, sondern machen Ihr Makramee-Stück zu einem echten Unikat. Achten Sie darauf, dass die Löcher der Perlen groß genug für Ihre Garnstärke sind.





Wie reinige ich meine Makramee-Deko am besten?
Staub lässt sich am einfachsten mit einer Fusselrolle oder durch sanftes Schütteln im Freien entfernen. Bei leichten Flecken tupfen Sie die Stelle vorsichtig mit einem feuchten Tuch und milder Seife ab. Vermeiden Sie starkes Reiben! Große Stücke wie Wandbehänge sollten niemals in die Waschmaschine. Eine professionelle Textilreinigung ist die sicherste Option, wenn eine gründliche Reinigung nötig ist.





Die Fransen sind die Signatur Ihres Werks. Für einen super-glatten, edlen Look:
- Nutzen Sie gedrehtes Garn, das sich leicht aufkämmen lässt.
- Kämmen Sie die Fransen mit einem Tierkamm (eine feine Zupfbürste für Katzen funktioniert perfekt!) sorgfältig aus.
- Um die Form zu fixieren, können Sie die ausgekämmten Fransen leicht mit Haarspray besprühen und danach mit einem Glätteisen auf niedriger Stufe glätten.





Der Kreuzknoten (Square Knot) ist der absolute Grundbaustein des Makramee. Wenn Sie diesen einen Knoten perfekt beherrschen – sowohl in der linken als auch in der rechten Variante – können Sie bereits 80 % aller gängigen Muster knüpfen. Üben Sie ihn, bis er zur zweiten Natur wird. Die Gleichmäßigkeit Ihrer Kreuzknoten entscheidet über die professionelle Optik des gesamten Kunstwerks.




„Fiber art is the new painting.“ – Joana Vasconcelos, Textilkünstlerin.
Diese Aussage unterstreicht einen wichtigen Trend: Textilkunst, und damit auch Makramee, wird nicht mehr nur als dekoratives Hobby, sondern als ernstzunehmende Kunstform anerkannt. Große, architektonische Makramee-Installationen finden sich heute in Hotels, Büros und Kunstgalerien und definieren Räume völlig neu.





Sie wollen eine Farbe, die zu allem passt? Greifen Sie zu „Natur“ oder „Off-White“. Aber für einen echten Wow-Effekt experimentieren Sie mit Farben! Ein tiefes Salbeigrün, ein erdiges Terrakotta oder ein kräftiges Senfgelb können einem einfachen Wandbehang eine völlig neue, moderne Ausstrahlung verleihen. Garnfärbesets für Baumwolle (z.B. von Simplicol) ermöglichen sogar individuelle Farbverläufe (Dip-Dye-Technik), nachdem das Stück fertig geknüpft ist.





- Ein einfacher Schlüsselanhänger mit nur 3-4 Fäden.
- Kleine Untersetzer aus einem spiralförmigen Rippenknoten.
- Eine „Probe-Blumenampel“ für eine kleine Luftpflanze.
- Ein Lesezeichen mit einem schönen Abschlussknoten.
Warum klein anfangen? Sie lernen den Umgang mit Material und Spannung, ohne sich von einem riesigen Projekt überfordert zu fühlen. Ein schnelles Erfolgserlebnis ist die beste Motivation, um dranzubleiben!





Treibholz/Ast: Perfekt für einen natürlichen, organischen Look. Jedes Stück ist ein Unikat. Vor der Verwendung sollten Sie es gründlich reinigen, bürsten und komplett trocknen lassen, um Schädlinge oder Schimmel zu vermeiden.
Gekaufter Holzdübel: Garantiert gerade und gleichmäßig. Ideal für geometrische, saubere Designs. Sie erhalten sie in jedem Baumarkt in verschiedenen Durchmessern und können sie exakt auf die gewünschte Breite zusägen.




Meine Knoten werden ungleichmäßig, was mache ich falsch?
Das Geheimnis ist die Spannung. Jeder Knoten in einer Reihe sollte mit exakt derselben Kraft angezogen werden. Am Anfang hilft es, die Arbeit nach jeder Reihe von Knoten kurz aus der Hand zu legen, sie von Weitem zu betrachten und die Spannung zu überprüfen. Es ist wie beim Schreiben lernen: Mit der Zeit entwickelt sich eine Muskelgedächtnis, und Ihre Hände arbeiten wie von selbst absolut gleichmäßig.





- Ein leeres Marmeladenglas wird zur Windlicht-Laterne.
- Ein alter, unschöner Blumentopf bekommt eine edle Makramee-Hülle.
- Die Griffe einer schlichten Korbtasche können kunstvoll umknüpft werden.
Makramee ist eine fantastische Upcycling-Technik, um alten Dingen neues Leben einzuhauchen. Sie brauchen nur etwas Garn und Kreativität.





„Die Hand, die den Faden führt, formt nicht nur einen Knoten, sondern auch einen Gedanken der Ruhe.“ – Unbekannt





Sie möchten eine Makramee-Blumenampel auf dem überdachten Balkon? Kein Problem! Aber für den ungeschützten Außenbereich, wo sie Regen und UV-Strahlung ausgesetzt ist, ist Baumwolle ungeeignet – sie würde schimmeln und verwittern. Greifen Sie hier zu synthetischen Kordeln aus Polypropylen oder Polyamid (oft als „Allzweckseil“ im Baumarkt zu finden). Diese sind witterungs- und UV-beständig und in vielen Farben erhältlich.




Spüren Sie die Knotenkunst auf einer ganz neuen Ebene mit „Mikro-Makramee“. Hierbei wird mit sehr feinem, gewachstem Polyestergarn (oft von der Marke Linhasita) gearbeitet, um filigranen Schmuck wie Armbänder, Ohrringe oder Halsketten mit eingearbeiteten Perlen und Edelsteinen zu fertigen. Die Technik ist dieselbe, erfordert aber Fingerspitzengefühl und eine gute Lupe!





Gleichmäßiger Ankerknoten: Damit der obere Rand Ihres Wandbehangs perfekt gerade wird, legen Sie den Halterungsstab auf einen Tisch. Befestigen Sie jeden Faden mit dem Ankerknoten und schieben Sie die Schlaufen eng aneinander. Ziehen Sie erst dann jede einzelne Schlaufe fest nach unten. So vermeiden Sie unschöne Lücken und eine wellige Oberkante.





- Der Rippenknoten (Double Half Hitch) erzeugt dichte, klare diagonale oder horizontale Linien.
- Der Beerenknoten (Berry Knot) sorgt für poppige, dreidimensionale „Beeren“ und eine verspielte Textur.
- Der Wickelknoten (Wrapping Knot) ist perfekt, um Fäden sauber zu bündeln, zum Beispiel am Anfang einer Blumenampel.
Das Ziel? Durch die bewusste Kombination verschiedener Knotenarten wird Ihr Design lebendig und interessant, selbst wenn Sie nur eine einzige Garnfarbe verwenden.





Langes Knüpfen kann zu Schmerzen in Händen und Fingern führen. Das ist normal! Planen Sie regelmäßige Pausen ein, in denen Sie Ihre Hände dehnen und lockern. Ballen Sie die Fäuste, spreizen Sie die Finger weit auseinander und kreisen Sie die Handgelenke. Manche Profis schwören auf Kompressionshandschuhe für Künstler, um die Durchblutung zu fördern und die Gelenke zu stützen.



Bevor Sie den ersten Knoten machen, überlegen Sie, wo Ihr Werk hängen soll. Ein riesiger Wandbehang aus dickem 5-mm-Garn wirkt in einem kleinen Raum schnell überladen. Eine zarte Blumenampel aus 2-mm-Garn geht hingegen an einer großen, leeren Wand unter. Passen Sie die Garnstärke und die Dimensionen Ihres Projekts immer an den späteren Bestimmungsort an, um eine harmonische Wirkung zu erzielen.



