Garten anlegen: Was der Spaß wirklich kostet (und wo du clever sparen kannst)
Garten oder Wohnzimmer? Warum nicht beides! Entdecken Sie die neuesten Trends für eine stilvolle Gartengestaltung, die zum Verweilen einlädt.
„Die Natur hat die beste Laune“, flüsterte der Wind den Blumen zu, während sie im Sonnenlicht tanzten. Ein Garten ist mehr als nur ein Stück Erde – er ist ein lebendiger Raum, ein Rückzugsort, der mit kreativen Ideen zum Leben erweckt wird. Lassen Sie sich von frischen Trends inspirieren und verwandeln Sie Ihren Außenbereich in eine Oase des Wohlbefindens.
Ich plaudere mal aus dem Nähkästchen. In all den Jahren, in denen ich Gärten anlege, hat sich eines nie geändert: der Schockmoment bei den Kosten. Viele Leute kommen mit Hochglanz-Bildern aus dem Netz und einem Budget, das, ehrlich gesagt, oft vorne und hinten nicht reicht. Völlig verständlich! Ein traumhafter Garten sieht so wunderbar mühelos aus. Aber die Arbeit, die dahintersteckt, ist alles andere als das.
Inhaltsverzeichnis
Dieser Beitrag hier ist kein leeres Versprechen für einen Traumgarten für 1.000 Euro. Sowas ist Quatsch. Stattdessen gebe ich dir mein Wissen aus der Praxis weiter. Ich zeige dir, was wirklich ins Geld geht, wo du selbst anpacken kannst und wo du lieber die Finger davon lassen solltest. Am Ende hast du eine realistische Vorstellung und kannst kluge Entscheidungen treffen.
Der Plan ist alles: Die vergessenen Kosten
Bevor auch nur ein Spaten den Boden berührt, braucht es einen Plan. Ein guter Plan von einem Profi kostet natürlich auch etwas. Rechne mal mit 5 bis 15 Prozent der gesamten Bausumme. Das klingt erstmal viel, aber ein durchdachtes Konzept verhindert teure Fehler und spart dir am Ende oft mehr Geld, als die Planung gekostet hat.

Das Fundament deines Gartens: Die unsichtbare Arbeit, die alles entscheidet
Das Erste, was ich meinen Leuten beibringe, ist nicht, wie man eine Pflanze einsetzt, sondern wie man richtig hinschaut. Boden, Wasser und Licht – das ist die heilige Dreifaltigkeit im Garten. Wer hier pfuscht, zahlt später doppelt. Garantiert.
Die Wahrheit liegt im Boden (und es ist nicht nur Dreck)
Viele kaufen die teuersten Pflanzen im Gartencenter und wundern sich, warum nach einem Jahr alles mickrig aussieht. Die Antwort liegt fast immer unter deinen Füßen. Eine professionelle Bodenanalyse ist daher keine Geldverschwendung, sondern die beste Versicherung für dein grünes Investment. Für etwa 50 bis 100 Euro schickst du eine Probe ins Labor und erfährst alles über den pH-Wert, Nährstoffe und die Bodenart.
Warum ist das so wichtig? Ganz einfach: Ein saurer Boden raubt dem Lavendel die Nährstoffe, egal wie viel du düngst. Ein knallharter Lehmboden? Da ersaufen die Wurzeln bei jedem stärkeren Regen – nennt sich Staunässe. Und reiner Sandboden ist wie ein Sieb für Wasser und Dünger. Mit der Analyse weißt du genau, was dein Boden braucht: Kompost, Sand zum Lockern oder vielleicht etwas Lehm, um Wasser besser zu halten. Diese Arbeit sieht man später nicht, aber sie ist der Game-Changer.

Der Weg des Wassers: Dein Freund oder dein schlimmster Feind
Staunässe ist der Serienkiller Nummer eins im Garten. Bevor du auch nur an eine Terrasse denkst, musst du wissen, wohin das Wasser will. Hier ein Profi-Test für dich, ganz einfach:
Dein Mini-Drainage-Test:
1. Grabe ein Loch, ungefähr 30×30 cm breit und tief.
2. Fülle es randvoll mit Wasser und lass es komplett versickern. Das sättigt den Boden.
3. Fülle es direkt danach nochmal randvoll und miss die Höhe mit einem Zollstock. Nach einer Stunde misst du wieder. Ist der Pegel kaum gesunken, vielleicht weniger als 2-3 cm? Alarmstufe Rot! Du hast ein Drainage-Problem.
Die Folgen sind fatal: Terrassen sacken ab, Holzpfosten modern im Boden weg und Pflanzenwurzeln ersticken. Manchmal reicht schon eine dicke Schicht Schotter unter Beeten und Wegen. Aber das zu ignorieren, ist einer der teuersten Fehler, den du machen kannst.
Licht und Schatten: Der Regisseur deines Gartens
Klar, Pflanzen brauchen Licht. Aber die meisten Leute unterschätzen, wie die Sonne über den Tag wandert. Wo ist die sanfte Morgensonne? Wo brennt die Mittagssonne alles nieder? Wo ist es am Nachmittag kühl?

Deine Hausaufgabe fürs Wochenende: Erstelle deine persönliche Sonnenkarte! Kostet dich null Euro, aber verhindert, dass du die 80-Euro-Hortensie in die pralle Sonne pflanzt. Einfach um 9 Uhr, 13 Uhr und 17 Uhr ein Foto vom Garten machen. Schon weißt du, wo der perfekte Platz für den Morgenkaffee ist und wo die sonnenhungrigen Kräuter hingehören.
Die großen Kostentreiber: Jetzt wird’s konkret
Warum kann eine Gartengestaltung locker 10.000 Euro und mehr kosten? Die Antwort liegt in drei Bereichen, in denen richtig viel Arbeit und teures Material stecken.
1. Erdarbeiten: Die unsichtbare Schwerstarbeit
Oft muss erstmal Erde bewegt werden, um zum Beispiel eine ebene Fläche für die Terrasse zu schaffen. Dafür braucht man Maschinen. Rechne für einen Minibagger mit einem erfahrenen Fahrer mal mit 400 bis 600 Euro pro Tag. Und der Aushub? Der muss weg. Die Entsorgung von einem Container (ca. 5-7 Kubikmeter) Erdaushub kann je nach Region locker 200 bis 400 Euro kosten. Das ist ein Posten, den Laien fast immer vergessen.

Ein Beispiel aus der Praxis: Eine 20 qm große Terrasse an einem leichten Hang. Dafür mussten wir etwa 5 Kubikmeter Erde bewegen – das sind fast 8 Tonnen! Mit dem Bagger war das in ein paar Stunden erledigt. Trotzdem waren schon über 1.000 Euro weg, bevor wir auch nur eine einzige Platte in der Hand hatten.
2. Wege und Terrassen: Wo das meiste Geld versenkt wird
Eine Terrasse, die nach zwei Wintern zur Buckelpiste wird, ist der Albtraum. Das liegt immer an einem miesen Unterbau. Ein fachgerechter Aufbau nach den geltenden Bauregeln ist nicht verhandelbar. Er besteht aus einer dicken Tragschicht aus Schotter (ca. 15-20 cm, verdichtet!) und einem feinen Splittbett (3-5 cm) für die Platten.
Allein die Kosten für Schotter und Splitt für unsere 20-qm-Beispielterrasse können schon ein paar hundert Euro betragen. Und dann kommt erst der Belag. Hier sind die Unterschiede gewaltig:
- Betonstein: Der Preis-Leistungs-Sieger, ab ca. 20-40 € pro Quadratmeter. Funktional, aber die Optik kann mit der Zeit etwas leiden. Für Selbermacher ist das eine gute Wahl.
- Feinsteinzeug/Keramikplatten: Liegen bei ca. 50-90 € pro Quadratmeter. Super pflegeleicht und farbecht, aber eine echte Diva beim Verlegen. Der Unterbau muss 100% perfekt sein, da die Platten keine Spannung vertragen. Das ist eher was für den Profi.
- Naturstein: Beginnt bei ca. 70 € pro Quadratmeter, nach oben gibt es kaum Grenzen. Granit, Basalt oder Sandstein sind extrem langlebig und jeder Stein ist ein Unikat. Das Verlegen ist anspruchsvoll und dauert länger, was sich auch im Preis niederschlägt.
Also, was kostet unsere 20-qm-Terrasse am Ende wirklich? Rechnen wir mal grob: 1.000 € für Aushub, ca. 500 € für den Unterbau, ca. 1.400 € für einen schönen Naturstein (70€/qm). Das sind schon 2.900 € nur für Material und Vorbereitung! Mit professioneller Arbeit (die schnell mal 2.000-3.000 € kosten kann) landest du am Ende leicht bei 5.000 bis 6.000 Euro. Als Laie solltest du dafür übrigens mindestens 3-4 volle Wochenenden einplanen – und einen starken Rücken!

3. Mauern, Zäune & Co: Grenzen, die ins Geld gehen
Ein Zaun ist mehr als nur eine Grenze. Ein einfacher Maschendrahtzaun ist günstig, aber naja. Ein Holzzaun ist ein Klassiker. Tipp: Nimm heimische Lärche oder Douglasie, die sind witterungsbeständig. Wichtig ist, dass die Pfosten auf Metallankern montiert werden und keinen direkten Erdkontakt haben, sonst faulen sie dir weg. WPC (ein Holz-Kunststoff-Gemisch) ist pflegeleicht, aber teurer und nicht jedermanns Geschmack.
Achtung, Bürokratie! Bevor du eine Mauer oder einen hohen Zaun baust, frag unbedingt beim örtlichen Bauamt nach den Vorschriften. Oft sind Elemente ab einer bestimmten Höhe genehmigungspflichtig. Ein Verstoß kann teuer werden und im schlimmsten Fall musst du alles wieder abreißen.
Klug sparen: Wo sich Eigenleistung lohnt (und wo nicht)
Du musst kein Vermögen ausgeben. Der Trick ist, an den richtigen Stellen zu sparen.
Material clever besorgen
Schüttgüter wie Sand, Splitt oder Rindenmulch kauft man nicht in Säcken im Baumarkt! Fahr zum lokalen Baustoffhändler (wie Kemna oder Raab Karcher) oder direkt zu einem Steinbruch. Wenn du dir eine LKW-Ladung liefern lässt, ist der Preis pro Kubikmeter unschlagbar. Bei Pflanzen ist die Gärtnerei um die Ecke oft die bessere Wahl als große Ketten. Die Pflanzen sind ans Klima gewöhnt und die Beratung ist Gold wert. Frag im Herbst mal nach „wurzelnackter Ware“. Heckenpflanzen ohne Topf sind oft 30-50% günstiger!

Ach ja, und wusstest du schon, dass eine dicke Mulchschicht aus Rindenhäcksel den Wasserbedarf deiner Beete um bis zu 50% senken kann? Das spart Wasser, Zeit und Geld!
Eigenleistung realistisch einschätzen
Selbst anpacken ist super und spart viel Geld für Arbeitsstunden. Aber bitte überschätz dich nicht. Ich hab schon zu oft gesehen, wie Leute auf halber Strecke aufgeben und der Profi dann das Chaos beseitigen muss – was teurer ist als ihn gleich zu beauftragen.
Das kannst du gut selbst machen:
– Alte Beete abräumen.
– Pflanzen setzen.
– Mulch verteilen.
– Einen Zaun streichen oder ein Hochbeet aus einem Bausatz montieren.
– Rasen säen.
Hier ist Vorsicht geboten (oder du lässt es ganz sein):
– Große Erdarbeiten: Ein Minibagger ist kein Spielzeug. Die Gefahr, eine Leitung zu erwischen, ist real.
– Pflasterarbeiten: Ein tragfähiger Unterbau ist Millimeterarbeit. Stolperfallen sind vorprogrammiert.
– Mauern über 1 Meter Höhe: Das ist ein Thema für Statiker. Lebensgefahr bei Einsturz!
– Alle Elektroarbeiten (230 Volt): Gartenbeleuchtung, Steckdosen, Pumpen… FINGER WEG! Das ist ein Job für eine Elektrofachkraft, Punkt.

Eine persönliche Warnung: Ich werde nie den Anblick eines jungen Familienvaters vergessen, der eine schwere Betonplatte allein heben wollte. Die Platte rutschte ab, sein Fuß war zertrümmert. Monatelanger Ausfall, Schmerzen… das war’s nicht wert. Spar niemals an einem zweiten Paar Hände und trag immer feste Schuhe und Handschuhe!
Die Kür für Fortgeschrittene: Licht und Wasser
Wenn die Basis steht, kommt der Luxus. Eine gut geplante Gartenbeleuchtung verwandelt deinen Garten nachts in einen magischen Ort. Für Heimwerker sind 12-Volt-Systeme super, die kann man sicher selbst verlegen. Die Profis arbeiten mit 230-Volt-Systemen, die aber tief in die Erde müssen und von einem Elektriker angeschlossen werden müssen.
Eine automatische Bewässerung ist der pure Komfort. Besonders eine Tröpfchenbewässerung direkt an den Wurzeln ist genial – sie spart Unmengen an Wasser und beugt Pilzkrankheiten vor, weil die Blätter trocken bleiben. Einfache Systeme gibt es im Baumarkt, komplexe unterirdische Anlagen sind ein Fall für den Fachbetrieb.

Ein letztes Wort vom Profi
Ein Garten ist nie „fertig“. Er ist ein lebendiger Raum, der mit dir wächst. Sieh die Gestaltung nicht als riesigen, unbezwingbaren Berg. Mach es in Etappen. Dieses Jahr die Terrasse. Nächstes Jahr das Staudenbeet. So bleiben die Kosten im Rahmen und die Freude am eigenen Werk überwältigt dich nicht.
Ich hoffe, diese ehrlichen Einblicke helfen dir. Ein schöner Garten ist kein Hexenwerk, sondern gutes Handwerk und kluge Planung. Egal ob du selbst loslegst oder dir Hilfe holst: Ich wünsche dir viel Erfolg und Freude an deinem zukünftigen grünen Wohnzimmer.
Bildergalerie


Eine der größten Kostenfallen, die in keiner Hochglanzbroschüre auftaucht, sind die Erdarbeiten. Das Verlegen von Leitungen, das Anlegen einer Drainage oder das Modellieren eines kleinen Hügels klingt simpel, erfordert aber oft schweres Gerät. Die Miete für einen Minibagger kann schnell mit 150-250 Euro pro Tag zu Buche schlagen – plus Anlieferung. Unterschätzen Sie diesen Posten nie im Budget!


- Schnell wachsend, günstig und effektiv: Eine Hecke aus schnellwüchsigen Sträuchern wie Liguster oder Hainbuche bietet in wenigen Jahren soliden Sichtschutz für einen Bruchteil der Kosten einer Mauer.
- Langlebig und modern: Eine Gabionenwand (Steinkorb) können Sie oft selbst aufbauen. Die Kosten variieren je nach Füllmaterial – lokaler Bruchstein ist meist günstiger als importierter Zierkies.
Das Geheimnis? Eine gute Basis. Egal für welche Lösung Sie sich entscheiden, ein stabiles Fundament ist entscheidend für die Langlebigkeit und Sicherheit.


„Der Wert einer Immobilie kann durch einen professionell gestalteten Garten um bis zu 15 % steigen.“
Diese Schätzung des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) zeigt: Geld, das Sie in eine durchdachte Gartengestaltung investieren, ist selten verloren. Es ist eine Investition nicht nur in Ihre Lebensqualität, sondern auch in den materiellen Wert Ihres Hauses.

WPC-Dielen: Bestehen aus einem Holz-Kunststoff-Gemisch, sind extrem pflegeleicht, splitterfrei und farbstabil. Marken wie TimberTech oder Trex sind hier führend. Der Preis ist anfangs höher.
Douglasienholz: Ein beliebter Klassiker. Deutlich günstiger in der Anschaffung, strahlt es eine natürliche Wärme aus. Es benötigt aber regelmäßige Pflege mit Öl, um ein Vergrauen zu verhindern und die Lebensdauer zu verlängern.
Die Wahl ist eine Abwägung zwischen Anfangsinvestition und zukünftigem Pflegeaufwand.


Ist ein Mähroboter wirklich eine gute Investition?
Die Anschaffungskosten für Modelle von Gardena oder Husqvarna (ab ca. 500 € aufwärts) schrecken zunächst ab. Rechnen Sie jedoch Ihre Zeitersparnis über die nächsten Jahre gegen: Bei zwei Stunden Mähen pro Woche sparen Sie in einer Saison (April-Oktober) über 60 Stunden. Zudem verbessert das ständige Mulchen die Rasenqualität und reduziert den Düngerbedarf. Für viele ist es eine Investition in Freizeit, die sich rechnet.


Der Charme von Second-Hand ist im Garten Gold wert. Eine verwitterte Werkbank wird zum Pflanztisch, alte Zinkwannen zu Blumenkübeln und eine gusseiserne Bank vom Flohmarkt zum Hingucker. Plattformen wie eBay Kleinanzeigen sind wahre Fundgruben. Mit etwas Schleifpapier und einem neuen Anstrich (z.B. mit wetterfesten Lacken von Hammerite) schaffen Sie Unikate mit Geschichte für kleines Geld.

- Günstig und natürlich: Ein Pfad aus Rindenmulch fügt sich harmonisch ein und unterdrückt Unkraut. Muss aber alle paar Jahre erneuert werden.
- Flexibel und modern: Große Trittsteine aus Beton oder Schiefer, umgeben von Zierkies, wirken luftig und sind einfach selbst zu verlegen.
- Langlebig und klassisch: Pflasterklinker ist robuster als viele denken und verleiht einen rustikalen Charme.


Die 1/3-Regel beim Pflanzen: Eine Faustregel unter Gärtnern besagt, dass die eigentliche Pflanze nur ein Drittel der Gesamtkosten ausmachen sollte. Ein weiteres Drittel sollten Sie für die Bodenverbesserung (hochwertige Pflanzerde, Kompost) und das letzte Drittel für Mulchmaterial einplanen. Diese Investition sichert das Anwachsen und die langfristige Gesundheit Ihrer grünen Schätze.


Wasser ist eine kostbare Ressource. Bevor Sie teure Bewässerungssysteme planen, denken Sie über das Sammeln von Regenwasser nach.
- Die einfache Lösung: Eine klassische Regentonne am Fallrohr. Günstig in der Anschaffung, deckt den Basisbedarf für Gießkannen.
- Die große Lösung: Eine unterirdische Zisterne. Die Anfangsinvestition ist hoch (mehrere tausend Euro), aber sie kann den gesamten Garten und sogar die Toilettenspülung versorgen, was die Wasserkosten auf Jahre hinaus drastisch senkt.

Rund 400 Liter Trinkwasser verbraucht ein durchschnittlicher Rasen pro Quadratmeter und Saison.
Das ist eine enorme Menge. Eine clevere Alternative sind trockenheitsresistente Stauden und Gräser wie Lavendel, Salbei, Blauschwingel oder Präriekerzen. Sie benötigen nach dem Anwachsen kaum zusätzliches Wasser, senken Ihre Nebenkosten und schaffen ein lebendiges, insektenfreundliches Beet.


Planen Sie in Phasen! Ein Garten muss nicht in einer Saison fertig werden. Legen Sie im ersten Jahr die Grundstruktur mit Wegen und der Terrasse an. Im zweiten Jahr folgen die Hecke und größere Bäume. Im dritten Jahr kommen die Staudenbeete. So verteilen sich die Kosten, und Sie können aus den Erfahrungen des Vorjahres lernen.


Muss es immer Naturstein sein?
Echter Granit oder Sandstein ist wunderschön, aber auch teuer und transportintensiv. Hochwertige Betonsteine von Herstellern wie KANN oder EHL sind heute optisch kaum noch von echtem Stein zu unterscheiden. Sie bieten eine riesige Vielfalt an Farben und Formaten, sind maßhaltiger und daher einfacher zu verlegen, was wiederum bei den Arbeitskosten spart.

- Schafft einen geschützten Raum im Freien.
- Bietet Rankpflanzen wie Wein oder Clematis Halt.
- Definiert einen Ess- oder Loungebereich optisch.
Das Geheimnis? Modulare Bausätze. Firmen wie Pergolux oder auch Baumärkte bieten Systeme an, die Sie selbst montieren können. Das spart die oft teuren Kosten für eine individuelle Anfertigung vom Zimmermann.


Ein häufiger Anfängerfehler: Man investiert Tausende in die Terrasse und die Möbel, aber vergisst die Beleuchtung. Dabei schafft sie erst die Magie am Abend. Planen Sie Leerrohre für Erdkabel bereits bei den Gründungsarbeiten mit ein! Nachträglich den fertigen Garten wieder aufzugraben ist ärgerlich und teuer. Spots, die einen Baum von unten anstrahlen, oder LED-Bänder unter Sitzbänken kosten nicht die Welt, haben aber eine riesige Wirkung.


„Struktur kommt vor der Pflanze. Immer.“
Dieses Zitat eines erfahrenen Landschaftsarchitekten bringt es auf den Punkt. Wege, Mauern, Terrassen und Zäune bilden das Skelett des Gartens. Wenn diese Basis nicht stimmt, wirken selbst die schönsten Pflanzen verloren und unzusammenhängend. Investieren Sie also zuerst in einen klaren, funktionalen Grundriss.

Rasensaat: Die günstigste Variante. Ein gutes Saatgut (z.B. von Wolf-Garten) kostet nur wenige Euro. Es erfordert aber Geduld, viel Wässern und wochenlange Pflege, bis eine dichte Grasnarbe entsteht.
Rollrasen: Deutlich teurer pro Quadratmeter (oft 5-10 €/m² plus Lieferung). Dafür ist der Garten sofort grün und nach ca. zwei Wochen voll belastbar. Ideal für Ungeduldige und Familien mit Kindern.


Denken Sie langfristig! Der Kauf von großen, bereits ausgewachsenen Pflanzen und Bäumen sorgt für einen Sofort-Effekt, geht aber stark ins Geld. Kleinere, junge Pflanzen kosten oft nur ein Zehntel. Mit guter Pflege und etwas Geduld überholen sie die großen Exemplare oft schon nach wenigen Jahren, weil sie sich besser am neuen Standort etablieren.


Ein einzelner, markanter Blickfang kann mehr hermachen als viele kleine Dekorationen. Investieren Sie vielleicht lieber in einen einzigen, charaktervollen Baum wie einen Fächerahorn oder eine Kupfer-Felsenbirne, statt in Dutzende kleine Stauden. Oder stellen Sie eine moderne Skulptur oder einen großen, architektonischen Pflanzkübel (z.B. von fleur ami) in den Mittelpunkt. Das schafft Ruhe und Eleganz.

- Sie mieten einen Container für den Aushub und Grünschnitt.
- Die Lieferung von Schotter, Sand oder Pflastersteinen kostet extra.
- Für spezielle Arbeiten (z.B. große Fundamente) benötigen Sie einen Betonmischer zur Miete.
Diese „versteckten“ Logistik- und Nebenkosten können sich schnell auf mehrere hundert Euro summieren. Planen Sie dafür unbedingt einen Puffer im Budget ein!


Do-it-yourself vs. Profi: Pflastern oder Holzarbeiten können geübte Heimwerker oft selbst erledigen. Aber Vorsicht bei Elektrik (Außensteckdosen, Beleuchtung) und größeren Wasserinstallationen. Hier ist ein Fachmann nicht nur eine Frage der Sicherheit, sondern auch der Versicherung. Ein Wasserschaden durch einen selbstgebastelten Anschluss kann teurer werden als jeder Gärtner.


Brauche ich wirklich eine automatische Bewässerungsanlage?
Für kleine Gärten oder reine Pflanzkübel reichen Gießkanne oder Gartenschlauch. Bei großen Rasenflächen oder wenn Sie oft im Urlaub sind, ist ein System von Hunter oder Rain Bird eine Überlegung wert. Es wässert gezielt und in den frühen Morgenstunden, was die Verdunstung minimiert und so langfristig Wasser spart. Die Kosten für eine professionelle Installation liegen aber schnell im vierstelligen Bereich.

Laut einer Studie der TU München beherbergen artenreiche Blumenwiesen bis zu dreimal mehr Insektenarten als ein Standard-Rasen.
Eine kleine Ecke Ihres Gartens in eine Blühwiese mit heimischen Wildblumen zu verwandeln, ist eine der günstigsten und ökologisch wertvollsten Maßnahmen. Eine Tüte Saatgut kostet nur wenige Euro, der Nutzen für Bienen und Schmetterlinge ist unbezahlbar.


Achtung, Schottergarten-Falle: Ein Garten aus reinem Schotter und Stein wirkt auf den ersten Blick pflegeleicht. Doch das ist ein Trugschluss! Unkraut wächst mit der Zeit trotzdem durch, und das Entfernen ist mühsam. Zudem heizen sich die Flächen im Sommer extrem auf und bieten Insekten keinerlei Nahrung. Langfristig sind gut geplante Staudenbeete mit Mulchschicht oft pflegeleichter und ökologisch sinnvoller.


- Sofortiger, blickdichter Sichtschutz von über 1,80 m Höhe.
- Wirkt lebendiger und natürlicher als ein Zaun.
- Bietet sofortigen Wind- und Lärmschutz.
Die Lösung? Sogenannte Fertighecken. Das sind vorgezogene Heckenelemente (z.B. von „Hecke am laufenden Meter“), die komplett eingepflanzt werden. Der Preis ist allerdings deutlich höher als bei jungen Einzelpflanzen. Eine Abwägung zwischen Zeit und Geld.
Ein Komposthaufen ist die ultimative Sparmaßnahme im Garten. Er verwandelt Küchen- und Gartenabfälle in wertvollen, nährstoffreichen Dünger – völlig kostenlos. Sie sparen sich den Kauf von teurer Blumenerde und chemischem Dünger. Ein einfacher Lattenkomposter aus dem Baumarkt kostet unter 50 Euro und amortisiert sich bereits im ersten Jahr.




