Infrarotheizung: Der ehrliche Werkstatt-Talk – Was sie kann und was nicht
Infrarotheizungen sind nicht nur funktional, sondern auch stilvolle Kunstwerke. Entdecken Sie, wie Sie Wärme und Design vereinen können!
Ein Kunstwerk an der Wand oder eine gemütliche Umarmung an einem kalten Wintertag? Warum nicht beides? Infrarotheizungen haben die Fähigkeit, Räume nicht nur zu wärmen, sondern sie auch ästhetisch zu bereichern. Diese Heizpaneele, die im besten Fall wie Gemälde wirken, verwandeln Ihr Zuhause in eine Oase der Wärme und des Designs.
Ein paar ehrliche Worte aus der Werkstatt
Hallo und herzlich willkommen! In meiner langen Zeit als Elektromeister habe ich so ziemlich jede Heiztechnik gesehen, die man sich vorstellen kann. Manche waren nur ein kurzes Strohfeuer, andere sind geblieben. Und dann gibt es da die Infrarotheizung – kaum ein Thema wird so heiss diskutiert. Entweder wird sie als die ultimative, günstige Wunderlösung gefeiert oder komplett in die Tonne getreten. Ganz ehrlich? Die Wahrheit liegt, wie so oft im Handwerk, genau in der Mitte.
Inhaltsverzeichnis
- Ein paar ehrliche Worte aus der Werkstatt
- Das Geheimnis der Wärme: Warum eine warme Wand besser ist als heisse Luft
- Planung ist alles: Der wichtigste Schritt, bevor Sie Geld ausgeben
- Qualität erkennen: So trennen Sie Schrott von Gold
- Die Installation: Bitte mehr als nur Stecker rein!
- Sinnvolle Einsatzorte: Wo die Infrarotheizung wirklich glänzt
- Die ehrliche Kostenrechnung: Was kommt auf Sie zu?
- Die 3 grössten Fehler – und wie Sie sie locker vermeiden
- Mein Fazit aus der Praxis
- Inspirationen und Ideen
Ich will Ihnen hier keinen Werbeprospekt unterjubeln. Mein Ziel ist es, Ihnen klipp und klar zu zeigen, was eine Infrarotheizung draufhat und wo ihre Grenzen liegen. Ich habe die Dinger in feuchten Kellern, schicken Wohnzimmern, Bädern und sogar Werkstätten verbaut. Ich habe gesehen, wo sie perfekt passen und wo sie zu einer teuren Enttäuschung wurden. Dieser Text ist mein gesammeltes Praxiswissen, damit Sie eine wirklich kluge Entscheidung für Ihr Zuhause treffen können.

Das Geheimnis der Wärme: Warum eine warme Wand besser ist als heisse Luft
Um Infrarotheizungen zu kapieren, müssen wir einen winzigen Abstecher in die Physik machen. Keine Sorge, das wird ganz einfach. Die meisten Heizungen, die Sie kennen – also die klassischen Heizkörper – sind Konvektionsheizungen. Sie erwärmen die Luft. Diese warme Luft steigt nach oben, kühlt an der Decke ab, sinkt wieder runter und der Kreislauf beginnt von vorn. Das Ergebnis: eine ständige Luftzirkulation im Raum.
Eine Infrarotheizung tickt komplett anders. Sie pfeift auf die Luft und erwärmt stattdessen direkt die Objekte im Raum. Stellen Sie sich vor, Sie stehen an einem kühlen, aber sonnigen Herbsttag draussen. Die Luft ist frisch, aber die Sonnenstrahlen auf Ihrer Haut fühlen sich herrlich warm an. Genau das ist Strahlungswärme. Eine Infrarotheizung macht im Grunde dasselbe, nur mit für den Menschen absolut unschädlichen Infrarot-C-Strahlen.
Diese Strahlen treffen auf Wände, den Boden, Möbel und natürlich auch auf Sie. All diese Dinge speichern die Wärme und geben sie langsam wieder ab. Das Gefühl ist ein völlig anderes – viele beschreiben es als viel behaglicher, fast wie bei einem Kachelofen. Weil die Wände warm sind, fühlen sich 20 Grad oft an wie 22 Grad mit einer normalen Heizung. Merken Sie sich das, das wird bei den Kosten noch wichtig!

Ach ja, und wussten Sie schon? Weil Infrarotwärme die Wände direkt erwärmt und ihnen sanft Feuchtigkeit entzieht, kann sie in älteren, etwas feuchteanfälligen Gebäuden sogar helfen, Schimmel vorzubeugen. Ein riesiger Vorteil, den viele gar nicht auf dem Schirm haben. Und für Allergiker ist es ein Segen, da kaum Staub aufgewirbelt wird.
Planung ist alles: Der wichtigste Schritt, bevor Sie Geld ausgeben
Der grösste Fehler, den ich immer wieder sehe: Jemand schnappt sich ein billiges Paneel aus dem Baumarkt, hängt es an die Wand und wundert sich, warum es in der Ecke zieht und der Raum nicht warm wird. Eine Infrarotheizung ist kein Toaster, den man einfach einsteckt. Sie ist ein System, das durchdacht sein will. Und das fängt bei der Heizlast an.
Wie viel Power brauche ich wirklich? Die Heizlastberechnung
Jeder Raum ist anders. Deshalb gibt es keine Einheitslösung. Als Profis berechnen wir die Heizlast nach der Norm DIN EN 12831, aber für eine erste grobe Einschätzung können Sie eine Faustformel nutzen. Das ersetzt keine Fachplanung, gibt Ihnen aber ein super Gefühl für die Dimensionen.

- Sehr gut gedämmter Neubau: Rechnen Sie mit ca. 40-60 Watt pro Quadratmeter (W/m²).
- Gut gedämmter Bau (z.B. mit modernen Fenstern): Hier liegen wir bei ca. 60-80 W/m².
- Mässig gedämmter Altbau: Planen Sie eher mit 90-120 W/m².
- Schlecht oder ungedämmter Altbau: Hier sind 120 W/m² oder sogar mehr realistisch.
Ein kurzes Beispiel: Ihr Wohnzimmer im Altbau hat 20 m². Rechnen wir mal vorsichtig mit 100 W/m². Das macht einen Wärmebedarf von 2000 Watt. Und jetzt kommt der wichtige Teil: Kaufen Sie bitte kein einzelnes 2000-Watt-Monster! Viel, viel besser sind zwei Paneele mit je 1000 Watt oder sogar drei kleinere, die Sie clever im Raum verteilen. So wird die Wärme viel gleichmässiger.
Los jetzt, schnappen Sie sich einen Zollstock, messen Sie mal einen Raum aus, der Ihnen Sorgen macht, und rechnen Sie Ihren Bedarf aus. Dauert keine zwei Minuten und bringt Klarheit!
Die Kunst der Platzierung: Wohin mit den Dingern?
Die Positionierung ist entscheidend. Eine falsch platzierte Heizung ist wie ein Scheinwerfer, der ins Leere leuchtet – reine Energieverschwendung.

Wandmontage: Das ist der Klassiker. Die Heizung sollte idealerweise auf die Flächen strahlen, wo Sie sich am meisten aufhalten – also auf die Couch, den Esstisch oder den Lieblingssessel. Achtung! Halten Sie unbedingt Abstand zu grossen, schlecht isolierten Fenstern. Eine Infrarotheizung, die direkt auf eine alte Glasscheibe zielt, heizt quasi den Garten mit. Ein Mindestabstand von 50 cm zu Möbeln oder Vorhängen ist sowieso Pflicht.
Deckenmontage: Ehrlich gesagt bin ich oft ein grosser Fan der Deckenmontage, besonders in eher quadratischen Räumen. Von oben hat die Strahlung den perfekten Winkel, um den Boden und die Möbel gleichmässig zu erwärmen. Der Boden wird dann selbst zu einer riesigen, sanften Heizfläche. Plus: Die Heizung ist aus dem Weg und kann nicht zugestellt werden. Bei sehr hohen Decken (deutlich über 3 Meter) muss man aber aufpassen, da die Leistung am Boden nachlassen kann.
Kleine Anekdote aus der Praxis: Wir haben mal in einem Altbau mit hohen Stuckdecken zu schwache Paneele an die Decke montiert. Das Ergebnis war ernüchternd, die Wärme kam unten kaum an. Wir mussten nachbessern und stärkere Modelle installieren. Die Lektion war klar: Lieber die Leistung etwas grosszügiger planen, als sich später zu ärgern.

Qualität erkennen: So trennen Sie Schrott von Gold
Der Markt für Infrarotheizungen ist riesig. Die Preise reichen von 80 Euro für ein einfaches Blechpaneel bis über 1000 Euro für ein Designerstück. Die Unterschiede sind gewaltig und liegen im Detail.
- Die Oberfläche macht den Unterschied: Günstige Paneele sind oft aus pulverbeschichtetem Stahlblech. Das funktioniert, ist aber nicht ideal – sie heizen schnell auf, kühlen aber auch blitzschnell wieder ab. Hochwertigere Modelle haben Oberflächen aus Keramik, Glas oder sogar Naturstein. Diese Materialien haben eine viel bessere Abstrahlcharakteristik und speichern die Wärme. Eine Keramikheizung zum Beispiel glüht förmlich nach und gibt noch lange Wärme ab, nachdem der Strom schon aus ist. Glas sieht schick aus und ist superleicht zu reinigen.
- Das Innenleben: Entscheidend ist, wie gut die Dämmung auf der Rückseite ist. Ein Top-Paneel sollte über 95 % der Wärme nach vorne abgeben. Billige Modelle heizen oft kräftig nach hinten und verschwenden so Energie an die Wand. Ein einfacher Test: Fassen Sie nach einer Stunde Betrieb mal vorsichtig auf die Rückseite. Ist sie richtig heiss, ist das kein gutes Zeichen.
- Sicherheit und Zertifikate: Schauen Sie unbedingt auf Prüfzeichen wie das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) und ein TÜV-Siegel. Das ist keine Schikane, sondern Ihre Versicherung. Besonders im Bad ist die richtige Schutzart (mindestens IPX4 gegen Spritzwasser) lebenswichtig. Ein Elektriker weiss genau, was wo erlaubt ist.
- Wo finde ich was Gutes? Um ein Gefühl für Qualität zu bekommen, schauen Sie sich online mal die Produkte von spezialisierten Herstellern wie Welltherm, Redwell oder Ecaro an. Damit sehen Sie, was technisch möglich ist und worauf Profis setzen.

Die Installation: Bitte mehr als nur Stecker rein!
An dieser Stelle muss der Meister in mir mal Tacheles reden. Eine Infrarotheizung ist ein Elektrogerät mit ordentlich Power. Der sichere Anschluss hat absolute Priorität.
Viele Heizungen kommen mit einem normalen Stecker. Für ein einzelnes, kleines Paneel als Zusatzheizung ist das meistens okay. Aber Vorsicht: Ein normaler Stromkreis ist mit 16 Ampere abgesichert, was einer Dauerleistung von ca. 3600 Watt entspricht. Wenn Sie jetzt zwei Paneele mit je 800 Watt und den Föhn an denselben Kreis hängen, fliegt die Sicherung. Im schlimmsten Fall, bei alten Leitungen, kann das Kabel in der Wand überhitzen. Das ist eine massive Brandgefahr!
Eine Warnung, die ich nie vergesse: Ich wurde mal zu einem Kunden gerufen, bei dem es brenzlig roch. Er hatte in seinem Hobbykeller drei grosse Infrarotpaneele über eine billige Mehrfachsteckdose angeschlossen. Das Kabel in der Wand war für diese stundenlange Last nicht gemacht, die Isolierung schmolz bereits. Der Mann hatte pures Glück. Deshalb mein dringender Rat: Sobald Sie mehrere Paneele oder eine ganze Wohnung ausstatten, ist ein Festanschluss durch eine Elektrofachkraft absolute Pflicht.

Ein Profi legt bei Bedarf einen eigenen Stromkreis und schliesst alles sauber an. Genauso wichtig ist die Steuerung. Eine Infrarotheizung ohne Thermostat ist wie ein Auto ohne Gaspedal. Es gibt einfache Steckdosenthermostate (günstig, aber ungenau), Funkthermostate (flexibel und programmierbar) oder smarte Systeme, die Sie per App steuern. Letztere bieten das grösste Sparpotenzial.
Sinnvolle Einsatzorte: Wo die Infrarotheizung wirklich glänzt
Eine Infrarotheizung ist kein Allheilmittel. Aber in den richtigen Nischen ist sie eine geniale Lösung.
- Im Badezimmer: Eine Spiegelheizung sorgt morgens für schnelle Wärme und verhindert, dass der Spiegel beschlägt. Unbezahlbar!
- In der Leseecke oder im Homeoffice: Ein kleines Paneel, das gezielt auf den Sessel oder den Schreibtisch strahlt, schafft eine gemütliche Wärmezone, ohne das ganze Zimmer aufzuheizen.
- Quick-Win fürs Homeoffice: Sie frieren ständig am Schreibtisch? Holen Sie sich eine kleine 300-Watt-Platte für unter den Tisch. Kostet um die 150 €, wird einfach an die Steckdose angeschlossen und Sie haben sofort warme Füsse und Beine.
- Für die Übergangszeit: Im Frühling oder Herbst, wenn man für ein paar kühle Stunden nicht gleich die grosse Zentralheizung anwerfen will.
- Für selten genutzte Räume: Ein Gästezimmer oder Hobbyraum muss nicht durchgeheizt werden. Infrarot an, Wärme da. Geringe Installationskosten, schnelle Wirkung.

Und als Hauptheizung? Nur mit Bedacht!
Ein ganzes Haus nur mit Infrarot heizen? Das kann klappen, aber nur, wenn die Rahmenbedingungen zu 100 % stimmen: Das Gebäude muss eine exzellente Dämmung haben (modernster Standard) und Sie sollten idealerweise eine eigene Photovoltaik-Anlage auf dem Dach haben. Den teuren Netzstrom zum Heizen zu verwenden, wird sonst ein finanzielles Desaster.
Die ehrliche Kostenrechnung: Was kommt auf Sie zu?
Werbung verspricht oft das Blaue vom Himmel. Schauen wir uns die echten Zahlen an.
Anschaffung – ein konkretes Beispiel fürs Bad (ca. 10 m²):
- 1x hochwertige Spiegelheizung mit 600 W: ca. 350 € – 500 €
- 1x gutes Funkthermostat-Set: ca. 70 €
- Optional: Elektriker für den Festanschluss (empfohlen!): ca. 150 €
Gesamtbudget: Planen Sie also mit einem Budget zwischen 570 € und 720 € für eine richtig gute und sichere Lösung.
Betriebskosten – jetzt wird’s ernst: Stellen Sie sich vor, Sie heizen Ihr 20 m² grosses Wohnzimmer im Altbau (Bedarf: 2000 Watt) den ganzen Winter über. Nehmen wir an, die Paneele laufen thermostatgesteuert durchschnittlich 5 Stunden pro Tag. Bei einem Strompreis von, sagen wir, 35 Cent pro kWh sind das: 2 kW 5 h 0,35 €/kWh = 3,50 € pro Tag. Klingt machbar? Hochgerechnet auf einen Monat mit 30 Tagen sind das aber schon 105 € – nur für diesen einen Raum. Das macht deutlich, warum es als Hauptheizung ohne eigenen, günstigen Strom gut überlegt sein muss.
Die 3 grössten Fehler – und wie Sie sie locker vermeiden
Bevor wir zum Fazit kommen, hier noch einmal die häufigsten Pannen auf einen Blick:
- Zu wenig Power gekauft: Das Motto „Wird schon reichen“ ist der schnellste Weg zur Enttäuschung. Die Lösung: Berechnen Sie den Bedarf und nehmen Sie im Zweifelsfall lieber die nächsthöhere Watt-Zahl. Eine Heizung, die seltener auf voller Leistung läuft, ist effizienter als eine, die ständig am Limit kämpft.
- Falsch platziert: Das teure Paneel strahlt direkt auf Omas alte Kommode oder das grosse, undichte Fenster. Die Lösung: Immer auf die genutzte Fläche ausrichten (Sofa, Bett, Essbereich) und weg von Wärmefressern wie Fenstern.
- Am Thermostat gespart: Die Heizung läuft ungesteuert und wird zum reinen Stromfresser. Die Lösung: Investieren Sie mindestens in ein programmierbares Thermostat (ab ca. 50 €). Alles andere ist Geldverbrennung.
Mein Fazit aus der Praxis
Die Infrarotheizung ist kein Alleskönner, aber sie ist ein verdammt gutes Spezialwerkzeug. Richtig geplant und am richtigen Ort eingesetzt, kann sie den Wohnkomfort und die Effizienz enorm steigern. Sie ist die perfekte Ergänzung, die geniale Zonenheizung und die schnelle Lösung für die Übergangszeit.
Wenn Sie über eine Infrarotheizung nachdenken, nehmen Sie sich die Zeit für die Planung. Investieren Sie in Qualität und vor allem: Gehen Sie bei der Sicherheit keine Kompromisse ein. Sprechen Sie mit einem Fachbetrieb vor Ort, der Ihnen ehrlich sagt, was bei Ihnen Sinn macht – und was nicht. Dann wird die Infrarotheizung zu einer Investition, an der Sie viele Jahre Freude haben werden.
Inspirationen und Ideen
Der häufigste Fehler: Eine Infrarotheizung einfach an die kälteste Aussenwand zu hängen. Falsch gedacht! Die Strahlen sollen auf Objekte und Wände treffen, die die Wärme speichern und zurückgeben können. Richten Sie das Paneel am besten auf eine grosse Innenwand oder den Sitzbereich. So nutzen Sie das Prinzip der Strahlungswärme optimal aus und heizen nicht primär den Weg nach draussen.
Macht eine Infrarotheizung im ganzen Haus Sinn?
Eher selten. Ihre Stärke liegt im gezielten, schnellen Heizen einzelner Zonen. Perfekt fürs Bad, das Sie nur morgens und abends warm brauchen, oder für die selten genutzte Hobbyecke im Keller. Für ein ganzes, schlecht isoliertes Haus wird der Stromverbrauch schnell zum Kostenfaktor. Die clevere Strategie ist oft ein Hybrid-System: Die bestehende Heizung sorgt für die Grundtemperatur, die Infrarotpaneele für die schnelle, behagliche Komfortwärme genau dort, wo Sie sie brauchen.
Wussten Sie schon? Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) bestätigt, dass bei gleichem Wärmeempfinden die Lufttemperatur in Räumen mit Strahlungsheizungen um bis zu 3°C niedriger sein kann als bei Konvektionsheizungen.
Moderne Infrarotheizungen sind Meister der Tarnung. Vorbei sind die Zeiten klobiger Heizkörper. Modelle von Herstellern wie Welltherm oder Ecaro können als elegante Spiegel im Bad oder Flur fungieren (mit dem netten Nebeneffekt, dass sie nie beschlagen) oder als Kunstwerk getarnt werden. Sie können Ihr Lieblingsfoto auf das Paneel drucken lassen und so die Heizung unsichtbar in Ihre Bilderwand integrieren. So wird aus einem reinen Funktionsobjekt ein individuelles Gestaltungselement.
- Keine aufgewirbelten Staubpartikel oder Allergene.
- Die relative Luftfeuchtigkeit bleibt angenehm stabil.
- Wände bleiben trocken, was Schimmel vorbeugt.
Das Geheimnis dieser Vorteile für Allergiker und das Raumklima? Da keine Luft umgewälzt wird, gibt es keine Konvektion, die Staub, Pollen und Tierhaare durch den Raum bläst.
Glaspaneel (z.B. von Vasner): Sehr edle Optik, oft in Weiss oder Schwarz. Erhitzt sich schnell und gleichmässig. Perfekt für moderne Wohnräume und Bäder. Kann als beschreibbare Tafel genutzt werden.
Keramikpaneel (z.B. von Redwell): Speichert die Wärme etwas länger und gibt sie sanfter ab, ähnlich einem Kachelofen. Die Oberfläche kann strukturiert sein und eine wohnlichere Haptik haben.
Beide sind hocheffizient, die Wahl ist meist eine Frage der Ästhetik und des gewünschten Wärmegefühls.
Rund 30% des deutschen Endenergieverbrauchs entfallen auf die Raumwärme in privaten Haushalten.
Diese enorme Zahl zeigt das riesige Potenzial für kluge Heizkonzepte. Eine Infrarotheizung wird besonders dann zur ökologischen Heldin, wenn der Strom dafür von der eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach kommt. Tagsüber wird der kostenlose Sonnenstrom direkt in wohlige Wärme umgewandelt. Mit einem Batteriespeicher kann diese Energie sogar für die Abendstunden genutzt werden – ein grosser Schritt in Richtung Unabhängigkeit und nachhaltiges Heizen.
Intelligente Steuerung ist der Schlüssel zur Effizienz. Moderne Infrarotheizungen lassen sich nahtlos in Smart-Home-Systeme integrieren. Das bedeutet:
- Präzise Zeitpläne: Heizen Sie das Bad nur 30 Minuten vor dem Aufstehen.
- Steuerung per App: Schalten Sie die Heizung im Ferienhaus schon auf der Anfahrt ein.
- Smarte Thermostate: Systeme wie Homematic IP oder tado° regeln die Paneele vollautomatisch und können sie sogar abschalten, wenn ein offenes Fenster erkannt wird.
Stellen Sie sich den Moment nach der Dusche vor: Sie treten aus der Kabine, und anstatt eines kalten Luftzugs empfängt Sie eine sanfte, direkte Wärme auf der Haut, die sofort für Behaglichkeit sorgt. Die Fliesen unter Ihren Füssen sind angenehm temperiert, weil sie die Strahlungswärme aufgenommen haben. Der grosse Spiegel an der Wand? Absolut klar, kein Beschlag in Sicht, denn es ist eine Spiegelheizung von Marken wie Könighaus. Genau diese kleinen Komfort-Momente machen den Unterschied aus und sind der Grund, warum Infrarotheizungen gerade im Bad so beliebt sind.
Eine grobe Faustregel für die nötige Leistung:
- Gute Dämmung (Neubau): ca. 50-70 Watt pro m²
- Normale Dämmung (Bestand): ca. 70-90 Watt pro m²
- Schlechte Dämmung (Altbau): ca. 90-120 Watt pro m²
Für Bäder oder Räume mit vielen Fenstern sollten Sie immer eine Stufe höher kalkulieren, um eine schnelle und wohlige Wärme sicherzustellen.