Der perfekte Fade Cut: Dein Guide vom Profi – Technik, Tools & Insider-Tipps
Wussten Sie, dass der amerikanische Stufenschnitt mehr als nur ein Haarschnitt ist? Er ist ein Statement! Erfahren Sie, wie Sie diesen Look rocken.
„Ich habe das Gefühl, als ob ich in einem amerikanischen Film gefangen bin, in dem die Frisur das wichtigste Charakter-Element ist.“ So könnte ein Zeitreisender aus den 80ern über den amerikanischen Stufenschnitt denken. Ein Schnitt, der nicht nur aussieht, als käme er direkt aus einem Film, sondern auch die Essenz von Stil und Männlichkeit verkörpert. Lassen Sie uns gemeinsam in diese Welt der scharfen Linien und dynamischen Stufen eintauchen!
Hey, cool, dass du hier bist! Seit über 20 Jahren stehe ich als Friseurmeister im Salon und habe wirklich schon alles gesehen, was man mit Männerhaar anstellen kann. Und ganz ehrlich? Kaum ein Schnitt ist so gefragt und gleichzeitig so anspruchsvoll wie der Fade Cut. Du kennst ihn bestimmt auch als Fassonschnitt mit Übergang oder einfach „an den Seiten auf Null“. Das ist aber viel mehr als nur eine Frisur, es ist echtes Handwerk, das ein super Auge für Details und die Kopfform verlangt.
Inhaltsverzeichnis
- Erstmal die Basics: Was ist ein Fade überhaupt?
- Kopfsache: Warum jeder Schnitt ein Unikat ist
- Das richtige Werkzeug: Mehr als nur eine Maschine
- Die Technik: So entsteht der perfekte Übergang Schritt für Schritt
- Der Versuch zu Hause: Dein Notfall-Kasten
- Pflege, Haltbarkeit und Styling danach
- Hygiene & Kosten: Das unsichtbare Qualitätsmerkmal
- Mein Fazit
- Bildergalerie
Immer wieder kommen Jungs zu mir, zeigen mir krasse Bilder aus dem Netz und fragen, warum ihr letzter Versuch beim Billigfriseur nicht mal annähernd so aussah. Oder schlimmer: Sie erzählen von den eigenen, mutigen Experimenten mit der Haarschneidemaschine zu Hause. Deshalb will ich hier mal aus dem Nähkästchen plaudern und dir zeigen, was einen professionellen Fade wirklich ausmacht. Wir schauen uns die Technik, die richtigen Werkzeuge und die typischen Fehler an. Ziel ist nicht, dich vom Selbermachen abzuhalten. Ziel ist, dir das Wissen zu geben, damit du Qualität erkennst – und verstehst, warum ein richtig guter Haarschnitt eben seinen Preis hat.

Erstmal die Basics: Was ist ein Fade überhaupt?
Bevor wir über Technik reden, lass uns mal kurz klären, was die ganzen Begriffe bedeuten. Denn Fade ist nicht gleich Fade. Der Unterschied liegt hauptsächlich darin, wie hoch der Übergang am Kopf angesetzt wird.
- Low Fade: Hier startet der Übergang ganz tief, knapp über dem Ohr und im Nacken. Das ist die dezenteste und unauffälligste Variante, super für den Einstieg oder fürs Büro. Sieht sehr clean aus, ohne zu radikal zu wirken.
- Mid Fade: Der Klassiker. Der Übergang beginnt etwa auf halber Höhe an den Seiten und am Hinterkopf, ungefähr auf Höhe der Schläfen. Ein toller Allrounder, der zu den meisten Kopfformen passt und einen schönen, sauberen Kontrast schafft.
- High Fade: Das ist die mutigste Variante. Der Übergang wird sehr weit oben angesetzt und geht fast bis zum Scheitel. Das erzeugt einen extrem starken, markanten Look. Achtung: Dieser Style betont die Kopfform enorm und verzeiht keine Fehler.
Jetzt, wo das klar ist, können wir tiefer eintauchen. Denn bevor die Maschine auch nur summt, muss ein Profi den „Baugrund“ checken: deinen Kopf und dein Haar.

Kopfsache: Warum jeder Schnitt ein Unikat ist
Kein Kopf ist eine perfekte Kugel, das ist einfach so. Wir alle haben kleine Dellen, Beulen oder Asymmetrien. Ein guter Barbier fühlt das mit den Händen, bevor er überhaupt anfängt. Einfach stur nach Schema F zu schneiden, ist ein typischer Anfängerfehler. Das Resultat ist dann oft ein unschönes „Loch“ im Übergang, weil genau da eine Delle im Schädel ist. Ein Profi trickst hier, indem er das Haar über einer Vertiefung einen Hauch länger lässt, um optisch eine glatte Fläche zu schaffen. Das ist pure Erfahrung.
Auch deine Haarstruktur ist entscheidend. Bei dichtem, dunklem Haar knallt der Kontrast zur Haut richtig rein – der Fade wirkt mega eindrucksvoll, aber man sieht auch jeden winzigen Fehler. Bei hellem, feinem Haar ist der Übergang weicher und verzeiht mehr, kann aber schnell „fleckig“ aussehen, wenn man nicht absolut sauber arbeitet.
Und dann sind da noch die Wirbel… Ach ja, die Wirbel. Meistens im Nacken oder am Hinterkopf. Das sind die Stellen, wo die Haare einfach machen, was sie wollen. Fährt man da stumpf mit der Maschine drüber, stellen sich die Haare auf oder es entstehen kahle Flecken. Mein Leitsatz für Azubis war immer: „Der Wirbel ist der Chef. Arbeite mit ihm, nicht gegen ihn.“ Das heißt: Schnittrichtung anpassen, manchmal eine längere Einstellung nehmen und den Rest mit der Schere fein ausarbeiten.

Das richtige Werkzeug: Mehr als nur eine Maschine
Du kannst der beste Koch sein – mit einem stumpfen Messer wird das Steak trotzdem nichts. Genauso ist es bei uns. Gutes Werkzeug ist keine Angeberei, sondern eine absolute Notwendigkeit.
Die Haarschneidemaschine (Clipper)
Das Herzstück. Vergiss die 20-Euro-Maschine aus dem Supermarkt. Die haben meist schwache Motoren, werden glühend heiß und reißen mehr an den Haaren, als sie zu schneiden. Das tut weh und macht die Haare kaputt.
Profi-Geräte von bekannten Marken haben ordentlich Power, laufen ruhiger und haben einen hochwertigen Scherkopf aus Karbonstahl, der ewig scharf bleibt. So ein Gerät kostet zwischen 80 € und 250 €. Ein entscheidendes Detail ist der kleine Verstellhebel an der Seite. Damit kannst du die Schnittlänge stufenlos verstellen, meist zwischen 0,5 mm und 2,5 mm. Nur so schaffst du die feinen Nuancen zwischen den Aufsteckkämmen.
Kleines Vokabular für Anfänger:
- Aufsteckkämme: Die Nummern darauf stehen für die Schnittlänge. Als Faustregel: Nr. 1 = 3 mm, Nr. 2 = 6 mm, Nr. 3 = 10 mm, Nr. 4 = 13 mm. Das variiert leicht je nach Hersteller.
- Hebel offen: Der Hebel ist nach unten geklappt. Das macht den Schnitt etwas länger (ca. 1,5-2 mm länger als die eingestellte Länge).
- Hebel geschlossen: Der Hebel ist oben. Du schneidest auf der exakten Länge, die der Kamm oder die Klinge vorgibt.

Trimmer, Shaver und die gute alte Schere
Für die rasiermesserscharfen Konturen an Nacken und Ohren brauchst du einen Trimmer. Seine Klingen sind feiner und schneiden kürzer. Für einen echten „Skin Fade“, also einen Übergang auf die nackte Haut, kommt danach ein Folienrasierer (Shaver) oder das klassische Rasiermesser zum Einsatz. Ein guter Shaver kostet um die 100 Euro und entfernt die letzten Stoppeln. Das Messer ist die Königsdisziplin – braucht eine ruhige Hand und viel Übung.
Ganz wichtig: Ein Fade wird niemals nur mit der Maschine gemacht. Der Übergang zum längeren Deckhaar wird fast immer mit der Schere-über-Kamm-Technik perfektioniert. So werden letzte harte Linien weich gemacht und der Schnitt bekommt seinen finalen, professionellen Schliff.
Die Technik: So entsteht der perfekte Übergang Schritt für Schritt
Okay, jetzt wird’s praktisch. Ich erkläre dir mal die Methode, die sich bewährt hat. Es ist ein System, bei dem jeder Schritt auf dem vorigen aufbaut.

- Vorbereitung und die erste Linie: Das Haar muss sauber und knochentrocken sein. Zuerst legst du die Grundlinie fest, also wie hoch der Fade gehen soll. Ein Tipp aus der Praxis: Für einen typischen Mid Fade ist eine gute Faustregel, die Linie etwa eine Fingerbreite über dem Ohr anzusetzen. Diese Linie ziehst du mit dem Trimmer – sie muss absolut sauber und symmetrisch sein. Das ist die wichtigste Linie des ganzen Schnitts!
- Die erste Stufe: Alles unterhalb dieser Linie kommt weg, erst mit dem Trimmer, dann für den Skin-Effekt mit dem Shaver. Danach nimmst du den Clipper, machst den Hebel ganz auf (längste Einstellung ohne Aufsatz) und erzeugst eine etwa 1-2 cm breite Stufe über deiner Grundlinie. Ja, jetzt hast du eine harte Kante. Das ist Absicht.
- Das Fading – die Magie beginnt: Jetzt kommt der Trick. Du schließt den Hebel am Clipper schrittweise und bearbeitest mit der Ecke der Klinge nur den unteren Rand deiner harten Linie. Mit einer leichten, schaufelnden Bewegung nach außen (die C-Bewegung) weichst du die Kante auf, bis sie verschwindet. Wusstest du schon? Diese „Scooping Motion“ ahmt die Bewegung einer Schaufel nach: unten ansetzen und in einem Bogen nach außen und oben ziehen.
- Nach oben arbeiten: Danach geht das System weiter. Du nimmst den nächstgrößeren Aufsteckkamm (z.B. 1,5 mm), erzeugst die nächste Stufe und verblendest die darunterliegende Kante wieder mit dem kleineren Kamm und dem Verstellhebel. So arbeitest du dich Stufe für Stufe nach oben.
- Der Feinschliff: Zum Schluss kommt die Schere-über-Kamm-Technik, um den Übergang zum Deckhaar zu perfektionieren und dunkle Flecken auszugleichen. Danach werden die Konturen rasiert und ein gutes Aftershave aufgetragen. Das kühle Gefühl auf der Haut ist für viele der beste Moment!

Der Versuch zu Hause: Dein Notfall-Kasten
Der Reiz, Geld zu sparen, ist groß, ich verstehe das total. Ein einfacher Buzz-Cut auf einer Länge? Kriegst du hin. Ein sauberer Fade? Das ist eine andere Hausnummer. Plan für deinen allerersten Versuch mindestens 90 Minuten ein und sorge dafür, dass dich niemand stört.
Mini-Einkaufsliste für den Start:
- Solider Clipper mit Hebel: Rechne mit 80-150€. Bekannte Profi-Marken bieten hier gute Einsteigermodelle. Erhältlich in Friseurbedarfsläden oder online.
- Handspiegel: Absolut unverzichtbar, um den Hinterkopf zu sehen (ca. 10€).
- Nackenpinsel: Um die abgeschnittenen Haare zu entfernen (ca. 5€).
Ups, was falsch gemacht? Dein Erste-Hilfe-Kit:
- Zu harte Kante geschnitten? Keine Panik. Nimm den nächstkleineren Aufsatz, Hebel ganz auf, und bearbeite die Linie nur mit der Ecke der Klinge. Ganz, ganz sachte!
- Ein Loch ins Haar geschnitten? Mist, passiert. Hier hilft nur, den Bereich drumherum anzugleichen. Meist bedeutet das, alles etwas kürzer zu schneiden als geplant. Versuche nicht, es mit dem langen Deckhaar zu verdecken, das sieht man sofort.
- Asymmetrisch geworden? Eine Seite ist höher als die andere. Der einzige Ausweg ist, die niedrigere Seite an die höhere anzupassen. Deswegen: Immer wieder im Spiegel von vorne kontrollieren!
Ganz ehrlich: Ich habe schon so viele DIY-Unfälle korrigiert. Meistens bleibt nur noch, alles radikal kurz zu schneiden und es sauber nachwachsen zu lassen. Das ist frustrierend.

Pflege, Haltbarkeit und Styling danach
Ein frischer Fade sieht am besten aus. Aber wie lange hält das? Ein Skin Fade sieht oft schon nach 7-10 Tagen nicht mehr ganz so scharf aus, weil die Stoppeln nachwachsen. Ein etwas längerer Fade (z.B. mit 3mm als kürzeste Länge) hält gut und gerne 2-3 Wochen. Die meisten meiner Stammkunden kommen alle 2 bis 4 Wochen, um den Schnitt frisch zu halten.
Und womit stylen? Kleiner Tipp: Bei einem Fade ist das Deckhaar der Star. Um das zu betonen, eignen sich am besten Produkte mit mattem Finish. Eine gute Styling-Paste oder ein Clay gibt Textur und Halt, ohne zu glänzen. Das lenkt den Blick auf den sauberen Übergang an den Seiten.
Hygiene & Kosten: Das unsichtbare Qualitätsmerkmal
Ein Thema, das oft vergessen wird: Hygiene. Im Profi-Salon ist das oberstes Gebot. Jeder Kamm, jede Schere und jeder Scherkopf wird nach JEDEM Kunden desinfiziert, Klingen sind Einwegprodukte. Das schützt vor der Übertragung von Hautkrankheiten. Wenn du zu Hause schneidest, besorg dir ein Desinfektionsspray für Scherköpfe. Das schützt deine Haut und pflegt deine Maschine.

Und was kostet ein professioneller Fade nun? Rechne mal je nach Stadt und Aufwand mit 35 € bis 80 €. Das klingt vielleicht erstmal viel. Aber du bezahlst nicht nur die 45-60 Minuten Zeit. Du bezahlst für jahrelange Ausbildung, Werkzeug im Wert von über 1.000 €, Salonmiete, Versicherungen und die garantierte Hygiene. Es ist eine Investition in dein Aussehen und dein Selbstbewusstsein. Und das Gefühl, mit einem perfekten Haarschnitt aus dem Laden zu gehen, ist unbezahlbar.
Mein Fazit
Der Fade Cut ist einfach eine geile Handwerkskunst. Er fordert volle Konzentration und belohnt mit einem sofort sichtbaren, sauberen Ergebnis. Ich hoffe, ich konnte dir einen ehrlichen Einblick geben. Egal, ob du jetzt zum Profi gehst oder dich vorsichtig selbst versuchst: Hab Respekt vor dem Handwerk. Ein guter Schnitt kommt nicht einfach aus der Maschine. Er kommt aus dem Kopf und den Händen eines Menschen, der sein Fach liebt.
Bildergalerie


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Der Schlüssel zur Langlebigkeit deines Fades: Die Pflege danach. Ein frischer Fade sieht mega aus, aber schon nach wenigen Tagen können die Konturen unscharf wirken. Ein Tipp vom Profi: Verwende nach 2-3 Tagen einen hochwertigen Konturentrimmer, wie den Andis Slimline Pro Li, um die Nacken- und Ohrpartie sanft nachzufahren. Das verlängert das „Frisch-vom-Barbier“-Gefühl um eine ganze Woche.


- Glanz & Halt: Eine wasserbasierte Pomade wie die von Reuzel oder Suavecito ist perfekt für einen definierten, glänzenden Look.
- Textur & Volumen: Mattierender Haar-Clay oder eine Styling-Paste gibt dem längeren Deckhaar Struktur, ohne zu verkleben. Ideal für einen natürlichen, zerzausten Style.
- Vorbereitung: Ein Sea-Salt-Spray vor dem Föhnen sorgt für extra Griffigkeit und Volumen am Oberkopf.


Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)

„Der Fade ist nicht nur ein Haarschnitt, er ist eine mathematische Präzisionsarbeit auf der Kurve des Kopfes.“
Dieser Satz eines Londoner Star-Barbiers trifft den Nagel auf den Kopf. Ein guter Fade berücksichtigt jede Delle und Wölbung deines Schädels. Er kaschiert oder betont gezielt und schafft eine harmonische Silhouette, die ein einfacher Maschinenschnitt niemals erreichen kann.


Dein Gesicht ist eher rund? Wie findest du den passenden Fade?
Ein High Fade ist hier dein bester Freund. Durch die sehr kurz gehaltenen Seiten und das Volumen am Oberkopf wird das Gesicht optisch in die Länge gezogen. Das schafft eine markantere, kantigere Kontur. Kombiniere ihn mit einem akkurat getrimmten Bart, um die Kinnlinie zusätzlich zu definieren. Ein Low Fade würde die runde Form eher betonen – also lieber Finger weg.

Die Königsdisziplin: Der Skin Fade. Hier wird der Übergang nicht nur auf „Null“ geschnitten, sondern mit einem Folienrasierer (z.B. dem Wahl Finale Shaver) oder sogar einer Klinge bis auf die Haut rasiert. Das Ergebnis ist ein extrem sauberer, fast schon grafischer Look, der aber auch höchste Präzision vom Barber verlangt. Nichts für Anfänger!


Taper Fade vs. Classic Fade: Was ist der Unterschied?
Classic Fade: Der Übergang ist hier das Hauptelement und erstreckt sich großflächig über die Seiten und den Hinterkopf (Low, Mid oder High).
Taper Fade: Deutlich subtiler. Hier wird das Haar nur im Bereich der Koteletten und im Nacken kürzer und geht fließend in die Haut über. Der Rest der Seiten bleibt länger. Perfekt für alle, die einen sauberen Abschluss wollen, ohne den markanten Fade-Look.


Vermeide den häufigsten Fehler nach dem Haarschnitt: die falsche Haarwäsche. Direkt nach dem Schnitt solltest du deine Kopfhaut beruhigen, nicht reizen. Verwende ein mildes, sulfatfreies Shampoo und lauwarmes Wasser. Zu heißes Wasser kann die frisch exponierte Haut an den Seiten irritieren und zu Rötungen führen. Ein Spritzer kaltes Wasser am Ende schließt die Poren und belebt die Kopfhaut.


- Ein perfekter Übergang ohne sichtbare Linien.
- Scharfe, saubere Konturen an Stirn und Nacken.
- Eine symmetrische Form, die von allen Seiten gut aussieht.
Woran du einen echten Profi erkennst? An seiner Fähigkeit, diese drei Punkte mühelos zu vereinen. Es geht um das Auge für Proportionen, nicht nur um die Bedienung der Maschine.

Wusstest du, dass die Haarschneidemaschine bereits 1859 vom serbischen Barbier Nikola Bizumić erfunden wurde?
Während die ersten Modelle noch per Handkurbel betrieben wurden, legte seine Erfindung den Grundstein für das Werkzeug, das den Fade Cut erst möglich machte. Die elektrischen Clipper von Leo J. Wahl ab 1919 revolutionierten das Handwerk dann endgültig und machten Präzisionsschnitte für die breite Masse zugänglich.


Die Kommunikation mit deinem Barbier ist alles. Statt nur „einmal Fade, bitte“ zu sagen, nutze diese Begriffe, um genau das zu bekommen, was du willst:
- „Weicher“ oder „harter“ Übergang: Bestimmt, wie abrupt der Kontrast sein soll.
- „Ausrasierte Kontur“ oder „natürliche Kontur“: Legt fest, ob der Nacken mit der Klinge bearbeitet wird oder natürlich auslaufen soll.
- „Mit dem Deckhaar verbinden“: Sorgt dafür, dass es keine unschöne Kante zwischen den kurzen Seiten und dem langen Haar oben gibt.


Was ist ein Burst Fade und wem steht er?
Stell dir einen Fade vor, der sich nur halbkreisförmig um das Ohr herum erstreckt und nach hinten und vorne wieder länger wird – wie eine platzende Seifenblase. Dieser Style, oft bei einem Mohawk oder Fohawk zu sehen, lenkt den Fokus extrem auf die Seiten und das Deckhaar. Er passt super zu kreativen, mutigen Looks und funktioniert besonders gut mit lockigem oder strukturiertem Haar.


Locken und Fade? Eine Traumkombination! Gerade bei krausem oder stark gelocktem Haar kann ein sauberer Fade für eine unglaublich gepflegte und gleichzeitig lässige Optik sorgen. Der Kontrast zwischen den definierten Locken oben und den rasierten Seiten ist ein echter Hingucker. Wichtig ist hier ein Barber, der Erfahrung mit Locken hat und weiß, wie er die Textur oben erhält, ohne Frizz zu erzeugen.

Investition in Qualität: Ein guter Fade kostet vielleicht 30-50 €, während der „10-Euro-Salon“ lockt. Aber bedenke: Ein Profi-Barbier investiert 30-45 Minuten in deinen Schnitt. Er analysiert deine Kopfform, wählt aus dutzenden Aufsätzen und arbeitet millimetergenau. Der Billigfriseur muss in 15 Minuten fertig sein. Das Ergebnis siehst du – und trägst es drei Wochen lang jeden Tag auf dem Kopf.


Laut einer Umfrage von Statista geben Männer in Deutschland jährlich über 1,2 Milliarden Euro für Friseurdienstleistungen aus – Tendenz steigend.
Das zeigt: Der gepflegte Look ist längst kein Nischenthema mehr. Ein präziser Haarschnitt wie der Fade ist für viele Männer ein zentraler Bestandteil ihres persönlichen Stils und ein Ausdruck von Selbstbewusstsein geworden.


- Dein Haaransatz weicht zurück? Kein Problem!
- Ein präziser High Fade lenkt den Blick auf die vollen Stellen.
- Eine scharf geschnittene Kontur an der Stirn kann den Haaransatz optisch definieren und „richten“.
Das Geheimnis? Ein erfahrener Barber kann mit einem Fade gezielt von Problemzonen ablenken und deine Stärken betonen. Sprich es offen an – er wird eine Lösung haben.


Wie kombiniere ich den Fade mit einem Bart?
Die goldene Regel lautet: Der Übergang muss fließend sein. Die Koteletten sind hier das Bindeglied. Ein guter Barbier lässt den Fade sauber in den Bart übergehen („verblenden“), sodass keine harte Kante entsteht. Ein kurzer Bart passt gut zu einem High Fade, während ein voller Bart oft besser mit einem dezenteren Low oder Mid Fade harmoniert.

DIY-Falle: Die zweite Seite. Die erste Seite deines Kopfes selbst zu schneiden, mag noch klappen. Aber die zweite Seite spiegelverkehrt im Handspiegel exakt gleich hinzubekommen, ist fast unmöglich. Hier entstehen die meisten Fehler: ungleiche Höhe, asymmetrische Übergänge. Allein dafür lohnt sich der Gang zum Profi, der deinen Kopf von allen Seiten im Blick hat.


Auch wenn es nur wenige Millimeter sind, die Haut an den Seiten und im Nacken ist nach einem Skin Fade empfindlich. Gönn ihr etwas Pflege. Ein alkoholfreier After-Shave-Balsam oder eine leichte Feuchtigkeitscreme (z.B. von Nivea Men Sensitive) beruhigt die Haut, beugt Rasurbrand vor und verhindert, dass die Haut austrocknet und schuppt.


Der Crop Cut mit Fade: Ein absoluter Trend-Look. Hier wird das Deckhaar relativ kurz und texturiert nach vorne gestylt, oft mit einem kurzen, geraden Pony. Kombiniert mit einem markanten High oder Mid Fade an den Seiten entsteht ein moderner, leicht futuristischer Look, der besonders bei jüngeren Männern beliebt ist.

Der letzte Schliff ist oft der wichtigste.
Ein Detail, das einen guten von einem großartigen Fade unterscheidet? Die „Hot Towel Shave“ für die Konturen. Ein heißes Handtuch öffnet die Poren, die Klinge gleitet sanfter und das Ergebnis ist eine unglaublich glatte und saubere Linie im Nacken. Frag deinen Barbier danach – dieses kleine Extra macht einen riesigen Unterschied im Gefühl und in der Optik.


Warum benutzt mein Barbier verschiedene Maschinen?
Nicht jede Maschine kann alles. Ein Profi hat ein ganzes Arsenal: Eine robuste Haarschneidemaschine (wie die Wahl Magic Clip) für die grobe Arbeit und das „Fading“. Einen kleineren, feineren Trimmer (wie den BabylissPRO SkeletonFX) für die scharfen Konturen und Linien. Und oft noch einen Folienrasierer für den Skin Fade. Jedes Werkzeug hat seine spezielle Aufgabe für ein perfektes Ergebnis.


Textur oben ist King: Ein Fade lebt vom Kontrast. Wenn die Seiten perfekt sind, muss auch das Deckhaar stimmen. Lass deinen Barber oben mit einer Effilierschere oder durch „Point Cutting“ Textur einarbeiten. Das gibt dem Haar Bewegung und erleichtert dir das Styling zu Hause ungemein. Ein stumpf geschnittener „Block“ auf dem Kopf zerstört die Wirkung des besten Fades.


- Lass das Deckhaar vor dem Termin etwas länger wachsen. Das gibt dem Barber mehr Material zum Arbeiten.
- Komm mit sauberen, trockenen Haaren ohne Stylingprodukte zum Termin.
- Sei pünktlich. Ein Präzisionsschnitt wie der Fade braucht Zeit und kann nicht gehetzt werden.
Mit diesen drei einfachen Schritten zeigst du deinem Barbier Respekt für sein Handwerk und schaffst die besten Voraussetzungen für einen perfekten Schnitt.
Der Pompadour-Fade: Ein zeitloser Klassiker, neu interpretiert. Der traditionelle Pompadour mit viel Volumen am Oberkopf wird durch einen modernen Mid oder Low Fade an den Seiten schärfer und alltagstauglicher. Der Look kombiniert die Eleganz der 50er-Jahre mit der kantigen Ästhetik von heute. Zum Stylen brauchst du einen Föhn, eine Rundbürste und eine Pomade mit starkem Halt.


