Dein Flachdach für immer dicht? So geht’s mit EPDM – Die ehrliche Anleitung eines Profis

Wussten Sie, dass Ihr Flachdach bis zu 50 Jahre halten kann? Entdecken Sie, wie EPDM und PIR Dämmplatten die perfekte Kombination für Langlebigkeit sind!

von Dagmar Brocken

Ganz ehrlich? In meiner langen Zeit als Dachprofi habe ich so ziemlich alles gesehen. Ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, als Bitumenbahnen und eine offene Flamme die einzige Antwort für ein Flachdach waren. Eine schweißtreibende, heiße Arbeit, deren Geruch tagelang in den Klamotten hing. Als dann die ersten EPDM-Folien auf den Markt kamen, waren viele von uns alten Hasen erstmal skeptisch. Ein Stück Gummi soll ein Dach für Jahrzehnte dichthalten? Heute, viele Projekte und unzählige Quadratmeter später, kann ich voller Überzeugung sagen: Ja, das kann es. Aber nur, wenn man es verdammt richtig macht.

Immer wieder sehe ich gut gemeinte, aber schlecht ausgeführte Versuche auf Garagen oder Carports. Ambitionierte Heimwerker, die mit vollem Elan loslegen. Manchmal geht’s gut, aber oft werde ich nach ein paar Wintern gerufen, um die Folgen kleiner Fehler zu begutachten: offene Nähte, fiese Blasen oder undichte Anschlüsse an der Wand. Dann beginnt die Rettungsaktion, und die ist meistens teurer, als es gleich von einem Profi machen zu lassen.

Flachdach mit einem innovativen Material versehen, Abdichtung

Deshalb gibt es diesen Text. Ich will dir die Arbeit nicht ausreden. Im Gegenteil! Ich möchte dir ein ehrliches, klares Bild davon geben, worauf es ankommt, welche Fehler du unbedingt vermeiden musst und wann es vielleicht doch schlauer ist, zum Hörer zu greifen.

Ein dichtes Dach ist kein Luxus, es ist der Schutzschild für dein gesamtes Eigentum. Also, packen wir es mit dem nötigen Respekt an.

Was ist dieses EPDM eigentlich – und warum ist es so gut?

EPDM ist die Abkürzung für einen ziemlich sperrigen Begriff: Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk. Klingt kompliziert, ist aber im Grunde ein synthetischer Gummi mit fast schon magischen Eigenschaften. Im Gegensatz zu Bitumen, das bei Kälte schnell spröde wird und unter der Sommersonne altert, bleibt EPDM bei Temperaturen von eisigen -40 °C bis heißen +120 °C flexibel und elastisch. Das ist der entscheidende Vorteil für ein Dach hier bei uns, das im Winter friert und im Sommer brutzelt.

Flachdach mit einem innovativen Material versehen, Abdichtung

Stell dir das mal vor: Ein 10 Meter langes Flachdach dehnt sich im Sommer um mehrere Millimeter aus. Eine starre Abdichtung würde hier früher oder später feine Risse bekommen. EPDM hingegen kann sich um über 300 % dehnen, bevor es überhaupt ans Reißen denkt. Diese extreme Elastizität fängt die Bewegungen des Gebäudes und die Temperaturschwankungen locker auf. Das ist der Hauptgrund, warum eine fachgerecht verlegte EPDM-Folie locker 40 oder sogar 50 Jahre halten kann.

Ach ja, und dann ist da noch die Sonne. Die UV-Strahlung ist der Erzfeind vieler Kunststoffe. EPDM ist von Natur aus extrem beständig dagegen. Wo Bitumen mit der Zeit porös wird und eine neue Schutzschicht braucht, behält die Gummifolie ihre Eigenschaften. Das spart auf lange Sicht eine Menge Wartungsaufwand und Geld.

EPDM vs. Bitumen: Ein fairer Vergleich

Bitumen hat jahrzehntelang gute Dienste geleistet, keine Frage. Aber die Verarbeitung ist einfach eine andere Welt. Das Schweißen mit offener Flamme birgt immer eine Brandgefahr, gerade bei Anschlüssen an Holz oder Dämmung. EPDM wird dagegen „kalt“ verlegt. Wir arbeiten hier mit speziellen Klebstoffen und Primern. Das ist nicht nur sicherer, sondern bei großen, freien Flächen oft auch deutlich schneller.

Abdichtung von Flachdach, ein Rasen und Himmel bei Sonnenuntergang

Wo ist der Haken? EPDM ist etwas empfindlich gegenüber bestimmten Chemikalien. Mineralöle, Benzin oder manche scharfen Reiniger können die Folie angreifen und aufquellen lassen. Auf einem normalen Garagen- oder Hausdach ist das aber extrem selten ein Problem.

Die Vorbereitung: Hier entscheidet sich fast alles

Das Erste, was jeder Azubi bei mir lernt: Die Qualität deiner Abdichtung steht und fällt mit dem Untergrund. Du kannst die teuerste Folie und den besten Kleber haben – wenn der Untergrund nicht passt, ist die ganze Arbeit für die Katz. Hier darfst du absolut keine Kompromisse machen.

Dein Untergrund muss vier Dinge sein: sauber, trocken, glatt und tragfähig.

  • Sauber: Kein Staub, keine losen Teile, kein Öl oder alte Farbreste. Erstmal grob mit dem Besen, dann mit einem Industriestaubsauger drüber. Das ist Pflicht!
  • Trocken: Das ist der kritischste Punkt überhaupt. EPDM-Kleber und Feuchtigkeit sind Todfeinde. Arbeite niemals nach einem Regenschauer oder bei hoher Luftfeuchtigkeit am frühen Morgen. Diese unsichtbare Restfeuchte ruiniert dir die Verklebung. Kleiner Profi-Tipp: Wenn du unsicher bist, klebe ein Stück durchsichtige Plastikfolie (ca. 50×50 cm) mit Klebeband fest auf den Untergrund. Wenn sich nach ein paar Stunden in der Sonne darunter Kondenswasser bildet, ist es zu feucht!
  • Glatt: Spitze Steinchen, alte Nägel oder raue Betonnasen müssen weg. Jede kleine Unebenheit kann die Folie auf Dauer durchscheuern. Also: spachteln oder abschleifen.
  • Tragfähig: Eine morsche Holzschalung oder eine bröselige Dämmung? Vergiss es. Das muss zuerst saniert werden, bevor die neue Abdichtung draufkommt.
ein Häuschen, ein Plan von Häuschen mit Flachdach Abdichtung

Planst du eine Sanierung über einer alten Bitumenbahn? Achtung! Prüfe unbedingt die Herstellerangaben deiner EPDM-Folie. Oft ist eine Trennlage, meist ein spezielles Schutzvlies, oder sogar eine neue Dämmschicht nötig.

Deine Einkaufs- und Werkzeugliste für die EPDM-Schlacht

Bevor du loslegst, gehst du am besten einmal alles durch. Nichts ist ärgerlicher, als mitten in der Arbeit festzustellen, dass eine Kleinigkeit fehlt. Profi-Material wie EPDM-Folie, spezielle Kleber und Formteile bekommst du am besten im Dachdecker-Fachhandel oder bei spezialisierten Online-Shops. Im normalen Baumarkt ist die Auswahl oft begrenzt.

Was du unbedingt brauchst:

  • EPDM-Folie: Für Garagen und Anbauten ist eine Stärke von 1,5 mm ideal. Sie ist robuster gegen mechanische Beschädigungen. Dünnere Folien (ca. 1,2 mm) reichen vielleicht für ein Gartenhaus, aber hier solltest du nicht sparen. Plane immer mit ca. 20-30 cm Überstand an allen Seiten!
  • Flächenkleber: Für die große Fläche. Wird mit einer Rolle aufgetragen.
  • Kontaktkleber: Für die Ränder und Anschlüsse. Wird auf beide zu verklebenden Teile aufgetragen.
  • Primer & Nahtband: Für Ecken und Anschlüsse. Absolut unverzichtbar für dichte Verbindungen.
  • Formteile: Vorgefertigte Innen- und Außenecken sowie Rohrmanschetten. Versuch gar nicht erst, hier zu improvisieren!
  • Werkzeug: Ein scharfes Cuttermesser (bitte keine Schere, die zerrt die Folie), eine harte Andrückrolle aus Gummi, eine Lammfellrolle für den Flächenkleber, mehrere Pinsel für den Kontaktkleber, eine Kartuschenpresse für Dichtmasse, Arbeitshandschuhe und eine Schutzbrille.

Wichtiger Hinweis: Mische niemals Produkte verschiedener Hersteller! Kaufe Kleber, Primer und Folie immer aus einem System. Nur so ist die chemische Verträglichkeit garantiert.

klassisches Flachdach in verschiedenen Farben mit alten Abdichtung

Die Verlegung: Schritt für Schritt zur dichten Fläche

Okay, der Untergrund ist top, das Material liegt bereit. Jetzt geht’s ans Eingemachte. Für deine Garage (sagen wir mal 25 m²) ist die vollflächige Verklebung die Methode der Wahl. Sie ist super stabil gegen Windsog.

  1. Folie auslegen und entspannen lassen: Bestell die Folie möglichst in einem Stück, das dein ganzes Dach abdeckt. Das erspart dir Nähte mitten auf der Fläche – die größte potenzielle Schwachstelle. Rolle die Folie aus und lass sie liegen. Mindestens 30 Minuten, besser eine ganze Stunde. Sie muss die Falten vom Transport verlieren und sich „akklimatisieren“.
  2. Positionieren und zurückschlagen: Richte die Folie exakt aus. Dann schlägst du eine Hälfte der Bahn zurück, sodass die Hälfte des Untergrunds frei liegt.
  3. Kleber auftragen: Jetzt kommt der Flächenkleber. Trage ihn gleichmäßig mit der Lammfellrolle auf den freien Untergrund auf. Nicht zu dick, nicht zu dünn – halte dich an die Herstellerangabe (meist in l/m²).
  4. Ablüften und Folie einlegen: Das ist ein entscheidender Moment! Der Kleber braucht je nach Wetter 10 bis 20 Minuten zum Ablüften. Mach den Fingertest: Wenn du drauf tippst und der Kleber sich wie ein trockenes Post-it anfühlt (klebt, aber bleibt nicht am Finger hängen), ist es perfekt. Rolle dann die Folie langsam und kontrolliert in das Kleberbett.
  5. Andrücken: Sofort mit einem weichen Besen oder der Andrückrolle von der Mitte nach außen über die Folie streichen. Du hörst und fühlst, wie die Luft entweicht.
  6. Zweite Hälfte wiederholen: Nun klappst du die noch lose Hälfte über die bereits verklebte Seite und wiederholst die Schritte 3 bis 5.

Kleine Panne? Erste Hilfe für die Baustelle!

Was tun, wenn du doch eine Luftblase unter der Folie hast? Keine Panik! Nimm eine feine Kanüle aus der Apotheke, stich vorsichtig in die Mitte der Blase, streich die Luft sanft zur Einstichstelle hin aus und drücke die Folie fest. Das winzige Loch verschließt sich bei EPDM von selbst und die Stelle ist wieder dicht. Das ist einer dieser kleinen Tricks, die den Unterschied machen.

Die Details: Hier zeigt sich der Meister

Eine glatte Fläche ist der einfache Teil. Die wahre Kunst und die potenziellen Fehlerquellen liegen in den Details.

  • Wandanschluss: Die Folie muss an Wänden mindestens 15 cm hochgezogen werden. Hier arbeitest du mit Kontaktkleber (auf Wand und Folienrückseite auftragen, ablüften lassen, andrücken). Der obere Abschluss wird mit einem speziellen Wandanschlussprofil aus Metall und dauerelastischem Dichtstoff gesichert.
  • Ecken und Durchführungen: Nutze IMMER die vorgefertigten Formteile. Für Innen-, Außenecken oder den Dachgully. Diese werden mit Primer vorbereitet und mit Nahtband auf die Flächenfolie geklebt. Das erfordert Geduld und Präzision, aber es ist der einzige Weg zu einer dauerhaft dichten Lösung.

Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Rechnung

Vergiss die Behauptungen, man könne ein Garagendach für 500 € professionell abdichten. Das ist unrealistisch. Schauen wir uns die Kosten für unsere 25 m² große Garage mal ehrlich an.

Kosten für den Selbermacher (realistisch):

  • EPDM-Folie (1,5 mm): ca. 28 m² à 12-15 €/m² = ca. 390 €
  • Flächen- & Kontaktkleber: ca. 120 €
  • Primer, Nahtband, Formteile: ca. 150 €
  • Wandanschlussprofile & Dichtstoff: ca. 50 €
  • Werkzeug & Kleinmaterial: ca. 50 €

Materialkosten gesamt: ca. 760 €

Hier sind noch keine neue Dämmung, kein Abriss der alten Schichten und keine Entsorgung dabei. Und vor allem: Deine Arbeitszeit und das Risiko, dass etwas schiefgeht und ein teurer Wasserschaden entsteht, sind nicht eingeprechnet.

Ein Fachbetrieb verlangt für dieselbe Garage vielleicht 2.500 € bis 4.000 €. Warum? Weil im Preis Abriss, Entsorgung, eine neue Dämmung nach aktuellen Vorgaben, Profi-Arbeit, Gerüst, Sicherheit und vor allem die Gewährleistung enthalten sind. Wenn innerhalb von 5 Jahren etwas undicht wird, steht der Betrieb dafür gerade. Diese Sicherheit hast du bei Eigenleistung nicht.

Sicherheit geht vor – immer!

Arbeiten auf dem Dach sind gefährlich. Ein falscher Schritt, und selbst ein Sturz aus 2,5 Metern Höhe kann böse enden. Sorge für eine Absturzsicherung und trage bei der Arbeit mit den Chemikalien Handschuhe und eine Schutzbrille. Deine Gesundheit ist wichtiger als jede Ersparnis.

Übrigens: Eine reine Erneuerung der Abdichtung ist meist genehmigungsfrei. Sobald du aber eine umfassende Dämmung nachrüstest, kann die Einhaltung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) Pflicht werden. Ein kurzer Anruf beim lokalen Bauamt schafft Klarheit.

Fazit: Deine Entscheidung nach bestem Wissen

Ein Flachdach mit EPDM selbst abzudichten, ist definitiv machbar. Für ein kleines, unkompliziertes Projekt wie eine rechteckige Garage kann ein geschickter Heimwerker mit Geduld und Präzision ein super Ergebnis erzielen. Du sparst Geld, trägst aber das volle Risiko.

Ich hoffe, ich konnte dir zeigen, dass es um mehr geht, als nur eine schwarze Folie aufs Dach zu kleben. Es geht um das Verständnis für das Material, die Physik, die penible Vorbereitung und die millimetergenaue Ausführung der Details. Ein einziger Fehler am Wandanschluss kann die ganze Arbeit zunichtemachen.

Mein ehrlicher Rat: Wenn es um das Dach deines Wohnhauses geht, um eine komplexe Form mit vielen Ecken und Anschlüssen oder wenn du bei einem der Punkte hier unsicher bist – hol dir einen Fachbetrieb. Die Investition in einen Profi ist eine Investition in den Werterhalt deines Hauses und in deinen ruhigen Schlaf, auch beim schlimmsten Unwetter. Und dieses Gefühl, ehrlich gesagt, ist unbezahlbar.

Inspirationen und Ideen

„Die erwartete Lebensdauer von EPDM-Dachbahnen übersteigt oft 50 Jahre.“ – Deutsches Dach-Zentrum e.V.

Was bedeutet das konkret für Sie? Während andere Materialien nach 20-25 Jahren spröde werden und eine komplette Sanierung erfordern, bleibt eine EPDM-Abdichtung elastisch und funktional. Diese Langlebigkeit macht die anfänglich vielleicht höheren Materialkosten über die gesamte Nutzungsdauer des Gebäudes mehr als wett und erspart Ihnen die Sorge vor zukünftigen, teuren Dacharbeiten.

Der Untergrund ist sauber, aber wie bekomme ich die Folie wirklich faltenfrei verlegt?

Das Geheimnis liegt in der Entspannung. EPDM-Folien werden aufgerollt geliefert und haben ein „Gedächtnis“. Rollen Sie die Bahn aus und lassen Sie sie mindestens 30 Minuten bis eine Stunde auf dem Dach liegen, bevor Sie mit dem Verkleben beginnen. Diese Ruhephase erlaubt es dem Material, sich an die Umgebungstemperatur anzupassen und transportbedingte Spannungen abzubauen. So vermeiden Sie später unschöne Wellen und Blasen.

Anschlüsse, Ecken und Durchdringungen sind die Achillesferse jeder Dachabdichtung. Hier entscheidet sich, ob Ihr Dach wirklich dicht wird. Moderne EPDM-Systeme bieten hierfür eine geniale Lösung:

  • Vorgefertigte Formteile: Für Innen- und Außenecken sowie Rohrmanschetten gibt es passgenaue Formteile, die wie ein Pflaster auf die kritischen Stellen geklebt werden. Das ist sicherer und schneller als der Versuch, die Folie selbst zu falten und zuzuschneiden.
  • Selbstvulkanisierendes Nahtband: Anstatt mit offener Flamme zu hantieren, werden Nähte mit einem speziellen Primer vorbereitet und dann mit einem selbstklebenden Nahtband dauerhaft wasserdicht verbunden.

EPDM 1,2 mm: Die Standardstärke für die meisten Anwendungen wie Carports, Garagen oder Gartenhäuser. Sie bietet bereits eine hervorragende Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit für Flächen, die nicht oder nur selten für Wartungsarbeiten betreten werden.

EPDM 1,5 mm: Die robustere Wahl. Greifen Sie zu dieser Stärke bei größeren, bewohnten Gebäuden, bei Dächern, die regelmäßig betreten werden (z.B. für die Wartung von Klimaanlagen oder Solarpaneelen) oder wenn eine spätere Dachbegrünung geplant ist.

Die dickere Variante bietet einfach ein zusätzliches Plus an mechanischer Sicherheit.

  • Keine Blasenbildung, auch bei starker Sonneneinstrahlung.
  • Eine absolut gleichmäßige Haftung über die gesamte Fläche.
  • Kein Verrutschen der Bahn während der Installation.

Das Geheimnis? Die Wahl des richtigen Klebers für den richtigen Bereich. Profis verwenden eine Kombination: Flächenkleber auf Wasserbasis für die große Dachfläche und Kontaktkleber (oft auf Lösungsmittelbasis) für die kritischen Randbereiche, Anschlüsse und senkrechten Aufkantungen, wo eine sofortige und hohe Klebekraft erforderlich ist.

Träumen Sie von einem Gründach? EPDM ist die ideale Basis dafür. Achten Sie jedoch unbedingt darauf, eine wurzelfeste Variante zu wählen, oft mit FLL-Zertifikat (Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau). Marken wie RESITRIX® bieten spezielle Bahnen, die dem aggressiven Wurzelwachstum standhalten, ohne dass eine separate Wurzelschutzfolie nötig ist. So kombinieren Sie extreme Langlebigkeit mit einem ökologischen Mehrwert für Ihr Haus.

Der häufigste Fehler des ambitionierten Heimwerkers: Ungeduld beim Wetter. Die Verarbeitung von EPDM-Klebstoffen ist temperatur- und feuchtigkeitsempfindlich. Eine Verlegung unter 5 °C oder bei hoher Luftfeuchtigkeit (z.B. Nebel oder nach einem Regenschauer) kann die Haftung massiv beeinträchtigen. Der Kleber bindet nicht richtig ab, was zu Blasen und im schlimmsten Fall zu undichten Nähten führt. Warten Sie lieber einen trockenen, milden Tag ab – Ihr Dach wird es Ihnen danken.

  • Stabiler Cutter mit Hakenklinge (für saubere Schnitte)
  • Andruckrolle aus Silikon (für blasenfreie Nähte)
  • Schere für Feinarbeiten an Ecken
  • Ein alter Lappen und spezieller Folienreiniger (z.B. von Carlisle oder Dachprotect)
  • Pinsel oder Fellrolle zum Auftragen des Klebers
  • Schlagschnur und Maßband

UV-Strahlung und Ozon sind die Hauptfeinde vieler Kunststoffe. EPDM-Kautschuk hingegen ist aufgrund seiner gesättigten Polymerhauptkette von Natur aus extrem beständig gegen diese Umwelteinflüsse, was seine Alterungsbeständigkeit erklärt.

Wichtiger Punkt: Ein besenreiner Untergrund reicht nicht! EPDM-Kleber haftet nur auf einer absolut sauberen, trockenen und fettfreien Oberfläche. Nach dem Kehren müssen Sie die Fläche (besonders bei alten Beton- oder Holzuntergründen) gründlich mit einem speziellen Reiniger oder Primer vorbereiten. Jeder Staub-, Öl- oder alte Bitumenrest ist ein potenzieller Schwachpunkt, an dem sich die Verklebung später lösen könnte.

Dagmar Brocken

Dagmar Brocken hat Medienwissenschaft in Bonn absolviert und innerhalb fünf Jahren ist Teil von bekannten deutschen Nachrichtenteams.