Birkenholz für Zuhause: Dein kompletter Guide für richtig gute Projekte
Birkenstämme sind nicht nur im Wald schön! Entdecken Sie kreative Deko-Ideen, die Ihr Zuhause in eine Wohlfühloase verwandeln.
Ich habe die Natur in mein Wohnzimmer geholt! – hätte ein Baum gesagt, wenn er wüsste, wie viel Freude er uns bringt. Birkenstämme, mit ihrer filigranen Rinde und robusten Erscheinung, verwandeln jeden Raum in ein kleines Stück Wald. Diese Deko-Ideen sind nicht nur nachhaltig, sondern auch ein Bekenntnis zu einem modernen, natürlichen Lebensstil. Lassen Sie sich überraschen, wie viel Charme ein Stück Holz in Ihr Zuhause bringen kann!
Ich hab über die Jahre in meiner Werkstatt schon so ziemlich jedes Holz in den Händen gehabt. Eiche, Buche, Fichte … jedes hat seinen eigenen Kopf. Aber ganz ehrlich? Die Birke ist was Besonderes. Viele sehen nur die weiße Rinde und denken an schnelle Deko, die nach einem Winter im Müll landet. Ich sehe da aber so viel mehr Potenzial – und auch die typischen Fallen, in die fast jeder tappt.
Inhaltsverzeichnis
- Die Birke: Mehr als nur ein weißer Hingucker
- Woher bekommst du gutes Birkenholz?
- Die Vorbereitung: Hier entscheidet sich alles!
- Die Bearbeitung: So wird’s professionell
- Die Oberfläche: Schutz und Veredelung
- Praktische Projektideen (mit Geling-Garantie)
- Die häufigsten Fehler (und wie du sie vermeidest)
- Ein letztes Wort…
- Bildergalerie
In diesem Guide teile ich mein Wissen, das nicht aus Büchern stammt, sondern aus der Praxis. Mit Sägespänen auf dem Boden und dem Geruch von frischem Holz in der Nase. Wir reden hier nicht über Trends, sondern über handfeste Grundlagen, damit dein Projekt aus Birke nicht nach ein paar Monaten reißt oder schimmelt, sondern dir ewig Freude macht.
Die Birke: Mehr als nur ein weißer Hingucker
Bevor wir auch nur an die Säge denken, müssen wir das Material verstehen. Es gibt nicht „die eine“ Birke. In unseren Breiten arbeiten wir meist mit zwei Arten, von denen die eine eine besonders leuchtend weiße Rinde hat, die viele so lieben. Diese Rinde, die Borke, ist übrigens ein kleines Naturwunder. Sie ist von Natur aus ziemlich wasserabweisend, was super klingt, aber auch eine echte Herausforderung ist. Warum? Weil sich unter dieser dichten Schicht Feuchtigkeit stauen kann. Das ist ein extrem wichtiger Punkt für die Trocknung, auf den wir gleich noch ganz genau eingehen.

Das Holz selbst ist hell, fast cremeweiß, mit einer ganz feinen, ruhigen Maserung. Es ist relativ weich und elastisch, was die Bearbeitung zum Kinderspiel macht. Aber – und das ist das große Aber – es ist auch empfindlich. Kratzer und Dellen sind schnell passiert, man muss also mit Gefühl rangehen. Mit einer Dichte von rund 650 kg/m³ ist es leichter als Eiche, aber stabiler als Fichte. Perfekt für kleinere Möbel, Regale oder Deko, aber definitiv nichts für eine stark belastete Treppenstufe.
Woher bekommst du gutes Birkenholz?
Die Qualität deines Projekts steht und fällt mit der Holzauswahl. Und nein, einfach in den Wald gehen und einen Baum fällen ist keine Option. Das ist schlicht und einfach Diebstahl. Es gibt viel bessere und legale Wege.
- Forstamt oder Waldbesitzer: Der beste und oft günstigste Weg. Wie du den Förster findest? Googel einfach mal „Forstamt [deine Stadt]“. Frag dort nach „Schlagabraum“ oder „Brennholz“. Oft kannst du nach der Holzernte ganze Stämme oder Abschnitte für kleines Geld bekommen. Rechne da mal mit 10 bis 30 Euro für einen schönen, zwei Meter langen Stamm. Der Förster kann dir auch sagen, wann das Holz geschlagen wurde – eine entscheidende Info!
- Sägewerke: Manche Sägewerke haben auch Birke im Angebot. Der Vorteil: Das Holz wird dort oft schon professionell gelagert. Einfach mal in der Umgebung anrufen und nachfragen.
- Online-Anbieter & Bastelläden: Im Internet findest du unzählige Händler, die „Deko-Birkenstämme“ verkaufen. Hier ist Vorsicht geboten! Oft ist das Holz nicht richtig trocken. Frag immer explizit nach der Holzfeuchte. Ein seriöser Händler kann dir das sagen. Als Faustregel: Riecht das Holz intensiv „frisch“ oder „waldig“, ist es zu nass für den Innenraum. Für kleine Projekte wie Kerzenständer ist aber auch fertig getrocknetes Holz aus dem Bastelbedarf eine super Alternative, wenn du nicht ewig warten willst.
Ach ja, worauf achte ich bei der Auswahl? Ich schaue mir den Stamm genau an. Ist er gerade? Hat die Rinde große Risse oder dunkle Flecken, die auf Fäulnis hindeuten könnten? Klopf mal drauf. Klingt es hohl? Finger weg! Ein gesunder Stamm klingt satt und voll.

Die Vorbereitung: Hier entscheidet sich alles!
Das ist wirklich der wichtigste Teil. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Ein Fehler hier, und die ganze Arbeit war umsonst. Nimm dir also die Zeit, es lohnt sich.
Die Trocknung: Geduld ist dein wichtigstes Werkzeug
Holz lebt. Es atmet Feuchtigkeit ein und aus. Ein frisch geschlagener Baum hat eine Holzfeuchte von über 50 %. Für deine beheizte Wohnung muss diese auf etwa 8-12 % runter. Sonst schrumpft und reißt das Holz unweigerlich. Und das ist kein „rustikaler Charme“, sondern ein handwerklicher Fehler.
Die traditionelle Methode: Lufttrocknung
Diese Methode braucht Zeit. Viel Zeit. Die Faustregel lautet: pro 2,5 cm Holzdicke etwa ein Jahr. Für einen 10 cm dicken Birkenstamm sind das also gut und gerne zwei Jahre. Ja, richtig gelesen.
- Der richtige Ort: Such dir einen luftigen, überdachten Platz. Ein Carport, eine Scheune oder ein gut belüfteter Keller sind ideal. Hauptsache, geschützt vor Regen und direkter Sonne.
- Richtig stapeln: Leg die Stämme nie direkt auf den Boden. Nutze Kanthölzer als Unterlage, damit die Luft zirkulieren kann. Auch zwischen die einzelnen Stämme kommen kleine Holzleisten.
- Kleiner Profi-Tipp zur Rinde: Damit die Feuchtigkeit besser entweichen kann und es unter der dichten Rinde nicht fault, empfehle ich, längs einen Streifen Rinde zu entfernen. Ein Streifen, so zwei, drei Finger breit, reicht da schon völlig aus.
- Enden versiegeln: Das meiste Wasser entweicht über die Schnittflächen an den Enden. Dadurch trocknen sie zu schnell und reißen. Um das zu verhindern, pinsel die Enden einfach mit altem Lack, Wachs oder speziellem Hirnholz-Siegel ein.
Die schnelle Alternative für Ungeduldige

Ganz ehrlich, nicht jeder hat die Geduld, zwei Jahre zu warten. Wenn du nur ein paar Dekoscheiben oder einen kleinen Kerzenhalter basteln möchtest, kannst du auch einfach fertig kammergetrocknetes Holz kaufen. Das findest du online oder im gut sortierten Bastel- oder Baumarkt. Es kostet ein paar Euro mehr, aber dafür kannst du sofort loslegen, ohne Angst vor Rissen.
Reinigung und Schädlings-Check
Ist das Holz trocken, geht’s ans Saubermachen. Wenn die Rinde dranbleiben soll, bürste sie vorsichtig ab. Ein unsichtbarer Feind kann der Holzwurm sein. Kleine Löcher sind ein Warnsignal. Kammergetrocknetes Holz ist durch die Hitze sicher. Bei luftgetrocknetem Holz gibt es ein Restrisiko. Für kleinere Stücke gibt es einen Trick: die Wärmebehandlung im Backofen. Wickel das Holz in Alufolie und erhitze es für ein paar Stunden bei ca. 70-80°C.
Achtung! Das ist nicht ohne Risiko! Behalte den Ofen die ganze Zeit im Auge, um Brandgefahr auszuschließen. Das kann auch etwas riechen, also lüfte die Küche gut durch. Und mach das niemals unbeaufsichtigt!

Die Bearbeitung: So wird’s professionell
Jetzt kommt der spaßige Teil! Mit gutem Werkzeug ist das die halbe Miete.
Sägen, Schleifen, Bohren
Für saubere, gerade Schnitte ist eine Kappsäge ideal. Von Hand empfehle ich eine japanische Zugsäge – die macht unglaublich feine und saubere Schnittkanten. Wichtig: Spanne runde Stämme immer bombenfest ein, bevor du sägst! Niemals frei Hand halten!
Beim Schleifen arbeitest du dich von grob nach fein. Starte mit 120er Körnung, dann wässerst du die Oberfläche kurz (dadurch stellen sich die Fasern auf), lässt sie trocknen und schleifst mit 180er oder 240er Körnung hinterher. Das Ergebnis ist eine samtweiche Oberfläche.
Beim Bohren leg am besten immer ein Restholz unter, damit die Unterseite nicht ausreißt. Für größere, saubere Löcher (z.B. für Teelichter) ist ein Forstnerbohrer die beste Wahl. Einen guten bekommst du schon für 10-15 Euro.
Die Oberfläche: Schutz und Veredelung
Eine unbehandelte Birke wird schnell schmutzig. Die richtige Behandlung schützt das Holz und betont seine Schönheit. Aber was ist besser, Öl oder Lack? Das ist eine häufige Frage.

Öle und Wachse sind mein persönlicher Favorit. Ein gutes Hartwachsöl (eine kleine Dose kostet ca. 15-25 € und reicht ewig) dringt ins Holz ein und schützt es von innen. Die Haptik bleibt wunderbar natürlich und holzig. Der größte Vorteil: Kleinere Kratzer kannst du später ganz einfach lokal ausbessern. Der Nässeschutz ist gut, aber bei einer stehenden Pfütze stößt es an seine Grenzen.
Lacke bilden dagegen eine geschlossene Schicht auf dem Holz. Das fühlt sich glatter, manchmal fast ein wenig künstlich an. Dafür ist der Schutz gegen Flüssigkeiten unschlagbar. Der große Nachteil: Ist mal ein tiefer Kratzer drin, ist die Reparatur ein Riesenaufwand. Meistens musst du die ganze Fläche neu schleifen und lackieren. Wenn du die helle Optik der Birke erhalten willst, nimm einen matten Lack auf Wasserbasis.
Praktische Projektideen (mit Geling-Garantie)
Hier sind ein paar Ideen, bei denen es auf die Details ankommt.
Garderobe aus einem Birkenstamm
Ein echter Klassiker und ein perfektes Projekt für einen Samstagnachmittag, wenn das Holz schon trocken ist. Nimm einen geraden Stamm (8-10 cm dick). Montiere ihn nicht direkt an die Wand, sondern mit Abstandshaltern. Das sieht besser aus und die Jacken haben Platz. Achte auf die Wand: Bei Gipskarton brauchst du spezielle Hohlraumdübel, sonst kommt dir das Ding irgendwann entgegen!

Raumteiler aus senkrechten Stämmen
Ein anspruchsvolleres Projekt. Die Stämme werden zwischen Boden und Decke geklemmt. Der Trick hierfür sind starke Druckfedern aus dem Baumarkt oder Internet. Du baust eine Boden- und eine Deckenplatte, spannst die Stämme mit den Federn dazwischen und klemmst dann die ganze Konstruktion ein. Das erfordert Präzision, ist aber eine geniale Lösung ohne Bohren in Boden oder Decke.
Kerzenhalter aus Birkenscheiben
Hier ist höchste Vorsicht geboten! Holz und Feuer sind eine gefährliche Kombi.
- Was du brauchst: 1 trockene Birkenscheibe, 1 Metall-Teelichteinsatz (ganz wichtig!), einen passenden Forstnerbohrer, Schleifpapier, etwas Öl. Die Materialkosten ohne den Bohrer liegen bei unter 5 Euro.
- Sicherheit zuerst: Verwende IMMER diese kleinen Metalleinsätze für die Teelichter. Sie verhindern, dass die Flamme das Holz berührt.
- Wackelfrei: Die Scheibe muss absolut plan sein, damit nichts kippelt. Und natürlich: Brennende Kerzen niemals unbeaufsichtigt lassen!
Die häufigsten Fehler (und wie du sie vermeidest)
- Zu nasses Holz verwendet: Das Ergebnis sind immer Risse. Hab Geduld bei der Trocknung. Es gibt keine Abkürzung.
- Rinde falsch behandelt: Unbehandelte Rinde blättert ab, zu dicker Lack sieht künstlich aus. Eine hauchdünne, matte Versiegelung ist der Weg.
- Falsch montiert: Eine schwere Garderobe braucht eine bombenfeste Befestigung. Im Zweifel lieber einen Dübel mehr als einen zu wenig.
- Brandschutz ignoriert: Bei allem, was mit Kerzen oder Lampen zu tun hat, hat Sicherheit oberste Priorität.

Ein letztes Wort…
Die Arbeit mit Holz ist eine unglaublich erfüllende Sache. Aber denk an deine Sicherheit: Schutzbrille und Gehörschutz sind deine besten Freunde. Und noch mal: Kläre immer, wem das Holz aus dem Wald gehört. Respekt vor der Natur und dem Eigentum anderer ist Teil des Handwerks.
Am Ende ist jedes Stück Holz ein Unikat. Und jetzt bist du dran! Welches Projekt gehst du an? Ich bin total gespannt auf dein Ergebnis. Wenn du magst, zeig es doch auf Social Media mit einem Hashtag wie #BirkenliebeHandgemacht. Es gibt nichts Schöneres, als zu sehen, was aus einem einfachen Stück Holz mit den eigenen Händen entstehen kann.
Bildergalerie


Die helle, fast weiße Farbe von Birkenholz ist eine fantastische Leinwand. Besonders gut harmoniert sie mit kühlen, nordischen Tönen wie Salbeigrün, Nebelblau oder einem sanften Anthrazit. Diese Kombinationen unterstreichen den skandinavischen Charakter und lassen das Holz noch mehr leuchten, ohne ihm die Show zu stehlen. Für einen mutigeren Akzent sorgt ein tiefes Ochsenblutrot als Kontrastfarbe.

Massivholz-Stamm: Perfekt für rustikale, skulpturale Deko-Objekte wie Kerzenhalter, Vasen oder Beistelltische, bei denen die natürliche Form und Rinde im Mittelpunkt stehen.
Birken-Multiplexplatte: Die erste Wahl für moderne, funktionale Möbel. Durch die kreuzweise Verleimung ist sie extrem formstabil und ideal für Regalsysteme, Schreibtischplatten oder sogar Sitzmöbel mit klaren Kanten.
Beide Materialien stammen von der Birke, dienen aber völlig unterschiedlichen Design-Ansätzen.


Wussten Sie, dass Birkenrinde (Borke) Suberin enthält? Das ist eine wachsartige Substanz, die sie extrem wasserabweisend und fäulnisresistent macht.
Genau deshalb wurde Birkenrinde über Jahrhunderte für Kanus, Behälter und sogar als Dachabdeckung verwendet. Bei Deko-Stämmen im Innenraum bedeutet das: Die Rinde schützt das Holz, aber nur, wenn es darunter komplett trocken ist. Ansonsten wirkt sie wie eine Plastiktüte für Feuchtigkeit.

Wie erhalte ich die wunderschöne weiße Rinde, ohne sie zu beschädigen?
Ganz vorsichtig! Oft genügt eine trockene, mittelharte Bürste, um losen Schmutz und Spinnweben zu entfernen. Bei hartnäckigeren Flecken einen leicht feuchten Lappen mit einem Tropfen Neutralseife verwenden und sofort trocken tupfen. Vermeiden Sie unbedingt aggressive Reiniger oder zu viel Wasser, da dies die empfindliche Papierstruktur der Rinde aufweichen und zu dunklen Flecken führen kann.

Ein typischer Fehler: Ungeduld bei der Trocknung. Ein frisch geschlagener Birkenstamm, der sofort in die warme Wohnung kommt, ist ein Garant für tiefe Risse. Die äußeren Schichten trocknen zu schnell, während der Kern noch feucht ist – die entstehende Spannung sprengt das Holz förmlich.


Ein kleines Projekt für den Anfang? Birkenholz-Untersetzer.
- Sägen Sie von einem trockenen Ast (ca. 5-8 cm Durchmesser) 1 cm dicke Scheiben ab.
- Lassen Sie die Schnittflächen komplett durchtrocknen.
- Schleifen Sie die Ober- und Unterseite glatt, am besten mit 120er und dann 240er Schleifpapier.
- Versiegeln Sie die Scheiben mit einem lebensmittelechten Hartwachsöl, wie dem „TopOil“ von Osmo, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen.

- Perfekt glatte, fast porenfreie Oberfläche.
- Minimale Splittergefahr beim Sägen.
- Wunderschöne, helle Schnittkanten.
Das Geheimnis? Eine scharfe japanische Zugsäge (Ryoba oder Kataba). Anders als europäische Sägen schneidet sie auf Zug, was präzisere und sauberere Schnitte in weichen Hölzern wie Birke ermöglicht.


Die feine, gleichmäßige Maserung von Birkenholz macht es zum idealen Untergrund für Brandmalerei (Pyrographie). Die Linien werden klar und präzise, ohne von einer groben Holzstruktur unterbrochen zu werden. Schon mit einem einfachen Brandmalkolben-Set aus dem Bastelbedarf lassen sich beeindruckende Muster, Schriftzüge oder Bilder auf das helle Holz zaubern.

„Birkensperrholz war ein Schlüsselmaterial für den De Havilland DH.98 Mosquito, eines der schnellsten Flugzeuge des Zweiten Weltkriegs. Es war leicht, stark und wurde als ‚The Wooden Wonder‘ bekannt.“ – The National WWII Museum
Was im Flugzeugbau funktioniert, ist auch für Ihre Projekte ideal. Birkensperrholz (auch Multiplex genannt) ist unglaublich biegefest und stabil. Deshalb ist es bis heute das Material der Wahl für hochwertige Skateboard-Decks und Designklassiker von Alvar Aalto.


Matte Versiegelung: Bewahrt die natürliche, samtige Optik und Haptik des Holzes. Ideal für den skandinavischen oder rustikalen Stil. Produkte wie „Clou Hartwachs-Öl“ ziehen tief ein und schützen von innen, ohne eine dicke Schicht zu bilden.
Glänzender Lack: Schafft eine robuste, abwischbare und strapazierfähige Oberfläche. Gut geeignet für Tischplatten oder Objekte, die oft berührt werden. Der Glanz kann das helle Holz aber auch etwas „plastikartig“ wirken lassen.

- Holzschädlinge wie der Holzwurm meiden trockene, gut belüftete Orte.
- Lagern Sie Ihre Birkenstämme oder -äste niemals direkt auf dem Boden, sondern auf Kanthölzern.
- Eine Behandlung mit Borsalz (als ungiftige Lösung in Wasser) kann vor einem Befall schützen, verändert aber eventuell die Holzfarbe leicht.

Der Trend geht zur Kombination von Materialien. Stellen Sie sich ein minimalistisches Regal vor: Dünne, pulverbeschichtete schwarze Metallhalterungen, in die passgenau gesägte, helle Birkenholzbretter eingelegt werden. Der Kontrast zwischen dem kühlen, industriellen Metall und dem warmen, organischen Holz ist ein zeitloser Blickfang in jeder modernen Einrichtung.


Der Geruch von frisch geschnittener Birke ist subtil und leicht süßlich, mit einer fast minzigen Note. Ein Duft, der an einen Spaziergang im Frühlingswald erinnert.

Darf man einfach so abgefallene Birkenäste aus dem Wald mitnehmen?
Das ist eine Grauzone und hängt vom lokalen Forstrecht ab. Generell gilt: Sogenanntes „Leseholz“ (dünne, am Boden liegende Äste) darf oft in geringen Mengen für den Eigenbedarf mitgenommen werden. Größere Stämme oder Äste, auch wenn sie am Boden liegen, gehören dem Waldbesitzer. Im Zweifel immer beim zuständigen Forstamt nach einem „Holzsammelschein“ fragen – das ist der legale und respektvolle Weg.


Birkenholz ist ein Traum für die Endbearbeitung. Fahren Sie nach dem Schleifen mit der Hand über die Oberfläche. Sie fühlt sich unglaublich glatt, fast seidig und warm an. Dieser haptische Genuss ist einer der Gründe, warum das Holz so gerne für Kinderspielzeug oder Objekte verwendet wird, die man oft in die Hand nimmt.

Ganz wichtig für draußen: Unbehandelte Birke hat im Garten nichts zu suchen. Ihre Anfälligkeit für Feuchtigkeit und Pilzbefall ist enorm. Selbst mit Lackierung ist sie keine gute Wahl für den permanenten Außeneinsatz. Für eine Gartenbank oder einen Tisch im Freien sind Lärche, Douglasie oder Eiche die deutlich langlebigeren Alternativen.

Statt aufwändiger Verbindungen reicht für viele Deko-Projekte oft ein hochwertiger Holzleim. Achten Sie auf die Bezeichnung „D3“ oder „D4“ auf der Flasche, wie zum Beispiel bei „Ponal Wasserfest“. Dieser Leim ist feuchtigkeitsbeständig und sorgt für eine Verbindung, die oft stabiler ist als das Holz selbst. Für eine perfekte Verbindung beide Teile dünn einstreichen, fest zusammenpressen und überschüssigen Leim sofort mit einem feuchten Tuch abwischen.


- Beginnen Sie mit einer groben Körnung (z.B. 120), um Sägespuren zu entfernen.
- Arbeiten Sie sich zu einer mittleren Körnung (z.B. 180) hoch, um Kratzer zu glätten.
- Für eine seidenglatte Oberfläche beenden Sie den Schliff mit einer feinen Körnung (z.B. 240 oder sogar 320).

In vielen Kulturen Nordeuropas gilt die Birke als heiliger Baum, der für Neuanfang, Schutz und Reinigung steht. Der traditionelle Maibaum ist oft eine Birke.


Eines der reizvollsten Merkmale der Birke ist der Kontrast zwischen der rauen, papierartigen Rinde und dem glatten, geschliffenen Kernholz. Ein Projekt, das beides kombiniert – zum Beispiel ein Kerzenhalter, bei dem nur die obere Fläche glattgeschliffen ist, der Rest aber die Rinde behält – spielt gezielt mit diesen unterschiedlichen Texturen und wird so zu einem spannenden haptischen Objekt.

- Natürliche, atmungsaktive Oberfläche.
- Feuert das Holz an und hebt die feine Maserung hervor.
- Fühlt sich warm und organisch an, nicht wie eine Plastikschicht.
Das Geheimnis? Ein einfaches Hartöl-Finish. Anders als Lack, der eine Schicht auf dem Holz bildet, dringt Öl tief in die Poren ein und schützt von innen. Es lässt das Holz atmen und bewahrt seine natürliche Haptik – perfekt für ein authentisches Gefühl.

Eine Lampe aus einem Birkenast selber bauen?
Ja, das geht und sieht fantastisch aus! Wickeln Sie einfach ein Textilkabel (in vielen Farben erhältlich) um einen schönen, trockenen Ast und befestigen Sie eine Fassung (z.B. eine E27-Fassung aus Porzellan oder Metall) am Ende. Wichtig: Lassen Sie die elektrischen Anschlüsse unbedingt von einer Fachperson durchführen oder verwenden Sie ein fertiges Lampenkabel mit Stecker und Schalter. Sicherheit geht immer vor!


Die ideale Verbindung für Birkenholz-Projekte? Holzdübel. Da das Holz relativ weich ist, lassen sich Dübellöcher sehr präzise bohren. Mit einem Dübelset (bestehend aus Bohrer, Tiefenstopper und Markierstiften) gelingen auch Anfängern unsichtbare und stabile Verbindungen, zum Beispiel für kleine Regale oder Rahmenkonstruktionen.

Der finnische Architekt und Designer Alvar Aalto revolutionierte in den 1930er Jahren das Möbeldesign, indem er Techniken zur Biegung von Birkensperrholz entwickelte. Sein Stuhl „Paimio“ oder der Hocker „Stool 60“ sind Ikonen, die die warmen, organischen Eigenschaften von Birkenholz zelebrieren.
Keine echten Birkenstämme zur Hand? Kein Problem. Für eine rein dekorative Wandgestaltung gibt es hochwertige Vliestapeten mit erstaunlich realistischem Birkenwald-Motiv von Herstellern wie A.S. Création oder Rasch. Sie zaubern das Wald-Feeling in den Raum, ohne dass man sägen oder trocknen muss. Eine schnelle und saubere Alternative für Mietwohnungen.



