Ein Hund soll einziehen? Dein ehrlicher Guide für einen stressfreien Start

Ein Hund als Überraschung? Priyanka Chopra zeigt, wie man die Liebe mit einem pelzigen Familienmitglied neu entfacht!

von Michael von Adelhard

Ich bin seit Ewigkeiten im Hundetraining unterwegs und, ganz ehrlich, ich habe schon alles gehört. Die meisten Geschichten fangen mit einem zuckersüßen Welpen und strahlenden Augen an. Manchmal ist es ein spontaner Entschluss, manchmal ein Geschenk. Aber die echte Arbeit, die beginnt erst danach. Ein Hund ist kein kurzfristiges Hobby, sondern ein Partner für 10, 15 oder sogar mehr Jahre. Eine Entscheidung, die dein ganzes Leben auf den Kopf stellt.

Genau deshalb schreibe ich das hier. Nicht, um dir den Traum vom Hund madig zu machen, sondern um ihm ein solides Fundament zu geben. Lass uns mal ganz offen darüber reden, was es wirklich bedeutet, einen Vierbeiner in die Familie zu holen.

Bist du wirklich bereit? Die harte Wahrheit

Bevor wir über Rassen oder Futter quatschen, die wichtigste Frage zuerst: Warum willst du einen Hund? Sei brutal ehrlich zu dir selbst. Die Antwort entscheidet über alles. Suchst du einen Sport-Buddy für lange Touren im Wald? Einen flauschigen Seelenwärmer für ruhige Abende auf dem Sofa? Oder einen geduldigen Spielkameraden für die Kids?

überraschung vn priyanka chopra für nick jonas, ein kleiner hund, deutscher schäferhund gino, ein teppich

Und jetzt wird’s konkret. Frag dich mal:

  • Zeitfaktor: Hast du wirklich jeden Tag zwei bis drei Stunden Zeit? Und zwar nicht nur für gemütliches Gassi, sondern auch für Training, Fellpflege und Kopfarbeit. Auch bei strömendem Regen oder an Tagen, an denen du einfach nur kaputt bist?
  • Notfallplan: Wer kümmert sich um den Hund, wenn du krank wirst, Überstunden machen musst oder spontan übers Wochenende weg willst? Gibt es Familie, Freunde oder das nötige Kleingeld für einen Hundesitter?
  • Finanzen: Kannst du dir eine unerwartete Tierarztrechnung von 2.000 € leisten, wenn dein Hund mal einen Stein verschluckt oder sich verletzt? Das passiert schneller, als man denkt.
  • Wohnsituation: Ein Haus mit Garten ist toll, ersetzt aber keine Spaziergänge. Eine Wohnung im vierten Stock ohne Aufzug? Für einen großen, alten Hund eine absolute Qual. Passt dein Zuhause wirklich zu den Bedürfnissen eines Tieres?

Wenn du hier schon ins Schwitzen kommst, ist das gut. Das zeigt, dass du es ernst nimmst. Ein Hund ist eine riesige Verantwortung, aber wenn man vorbereitet ist, ist es die schönste der Welt.

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Die Kosten – Was ein Hund wirklich kostet (ohne Schönrechnerei)

Reden wir über Geld. Die Freude am neuen Mitbewohner kann schnell verfliegen, wenn das Konto plötzlich leer ist. Also, hier die ungeschminkte Wahrheit.

Die Anschaffung: Tierheim oder Züchter?

Die erste große Frage ist, woher der Hund kommt. Beide Wege haben ihre Vor- und Nachteile.

Ein Hund aus dem Tierschutz ist eine großartige Sache. Du gibst einer Fellnase eine zweite Chance. Die Schutzgebühr liegt meist so zwischen 300 € und 500 €. Damit sind Impfungen, Chip und oft auch die Kastration schon bezahlt. Aber sei dir bewusst: Diese Hunde haben oft einen Rucksack dabei. Manchmal brauchst du mehr Geduld, Erfahrung und Einfühlungsvermögen, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Der Vorteil: Die Mitarbeiter kennen ihre Schützlinge meist sehr gut und können dir genau sagen, ob der Hund zu deinem Leben passt.

Ein Welpe von einem seriösen Züchter ist eine andere Option. Hier investierst du in einen guten Start ins Leben. Rechne je nach Rasse mit 1.500 € bis über 2.500 €. Das klingt erstmal nach wahnsinnig viel Geld, aber du zahlst für gesunde Elterntiere, eine liebevolle Aufzucht und eine super Sozialisierung. Ein guter Züchter ist auch nach dem Kauf für dich da.

ein kleiner welpe deutscher schäferhund und der amerikanische sänger nick jonas, eine überrascung von priyanka chopra

Achtung, Falle! Woran erkennst du einen seriösen Züchter? Achte auf diese Punkte:

  • Er stellt DIR kritische Fragen. Ein guter Züchter will wissen, wo sein Welpe hinkommt.
  • Er zeigt dir bereitwillig die Mutterhündin und die Umgebung, in der die Welpen aufwachsen. Alles sollte sauber und liebevoll gestaltet sein.
  • Die Welpen sind neugierig, aufgeweckt und nicht apathisch oder übermäßig ängstlich.
  • Du bekommst alle Papiere (Stammbaum, Impfpass) und einen Kaufvertrag.

FINGER WEG von Welpen aus dem Kofferraum, von Parkplätzen oder dubiosen Kleinanzeigen. Das sind meist kranke, traumatisierte Tiere von Vermehrern. Du unterstützt damit Tierquälerei und kaufst dir oft jahrelange, teure Probleme ein.

Die Erstausstattung: Was du wirklich brauchst

Bevor der Hund einzieht, steht erstmal ein Großeinkauf an. Plane dafür locker 300 € bis 600 € ein. Hier mal eine grobe Übersicht, was das Zeug kostet:

  • Geschirr & Leine: Ein gut sitzendes Geschirr ist Gold wert und schont den Hals. (ca. 30-70 €)
  • Halsband: Für die Hundemarke und als Alternative. (ca. 15-40 €)
  • Schlafplatz: Ein gemütliches Bett an einem ruhigen Ort. (ca. 40-120 €)
  • Näpfe: Am besten aus Edelstahl oder Keramik, die sind hygienisch. (ca. 20-50 € für zwei)
  • Transportbox: Absolutes MUSS für die Sicherheit im Auto. Hier nicht sparen! (ca. 50-200 €, je nach Größe)
  • Pflegekram: Bürste, Krallenschere, mildes Shampoo. (ca. 30-60 €)
  • Spielzeug: Ein paar robuste Bälle oder Zerrspielzeuge für den Anfang. (ca. 20-50 €)
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Die laufenden Kosten: Das kommt jeden Monat auf dich zu

Das ist der Posten, den die meisten unterschätzen. Für einen mittelgroßen Hund kannst du mit 100 € bis 200 € pro Monat rechnen – mindestens.

  • Futter: Gutes Futter ist die Basis für ein langes, gesundes Leben. Ob Trocken-, Nassfutter oder Rohfütterung, rechne mit 60 € bis 120 € im Monat. Billigfutter mit viel Getreide und Zucker kann später zu teuren Gesundheitsproblemen führen.
  • Tierarzt: Jährliche Impfungen und Wurmkuren schlagen mit etwa 150 € bis 300 € zu Buche. Richtig teuer werden aber Notfälle. Eine OP am Wochenende kann schnell die erwähnten 2.000 € knacken. Ein Tipp von mir: Eine Hundekrankenversicherung ist eine Überlegung wert. Die kostet monatlich (oft so ab 30-40 €), bewahrt dich aber vor dem finanziellen K.O.
  • Hundeschule: Besonders im ersten Jahr eine absolut sinnvolle Investition. Welpenkurse und Junghundegruppen kosten Geld, aber sie legen den Grundstein für einen entspannten Begleiter. Plane hier mal 200 € bis 500 € ein.
  • Steuer & Versicherung: Die Hundesteuer variiert je nach Gemeinde stark. Die Hundehaftpflicht ist in vielen Bundesländern Pflicht und ein absolutes Muss für jeden Halter. Sie kostet oft unter 80 € im Jahr und schützt dich vor riesigen Kosten, wenn dein Hund mal einen Unfall verursacht.
  • Sonstiges: Leckerlis, neues Spielzeug, mal ein Besuch im Hundesalon oder eine Urlaubsbetreuung… das summiert sich.
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Die Rassenwahl: Passt der Hund zu deinem Leben, nicht nur zur Optik?

Viele suchen einen Hund nach dem Aussehen aus. Das ist, ehrlich gesagt, der größte Fehler, den man machen kann. Ein Border Collie sieht vielleicht elegant aus, ist aber ein hochintelligentes Arbeitstier, das ohne Aufgabe in einer Stadtwohnung durchdreht. Die Frage muss immer lauten: Wofür wurde diese Rasse ursprünglich gezüchtet?

Schauen wir uns mal ein paar Beispiele an:

  • Der Deutsche Schäferhund: Ein Klassiker. Intelligent, loyal, will arbeiten. Er wurde gezüchtet, um Herden zu hüten und zu schützen. Das bedeutet, er braucht eine Aufgabe. Tägliches Spazierengehen reicht nicht. Fährtensuche, Obedience oder eine andere Form von Hundesport sind Pflicht, sonst sucht er sich seine eigene Beschäftigung (und das sind dann deine Möbel). Es gibt übrigens Linien, die eher auf Optik gezüchtet sind und oft einen ruhigeren Charakter haben, und Arbeitslinien, die einen extremen „Will to please“ haben und in erfahrene, aktive Hände gehören.
  • Der Labrador Retriever: Der perfekte Familienhund? Oft ja, aber… er wurde für die Jagd nach dem Schuss gezüchtet, um Wild zu apportieren. Das bedeutet, er hat Energie und eine fast schon legendäre Fresslust. Ohne konsequente Erziehung und klare Regeln hast du schnell einen übergewichtigen, pöbelnden Teenager an der Leine.
  • Der Malteser: Ein typischer Gesellschaftshund. Klein, anpassungsfähig und super für die Wohnung. Aber: Seine lange, feine Wolle braucht tägliche Pflege, sonst verfilzt sie schmerzhaft. Außerdem sind diese kleinen Hunde oft sehr auf ihre Menschen fixiert und müssen behutsam lernen, auch mal allein zu bleiben, sonst entwickeln sie schnell Trennungsstress.

Ach ja, und informiere dich unbedingt über die Gesetze in deinem Bundesland. Es gibt regionale Verordnungen zu sogenannten Listenhunden, deren Haltung an strenge Auflagen wie einen Wesenstest geknüpft ist.

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Erziehung: Dein wichtigstes Werkzeug für ein entspanntes Zusammenleben

Erziehung ist kein lästiger Drill, sondern Kommunikation. Ein Hund, der weiß, was du von ihm willst, ist ein glücklicher und sicherer Hund. Die Arbeit beginnt am ersten Tag.

Ein kleiner Tipp: Die 3 häufigsten Anfängerfehler in der ersten Woche sind:

  1. Den Welpen mit Besuch und neuen Eindrücken komplett überfordern. Weniger ist mehr!
  2. Inkonsequent sein, „weil er doch noch so klein und süß ist“. Was heute gilt, muss auch morgen gelten.
  3. Bei einem Malheur im Haus schimpfen. Das verunsichert den Welpen nur. Einfach kommentarlos wegwischen und beim nächsten Mal schneller sein.

Die Stubenreinheit ist die erste große Hürde. Als Faustregel gilt: Lebensmonat + 1 = so viele Stunden kann ein Welpe maximal einhalten. Ein drei Monate alter Welpe muss also spätestens alle vier Stunden raus – und immer nach dem Schlafen, Fressen und Spielen. Lobe ihn draußen überschwänglich, als hätte er das achte Weltwunder vollbracht!

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Moderne Hundeerziehung arbeitet mit positiver Verstärkung. Das heißt: Wir belohnen, was wir sehen wollen. Strafen, Schreien oder Leinenrucke sind tabu. Sie zerstören Vertrauen und führen im schlimmsten Fall zu Angst oder Aggression. Such dir eine gute Hundeschule. Ein guter Trainer arbeitet in kleinen Gruppen, hat eine anerkannte Ausbildung bei einem Berufsverband und erklärt dir, wie du die Körpersprache deines Hundes lesen lernst.

Ein letztes Wort…

Ein Hund gibt dir so unendlich viel zurück. Diese bedingungslose Liebe, die gemeinsamen Abenteuer, die treuen Augen, die dich ansehen… das ist wirklich unbezahlbar. Aber es ist kein Geschenk, das man einfach so bekommt. Es ist das Ergebnis von Arbeit, Geduld, Geld und ganz viel Herzblut.

Wenn du nach all diesen ehrlichen Worten immer noch felsenfest davon überzeugt bist, dass ein Hund perfekt in dein Leben passt – super! Dann hast du den wichtigsten Schritt schon getan. Nimm dir Zeit für die Entscheidung, informiere dich und sei ehrlich zu dir selbst. Dann steht einer fantastischen Freundschaft fürs Leben nichts mehr im Weg.

Michael von Adelhard

Michael von Adelhard ist 31 Jahre alt. Er arbeitet seit vielen Jahren als Journalist für einige der erfolgreichsten Nachrichten-Portale Deutschlands. Autor vieler Bücher und wissenschaftlicher Publikationen zum Thema «Einfluss sozialer Medien auf Jugendliche«. Schreibt über Themen wie Lifestyle, Umweltschutz, sowie Tech and Gadgets. In seiner Freizeit ist er häufig mit dem Fahrrad unterwegs – so schöpft er Inspiration für seine neuen Artikel.