Gießen Sie Ihre Paprika im August damit: Es reifen noch mehr Früchte

Der August ist der entscheidende Monat für eine reiche Paprikaernte. Die Pflanzen hängen voller grüner Früchte, aber die Tage werden langsam kürzer. Jetzt kommt es darauf an, den Paprika den richtigen „Schub“ zu geben, damit all diese Ansätze auch wirklich ausreifen. Mit der richtigen Nährstoffversorgung können Sie die Reifung beschleunigen und den Ertrag deutlich steigern.
Der Nährstoff-Sprint im Spätsommer: Was Paprika jetzt wirklich brauchen
Im August ändert sich der Bedarf Ihrer Paprikapflanzen. Während sie im Frühjahr Stickstoff für das Blattwachstum benötigten, liegt der Fokus jetzt komplett auf der Fruchtentwicklung. Stellen Sie sich die Pflanze wie einen Marathonläufer vor, der auf die Zielgerade einbiegt: Sie braucht jetzt schnell verfügbare Energie, keine Muskelmasse mehr.
Die zwei wichtigsten Nährstoffe sind jetzt Kalium und Phosphor:
- Kalium (K): Dies ist der absolute Superstar für die Fruchtreife. Kalium reguliert den Wasserhaushalt der Pflanze und ist entscheidend für den Transport von Zucker in die Früchte. Das Ergebnis: Die Paprika färben sich schneller von grün nach rot, gelb oder orange, werden süßer, aromatischer und fester. Eine gute Kaliumversorgung macht die Früchte auch lagerfähiger und die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Trockenstress an heißen Augusttagen.
- Phosphor (P): Phosphor unterstützt die Energieproduktion der Pflanze und fördert ein starkes Wurzelsystem. Das hilft der Paprika, Wasser und die wichtigen Nährstoffe effizienter aufzunehmen, was die Fruchtbildung und -reife indirekt beschleunigt.
Wichtig: Reduzieren Sie jetzt Dünger mit hohem Stickstoffanteil (N). Zu viel Stickstoff regt die Pflanze an, neue Blätter und Triebe zu bilden, anstatt ihre ganze Kraft in die bereits vorhandenen Früchte zu stecken. Das wollen wir unbedingt vermeiden.
Natürliche Dünger für die schnelle Wirkung: 3 Hausmittel

Für die Düngung im Spätsommer brauchen Sie keine teuren Spezialprodukte. Die besten Helfer finden sich oft schon im Haushalt oder Garten. Diese natürlichen Dünger sind reich an Kalium und Phosphor und wirken schnell.
1. Holzasche-Dünger (Der Kalium-Booster)
Reine Holzasche von unbehandeltem Holz ist eine wahre Kaliumbombe. Sie ist ideal für die schnelle Nährstoffgabe im August.
- Anwendung: Streuen Sie einfach 1-2 Esslöffel Holzasche um den Stamm jeder Paprikapflanze und arbeiten Sie sie leicht in die oberste Erdschicht ein. Anschließend gut wässern.
- Expertentipp: Verwenden Sie ausschließlich Asche von naturbelassenem Laub- oder Nadelholz. Asche von Grillbriketts oder behandeltem Holz ist tabu! Wenden Sie dies alle 2-3 Wochen an.
2. Zwiebelschalen-Sud (Der sanfte Allrounder)
Zwiebelschalen sind reich an Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen. Ein Sud daraus ist ein fantastischer, kostenloser Flüssigdünger.
- Rezept: Sammeln Sie die Schalen von 3-4 Zwiebeln und übergießen Sie sie mit 1 Liter kochendem Wasser. Lassen Sie den Sud abgedeckt für 24 Stunden ziehen.
- Anwendung: Seihen Sie die Schalen ab und gießen Sie Ihre Paprika mit dem unverdünnten Sud direkt an der Wurzel. Wiederholen Sie dies einmal pro Woche.
3. Beinwelljauche (Die Nährstoff-Fabrik für Fortgeschrittene)
Beinwell ist eine der besten Kaliumquellen im Garten. Eine Jauche daraus ist extrem wirkungsvoll, braucht aber etwas Vorlaufzeit.
- Rezept: Füllen Sie einen Eimer locker mit zerkleinerten Beinwellblättern und füllen Sie ihn mit Wasser auf. Lassen Sie die Mischung 2-3 Wochen gären. Achtung, riecht streng!
- Anwendung: Verdünnen Sie die fertige Jauche im Verhältnis 1:10 mit Wasser und gießen Sie damit alle 10-14 Tage. Wenn Sie jetzt eine ansetzen, ist sie perfekt für die letzten Früchte im September oder für Ihre Tomaten.
Zusätzliche Expertentipps für eine Rekordernte im August

Neben der Düngung gibt es noch zwei entscheidende Handgriffe, die den Ertrag maximieren:
Regelmäßiges Ernten: Zögern Sie nicht, die ersten reifen Paprika zu pflücken, auch wenn sie noch nicht riesig sind. Jede geerntete Frucht signalisiert der Pflanze: „Produziere mehr!“ Dies regt die Bildung neuer Blüten und das Ausreifen der verbleibenden Früchte enorm an. Besonders bei Sorten wie ‚Yolo Wonder‘ oder der robusten ‚Roten Augsburger‘ führt das zu einem stetigen Nachschub bis in den Herbst.
Konstantes Gießen: Unregelmäßige Wasserversorgung ist der Hauptgrund für Blütenendfäule (braune, matschige Stellen an der Fruchtspitze). Gießen Sie im August tief und durchdringend alle 2-3 Tage, bei Topfkultur sogar täglich. Ein gleichmäßig feuchter Boden sorgt dafür, dass die Pflanze das Kalzium aufnehmen und zu den Früchten transportieren kann.
Indem Sie Ihre Paprika im August gezielt mit Kalium und Phosphor versorgen und regelmäßig ernten, nutzen Sie die verbleibende Saison optimal aus und können sich über süße, knackige und voll ausgereifte Früchte aus dem eigenen Garten freuen.