Spidey im Vertrags-Netz: Wer bei den Film-Deals wirklich die Fäden zieht

Ein Superheld verlässt die Bühne: Was bedeutet das für das Marvel-Universum? Entdecke die Hintergründe und die schockierenden Wendungen!

von Dagmar Brocken

Hey Leute, heute mal ein Thema, das mir schon lange unter den Nägeln brennt. In der Filmbranche hab ich schon einige verrückte Verträge gesehen, manche so kompliziert, da braucht man einen Kompass. Aber kaum ein Deal hat für so viel Wirbel gesorgt wie der um unseren liebsten Netzschwinger. Die meisten sehen da nur einen Zoff zwischen zwei riesigen Konzernen, aber glaubt mir, dahinter steckt viel mehr als nur Gier. Es ist ein faszinierender Einblick in knallharte Geschäftsmodelle und die kreative Kontrolle über ganze Filmwelten.

Keine Sorge, ich erspare euch das Juristendeutsch. Ich erkläre euch die Sache so, wie ich sie einem guten Freund bei einem Kaffee erklären würde: Klartext, ohne Schnickschnack. Wir schauen uns an, wie der ganze Schlamassel anfing, wo die echten Knackpunkte liegen und was das für uns als Fans bedeutet. Denn am Ende wollen wir doch alle nur gute Filme sehen, oder?

Wie alles begann: Der Deal, der eine Ära prägte

Um das Chaos von heute zu verstehen, müssen wir eine kleine Zeitreise machen. Stellt euch eine Zeit vor, in der Superheldenfilme noch nicht die Gelddruckmaschinen waren, die sie heute sind. Das ursprüngliche Comic-Studio stand damals finanziell mit dem Rücken zur Wand, kurz vor dem Aus. Um zu überleben, verkauften sie die Filmrechte an ihren bekanntesten Figuren. So landeten die Mutanten bei einem Studio, und die Filmrechte am wohl wertvollsten Helden von allen, dem Spinnenhelden, gingen an ein großes japanisches Filmstudio.

Spidermen hält sich zu einer Wand und sieht in der Ferne, vielleicht neue Karriere ohne Marvel

Für eine Summe, die aus heutiger Sicht fast schon lächerlich wirkt – man spricht in Branchenkreisen von vielleicht 7 bis 10 Millionen Dollar plus einer Gewinnbeteiligung – sicherte sich das Studio die Lizenz. Der Vertrag enthielt aber eine entscheidende Klausel, die bis heute gilt: Das Studio muss in regelmäßigen Abständen, meist alle fünf bis sieben Jahre, einen neuen Film mit der Figur produzieren. Passiert das nicht, fallen die Rechte automatisch an den ursprünglichen Eigentümer zurück. Ein cleverer Mechanismus, der verhindert, dass eine wertvolle Marke in der Schublade verstaubt. Für das Studio war es der Beginn einer sehr erfolgreichen Film-Ära, für das Comic-Haus der schmerzliche Verlust seines Aushängeschilds im Kino.

Der erste Pakt der Giganten: Eine Win-Win-Situation?

Jahre später hatte sich das Blatt komplett gewendet. Das ursprüngliche Comic-Studio, inzwischen Teil eines riesigen Maus-Konzerns, baute ein gigantisches, vernetztes Film-Universum auf – ein beispielloser Erfolg. Aber eine Schlüsselfigur fehlte schmerzlich. Der kreative Kopf hinter diesem Universum wusste, dass der Netzschwinger einfach dazugehört. Und da das andere Studio nach einem Neustartversuch mit der Figur nicht ganz die erhofften Ergebnisse erzielte, bot sich eine einmalige Chance.

Spiderman und das Schild von Captain Amerika, auf dem Hintergrund von blauen Himmel

Man setzte sich zusammen und schmiedete einen einzigartigen Deal. Der Deal sah vor, dass der Held in den Filmen des großen Universums auftreten durfte. Im Gegenzug übernahmen die kreativen Architekten dieses Universums die Produktion der Solo-Filme. So wurde sichergestellt, dass die Qualität und der Stil passten.

Finanziell war die Sache klar geregelt: Das japanische Studio finanzierte die Solo-Filme komplett allein und behielt fast alle Einnahmen. Der Partner bekam schlappe 5 % der Kinoeinnahmen, aber – und das ist der Clou – vom allerersten verkauften Ticket an. Sie kassierten also mit, bevor der Produktionspartner überhaupt seine riesigen Kosten für Dreh und Marketing wieder drin hatte. Und jetzt kommt der eigentliche Hammer: Die Rechte am Merchandising blieben komplett beim Maus-Konzern. Wusstet ihr, dass mit Spielzeug, Shirts und Videospielen oft über eine Milliarde Dollar pro Jahr umgesetzt wird? Das ist manchmal mehr, als die Filme selbst einspielen! Eine geniale Investition also.

Wenn Erfolg zum Problem wird: Der große Krach

Der Plan ging auf. Besser als erwartet. Die gemeinsamen Filme schlugen ein wie eine Bombe, einer davon wurde sogar zum erfolgreichsten Film in der Geschichte des japanischen Studios. Und genau da lag das Problem. Der immense Erfolg verschob die Machtverhältnisse.

Spiderman ohne seine Maske, er ist traurig Marvel Cinematic Universe zu verlassen

Aus Sicht des Maus-Konzerns klang das dann so: „Hey, unser kreativer Input hat die Figur wiederbelebt. 5 Prozent spiegeln unseren Beitrag nicht mehr wider.“ Sie schlugen also einen neuen Deal vor: eine 50/50-Aufteilung. Sie wollten die zukünftigen Filme zur Hälfte mitfinanzieren und dafür auch die Hälfte der Gewinne. Klingt fair, oder? Gleiches Risiko, gleicher Lohn.

Für das japanische Studio war das aber ein absolutes No-Go. Ihre Perspektive: „Moment mal. Das ist unsere Lizenz. Wir haben bisher das volle Risiko getragen. Und jetzt, wo die Marke auf ihrem Höhepunkt ist, sollen wir die Hälfte vom Kuchen abgeben? Auf keinen Fall!“ Zumal das Studio mit anderen Filmen aus demselben Comic-Universum bewiesen hatte, dass sie auch ohne direkte Schützenhilfe erfolgreich sein können. Ein 50/50-Deal hätte ihre eigene Strategie für ein eigenes Film-Universum torpediert. Die Verhandlungen scheiterten krachend.

Und genau hier müssen wir mal mit einem weit verbreiteten Irrtum aufräumen.
Mythos: Dem Maus-Konzern gehören die Filmrechte an Spider-Man.
Realität: Falsch! Das japanische Studio besitzt die Filmlizenz. Der andere Konzern darf den Helden quasi nur „ausleihen“ und in seinen Filmen nutzen. Das ist der Kern des ganzen Konflikts.

Spiderman, auf einem hohen Gebäude mit seinem Kostüm, das seine Identität versteckt

Ein Blick hinter die Kulissen: Darum geht es wirklich

Um die Haltung beider Seiten zu verstehen, muss man wissen, dass es um viel mehr als nur Geld geht. Es gibt da drei entscheidende Säulen.

Da ist zuerst mal die Sache mit Finanzierung und Risiko. Ein moderner Blockbuster kostet locker 200 Millionen Dollar in der Produktion. Oben drauf kommen nochmal 100 bis 150 Millionen für weltweites Marketing. Wer dieses Geld auf den Tisch legt, trägt das volle Risiko. Floppt der Film, ist die Kohle weg. Aus Sicht des Lizenzinhabers fühlte sich der 50/50-Vorschlag so an, als wolle der Partner auf ein Pferd wetten, das schon fast im Ziel ist.

Dann die kreative Kontrolle. Es gilt die alte Hollywood-Regel: Wer die Rechnungen zahlt, hat am Ende auch das letzte Wort. Ein 50/50-Deal hätte bedeutet, dass jede Entscheidung – vom Drehbuch bis zur kleinsten Nebenrolle – zu einem Komitee-Beschluss wird. Das kann kreative Prozesse brutal ausbremsen. Das Studio wollte die Freiheit behalten, sein eigenes Universum nach eigenen Regeln zu bauen.

das Logo von Marvel Cinematic Universe, Spiderman verlässt MCU wegen Disney
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Und schließlich die langfristige Strategie. Beide Konzerne denken in Jahrzehnten. Der eine will sein riesiges, zentrales Film-Universum stärken. Der andere will ein eigenes, konkurrierendes Universum rund um die Charaktere aus der Spinnen-Welt aufbauen. Den Anker dieses Universums zur Hälfte an den Rivalen abzugeben, wäre strategischer Selbstmord. Übrigens, was die Sache noch brisanter macht: Der Maus-Konzern hat sich vor einiger Zeit durch einen riesigen Firmenkauf die Rechte an fast allen anderen „verlorenen“ Helden, wie den Mutanten und einer gewissen fantastischen Familie, zurückgeholt. Der Spinnenheld ist also quasi der letzte große Fisch, der noch in einem fremden Teich schwimmt. Das erklärt, warum der Kampf so verbissen geführt wird.

Die Macht der Fans und der neue Kompromiss

Als die Nachricht vom Bruch der Partnerschaft die Runde machte, gab es einen weltweiten Aufschrei. Fans starteten Petitionen, sogar die Schauspieler meldeten sich enttäuscht zu Wort. Normalerweise prallt so etwas an den Chefetagen ab. Aber hier war der öffentliche Druck einfach zu gewaltig, denn der Wert der Marke hängt direkt von der Gunst der Zuschauer ab.

Und es hat funktioniert! Hinter den Kulissen wurde weiterverhandelt. Am Ende stand ein neuer Kompromiss. Die Details sind geheim, aber man munkelt in gut informierten Branchenkreisen, dass der neue Deal so aussieht: Der Maus-Konzern steigt jetzt mit etwa 25 % in die Finanzierung des nächsten Solo-Films ein und bekommt dafür auch rund 25 % vom Gewinn. Dafür darf der Held noch in mindestens einem weiteren Team-Film mitmischen, und der kreative Kopf des großen Universums bleibt als Berater an Bord. Ein klassischer Kompromiss, bei dem keiner sein Gesicht verliert und der beiden Seiten Zeit verschafft.

Die Zukunft: Zwei Welten, ein Held?

Was heißt das jetzt für uns? Wir erleben gerade, wie das „Multiversum“, eine Idee aus den Comics, zur genialen Lösung für ein kniffliges Vertragsproblem wird. Das ist nicht nur ein cooler Story-Trick, es ist die perfekte Brücke, die zwei getrennte Vertragswelten verbindet!

So kann der Held weiter Teil des großen, etablierten Universums bleiben. Gleichzeitig kann das andere Studio sein eigenes Ding durchziehen und den Helden dort auftreten lassen, um das eigene Universum zu stärken. Der Held springt bei Bedarf einfach durch ein „Portal“ von einer Welt in die andere. Für uns Zuschauer bedeutet das: Wir können uns wahrscheinlich auf noch mehr verrückte Crossover-Events freuen.

Ein letzter Gedanke von mir

Ganz ehrlich, es ist leicht, sich auf eine Seite zu schlagen. „Die sind gierig!“ oder „Die sind stur!“. Die Wahrheit ist aber, dass beide Unternehmen einfach knallhart ihren Job machen und die Interessen ihrer Aktionäre vertreten.

Kleiner Profi-Tipp am Rande: Seid skeptisch bei Gerüchten und reißerischen Schlagzeilen. Die echten Details solcher Deals dringen selten nach außen, und was man liest, ist oft nur strategisches Gerede, um die Gegenseite unter Druck zu setzen. Wer es ganz genau wissen will, muss schon die Berichte der großen Branchenmagazine lesen.

Am Ende zeigt dieser Fall eines ganz deutlich: Kreativität und Business sind im modernen Kino unzertrennlich. Die Balance zwischen diesen beiden Welten zu finden, das ist die wahre Kunst. Und solange die da oben einen Weg finden, sich zu einigen, bekommen wir die Filme, die wir lieben.

Aber jetzt seid ihr dran! Was meint ihr dazu? Wer hat am Ende den clevereren Deal gemacht – das Studio mit der kreativen Vision oder das mit den tiefen Taschen? Schreibt eure Meinung doch mal in die Kommentare!

Dagmar Brocken

Dagmar Brocken hat Medienwissenschaft in Bonn absolviert und innerhalb fünf Jahren ist Teil von bekannten deutschen Nachrichtenteams.