Pappteller-Projekte, die rocken: Dein Guide aus der Werkstatt
Kreativität kennt keine Grenzen! Entdecke, wie Pappteller zum Schlüssel für unvergessliche Bastelstunden werden.
Die Zukunft gehört den Kreativen – ein Zitat, das in der bunten Welt des Bastelns lebendig wird. Wenn Kinder mit Papptellern spielen, erschaffen sie nicht nur Kunstwerke, sondern auch Erinnerungen, die sie ein Leben lang begleiten. Jedes Stück Papier wird zum Tor in eine Fantasiewelt, in der alles möglich ist – von Panda-Masken bis hin zu strahlenden Regenbögen. Tauche ein in die zauberhafte Welt des Bastelns!
Ich steh oft in meiner Werkstatt, umgeben von Holz und Werkzeug. Normalerweise zeige ich hier, wie man aus einem rohen Brett ein Möbelstück zimmert. Aber manchmal, da packe ich ganz bewusst einen Stapel Pappteller aus. Die Blicke sind dann unbezahlbar. „Was soll das denn werden?“, fragen sie. Ich muss dann immer schmunzeln, denn in diesen unscheinbaren Dingern steckt so viel mehr als man denkt.
Inhaltsverzeichnis
Ganz ehrlich? Es geht um Materialgefühl, Planung und sauberes Arbeiten. Das sind genau die Fähigkeiten, die du für ein großes Bücherregal genauso brauchst wie für ein kleines Kunstwerk aus Pappe. Basteln mit Papptellern ist eben keine reine Kinderbespaßung. Es ist eine fantastische Übung in Kreativität und Problemlösung.
In diesem Guide zeige ich dir, wie du einfache Projekte mit der Sorgfalt und dem Wissen eines echten Handwerkers angehst. Wir schauen uns das Material an, wählen das richtige Werkzeug und lernen Techniken, die wirklich halten. Denn jedes Projekt, egal wie klein, hat es verdient, mit Hand und Fuß gemacht zu werden.

1. Die Materialkunde: Warum nicht jeder Pappteller dein Freund ist
Bevor wir überhaupt an Schere oder Kleber denken, reden wir mal über das Material. Das ist im Handwerk die halbe Miete. Greifst du zum falschen Teller, wird die Farbe nicht halten, der Schnitt ausfransen oder die ganze Konstruktion in sich zusammenfallen.
Unbeschichtet gegen beschichtet – Ein Duell mit klarem Sieger
Im Grunde gibt es zwei Sorten von Papptellern:
- Unbeschichtete Teller: Fühlen sich an wie dicker, matter Karton. Ihre Oberfläche ist rau und saugfähig. Das ist ein riesiger Vorteil! Farbe und Leim ziehen richtig schön ein, was für satte Farben und bombenfeste Verbindungen sorgt. Für fast alle Projekte sind das die Dinger, die du willst. Einen Stapel mit 50 Stück bekommst du oft schon für 3 bis 5 Euro im Bastelladen oder online.
- Beschichtete Teller: Das sind die mit der dünnen, glänzenden Plastikschicht, damit die Grillsauce nicht durchsuppt. Beim Basteln ist diese Schicht aber dein Feind. Wasserfarben perlen ab, Kleber findet kaum Halt.
Kleiner Werkstatt-Trick: Hast du nur beschichtete Teller da? Kein Problem! Nimm ein Stück feines Schleifpapier (180er Körnung ist super) und raue die Oberfläche leicht an. Und falls du gerade kein Schleifpapier zur Hand hast: Die raue Seite eines neuen Topfschwamms oder sogar ein Schlüssel tun’s zur Not auch. Hauptsache, die glatte Schicht wird gebrochen.

Achte auch auf die Stabilität. Je fester und schwerer sich der Teller anfühlt, desto besser ist er für dreidimensionale Basteleien geeignet. Die dünnen, labbrigen Dinger sind okay für einfache Masken, aber mehr auch nicht.
2. Dein Arbeitsplatz: Ordnung ist die Grundlage für geniale Ergebnisse
Ein guter Handwerker richtet immer zuerst seinen Arbeitsplatz ein. Das spart Zeit, Nerven und verhindert Unfälle. Das ist übrigens eine super Lektion, die man auch Kids beibringen kann.
- Die richtige Unterlage: Zeitungspapier ist okay, aber es weicht durch und färbt manchmal ab. Besser ist eine alte Wachstischdecke, ein Stück Pappe oder eine alte Duschvorhangfolie.
- Licht und Platz: Sorge für gutes Licht und genug Platz, damit jeder die Arme frei bewegen kann. Gedränge führt nur zu Frust.
- Alles griffbereit: Leg dir alles, was du brauchst, vorher zurecht. Nichts ist störender, als mitten im Flow nach der Schere suchen zu müssen. Ein alter Schuhkarton ist perfekt, um Kleinteile wie Knöpfe oder Wackelaugen zu sortieren.

Das richtige Werkzeug: Gib ein paar Euro mehr aus, es lohnt sich!
Billiges Werkzeug führt zu miesen Ergebnissen und macht keinen Spaß. Hier ist eine kleine Übersicht, was sich wirklich bewährt hat:
Scheren & Messer: Für Kids ist eine gute Kinderschere mit abgerundeter Spitze Pflicht. Achte drauf, dass sie scharf genug ist, um Pappe zu schneiden, ohne sie zu knicken. Für dich ist eine scharfe Bastelschere mit spitzer Spitze ideal. Für Innenschnitte (z.B. Augenlöcher) ist ein Cuttermesser unschlagbar – aber das ist absolute Erwachsenensache und braucht immer eine feste Schneidunterlage!
Klebstoffe – Der große Vergleich: Jetzt mal Butter bei die Fische. Der Kleber entscheidet über Sieg oder Niederlage. Hier die drei Hauptkandidaten:
- Der Klebestift: Gut, um flaches Papier auf den Teller zu kleben. Für alles, was irgendwie halten oder abstehen soll, ist er, ehrlich gesagt, zu schwach.
- Der Weißleim: Das ist mein absoluter Favorit, der Alleskönner aus der Werkstatt. Guter Holzleim, den du für ca. 5-7 Euro in jedem Baumarkt bekommst, ist perfekt. Er trocknet transparent auf und hält bombenfest. Einziger „Nachteil“: Er braucht etwas Geduld. Rechne mal mit 15-20 Minuten, bis er anzieht, und lass ihn am besten über Nacht aushärten für maximale Stabilität. Profi-Tipp: Wenn’s schneller gehen muss, kannst du mit einem Föhn auf Kaltstufe nachhelfen!
- Die Heißklebepistole: Die Königin der Geschwindigkeit. Klebt sofort, klebt stark. Aber ACHTUNG! Das Ding ist kein Spielzeug und wird extrem heiß. Gehört nur in die Hände von Erwachsenen oder sehr verantwortungsbewussten Teenagern unter Aufsicht.
Was tun, wenn…? Ein häufiger Fehler bei Weißleim ist, zu viel davon zu nehmen. Dann weicht die Pappe durch und wird wellig. Also immer schön dünn mit einem Pinsel oder einem alten Holzstäbchen auftragen!

Farben & Pinsel: Acrylfarben sind hier die beste Wahl. Sie decken super und trocknen wasserfest auf. Ein Einsteiger-Set mit den Grundfarben kriegst du schon für unter 10 Euro. Investier auch in ein paar ordentliche Pinsel. Mach den Test im Laden: Zieh leicht an den Borsten. Wenn Haare rausfallen, lass sie liegen. Und falls mal Acrylfarbe auf dem Pulli landet: Solange sie feucht ist, kriegst du sie mit kaltem Wasser und Seife meistens wieder raus. Ist sie einmal getrocknet, ist sie gnadenlos.
3. Grundtechniken, die jedes Projekt besser machen
Mit ein paar einfachen Techniken aus dem Handwerk kannst du deine Projekte auf ein ganz neues Level heben.
- Saubere Faltkanten: Willst du eine exakte Faltkante? Ritze die Linie auf der Rückseite ganz leicht mit der stumpfen Kante einer Schere an. So knickt die Pappe genau dort, wo sie soll.
- Stabile Verbindungen mit Laschen: Anstatt Teile nur stumpf aneinanderzukleben, schneide kleine Laschen an ein Teil. Knick sie um, bestreich sie mit Leim und kleb sie fest. Das vergrößert die Klebefläche enorm und macht die Verbindung viel stabiler.
- Bewegliche Teile: Musterbeutelklammern sind genial! Einfach ein Loch durch beide Pappteile stechen (z.B. mit einer dicken Nadel), Klammer durch, auf der Rückseite umbiegen, fertig. Perfekt für Arme, Beine oder Propeller, die sich drehen sollen.
- Schnell und funktional: Ein Bürotacker kann manchmal Wunder wirken. Die Klammern sind nicht schön, aber man kann sie ja übermalen oder mit Deko verdecken.


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4. Projekte aus der Werkstatt: Vom Anfänger zum Profi
So, genug Theorie. Lass uns diese Techniken mal anwenden.
Projekt 1: Die Panda-Maske (Einfach)
Dauer: ca. 20-30 Minuten plus Trockenzeit für den Kleber.
Ideal für den Einstieg. Hier lernst du Symmetrie und sauberes Arbeiten. Du brauchst einen Pappteller, schwarzen Tonkarton, Weißleim, Schere und Gummiband (am besten Hutgummi, das hält super).
- Symmetrie-Trick: Falte den schwarzen Tonkarton in der Mitte. Zeichne auf eine Hälfte ein Ohr und einen Augenring. Wenn du das jetzt ausschneidest, hast du zwei perfekt spiegelgleiche Teile.
- Augen ausschneiden: Halte den Teller vor das Gesicht und markiere die Augenposition. Schneide die Löcher aus, BEVOR du irgendwas aufklebst. Das ist viel einfacher.
- Kleben mit System: Klebe die Augenringe auf die Vorderseite und die Ohren auf die Rückseite. Nase und Mund mit einem schwarzen Stift aufmalen.
- Befestigung: Links und rechts ein Loch stanzen, Gummiband durchknoten, Länge anpassen – fertig!
Projekt 2: Das Wetter-Mobile (Mittel)
Dauer: ca. 45-60 Minuten, je nach Malaufwand.

Hier geht es um Gleichgewicht und Planung. Du brauchst 2-3 Teller, Acrylfarben, Watte, Faden und einen kleinen Ast.
- Die Elemente: Male einen Teller als Sonne, schneide aus einem anderen eine Wolke (beklebe sie dünn mit Watte für einen 3D-Effekt) und aus Resten Regentropfen oder Blitze.
- Aufhängen: Stich in jedes Teil ein Loch, fädle unterschiedlich lange Fäden durch und verknote sie.
- Die Kunst des Ausbalancierens: Binde die Elemente an den Ast. Mein Tipp: Häng den Ast zum Ausbalancieren einfach an eine Türklinke. So hast du beide Hände frei, um die Fäden zu verschieben, bis alles perfekt in der Schwebe ist. Das ist eine kleine Physik-Lektion ganz nebenbei.
Projekt 3: Der 3D-Fisch (Fortgeschritten)
Dauer: ca. 40 Minuten, fast ohne Trockenzeit!
Dieses Projekt nutzt eine clevere Steckverbindung, ganz ohne Kleber. Du brauchst 4-5 stabile Teller, Schere und Farben.
- Der Körper: Ein ganzer Teller ist der Körper.
- Die Flossen: Schneide aus den anderen Tellern eine Schwanzflosse, Seitenflossen und eine Rückenflosse aus.
- Die Steckverbindung: Schneide in den Körper dort Schlitze, wo die Flossen hin sollen. Die Schlitze sollten so breit wie die Pappe dick ist sein. Schneide nun in jede Flosse einen passenden Gegenschlitz.
- Zusammenbau: Stecke die Flossen in den Körper. Die Schlitze greifen ineinander und halten durch die Spannung des Materials. Genial, oder? Erst danach bemalen, damit die Muster schön durchlaufen.

5. Sicherheit geht vor – Immer!
Im Handwerk ist Sicherheit die Regel Nummer eins. Und das gilt auch für die kleine Werkstatt am Küchentisch.
Ganz ehrlich, den Respekt vor der Heißklebepistole habe ich auf die harte Tour gelernt. Ich erinnere mich noch gut, wie mir mal ein dicker, heißer Tropfen auf ein fast fertiges Projekt geklatscht ist – und ein kleiner Spritzer auf den Handrücken. Die Sauerei auf dem Projekt war das eine, die fiese Brandblase das andere. Seitdem predige ich: Langsam arbeiten und immer eine Schale kaltes Wasser in Reichweite haben!
Achte außerdem bei Farben und Klebstoffen immer auf Prüfsiegel (z.B. EN 71 für Spielzeugsicherheit) oder den Hinweis „ungiftig“. Und das Wichtigste: Bleib dabei. Basteln mit kleinen Kindern ist keine Tätigkeit, bei der man nebenbei kocht. Deine Anwesenheit ist die beste Versicherung.
Ein letztes Wort…
Du siehst, ein Pappteller kann ein Lehrmeister für Geduld, Präzision und räumliches Denken sein. Wenn du diese Projekte angehst, lobe nicht nur das fertige Kunstwerk. Lobe die Konzentration, den cleveren Versuch, ein Problem zu lösen, oder den sauberen Pinselstrich. Du vermittelst damit so viel mehr als nur Bastelfähigkeiten. Du vermittelst eine Haltung fürs Leben: mit Sorgfalt und Freude an eine Sache herangehen.

Aber jetzt genug geredet. Schnapp dir ein paar Teller, räum den Tisch frei und leg los!
Bildergalerie




Der richtige Kleber ist entscheidend: Für flächige Verbindungen, wie das Zusammenkleben zweier Tellerhälften, ist ein klassischer, lösemittelfreier Bastelkleber wie der UHU flinke flasche ideal. Er gibt dir Zeit zum Justieren. Für punktuelle, schnelle Fixierungen von Details wie Wackelaugen oder Pfeifenreinigern ist eine Niedertemperatur-Heißklebepistole, z.B. von Bosch, dein bester Freund. Sie sorgt für sofortigen Halt, ohne den dünnen Karton zu verbrennen.


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Wussten Sie, dass der durchschnittliche Deutsche rund 240 kg Papier, Pappe und Karton pro Jahr verbraucht?
Das macht die Wahl von Papptellern aus recyceltem Material oder mit FSC-Siegel zu einem kleinen, aber bewussten Statement. So wird dein kreatives Hobby auch zu einer Übung in Nachhaltigkeit. Achte beim Kauf auf die entsprechenden Logos auf der Verpackung.



Mein Pappteller wellt sich nach dem Bemalen. Was tun?
Das ist ein klassischer Fall von zu viel Feuchtigkeit auf einmal. Unbeschichtete Pappe saugt Wasser auf und dehnt sich dabei aus, was zu unschönen Wellen führt. Die Lösung liegt in der Geduld: Trage die Farbe in dünneren Schichten auf und lass jede Schicht gut trocknen, bevor die nächste folgt. Ein Föhn auf niedriger Stufe kann den Prozess beschleunigen, aber halte ihn mit genügend Abstand, um die Pappe nicht zu überhitzen.




- Satte, deckende Farben
- Schnelle Trocknungszeit
- Wasserfest nach dem Trocknen
Das Geheimnis? Acrylfarben! Sie sind der perfekte Partner für Pappteller. Marken wie Marabu Decorlack oder KREUL Hobby Line Acrylfarben bieten eine riesige Palette und haften exzellent auf der rauen Oberfläche unbeschichteter Teller. Für den Start genügt ein Set mit den Grundfarben – den Rest mischst du dir einfach selbst.



Verleihe deinen Werken eine dritte Dimension. Statt alles flach aufzukleben, probiere es mal mit Abstandhaltern. Kleine, zusammengerollte Stückchen Pappe oder dicke Moosgummi-Pads, die du zwischen zwei Elemente klebst, erzeugen sofort einen spannenden Schattenwurf und lassen dein Projekt lebendiger und professioneller wirken. Besonders bei Tiergesichtern macht eine so „aufgesetzte“ Nase den entscheidenden Unterschied.



Präzisionsschere: Ideal für saubere, geschwungene Linien wie bei den Ohren eines Pandas oder den Wellen eines Regenbogens. Eine Schere mit kurzer, spitzer Klinge, etwa eine Fiskars Papierschere, gibt dir maximale Kontrolle.
Cutter/Skalpell: Unverzichtbar für feine Innenschnitte, zum Beispiel für die Augen einer Maske. Immer auf einer geeigneten Schneidematte arbeiten, um den Tisch zu schonen und eine saubere Kante zu erhalten.
Für die meisten Projekte ist eine Kombination aus beiden Werkzeugen die beste Wahl.




„Der einfachste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“ – Alan Kay, Informatiker
Jeder bemalte Pappteller ist ein kleines Stück gestaltete Zukunft. Du nimmst ein Massenprodukt und verwandelst es in etwas Einzigartiges. Das ist die Essenz von Kreativität – und eine Fähigkeit, die weit über den Basteltisch hinausreicht.



Denk über den Tellerrand hinaus! Deine Werkstatt ist voller Schätze, die sich perfekt mit Pappe kombinieren lassen.
- Textur: Ein Rest Juteband oder ein Stück alter Jeansstoff kann als Mähne für einen Löwen dienen.
- Glanz: Schrauben, Unterlegscheiben oder Alufolie werden zu Roboter-Augen oder glänzenden Fischschuppen.
- Natur: Kleine Äste, gepresste Blätter oder Sand verleihen Landschaftsszenen eine authentische Haptik.



Wie schütze ich meine fertigen Kunstwerke?
Damit die Farben leuchten und das Werkstück vor Staub und Feuchtigkeit geschützt ist, lohnt sich ein Finish. Ein transparenter Sprühlack auf Wasserbasis (oft als „Klarlack für Bastelarbeiten“ oder „Acryl-Fixativ“ verkauft) ist die einfachste Lösung. In einer gut belüfteten Umgebung aus ca. 30 cm Entfernung in dünnen Schichten aufsprühen. Das Ergebnis: ein seidenmatter Glanz und eine deutlich längere Haltbarkeit.




Der Moment, in dem du eine perfekte, geschwungene Linie schneidest oder siehst, wie die Farbe deckend auf der Pappe trocknet, hat fast etwas Meditatives. Es ist eine Flucht aus dem digitalen Alltag, ein Dialog mit einem einfachen Material. Diese Konzentration auf das Hier und Jetzt ist einer der größten, oft übersehenen Vorteile des Handwerks.



Die wahre Meisterschaft zeigt sich nicht nur im Bemalen, sondern auch im Schneiden. Nutze den leeren Raum (den Negativraum) bewusst. Anstatt nur eine Form auf den Teller zu malen, schneide Formen aus dem Teller heraus. Ein aus dem Rand geschnittener Zickzack-Kurs verwandelt einen einfachen Teller in eine strahlende Sonne. Ein ausgeschnittenes Dreieck wird zum Maul eines Fisches. Spiele mit dem, was du wegnimmst, nicht nur mit dem, was du hinzufügst.



Eine Idee für Fortgeschrittene: die Falt-Technik.
- Zeichne auf der Rückseite deines Tellers Linien vor (z.B. für die Tentakel eines Oktopus oder die Strahlen eines Sterns).
- Fahre diese Linien mit der stumpfen Seite einer Messerklinge oder einem leeren Kugelschreiber und einem Lineal nach. Das nennt man „Rillen“ oder „Nuten“.
- Jetzt kannst du die Pappe entlang dieser Linien exakt und sauber falten, um beeindruckende 3D-Effekte zu erzielen.




Nach einer Studie der Drexel University kann das Schaffen von Kunst den Cortisolspiegel, das sogenannte Stresshormon, im Körper signifikant senken.
Egal, ob du ein komplexes Möbelstück baust oder einen einfachen Pappteller-Panda gestaltest – der kreative Prozess selbst ist eine Form der mentalen Entspannung. Deine Werkstatt ist also auch dein persönliches Wellness-Studio.



Der Trick mit dem Tacker: Für strukturelle Verbindungen, die sofort halten müssen und später übermalt oder verdeckt werden, ist ein kleiner Bürotacker oft schneller und stabiler als Kleber. Um beispielsweise zwei Teller zu einem Beutel zu verbinden (wie bei der Regenbogen-Tasche), tackere die Ränder in regelmäßigen Abständen zusammen. Das Gerüst steht sofort und du kannst dich auf die Dekoration konzentrieren.



Warum bei einem einzelnen Tier haltmachen? Denke in Serien! Eine ganze Unterwasserwelt mit Krabben, Fischen und Quallen. Ein Bauernhof mit Schwein, Kuh und Schaf. Oder sogar ein Sonnensystem mit allen Planeten. Eine solche Sammlung wirkt an einer Wand aufgehängt viel eindrucksvoller als ein einzelnes Stück und zeigt die ganze Bandbreite der Technik.




Können auch Stifte statt Farbe verwendet werden?
Ja, aber wähle mit Bedacht! Dünne Filzstifte können auf der saugfähigen Pappe ausfransen. Am besten eignen sich Acrylmarker (z.B. von POSCA oder edding). Sie haben eine hohe Deckkraft ähnlich wie Farbe, sind aber so einfach zu handhaben wie ein Stift. Ideal für feine Muster, Schriftzüge oder scharfe Konturen auf bereits bemalten Flächen.



- Erdige, natürliche Farbtöne
- Abstrakte, geometrische Schnitte
- Kombination mit Naturfasern wie Leinen oder Jute
Das ist der „Scandi-Look“ für Pappteller. Wer sagt, dass es immer kunterbunt sein muss? Probiere doch mal, einen Teller in Salbeigrün oder Terrakotta zu bemalen und ihn mit minimalistischen Mustern zu versehen. Das Ergebnis ist eine Deko, die sich auch in einem modernen, erwachsenen Wohnambiente sehen lassen kann.



Unbeschichtete Teller: Deine Leinwand für Farbe und Detail. Perfekt für flache Projekte wie Masken oder Tiergesichter.
Papierschalen: Die bessere Wahl für 3D-Objekte. Ihre natürliche Wölbung ist die perfekte Basis für Marienkäfer, Schildkrötenpanzer oder den Bauch eines Igels. Du sparst dir das mühsame Formen und hast sofort eine stabile, dreidimensionale Grundlage.




„Simplicity is the ultimate sophistication.“ – Leonardo da Vinci
Manchmal ist weniger mehr. Ein einziger, perfekt geschnittener und bemalter Pappteller kann mehr Aussagekraft haben als ein überladenes Projekt. Konzentriere dich auf eine saubere Ausführung und eine klare Idee. Das ist das wahre Handwerker-Ethos.



Wackelaugen sicher befestigen: Ein häufiges Problem ist, dass Wackelaugen oder kleine Pompons nach dem Trocknen abfallen. Der Trick liegt in der Vorbereitung. Gib einen kleinen Klecks Bastelkleber auf die Pappe, drücke das Auge oder den Pompon kurz fest und ziehe es wieder ab. Lasse den Kleber auf beiden Teilen kurz antrocknen (ca. 30 Sekunden). Drücke sie dann erneut zusammen. Diese „Kontaktklebe-Methode“ schafft eine viel stärkere Verbindung.



Inspiration aus Japan: Die Prinzipien von Kirigami (die Kunst des Papierschneidens) lassen sich wunderbar auf Pappteller übertragen. Es geht um Symmetrie und das Erzeugen komplexer Muster durch gefaltetes Schneiden. Falte einen Teller in der Mitte oder viertle ihn und schneide dann Muster entlang der Kanten. Beim Aufklappen entstehen überraschende, symmetrische Designs – perfekt für Schneeflocken, Mandalas oder Blumen.




Wie bringe ich meine fertigen Werke an die Wand?
Pappteller sind zum Glück sehr leicht. Für eine schnelle und spurenlose Befestigung eignen sich wiederablösbare Klebepads wie die tesa Powerstrips Poster. Wenn du eine kleine Schlaufe möchtest, klebe einfach ein Stück Geschenkband mit einem Streifen starkem Klebeband (Gaffer Tape ist super) auf der Rückseite fest. So kannst du deine Kreationen an einem kleinen Nagel aufhängen.



Schmierige Farben, gerissene Pappe, Kleber, der nicht hält. Das sind oft die frustrierenden Ergebnisse von Ungeduld.
- Farbschichten müssen trocknen, bevor du weiterarbeitest.
- Klebeverbindungen brauchen Zeit zum Aushärten, bevor du sie belastest.
- Ein Schnitt gelingt besser, wenn man ihn langsam und mit Bedacht führt.
Die wichtigste Zutat in deiner Werkstatt? Zeit. Gönne deinem Projekt die nötigen Pausen. Das Ergebnis wird es dir danken.



Bastelladen: Hier findest du die beste Auswahl an unbeschichteten Tellern in verschiedenen Größen und hochwertige Farben von Marken wie Schmincke oder Royal Talens. Oft teurer, aber die Qualität stimmt.
Supermarkt/Discounter: Die Party-Abteilung ist eine Goldgrube für günstige Standardteller. Achte darauf, unbeschichtete Varianten zu erwischen. Ideal für den großen Verbrauch und erste Experimente.
Für den Start reicht der Supermarkt, für ambitionierte Projekte lohnt sich der Weg in den Fachhandel.


Die richtige Basis schaffen: Bevor du mit den Details beginnst, grundiere den gesamten Teller mit weißer Acrylfarbe oder Gesso. Auch wenn der Teller schon weiß ist! Diese Grundierung versiegelt die Pappe leicht, reduziert ihre Saugfähigkeit und sorgt dafür, dass die nachfolgenden Farben viel brillanter und gleichmäßiger leuchten. Ein einfacher Profi-Trick für ein sichtbar besseres Ergebnis.


