#Superbloom: Wegen Instagram-Tourismus muss Walker Canyon schließen
Ein blühendes Paradies oder ein Instagram-Albtraum? Entdecke die Schattenseiten des Superbloom im Walker Canyon.
„Ein Foto sagt mehr als tausend Worte“, murmelte Vincent van Gogh, während er über die Mohnfelder schritt. Diese Farbenpracht, die den Walker Canyon in ein lebendiges Gemälde verwandelt, ist ein Traum für jeden Fotografen. Doch hinter der Kulisse dieser floralen Faszination verbirgt sich eine düstere Realität: Die Natur selbst wird Opfer ihrer eigenen Schönheit.
Mohn-Blüten in sattem Orange – wohin das Auge reicht! Im kalifornischen Walker Canyon blühen die orangefarbenen Blumen dieses Jahr besonders prächtig. Der Grund für diese üppige Blüte des Goldmohns, die Kalifornien derzeit erlebt, liegt in dem nassen Winter und den warmen Temperaturen. Auch dank des vielen Regens wurden die kalifornischen Wiesen mit zahlreichen orangen Blumen bedeckt. Die Rede ist von einem Naturphänomen, das sich nur alle zehn Jahre ereignet, berichtet BBC. Die Blütenwiesen sehen wirklich sehr schön aus – hier fühlt man sich wie im Märchen. Diese märchenhaften Mohn-Blüten haben aber zu viele Touristen angelockt, die Lust darauf haben, nicht nur einfach die orangen Blumen zu genießen, sondern auch einen Schnappschuss für Instagram zu machen. Die hohe Anzahl der Besucher ist besonders problematisch für die Bewohner von Lake Elsinore, die seit einigen Tagen unter dem Touristenansturm leiden.
Dieses Jahr blühen die orangen Blumen im kalifornischen Walker Canyon besonders prächtig
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Lake Elsinore ist eine kleine und südöstlich von L.A. gelegene Stadt. Außerdem ist diese Stadt auch der meist verwendete Ausgangspunkt für die Wanderer, die Walker Canyon besuchen wollen. Bisher wurde Lake Elsinore vor allem im Frühling von ein paar einzelnen Pflanzenfans besucht. Im Vergleich zu den bisherigen Jahren erlebt die Stadt aber eine Apokalypse – so wird die diesjährige Situation mit den Touristen sehr oft beschrieben. Sie hat schon die verfügbaren Ressourcen der Stadt überschritten. Denn der Besucheransturm führt zu verstopfen Straßen, Verkehrschaos und Notrufen bei der Polizei. Allein im vergangenen Samstag haben 50 000 Touristen Walker Canyon besucht. Täglich machen sich mehr als 20 000 Menschen auf den Weg zu den mit Mohn-Blüten bedeckten Hügeln Kaliforniens – die meisten von denen mit einer Selfie-Stange. So werden die nur 66 000 Einwohner der kleinen Stadt Lake Elsinore von Besuchermassen überrollt.
Unter dem Hashtag #Superbloom posten Menschen zahlreiche Bilder von den orangen Mohn-Blüten in Kalifornien. Mit diesem Hashtag gibt es auf Instagram bereits über 111 000 Einträge. Leider bleiben die meisten Touristen, die ihre Fotos für Instagram schießen, nicht auf den markierten Pfaden. Für ihre Selfie-Fotos verließen sie die Pfade, um sich einfach in die Blütenwiese zu legen. Auf diese Weise zerstören sie aber leider viele Blumen.
„Viele Besucher lassen sicherlich auch Müll dort und pflücken Pflanzen ab. So ein Besucheransturm schadet den Pflanzen!“ – sagte Professor Dr. Thomas Schmidt von der Freien Universität Berlin
Natürlich zeigen die Instagram-Fotos aber nicht die negativen Auswirkungen, die mit dem Ansturm der zahlreichen Instagram-Fans einhergehen
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Ja, die Instagram-Fotos mit den orangen Mohn-Blüten sehen sehr schön aus. Wir müssen uns aber die Frage stellen: Wie viele Mohn-Blüten wurden für diese Bilder zertrampelt? Was darf man für das beste Instagram-Bild riskieren?… Man kann sagen, dass Instagram heutzutage eine sehr wichtige Rolle spielt. Die Plattform verändert die Welt. Offensichtlich kann sie auch die Natur töten…
Die Gemeinde hat aber Lust darauf, die Wiese und die Stadt zu retten. Deshalb hat sie einige Maßnahmen gegen Touristen ergriffen. Die Polizei hat die Wiese abgesperrt. Am Montag – 18. März 2019, hat sich der Bürgermeister entschlossen, den Zugang zum Canyon zu schließen. Jetzt dürfen keine Autos und Busse mehr zum Walker Canyon fahren. Auch die Spaziergänge sind verboten. Die Strafe beträgt 250 Dollar!
Walker Canyon in Kalifornien
Michael von Adelhard ist 31 Jahre alt. Er arbeitet seit vielen Jahren als Journalist für einige der erfolgreichsten Nachrichten-Portale Deutschlands. Autor vieler Bücher und wissenschaftlicher Publikationen zum Thema «Einfluss sozialer Medien auf Jugendliche«. Schreibt über Themen wie Lifestyle, Umweltschutz, sowie Tech and Gadgets. In seiner Freizeit ist er häufig mit dem Fahrrad unterwegs – so schöpft er Inspiration für seine neuen Artikel.