Dunkle Holzdecke, adé! So wird dein Raum hell und modern – ohne böse Überraschungen
Ein frischer Anstrich kann Wunder wirken! Entdecken Sie, wie Sie Ihrer Holzdecke neues Leben einhauchen können.
Weiß ist die Farbe, die alle anderen Farben umarmt, könnte ein berühmter Künstler gesagt haben. Doch was passiert, wenn diese Umarmung nicht nur auf Leinwänden, sondern auch über unseren Köpfen stattfindet? Die Holzdecke, oft übersehen, kann in strahlendem Weiß erblühen und dem Raum eine völlig neue Dimension verleihen. Es ist Zeit, das Gewöhnliche in etwas Außergewöhnliches zu verwandeln!
Ich sehe sie immer wieder, diese dunklen Holzdecken. Du weißt schon, die Dinger, die jeden Raum sofort 10 Quadratmeter kleiner und gefühlt 20 Jahre älter machen. Ob rustikale Nut-und-Feder-Bretter oder die schweren Kassetten aus Omas Wohnzimmer – der Wunsch ist fast immer derselbe: „Kann man das nicht einfach hell streichen?“
Inhaltsverzeichnis
- Warum deine Holzdecke eine Diva ist
- Schritt 1: Die ehrliche Bestandsaufnahme und Vorbereitung
- Deine Einkaufsliste für den Baumarkt
- Schritt 2: Putzen und Schleifen – Die Fleißarbeit
- Schritt 3: Die Grundierung – Der Held des ganzen Projekts
- Schritt 4: Der Zwischenschliff – Das Geheimnis für glatte Oberflächen
- Schritt 5: Endlich Weiß! Der finale Anstrich
- Erste Hilfe: Was tun, wenn doch was schiefgeht?
- Kosten, Zeit und wann der Profi doch die bessere Wahl ist
- Bildergalerie
Und die Antwort ist ein klares: Ja, absolut! Eine weiß gestrichene Holzdecke ist ein echter Game-Changer. Der Raum wirkt sofort größer, heller, moderner. Aber – und das ist das große Aber, das dir viele verschweigen – es ist eine der anspruchsvollsten Aufgaben für Heimwerker. Mal schnell mit Wandfarbe drüberpinseln? Vergiss es. Ganz ehrlich, wer hier an der falschen Stelle spart oder ungeduldig ist, streicht in einem Jahr wieder oder ärgert sich täglich über gelbe Flecken.
Vergiss also die Versprechen von „an einem Nachmittag erledigt“. Ein sauberes, langlebiges Ergebnis braucht ein bisschen Know-how, das richtige Material und vor allem Sorgfalt. In dieser Anleitung zeige ich dir, wie die Profis vorgehen – und zwar nicht nur die Schritte, sondern auch das „Warum“ dahinter. Damit du am Ende eine Decke hast, auf die du richtig stolz sein kannst.

Warum deine Holzdecke eine Diva ist
Bevor wir auch nur an Farbe denken, müssen wir kurz über den Untergrund reden. Holz ist kein toter Baustoff wie eine Gipskartonwand. Es ist organisch und „arbeitet“. Selbst nach Jahrzehnten an der Decke sind da noch Inhaltsstoffe drin, vor allem Harze und Gerbstoffe (Lignine).
Das Problem: Diese Stoffe sind wasserlöslich. Wenn du jetzt mit einer normalen Wandfarbe auf Wasserbasis (Dispersionsfarbe) kommst, löst das Wasser diese Biester aus dem Holz. Während die Farbe trocknet, wandern sie an die Oberfläche und hinterlassen diese fiesen gelb-braunen Flecken. Im Fachjargon nennt man das „Durchbluten“ oder „Durchschlagen“. Besonders Astlöcher in Kiefernholz sind wahre Harz-Depots, die immer wieder durchscheinen können.
Deshalb ist die wichtigste Schicht nicht die weiße Farbe, sondern die unsichtbare Grundierung darunter. Aber nicht irgendeine, sondern ein spezieller Isolier- oder Absperrgrund. Seine einzige Aufgabe: eine unüberwindbare Barriere zwischen Holz und Farbe zu bilden. Er sperrt die Holzinhaltsstoffe sicher ein und sorgt dafür, dass dein Weiß auch strahlend weiß bleibt.

Schritt 1: Die ehrliche Bestandsaufnahme und Vorbereitung
Jede gute Arbeit beginnt mit sauberer Vorbereitung. Das ist kein Spruch, sondern die halbe Miete. Nimm dir hierfür Zeit!
Was ist auf dem Holz drauf?
Finde heraus, wie deine Decke behandelt ist. Roh, lackiert, geölt oder gewachst? Das ist entscheidend.
- Der Wassertropfen-Test: Gib an einer unauffälligen Stelle einen Tropfen Wasser aufs Holz. Perlt er ab? Dann ist es wahrscheinlich Lack oder Wachs. Zieht er langsam ein? Könnte geölt oder roh sein. Saugt er sich sofort voll? Ziemlich sicher unbehandeltes Holz.
- Der Kratz-Test: Kratz mal vorsichtig mit einer Spachtelkante. Lässt sich eine klare Schicht abheben, ist es Lack. Entsteht ein schmieriger, fettiger Abrieb? Achtung, das ist Wachs!
Achtung, Falle! Auf einer gewachsten oder geölten Oberfläche hält absolut keine Farbe. Diese Schichten müssen komplett runter. Das ist eine extrem mühsame Arbeit, oft mit Spezialreinigern und komplettem Abschleifen verbunden. Ehrlich gesagt, in so einem Fall würde ich ernsthaft überlegen, einen Fachbetrieb anzurufen. Das als Laie zufriedenstellend hinzubekommen, ist fast unmöglich.

Den Raum schützen (und deine Nerven)
Räum alles aus dem Zimmer, was geht. Den Rest schiebst du in die Mitte und deckst ihn sorgfältig ab. Mein Tipp: Investier die 15-20 Euro in ein robustes Abdeckvlies aus dem Baumarkt, nicht in diese hauchdünne Malerfolie. Das Vlies saugt Farbspritzer auf und verrutscht nicht. Glaub mir, ich bin mal auf so einer billigen Folie mit der Leiter weggerutscht – die teure Kommode darunter hatte danach eine fiese Macke. Das war teurer als eine ganze Rolle Vlies.
Die Ränder zu den Wänden klebst du sauber mit hochwertigem Malerkrepp ab. Nimm das goldene oder gelbe Band für empfindliche Untergründe, das kriegst du auch nach Tagen noch ohne Rückstände ab.
Deine Einkaufsliste für den Baumarkt
Damit du nicht planlos vor dem Regal stehst, hier eine Liste, die du direkt mitnehmen kannst:
- Robustes Abdeckvlies (ca. 15-20 €)
- Gutes Malerkrepp (ca. 5-8 €)
- Anlauger oder Entfetter (ca. 10-15 € für ein Konzentrat)
- Eimer, Schwämme und Putztücher
- Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille
- Schleifpapier (Körnung 120-150 für den Hauptschliff, 220-240 für den Zwischenschliff)
- WICHTIG: Hochwertiger, wasserbasierter Isoliergrund (z.B. von Jansen, Pufas oder Caparol, rechne mit 50-70 € für 2,5 Liter)
- Hochwertiger PU-Acryllack in Weiß (seidenmatt ist am praktischsten, ca. 70-90 € für 2,5 Liter)
- Ein guter Lackierpinsel, eine kurzflorige Lackierrolle
- Geheimtipp: Ein Heizkörperpinsel für die Fugen bei Nut-und-Feder-Brettern!
- Staubmaske (mindestens FFP2) – deine Lunge wird es dir danken!

Schritt 2: Putzen und Schleifen – Die Fleißarbeit
Auf einer Decke sammelt sich über die Jahre ein fieser Film aus Staub, Küchendünsten und Nikotin. Darauf hält nichts. Also, ran an den Speck!
Nimm einen Anlauger oder Entfetter, misch ihn nach Anleitung an und wasche die gesamte Decke gründlich ab. Danach unbedingt mit klarem Wasser nachwaschen, um alle Reinigerreste zu entfernen. Bei der Arbeit bitte Handschuhe und Schutzbrille tragen, das Zeug ist alkalisch und kann reizen.
Wenn alles blitzsauber und komplett trocken ist, wird geschliffen. Das raut alte Lackschichten an und öffnet die Poren des Holzes, damit die Grundierung sich richtig festkrallen kann. Nimm dafür Schleifpapier mit 120er- bis 150er-Körnung. Für große Flächen lohnt es sich, einen Exzenterschleifer zu leihen (bekommst du im Baumarkt für ca. 25-35 € pro Tag). Schließ ihn am besten direkt an einen Staubsauger an, das reduziert den Staub enorm. Nach dem Schleifen alles gründlich absaugen und mit einem leicht feuchten Tuch nachwischen.

Schritt 3: Die Grundierung – Der Held des ganzen Projekts
Jetzt kommt der wichtigste Schritt. Wie gesagt, du brauchst einen Isoliergrund. Es gibt zwei Haupttypen:
- Wasserbasierte Isoliergründe: Das ist heute der Standard. Sie riechen kaum, trocknen schnell und sind super zu verarbeiten. Für die meisten Decken aus Fichte oder Tanne sind Produkte wie der Jansen Iso-H2O Grund oder der Caparol AquaSperrgrund eine Top-Wahl. Die kosten zwar etwas mehr, aber das ist das Geld wert. Bei extrem harzigen Hölzern kann es sein, dass du eine zweite Schicht brauchst.
- Lösemittelhaltige Isoliergründe: Das ist die „alte Schule“ und die sicherste Bank für absolute Problemfälle wie Nikotin oder tropfende Astlöcher. Der Nachteil: Sie riechen sehr stark und du brauchst Spezialverdünnung zum Reinigen. Hier ist extremes Lüften absolute Pflicht.
Profi-Tipp für Nut-und-Feder-Decken: Nimm einen schmalen Heizkörperpinsel und streiche ZUERST alle Fugen (Nuten) mit dem Isoliergrund. Erst danach rollst du die breiten Flächen der Bretter. So bekommst du ein super sauberes Ergebnis ohne Kleckserei in den Vertiefungen.

Lass die Grundierung exakt so lange trocknen, wie der Hersteller es vorschreibt. Meist sind das 12 bis 24 Stunden. Und sei geduldig! Die Zeitangabe gilt für ca. 20 Grad. Im kühlen Keller oder bei feuchtem Wetter dauert es länger.
Schritt 4: Der Zwischenschliff – Das Geheimnis für glatte Oberflächen
Das ist der Schritt, den viele auslassen und sich dann über eine raue Oberfläche wundern. Durch die wasserbasierte Grundierung stellen sich feine Holzfasern auf. Die Decke fühlt sich an wie feines Sandpapier. Ganz ehrlich, ich dachte in meinen Anfängen auch mal, den Schritt könnte ich mir sparen. Das Ergebnis war eine Oberfläche rau wie eine Reibeisen. Nie wieder!
Nimm also ein sehr feines Schleifpapier (Körnung 220 oder 240) und schleife die trockene Grundierungsschicht ganz sanft von Hand an. Nur minimaler Druck! Du willst nur die aufgestellten Fasern kappen. Danach wieder gründlich entstauben. Du wirst den Unterschied sofort fühlen.
Schritt 5: Endlich Weiß! Der finale Anstrich
Jetzt kommt die Farbe. Aber bitte, nimm keinen Eimer Wandfarbe! Du brauchst einen hochwertigen PU-Acryllack. Das „PU“ (Polyurethan) macht den Lack extrem kratzfest, elastisch und er vergilbt nicht. Seidenmatt ist ein guter Kompromiss aus schöner Optik und einfacher Reinigung.

Für ein perfektes Ergebnis brauchst du fast immer zwei Anstriche. Halte dich auch hier an die Trocknungszeiten. Die Technik ist dieselbe wie bei der Grundierung: erst die Fugen und Kanten mit dem Pinsel, dann die Flächen mit der Rolle. Arbeite immer vom Fenster weg („vom Licht wegstreichen“) und streiche Brett für Brett in Längsrichtung. Lieber zwei dünne Schichten als eine dicke, die sonst hässliche „Nasen“ bildet.
Erste Hilfe: Was tun, wenn doch was schiefgeht?
Keine Panik, selbst Profis passiert mal was. Hier die Lösungen für die häufigsten Pannen:
- Trotz Grundierung kommen gelbe Flecken durch? Das passiert bei extrem „blutenden“ Hölzern. Lass alles gut trocknen. Schleif die betroffene Stelle ganz leicht an und tupfe gezielt mit dem Isoliergrund nochmal drüber. Nach dem Trocknen kannst du die Stelle wieder mit dem Lack überstreichen.
- Du hast getrocknete Farb-Nasen entdeckt? Ärgerlich, aber rettbar. Lass die Nase komplett durchhärten. Nimm dann eine scharfe Klinge (z. B. von einem Cuttermesser) und schneide den Tropfen ganz vorsichtig und flach ab. Die Stelle dann mit 240er Schleifpapier glätten, entstauben und beim nächsten Anstrich fein überlackieren.

Kosten, Zeit und wann der Profi doch die bessere Wahl ist
Sei realistisch, was den Aufwand angeht. Für einen 20 m² Raum landest du bei den Materialien schnell bei über 200 Euro, wenn du Qualität kaufst. Plane mindestens ein volles Wochenende, besser 3-4 Tage ein, da die Trocknungszeiten nicht verhandelbar sind.
Ein Malerbetrieb verlangt dafür je nach Region und Aufwand zwischen 40 und 70 Euro pro Quadratmeter. Das klingt nach viel, aber dafür bekommst du Garantie, Erfahrung und die Arbeit ist in 2-3 Tagen erledigt. Ich rate dir zum Profi, wenn die Decke sehr hoch oder verwinkelt ist, der Untergrund gewachst ist oder du körperlich einfach keine Lust auf tagelanges Über-Kopf-Arbeiten hast.
So, das ist die ganze Wahrheit. Es ist kein Spaziergang, aber mit der richtigen Einstellung und Geduld ist es ein unglaublich lohnendes Projekt. Und das Gefühl, es selbst geschafft zu haben und jeden Tag in einen hellen, freundlichen Raum zu blicken, ist unbezahlbar.

Und jetzt du: Traust du dich ran?
Bildergalerie


Muss ich wirklich zwischen den Anstrichen schleifen?
Ja, unbedingt! Es geht dabei weniger darum, Unebenheiten zu entfernen, als vielmehr darum, die Oberfläche für die nächste Schicht griffig zu machen. Ein ganz feiner Zwischenschliff (mit 220er oder 240er Körnung) nach der Grundierung und zwischen den Lackschichten sorgt dafür, dass die Farbe perfekt haftet und das Finish spiegelglatt wird. Einfach leicht von Hand drüberhuschen, Staub abwischen – der Unterschied ist enorm.

Der richtige Pinsel für die Fugen: Investieren Sie in einen hochwertigen Heizkörperpinsel. Durch seinen langen Stiel und den abgewinkelten Kopf kommen Sie mühelos in die Nuten und Ecken zwischen den Holzpaneelen – genau dort, wo eine Rolle niemals hinkommt. Das sorgt für ein deckendes Ergebnis ohne unschöne Schatten.


Matt oder Seidenglanz? Das ist mehr als nur Geschmackssache.
Mattlack: Wirkt sehr modern und edel, kaschiert kleine Unebenheiten im Holz und schafft eine ruhige, pudrige Oberfläche.
Seidenglanzlack: Reflektiert etwas mehr Licht und ist robuster und leichter zu reinigen. Ideal für Küchen- oder Badezimmerdecken.
Für die meisten Wohnräume ist ein mattes Finish die stilvollere Wahl.

Vor dem ersten Pinselstrich steht die Reinigung. Eine Mischung aus Wasser und Anlauger (z.B. von Molto) oder Spiritus ist unerlässlich, um jahrelange Ablagerungen, Fett und Nikotin zu entfernen. Dieser Schritt ist nicht verhandelbar, denn auf einer schmutzigen Oberfläche hält selbst der beste Sperrgrund nicht zuverlässig. Gründlich mit klarem Wasser nachwischen und komplett trocknen lassen!


„Helle Decken können einen Raum bis zu 25 % heller wirken lassen, da sie das einfallende Tageslicht effektiver reflektieren.“
Das ist keine reine Gefühlssache, sondern Physik. Eine weiß gestrichene Decke fungiert wie ein riesiger Reflektor für natürliches und künstliches Licht. Das Ergebnis: Weniger Bedarf an künstlicher Beleuchtung am Tag und eine freundlichere, einladendere Atmosphäre am Abend.

- Die Holzmaserung bleibt dezent sichtbar.
- Der Raum wirkt hell, aber nicht steril.
- Perfekt für den skandinavischen oder Boho-Look.
Das Geheimnis? Statt deckend zu lackieren, die Decke nur lasieren! Eine weiße Holzlasur (z.B. von Osmo oder Remmers) hellt das Holz auf, ohne seine natürliche Struktur komplett zu verdecken. Eine wunderbare Alternative zum deckenden Anstrich.


Profi-Materialien für ein perfektes Ergebnis
- Isoliergrund: Zinsser B-I-N (auf Schellackbasis) oder Caparol AquaSperrgrund (auf Wasserbasis). Der Zinsser riecht stark, sperrt aber extrem gut.
- Decklack: Ein strapazierfähiger PU-Acryllack, z.B. der Caparol Capacryl PU-Satin oder der Brillux Impredur Seidenmattlack 880.
- Werkzeug: Kurzflorige Lackierwalze (Flockwalze) für eine glatte Oberfläche.

Die Wahl des Weißtons hat einen großen Einfluss auf die Raumstimmung. Pures Reinweiß (RAL 9010) kann kühl wirken. Überlegen Sie sich eine dieser Alternativen:
- Cremeweiß/Altweiß: Ein Hauch von Gelb oder Beige sorgt für Wärme und Gemütlichkeit. Passt gut zu Landhausstilen.
- Lichtgraues Weiß: Ein winziger Tropfen Grau verleiht dem Weiß eine moderne, architektonische Note und verhindert, dass es blendet.

Denken Sie auch an die Beleuchtung! Eine frisch gestrichene weiße Decke ist die perfekte Bühne für ein neues Lichtkonzept. Statt einer einzelnen zentralen Lampe können mehrere Spots oder eine schicke Schienenleuchte das Licht gezielt lenken und den Raum noch größer und strukturierter wirken lassen. LED-Spots mit warmer Lichtfarbe (ca. 2700 Kelvin) erhalten die gemütliche Atmosphäre.


Achtung, Silikonfugen! Oft wurden die Ränder der Holzdecke mit Silikon abgedichtet. Problem: Silikon ist nicht überstreichbar! Es muss vor dem Streichen restlos entfernt werden. Nach dem Anstrich können Sie die Fuge mit überstreichbarem Acryl neu ziehen.

Was, wenn das Holz schon lackiert oder lasiert ist?
Dann ist die Vorbereitung noch wichtiger. Eine intakte Lackschicht muss gründlich angeschliffen werden (120er Körnung), damit die neue Grundierung Halt findet. Lose, abblätternde Altanstriche müssen komplett runter. Bei Lasuren ist die Saugfähigkeit oft noch gegeben, aber auch hier gilt: Gründlich reinigen und anschleifen, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.


Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik kann eine helle Deckenfarbe die subjektiv empfundene Raumhöhe um bis zu 10 cm steigern.
Dieser psychologische Trick funktioniert, weil unser Gehirn helle Flächen als weiter entfernt wahrnimmt. In Kombination mit hellen Wänden entsteht ein Gefühl von Weite und Offenheit, das gerade in Räumen mit normaler Deckenhöhe einen dramatischen Unterschied macht.

- Normale Wandfarbe (Dispersion) verwenden – sie provoziert Flecken.
- Den Sperrgrund weglassen oder nur eine Schicht auftragen (bei Nadelholz sind oft zwei nötig).
- Die Trocknungszeiten der Grundierung ignorieren.
- Nasse Farbe überarbeiten wollen, was zu Pinselspuren führt.


Wasserbasierter Sperrgrund: Geruchsarm und werkzeugfreundlich (Reinigung mit Wasser). Benötigt aber oft zwei Anstriche, um Holzinhaltsstoffe sicher zu isolieren. Beispiel: Caparol AquaSperrgrund.
Lösemittelhaltiger Sperrgrund: Stärkerer Geruch und erfordert spezielle Verdünnung zur Reinigung. Sperrt oft schon nach einem Anstrich extrem zuverlässig ab. Klassiker: Zinsser B-I-N auf Schellackbasis.
Bei hartnäckigen Hölzern wie Kiefer mit vielen Ästen ist der lösemittelhaltige Grund oft die sicherere, wenn auch weniger angenehme Wahl.

Die Arbeit über Kopf ist anstrengend. Mieten oder leihen Sie sich ein kleines Rollgerüst statt nur auf eine Leiter zu steigen. So können Sie größere Flächen am Stück bearbeiten, ohne ständig die Position zu wechseln. Das schont nicht nur den Rücken, sondern führt auch zu einem gleichmäßigeren Anstrichbild ohne unschöne Ansätze.


Ihr neuer weißer „Himmel“ ist die perfekte Basis, um den Rest des Raumes zu gestalten. Wie wäre es mit diesen Kombinationen?
- Skandi-Look: Kombinieren Sie die Decke mit hellgrauen oder sanften Salbeigrünen Wänden und Möbeln aus hellem Holz wie Birke oder Eiche.
- Maritimer Stil: Ergänzen Sie mit marineblauen Akzenten, weißen Möbeln und Accessoires aus Treibholz oder Seegras.
- Modern & Minimalistisch: Lassen Sie auch die Wände weiß und setzen Sie auf schwarze, klare Akzente bei Fensterrahmen, Leuchten und Möbeln.

- Ein gesünderes Raumklima.
- Keine unangenehmen Gerüche während und nach der Arbeit.
- Eine umweltfreundlichere Wahl.
All das erreichen Sie, indem Sie bei Grundierung und Lack auf Produkte mit dem Blauen Engel oder dem EU Ecolabel achten. Viele moderne wasserbasierte Lacke sind emissionsarm (Low-VOC) und stehen in Sachen Haltbarkeit den alten Lösemittel-Lacken in nichts mehr nach.

Was ist mit den Fugen, die beim Arbeiten des Holzes entstehen?
Holz dehnt sich aus und zieht sich zusammen. Kleine Haarrisse in den Fugen sind normal. Wenn Sie dies stört, können Sie die Fugen vor dem Anstrich mit überstreichbarem Acryl ausspritzen. Tragen Sie es dünn auf und ziehen Sie es glatt ab. Wichtig: Lassen Sie das Acryl vollständig durchtrocknen, bevor Sie mit dem Isoliergrund darüberstreichen, sonst kann es Risse geben.


Der Testanstrich ist Ihr bester Freund: Bevor Sie die ganze Decke grundieren, machen Sie an einer unauffälligen Stelle einen Test. Tragen Sie Isoliergrund und Endanstrich auf eine kleine Fläche auf und warten Sie 24 Stunden. Zeigen sich gelbe Flecken? Dann wissen Sie, dass Sie eine zweite Schicht Isoliergrund benötigen, bevor Sie die ganze Decke in Angriff nehmen.

Die Menge macht’s! Tragen Sie den Lack nicht zu dick auf, um „Nasen“ und Läufer zu vermeiden. Es ist immer besser, zwei dünne Schichten zu streichen als eine zu dicke. Arbeiten Sie „nass in nass“: Streichen Sie erst die Fugen von 2-3 Brettern vor und rollen Sie dann sofort die Fläche, um Ansätze zu vermeiden.


„Holzdecken aus Kiefer oder Fichte, die vor den 1990er Jahren verbaut wurden, sind die Hauptkandidaten für das ‚Durchbluten‘, da hier oft besonders harzreiche Hölzer verwendet wurden.“ – Zitat eines Malermeisters.
Das erklärt, warum gerade die klassischen ‚Kellerbar‘-Decken so problematisch sind. Neuere oder hochwertigere Hölzer sind manchmal weniger kritisch, aber die Regel lautet: Bei Nadelholz immer auf Nummer sicher gehen und einen Sperrgrund verwenden.

Die richtige Abdeck-Strategie
- Verwenden Sie kein dünnes „Malerkrepp“, sondern hochwertiges Klebeband (z.B. FrogTape), das scharfe Kanten garantiert und nicht unterläuft.
- Schützen Sie den Boden nicht nur mit Folie, sondern legen Sie zusätzlich Malervlies aus. Es saugt Farbspritzer auf und ist rutschfest.
- Lampenanschlüsse sorgfältig mit Klebeband und Folie umwickeln.


Decke streichen: Der größte Effekt für das investierte Geld, wenn man es selbst macht. Erfordert aber viel Geduld und Sorgfalt.
Mit Gipskarton verkleiden: Eine teurere, aber „saubere“ Lösung. Die Holzdecke verschwindet komplett, dafür verliert man einige Zentimeter Raumhöhe. Ideal, wenn man gleichzeitig Spots einbauen möchte.
Die Entscheidung hängt von Budget, handwerklichem Geschick und dem gewünschten Endergebnis ab.

Die gestrichene Decke ist fertig, aber irgendetwas fehlt? Denken Sie über Zierleisten (Stuckleisten) als Übergang zur Wand nach. Sie müssen nicht opulent sein:
- Moderne, schlichte Profile: Schaffen einen sauberen, definierten Abschluss.
- Klassische, geschwungene Leisten: Verleihen dem Raum einen Hauch von Altbau-Charme.
Leisten aus Styropor oder PU-Hartschaum sind leicht, günstig und lassen sich einfach anbringen und mitstreichen.
Und nach getaner Arbeit? Die Pflege ist denkbar einfach. Eine mit hochwertigem PU-Lack gestrichene Decke ist sehr widerstandsfähig. Spinnweben können einfach mit einem Staubwedel oder dem Staubsauger mit Bürstenaufsatz entfernt werden. Leichte Verschmutzungen lassen sich mit einem feuchten Tuch und etwas Neutralreiniger meist problemlos abwischen.




