Dein Hygge-Wohnzimmer: So schaffst du Gemütlichkeit, die man fühlen kann (und was es wirklich kostet)
Entdecken Sie, wie Hygge Ihr Zuhause in eine Oase der Gemütlichkeit verwandelt – für wahres Wohlbefinden und entspannte Abende!
"Wenn ein Raum Geschichten erzählt, dann ist es das Hygge Wohnzimmer – ein Ort, an dem das Knistern des Feuers und der Duft frischer Blumen sich vereinen. Ein gemütliches Nest, das nicht nur schützt, sondern auch umarmt. Was wäre, wenn Ihre Wände die Geheimnisse unvergesslicher Momente bewahren könnten? Hier erfahren Sie, wie Sie diesen magischen Ort schaffen."
Dein Hygge-Wohnzimmer: So schaffst du Gemütlichkeit, die man fühlen kann (und was es wirklich kostet)
Als jemand, der seit Jahrzehnten in der Raumgestaltung arbeitet, habe ich unzählige Trends miterlebt. Manche waren so schnell wieder weg wie sie kamen, andere sind geblieben. Und dann gibt es da dieses dänische Wort: „Hygge“. Ehrlich gesagt, für mich ist das kein Trend. Es ist die Rückbesinnung auf das, was wir im Handwerk schon immer wussten: Es geht darum, Räume zu schaffen, in denen Menschen sich wirklich, ehrlich wohlfühlen. Es geht nicht um teure Designermöbel, sondern um Atmosphäre, Gefühl und die Qualität der Dinge, die uns umgeben.
Inhaltsverzeichnis
- Dein Hygge-Wohnzimmer: So schaffst du Gemütlichkeit, die man fühlen kann (und was es wirklich kostet)
Viele Leute denken, Hygge sei furchtbar kompliziert oder unbezahlbar. Sie blättern durch Hochglanzmagazine und sehen nur die Preisschilder. Aber die Wahrheit ist: Ein gemütliches Zuhause hat viel mehr mit cleveren Entscheidungen zu tun als mit einem dicken Geldbeutel. Es geht darum, die Grundlagen richtig zu machen. Und genau das zeige ich dir hier – ganz ohne Fachchinesisch. Lass uns mal schauen, worauf es bei Materialien, Licht und Co. wirklich ankommt.

Die Basis für alles: Wände und Böden sind dein Fundament
Bevor wir auch nur an Kissen oder Kerzen denken, müssen wir über das Fundament deines Raumes sprechen: Wände und Boden. Sie sind die größten Flächen und geben die komplette Grundstimmung vor. Hier zu patzen, ist wie ein Haus auf wackligem Grund zu bauen – alles, was danach kommt, kann den Fehler kaum noch ausbügeln.
Die Macht der Farbe: Mehr als nur ein Eimer Bunt
Die Wandfarbe ist absolut entscheidend. Klar, helle, neutrale Töne sind oft die Basis für den Hygge-Look. Aber „Weiß“ ist eben nicht gleich „Weiß“. Und hier passiert oft der erste Fehler: Ein billiges, kaltes Weiß mit hohem Blauanteil lässt einen Raum schnell klinisch und ungemütlich wirken, da kannst du noch so viele Decken reinlegen.
Kleiner Tipp vom Profi: Teste Farbe richtig!
Ein weit verbreiteter Fehler ist es, Farbproben direkt an die Wand zu malen. Mach das nicht! Hol dir stattdessen im Baumarkt ein großes Stück weiße Pappe (ca. 1×1 Meter) und streiche deine Probe darauf. Lass sie VOLLSTÄNDIG trocknen. Jetzt kannst du die Pappe mit einer Klebemasse an verschiedene Wände heften und beobachten, wie die Farbe morgens, mittags und abends bei Kunstlicht wirkt. Du wirst staunen, wie sehr sich ein Farbton verändert! Achte auf warme, cremige Töne mit einem Hauch von Ocker oder Umbra – sie wirken sofort einladender.

Gut zu wissen: Qualität bei Farbe zahlt sich aus.
Im Baumarkt stehst du vor einer Wand aus Farbeimern mit riesigen Preisunterschieden. Mein Rat: Spare nicht an der Farbe. Eine günstige Dispersionsfarbe (Deckkraftklasse 3 oder 4) zwingt dich oft, zwei- oder dreimal zu streichen. Am Ende hast du mehr Arbeit und kaum Geld gespart. Eine hochwertige Farbe mit Deckkraftklasse 1 deckt meistens beim ersten Mal perfekt. Ein guter Eimer kostet vielleicht 20-40 € mehr, aber du sparst dir einen ganzen Arbeitstag. Plan für ein 20-Quadratmeter-Wohnzimmer als Laie ruhig mal 4-6 Stunden reine Streichzeit ein, Vorbereitung nicht mitgerechnet.
Für das echte Wohlfühlklima empfehle ich oft diffusionsoffene Farben, also Farben, die die Wände „atmen“ lassen, wie Silikat- oder Kalkfarben. Die findest du eher im Maler-Fachhandel als beim Discounter. Sie regulieren die Luftfeuchtigkeit und schaffen ein lebendiges Raumgefühl – das ist Hygge pur.
Der Boden unter deinen Füßen: Wärme für Seele und Sohle
Der Bodenbelag hat einen riesigen Einfluss auf die gefühlte Wärme und die Akustik. Ein kalter, harter Boden wie Fliesen oder billiges Laminat wirft jeden Schall zurück und fühlt sich einfach ungemütlich an.

- Holz (geölt): Der Klassiker. Fühlt sich warm an, ist langlebig und lässt das Holz atmen. Es ist pflegeintensiver als lackiertes Holz, aber die Haptik ist unschlagbar. Rechne hier mit Preisen zwischen 60 € und 120 € pro Quadratmeter.
- Kork: Oft total unterschätzt! Kork ist super fußwarm, elastisch, schluckt Schall und ist nachhaltig. Eine fantastische und oft günstigere Alternative zu Holz, meist zwischen 40 € und 80 € pro Quadratmeter.
- Wollteppichboden: In Sachen Gemütlichkeit unübertroffen. Wolle ist von Natur aus robust, schmutzabweisend und schafft eine unglaublich ruhige, geborgene Atmosphäre. Qualität hat ihren Preis, plane hier mal 50 € bis 100 € pro Quadratmeter ein.
Die Lösung für den kleineren Geldbeutel?
Du musst nicht gleich den ganzen Boden rausreißen. Ein großer, gut platzierter Teppich wirkt Wunder. Er schafft eine „Insel der Gemütlichkeit“. Aber Achtung! Ein häufiger Fehler ist ein zu kleiner Teppich. Eine gute Faustregel: Der Teppich sollte mindestens so breit sein wie dein Sofa, und im Idealfall stehen die vorderen Füße aller Sitzmöbel darauf. So verbindet er die Gruppe zu einer Einheit. Investiere lieber in einen guten Wollteppich (ab ca. 150 € für eine ordentliche Größe) als in eine billige Kunstfaser-Variante, die sich statisch auflädt und schnell plattgetreten ist.

Das Herzstück von Hygge: Licht richtig inszenieren
Licht ist der absolute Game-Changer. Eine einzelne, grelle Deckenleuchte ist der Tod jeder gemütlichen Stimmung, egal wie schön deine Möbel sind. Profis arbeiten stattdessen mit „Lichtinseln“. Das heißt, du schaffst verschiedene Zonen mit unterschiedlichen Lichtquellen.
Die 2 wichtigsten Zahlen für gemütliches Licht
Vergiss Watt, die sind von gestern. Zwei Begriffe musst du kennen:
- Kelvin (K): Das ist die Lichtfarbe. Für Gemütlichkeit ist das alles. Eine Kerze hat ca. 1.500 K, eine alte Glühbirne hatte um die 2.700 K. Das ist der Bereich, den unser Gehirn als warm und entspannend empfindet. Achte beim Kauf von LEDs also unbedingt auf einen Wert von maximal 2.700 K. Alles darüber (z.B. 4.000 K) ist kaltes Bürollicht.
- Lumen (lm): Das ist die Helligkeit. Eine Leseleuchte braucht vielleicht 400 lm, eine kleine Stimmungsleuchte auf dem Sideboard kommt schon mit 200 lm aus.
Deine Lichtplanung für Zuhause
Denk in Schichten, nicht in „einer Lampe für alles“:

- Grundbeleuchtung: Eine dimmbare Deckenleuchte für die Momente, in denen du wirklich Helligkeit brauchst (z.B. zum Putzen).
- Zonenlicht: Die Stehlampe neben dem Lesesessel. Die Pendelleuchte über dem Esstisch. Kleiner Tipp hier: Häng die Pendelleuchte so auf, dass ihre Unterkante ca. 60-70 cm über der Tischplatte schwebt. Das ist die perfekte Höhe, damit sie nicht blendet, aber den Bereich perfekt ausleuchtet.
- Akzentlicht: Das sind die wahren Stimmungsmacher. Eine kleine Lampe, die ein Bild anstrahlt, oder ein LED-Streifen hinter dem Sideboard.
Der beste Tipp für kleines Geld: Dimmer! Die Möglichkeit, Licht stufenlos zu regeln, ist Gold wert. Ein einfacher Dimmer-Schalter kostet nur zwischen 20 € und 40 € (plus Einbau). Aber Achtung: Nicht jede LED ist dimmbar (steht auf der Packung!) und die Installation sollte immer ein Elektriker übernehmen. Ich habe schon zu viele verschmorte Schalter gesehen, um hier zu einem DIY-Projekt zu raten.
Ein Wort zu Kerzen
Ja, Kerzen sind der Inbegriff von Hygge. Aber ganz ehrlich, als Handwerker sehe ich auch die Schäden: Brandflecken auf teuren Möbeln, Wachs im Teppich. Sei vernünftig: Immer feuerfeste Unterlage, genug Abstand zu Vorhängen und nie unbeaufsichtigt lassen. Eine wirklich geniale und sichere Alternative sind hochwertige LED-Echtwachskerzen. Die guten Modelle (kosten ca. 15-30 € pro Stück) haben eine flackernde Flamme, die man kaum von einer echten unterscheiden kann – perfekt für Haushalte mit Kindern oder Haustieren.

Die Seele der Gemütlichkeit: Was du anfasst und fühlst
Jetzt wird’s haptisch. Die Dinge, die wir anfassen, entscheiden maßgeblich über unser Wohlbefinden. Ein kratziger Stoff wird sich nie gemütlich anfühlen.
Die Sprache der Stoffe
Bei Textilien lohnt sich ein Blick aufs Etikett:
- Wolle: Mein Favorit für Decken. Wärmt im Winter, kühlt im Sommer, ist schmutzabweisend. Eine gute Wolldecke (ab ca. 80 €) ist eine Anschaffung fürs Leben.
- Leinen: Perfekt für Kissen oder Vorhänge. Die natürliche Knitteroptik ist total charmant und lebendig.
- Samt: Bringt eine tiefe, luxuriöse Gemütlichkeit. Achte auf Baumwollsamt. Günstiger Polyestersamt glänzt oft unnatürlich und fühlt sich schwitzig an.
Wenn du Stoff für ein Sofa auswählst, frag nach der Scheuerfestigkeit (Martindale). Für den normalen Hausgebrauch sollte der Wert bei mindestens 15.000 bis 20.000 liegen, sonst hast du schnell abgewetzte Stellen.
Möbel: Weniger ist mehr (und Altes ist oft besser)
Ein hyggeliges Wohnzimmer ist nicht vollgestopft. Es braucht Luft zum Atmen. Ordne die Möbel so an, dass sie zur Unterhaltung einladen – Sessel und Sofa einander zugewandt, nicht nur stur auf den Fernseher ausgerichtet.

Der Wert von alten Schätzen:
Bevor du ein billiges Sofa kaufst, dessen Spanplattenrahmen nach fünf Jahren durch ist, schau dich auf dem Gebrauchtmarkt um. Ein alter Sessel aus Omas Zeiten hat oft einen massiven Holzrahmen, der ewig hält. So ein Stück neu aufpolstern und beziehen zu lassen, ist eine Investition, keine Frage. Rechne mal mit 400 € bis 800 € für einen guten Sessel, je nach Stoff und Aufwand. Aber am Ende hast du ein einzigartiges, extrem langlebiges Möbelstück mit Charakter – oft für nicht mehr Geld als ein mittelmäßiges Neuteil von der Stange.
Deine persönliche Note ist das Wichtigste
Hygge ist zwar dänisch, aber Gemütlichkeit ist universell. Ob du nun im Norden lebst und Treibholz und Blautöne liebst, oder im Süden mit viel Zirbenholz und Filz – das ist die Kür. Die Pflicht ist deine persönliche Note. Ein Raum wird erst dann zu deinem Zuhause, wenn er deine Geschichte erzählt. Stell die Bilder von deinen Lieben auf. Leg die Bücher, die du liest, griffbereit hin. Ein perfektes, unpersönliches Zimmer aus dem Katalog ist seelenlos und das genaue Gegenteil von Hygge. Es ist ein Raum, in dem gelebt wird, mit all seinen Ecken und Kanten.

Die Kostenfrage: Dein Hygge-Fahrplan
Also, was kostet der Spaß? Es geht darum, das Budget klug einzusetzen.
Hier lohnt sich die Investition:
- Ein gutes Sitzmöbel: Hier verbringst du die meiste Zeit. Stabilität und gute Polsterung sind das A und O.
- Gute Wandfarbe: Spart Zeit, Nerven und sorgt für ein besseres Raumklima.
- Ein hochwertiger Teppich: Verändert den ganzen Raum und hält ewig.
Hier kannst du sparen:
- Dekoration: Die Natur ist dein bester Deko-Laden. Äste, Steine, getrocknete Gräser kosten nichts.
- Beistelltische: Ein alter Hocker, ein Stapel schöner Bücher oder eine Holzkiste tun es auch.
- DIY-Projekte: Kissenbezüge nähen, alte Kleinmöbel abschleifen und neu ölen.
Dein Hygge-Quick-Win für heute Abend:
Willst du sofort einen Unterschied spüren? Kauf eine einzige warme LED-Birne (2.700 K, ca. 8-10 €) und tausche sie in deiner Lieblings-Leselampe gegen die alte, kalte Birne aus. Setz dich hin, mach die Lampe an und spür den Unterschied. Das ist der einfachste und günstigste Start in dein gemütlicheres Zuhause!

Ein hyggeliges Wohnzimmer zu schaffen, ist eine Reise, kein Projekt für ein Wochenende. Es wächst mit dir. Nimm dir die Zeit, die Dinge zu fühlen, das Licht zu beobachten und einen Ort zu schaffen, der wirklich du bist. Ein Ort, an dem du die Tür schließt und denkst: „Endlich zu Hause.“
Bildergalerie


Das Herzstück eines jeden Hygge-Wohnzimmers ist die Beleuchtung. Vergessen Sie die eine, grelle Deckenleuchte. Denken Sie in Schichten: eine sanfte Grundbeleuchtung, gezielte Akzentlichter, die ein Bild oder eine Pflanze hervorheben, und warmes Stimmungslicht durch Tisch- und Stehleuchten. Erst dieses Zusammenspiel schafft Tiefe und jene intime Atmosphäre, in der man sich sofort geborgen fühlt.


„Hygge ist bescheidene und langsame Gemütlichkeit. Es ist das Gefühl, sicher zu sein, abgeschirmt von der Welt und sich gehen lassen zu können.“ – Meik Wiking, CEO des Happiness Research Institute in Kopenhagen


- Wolle & Kaschmir: Unübertroffen in Wärme und Atmungsaktivität. Eine hochwertige Wolldecke, etwa von Klippan, ist eine Investition für Jahre.
- Leinen: Bringt eine lässige, natürliche Struktur ins Spiel, die mit jeder Wäsche schöner wird. Ideal für Kissenbezüge im Sommer.
- Samt & Cord: Fügen eine Prise Luxus und haptische Tiefe hinzu, perfekt für einen gemütlichen Sessel.
- Faux Fur: Ein Teppich oder Überwurf aus Kunstfell sorgt für sofortige, opulente Gemütlichkeit.
Der Trick? Mischen Sie diese Texturen! Die Vielfalt für das Auge und die Hand ist der wahre Luxus.

Wie schaffe ich Gemütlichkeit, wenn ich keinen Kamin habe?
Das Knistern eines Feuers ist pure Hygge, aber leicht zu ersetzen. Gruppieren Sie unterschiedlich hohe Stumpenkerzen auf einem feuerfesten Tablett. Achten Sie auf echte Wachskerzen, idealerweise aus Soja- oder Bienenwachs von Marken wie ‚Skandinavisk‘, da sie sauberer brennen. Ergänzen Sie dies mit einer Lichterkette aus warmweißen LEDs in einem großen Glasgefäß. Das erzeugt ein dynamisches, flackerndes Licht, das die gleiche beruhigende Wirkung hat.


Ein häufiger Fehler: Der Teppich ist zu klein. Ein Teppich sollte immer so groß sein, dass mindestens die vorderen Füße aller wichtigen Sitzmöbel darauf Platz finden. Das verbindet die Möbelgruppe zu einer gemütlichen Insel und verhindert, dass der Teppich wie eine einsame Briefmarke im Raum wirkt. Messen Sie Ihre Sitzecke aus, bevor Sie kaufen – es macht einen riesigen Unterschied.


Der Duft eines Raumes ist seine unsichtbare Dekoration. Statt künstlicher Raumsprays, die oft aufdringlich wirken, setzen Sie auf natürliche Aromen, die sich dezent im Hintergrund halten. Ein paar Tropfen Zirbenöl auf einem Dekostück aus Holz oder ein schwelender Zimt- und Orangen-Eintopf auf dem Herd schaffen eine authentische und beruhigende Atmosphäre.


Massivholz: Fühlt sich warm an, altert in Würde und erzählt eine Geschichte. Ein Couchtisch aus geölter Eiche strahlt Ruhe und Beständigkeit aus.
MDF-Platte mit Furnier: Eine budgetfreundliche Alternative, die optisch überzeugen kann. Achten Sie auf hochwertige Verarbeitung der Kanten.
Für das echte Hygge-Gefühl ist Massivholz unschlagbar, da seine Haptik und Unvollkommenheit zur Philosophie passen. Auf dem Gebrauchtmarkt finden sich oft wahre Schätze aus massivem Holz zu fairen Preisen.

Wussten Sie schon? Dänemark hat einen der höchsten Pro-Kopf-Verbräuche von Kerzen weltweit. Das sind im Durchschnitt etwa 6 Kilogramm pro Person und Jahr.
Das zeigt, wie zentral echtes, lebendiges Feuer für die dänische Vorstellung von Gemütlichkeit ist. Es geht nicht nur um Helligkeit, sondern um die sanfte, tanzende Bewegung der Flamme, die uns instinktiv zur Ruhe kommen lässt.


Ihre Wände sind mehr als nur Träger für Farbe. Eine persönliche Bilderwand mit Fotos von geliebten Menschen, Kunstdrucken, die Sie berühren, oder sogar getrockneten Blumen in schlichten Rahmen von Moebe verwandelt eine anonyme Fläche in ein visuelles Tagebuch. Wählen Sie unterschiedliche Rahmengrößen, aber halten Sie sich an ein oder zwei Materialien wie Eiche oder schwarzes Metall, um Harmonie zu wahren.


- Fördert die Konzentration.
- Reduziert nachweislich Stress.
- Verbessert die Luftqualität im Raum.
Das Geheimnis? Biophiles Design. Integrieren Sie Zimmerpflanzen wie eine Monstera oder eine beruhigende Calathea in Ihr Wohnzimmer. Die Verbindung zur Natur ist ein Kernaspekt von Hygge.

Ist die Trendfarbe Grau überhaupt hyggelig?
Absolut, wenn man den richtigen Ton wählt! Ein kühles, blaustichiges Grau kann schnell distanziert wirken. Suchen Sie stattdessen nach „Greige“ – einer Mischung aus Grau und Beige – oder einem warmen Grau mit einem winzigen Anteil Rotpigment. Farbenhersteller wie Farrow & Ball bieten hier wundervolle, komplexe Nuancen wie ‚Elephant’s Breath‘, die je nach Lichteinfall ihre Stimmung verändern und eine unglaublich wohlige Kulisse bilden.


Tipp für Technik-Fans: Smarte Beleuchtung ist der moderne Weg zur Hygge. Mit Systemen wie Philips Hue können Sie per App nicht nur die Helligkeit, sondern auch die Farbtemperatur stufenlos anpassen. Programmieren Sie eine Szene für „Lesen“ mit hellem, klarem Licht und eine für „Entspannen“ mit einem warmen, bernsteinfarbenen Schimmer, der dem Kerzenlicht nachempfunden ist. Das ist Komfort auf Knopfdruck.


- Ein Second-Hand-Sessel mit Geschichte.
- Eine selbstgestrickte Decke.
- Ein Fundstück vom letzten Waldspaziergang.
- Eine Lieblingstasse, die immer bereitsteht.


Der japanische Begriff „Wabi-Sabi“ feiert die Schönheit im Unvollkommenen.
Dieses Konzept ist ein enger Verwandter von Hygge. Anstatt nach makelloser Perfektion zu streben, schätzen Sie die kleine Delle im Holztisch, die handgetöpferte Tasse mit ihren Unebenheiten oder das Leinenkissen mit seinen natürlichen Falten. Diese Spuren des Lebens verleihen Ihrem Zuhause Charakter und Authentizität.

Schaffen Sie eine „analoge Ecke“. Ein bequemer Sessel, eine gute Leselampe (zum Beispiel die klassische AJ von Louis Poulsen), ein kleiner Beistelltisch für eine Tasse Tee und ein Stapel Bücher oder Magazine. Dies ist eine bewusst technikfreie Zone. Allein die Existenz eines solchen Ortes lädt dazu ein, das Smartphone wegzulegen und bewusst abzuschalten.


Wolle: Natürlich, atmungsaktiv, wärmeregulierend und selbstreinigend. Eine Decke aus Merinowolle ist eine Investition, die bei richtiger Pflege ein Leben lang hält.
Synthetisches Fleece: Günstig und pflegeleicht, aber nicht atmungsaktiv. Man schwitzt leichter darunter und das Material lädt sich statisch auf.
Für das echte, wohlige Gefühl ist Wolle unschlagbar. Lüften Sie sie regelmäßig an der frischen Luft, anstatt sie oft zu waschen.


Die Anordnung Ihrer Möbel entscheidet über den „Flow“ des Raumes. Anstatt alle Möbel an die Wände zu rücken, ziehen Sie das Sofa ein Stück in den Raum und platzieren Sie eine schmale Konsole dahinter. Das schafft nicht nur eine intimere Sitzgruppe, sondern bietet auch eine schöne Ablagefläche für eine Lampe oder persönliche Dekoration.

Achtung, Kelvin-Zahl! Nicht nur die Helligkeit (Lumen), sondern vor allem die Farbtemperatur (Kelvin) einer LED-Birne bestimmt die Atmosphäre. Für eine hyggelige Stimmung wählen Sie Leuchtmittel mit maximal 2.700 Kelvin. Alles darüber wirkt schnell kühl und ungemütlich. Sogenannte „Dim-to-Warm“-LEDs imitieren sogar das Verhalten alter Glühbirnen und werden beim Dimmen wärmer im Farbton – perfekt!


Die neueste Welle der Gemütlichkeit nennt sich „Japandi“ – eine Fusion aus skandinavischer Funktionalität und japanischer, reduzierter Ästhetik.
- Klare Linien treffen auf organische Formen.
- Helle Hölzer wie Birke werden mit dunklen, gebeizten Akzenten kombiniert.
- Die Farbpalette ist neutral, aber reich an Texturen.
Es ist Hygge für Minimalisten, das Ruhe und Ordnung in den Vordergrund stellt.


Eine Studie der University of British Columbia hat gezeigt, dass der visuelle Kontakt mit Holzstrukturen das sympathische Nervensystem beruhigen und so Stress reduzieren kann.
Das erklärt, warum wir uns in Räumen mit sichtbaren Holzelementen – sei es der Boden, ein Möbelstück oder sogar nur ein Schneidebrett in der Küche – instinktiv wohler und entspannter fühlen. Es ist eine urzeitliche Verbindung, die tief in uns verankert ist.


Überladen Sie den Raum nicht mit „Deko“. Hygge entsteht nicht durch das Anhäufen von Kissen und Kerzenständern, sondern durch eine bewusste Auswahl weniger, aber bedeutungsvoller Dinge. Weniger ist hier oft mehr. Ein Raum, der atmen kann, fühlt sich ruhiger und einladender an als ein vollgestopfter Raum.

- Tauschen Sie kalte LED-Leuchtmittel gegen warmweiße (unter 2.700 K).
- Legen Sie eine Schaffell-Imitation (z.B. von IKEA) über einen Stuhl.
- Stellen Sie einen Zweig aus der Natur in eine schlichte Vase.
- Räumen Sie eine überladene Ecke komplett leer und genießen Sie den neuen Freiraum.
Kleine Änderungen mit großer Wirkung, die fast nichts kosten.


Auch die Ohren wohnen mit. Denken Sie an die Geräuschkulisse Ihres Wohnzimmers. Das leise Knistern von Vinyl auf einem Plattenspieler, eine sorgfältig kuratierte, ruhige Playlist oder einfach die Stille, die nur vom Umblättern einer Buchseite unterbrochen wird. Vermeiden Sie das ständige, unbewusste Laufenlassen des Fernsehers. Stille kann der größte Luxus sein.


Der Stoff der Stunde heißt Bouclé. Das strukturierte Schlingengarn, einst durch Chanel-Jacken berühmt geworden, erobert jetzt Sessel und Sofas. Seine knubbelige, weiche Oberfläche schreit förmlich nach Gemütlichkeit und ist eine wunderbare Möglichkeit, einem minimalistischen Raum sofort Wärme und eine interessante Haptik zu verleihen. Ein Sessel im Bouclé-Stoff von Labels wie ferm LIVING wird schnell zum Lieblingsplatz.
Wie kann ich einen großen, offenen Wohnraum hyggeliger machen?
Definieren Sie Zonen. Nutzen Sie einen großen Teppich, um den Sitzbereich klar abzugrenzen. Stellen Sie ein offenes Regal, wie das ‚Kallax‘ von IKEA, als luftigen Raumteiler auf. Eine tief hängende Pendelleuchte über dem Couchtisch schafft eine ‚Lichtinsel‘ und senkt die gefühlte Deckenhöhe, was den Bereich sofort intimer und geschützter wirken lässt.




