Wandfarbe ist nicht nur Farbe: Der ehrliche Guide vom Profi für dein perfektes Zuhause
Farben können wie Zauber wirken! Entdecken Sie die Trendfarben 2020, die Ihr Zuhause in eine stilvolle Oase verwandeln.
„Die Farben des Lebens sind die Farben der Seele.“ Ein Zitat von Pablo Picasso, das uns daran erinnert, wie wichtig die richtige Farbwahl für unsere Umgebung ist. 2020 läutet eine Ära ein, in der klassische Töne und warme Naturfarben den Raum erobern. In einer Welt voller Möglichkeiten ist es an der Zeit, den Pinsel zu schwingen und frischen Wind in die eigenen vier Wände zu bringen.
Mal ehrlich: Die richtige Wandfarbe zu finden, ist eine Qual, oder?
Ich kenn das. Man steht im Baumarkt vor einer Wand, die gefühlt tausend Farbtöne hat. In den Wohnmagazinen sieht alles so mühelos perfekt aus. Und zu Hause? Da starrt einen die eigene, weiße Wand an und man hat einfach nur Angst, mit einem Eimer Farbe für 50 Euro einen riesigen Fehler zu machen.
Inhaltsverzeichnis
- Mal ehrlich: Die richtige Wandfarbe zu finden, ist eine Qual, oder?
- Die Physik im Farbeimer: Warum du nicht bei der Farbe sparen solltest
- Wände verschieben ohne Vorschlaghammer: Die Magie der Farbe
- Die 90-Prozent-Regel: Warum die Vorbereitung alles ist
- Wenn doch was schiefgeht: Erste Hilfe vom Profi
- Zum Schluss das Wichtigste: Deine Sicherheit
- Bildergalerie
Ich bin vom Fach, ein Handwerker mit Herzblut. Und ich will dir hier keinen Quatsch erzählen von den neuesten Trendfarben oder dir unrealistische Versprechen machen. Stattdessen plaudere ich mal aus dem Nähkästchen. Wir reden darüber, was wirklich in einem Farbeimer steckt, warum gute Farbe ihren Preis hat und wie du ein Ergebnis hinbekommst, auf das du richtig stolz sein kannst. Sieh das hier einfach als ein gutes Gespräch, bei dem ich dir alle Tricks verrate, damit dein Projekt gelingt.
Die Physik im Farbeimer: Warum du nicht bei der Farbe sparen solltest
Die häufigste Frage, die ich höre: „Warum ist die Farbe vom Profi so viel teurer?“ Ganz einfach: Es geht nicht um den Markennamen, sondern um die inneren Werte. Stell dir Farbe wie ein Rezept mit drei Zutaten vor.

1. Die Pigmente: Geben den Ton an (und decken!)
Pigmente sind für den Farbton und die Deckkraft verantwortlich. In weißen Farben ist das wichtigste und teuerste Pigment Titandioxid. Das Zeug ist ein Deckkraft-Monster. Billigfarben sparen genau hier und panschen stattdessen Füllstoffe wie Kreide rein. Die machen den Eimer zwar schwer und die Farbe dick, aber sie decken einfach nicht. Das ist der Grund, warum du mit der 15-Euro-Farbe aus dem Angebot drei- oder viermal streichen musst, während eine hochwertige Farbe oft schon nach dem ersten Anstrich sitzt.
Ich hatte mal einen Kunden, der stolz erzählte, er hätte beim Farbpreis die Hälfte gespart. Zwei Tage später rief er völlig entnervt an. Er hatte sein Wohnzimmer dreimal gestrichen und der alte, beige Ton schimmerte immer noch durch. Am Ende hat er mehr Geld für die zusätzliche Farbe und vor allem ein ganzes Wochenende seiner Lebenszeit geopfert. Spar dir das!
2. Das Bindemittel: Der Kleber für die Ewigkeit
Das Bindemittel ist quasi der Klebstoff, der die Pigmente an die Wand pappt und dafür sorgt, dass sie da auch bleiben. Die Qualität entscheidet, wie robust deine Wand später ist. Kannst du den Ketchup-Spritzer vom Kindergeburtstag einfach abwischen? Hier kommt eine Norm ins Spiel, die du dir merken solltest: die Nassabriebklasse.

- Klasse 1: Das ist die Königsklasse. Scheuerbeständig, bombenfest. Perfekt für Küchen, den Flur, wo ständig jemand gegen die Wand kommt, oder das Kinderzimmer. Hier kannst du mit einem feuchten Lappen und etwas Spüli schrubben, ohne dass die Farbe schlappmacht. Kostet mehr, lohnt sich aber in beanspruchten Bereichen zu 100 %.
- Klasse 2: Der Allrounder. Waschbeständig und ein super Kompromiss für Wohn- und Schlafzimmer mit normaler Nutzung. Das ist meistens eine gute und preislich vernünftige Wahl.
- Klasse 3: Nur noch bedingt abwaschbar. Ehrlich gesagt, das würde ich höchstens für die Decke im Gästezimmer nehmen oder für den Abstellraum. Alles darunter ist im Wohnbereich rausgeschmissenes Geld.
3. Das Lösemittel: Der flüchtige Helfer
Früher stanken Farben oft tagelang, weil sie voller chemischer Lösemittel waren. Heute ist das zum Glück meistens einfach Wasser. Es macht die Farbe streichbar und verdunstet dann. Achte mal auf Siegel wie den „Blauen Engel“. Das sind Farben, die besonders arm an Ausdünstungen (Emissionen) sind – ein Muss für Schlaf- und Kinderzimmer.

Wände verschieben ohne Vorschlaghammer: Die Magie der Farbe
Farbe ist ein mächtiges Werkzeug, um die Wirkung eines Raumes komplett zu verändern. Das Prinzip ist simpel: Helle Töne reflektieren Licht und lassen Räume größer wirken, dunkle Töne schlucken Licht und machen sie gemütlicher.
Dein Raum soll größer wirken? Greif zu hellen, kühlen Farben. Ein klares Weiß, ein sanftes Hellgrau oder ein zartes Pastell an Wänden und Decke wirken Wunder. Kleiner Profi-Tipp: Streich die Decke immer einen Hauch heller als die Wände. Das hebt sie optisch an und der ganze Raum fühlt sich luftiger an.
Du willst es gemütlicher? In einem riesigen Wohnzimmer kann ein dunkler, warmer Ton wie ein sattes Waldgrün oder ein erdiges Rot an einer Akzentwand eine unglaublich behagliche Atmosphäre schaffen. Aber Achtung! In kleinen Räumen kann das schnell erdrückend wirken. Da lieber nur eine einzelne, kleine Wand damit betonen.
Ein Wort zum Licht, und das ist WICHTIG: Teste deine Wunschfarbe immer in dem Raum, der gestrichen werden soll. Und zwar zu verschiedenen Tageszeiten! Das kühle Morgenlicht, die warme Abendsonne und das Kunstlicht deiner Lampen können einen Farbton radikal verändern. Ein schickes Grau im Baumarkt kann bei dir zu Hause unter der LED-Lampe plötzlich einen fiesen Grünstich haben. Nimm Farbmusterkarten mit, kleb sie an die Wand und schau sie dir 24 Stunden lang immer wieder an. Das bewahrt dich vor bösen Überraschungen.

Die 90-Prozent-Regel: Warum die Vorbereitung alles ist
Ein alter Meister hat mir mal gesagt: „Junge, ein perfekter Anstrich sind 10 % Farbe auf die Wand klatschen und 90 % Vorbereitung.“ Und er hatte so verdammt recht. Wenn du hier schluderst, rettet dich auch die teuerste Farbe nicht.
Deine Wand im Check: Die 4 schnellen Tests
Bevor du auch nur einen Pinsel in die Hand nimmst, spiel mal kurz Detektiv. Geh zu deiner Wand. Ja, genau jetzt!
- Der Hand-Test: Reib mal kräftig mit der flachen Hand über die Wand. Hast du weißen Staub an der Hand? Das ist kreidende Farbe. Die muss vor dem Streichen gründlich mit Wasser und einem Schwamm abgewaschen werden, sonst hält die neue Farbe nicht.
- Der Kratz-Test: Nimm eine Spachtel und kratz an einer unauffälligen Stelle. Blättert alte Farbe ab? Pech gehabt, die muss runter. Mühsam, aber unumgänglich.
- Der Klebeband-Test: Drück ein Stück starkes Malerkrepp fest auf die Wand und reiß es ruckartig ab. Bleiben Farbreste kleben? Siehe Kratz-Test.
- Der Wasser-Test: Spritz ein wenig Wasser an die Wand. Perlt es ab? Nicht gut, die Wand ist nicht saugfähig. Zieht es sofort ein und wird dunkel? Auch nicht gut, die Wand ist ZU saugfähig. In beiden Fällen ist eine Grundierung dein bester Freund.

Deine Einkaufsliste für ein 20-qm-Zimmer (kein Schrott!)
Bevor es losgeht, hier eine Liste, damit du nicht ratlos im Baumarkt stehst:
- Wandfarbe: ca. 10 Liter in Nassabriebklasse 1 oder 2 (rechne mit 50-90 €).
- Tiefengrund: 5 Liter, falls die Wand stark saugt oder kreidet (ca. 20-30 €).
- Spachtelmasse: Eine kleine Tube Fertigspachtel für Löcher (ca. 5-10 €).
- Malervlies: Mindestens für den ganzen Boden. Bitte kein dünnes Plastik, da tropft die Farbe durch, wenn du drauftrittst! (ca. 15-25 €).
- Gutes Malerkrepp: Gib hier ein paar Euro mehr aus. Billiges Klebeband reißt entweder die Farbe von der Wand oder klebt nicht richtig (ca. 5-8 € pro Rolle).
- Farbrolle: Eine gute! Achte auf Polyamid-Fasern, für glatte Wände mit ca. 12 mm Flor. Die saugt sich gut voll und spritzt kaum (ca. 10-15 €).
- Pinsel: Ein hochwertiger Ringpinsel oder Flachpinsel für die Ecken, der keine Haare verliert (ca. 8-12 €).
- Farbwanne mit Abstreifgitter: Unerlässlich für gleichmäßiges Arbeiten.
Nach den Tests folgt die eigentliche Arbeit. Das heißt: Möbel raus oder in die Mitte stellen und lückenlos abdecken. Boden mit Vlies auslegen. Steckdosen und Lichtschalter abmontieren (WICHTIG: Sicherung vorher raus!). Alles, was nicht gestrichen wird, sauber abkleben. Dann Löcher zuspachteln und nach dem Trocknen (plane hier mal 3-4 Stunden ein, bei tiefen Löchern lieber über Nacht) glattschleifen. Und dann, ja dann, kommt die Grundierung (Tiefengrund). Lass sie ebenfalls gut trocknen, am besten 6-8 Stunden.

Wenn doch was schiefgeht: Erste Hilfe vom Profi
Keine Panik, auch uns Profis passiert mal was. Hier die häufigsten Probleme und die Lösung:
Problem: Streifen und Wolken an der Wand!
Du bist fertig und siehst unschöne Ansätze. Das passiert, wenn die Farbe an den Rändern schon trocknet, bevor du die nächste Bahn rollst. Die Lösung heißt „Nass-in-Nass“ arbeiten. Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach:
- Beginne immer am Fenster und arbeite dich vom Licht weg.
- Rolle drei bis vier Bahnen von oben nach unten.
- Verteile die Farbe sofort quer, um sie gleichmäßig zu verteilen.
- Zum Schluss rollst du das Ganze nochmal ganz leicht und ohne Druck von oben nach unten ab.
- Setze den nächsten Block Bahnen leicht überlappend an und wiederhole das Ganze. Und: Streiche immer eine ganze Wand am Stück fertig, ohne lange Kaffeepausen!
Kleiner Pausen-Hack: Du musst mittagessen, hast aber keine Lust, die Rolle auszuwaschen? Wickle sie einfach stramm und luftdicht in eine Plastiktüte oder Frischhaltefolie. So bleibt sie stundenlang frisch.

Problem: Farbe deckt einfach nicht.
Das liegt zu 99 % an der Farbe selbst. Zu wenig Pigmente. Da hilft nur: Bessere Farbe kaufen. Achte auf die Deckkraftklasse 1 (deckt garantiert beim ersten Mal) oder Klasse 2 (deckt meistens sehr gut).
Problem: Alte Flecken (Nikotin, Wasser) kommen wieder durch.
Klassiker. Du streichst über einen alten Wasserfleck und nach dem Trocknen ist er wieder da. Das liegt daran, dass diese Stoffe wasserlöslich sind und von der neuen Farbe wieder aktiviert werden. Hier brauchst du eine spezielle „Isolierfarbe“ oder einen „Sperrgrund“. Den streichst du zuerst auf den Fleck, lässt ihn trocknen und dann erst kommt deine normale Wandfarbe drüber. Problem gelöst.
Zum Schluss das Wichtigste: Deine Sicherheit
Bitte nimm das hier ernst. Es ist schnell passiert.
- Lüften, lüften, lüften! Auch bei modernen Farben. Sorge für ständigen Durchzug.
- Schutzbrille und Maske: Beim Schleifen von Spachtelmasse ist eine FFP2-Maske keine Übertreibung. Der Staub ist superfein und gehört nicht in deine Lunge.
- Schimmel: Entdeckst du Schimmel, streich ihn NIEMALS einfach über. Kleinen Befall kannst du mit 70-80%igem Alkohol abtöten (Handschuhe und Maske tragen!). Bei größeren Flächen muss die Ursache geklärt werden, da hilft nur ein Fachmann.
So, jetzt hast du das Rüstzeug. Nimm dir Zeit, investiere in gutes Material und sei stolz auf deine Arbeit. Ein neuer Anstrich ist mehr als nur Farbe – es ist ein neues Lebensgefühl. Und wenn du dir unsicher bist, frag einen Handwerker. Die meisten von uns beißen nicht und teilen ihr Wissen gern.

Bildergalerie


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Wussten Sie schon? Die Farbwahrnehmung in einem Raum wird zu über 50 % von der Beleuchtung beeinflusst.
Genau deshalb ist der kleine Farbstreifen aus dem Baumarkt so trügerisch. Ein sanftes Salbeigrün bei kühlem Vormittagslicht kann unter der warmen Glühbirne am Abend plötzlich schlammig und fahl wirken. Der Profi-Tipp: Malen Sie mindestens einen Quadratmeter große Testflächen an zwei verschiedenen Wänden und beobachten Sie die Farbe zu jeder Tageszeit.


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Welche Rolle für welche Wand?
Nicht jede Farbrolle ist gleich. Für glatte Wände ist eine kurzflorige Walze aus Mikrofaser ideal – sie sorgt für ein superfeines Finish ohne „Orangenhaut“. Bei raueren Oberflächen wie Raufaser oder Putz greifen Sie besser zu einer Lammfell- oder Polyamidrolle mit längerem Flor. Sie schmiegt sich besser in die Vertiefungen und sorgt für eine gleichmäßige Deckung ohne Flecken.




- Sorgt für gestochen scharfe Farbkanten.
- Verhindert das Unterlaufen von Farbe.
- Lässt sich rückstandslos entfernen.
Das Geheimnis? Nicht irgendein Klebeband, sondern ein hochwertiges Malerkrepp mit spezieller Technologie. Produkte wie das FrogTape quellen bei Kontakt mit der feuchten Farbe an den Rändern leicht auf und bilden so eine Mikrobarriere. Das Ergebnis sind Linien, die so präzise sind, dass Ihre Freunde fragen werden, welcher Profi am Werk war.



Matt, Seidenglanz oder doch lieber Hochglanz?
Die Wahl des Glanzgrades ist fast so wichtig wie die Farbe selbst. Matt kaschiert kleine Unebenheiten und wirkt sehr edel, ist aber empfindlicher. Ideal fürs Schlaf- oder Wohnzimmer. Seidenglanz (oder Satin) ist der Allrounder: leicht zu reinigen, robuster und perfekt für Flure, Kinderzimmer oder Küchen. Ein Anstrich mit Farben der Nassabriebklasse 1 oder 2 ist hier Pflicht.




„Farbe ist ein machtvolles Werkzeug, um Räume zu gestalten, Stimmungen zu erzeugen und Geschichten zu erzählen.“ – Le Corbusier, Architekt & Designer



Der häufigste Fehler: An der Grundierung sparen. Gerade bei einem kräftigen Farbwechsel – von Dunkelrot auf Hellgrau zum Beispiel – ist ein Sperr- oder Haftgrund unerlässlich. Er neutralisiert den alten Farbton, verhindert, dass er „durchblutet“, und sorgt dafür, dass die neue, teure Farbe perfekt haftet und ihre volle Leuchtkraft entfalten kann. Sie sparen sich so oft einen kompletten Anstrich.




Vergessen Sie die „fünfte Wand“ nicht – die Decke! Ein strahlendes Weiß lässt den Raum höher und luftiger wirken. Aber wagen Sie doch mal etwas Neues: Eine in einem zarten Pastellton oder sogar in der gleichen Farbe wie die Wände gestrichene Decke kann einen unglaublich gemütlichen, kokonartigen Effekt erzeugen. Besonders in hohen Altbauräumen ein echter Design-Kniff.



- Richtig lüften, statt Fenster kippen.
- Farbreste nicht in den Ausguss kippen.
- Auf das „Blauer Engel“-Siegel achten.
Nachhaltigkeit fängt schon bei der Auswahl an. Farben von Herstellern wie „Little Greene“ oder „Farrow & Ball“ sind oft nicht nur für ihre komplexen Pigmente bekannt, sondern auch für ihre wasserbasierten, geruchsarmen und umweltfreundlichen Rezepturen mit niedrigem VOC-Gehalt.



Die 60-30-10-Regel ist ein einfacher Leitfaden für eine harmonische Farbgestaltung:
- 60 % Hauptfarbe: Dominante Farbe für die meisten Wände. Schafft die Grundstimmung.
- 30 % Sekundärfarbe: Für eine Akzentwand, Vorhänge oder große Möbelstücke.
- 10 % Akzentfarbe: Für Kissen, Deko-Objekte oder Bilderrahmen. Bringt Spannung und Persönlichkeit.




Wie viel Farbe brauche ich eigentlich?
Eine grobe Faustregel: Raumumfang (alle Wandlängen addieren) mal Raumhöhe. Davon ziehen Sie die Fläche von Fenstern und Türen ab. Die meisten Farbeimer geben eine Reichweite von X m² pro Liter an. Planen Sie immer für zwei Anstriche und kaufen Sie lieber einen Liter mehr. Nichts ist ärgerlicher, als wenn am Sonntagnachmittag die Farbe ausgeht.



Laut einer Studie der University of British Columbia können Blautöne nachweislich die Kreativität fördern, während Grüntöne zur Entspannung beitragen.
Das ist mehr als nur Esoterik. Ein tiefes Blau wie „Hague Blue“ von Farrow & Ball im Arbeitszimmer kann den Fokus schärfen. Ein sanftes Eukalyptusgrün im Schlafzimmer hilft, nach einem langen Tag zur Ruhe zu kommen. Farbe ist funktional!




Die W-Technik: Streichen Sie nicht wild drauf los. Profis nutzen die W-Technik für ein streifenfreies Ergebnis: Rollen Sie mit der Farbwalze ein großes „W“ an die Wand und füllen Sie die Zwischenräume anschließend mit senkrechten Bahnen aus, ohne die Rolle neu in Farbe zu tauchen. So verteilen Sie die Farbe optimal.



Kalk- und Lehmfarben erleben ein riesiges Comeback. Anders als Dispersionsfarben sind sie diffusionsoffen, das heißt, sie können Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen und wieder abgeben. Das sorgt für ein spürbar besseres Raumklima. Die samtig-matte, leicht wolkige Optik, wie sie Marken wie „Bauwerk Colour“ perfektioniert haben, bringt zudem eine unvergleichliche Tiefe und Wärme an die Wand.




Die richtige Reihenfolge: Immer von oben nach unten arbeiten! Das bedeutet: Zuerst die Decke streichen, dann die Wände, dann die Fußleisten und zum Schluss Fenster- und Türrahmen. So können Farbspritzer, die auf noch ungestrichene Flächen tropfen, einfach übermalt werden.



Was sind eigentlich VOCs?
Das sind „flüchtige organische Verbindungen“, die aus Farben und Lacken ausdünsten und Kopfschmerzen oder Reizungen verursachen können. Achten Sie auf Produkte mit Kennzeichnungen wie „VOC-frei“ oder „emissionsarm“. Besonders in Schlaf- und Kinderzimmern ist das ein wichtiger Beitrag zu einem gesunden Wohnklima. Viele Premium-Hersteller wie Caparol (z.B. mit der „CapaSan“-Linie) bieten hier spezielle, gesundheitsfreundliche Optionen an.




- Eine saubere, fusselfreie Farbwanne.
- Ein Abstreifgitter, um überschüssige Farbe von der Rolle zu nehmen.
- Ein Rührholz, um die Pigmente vor dem Start gründlich aufzurühren.



Akzentwand 2.0: Statt einer ganzen Wand nur einen farbigen Bereich zu streichen, ist der neue Trend. Ein breiter vertikaler Streifen hinter dem Sofa, ein farbiges Rechteck, das den Essbereich definiert, oder ein gemalter „Kopfteil“ hinter dem Bett – das ist modern, budgetfreundlich und verleiht dem Raum Struktur.



Der Kontrast zwischen einer perfekt glatten, matten Wand und einem hochglänzend lackierten Möbelstück kann mehr Spannung erzeugen als jede Muster-Tapete.




Der Pinsel-Tipp vom Profi: Für saubere Ecken und Kanten an Decken oder Leisten, verwenden Sie einen abgeschrägten Pinsel, einen sogenannten „Beschneidepinsel“. Seine Form gibt Ihnen maximale Kontrolle für eine ruhige, gerade Linienführung. Investieren Sie hier in gute Qualität – billige Pinsel verlieren Borsten, die dann in Ihrer frischen Farbe kleben.



Ein weit verbreiteter Irrtum: Dunkle Farben machen einen Raum immer klein. Das Gegenteil kann der Fall sein! Ein sattes Nachtblau oder ein tiefes Waldgrün lässt die Konturen des Raumes verschwimmen und kann ihm so eine ungeahnte Tiefe und Weite verleihen, besonders wenn eine Wand hell bleibt und für Kontrast sorgt.




Option A: Dispersionsfarbe. Der Klassiker für die meisten Innenwände. Leicht zu verarbeiten, strapazierfähig und in unzähligen Farbtönen erhältlich.
Option B: Silikatfarbe. Die erste Wahl für mineralische Untergründe (Kalkputz, Beton) und in Altbauten. Sie „verkieselt“ mit dem Untergrund, ist extrem langlebig und von Natur aus schimmelresistent.
Für den Standard-Heimwerker ist die hochwertige Dispersion meist die richtige Wahl. Bei feuchten Wänden oder denkmalgeschützten Objekten ist Silikatfarbe oft die bessere, weil atmungsaktivere Lösung.



Farbe ist getrocknet, aber der Ton ist doch zu intensiv? Kein Grund zur Panik. Manchmal hilft es, die Farbe einfach ein paar Tage auf sich wirken zu lassen. Wenn sie immer noch nicht gefällt, können Sie mit einem leicht abgetönten Weiß (mit einem Tropfen der Originalfarbe) einmal darüber streichen, um die Intensität zu mildern, ohne den Grundton komplett zu verlieren.




- Der Farbton „Greige“ – eine Mischung aus Grau und Beige.
- Tiefe, erdige Terrakotta- und Rosttöne.
- Gedeckte Salbei- und Eukalyptus-Grüntöne.
Was haben alle gemeinsam? Sie bringen Natur, Wärme und eine beruhigende Eleganz in die eigenen vier Wände und funktionieren wunderbar mit Holz und natürlichen Materialien.



Schon gewusst? Eine Farbe mit der Nassabriebklasse 1 ist rund 70-mal scheuerbeständiger als eine mit der Klasse 3.
Das bedeutet ganz konkret: Ein Ketchup-Spritzer in der Küche oder ein schmutziger Handabdruck im Flur kann bei einer Klasse-1-Farbe einfach mit einem feuchten Tuch abgewischt werden, ohne dass die Farbe leidet oder ein glänzender Fleck zurückbleibt. Eine Investition, die sich im Alltag bezahlt macht.


Bewahren Sie einen kleinen Rest Ihrer Wandfarbe in einem beschrifteten Marmeladenglas auf. So haben Sie den exakten Farbton immer parat, um kleine Kratzer oder Schrammen, die im Laufe der Zeit entstehen, unsichtbar auszubessern. Das verlängert die makellose Optik Ihrer Wände um Jahre.


