Dein bestes Werkzeug ist kostenlos: Wie du echtes Lachen wiederfindest – eine Anleitung vom Profi
Lachen ist nicht nur ansteckend, es heilt auch! Entdecken Sie, warum lustige Bilder mehr als nur ein Scherz sind.
„Wenn das Lachen nicht existierte, müssten wir es erfinden.“ - ein fiktives Zitat von Aristoteles. In einer Welt voller Stress und Hektik ist Lachen der Schlüssel, der die Tür zur Freude aufstößt. Diese einfache, aber kraftvolle Reaktion hat die Fähigkeit, unsere Stimmung zu heben, uns zu verbinden und sogar unsere Gesundheit zu verbessern. Lassen Sie uns gemeinsam die heitere Seite des Lebens erkunden!
In meiner Werkstatt riecht es meist nach Holz, nach Öl und ehrlicher Arbeit. Der Lärm von Maschinen gehört zum Alltag. Aber es gibt ein anderes Geräusch, das für mich mindestens genauso wichtig ist: ein richtig herzhaftes Lachen.
Inhaltsverzeichnis
- Die Mechanik dahinter: Warum Lachen mehr als nur ein Geräusch ist
- Deine Werkzeugkiste: Praktische Techniken, um wieder ins Lachen zu kommen
- Humor vor Ort: Ein kleiner Streifzug durch Deutschland
- Dein praktischer Fahrplan: So baust du mehr Lachen in den Alltag ein
- Für Fortgeschrittene: Die Meisterdisziplin des Lachens
- Ein letzter Sicherheitshinweis vom Profi
- Bildergalerie
Ich denke da an einen jungen Azubi vor vielen Jahren. Der hatte ein sauteures Stück Eichenholz komplett falsch zugeschnitten. Du konntest die Panik in seinen Augen sehen. Anstatt ihn rundzumachen, hab ich ihn nur angesehen und trocken gesagt: „Tja, jetzt haben wir das exklusivste Brennholz der ganzen Stadt.“ Einen Moment war es still, dann brach er in Gelächter aus. Und ich musste mitlachen. In diesem Moment war die ganze Anspannung weg. Das Problem haben wir danach ruhig und konzentriert gelöst.
Diese Erfahrung hat mir eins gezeigt: Lachen ist kein Luxus. Es ist ein Werkzeug. Vielleicht sogar eines der stärksten, das wir besitzen. Es ist nicht nur ein Gefühl, sondern eine handfeste Technik, um Druck abzubauen, eine Verbindung zu anderen aufzubauen und sogar den eigenen Körper wieder ins Lot zu bringen. Viele haben nur verlernt, dieses Werkzeug zu benutzen. Genau darum geht’s hier. Das wird kein Esoterik-Kram, versprochen. Ich will dir als Handwerker erklären, wie Lachen mechanisch funktioniert und wie du es wieder flottmachen kannst. Sieh es als Wartungsanleitung für einen wichtigen Teil von dir selbst.

Die Mechanik dahinter: Warum Lachen mehr als nur ein Geräusch ist
Um ein Werkzeug richtig zu nutzen, muss man verstehen, wie es aufgebaut ist. Beim Lachen ist das nicht anders. Das ist ein komplexer körperlicher Vorgang, fast wie die Mechanik einer Maschine.
Übrigens, schon gewusst? Kinder lachen bis zu 400 Mal am Tag. Erwachsene? Oft nur noch 15 Mal. Da ist also definitiv noch Luft nach oben!
Der Motor: Dein Zwerchfell und die Atmung
Stell dir dein Zwerchfell einfach wie den Kolben in einem Motor vor. Wenn du richtig herzhaft lachst, zieht sich dieser große Muskel unter der Lunge ruckartig zusammen. Das erzeugt diese typischen „Ha-ha-ha“-Laute. Ehrlich gesagt ist das ein ziemlich intensives Training für die gesamte Atemmuskulatur. Es ist wie ein Stoßlüften für die Lungen: Die alte, verbrauchte Luft wird rausgepumpt, und danach atmest du automatisch tiefer ein und tankst frischen Sauerstoff. Dieser Sauerstoff-Kick belebt den ganzen Körper, vom Gehirn bis in die Zehenspitzen. Deshalb fühlt man sich nach einem echten Lachanfall oft so wunderbar entspannt und locker. Das ist die direkte Folge dieser körperlichen „Generalüberholung“.

Die zwei Schaltkreise im Gehirn: Echt vs. Höflich
Experten sagen, es gibt zwei Hauptarten zu lachen, und das ist für die Praxis superwichtig zu wissen. Da ist einmal das echte, spontane Lachen. Das kommt unkontrolliert und tief aus dem Bauch. Gesteuert wird es von einem ganz alten Teil unseres Gehirns, der auch für Reflexe zuständig ist. Das kannst du nicht faken. Die Augen lachen dabei immer mit – diese kleinen Fältchen an der Seite sind sozusagen das Qualitätssiegel, wie eine saubere Schweißnaht.
Und dann gibt es das soziale, willentliche Lachen. Das ist das höfliche Lächeln oder kurze Auflachen, das wir im Alltag oft benutzen, um zu signalisieren: „Ich hab den Witz verstanden“ oder „Ich bin dir freundlich gesinnt.“ Das wird vom denkenden Teil unseres Gehirns gesteuert. Es ist nützlich, absolut, aber es hat nicht diese tiefgehende, körperliche Wirkung. Das Ziel ist also, den ersten Typ wiederzubeleben. Manchmal ist das soziale Lachen aber der Zündfunke, um die Maschine überhaupt wieder anzukriegen.

Die Chemie-Werkstatt: Was Lachen im Körper anstellt
Wenn du lachst, mixt dein Körper einen ziemlich coolen Cocktail. Das ist keine Einbildung, das ist messbar. Die Stresshormone Cortisol und Adrenalin werden runtergefahren – Lachen ist also ein natürliches Ventil, um Druck aus dem Kessel zu lassen. Gleichzeitig schüttet der Körper Endorphine aus, quasi körpereigenes Schmerzmittel und Stimmungsaufheller in einem. Und obendrein gibt es Hinweise, dass Lachen sogar das Immunsystem kurz wachrüttelt. Das ist keine Wunderheilung, klar. Aber es ist verdammt gute, vorbeugende Wartung.
Deine Werkzeugkiste: Praktische Techniken, um wieder ins Lachen zu kommen
Ich hab über die Jahre gelernt: Aufs Lachen wartet man nicht. Man kultiviert es aktiv. So wie man eine Fähigkeit im Handwerk trainiert. Hier sind drei Techniken, die sich bewährt haben.
Technik 1: Das morgendliche „Anwerfen“ – Deine kleine Montageanleitung
Ein kalter Motor springt nicht immer sofort an. Manchmal muss man ein bisschen nachhelfen. Genauso ist es mit dem Lachen. Zwing dich nicht! Fang stattdessen so an:

- Tag 1-2: Stell dich morgens vor den Spiegel und lächle dich einfach nur an. Nur lächeln. Halte das für 30 Sekunden, auch wenn es sich künstlich anfühlt.
- Tag 3-4: Mach das Gleiche, aber füge ein leises, summendes „Ho-ho-ho“ hinzu. Spür die leichte Vibration in deinem Brustkorb.
- Ab Tag 5: Versuche, das „Ho-ho-ho“ etwas lauter und mehr aus dem Bauch kommen zu lassen. Es geht nicht darum, einen Lachanfall zu erzwingen! Es geht darum, die Muskeln und Nervenbahnen zu aktivieren – quasi die Leitungen freizulegen. Nach ein paar Tagen wirst du merken, es fühlt sich natürlicher an.
Technik 2: Dein persönliches Humor-Archiv anlegen
Ein guter Handwerker hat sein Werkzeug griffbereit. Mach das mit den Dingen, die dich zum Lachen bringen, genauso. Verlass dich nicht auf den Zufall. Leg dir einen Lesezeichen-Ordner im Browser an, eine Notiz-App oder ein echtes Notizbuch. Sammle darin alles, was du lustig findest: Links zu Videos, witzige Zitate, Namen von Comedians oder Filmen, die deinen Humor treffen, oder einfach nur Notizen zu lustigen Situationen, die du erlebt hast.

Kleiner Tipp für den Akutfall: Stressiger Tag? Chef hat genervt? Dein Erste-Hilfe-Plan: Zieh dich für fünf Minuten zurück. Kopfhörer auf, Humor-Archiv auf und schau dir EINEN einzigen Clip an, der dich garantiert zum Kichern bringt. Das ist wie ein Reset-Knopf für dein Gehirn.
Technik 3: Der Perspektivwechsel bei Fehlern
In der Werkstatt geht ständig was daneben. Ein falscher Schnitt, ein Kratzer im Lack. Du kannst dich schwarzärgern oder lernen, die Sache anders zu sehen. Wenn dir ein Missgeschick passiert, frag dich: „Werde ich in fünf Jahren darüber lachen können?“ Meistens ist die Antwort „Ja“. Also, warum nicht gleich damit anfangen? Ich erinnere mich an ein teures Regalbrett, das ich mal um zwei Zentimeter zu kurz gesägt habe. Riesenärger. Heute steht bei mir zu Hause der „exklusivste Stifthalter der Welt“ daraus. Jedes Mal, wenn ich ihn sehe, muss ich schmunzeln. Aus dem größten Mist werden oft die besten Geschichten.
Humor vor Ort: Ein kleiner Streifzug durch Deutschland
Humor ist nicht überall gleich, das merkt man schnell. Im Norden ist er oft trocken und subtil, ein kurzes, anerkennendes Schmunzeln. Im Rheinland dagegen ist das Lachen zur Karnevalszeit laut, gemeinschaftlich und befreiend. Und in Bayern kann es auch mal derb und polternd zugehen, gehört zur Wirtshauskultur. Das zu wissen, hilft im Umgang mit Leuten. Man muss nicht jeden Humor mögen, aber ihn zu verstehen, schadet nie. Ist wie mit verschiedenen Holzarten – jede hat ihre eigene Maserung.

Dein praktischer Fahrplan: So baust du mehr Lachen in den Alltag ein
Jetzt wird’s konkret. Du brauchst kein teures Equipment. Was du brauchst, ist ein Freund oder Kollege zum Teilen (Lachen ist ansteckend!), kleine Zeitinseln im Kalender (der Kaffee am Morgen, ein kurzer Anruf) und die richtigen Inhalte. Nutze dein Humor-Archiv, such dir einen Comedy-Podcast für den Weg zur Arbeit. Es gibt tolle Formate, wo sich Leute aus derselben Branche über ihre Pannen unterhalten – das ist oft Gold wert.
Was die Kosten angeht: Das meiste ist gratis. Ein Gespräch, ein Spaziergang. Klar, ein Ticket für einen Comedian kostet Geld. Rechne bei einem lokalen Comedy-Club mit 15 bis 30 Euro, für die großen Namen auf Tour eher mit 40 bis 80 Euro. Sieh es als Investition in deine Betriebsfähigkeit. Ist immer günstiger als eine große Reparatur wegen Stress.
Achtung, ganz wichtiger Punkt: Ein guter Handwerker kennt seine Grenzen. Lachen ist ein mächtiges Werkzeug, aber kein Allheilmittel. Wenn du über Wochen eine tiefe Freudlosigkeit spürst und die Fähigkeit zu lachen komplett verloren hast, dann ist das ein Fall für den Fachmann. Der Gang zum Arzt oder Therapeuten ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Professionalität.

Für Fortgeschrittene: Die Meisterdisziplin des Lachens
Wenn die Grundlagen sitzen, gibt es noch eine Steigerung. Zum Beispiel der sogenannte Galgenhumor. In richtig miesen Zeiten kann ein makaberer Witz im richtigen Moment die erdrückende Schwere durchbrechen. Er schafft eine winzige Distanz und gibt dir das Gefühl, nicht völlig ausgeliefert zu sein. Das erfordert Feingefühl, ist aber eine unglaublich starke Überlebenstechnik.
Und wenn du mal tiefer einsteigen willst, gibt es Methoden wie Lachyoga. Ich war anfangs skeptisch, klang mir zu esoterisch. Aber das Prinzip ist genial: Man lacht in der Gruppe ohne Grund. Am Anfang ist es künstlich, aber durch die Gruppendynamik wird es schnell echt und ansteckend. Eine Probestunde kostet oft nur 10 bis 15 Euro. Einfach mal „Lachyoga“ und deinen Wohnort googeln.
Ein letzter Sicherheitshinweis vom Profi
Auch beim Lachen gilt: Sicherheit geht vor. Wenn du frisch operiert bist oder ernste Herz-Kreislauf-Probleme hast, sei vorsichtig mit heftigen Lachanfällen. Im Zweifel, frag deinen Arzt. Und sozial gilt: Humor auf Kosten anderer ist kein Humor, sondern eine Waffe. Ein Meister seines Fachs weiß, wann ein Witz angebracht ist und wann nicht.

Ich hab gelernt, dass die besten Dinge oft die einfachsten sind. Ein scharfes Werkzeug, ein guter Hammer und ein ehrliches Lachen. Es kostet nichts, ist aber unbezahlbar. Es rostet nur, wenn wir es nicht benutzen. Also, wie wär’s mit einer kleinen Herausforderung?
Die 7-Tage-Lach-Challenge:
• Tag 1: Morgens 30 Sekunden im Spiegel anlächeln.
• Tag 2: Finde und speichere drei Dinge für dein Humor-Archiv.
• Tag 3: Erzähle jemandem von einem kleinen Missgeschick von dir als witzige Geschichte.
• Tag 4: Schau dir bewusst 10 Minuten einen Comedy-Clip an.
• Tag 5: Mache die morgendliche „Anwerf-Übung“ mit dem leisen „Ho-ho-ho“.
• Tag 6: Rufe einen Freund an, nur um kurz zu quatschen.
• Tag 7: Lächle bewusst einen Fremden an (Kassierer, Busfahrer…).
Also, worauf wartest du? Öl das Scharnier und wirf den Motor an. Es ist Zeit, den Klang deines eigenen, echten Lachens wiederzufinden.
Bildergalerie



„Die menschliche Rasse hat nur eine wirklich wirksame Waffe, und das ist das Lachen.“ – Mark Twain


Manchmal muss man dem Glück etwas nachhelfen. Bauen Sie sich Ihren persönlichen „Humor-Werkzeugkasten“. Das muss nichts Kompliziertes sein:
- Ein Comedy-Podcast für den Arbeitsweg: „Fest & Flauschig“ mit Olli Schulz und Jan Böhmermann bietet oft absurden, intelligenten Humor.
- Ein Ordner für lustige Memes: Speichern Sie Bilder ab, die Sie zum Schmunzeln bringen, und scrollen Sie an einem miesen Tag durch.
- Ein Klassiker im Regal: Die Filme von Loriot oder Bücher von Heinz Erhardt sind wie ein verlässlicher Schraubenschlüssel – sie funktionieren immer.



Kann man Lachen trainieren wie einen Muskel?
Absolut. Lachyoga-Experten sagen, der Körper unterscheidet anfangs nicht zwischen einem echten und einem simulierten Lachen. Die körperlichen Effekte, wie die Freisetzung von Endorphinen und die Stärkung des Zwerchfells, treten trotzdem ein. Beginnen Sie mit einem einfachen „Ho-ho-ho, ha-ha-ha“. Es fühlt sich erst albern an, aber oft mündet das gespielte Lachen in ein echtes, ansteckendes Gelächter. Sehen Sie es als Warmlaufen für die Seele.


Die ansteckende Kraft des Lachens ist keine Einbildung. Forscher der Universität Tübingen haben mittels fMRT-Scans nachgewiesen, dass schon das Hören von Lachen die Hirnregionen aktiviert, die für das Bewegen der Gesichtsmuskeln zuständig sind. Unser Gehirn bereitet sich unbewusst darauf vor, mitzulachen. Lachen ist also von Natur aus eine soziale, verbindende Handlung.


Achtung, Falle: Verwechseln Sie echten Humor nicht mit ständigem Sarkasmus. Während gemeinsames Lachen Brücken baut, kann beißender Sarkasmus schnell zu kleinen Rissen im sozialen Gefüge führen. Echter, herzlicher Humor ist inklusiv und zielt darauf ab, eine Situation zu erleichtern – nicht, jemanden auf Kosten anderer kleinzumachen.



- Stärkt die Bindung in Sekunden.
- Schafft eine exklusive, gemeinsame Welt.
- Dient als sofortiger Stress-Puffer in angespannten Situationen.
Das Geheimnis? Der Insider-Witz. Er ist wie ein geheimes Passwort zwischen zwei oder mehr Menschen und erinnert an eine gemeinsame positive Erfahrung. Das stärkt das „Wir-Gefühl“ mehr als stundenlange Gespräche.


Wussten Sie schon? Die wissenschaftliche Erforschung des Lachens und seiner Auswirkungen auf den Körper nennt man Gelotologie. Sie wurde in den 1960er Jahren von William F. Fry an der Stanford University begründet.


Lachen im Job: Ein Chef, der über sich selbst lachen kann, wirkt nahbarer und menschlicher. Eine Studie im „Harvard Business Review“ zeigte, dass Führungskräfte mit Humor als kompetenter und vertrauenswürdiger wahrgenommen werden. Es signalisiert: „Auch wenn es ernst wird, wir sind ein Team und stehen das gemeinsam durch.“



Warum lachen wir manchmal in den unpassendsten Momenten, zum Beispiel bei einer Beerdigung?
Das ist ein sogenanntes Übersprungslachen. Wenn unser Gehirn mit starken, widersprüchlichen Emotionen wie Trauer und Anspannung überfordert ist, sucht es ein Ventil. Lachen ist einer der schnellsten Wege, um physiologischen und psychologischen Druck abzubauen. Es ist also keine Respektlosigkeit, sondern ein Selbstschutzmechanismus des Körpers, um die Balance wiederherzustellen.


- Besuchen Sie einen Flohmarkt und beobachten Sie die Menschen.
- Lesen Sie die lustigsten 1-Sterne-Bewertungen für ein Produkt, das Sie lieben.
- Schauen Sie sich auf YouTube alte Pannen-Shows aus den 90ern an.
Humor muss nichts kosten. Die besten Pointen schreibt oft das Leben selbst – man muss nur lernen, wieder hinzusehen.


Die 1-Minute-Lach-Übung: Stellen Sie sich vor den Spiegel. Und jetzt lächeln Sie. Einfach nur die Mundwinkel hochziehen. Halten Sie das für 15 Sekunden. Dann versuchen Sie, leise zu kichern. Wie ein Bösewicht im Film. Und dann steigern Sie es zu einem lauten „HA!“. Wiederholen Sie das dreimal. Fühlt sich komisch an? Gut. Genau darum geht’s: die Mechanik bewusst zu starten, damit die Emotion folgen kann.



Der Neurowissenschaftler Robert Provine fand heraus, dass wir in Gesellschaft 30-mal häufiger lachen als allein. Oft ist nicht einmal der Witz selbst der Auslöser, sondern der soziale Kontext.
Das bedeutet: Lachen ist weniger eine Reaktion auf Komik als vielmehr ein soziales Signal. Es sagt unserem Gegenüber: „Ich verstehe dich“, „Ich mag dich“, „Wir sind auf einer Wellenlänge“. Suchen Sie also aktiv die Gesellschaft von Menschen, mit denen Sie lachen können.


Haben Sie schon mal nach einem richtigen Lachanfall eine Art wohligen „Muskelkater“ im Bauch gespürt? Das ist das beste Zeichen dafür, dass Sie es richtig gemacht haben. Beim herzhaften Lachen werden Dutzende Muskeln im Gesicht, im Bauchraum und im Zwerchfell intensiv beansprucht. Diese körperliche Erschöpfung ist der Grund für das tiefe Entspannungsgefühl danach. Es ist wie ein kurzes, intensives Workout ohne Fitnessstudio.



Kindlicher Humor: Basiert oft auf Überraschung und Albernheit (Slapstick, lustige Geräusche, Grimassen). Er ist direkt und körperlich.
Erwachsener Humor: Stützt sich häufiger auf Ironie, Wortspiele, Satire und soziale Beobachtungen. Er ist komplexer und erfordert mehr kognitiven Aufwand.
Der Trick ist, den Zugang zum kindlichen, einfachen Lachen nicht zu verlieren. Es ist oft das Befreiendste von allen.


Ein wichtiger Unterschied: Über einen Fehler lachen, um die Situation aufzulockern (wie im Artikelbeispiel mit dem Eichenholz), ist konstruktiv. Jemanden für einen Fehler auszulachen, ist destruktiv. Der erste Ansatz löst das Problem, der zweite schafft ein neues: verletzte Gefühle und schwindendes Vertrauen.


Die Technik des „Reframing“ (Umdeuten) ist wie ein verstellbarer Schraubenschlüssel für den Kopf. Wenn etwas schiefläuft, versuchen Sie bewusst, eine komische oder absurde Seite daran zu finden.
- Der Zug hat Verspätung? „Großartig, eine unerwartete Gelegenheit, endlich diesen Podcast zu hören.“
- Kaffee über das Hemd geschüttet? „Mein Hemd wollte heute offenbar auch einen Kaffee.“
Es löst nicht das Problem, aber es nimmt ihm die Macht über Ihre Stimmung.



Lachen ist ein potenter Schmerzkiller. Eine Studie der Oxford University zeigte, dass herzhaftes Lachen die Schmerztoleranz um bis zu 10 % erhöhen kann.
Der Grund dafür ist die Ausschüttung von Endorphinen, körpereigenen Opiaten. Diese „Glückshormone“ wirken nicht nur stimmungsaufhellend, sondern haben auch eine leicht schmerzstillende Wirkung. Ein guter Lachanfall ist also quasi eine natürliche Aspirin.


Was, wenn ich einfach nichts mehr lustig finde?
Das ist oft ein Warnsignal für zu viel Stress oder eine depressive Verstimmung. Zwingen Sie sich zu nichts. Beginnen Sie ganz klein: Suchen Sie nicht nach etwas „zum Totlachen“, sondern nach etwas, das Sie zum Schmunzeln bringt. Ein niedliches Tierbild, eine alte, wohlige Erinnerung. Es geht darum, den Motor langsam wieder zum Laufen zu bringen, nicht darum, ihn direkt auf Höchstdrehzahl zu jagen.


Die besten Komiker sind oft exzellente Beobachter des Alltags. Künstler wie Torsten Sträter oder der frühe Dieter Nuhr nehmen alltägliche Situationen, zerlegen sie wie ein Handwerker ein altes Möbelstück und legen die komischen Absurditäten darin frei. Das ist eine Fähigkeit, die jeder trainieren kann: Beobachten Sie die Welt um sich herum mit einem neugierigen, leicht amüsierten Blick. Die Pointen liegen oft direkt vor Ihnen.



- Verbessert die Problemlösungskompetenz.
- Erhöht die Kreativität im Team.
- Reduziert Fehlzeiten durch Stressabbau.
Das Werkzeug dahinter? Eine positive Fehlerkultur. Wenn Fehler nicht als Katastrophe, sondern als Lernchance (über die man auch mal lachen darf) gesehen werden, trauen sich Mitarbeiter mehr zu und die Atmosphäre wird spürbar produktiver.


Humor auf Abruf: Sitcoms mit eingespielten Lachern (Canned Laughter) wirken heute oft befremdlich. Psychologisch gesehen dienen sie aber als „social proof“ – sie signalisieren dem Zuschauer: „Achtung, das hier ist der lustige Teil, jetzt darfst du lachen.“
Situationskomik: Moderne Serien wie „Stromberg“ oder „The Office“ verzichten darauf. Der Humor entsteht aus der peinlichen Stille und den realistischen, oft unbeholfenen Reaktionen der Charaktere. Das Lachen ist hier verdienter, aber auch anspruchsvoller.


Denken Sie an Lachen als eine Form der mentalen Hygiene. Genauso wie Sie sich nach einem harten Arbeitstag den Staub und Schmutz abwaschen, spült ein Lachanfall den angesammelten mentalen Ballast des Tages weg. Er reinigt das System und schafft Platz für neue, positivere Gedanken.



„Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag.“ – Charlie Chaplin


Lachen hilft sogar beim Lernen. Der Dopamin-Kick, der mit Humor einhergeht, aktiviert nicht nur das Belohnungszentrum, sondern auch das Hippocampus, das für die Gedächtnisbildung entscheidend ist. Ein Lehrer, der seinen Stoff mit einer Prise Humor vermittelt, sorgt nicht nur für eine bessere Stimmung, sondern auch dafür, dass die Inhalte besser im Kopf bleiben.

Die wichtigste Regel: Zerdenken Sie es nicht! Humor zu analysieren ist wie einen Frosch zu sezieren – man lernt zwar, wie er funktioniert, aber am Ende ist er tot. Der beste Weg, das Lachen wiederzufinden, ist, die Kontrolle abzugeben und sich einfach von einer lustigen Situation mitreißen zu lassen.




