Moos auf Pflastersteinen? Dieser einfache Trick wirkt über Nacht

Ein Ärgernis für viele Haus- und Gartenbesitzer: Kaum wird es etwas feuchter, sprießen Moos und Unkraut in den Fugen der Pflastersteine. Der grüne Belag auf der Terrasse oder der Einfahrt sieht nicht nur unschön aus, sondern kann die Steine bei Nässe auch rutschig machen. Bevor Sie zu teuren chemischen Mitteln greifen, gibt es eine bewährte und kostengünstige Methode, die oft schon über Nacht wirkt. Ein einfaches Hausmittel, das die meisten bereits im Küchenschrank haben, erledigt die Arbeit.

Das Geheimnis aus der Küche: Natron als Moosentferner

Die wirksame Zutat ist einfaches Natron (Natriumhydrogencarbonat). Oft wird es mit Backpulver verwechselt. Backpulver enthält zwar Natron, aber auch eine Säurekomponente. Für die Moosbekämpfung ist reines Natron, wie es oft unter Markennamen wie „Kaiser-Natron“ verkauft wird, effektiver und günstiger. Eine 500-Gramm-Packung kostet in der Regel nur 2-3 Euro und reicht für eine große Fläche.

Warum funktioniert das? Moos und viele Algenarten bevorzugen ein leicht saures Milieu. Natron ist stark alkalisch. Wenn Sie es auf die betroffenen Stellen auftragen, verändert es den pH-Wert schlagartig. Diese plötzliche Änderung in eine alkalische Umgebung können die Mooszellen nicht tolerieren – sie trocknen aus und sterben ab. Das Ergebnis ist oft schon am nächsten Tag sichtbar, wenn sich das Moos braun verfärbt hat.

Anleitung: So wenden Sie Natron richtig an

Für den besten Erfolg ist das richtige Timing und die richtige Methode entscheidend. Wählen Sie einen trockenen, möglichst sonnigen Tag, damit die Lösung gut einwirken kann und nicht vom Regen weggespült wird. Das späte Frühjahr und der Sommer sind ideal, da das Moos dann aktiv wächst.

Es gibt zwei bewährte Methoden:

• Die Sprühmethode (für größere Flächen): Lösen Sie 1-2 Esslöffel (ca. 20-40 g) Natron in 1 Liter warmem Wasser auf. Warmes Wasser hilft, das Pulver vollständig aufzulösen. Füllen Sie die Mischung in eine Gartenspritze oder eine Sprühflasche und besprühen Sie das Moos und die Fugen großzügig, bis alles gut benetzt ist.
• Die Streumethode (für hartnäckige Fugen): Streuen Sie das Natronpulver an einem trockenen Tag direkt auf das Moos in den Fugen. Anschließend besprühen Sie die Stellen leicht mit Wasser, um das Pulver zu aktivieren. Diese Methode ist besonders konzentriert und wirksam bei dichtem Bewuchs.

Lassen Sie die Mischung mindestens 5-6 Stunden, am besten aber über Nacht, einwirken. Am nächsten Tag werden Sie sehen, dass das Moos braun und abgestorben ist. Nun können Sie es ganz einfach mit einer harten Bürste, einer speziellen Fugenbürste mit Stahlborsten oder sogar einem Hochdruckreiniger (Vorsicht bei sandgefüllten Fugen!) entfernen.

Wichtige Hinweise und langfristige Vorbeugung

Obwohl Natron eine umweltfreundliche Alternative ist, gibt es ein paar Dinge zu beachten, um auf der sicheren Seite zu sein und das Problem dauerhaft zu lösen.

Wichtige Hinweise:

• Materialtest: Testen Sie die Lösung zuerst an einer unauffälligen Stelle. Bei einigen empfindlichen Natursteinen (z.B. Marmor, Kalkstein) kann die alkalische Lösung zu leichten Verfärbungen führen. Bei normalen Betonpflastersteinen ist die Anwendung in der Regel unbedenklich.
• Gesetzliche Lage: Laut Pflanzenschutzgesetz ist die Anwendung von Hausmitteln zur Unkrautvernichtung auf versiegelten Flächen (Gehwege, Einfahrten) rechtlich eine Grauzone, da sie ins Grundwasser gelangen können. Verwenden Sie Natron daher gezielt und sparsam, sodass nichts in die Kanalisation oder angrenzende Beete abfließt.

Langfristige Vorbeugung:

Damit das Moos nicht gleich wiederkommt, ist Vorbeugung der beste Weg. Regelmäßiges Fegen der Pflasterflächen entfernt organische Ablagerungen und Unkrautsamen, bevor sie sich festsetzen können. Sorgen Sie außerdem für eine gute Drainage. Wenn Wasser auf den Steinen stehen bleibt, schafft das ideale Bedingungen für Moos. Bei einer Neuanlage oder Sanierung kann unkrauthemmender Fugensand eine sehr wirksame Langzeitlösung sein, um die Fugen dauerhaft frei zu halten.